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SaintGermain
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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 972 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2023
Zwischen Scherben
Bruhns, Annemarie

Zwischen Scherben


ausgezeichnet

Der 17-jährige David hat mit einer Schuld zu leben. Zudem verstoßt ihn sein Stiefvater und seine Mutter, die selbst unter Depressionen leidet, glaubt er sei tot. Er selbst zieht mit wenigen Sachen in ein altes verfallenes Bungalow im Wald und nimmt neben der Schule ein paar Jobs an. Seinen Mitschülern, Lehrern und allen anderen spielt er ein "normales" Leben vor. Doch irgendwann merkt nicht nur David, dass er nicht das Leben eines anderen Leben kann. Seine Mitschüler, Freunde und Zwillinge Finja und Luke kommen schließlich hinter sein Geheimnis und wollen ihm helfen. Doch wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will und mit seinem Leben bereits abgeschlossen hat?

Das Cover ist nicht nur sehr passend, sondern drückt auch sehr viel aus und ist wunderschön.

Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend, Orte und Charaktere werden bild- und detailhaft dargestellt ohne sich darin zu verlieren.

Der Hauptaugenmerk in dieser Young-Adult-Story liegt definitiv bei den Emotionen, die man miterlebt und die das Buch selbst in einem auslöst. Man mag bzw. kann sich gar nicht vorstellen, was David ertragen muss und noch mehr warum er sich nicht helfen lassen will bzw. kann. Doch wer schon einmal mit Depressiven zu tun hatte, besonders wenn als Hintergrund Schuldgefühle mitspielen, kann dies sehr wohn nachempfinden.

Insgesamt ist die Geschichte auch nicht gerade unspannend und man hofft, dass David auf irgendeine Weise seine Erlösung findet. Dass es kein klares Happy End gibt, ist zwar schade, aber auch absolut passend zur Story, die sonst eher ins Unglaubhafte abgeschweift wäre.

In vielen Büchern gibt es ja zuletzt Trigger-Warnungen, oft finde ich diese übertrieben, wenn Handlungen nur beiläufig und kurz genannt werden. Hier allerdings wäre eine Trigger-Warnung sehr wohl angebracht, denn meine Schlaf-Qualität hat, wenn ich das Buch vor dem Schlafen las, doch gelitten und ich konnte nicht gut schlafen. Und das obwohl ich weder unter Depressionen litt/leide, noch irgendetwas annähernd ähnliches erlebt habe - eher im Gegenteil hatte ich eine mehr oder weniger glückliche Kindheit und Adoleszenz. Und trotzdem dachte ich immer wieder an das Buch und an David.

Doch genau das soll auch ein gutes Buch auslösen können - und das hat es mehr als geschafft.

Fazit: Bewegender Young-Adult-Roman über Schuld und Depression. 5 von 5 Sternen mit einer absoluten Leseempfehlung

Bewertung vom 02.02.2023
Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein / Penelope St. James ermittelt Bd.1
Winston, Emily

Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein / Penelope St. James ermittelt Bd.1


sehr gut

Penelope St. James ist eine moderne Stadtfrau die sich in Shaftesbury niederlässt um dort eine Partnervermittlungsagentur zu eröffnen. Aber es kommt anders als sie denkt. Die Bewohner des kleinen Städtchens spannen sie ein für die Suche nach einem Unkrautsamenverteiler und dadurch kommt es zu immer mehr Ideen und Projekte für Penelope, begleitet wird sie von einem benachbarten Tierarzt und seiner bauernschlauen Tochter. ......... Und dann findet sie auch noch eine Frau die angefahren wurde und ihren Hund. ......

Cover: Gefällt mir gut.

Meine Meinung zum Buch: Das Buch als Cosy Crime zu betiteln ist schon etwas weit hergeholt denn es gibt nicht viel Ermittlungsarbeit. Das Buch ist ein einfach schöner Roman rund um eine starke Frau die ihr Leben total ändert und erkennt, dass einen auch das einfache Leben glücklich machen kann. An manchen Stellen im Buch hatte ich den Eindruck dass etwas entfernt wurde. Man hätte sicher noch mehr aus der Geschichte rausholen können, aber alles in allem hat es mich einfach gut unterhalten. Die Akteure kommen sympathisch rüber und ich würde einen zweiten Roman mit Penelope gerne lesen. Vor allem weil ich gerne wüsste wie es mit ihr und Sam weiter geht....

Fazit: Unterhaltsamer Roman, Viel Cosy, wenig Crime - aber schön.

Bewertung vom 28.01.2023
Untervögelt?
Schmidt, Volker

Untervögelt?


gut

Wie der Titel schon andeutet, geht es hier um die schönste Nebensache der Welt - Sex. Das ganze ist mit interessanten Statistiken und somit auch wissenschaftlich unterlegt.

Das Cover des Buches macht das Buch interessant, auch wenn man eigentlich nicht erkennt (außer am Untertitel), um was für ein Genre bzw. um was es hier geht. Mir gefällt das Cover allerdings, und man erfährt im Buch auch, was es mit dem Vogel auf sich hat.

Der Schreibstil des Autors ist sehr gut. Nach einer kurzen Einführung über das Tierreich, das ich doch interessant fand, kamen dann Statistiken, die ebenfalls gut in den Kontext passten und hervorragend in das Buch eingebaut wurden. Auch die persönliche Meinung des Autors findet seinen Platz. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund und immer wieder blitzt auch ein wenig Ironie und Humor durch, was das ganze Buch auflockert.

Zu Beginn des Buches ist die Hauptquelle meist "Wikipedia", was ich nicht gut fand. Danach allerdings wird fleißig aus anderen Büchern und Artikeln (mit Quellenangabe) zitiert, was auf eine ausgezeichnete Recherche hindeutet.

Insgesamt fand ich das Buch interessant und las es relativ schnell (was bei ca. 160 Seiten auch meist geht). Am Ende gab es dann aber doch einige Wiederholungen zu viel, die ich nur noch schnell überlas.

Zum anderen nennt der Autor zwar viele Spielarten und Formen der Sexualität, allerdings lässt er Asexualität, Intersexualität und Transgender total außen vor und erwähnt sie nicht einmal.

Daher meine Meinung, dass das Buch an sich interessant ist, es aber zu dem Thema viele andere ausführlichere gibt (manche zitiert der Autor ja auch im Buch).

Fazit: Interessant, aber zum Thema gibt es definitiv bessere Bücher. 3,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 27.01.2023
Gequält / Rachejagd Bd.1 (MP3-Download)
Stevens, Nica; Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Journalistin Anna Jones wurde vor 3 Jahren zusammen mit ihrer besten Freundin Natalie Walsh entführt und von Edward Harris gequält. Während Anna fliehen konnte, blieb Natalie in seinen Fängen bis später ihre Leiche gefunden wurde. Von Edward Harris fehlt nach wie vor jede Spur. Als Anna einen Brief bekommt ist für sie klar, dass ihr ehemaliger Peiniger wieder zurück ist. Nick Coleman, FBI-Agent und Annas Jugendliebe, nimmt zusammen mit der Profilerin Lynette McKenzie die Ermittlungen auf und auch Annas Kollege Zane Newton wird bald mit hineingezogen. Doch schon bald ändert sich vieles und die Ermittler müssen immer schneller handeln.

Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht und passt ebenso zum Buch.

Der Schreibstil der beiden Autoren ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildgewaltig dargestellt.

Die Sprecherin des Hörbuchs spricht deutlich, in angenehmen Tempo und mit guter Betonung, sodass man ihr gerne zuhört.

Ich habe das Buch parallel dazu gelesen und kann daher sagen - und das ist eher ungewöhnlich - dass im Hörbuch einige Sätze mehr vorhanden sind, als in der E-Book-Version.

Von Nica Stevens habe ich bisher noch nichts gelesen, von Andreas Suchanek allerdings schon allerhand. Egal ob Fantasy, Kinder-Fantasy, Jugendkrimi, SF oder Liebesgeschichte - mit allem konnte er mich überzeugen. Und auch bei seinem Thriller-Debut kann er das vollends. Denn was seine Romane ausmacht, ist auch in diesem Buch genug vorhanden: sehr hohe Spannung in hohem Tempo und unerwartete Twists gepaart oft mit kleinen Cliffhangern am Ende der Kapitel.

Zusammen mit den relativ kurzen Kapiteln und den wechselnden Perspektiven will bzw. kann man dann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Der Plot ist sehr gut durchdacht; die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau.

Die Protagonisten sind ebenfalls sehr passend, sympathisch und charismatisch.

Ob alles ganz realistisch ist, wage ich zu bezweifeln (z.B. die Hackerqualitäten von Zane), aber künstlerische Freiheit darf sein und dient hier eindeutig der Story.

Als erfahrener Krimi-/Thrillerleser konnte ich nur einige Teile des Puzzles vorhersehen und auch das waren nur Ideen, die ich dann teilweise auch wieder verwarf.

Ich war wirklich gefangen in der Jagd, wo sich beide Parteien gegenseitig jagen und gegen die Zeit kämpfen. So kann ich es kaum erwarten, den 2. Teil der Trilogie zu lesen.

Fazit: Temporeicher Thriller mit zahlreichen überraschenden Twists. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 26.01.2023
Gequält / Rachejagd Bd.1
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1


ausgezeichnet

Die Journalistin Anna Jones wurde vor 3 Jahren zusammen mit ihrer besten Freundin Natalie Walsh entführt und von Edward Harris gequält. Während Anna fliehen konnte, blieb Natalie in seinen Fängen bis später ihre Leiche gefunden wurde. Von Edward Harris fehlt nach wie vor jede Spur. Als Anna einen Brief bekommt ist für sie klar, dass ihr ehemaliger Peiniger wieder zurück ist. Nick Coleman, FBI-Agent und Annas Jugendliebe, nimmt zusammen mit der Profilerin Lynette McKenzie die Ermittlungen auf und auch Annas Kollege Zane Newton wird bald mit hineingezogen. Doch schon bald ändert sich vieles und die Ermittler müssen immer schneller handeln.

Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht und passt ebenso zum Buch.

Der Schreibstil der beiden Autoren ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildgewaltig dargestellt.

Von Nica Stevens habe ich bisher noch nichts gelesen, von Andreas Suchanek allerdings schon allerhand. Egal ob Fantasy, Kinder-Fantasy, Jugendkrimi, SF oder Liebesgeschichte - mit allem konnte er mich überzeugen. Und auch bei seinem Thriller-Debut kann er das vollends. Denn was seine Romane ausmacht, ist auch in diesem Buch genug vorhanden: sehr hohe Spannung in hohem Tempo und unerwartete Twists gepaart oft mit kleinen Cliffhangern am Ende der Kapitel.

Zusammen mit den relativ kurzen Kapiteln und den wechselnden Perspektiven will bzw. kann man dann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Der Plot ist sehr gut durchdacht; die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau.

Die Protagonisten sind ebenfalls sehr passend, sympathisch und charismatisch.

Ob alles ganz realistisch ist, wage ich zu bezweifeln (z.B. die Hackerqualitäten von Zane), aber künstlerische Freiheit darf sein und dient hier eindeutig der Story.

Als erfahrener Krimi-/Thrillerleser konnte ich nur einige Teile des Puzzles vorhersehen und auch das waren nur Ideen, die ich dann teilweise auch wieder verwarf.

Ich war wirklich gefangen in der Jagd, wo sich beide Parteien gegenseitig jagen und gegen die Zeit kämpfen. So kann ich es kaum erwarten, den 2. Teil der Trilogie zu lesen.

Fazit: Temporeicher Thriller mit zahlreichen überraschenden Twists. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 19.01.2023
Der Bestatter
Omer, Mike

Der Bestatter


ausgezeichnet

Die forensische Psychologin Zoe Bentley fliegt zusammen mit dem FBI-Agenten Tatum Gray nach San Angelo, einer Kleinstadt in Texas. Dort arbeiten sie daran einen Täter zu fassen, der junge Frauen entführt, lebendig begräbt und ihren Leidenskampf online überträgt. Doch die beiden Ermittler haben auch noch andere Probleme. Während Tatum mit einer internen Untersuchung zurechtkommen muss, hat Zoe Angst um ihre Schwester Andrea, die von einem Vergewaltiger und Mörder verfolgt wird, der so an Zoe herankommen will.

Das Cover ist gut gemacht und passt perfekt zum Inhalt.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte sind bildhaft beschrieben. Mal wird aus Sicht von Zoe, mal aus Sicht von Tatum geschrieben, aber auch von anderen Personen der Rahmenhandlung oder, was mir hervorragend gefiel, aus der Sicht des Täters.

Obwohl es der 2. Teil einer Reihe ist, kann man das Buch auch einzeln lesen, obwohl doch einiges aus dem 1. Teil vorkommt. Für mich war es allerdings auch mein Debüt von diesem Autor. Da allerdings viel von Teil 1 verraten wird, empfehle ich doch beim Erstling über Zoe Bentley zu beginnen.

Mit den beiden Ermittlern ist dem Autor ein Supergriff gelungen, beide haben ihre Eigenheiten und ihre eigene Geschichte und sind insgesamt sehr sympathisch, obwohl Zoe Bentley (trotz anderem Beruf) in manchen Belangen etwas an Bones aus der gleichnamigen Fernsehserie erinnert.

Der Spannungsbogen ist sehr hoch gespannt, bis zum Ende kann man mitfiebern, aber auch miträtseln, wer der mysteriöse Schroedinger (also "Der Bestatter") ist, und wird trotzdem (auch als geübter Krimi- und Thrillerleser) kaum auf die richtige Spur kommen, obwohl es definitiv Hinweise darauf gibt.

Das Buch gibt eine logische Auflösung und ist nur in der Rahmenhandlung rund um Zoes Schwester nicht abgeschlossen, was wohl im 3. Teil passieren wird.

Den 1. Teil habe ich mir schon geholt und werde ihn nach einiger Zeit lesen, denn wie gesagt wurde doch viel vom Vorgängerteil schon verraten und ich will die Spannung aufrechterhalten.

Fazit: Spannender Thriller mit tollen Ermittlern. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 14.01.2023
Hype
Dudle, Adrian

Hype


ausgezeichnet

Der Finanzberater Olivier Cramer wird von seinem Arbeitgeber entlassen. Seit er einen gehypten Modeshop in New York besucht hat und aphrodisierendes Cannabis genossen hat, träumt er allerdings von einem speziellen Geschäft, das er eröffnen möchte. Er zieht in das kleine schweizerische Dorf Quinten, das für sein subtropisches Klima bekannt ist und entwickelt dort mit einer Einwohnerin zusammen ein besonderes Bioprodukt, das nur in einem Flag-Store verkauft wird. Nachdem eine Influencerin, das Produkt empfiehlt, geht der Hype massiv los und trotzdem hat er mit finanziellen Problemen zu kämpfen.

Das Cover sieht einfach super aus; modern und sagt eigentlich über das Genre nichts aus.

Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Dabei verwendet der Autor einen modernen Schreibstil, der trotzdem einfach zu verstehen ist. Die Leichtigkeit mit dem subtilem, teils persifliertem, spöttischem Humor versetzt den Leser direkt rein in die (Gedanken-)Welt von Cramer.

Das Thema des Buches ist ebenfalls sehr aktuell und passt perfekt in die heutige Zeit. Influencer, Social Media, Start-Ups, Hypes um teilweise seltsame Sachen und vieles mehr.

Das Produkt an sich klingt natürlich verführerisch und wird auch genauso gut vermarktet, allerdings bedenkt Olivier Cramer vieles dabei (zuerst) nicht. Sowohl die Finanzierbarkeit als auch die Menge der Produktion machen im vorerst keine Sorgen.

Interessant war auch den Ort Quinten kennenzulernen, den ich nach dem Buch sehr gerne einmal besuchen würde.

Auch die Liebe darf bei so einem aphrodisierendem Produkt natürlich nicht auf der Strecke bleiben.

Fazit: Kurzweiliger Roman mit aktuellem Thema und persifliertem Unterton. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 11.01.2023
Winke zum Abschied, Momo
Favell, Mika

Winke zum Abschied, Momo


sehr gut

Emely versteht sich mit ihrer kleinen Stieftochter gut und auch die Beziehung zu Momos Vater Niklas verläuft sehr harmonisch. Dieser ist aber leider sehr oft geschäftlich unterwegs. Momo verhält sich Niklas meist zurückhaltend, was Emely nicht verstehen kann. Als dann im Nachbarhaus als Feriengast Simon einzieht, ein alter Uni-Kollege von Niklas freunden sich Emely und Momo in kürzester Zeit an, obwohl dieser doch aufdringlich wirkt. Als dann auch noch Patricia, Momos wirkliche Mutter auftaucht und dann tot aufgefunden wird überschlagen sich die Ereignisse und Momo und Emely müssen sich fragen, wem sie vertrauen können.

Das Cover ist ausgezeichnet gemacht und passt auch hervorragend zum Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut; die Charaktere und Orte werden gut dargestellt. Allerdings hätten viele Figuren noch etwas mehr Kontur vertragen.

Der Plot war gut gewählt, hätte aber noch mehr Potential gehabt.

Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite auf hohem Niveau, obwohl man viel der Handlung bzw. Täter schon relativ von Anfang an erraten konnte.

Manche Szenen bzw. vor allem die Handlung um Bernhard (die am Anfang etwas verwirrend war, da man erst später mehr erfährt - und daher am Anfang deplatziert erschien) hätte man hier noch viel besser und gründlicher ausarbeiten können.

Was mich nebenbei noch störte, waren Sätze, die zuerst in der Vergangenheitsform begannen und dann in der Gegenwartsform endeten, was leider öfters vorkam (Z.B. Er wartete, dass er weiterspielt.).

Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch aber doch gut unterhalten.

Bewertung vom 07.01.2023
Sanaris
Grimpo, Gina

Sanaris


ausgezeichnet

In der Zukunft, wo Teile der Welt durch Klimaveränderungen kaum mehr bewohnbar sind, haben sich einige Staaten aus Europa zu Erimus zusammengeschlossen. Die Einwohnerzahl soll immer gleich bleiben, daher dürfen die genmanipulierten Paar auch nur ein Kind durch künstliche Befruchtung bekommen, wenn zuvor ein Mensch stirbt. Natürlich werden auch nur Partnerschaften eingegangen, die genetisch zusammenpassen. Alle Bewohne müssen Vitamine der Firma Sanaris einnehmen, die sie jeden Monat bekommen. Luke Miller arbeitet als Nachtwächter in diesem Pharmaunternehmen und soll jetzt Nachtwächter im streng geheimen Labor der Firma werden. Dafür dürfen seine Frau Mari und er auch ein Baby bekommen, das sie sich schon lange wünschen. Luke weiß von Gerüchten, was die Vitamine wirklich sind, doch als er im Labor seiner Arbeit nachgeht, bekommt er die Gewissheit über seine Vermutung. Doch die Produktion der Pillen stellt eine echte Herausforderung für ihn und seine Ehe dar.

Das Cover ist nicht nur äußerst passend, sondern auch ausgezeichnet gemacht.

Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Charaktere und Orte werden bildhaft beschrieben.

Ohne große Einleitung steigt man dann in den Roman ein, wo Lukas seinen neuen Job angeboten bekommt.

Der Plot ist sehr gut durchdacht und ausgearbeitet; die Spannung zieht sich über das ganze Buch auf hohem Niveau.

Das Buch lebt aber nicht nur durch die Spannung, die Charaktere und den Plot, sondern in großer Menge auch durch die Emotionen, vor allem, wenn man sich vorstellt in so einer Zukunft selbst zu leben und möglicherweise - oder gerade erst - in Lukes Lage zu sein. Und das obwohl die Dystopie doch eher nüchtern geschrieben ist (was ich hier nicht negativ meine).

Interessant wäre es gewesen, wenn man noch mehr über die Strukturen oder geographischen und politischen Bedingungen außerhalb von Erimus erfahren hätte. Da das Buch in manchen Bereichen aber noch Fragen offen lässt, könnte man dies ja vielleicht in einer Fortsetzung verarbeiten und einbauen.

Und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung. Nicht nur wegen des Potentials, die die Story sicher noch hat, sondern auch, da mich das Ende sonst nicht wirklich befriedigen würde und natürlich wegen der zuvor genannten Punkte bezüglich der Staaten.

Hervorragend war auch - wie ich noch erwähnen möchte, dass die Kapitel aus Sicht von verschiedenen Personen geschrieben ist. So wirkt die Story nicht nur noch lebendiger, sondern man erhält auch einige persönliche Informationen über manche Charaktere.

Fazit: Wer Dystopien mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen. 5 von 5 Sternen