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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 743 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


ausgezeichnet

Intensiver, atmosphärischer Thriller;
Für mich war es das erste Buch von Sandrone Dazieri, aber sicher nicht das letzte. Ich bin in jeder Hinsicht sehr zufrieden. Der Schreibstil ist einwandfrei, er unterstützt die Handlung ohne zu sehr aufzufallen, so wie ich es mir wünsche. Die Geschichte wird in zwei Zeitschienen aus verschiedenen Perspektiven erzählt und ist eine runde Sache. Die Menge an Zeit- und Perspektivwechseln war für mich genau passend, um immer den Überblick über die Charaktere und die Handlung zu haben. Die Personen wurden gut charakterisiert mit all ihren Schattierungen. Der Fall ist sehr spannend und vielschichtig und wird glaubhaft und nachvollziehbar erzählt, auch wenn Italien natürlich nicht von Serienmördern wimmelt. Der Aufbau ist gelungen, ich fand die Handlung sehr spannend und habe die gut 500 Seiten an zwei Tagen gelesen, weil ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Sehr gut haben mir auch die starken Frauen gefallen, die die Aufklärung in jeder Zeitschiene vorangebracht haben. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 18.08.2024
Der Ire
Mann, Peter

Der Ire


gut

Nicht mein Fall;
Von Anfang an hatte ich Probleme mit dem Schreibstil, den ich hektisch und umständlich fand. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor unbedingt sein Geschichtswissen einbringen wollte, dabei aber das Buch ziemlich überfrachtet und sich in vielen unnötigen Details verloren hat. Einige Begriffe hätte man in Fußnoten erklären können, um das Verständnis einfacher zu machen, vor allem in Bezug auf irische Besonderheiten. Auch hatte ich bei manchen Details und Bemerkungen das diffuse Gefühl, dass sie historisch nicht korrekt sind. Die Grundidee fand ich interessant, auch die Umsetzung in zwei sich ergänzenden und doch auch widersprechenden Erzählsträngen eine gute Idee. Das Tagebuch des Adrian de Groot fand ich allerdings eher langweilig und seine homoerotische Fixierung auf Pike, alias Finn, hat mich mit der Zeit etwas genervt. Pikes Sicht war deutlich interessanter, aber auch nicht so spannend, wie ich es von einem Thriller erwartet hätte. Manche in seinem Erzählstrang als Wortwitz gedachten Dinge fand ich doch eher überzogen. Insgesamt hatte ich mir unter einem Spionagethriller etwas anderes vorgestellt und fand die gute Idee leider nur mäßig umgesetzt.

Bewertung vom 13.08.2024
Freunderlwirtschaft
Hartlieb, Petra

Freunderlwirtschaft


ausgezeichnet

Sehr gut gemacht;
Dieser Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur der Schreibstil war bestechend gut, sondern auch die Handlung wird realistisch und glaubhaft aufgebaut. Hätte es nicht schon einen ähnlich gelagerten Fall in Österreich gegeben, so würde man die Handlung wohl für abwegig halten, aber mit dem jetzigen Wissen ist sie ausgesprochen unterhaltsam. Die Autorin hat es sehr gut geschafft, das Unausgesprochene und Angedeutete versuchter Einflussnahme der politischen Eliten zu beschreiben und die Abgeschlossenheit bestimmter Gesellschaftsteile. Durch Perspektivwechsel zwischen der Hauptkommissarin und der Flüchtigen Jessica nähert man sich der Wahrheit von verschiedenen Seiten, von innen und außen, was sehr spannend ist. Auch wird hervorragend geschildert, welche Probleme die Ermittler aufgrund der „Freunderlwirtschaft“ in der Praxis haben. Das Nebulöse gehört in diesem Fall dazu und fügt sich harmonisch in die Geschichte ein. Mir hat die Figur der Hauptkommissarin Alma Oberkofler sehr gut gefallen und ich hoffe, dass man sie bald in einem Folgeband wiedertreffen kann. Für mich ein sehr gelungenes Buch, fast mehr Roman als Krimi, aber sehr lesenswert.

Bewertung vom 13.08.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


ausgezeichnet

Gelungener Reihenauftakt;
Das Setting in Malmö fand ich von Anfang an sehr ansprechend und interessant, da sich die Autoren um eine realistische Darstellung der schwedischen Gesellschaft bemüht haben. Auch das neu zusammengekommene Ermittlerteam aus Svea Karhuu und Jon Nordh fand ich sehr gelungen. Meistens mag ich es nicht, wenn das Privatleben der Ermittler zu viel Raum einnimmt, hier fand ich es sehr überzeugend dargestellt mit Relevanz für das Zusammenfinden des Teams. Der Fall ist komplex, aber ich hatte nie den Eindruck, überfordert zu werden oder den Überblick zu verlieren. Die Informationen und Handlung war wohldosiert und auch die Bandbreite der Ermittlungsansätze war nachvollziehbar. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Daher gerne mehr von dieser empfehlenswerten Krimireihe.

Bewertung vom 13.08.2024
Ich komme nicht zurück
Khayat, Rasha

Ich komme nicht zurück


ausgezeichnet

Das Ende einer Freundschaft;
Aus der Perspektive Hannas wird ihre Einsamkeit während der Corona-Pandemie erzählt und gleichzeitig ihr Schwelgen in Kindheitserinnerungen. Es gelingt der Autorin sehr gut, die liebevolle, aber prekäre Kindheit in grauer Umgebung einer allumfassenden Freundschaft mit Zeyna und Cem gegenüberzustellen. Es verlangt Hanna nach Kontakt zur Zeyna und die Ursache ihrer Entfremdung bleibt lange rätselhaft. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin das Wachsen der Kindheitsfreundschaften beschrieben hat und das spätere Auseinanderfallen durch äußere Gründe, aber auch selbstgemachte Probleme. Rasha Khayat schafft einprägsame Bilder schöner Erinnerungen und beschreibt die Gefühlswelten intensiv: von Hoffnungslosigkeit, Melancholie, Eifersucht bis zur Sprachlosigkeit ist alles dabei und die verschiedenen Charaktere und ihre Perspektiven waren für mich sehr nachvollziehbar. Die Sprache ist angenehm und ich habe den Roman in einem Rutsch gelesen. Er macht nachdenklich, da er außer der persönlichen noch eine politische Komponente hat. Am Ende gibt es einen QR Code, über den man zur Playlist kommt, da im Roman immer wieder Lieder erwähnt werden, die bestimmte Erinnerungen oder Gefühle triggern. Das gefällt mir gut, ein schöne Idee.

Bewertung vom 13.08.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


sehr gut

Alternative Lösung;
Dieser Kriminalroman orientiert sich in der Grundhandlung der Tat an einem echten Kriminalfall aus den 1980er Jahren, was aber weder im Vorwort noch im Nachwort erwähnt wird. Ich hätte es gut gefunden, wenn die Autoren diesbezüglich transparent gewesen wären, da dieser Fall aus Bayern immer wieder Teil aktueller Berichterstattung ist und aufgrund seiner Besonderheiten vielen Lesern bekannt sein dürfte. Der Start ins Buch aufgrund des aktuellen Falls ist gut gemacht, hat aber aufgrund des eigentlichen Fokus auf dem älteren Fall zu viel Raum eingenommen. Das Ermittlerteam hat mir gut gefallen, obwohl jeder der beiden eine Menge privater Themen mitbringt. Ausufernde private Probleme von Ermittlern nerven mich oft, hier war es in Ordnung. Ich fand es gut gemacht, wie die Ermittlungsschritte eines ehemaligen Kollegen nachempfunden wurden und Juha und Lux ihren eigenen Weg zur Lösung gefunden haben. Diese alternative Lösung ist nachvollziehbar, plausibel und wurde gut entwickelt. Der Schreibstil ist auch angenehm und liest sich gut. Ich bin insgesamt zufrieden mit diesem Reihenauftakt, der in einigen Feinheiten noch Luft nach oben hat.

Bewertung vom 01.08.2024
Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2
Engels, Lars

Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Ich bin begeistert!
Bereits mit dem ersten Fall von Janosch Janssen hatte ich viel Spaß und dementsprechend habe ich mich sehr auf diesen zweiten Fall gefreut, der mich nicht enttäuscht hat. Dieses Mal ist es kein Cold Case, sondern ein aktueller Fall, der komplex ist und viele mögliche Ansätze bietet. Diese werden glaubhaft und nachvollziehbar verfolgt. Die persönliche Verwicklung der Ermittler hatte ein annehmbares Maß und besonders gut hat mir die Darstellung der Charaktere gefallen. Diese sind komplex, ganz unterschiedlich und werden mit viel Feingefühlt gezeichnet. Gerade die Zweideutigkeit mancher Handlungen und Wirkung auf andere wird realistisch geschildert. Für mich sind die guten Figuren eine notwendige Basis, um die Story glaubhaft zu machen und hier passt einfach alles zusammen. Auch das Setting in der Rhön mit ihrer ganz eigenen Geschichte hat mir gut gefallen, da die Handlung zum Ort passt und ein harmonisches Ganzes ergibt.

Bewertung vom 30.07.2024
Little Book of Vivienne Westwood
Johnson, Glenys

Little Book of Vivienne Westwood


ausgezeichnet

Stimmiges Buch über Westwoods Schaffen und Einfluss;
Das kleinformatige Buch fokussiert sich auf Vivienne Westwoods Bedeutung als Modeschöpferin, tangiert aber auch private Themen und zeigt ihren Einfluss nicht nur in der Mode sondern auch auf anderen Gebieten. Besonders gut hat mir gefallen, wie schön die Kapitelüberschriften mit einem Muster hinterlegt sind, das an Stoffmuster erinnert. Der Inhalt des Buches und dessen Präsentation fand ich insgesamt sehr stimmig. Das Buch ist gut strukturiert und die Entwicklung der Modeschöpferin wird nachvollziehbar geschildert. Untermalt wird das Ganze von vielen Fotos aus den unterschiedlichen Kollektionen und Jahrzehnten. So wird einem die Bedeutung Vivienne Westwoods erst richtig klar, auch wenn man nicht so im Modethema ist oder nicht im Detail mit ihrem Schaffen vertraut ist. Das Buch ist klein aber fein und kann natürlich in der Kürze manche Dinge nur anreißen, aber gerade das hat mir gut gefallen, da man auf die Schnelle einen Überblick bekommt. Für diese gute Zusammenfassung gibt es fünf Sterne von mir.

Bewertung vom 30.07.2024
Roter Sommer
Harbour, Berna Gonzalez

Roter Sommer


ausgezeichnet

Toller Krimi aus Spanien;
Dieser Krimi, der erstmalig 2012 auf Spanisch erschienen ist, ist ein gelungener Serienauftakt um die Kommissarin Maria Ruiz. Die Reihe hat bisher insgesamt vier Bände. Mir war die kompetente Comisaria ab dem Beginn sympathisch, ebenso wie ihr Ermittler-Team. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und ist dadurch sehr spannend und interessant. Die Menge an Perspektivwechseln ist angenehm und ich hatte immer das Gefühl, den Überblick zu haben, was wann wo passiert. Die Geschichte hätte zwar überall spielen können, hat aber doch typisch spanische Elemente, was mir sehr gut gefallen hat, da es den Krimi besonders glaubhaft macht. Die jüngere spanische Geschichte spielt mit in die Handlung rein, ebenso wie der katholische Hintergrund und das macht die Mischung aus Story und Setting besonders. Die Charaktere fand ich sehr nachvollziehbar und einfühlsam geschildert und bei dem Ermittlerteam bleibt Raum für weitere Entwicklungen. Der Erzählstil ist sehr angenehm und ich habe das Buch an zwei Tagen ausgelesen. Mir hat es sehr gut gefallen und ich werde mir die weiteren Bücher aus der Reihe noch zulegen.

Bewertung vom 30.07.2024
Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!
Ofner, Agi

Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!


ausgezeichnet

Zauberhaftes Mitmach Buch;
Das Cover und der Titel sind einfach zuckersüß und machen total neugierig auf das Buch. Der Inhalt hält, was das Cover verspricht. Die Bilder und der Text sind zauberhaft und gut aufeinander abgestimmt. Der müde Siebenschläfer, der ins Bett gebracht werden möchte, ist toll dargestellt und man sieht ihm seine Müdigkeit an. Im Buch begleitet man ihn auf verschiedenen Stationen des Zubettgehens, also alles Dinge, die Kleinkinder aus ihrer Realität kennen. Es gibt pro Doppelseite immer eine kurze Erzählung und dann die Aufforderung ans Kind, bestimmte Dinge zu zeigen oder zu machen. Das sind ganz kleine Dinge, die keine Unruhe bringen, sondern zur Ruhe kommen lassen. Also ein sehr schönes, kindgerechtes Mitmach Buch, das durch die abendlichen Rituale führt. Zauberhaft umgesetzt in wunderschönen Zeichnungen, sehr empfehlenswert für Kleinkinder.