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BK

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Insgesamt 233 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2023
Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne
Pfeiffer, Boris

Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne


gut

Schade In dieser Geschichte lernen wir den Jungen mit dem etwas sperrigen Namen Drdjuck kennen. Er lebt ähnlich wie Mogli als einzelner unter wilden Tieren. Bei seinen Gefährten handelt es sich um eine Büffelherde, diese haben ihn nach der großen Zerstörung, wie es genannt wird, gerettet. Zusammen leben sie in einer Zukunft voller extremer Wetterkapriolen wie Fluten und Dürren, welche ganze Landstriche unbewohnbar machten und machen. Menschen leben nur noch eingeschränkt in Schutzräumen, von deren Existenz unser Protagonist nichts weiß. In Zeiten des Klimawandels eine gar nicht allzu ferne Dystopie.

Vom Autor der drei ???-Abenteuer habe ich natürlich einiges erwartet. Boris Pfeiffer gibt sich viel Mühe die Umwelt die in der Gegenwart des Buchs herrscht und das Verhalten der Tiere zu beschreiben, was für meinen Geschmack zu ausschweifend und langatmig war. Gut reflektiert er das Verhalten von uns heute lebenden Menschen, die das verursachten was der Junge und die Bevölkerung in der besagten Zukunft ertragen müssen. Bei den Rückblenden wie nach und nach durch Naturkatastrophen die Zivilisation zerstört wurde, denkt man automatisch an die Waldbrände im Sommer in Südeuropa oder die Überflutungen hierzulande und anderswo.

Allerdings verlor ich nach etwa einem Drittel das Interesse an dem Buch, wegen permanenter Wiederholungen und mir die Mensch des Clan schlichtweg unsympathisch waren.

Bewertung vom 23.09.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Absolut lesenswert
Ich wurde durch die Nominierung auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis auf dieses tolle Debüt aufmerksam. Es handelt von Billie die im Sommer der Erzählung ihre Mutter Marika verliert. Die 14jährige kennt ihren Vater nicht und hat nur noch ihre Großmutter, die sie erst seit kurzem kennt und mit dem Tod von Marika in Verbindung steht. Außerdem kann die Protagonistin sie nicht leiden und als sie vorschlägt Billie mit in ihre Heimat nach Ungarn zu nehmen, nimmt sie Reißaus. Als Fluchtfahrzeug dient ihr das alte kaputte Auto ihrer Mutter, das Fahren hatte sie von ihr gelernt. „Sie hatten zwar nicht viel Geld aber waren glücklich“ so fasst Ludger das bisherige Leben des Mutter-Tochter-Gespanns zusammen, als sie ihn ausfindig macht. Wir begleiten sie auf dem Weg zu ihm und wie sie ihre Trauer bewältigt.

Der Titel ist gespickt mit tollen Vergleichen und Weisheiten, so viel was man daraus lernen kann (z.B.
wenn man Nebel rückwärts liest entsteht Leben). Zum Titel: Paradise Garden ist der größter Eisbecher der lokalen Eisdiele, den man sich nur zu besonderen Anlässen leisten konnte.
Für mich eines der besten Bücher des Jahres, das unbedingt jeder lesen sollte.

Bewertung vom 20.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


sehr gut

Pageturner
Die Erzählung des Buchs beginnt am Morgen des 24. Augusts. Dieses Datum ist der Hochzeitstag von Emily und William. Die Feier ist durch die Braut minutiös geplant und neben dem Wetter sind nur die Brautmutter Annika und der Bruder der Braut Erik etwaige Risikofaktoren. Schauplatz der opulenten Veranstaltung inklusive Pressevertretern ist das Schloss Örenäs in Südschweden.
Die beiden Familien waren bis zu einem Autounfall der Söhne vor 8 Jahren eng miteinander befreundet.

Die Kapitel der Erzählung sind relativ kurz und es wird im Wechsel aus der Sicht der Mitglieder der Familie Brandt geschildert. Mehrmals wechselt dabei auch die Zeitebene der Erzählung zwischen der gegenwärtigen Hochzeitsfeierlichkeiten und den Geschehnissen die zum Zerwürfnis führten.
Besonders im Fokus stand dabei für mich Mutter Annika, die ihren Sohn Erik über alles stellt und mittlerweile dem Alkohol verfallen ist. Ein Hochzeitsgast hätte ich nicht sein wollen.

Um einen klassischen Krimi handelt es sich nicht, einen Toten gibt es im Großteil des Buchs nicht. Trotzdem lässt die Autorin eine gewisse Spannung entstehen durch die vielen Geheimnisse und Lügen die die Protagonisten mit sich herum tragen und man als Leser wissen will was tatsächlich geschah.
Hervorheben möchte ich noch den flüssig und gut lesbaren Schreibstil der Autorin. Jedoch missfiel mir wie unsauber die schwedische Polizei laut dieser Erzählung arbeiten soll.
Nicht überragend, aber ein Titel der wunderbare Abwechslung in die Auswahl schwedischer Krimis bringt.

Bewertung vom 16.09.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


ausgezeichnet

Volle Kauf- und Schenkempfehlung
Gleich im Prolog lernen wir Influencerin Meg kennen, die ihren Fans im Livestream aus dem Zug ihre toxische Beziehung offenlegen will. Von da an war klar, dass die Autorin Alexandra Benedict kein Plagiat des Mord im Orientexpresses geschaffen hat. Ihr gelang es wunderbar die sympathischen Roz als moderne Miss Marple zu inszenieren. Diese ist gedanklich schon vollends mit der frühzeitigen Geburt ihrer Enkeltochter beschäftigt, zu der sie mit dem letzten Nachtzug vor Heiligabend nach Schottland reisen will. Mir gefiel dass die Ermittlerin eine persönliche Seite hat. Trotz Schneesturm fährt der Zug von London in Richtung Norden ab, während andere Verbindungen annulliert werden. Mit an Bord befinden sich selbstverständlich auch noch andere Passagiere, unter ihnen weilt auch ein Mörder. Eine etwas detaillierte Vorstellung der Personen hätte mir den Überblick erleichtert.

Die Fahrt beginnt mit etwas Verspätung, aber kurzweiliger Unterhaltung im Speisesaal inszeniert durch ein sehr anspruchsvolles Quiz einer mitfahrenden Quizteams. Ebenso wie die Fahrt des Zuges nimmt auch die Spannung des Buchs Fahrt auf, bis der Zug nach dem Halt in Edinburgh entgleist und eine Mitreisende nicht mehr lebt. Sie soll nicht die einzige Tote bleiben.

Ein rundherum gelungener Kriminalroman, der mich bestens unterhalten und spannend bis zum Schluss war.
Auch ein Kompliment an die Übersetzerin Anke Carolin Burger, die mir mit ihrer Liebe fürs Detail imponiert hat.

Bewertung vom 14.09.2023
Schurken in der Schule / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.6
Stronk, Cally

Schurken in der Schule / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.6


ausgezeichnet

Erstlesespaß
Bisher war mir die Reihe um den verzauberten Detektivkoffer gänzlich unbekannt. Ich finde es richtig cool und witzig, was sich Cally Stronk um den Detektivkoffer der Zwillinge Lukas und Marie hat einfallen lassen. Der Koffer beinhaltet Utensilien mit besonderen Fähigkeiten, die die Geschwister gewieft einzusetzen wissen.
Versteckte Späße wie Topf und Deckel, von und zu Schwindel oder 100+100=viel brachten mich sehr zum Lachen. Die Schriftgröße und das Verhältnis von Bild zu Text finde ich für die Altersstufe angebracht und machbar. Die Illustrationen von Patrick Fix warten mit Liebe zum Detail und tollen Farben auf. Die eingestreuten Rätsel sind ein zusätzliches Bonbon um die kleinsten Leser:innen bei Laune zu halten. Deren Auflösung findet sich am Ende des Buchs.
Ein empfehlenswerter Band der Reihe, die restlichen Bücher werde ich uns wohl auch noch besorgen.

Bewertung vom 13.09.2023
Die Burg / Stadt der bösen Tiere Bd.1
Mayer, Gina

Die Burg / Stadt der bösen Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnder Lesestoff
In der Aufmachung erinnert die Stadt der bösen Tiere 1 wegen dem Loch im vorderen Buchdeckel an die "bitte nicht öffnen-Bücher" von Charlotte Habersack. Aber tuen Sie das bei diesem Buch bitte unbedingt: öffnen Sie es.
Gina Mayer, mir bisher bekannt durch den magischen Blumenladen, gestaltet in diesem Buch eine Geschichte um sprechende und nicht ganz so böse Tiere wie angekündigt. Im Gegenteil: Sie bilden mit Menschen wie z.B. Kickboxerin Lizard ein Team.
Waren die Vorgängerkinderbücher der Autorin eher für die weibliche Leserschaft vorbehalten, öffnet sich dieses Buch definitiv für beide Geschlechter. Die Geschichte finde ich ausreichend spannend und fantastisch ausgestaltet. Es ist nicht direkt klar wer gut oder böse ist.
Die Illustrationen von Clara Vath neben der sehr ansprechenden Umschlaggestaltung runden das Werk ab.

Bewertung vom 02.09.2023
Zippel macht Zirkus / Zippel Bd.3
Rühle, Alex

Zippel macht Zirkus / Zippel Bd.3


ausgezeichnet

Sympathische Gespenster
Eigentlich stünden dem Junge Paul öde Sommerferien bevor, da seine Eltern beide arbeiten müssen. Gut dass es in seinem Haus die beiden Gespenster Zippel und Quockel gibt. Ersterer ist frech und aufgeweckt, der Zweite ruhig und etwas trübsinnig. Das ändert sich aber als die Vier (Nachbarin Frau Wilhelm ist die vierte im Bunde) zu einem Abenteuer nach Italien aufbrechen um Quockels alten Zirkus zu besuchen.

Den Titel zeichnen neben lustigen Reimen auch zum Schmunzeln bringende Neuwortschöpfungen für Dinge und Geräusche aus. Letztere sollte man unbedingt laut vorlesen. Abgerundet wird das Werk durch originelle Zeichnungen des grüffelogroßen Axel Scheffler.
Und mit einem Irrtum räumen die beiden Schöpfer auch auf: Gespenster leben nicht nur in alten Burgen sondern auch in alten Schlössern, nämlich Türschlössern.
Ein großer Spaß für Kinder im Grundschulalter.

Bewertung vom 25.08.2023
Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


ausgezeichnet

Schatten der Vergangenheit

Ich muss gestehen: Ich habe das Buch ab der ersten Seite gemocht. Fredrika Storm wagt einen Neuanfang in ihrer alten Heimat und wird mit dem Kollegen Henry Calment am ersten Arbeitstag zu einem Ermittlerteam zusammengefügt. Letzterer ist eigentümlich und erinnerte mich in vielerlei Dingen an Sherlock Holmes, was mich oft zum Lachen brachte. Sie bilden auf Anhieb ein tolles Team und lernen sich rasch zu schätzen.
Der zu lösende Kriminalfall handelt von Nomi Pedersen, die in einen nur knapp zugefrorenen See einbrach. Fredrikas Großmutter war zufällig die Augenzeugin und konnte keine Fremdeinwirkung beobachten. Dass dieser Tathergang zu einer ausgewachsenen Ermittlung führt, fand ich etwas unrealistisch. Ansonsten ein sehr glaubhafter Krimi der mit einer Ermittlerin gesegnet ist, die auch vor der eigenen Familie nicht Halt macht.

Das Buch bereitete mir großes Lesevergnügen, die Komplexität und das Netz aus vielen Personen fand ich reizvoll. Durch die vielen kurzen Kapitel entwickelt das Buch schnell seine Sogwirkung, die malerische Gegend in Schweden zieht einen zusätzlich in seinen Bann. Deshalb gebe ich trotz kleiner Schwächen gerne 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 15.08.2023
Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
Marly, Michelle

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent


gut

Ausflug in die Modewelt
Michelle Marly nimmt uns mit in die Welt der Mode. Besser gesagt in die Modewelt vor gut 50 Jahren. Zu dieser Zeit ging es dort nicht nur hinsichtlich der Farbauswahl hoch her. Mir waren diese Spähren bis heute gänzlich unbekannt. So fremd, dass manche Gegebenheiten und Begegnungen unglaubhaft auf mich wirkten. Teilweise erinnerte mich die Lektüre des Romans an einen Ausflug in die Klatschspalten.
Auch nach der Lektüre bin ich der Meinung, dass die Welt der Mode eine Oberflächliche ist. Dennoch war es ein netter Ausflug, in einem leicht lesbaren Schreibstil.
Etwas Anstrengung hat mich das großes Personalaufgebot mit Prominenten der damaligen Zeit gekostet, die mir bis dato nichts sagten. Umgekehrt lässt dies auf eine gute Recherche der Autorin hindeuten bzw. Fantasie falls es sich um fiktive Personen handelte.
Eine annehmbare Geschichte, die für Modeinteressierte oder Personen die die 60er/70er erlebt haben sicher noch ansprechender ist.

Bewertung vom 14.08.2023
Cleopatra und Frankenstein
Mellors, Coco

Cleopatra und Frankenstein


sehr gut

Leben nach dem Happy End
Ein Buch von dem ich wirklich viel erwartet hatte, da es in Medien und Presse schon vor der deutschen Übersetzung in den höchsten Tönen gelobt wurde.

Cleo und Frank verlieben sich trotz 20 Jahren Altersunterschied unmittelbar und heiraten nach 10 Prozent des Buchs (einem Zeitverlauf von nur 6 Monaten). Was soll da noch kommen? Mitgrund für die Hochzeit waren die amerikanischen Einbürgerungsgesetze, doch auch Zuneigung der beiden. Ihre Depression und seine Alkoholabhängigkeit sind jedoch kein gutes Fundament für eine Ehe.
Neben den titelgebenden Protagonisten gibt es noch Cleos schwulen besten Freund Quentin, Franks Halbschwester Zoe, Franks Angestellte Eleanor, sowie seine besten Freunde Anders und Santiago für die es jeweils eingeschobene Kapitel gab. Insgesamt wird das Buch in Episoden unter der Überschrfit von Monaten erzählt.

Bei der Lektüre des Buchs erinnert man sich unentwegt an die Fernsehserie „Sex and the City“. Überproportional betont war für mich der selbstverständliche Umgang mit Drogen und Alkohol und die daraus resultierenden Kater.
Insgesamt aber ein flottes Werk, das den Vorschusslorbeeren gerecht wird. Auch wenn das Ende deutlich anders war als erwartet.