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Bewertungen
Insgesamt 205 BewertungenBewertung vom 29.07.2018 | ||
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Ich bin hin-und hergerissen - "Der Duft des Lebens" bewegt sich für mich auf einem schmalen Grad zwischen kluger, zum Nachdenken anregender Literatur und allzu offensichtlichem Kitsch. Clara Maria Bagus hat in jedem Fall eine Geschichte geschrieben, in der Stimmung, Beschreibungen und vor allem zum Nachdenken anregende Gedanken vor der eigentlichen Handlung stehen. Die ins märchenhafte gehende Handlung ist überschaubar, auch wenn sie in der zweiten Hälfte des Buches unerwartet Fahrt aufnimmt. Für mich wäre eine gleichmäßigere Verteilung wünschenswert gewesen. Die eigentliche Handlung erinnert an Süskinds "Das Parfum", kann aber meiner Meinung nach nicht damit mithalten. Im Gegensatz zu Süskind setzt Bagus ihre Handlung in einer phantastischen, manchmal märchenhaft anmutenden Welt an und hat mit dem Glasbläser Aviv und dem Seelensammler Kaminski zwei Hauptcharaktere geschaffen - ein guter und ein böser. Im Vergleich zu Süskinds komplexen Charakter Jean-Baptiste wirkt Letzteres ziemlich schwarz-weiß. Für ein Märchen mag diese einfache schwarz-weiß-Kategorisierung der Protagonisten aber wohl in Ordnung sein. Die fremde Welt wird einerseits minimalistisch beschrieben - die Details, die aber beschrieben werden, werden farben- und detailreich beschreiben. Auch wenn mir die gut recherchierte Welt bei "Das Parfum" besser gefallen hat, hat auch die Umsetzung von Bagus ihren Reiz. |
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Bewertung vom 09.07.2018 | ||
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Antje Wagners Jugendbuch "Hyde" ist eine spannende, mysteriöse Geschichte, die von der 18-jährigen Ich-Erzählerin Katrina handelt. Katrinas Person und ihre Vergangenheit sind lange Zeit von vielen Geheimnissen umgeben, wobei die Autorin nicht die Grenze überschreitet, an der zu viel Geheimniskrämerei anstrengend wird. Ich möchte garnicht mehr über den Inhalt verraten, da gerade dieses Ungewisse einen Reiz des Buches ausmacht. Katrina ist jedenfalls eine charismatische Protagonistin, die mir ans Herz gewachsen ist. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 06.07.2018 | ||
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Melissa Broders Debütroman "Fische" ist die Geschichte einer Frau auf der Suche nach Liebe und Bestätigung. Lucy, Ende 30, befindet sich zu Besuch in Kalifornien und bewegt sich irgendwo zwischen ihrer prokrastinierten Doktorarbeit, einer Psychotherapie, ihrem Hundesitter-Job und Tinder-Dates - zusammen mit dem Schauplatz Venice Beach wähnte ich mich oft eher in einem etwas überdrehten Film als in einem Roman. |
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Bewertung vom 02.07.2018 | ||
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Ich habe Amy Meyersons Debüt gerne gelesen, obwohl ich auch etwas enttäuscht war und meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. |
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Bewertung vom 29.06.2018 | ||
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Hala Alyan erzählt in ihrem Romandebüt "Häuser aus Sand" eine palästinensische Familiengeschichte über vier Generationen - angefangen 1963 bis in die heutige Zeit. Dabei steht pro Kapitel immer ein (meist weibliches) Familienmitglied im Mittelpunkt. Geprägt ist die Geschichte von Migration oder sogar Vertreibung. Jede Generation sieht eine neue Stadt als ihre Heimat an, bevor es dann wieder zum Bruch und Neuanfang in einer anderen Stadt kommt. So begleitet der Leser die privilegiert lebende Familie von Jaffa und Nablus über Kuwait, Amman und Beirut nach Paris und Boston. Beschrieben wird das Leben der Familie in den verschiedenen Zeiten und Kulturen, aber auch die Suche nach Heimat und Identität. |
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Bewertung vom 24.06.2018 | ||
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Der britische Autor David M. Barnett hat mit "Miss Gladys und ihr Astronaut" ein respektables Romandebüt vorgelegt. Die Geschichte rund um den Astronauten Thomas Major, die 70jährige Gladys Ormerod und deren jugendliche Enkel Ellie und James ist unterhaltsam, aber keinesfalls belanglos. Es ist keine heile Welt: ein gutes glückliches Leben führt hier niemand - jeder der Protagonisten hat seine Probleme und Sorgen. Der Umgang hiermit und die gemeinsame Lösung bestimmt die Handlung des Romans. |
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Bewertung vom 22.06.2018 | ||
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Die Jahre der Leichtigkeit / Familie Cazalet Bd.1 Die in den 1990er Jahren erstveröffentlichte Familiensaga der englischen Autorin Elizabeth Jane Howard erscheint jetzt in neuer Übersetzung auf Deutsch. Insgesamt umfasst die Reihe fünf Bände, "Die Jahre der Leichtigkeit" ist der erste, den man aber auch als eigenständiges Werk lesen kann. |
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Bewertung vom 22.06.2018 | ||
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"Wenn's weiter nichts ist" ist zwar die Fortsetzung von "Working Mum", lässt sich aber auch gut lesen, wenn man (so wie ich) den Vorgänger nicht kennt. |
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Bewertung vom 08.05.2018 | ||
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Felicitas von Lovenberg hat eine Liebeserklärung ans Lesen geschrieben. Dabei trifft sie eine gute Mischung aus persönlichem Blickwinkel, wissenschaftlichen Fakten und Zitaten bekannter Autoren und Leser. Geschrieben ist das ganze flüssig und unterhaltsam. In meinen Augen ist das Buch wissenschaftlich fundiert, ohne dabei trocken zu sein oder den Anspruch zu haben, ein Sachbuch zu sein. Obwohl ich mich bereits mit dem Thema Lesen beschäftigt habe, habe ich in diesem Buch noch neues erfahren. |
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Bewertung vom 30.04.2018 | ||
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Insgesamt ist "Wie man die Zeit anhält" eine schöne und ungewöhnliche Geschichte. Ich habe schon Geschichten über Zeitreisende oder Vampire gelesen, aber diese Geschichte über eigentlich ganz normale Menschen, die langsamer altern als normal, ist neu und interessant für mich. Mit dem Ich-Erzähler Tom, der im 16. Jahrhundert geboren wurde und heute aussieht wie Anfang 40, reist der Leser durch die Kontinente und die Zeit. Es gibt viele Zeitsprünge - die Passagen aus der Vergangenheit werden aber immer wieder mit dem Erzählstrang in der Gegenwart sehr gelungen verknüpft. Toms persönlicher Blick auf das Leben und die prägenden Ereignisse in den verschiedenen Äras fand ich interessant und glaubhaft. Die Liebe kommt natürlich auch ins Spiel, steht aber nicht omnipräsent im Mittelpunkt dieser durchaus lesenswerten Geschichte, die auch einige anderen Themen anspricht. |
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