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Blümchen
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Dresden

Bewertungen

Insgesamt 180 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2021
Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


ausgezeichnet

Unsere Großeltern - die heimlichen Helden

Als ich dieses Buch gelesen habe, kam mir an vielen Stellen der Gedanke: Was sind wir heutzutage eigentlich für Schlappschwänze? Wir werden panisch, weil aufgrund einer weltweiten Pandemiesituation das Klopapier knapp werden könnte und meckern, wenn wir zuhause bleiben müssen und uns unsere 80qm-Wohnung zu eng wird – trotz Fußbodenheizung und angenehmen 24 Grad im Badezimmer. Unser Tisch ist jeden Morgen, Mittag, Abend gedeckt, wir schlafen satt ein und wachen in unserem eigenen weichen Federbett auf. Wir leben in einer globalen Pandemie und haben keinen Schimmer, wie verdammt gut es uns geht.

„Stay away from Gretchen“ beschreibt die Lebenswirklichkeit unserer Großeltern- bzw. Urgroßeltern-Generation. Eine Kindheit im Krieg, mit Bombenalarm, Hunger und Kälte. Eine Flucht aus der vertrauten Heimat, bei minus 20 Grad und mit einem Planwagen, den man selbst ziehen musste. Wieder quälender Hunger. Russische Soldaten, die Frauen beiseite zerrten und ihnen unvorstellbare Dinge antaten. Und wenn man das alles irgendwie überlebt hatte - ein Neuanfang in der Fremde, zu fünft in einer kleinen Holzhütte, weiterhin rationierte Lebensmittel, die zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel waren. Ein blühender Schwarzmarkt, und jeden Tag der schmale Grat zwischen satt werden und ins Gefängnis kommen.

Die wenige Hilfe, die der ostpreußischen Flüchtlingsfamilie um Greta Schönaich im Heidelberg des Jahres 1946/47 zuteil wird, kommt von dem jungen amerikanischen GI Robert „Bobby“ Cooper. Robert handelt einfach nur menschlich – und weiß als Afroamerikaner selbst, wie sich Ausgrenzung und Verachtung anfühlt.

Es dauert nicht lange, bis sich zarte Bande zwischen dem musikalischen GI und der burschikosen Greta entwickeln – gekrönt im Jahre 1949 von der gemeinsamen Tochter Marie. Als Bobby in die USA reist, um alle Formalitäten für die Hochzeit vorzubereiten, bricht der Kontakt plötzlich ab. Greta steht allein da mit ihrem kleinen Mischlingskind, wird geschnitten, beschimpft und muss letztlich sogar ihr geliebtes Mariele hergeben.

Verwunden hat diese Frau ihre vielen Kriegs- und Nachkriegstraumata nicht. Ihr viel später geborener Sohn Tom kennt sie nur als strenge und nicht besonders liebevolle Mutter, die viel Zeit in Kliniken verbrachte und immer wieder depressive Phasen hatte. Erst als sie an Alzheimer-Demenz erkrankt, kommen die Dinge aus ihrer Vergangenheit, über die sie nie geredet hat, zum Vorschein und Tom lernt seine Mutter zum ersten Mal wirklich kennen. Auch wenn er für mich bis zum Schluss eine recht unsympathische Figur blieb, aber diesen Gegensatz brauchte das Buch.

Die Demenzerkrankung wird von der Autorin einerseits sehr deutlich, andererseits auch behutsam geschildert – so ambivalent, wie sie sich auch im wahren Leben darstellt. Mit Potential für großartige Lacher und mit Momenten, in denen man einfach nur heulen könnte. Man merkt, dass hier eigene Erfahrungen mit der Erkrankung eines Angehörigen eingeflossen sind.

Stay away from Gretchen hat mich durch alle möglichen Emotionen gehen lassen – nicht nur, weil ich miterlebt habe, wie auch mein Großvater in seiner Demenzerkrankung und seiner Wirklichkeit plötzlich wieder Gefangener in einem Steinbruch in Sibirien war. Es ist ein wunderbares Buch, das aufmerksam macht darauf, wie viel wir der Kriegsgeneration verdanken und wie viel Unrecht diese Generation mit Stolz und Biss überstanden hat. Es lehrt uns – gerade in der jetzigen Zeit – unsere Situation kritisch zu hinterfragen und vielleicht wieder in die richtige Relation zu bringen. Es ist ein ganz, ganz wichtiges Buch, das lange nachklingt!

Bewertung vom 03.04.2021
Frühlingsträume / Die Hofgärtnerin Bd.1
Rosenthal, Rena

Frühlingsträume / Die Hofgärtnerin Bd.1


ausgezeichnet

Eine Frau steht ihren Mann

Mit Marleene die Welt des Gartenbaus zu erkunden, heißt eintauchen in eine spannende historische Epoche und mitfühlen mit einer jungen Frau auf der Suche nach Selbstbestimmung.

Marleene war schon immer fasziniert von Pflanzen – eine Liebe, die ihr verstorbener Vater in ihr geweckt hat. Ganz besonders verbindet sie Flieder mit ihrem Vater, denn gemeinsam mit ihm hat sie als Kind eine neue Sorte gezüchtet. Weil es ihr großer Traum ist, bewirbt sie sich unermüdlich um eine Lehrstelle als Gärtnerin – unter anderem in der Hofgärtnerei in Oldenburg, wo ihr Vater einst gearbeitet hat. Doch sie wird mehrmals abgelehnt, mit der Begründung, dass sie eine Frau sei und Frauen dem Gärtnerberuf doch weder körperlich noch intellektuell gewachsen seien.

Um ihren Traum dennoch weiterverfolgen zu können, sieht sie keine andere Möglichkeit, als sich in den jungen „Marten“ zu verwandeln – und siehe da, sie wird als Lehrling in der Hofgärtnerei eingestellt. Das Versteckspiel wird jedoch zunehmend schwierig, denn gefangen zwischen zwei Welten fällt es Marleene immer schwerer, ihre Rolle überzeugend zu spielen. Besonders, als sie im zweitgeborenen Sohn des Hofgärtners einen Seelenverwandten entdeckt…

Rena Rosenthal hat hier einen sowohl thematisch als auch vom Umfang her sehr üppigen historischen Roman vorgelegt. Auf stolzen 670 Seiten folgt man Marleene bzw. Marten durch das Jahr 1891. Der Untertitel „Frühlingsträume“ sollte dabei nicht zu ernst genommen werden, denn das Buch umfasst eine ganze Gärtnersaison und nicht nur den Frühling.

Marleene ist – wie für solche historischen Romane typisch - eine fortschrittlich denkende, intelligente Frauenfigur, mit der man sympathisiert. Ihr Weg vom verhuschten Zimmermädchen zum selbstbewussten Gärtnerlehrling wird anschaulich geschildert und man fühlt von der ersten Minute mit ihr mit. Ich habe sie und die Nebenfiguren unheimlich gern begleitet und mir kamen die 670 Seiten überhaupt nicht wie ein „Wälzer“ vor – auch wenn ich der Meinung bin, dass man an der ein oder anderen Stelle schon noch ein wenig hätte straffen können.

Aber mit der Länge des Buches hat die Autorin auch genug Raum für viele Wandlungen, Intrigen und Verflechtungen, die sich zum Ende hin so gekonnt verdichten, dass ich ihr dafür großen Respekt zollen muss. Auf der anderen Seite haben sich für mich ab und zu Fragen ergeben bzw. Handlungen, die mir nicht ganz logisch erschienen. Zum Beispiel versteckt Marleene täglich ihre Frauenkleidung kurz vor Erreichen der Gärtnerei, indem sie sie in einen Fliederbusch wirft. Ja, regnet es denn in Oldenburg nie? Als Versteck für Kleidung – zumal die weniger gut situierten Leute ja kaum Wechselkleidung besaßen – erschien mir das recht unbedacht und vor allem kaum auf die Dauer praktikabel, wenn sie nicht des Öfteren abends in völlig durchnässte Kleider steigen will, die in ihrer kargen Stube wohl kaum bis zu nächsten Morgen trocknen würden. Und eine Plastiktüte wird sie ja kaum dabeigehabt haben…  Das beispielsweise kam mir komisch vor und an solchen Sachen bin ich beim Lesen ab und zu ein wenig „hängengeblieben“.

Davon aber abgesehen kann man in diesem Roman wirklich schwelgen und wer sich für Natur und Pflanzen interessiert, kann mit diesem Buch richtig abtauchen in das historische Gärtnerhandwerk. Die Autorin beschreibt das teilweise sehr beschwerliche Gärtnern ausführlich und – so im Nachwort zu lesen – auch sehr fundiert. Wer sich zudem für das gesellschaftliche Leben des späten 19. Jahrhunderts interessiert, bekommt hier ein schillerndes und umfassendes Porträt geboten. Leseempfehlung für Fans der „Gärtnerinnen“-Serie von Martina Sahler und alle, die üppige historische Romane lieben!

Bewertung vom 28.03.2021
Nordlicht - Die Tote im Küstenfeuer / Boisen & Nyborg Bd.3 (MP3-Download)
Hinrichs, Anette

Nordlicht - Die Tote im Küstenfeuer / Boisen & Nyborg Bd.3 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Tolle Atmosphäre, tolles Setting, toller Krimi!

Lange schon habe ich mich auf diesen dritten Teil der „Nordlicht“-Reihe von Anette Hinrichs gefreut. Auch die ersten beiden Teile habe ich als Hörbuch gehört und so wollte ich auch Teil 3 wieder mit den Ohren genießen.

Es ist ja gerne mal so, dass beim 3. Teil die Geschichte nicht mehr so spannend wirkt, dass man den Eindruck hat, die Stories werden behäbiger und dass man dem Fall einfach nicht mehr mit soviel Neugier folgt. Das alles war hier gar nicht der Fall.

Anette Hinrichs ist es auch diesmal wieder gelungen, einen Krimi mit einer wunderbaren Nordlicht-Atmosphäre zu schaffen. Die Ermittler Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg sind einem mittlerweile ans Herz gewachsen und zu guten Bekannten geworden. Umso gespannter ist man, wie es mit ihnen beruflich und privat weitergeht. Diesmal steht insbesondere Rasmus‘ Privatleben neben dem Fall im Mittelpunkt, da er nach der Geburt seiner Tochter Ida überlegt, wieder nach Kopenhagen zurück zu gehen, um sie regelmäßiger sehen zu können.

Der Fall des ermordeten 16-jährigen Mädchens enthält auch diesmal wieder viel Konfliktpotential, denn vieles deutet auf ein familiäres Drama hin: die türkischstämmige Elin hatte einen heimlichen Freund und bereits ihre Unschuld verloren – das Wort „Ehrenmord“ geistert durch die Sondereinheit der deutsch-dänischen Ermittler.

Viel Wert wird in diesem Krimi darauf gelegt, dass Leser sich hineinversetzen können in die jeweilige Stimmung. Wenn Rasmus am Strand entlangwandert oder Vibeke in einer alten Ziegelei Spuren sucht, hat man sofort eindrucksvolle Bilder vor Augen.

Das liegt zum einen an dem lebendigen Schreibstil der Autorin, die ihre Schauplätze detailliert aber nicht ausufernd beschreibt. Zum anderen aber auch an der Sprecherin Vera Teltz, die ich sehr mag und deren etwas dunklere Stimme aus meiner Sicht für diese Krimis absolut perfekt ist. Dennoch kann sie variantenreich erzählen und gibt auch lakonischen Momenten den richtigen Touch.

Hier ergänzen sich Geschichte und Sprecherin richtig gut und heraus kommt ein Krimi, der mit nordischer Stimmung punktet, bis zum Ende durchweg spannend ist und von den gut ausgearbeiteten Figuren getragen wird. Kurzum: Tolle Atmosphäre, tolles Setting, toller Krimi!

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Bewertung vom 23.03.2021
Das Leben, ein ewiger Traum / Die Polizeiärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein ewiger Traum / Die Polizeiärztin Bd.1


ausgezeichnet

Spannendes Lesevergnügen in den verruchten 1920ern!

„Die Menschen haben ihren inneren Kompass verloren. Sie wissen nicht, in welche Richtung sie gehen sollen. Sie fragen sich nicht mehr, ob das, was sie tun, richtig oder falsch ist. Hinzu kommt der Hunger. Es geht letztlich nur darum, dass etwas Geld einbringt.“ reflektiert der junge Kommissar Kuno Mehring die Situation im Berlin des Jahres 1920 gegenüber der Polizeiärztin Magda Fuchs.

Magda ist entsetzt von den Zuständen in dem Berlin, das sie kennenlernt. Aber sie hat eine sehr noble Pension gefunden, die eine Arztgattin in den freistehenden Zimmern ihrer riesigen Wohnung betreibt. Ein Umstand, dessen Hintergründe Magda irritieren – aber im Laufe des Buches werden die Beweggründe offenbar.

Aber was Magda, die nach mehreren Schicksalsschlägen aus dem beschaulichen Hildesheim in den Moloch Berlin gekommen ist, in den Elendsvierteln der Stadt zu sehen bekommt, ist erbärmlich. Bettelnde Kinder, Menschen in Lumpen, nackte Füße bei Minusgraden. Schläge. Krankheiten. Tod. Magda ist sich nicht sicher, ob sie die Arbeit als Polizeiärztin wirklich weiterführen kann. Aber die Schicksale der Kinder, die sie in den Straßen der Stadt kennenlernt, rühren sie so sehr, dass sie Kampfgeist entwickelt. Und so mehreren Verbrechen auf die Spur kommt, die eigentlich nur folgerichtig die Situation in der Stadt porträtieren.

Die Frauen, die Magda bei ihrer Arbeit und ihren Recherchen kennenlernt, spiegeln die Facetten des einerseits glänzenden, andererseits elenden Berlin. Ina, die Fürsorgerin, die versucht, Kinder unterzubringen, wenn sich niemand mehr um sie kümmert. Die etwas zwielichtige Anwältin Ruth, die so selbstbewusst auftritt, als könne ihr die Welt nichts anhaben. Die verwöhnte Celia, die in einer reichen, aber völlig unglücklichen Ehe gefangen ist. Die junge Doris, die den Kopf voller Träume hat, und für eine Karriere beim Film alles geben würde. Und die toughe Reporterin Erika, bei der sich Magda fragt, ob sie wirklich so abgebrüht ist, wie sie immer tut.

All diese Frauen kämpfen in „Das Leben ein ewiger Traum“ um ihre Freiheit, ihre Träume und zum Teil um ihre Existenz. Wie nah in Berlin Licht und Schatten beieinanderliegen, arbeitet das Autorenpaar, das unter dem Pseudonym Helene Sommerfeld schreibt, eindrücklich heraus. Dabei ist ein mitreißender Roman entstanden, der den Leser mitnimmt in eine andere Welt. Anschaulich und mit großen Emotionen verfolgen die Leser*innen Magdas Weg in eine neue Zukunft – an ihrer Seite der junge Kommissar Kuno Mehring, der als einziger noch nicht vor den Problemen der Stadt resigniert zu haben scheint.

Mich hat dieser Roman begeistert, weil er vielschichtig über die Missstände, aber auch die Hoffnungen der Menschen nach dem 1. Weltkrieg berichtet. Weil er die Leser mitnimmt, statt ihnen nur einen Schauplatz zu präsentieren. Mittendrin fühlt man sich, wenn man mit Magda durch die Hinterhöfe geht, wenn man Ruth auf Vernissagen und Bälle begleitet und mit Doris das Nachtleben erkundet.

Unwillkürlich fiel mir die Reihe „Fräulein Gold“ ein, als ich diesen Roman las. Denn das Setting und die Handlung haben schon gewisse Parallelen. Und ich muss sagen – Magda Fuchs muss den Vergleich mit der vielgelobten Hulda Gold auf keinen Fall scheuen! Deshalb, Fans von Hulda, lernt unbedingt auch Magda kennen – ihr werdet sie lieben!

Bewertung vom 19.03.2021
Romy und der Weg nach Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.16
Marly, Michelle

Romy und der Weg nach Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.16


ausgezeichnet

Zwischen Triumph und Tränen

Wie muss sich eine junge Frau fühlen, die ihre gesamte Teenagerzeit in einer Art Kokon verbracht hat? Den schweren Abnabelungsprozess der jungen Romy Schneider von ihren übergriffigen Eltern (d. h. ihrer Mutter Magda Schneider und ihrem Stiefvater, einem Geschäftsmann, der viele Bars und Restaurants betreibt), beschreibt Michelle Marly alias Micaela Jary in ihrer neuen Romanbiografie.


Wie sie im Nachwort schreibt, hat sie die Eltern von Romy tatsächlich kennengelernt, da ihre Eltern und Romys Eltern sich kannten. Als Kind war aber die Wahrnehmung sicherlich eine andere und so musste sie natürlich trotzdem viel recherchieren, um die Darstellung von Romy und ihren familiären Verhältnissen so authentisch wie möglich zu treffen.

Im Buch spürt man, wie Romy – im Roman 19 Jahre alt und auf dem Höhepunkt ihres Erfolges nach den Sissi-Filmen – von der Fürsorge, aber auch dem Karrieredenken ihrer Mutter und ihres Ziehvaters schier erdrückt wird. Während Romy versucht, sich von den ewig gleichen Rollenangeboten des „Wiener Mädels“ zu distanzieren und „ernsthaftere“ Rollen anzunehmen, drängt ihre Mutter zu den erfolgversprechenden Rollen der bewährten Schiene. Doch Romy fühlt sich dem Backfisch entwachsen und möchte selbstständiger werden.

Als sie bei einem Filmprojekt den unangepassten und anfangs unnahbaren Alain Delon kennenlernt, einen jungen unbekannten Schauspieler mit fragwürdigem Hintergrund, ist sie fasziniert und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Er macht sich anfangs über ihre „Bürgerlichkeit“ lustig und zeigt ihr eine ganz andere Welt - die der Künstler in Paris. Romy spürt, dass sie zu dieser Welt dazugehören will, doch ihre Eltern boykottieren das junge Glück. Romy, die sich immer in die Sicherheit ihrer Familie fallenlassen konnte und sehr harmoniebedürftig ist, wird zum ersten Mal mit ernsthaften Konflikten konfrontiert – weil sie ihren eigenen Weg gehen möchte.

Das, was in diesem Roman passiert, passiert im Grunde in jeder Familie früher oder später. Die Kinder nabeln sich von den Eltern ab. Bei Romy jedoch war dieser Prozess aufgrund der besonderen Umstände unheimlich schwierig und überfordert die junge Frau teilweise sehr. Daher klammert sie sich an Alain, von dem sie sich die Sicherheit erhofft, aus der sie sich bei ihren Eltern entzieht.

Romy möchte gern am Theater spielen statt in seichten Filmrollen und nimmt ein Angebot für ein Theaterstück in Paris an. Aber die Proben fordern sie bis aufs Äußerste, zumal das Stück nicht in ihrer Muttersprache aufgeführt wird. Ihr Weg zur Selbständigkeit ist schwierig, aber die Autorin zeigt, wie Romy mit kleinen Schritten ihren Weg geht, auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt – und das ist toll zu lesen.

Ich hätte zwar sehr gern auch noch mehr über ihr weiteres Leben erfahren (der Roman deckt nur 2 Jahre ihres Lebens ab), aber hier geht es wirklich mehr um ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben und nicht um eine komplette Biografie. Das sollten Leser*innen wissen, bevor sie zu diesem Buch greifen.

Auf jeden Fall lohnt es sich, in die Welt um 1960 einzutauchen und ein wenig den Glitzer der Sissi-Filme abzukratzen, um die wahre Romy zu entdecken! Dabei ist dieses Buch die beste Begleitung, die man sich vorstellen kann.

 

Bewertung vom 12.03.2021
Freiflug
Drews, Christine

Freiflug


gut

Die Geschichte der Emanzipation

Die 1970er Jahre in Westdeutschland. Nachdem Trümmer-frauen in den 1940er/1950er Jahren die junge Republik fast im Alleingang wieder aufgebaut haben, wurden sie vom alten Rollenbild eingeholt und landeten nach dem Wirtschaftswunder in den 1960er Jahren wieder hinter dem Herd. Trotz der aufkommenden „freieren“ Denkweise von Studenten und insbesondere Linksorientierten behaupten sich die alten Rollenklischees. Die Frau als fürsorgliche Ehefrau und Mutter. Eine „Karriere“ macht, wer einen möglichst gut verdienenden Mann heiratet und sich vielleicht sogar eine Zugehfrau leisten kann. Und dann sind da Rita Maiwald, eine junge Frau mit Pilotenlizenz, und Katharina Berner, eine Anwältin, die von ihren männlichen Kollegen ständigen Angriffen ausgesetzt ist und herabgewürdigt wird. Wie diese beiden Frauen sich gegen die gängigen Rollenbilder stellen und für die Frauenrechte kämpfen, darum geht es in diesem Buch.

Im Nachwort zu „Freiflug“ schreibt Christine Drews: „Mein Entschluss stand fest, einen Roman über diese Zeit zu schreiben…“ Und genau das ist es – ein Roman über diese Zeit, die 1970er Jahre, in denen so viel im Umbruch war. Was es nicht ist – und das sollten all jene wissen, die das Buch wegen des im Klappentext angekündigten Rechtsstreits um die erste deutsche Linienpilotin lesen möchten – ist ein Justizroman.

Der Klappentext verführt ein wenig dazu zu denken, dass es hier wirklich hauptsächlich um den Kampf von Rita Maiwald und ihrer Anwältin geht, den sie gegen die Lufthansa und ihre Hauptanteilseignerin, die Bundesrepublik Deutschland, führen, damit Rita ihren Traum verwirklichen und ein Flugzeug der Lufthansa führen kann. Ich selbst bin diesem Trugschluss aufgesessen. Vielleicht habe ich auch zu viel Grisham gelesen, aber ich hatte eher ein Justizdrama und keinen Frauen-/Familienroman erwartet.

Mir persönlich kam der Rechtsstreit, der ja Aufhänger für das Buch sein soll, viel zu kurz. Bis Seite 280 von 350 ist gerade mal eine Klageschrift eingereicht worden und der erstinstanzliche Prozess wird auf sage und schreibe 2 (!) Seiten beschrieben. Der Berufungsprozess nahm später immerhin 6 Seiten ein. Davon war ich aber etwas enttäuscht – ich hatte mir etwas anderes erhofft. Argumentationen, pointierte Dialoge im Gerichtssaal zwischen den Anwälten… das alles kam mir viel zu kurz. Im Nachwort schreibt die Autorin auch warum – die Prozessakten sind vernichtet und sie konnte allein mit der damaligen Medienberichterstattung arbeiten, um zu recherchieren. Völlig nachvollziehbar also, dass sie die Geschichte mit anderen Gewichtungen aufbauen musste, aber dennoch leider nicht das, was ich mir erhofft hatte.

Allerdings packt Christine Drews ansonsten wirklich gefühlt alle Probleme der 1970er Jahre in dieses Buch: aus Kriegszeiten nachwirkende Traumata und daraus resultierende zerrüttete Familien und Ehen, Drogenkonsum (für den die 70er ja verschrien sind) und seine Auswirkungen, das völlig veraltete Ehe- und Scheidungsrecht, Vergewaltigung in der Ehe, überholte Rollenbilder und –klischees sowie – natürlich – die obligatorische Liebesgeschichte. Und somit ist das Buch genau das geworden, was die Autorin beabsichtigt hat – ein umfassendes und lebendiges Bild dieser bewegten Zeit, das sich definitiv zu lesen lohnt. Nur eben kein Justizroman über Frauenrechte, wie ich ihn mir erhofft hatte. Daher von mir solide 3 Sterne.

Bewertung vom 24.02.2021
Erdbeerversprechen / Kalifornische Träume Bd.4
Inusa, Manuela

Erdbeerversprechen / Kalifornische Träume Bd.4


sehr gut

Dieses Buch kann sowohl Mütter als auch Töchter begeistern

Mit „Erdbeerversprechen“ entführt Manauela Inusa ihre Leser*innen zum vierten Mal nach Kalifornien. Nach Vanille, Orangen und Mandeln stehen diesmal die kleinen roten Köstlichkeiten im Mittelpunkt und – WARNUNG – ihr werdet dieses Buch wohl nicht lesen können, ohne Heißhunger auf Erdbeeren zu bekommen. Zumindest ging es mir so und als ich von dem großen Erdbeerfeld zum Selbstpflücken las, lief mir das Wasser im Mund zusammen.

Zunächst geht es in der Story um eine sehr traurige Sache: Amanda hat vor 1,5 Jahren ihren Mann verloren, er hat eine schwere Krankheit nicht besiegen können. Sie selbst versucht so gut es geht weiterzumachen und für ihre 15jährige Tochter Jane da zu sein – doch die trauert anders, ist wütend, verletzlich, rebelliert… Ein Teenager, der viel durchmachen musste und mit seinen Gefühlen nicht recht umzugehen weiß. Ihr einziger Halt ist ihr bester Freund Cal, doch auch mit ihm wird es irgendwie immer schwieriger…

Auf der anderen Seite ist da Carter, der ebenfalls einen Verlust betrauert. Vor fast 3 Jahren verstarb seine Frau bei einem Unfall und erst nachdem er Halt in einer Trauergruppe gefunden hatte, konnte er wieder richtig für seine Töchter da sein – die ebenfalls 15jährige Samantha, strahlender Cheerleaderstar, und Astor, die 9jährige, die trotz allem immer Sonne im Herzen zu haben scheint. Carter ist stolz, dass seine Kinder trotz des Verlustes eines Elternteils so gut „funktionieren“. Doch als Amanda zur Trauergruppe stößt und sich zwischen den Eltern zarte Bande entwickeln, bringt das die fragile Sicherheit in beiden Familien zum Einstürzen.

Der Autorin ist mit diesem Buch etwas gelungen, was ich noch nicht oft gelesen habe: eine Geschichte zu schreiben, die sowohl die Sorgen und Nöte von Teenagern als auch die von erwachsenen Personen gleichermaßen ernst nimmt. Und deshalb bin ich überzeugt, dass an diesem Buch – dessen Zielgruppe wohl hauptsächlich Frauen sind – sowohl Mütter als auch Töchter ihre Freude haben werden.

Die Gefühle der Mädchen und ihre Sicht der Welt nehmen im Buch einen großen Teil ein, was im Klappentext nicht erwähnt wird. Das hat dem Buch schon die eine oder andere kritische Rezension als „Teenie-Romanze“ eingebracht. Ja, ein Stück weit ist es das auch, aber die Geschichten von Samantha, Jane und Amanda werden im Einklang miteinander erzählt und stehen gleichrangig nebeneinander – so wie jeder von ihnen sie als wichtig in seinem Leben begreift. Ich finde das gut und authentisch so und habe mich an dem Anteil „Teenagerkram“ überhaupt nicht gestört. Ganz im Gegenteil, es brachte mir ein paar schöne erinnernde Augenblicke, als ich an meine eigene Teenagerzeit zurückdachte.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Charaktere doch recht eindimensional gut oder böse waren. Da hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefe und Differenzierung gewünscht.

Wer Fan der „Kalifornischen Träume“ von Manuela Inusa ist, wird auch diesen Roman lieben. Wer eine Tochter im Teenageralter hat, der könnte mit diesem Buch sogar mal einen „Buddy-Read“ starten. Und wer einfach eine romantische Geschichte genießen und ein wenig vom Alltag abschalten will, ist mit diesem Buch ebenfalls bestens beraten.

Bewertung vom 16.02.2021
Die Erfindung der Sprache
Baumheier, Anja

Die Erfindung der Sprache


ausgezeichnet

Raus aus der Komfortzone, rein ins Leben!

Wer könnte über dieses Buch besser berichten, als einer der wundervollsten Charaktere des Romans? Leska, die mir mit ihrer böhmisch-herzlichen Großmutterart dermaßen ans Herz gewachsen ist, dass ich jeder Szene mit ihr entgegengefiebert habe. Nun, wie würde Leska das Buch beschreiben?

„Lieber Freund! Würde ich sehr freuen, wenn du liest dieses Buch! Ist über Adamcik, mein wunderbare Enkelsohn. Adamcik ist besonders, hat ganz viel Schlauigkeit, mehr als Durchschnitt! Ist sogar Doktor, aber nicht Doktor für Krankheit, sondern für Sprache. Aber leider leider, hat viel Dramatik gehabt in Leben, auch mit seine Maminka, aber hier kann man sehen, wie er überwindet und jetzt ist Drama weg aus Familie! Aber Weg war weit und manchmal nicht einmal böhmisch-ostfriesische Leckereien haben geholfen Adamcik für Seele! Habe ich gebacken in Menge, aber Kopf von Adamcik war bei große Dramatik und Babicka Leska konnte nicht helfen! Musste kommen Zola und Zola-die-Katze und Buchhändlerin, um Adamcik wieder gut zu machen! Und feine Schreiberin Anja hat jetzt alles gefasst in viele Worte, großen Roman um zu zeigen Mensch muss manchmal aus komfortabler Zone für Erkenntnisse. Aber hat so schön geschrieben! Hat genau geschaut auf Mund von Leska und so gezeigt wie redet – ist nicht immer wichtig deutsche Grammation, ist nur wichtig Herz auf richtige Fleck und ganz viel Leckerei für Leckermäulchen in Familie. Dann Rest wird immer gut!

Und Anja hat gezeigt Weg von Adamcik von kleine Platteoog-Insel von Kindheit bis jetzt in Bretagne für Suche von Vater. Nicht einfach für mein Adamcik! Hat ganz kleine komfortable Zone und muss alles sein nach Plan. Sonst Adamcik ist ganz verwirrt. Alle Leute von Platteoog haben geholfen Erziehung von Adamcik und haben auch geholfen für Suche von Vater. Aber größte Teil war nur Adamcik alleine! Ist raus aus komfortabler Zone und rein in Leben, war große, große Schritt! Aber wirst du mögen Adamcik, kann keiner anders als mögen!“

Tja… so würde Leska sich wohl in Form reden, in ihrer fürsorglichen Art und ich wette – jeder würde hinterher das Buch kaufen ;-) Ihrer charmanten Art kann man sich einfach nicht entziehen und sie war für mich wirklich das Highlight des Buches und hat (so meine persönliche Einschätzung) sogar Adam ein wenig „an die Wand gespielt“.

Dieses Buch und die Art, wie Anja Baumheier diese Geschichte erzählt, erinnert wenig an Kranichland und Kastanienjahre (ihre beiden vorherigen Bücher). Ich kann nicht sagen, ob ich es besser oder schlechter finde – es ist einfach anders. Die ganze Geschichte ist anders und darauf muss man sich einlassen, um den Roman genießen zu können.

Trotz Happy End war ich aber mit dem Schluss nicht zu 100% zufrieden. Es gab einige Wendungen ganz am Ende, die mich etwas verwunderten (aber ich möchte hier nicht spoilern, deshalb sage ich dazu an dieser Stelle nicht mehr). Insgesamt daher keine vollen 5 Sterne.

Ich habe die Geschichte aber sehr genossen und werde sie als ganz besonders in Erinnerung behalten. Dieses Buch wird man definitiv nicht so leicht vergessen.

Bewertung vom 27.01.2021
Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5
Caspian, Hanna

Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5


sehr gut

Die Figuren gehören fast schon zur Familie

 

Schon in die 5. Runde ging die Gut-Greifenau-Saga mit dem Band „Silberstreif“. Auch in den Jahren 1923 bis 1928 werden das Gut und seine Bewohner von Schicksalsschlägen gebeutelt und die politischen Entwicklungen machen ebenfalls Sorgen.

 

Die Charaktere entwickeln sich weiter und so wie neues Leben gegeben wird, wird an der einen oder anderen Stelle auch Leben genommen und der Leser muss sich von lieb gewonnnen Figuren verabschieden (was nicht ungewöhnlich ist, wenn die Saga eine so große Zeitspanne umfasst).

 

Wie immer hat Hanna Caspian mit viel Liebe zum Detail die 1920er Jahre auferstehen lassen und bietet einen umfassenden Blick ins Leben in jener Zeit. Meine besondere Sympathie, aber auch mein besonderes Mitgefühl galt in diesem Band Alexander, dessen Homosexualität zunehmend zum Problem für ihn wird – sowohl finanziell, als jemand aus seinem näheren Umfeld es herausfindet und ihn damit erpresst, als auch körperlich, da er mehrfach schweren Angriffen ausgesetzt ist. Er selbst kommt mit der Situation immer weniger zurecht und flüchtet sich in Drogen. Diesbezüglich endet das Buch auch mit einem Cliffhanger und ich hoffe sehr, dass ich im nächsten Teil miterleben darf, wie sich Alexander wieder „berappelt“ und schließlich auch sein Glück findet.

 

Auch für Konstantin, Rebecca, Julius und Katharina sind es turbulente Zeiten – das Gut ist permanent in finanzieller Schieflage und Katharina ist mit der Doppelbelastung von Familie und Medizinstudium überfordert. Auch in der Dienerschaft macht sich ein Zeitenwandel bemerkbar – einige zieht es in neue, modernere Berufe. Andere befürchten, schon bald in ihrem Beruf keine Zukunft mehr zu haben, denn die Dienerschaft wird immer mehr zur aussterbenden Art…

 

Die vielen großen und kleinen Probleme webt die Autorin mittlerweile gekonnt routiniert zu einem schönen Schmöker zusammen – aber nach 5 Bänden spürt man aus meiner Sicht diese Routine auch ein wenig, so dass ich vom „Flair“ her nicht ganz so begeistert war wie bei den vorherigen Bänden. Dennoch ist es ein toller Schmöker für entspannte Lesestunden!

Bewertung vom 25.01.2021
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Die Anfänge der Pädiatrie in Deutschland

Berlin, 1911. Gerade wurde das erste reine Kinderkrankenhaus Berlins eröffnet – die Kinderklinik Weißensee. Am Stadtrand gelegen, soll sie den kleinen Patienten eine erstklassige, auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Versorgung gewährleisten. Sogar eine Milchaufbereitungsstelle mit eigener Kuhhaltung gibt es auf dem Gelände der Klinik, um Babys im Bedarfsfall eine gute Ernährung zukommen zu lassen.

Dafür, dass das alles vor über 100 Jahren installiert wurde, klingt es doch sehr fortschrittlich, was in dieser Klinik geleistet werden sollte. Und diese Klinik gab es tatsächlich, sie war bis ins Jahr 1997 noch in Betrieb und die Autorin hat sich an der Geschichte des Bauwerks und seiner Beschäftigten orientiert.

Nur ihre Protagonistinnen sind fiktiv: die Schwestern Marlene (19) und Emma (17), aufgewachsen im Waisenhaus, die – für viele unverständlich – eine höhere Bildung aufweisen und vom Oberarzt persönlich als Elevinnen (also Schwesternschülerinnen) für die Klinik ausgewählt wurden.

Der Klinikalltag und die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester werden umfassend geschildert, natürlich nicht ohne die Mädchen auch erste Erfahrungen in Liebesdingen sammeln zu lassen. Das Buch bietet eine sehr gute Mischung aus medizinischem Hintergrund und Unterhaltung. So war es für mich zum Beispiel sehr interessant zu erfahren, wie früher Diagnosen gestellt, wie Operationen durchgeführt und welche Anforderungen an Ärzte und Pflegepersonal gestellt wurden.

Das alles verbindet die Autorin sehr unterhaltsam mit dem Privatleben der Schwesternschülerinnen, die zwischen Konkurrenzkampf und erster Liebe durch eine Zeit gehen, die sie als sehr intensiv erleben. Dabei wird deutlich, dass Marlene nach Höherem strebt und nach ihrer Ausbildung gern noch Medizin studieren würde, um Kinderärztin zu werden – ein Unterfangen, das nicht einfach ist für ein fasst mittelloses Waisenmädchen. Emma hingegen findet ihre Erfüllung in dem Pflegeberuf und ist am glücklichsten, wenn sie den kranken Kindern ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann.

Warum sich die Schwestern emotional sehr voneinander entfernen und ob sie ihre jeweils gesteckten Ziele erreichen können, das solltet ihr selbst lesen. Denn auch, wenn die Themen Medizin und ehrgeizige junge Frauen im beginnenden 20. Jahrhundert bei weitem keine neuen mehr sind in der Unterhaltungsliteratur, hat mich das Buch doch absolut gepackt. Der angenehme, detaillierte Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man regelrecht die Zeit vergisst – und genau so sollte gute Unterhaltungslektüre sein. Deshalb 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die einen richtig schönen historischen Schmöker zu schätzen wissen.

PS. Der Nachfolgeband ist für September 2021 angekündigt. Ich freu mich schon drauf und möchte unbedingt wissen, wie es für Marlene und Emma weitergeht!!!