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Bewertungen
Insgesamt 216 BewertungenBewertung vom 31.10.2022 | ||
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Das Buch von Marie Sand beschreibt, nach der Geschichte ihrer Großmutter, die Lebensgeschichte von Elly, die als Köchin bei einer jüdischen Familie Sternberg, in Berlin eine Anstellung findet. Eine interessante Geschichte, was auch die Leseprobe verhieß. Als die Familie Sternberg von den Nationalsozialisten abgeholt wird, gibt Elly den Sohn der Familie als ihr eigenes Kind aus und setzt sich mit ihm ab aus Berlin - erst zu ihren Eltern nach Bonn, einer Pfarrersfamilie, die aber Elly nur verheiraten wollen und Leon, den 'Sohn' abschieben möchten, da er Jude ist - dann weiter irgendwo hin aufs Land. Dort lernt sie einen verwitweten Bauern kennen und heiratet ihn. Alles schein in Butter. Bis dahin klingt die Geschichte so, als wenn sie vielleicht, mit Abstrichen wirklich geschehen sein könnte. Auch die Figuren sind bis dorthin ganz gut beschrieben und ihre Handlungen durchaus nachvollziehbar. Danach wird die Handlung wirr und Ellys Reaktionen und Emotionslosigkeit speziell ihrer Tochter Mathilda gegenüber verstehe ich nicht. Gut, ich habe diese Zeit nicht erlebt, aber gegen Ende der Geschichte, ist auch die Geschichte der Familie Sternberg nicht realistisch und sehr übertrieben dargestellt. Eins am Rande, auch wenn es ein Roman ist, dass sich Helene Bechstein so verhalten haben könnte wie dort geschildert, ist unter historischen Gesichtspunkten nicht im mindesten nachvollziehbar. Deshalb leider nur *** Sterne für ein ansonsten interessantes Buch mit mehr Potential. |
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Bewertung vom 25.10.2022 | ||
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Samson und Nadjeschda (eBook, ePUB) Das Cover ist ein typisches Diogenes Cover und passt gut zu der Geschichte. Die Geschichte allerdings firmiert als Krimi, das würde ich aber verneinen. In den ersten 25 Kapiteln findet man eine russische Geschichtsstunde des Kiew 1919. Sehr ausführlich werden die politischen Verhältnisse beschrieben, die Entbehrungen, die Kämpfe, die Risse die durch ganze Familien gehen. Das ist interessant geschrieben, aber eben kein Krimi im eigentlichen Sinne. Das Buch kann gut als historischer Roman durchgehen, dafür ist es sehr ausführlich und die Figuren sind eindringlich gezeichnet und manche der beschriebenen Szenen sind nichts für schwache Nerven. Das Buch ist durchaus lesenswert, aber ich gebe hier nur *** Sterne, da mir die Geschichte für einen Krimi zu langatmig war und doch eher eine interessante Geschichtsstunde. Ein Buch, was man nicht so einfach nebenbei lesen kann. |
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Bewertung vom 15.10.2022 | ||
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Schon das knallige Rot des Covers signalisiert - Alarm! Und so fängt der Roman auch an. Alles spielt in einer sehr nahen Zukunft und rankt ich um die Protagonistin und Klimaaktivistin Tessa Hansen. Ein sehr spannendes Thema in einen Roman/ Krimi verpackt. Da dies Thema sehr komplex ist und der Autor alle Aspekte unbedingt unterbringen wollte, tut das dem Lesefluss und damit für mich auch der Lesefreude leider nicht gut. Die Interessen der verschiedenen Länder - Deutschland, China, USA, England etc. werden erwähnt und manchmal sehr langwierig, fast wie in einem Sachbuch beschrieben. Die Verstrickungen der Politik sind auf den verschiedenen Ebenen nachvollziehbar, ergeben aber eigentlich genug Material für ein eigenes Buch. Was dann leider gar nicht in die Geschichte und das Buch passte, war die Liebesgeschichte zwischen Tessa und Shannon. Zum einen wirkt das sehr aufgesetzt - vielleicht, weil ein Mann versucht eine lesbische Beziehung zu beschreiben? - zum anderen wirken die beiden Figuren nicht wirklich überzeugend dabei. Das finde ich schade, denn der Ansatz und der reale Hintergrund dieses Buches hätte mehr verdient. Alles in allem wirkt die Geschichte überfrachtet. Daher empfehle ich es zwar weiter, doch mit nur 3 ***. |
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Bewertung vom 12.10.2022 | ||
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Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 (eBook, ePUB) Die Idee fand ich toll, ein Kunstexperte, Lennard Lomberg, ermittelt in einem Fall von Raubkunst und trifft dabei auf die Vergangenheit der Familie - auch die Leseprobe dazu gefiel mir gut. Bei dem Buch hatte ich dann aber einige Schwierigkeiten - eigentlich mag ich es auch gerne, wenn der Autor verschiedene zeitstränge benutzt - hier beginnt die Geschichte 2016, springt dann ins Jahr 1943 - das hätte mir völlig gereicht. Der dritte Zeitstrang - 1966 - machte das Lesen dann anstrengend, vor allem weil man als Leser nicht gleich eine Erklärung erhält, warum welche Zeit genutzt wird. Das muss man umständlich selbst herausfinden, was meine Lesefreude trübte. Nichtsdestotrotz ist der historische Hintergrund gut recherchiert, was aber einem, in der Welt der Kunst und/oder 2. Weltkrieg nichtbewanderten Leser, deutlich schwer fallen dürfte, sich dort einzufinden. Auch hätte die Hintergrundgeschichte der geraubten Kunstgegenstände mit der Tatsache, dies aufdecken zu wollen eigentlich für den Krimi schon gereicht. Die ganzen, etwas wirren, Verwicklungen in die oberste politische Ebene in Deutschland waren mir dann zu aufgesetzt. Da wäre weniger mehr gewesen. Trotz allem war das Buch aber durchaus spannend zu lesen. |
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Bewertung vom 12.10.2022 | ||
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Die Geschichte um die Vollwaise Ida im Nürnberg des Jahres 1591 ist eine außergewöhnliche - als Tochter eines Handwerkers, wird sie nach dem Tode der Eltern von ihrem Onkel, einem angesehenen Apotheker aufgenommen. Er ermöglicht dem Mädchen den Zugang zu Bildung und Ausbildung. Doch ist das Leben von Ida nicht rosig, wie es vielleicht scheinen mag, denn die Kinder der anderen Kaufmannsfamilien neiden ihr, ihre 'unangebrachte' Stellung und den damit verbundenen aufstieg. Intrigen werden gesponnen, Pläne geschmiedet, um Ida alles zu Nehmen. Ihre einzige Freundin Luisa wird in das falsche Spiel um Macht und Vorherrschaft mithineingezogen. Doch bei allem versucht Ida ihren Traum von der Malerei nicht aufzugeben und sich vor allem nicht unter die 'Vorherrschaft' eines Mannes zu stellen, was zu der damaligen Zeit üblich war. |
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Bewertung vom 20.09.2022 | ||
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Die Geschichte um Elisabeth Wellington - Lizzie - spielt im Paris der 1920 ziger Jahre. Lizzie flieht vor ihrem dominanten, gewalttätigen Ehemann aus Amerika zurück nach England zu ihrer Mutter, die allerdings so in ihren Konventionen verhaftet ist, dass sie Lizzie lieber enterbt, als sie zu verstehen - der gesellschaftliche Ruf ist alles. So zieht Lizzie weiter nach Paris und findet nach kurzer Zeit eine 'Anstellung' in der Buchhandlung "Shakespeare and Company" hier lernt sie die Welt der Bücher immer mehr lieben, sie lernt die Schriftsteller und Künstlerszene von Paris kennen - von James Joyce über Hemingway, Man Ray und viele weitere, die ich hier nicht alle aufzählen will. Tabea König zeigt ein breites Spektrum der Intellektuellen- und Künstlergemeinde der damaligen Zeit, sehr plastisch beschrieben mit alle ihren Ecken und Kanten. Zum anderen zeigt der Roman schön geschildert, die Entwicklung, welche Lizzie durchmacht und wie sie zu sich und ihren eigenen Ideen findet. Ich fand das Buch gut recherchiert und die Figuren haben mich, wie auch schon bei 'Der Maskenbildnerin von Paris' bezaubert. Ein liebenswertes Schmankerl, über das ich mich sehr gefreut habe gibt es gegen Ende, doch das zu schreiben wäre spoilern. So rate ich jedem nur allzu gerne dieses Buch als ein Lese-Highlight an. Sehr verdiente *****! |
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Bewertung vom 20.09.2022 | ||
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Das Buch von Benjamin Heisenberg kommt vordergründig als Tatsachenbericht daher, was durch die eingefügten Dokumente und Bilder sich auch erst zu bestätigen scheint. Zwei Jungen kommen im Rahmen der Tschernobyl-Hilfe 1987 nach der Katastrophe in eine Familie nach Deutschland. Einer der Jungen entpuppt sich als Schachgenie, doch urplötzlich verschwinden die beiden 1991 wieder und 35 Jahre später macht sich der Protagonist auf die Suche nach ihnen. |
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Bewertung vom 09.09.2022 | ||
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Ingeborg Bachmann und Max Frisch - Die Poesie der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.3 Ein schönes Buch in dieser außergewöhnlichen Reihe über bedeutende Paare. Das Cover passt zu der Reihe sehr gut und Bettina Storks lässt die Charaktere plastisch erscheinen durch die Ecken und Kanten, die beschrieben werden. Es gibt, wie in vielen Beziehungen, auch hier Wendungen, die man lieber nicht erleben möchte, doch beschreibt die Autorin dies so, dass es natürlich erscheint. Die Hintergründe und der Epilog aus Sicht des alten Max Frisch finde ich sehr gelungen. Man merkt hier, dass die Autorin viel Zeit mit Recherche verbracht hat und die Charaktere sehr intensiv beschreibt. Mir hat dies Buch die beiden Protagonisten näher gebracht, auch wenn ich schon viel von und über sie gelesen hatte. |
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Bewertung vom 09.09.2022 | ||
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Drei Tage im August (eBook, ePUB) Berlin, August 1936 |
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Bewertung vom 07.09.2022 | ||
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Das zweite Buch aus der Reihe um Mark & Felix, das ich wieder sehr genossen habe. Abgesehen vom Plot, der als 'einfaches' Tötungsdelikt an einer alten Bekannten von Mark beginnt, spinnt sich das Ganze im Laufe der Geschichte zu einem sehr verwickelten Fall aus. Die Protagonisten, Mark, Dominik und Felix werden sehr lebendig geschildert. Vor allem die manchmal flapsigen Dialoge machen einen Spaß am Lesen; auch kommt das Privatleben von Mark nicht zu kurz, so dass man die Figur dadurch noch besser kennenlernt und verstehen kann. Der Fall hat wie schon gesagt einige Wendungen, mit denen nicht zu rechnen ist und dann war die Geschichte leider viel zu schnell zu Ende. Eine tolle Reihe, von der ich bestimmt noch mehr lese. |
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