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Chattys Bücherblog
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Bretten

Bewertungen

Insgesamt 697 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2021
Der Glanz Londons / Das Auktionshaus Bd.1
Martin, Amelia

Der Glanz Londons / Das Auktionshaus Bd.1


gut

Ich habe heute zu einem Buch gegriffen, das mich schon bei der Vorankündigung des Verlages sehr interessiert hat.
Der Roman, stellt den Auftakt zur "Auktionshaus" Reihe dar und führt die Leser in die Welt der Reichen und Schönen. Eben jene, die auch das nötige Kleingeld haben. Aber der Weg dorthin ist auch ziemlich steinig. Diese Erfahrung muss auch Sarah machen. Sie wächst ziemlich ärmlich auf und wird dann (eher zufällig) von Lady Sudbury in die Welt der Highsociety eingeführt. Ich musss sagen, dass mir der Anfang des Buches sehr gut gefallen hat. Es war interessant, wie Sarah sich in ihr neues Leben eingefunden hat, aber gleichzeitig war es auch von "sog. Zufällen" nur so gespickt. Der erste Teil des Romans trägt den Titel "Lehrjahre". Wie man hier bereits erahnen kann, erlebt man die Hauptprotagonisten bei ihrer Reife. Allerdings, so stark der Anfang auch war, so langsam flaute er auch wieder ab. Irgendwie hatte die Geschichte nach dem ersten Drittel etwas an Dynamik verloren. Die einzelnen Szenen waren mir ein bisschen zu abgehackt und die Emotionen aus den ersten Kapiteln waren scheinbar verflogen.
Der zweite Teil trägt den Titel "Kriegsjahre". Auch hier lässt sich bereits erkennen, welchen Fortschritt die Geschichte um Sarah gemacht hatte. Auch in diesem zweiten Teil flaut die die Geschichte mehr und mehr ab, so dass ich am Ende eher auf eine durchschnittliche Handlung zurückblicken kann.
Die Protagonisten wurden detailliert beschrieben, so dass ihre Handlungen nachvollziehbar waren, wenngleich sie auch dem Plot nicht mehr Schmackes verliehen haben.
Zusammenfassend kann ich jedoch sagen, dass mir der Roman gut gefallen hat und ich aufgrund des Themas gerne auch noch den Nachfolgeband lesen möchte.

Bewertung vom 19.09.2021
Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1
Schweikert, Ulrike

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1


gut

Im Auftakt zur Friedrichstraßensaga zeigt die Autorin ihren Lesern die Welt aus den 1920ern. Der Krieg ist zuende, aber noch lange nicht aus den Köpfen. Die Menschen müssen erst wieder lernen, sich frei bewegen zu dürfen und keinen Zwängen oder Reglementierungen mehr ausgeliefert zu sein. In manchen Teilen Berlins ist zwar das Essen sehr knapp, in anderen Teilen wird jedoch schon wieder wild gefeiert. In "Novembersturm" lernen wir Luise, Ilse und Emma kennen. An dieser Stelle muss ich vielleicht vorwegschicken, dass ich anfangs recht verwirrt war. War doch im Prolog vom Bau des Bahnhofs Friedrichstraße die Rede, was auch zum Klappentext passen würde, so gestalteten sich die nachfolgenden Kapitel eher wie eine Abhandlung aus Gehörten und Gelesenen. Es wurden viele Namen aus Politik und Wirtschaft ins Spiel gebracht, aber auch damalige Prominente, die man erst mal googeln muss, um überhaupt der Geschichte folgen zu können. Die Geschichte zeigt sich auch nur wenig spannend. Für mich war es einfach zuviel Kunst und Künstlerszene, gefolgt von Politik. Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine völlig andere Geschichte erwartet. So hatte ich nach dem ersten Viertel des Buches den Entschluss gefasst, genau diese Szenen und Seiten zu überspringen und mich auf die Geschichten der drei Damen zu konzentrieren. Leider waren auch die nachfolgenden Kapitel eher eine geschichtliche Abhandlung, in die ein kleiner Romanstrang verwoben wurde. Gegen Ende kam dann auch noch etwas Dramatik hinzu, die dem Plot nochmal etwas Dynamik verlieh. Aufgrund des Klappentextes und Titel des Buches hatte ich mir mehr Handlungen um die berühmte Berliner Friedrichstraße erhofft. Leider wurde meine Hoffnung kaum bis gar nicht erfüllt. Schade, ich hatte mir mehr Roman erhofft, dafür aber einen etwas trockenen Geschichtsunterricht erhalten. Ob ich nun auf die Fortsetzung warte? Hm, gute Frage. Ich denke, dass ich dieser Reihe erstmal eine gewisse Pause einräumen werde.

Bewertung vom 29.08.2021
Blinder Zorn und Blaue Zipfel
Ringlein, Birgit

Blinder Zorn und Blaue Zipfel


ausgezeichnet

Dieses Mal habe ich zu einem Buch gegriffen, dass Krimi und Genuss verbindet, sozusagen ein Genusskrimi. Die Autorin verbindet auf ca. 240 Seiten Spannung und Kulinarik vor fränkischem Hintergrund. Oh, und fränkisch geht es hier wirklich zu. Es war einfach herrlich zu beobachten, wie Dialekt hier zur Stilistik wurde. Für manche mag der fränkische Dialekt einfach nur witzig klingen, jedoch wurde er hier gezielt eingesetzt, um den Protagonisten nochmal ein Sahnehäubchen aufzusetzen.

Egal ob Dora, Mona oder Richart, alle haben ihren Platz erhalten und geben zusammen ein großes Ganzes. Auch bei den Namen zeigt die Autorin ihren Wortwitz, siehe Dora Dotterweich, die Köchin, oder auch "Doras Hexenküche", als Restaurant.  Man spürt in jeder Zeile, mit welchem Spaß hier gearbeitet wurde, auch wenn die Handlung selbst bestimmt nicht immer einfach zu gestalten war. 

Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die tollen fränkischen Rezepte,  die sehr appetitanregend klingen und in Kürze von mir ausprobiert werden.


Da es bereits der dritte Band der Dora Dotterweich Reihe ist und es anfangs kurze Rückblenden auf die vergangenen Fälle gab, werde ich mir die Vorgängerbände nicht entgehen lassen.


Fazit:

Ein spannender Genusskrimi mit viel ansprechendem Lokalkolorit.

Bewertung vom 11.08.2021
Vorhang auf für einen Mord / Bunburry Bd.1 (eBook, ePUB)
Marchmont, Helena

Vorhang auf für einen Mord / Bunburry Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich bin eigentlich eher durch Zufall auf Cosy Crimes gestoßen. Bislang war für mich der Krimi ein Krimi, und Thriller ein Thriller. Nun durfte ich auch den Auftakt zur Bunburry Reihe lesen und meine Eindruck über die Cosy Crime Szene wurde bestärkt. Ich mag es, wenn der Schauplatz ländlich bestimmt ist. Stricken, Kochen und die Geselligkeit in den Handlungen eine Rolle spielen und die Protagonisten nicht nur nach 08/15 vorgehen, sondern auch liebenswürdige Schwächen aufweisen.


Alfie, der hier die Hauptrolle einnimmt, muss ich sowohl auf dem Land, als auch im Krimi erstnoch zurecht finden. Anfangs wusste ich nicht, auf was es bei diesem Protagonisten rauslaufen sollte, da ich die Beschreibungen um ihn eher oberflächlich fand. Erst nach und nach taut er auf, bezieht Stellung und man erfährt auch ein bisschen etwas über ihn. Dennoch bleibt seine Vergangenheit eher blaß, was natürlich noch gespannter auf die Fortsetzungen macht.


Mir hat dieser Auftakt sehr gut gefallen, so dass ich mich voller Vorfreude auf den zweiten Band stürzen werde. Eine tolle Lektüre für zwischendurch.

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Bewertung vom 05.08.2021
Bächle, Gässle, Mord
Wehrle, Ute

Bächle, Gässle, Mord


sehr gut

"We had joy, we had fun, we had seasons in the sun..." 

Diese kleine Passage aus einem Lied von Terry Jacks zieht sich wie ein roter Faden durch den fast dreihundertseitigen Auftakt zur Reihe um die Journalistin Katharina Müller. Mit "Bächle, Gässle, Mord" zeigt die Autorin ihre Ortskenntnis, aber auch ihr Talent zum kriminalistischen Feingefühl. Der Reihenauftakt ist zwar nur semispannend, offenbart aber viel Lokalkolorit, was so manche Schwäche ausgleicht. Mehrere Handlungsstränge werden sehr gekonnt miteinander verwoben, so dass am Ende eine klare Geschichte daraus wird. Katharina, als Hauptprotagonistin, gefiel mir in ihrer Rolle sehr gut. Sie ist ausreichend beschrieben und wächst innerhalb dieses Krimis immer weiter. Anfangs dachte ich noch, dass sie ein kleines Mäuschen unter Freiburgs Himmel wäre, am Ende jedoch, hatte sie eine gewisse Stärke und Autorität gewonnen. Mir hat es Spaß gemacht, den Ermittlungen zu folgen und habe mich im badischen Freiburg sehr wohl gefühlt. Vielen Dank für das Heimatfeeling und die unterhaltsamen Lesestunden.

Bewertung vom 27.07.2021
Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4
Schütz, Lars

Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4


ausgezeichnet

Mit "Angstrichter" führt der Autor seine Reihe um Jan Grall und Rabea Wyler fort. Bereits nach den ersten Zeilen des Prologs hatte mich die Story um die Foltermethoden des Scharfrichters gefangen genommen. In kurzen, prägnanten Sätzen baut der Autor von der ersten Zeile an, eine Grundspannung auf, die sich über die gesamten 352 Seiten streckt. Nicht nur Nürnberg hält den Atem während der Ermittlungszeit an, nein, auch der Leser kommt nicht zur Ruhe. Es werden immer klitzekleine Verstrickungen aufgezeigt, die dann aber wieder im Nichts verlaufen. Nur mein Bauchgefühl hatte mir den wahren Täter aufgezeigt, jedoch war sein Motiv in keinsterweise erkennbar. 

Durch den bildhaften Schreibstil wurde es mir einfach gemacht, den Ermittlungen zu folgen, mit den Delinquenten zu leiden und atemlos Seite für Seite zu inhalieren. Es war wie ein Sog, der mich das Buch nicht mehr aus den Händen legen ließ.

Das Cover zeigt eine gewisse Dunkelheit, die auch der Atmosphäre der Geschichte entspricht. Der blutgetränkte Stichler wird wohl nicht von jedem erkannt werden, soll aber das Anpieksen darstellen, was ebenfalls zu den Foltermethoden gehört. Insgesamt werden im Buch einige Foltermethoden detailliert erklärt, was für einen Thriller passend ist. Dennoch sollte man hier nicht zimperlich sein, da der Autor die Dinge klar beim Namen nennt. 

Mir hat dieser vierte Band sehr gut gefallen, so dass ich nun voller Vorfreude auf eine weitere Fortsetzung der spannenden Grall und Wyler Reihe warte.

Vielen Dank Lars Schütz für die nervenaufreibenden Lesestunden. Bitte mehr davon!

Bewertung vom 14.07.2021
Als wir den Himmel erobern konnten / Der Nordseehof Bd.3
Kölpin, Regine

Als wir den Himmel erobern konnten / Der Nordseehof Bd.3


ausgezeichnet

Wie immer am Ende einer Saga ist es schwer, die richtigen Worte zu finden. Wie soll man alles beschreiben? Ach, wie toll? Nein, das würde nicht ausreichen. Ich kann es kaum glauben, dass ich nun keine weiteren Geschichten vom Nordseehof mehr lesen kann? Das würde absolut zutreffen, wäre aber noch zu emotionslos. Ich sehe es eher so, dass ich nun am Ende des Buches auch ein Stückchen Heimat verlasse. Ja, die Autorin hatte es wirklich geschafft, mich mit ihrem Dreiteiler an den rosenumrangten Nordseehof zu binden. Der bildhafte Schreibstil ließ die (Lebens-)Geschichte um Johanna lebendig werden, um dann im vorliegenden Band "Als wir den Himmel erobern konnten" zum Abschluss zu kommen. 

Ob es Sinn macht, diesen Band ohne Vorkenntnisse zu lesen, wage ich zu bezweifeln. Denn gerade durch die beiden Vorgängerbände kommt das wahre Schicksal erst zur Geltung. 

Abschließend möchte ich einfach nur sagen: Eine tolle, emotionale Geschichte, die nun (leider) ihr Ende gefunden hat.

Bewertung vom 09.07.2021
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


ausgezeichnet

Mit seinem Thriller Debüt "Ausweglos" zeigt der Autor, dass er mit den Großen dieses Genres mithalten kann. Auf 496 Seiten peitscht "Henri Faber" seine Leser durch die Seiten und lässt keine Ruhe aufkommen. Aufwühlend, nervenaufreibend und spannend schildert er aus der Sicht von vier Protagonisten den Fall des Ringfinger-Mörders. Hierbei sind vorallem die kursiv gedruckten Kapitel, aus Sicht des Täters, sehr interessant und offenbaren die Psyche eines Menschen. Nein, nicht eines Menschen, sondern speziell dieses Menschen. Aber auch die anderen drei Protagonisten haben ihre eigene Geschichte zu erzählen. Rückblenden auf das bisherige Leben, runden den spannungsgeladenen Thriller inhaltlich ab.

Bis auf kleine Ausrutscher zeigt sich der Spannungsbogen durchgängig, bedingt auch durch den pointierten Schreibstil. 

Ich denke, dass wir Thrillerbegeisterten uns den Namen, Henri Faber auf jeden Fall merken sollten und würde mich freuen, in Kürze wieder einen "ausweglosen" Thriller zu lesen.

Vielen Dank für die spannenden Lesestunden!

Bewertung vom 29.06.2021
Kein gerader Weg
Brandus, Sophia

Kein gerader Weg


sehr gut

Mit dem historischen Roman "kein gerader Weg (Euch zum Urteil)" entführt die Autorin Sophia Brandus ihre Leser nach Freiburg (damals noch Freyburg) in das Jahr 1632. Durch den sehr angenehmen Schreibstil, erhält man nicht nur Details über das Leben des Johannes Schotts, sondern auch viele Informationen über das Leben in Freiburg zu damaliger Zeit. Eine Zeit, in der "der Schwed" vor den Toren stand und für Unruhe sorgte. Die Wehren machten sich bereit, ihre Stadt zu verteidigen und das Misstrauen gegenüber "Wellschen" war enorm. Und bei all dieser Unruhe liegt der Fokus der Geschichte auf Johannes. Der Leser darf seine Wandlung vom jungen Druckerlehrling zum Kämpfer erleben, jedoch bleibt er durch die vielen eingeworfen Details leider auch etwas unnahbar. Einen Bezug zur Person konnte ich leider nicht aufbauen. Es war alles toll beschrieben, so dass ich die einzelnen Szenen vor Augen hatte, dennoch blieben mir die Protagonisten fremd. 

Man spürt in jedem Kapitel, dass sich die Autorin sehr viel Mühe mit Recherche und der Romangestaltung gegeben hat. Es entwickelte sich dadurch ein gewisser Sog, noch mehr Details zu erfahren. 

Abschließend kann ich sagen, dass mir dieser erste Band sehr gut gefallen hat. Ein paar kleine Schwächen, über die ich aber gesamtheitlich hinwegsehen kann. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 24.06.2021
Wiener Blut / Die Totenärztin Bd.1
Anour, René

Wiener Blut / Die Totenärztin Bd.1


sehr gut

Wiener Blut von Renè Anour ist der Reihenauftakt zur "Die Totenärztin" und  im Juni 2021 im Rowohlt Verlag erschienen.



Über den Autor (lt. Verlag):

René Anour lebt in Wien. Dort studierte er auch Veterinärmedizin, wobei ihn ein Forschungsaufenthalt bis an die Harvard Medical School führte. Er arbeitet inzwischen bei der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit und ist als Experte für neu entwickelte Medikamente für die European Medicines Agency tätig. Sein historischer Roman «Im Schatten des Turms» beleuchtet einen faszinierenden Aspekt der Medizingeschichte: den Narrenturm, die erste psychiatrische Heilanstalt der Welt. Sein zweiter Roman bei Rowohlt ist der Auftakt zu einer Reihe um eine junge Pathologin in Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts: «Die Totenärztin».



Über das Buch (lt. Verlag):

Wien, 1908. Als ein toter Obdachloser in der Gerichtsmedizin eingeliefert wird, schenkt niemand ihm einen zweiten Blick – niemand außer der jungen Ärztin Fanny Goldmann. Ihr fallen Ungereimtheiten auf, aber keiner ihrer männlichen Kollegen will auf sie hören. Daher obduziert sie die Leiche nachts heimlich. Eine gefährliche Entscheidung, denn plötzlich findet sie sich mitten in einer tödlichen Verschwörung rund um einen charismatischen Dieb und Kaiserin Sissis verschwundene Diamantsterne wieder. Ihre Ermittlung führt Fanny von den mondänen Salons und prunkvollen Palais der Oberschicht bis in die schäbigen Spelunken und Bordelle der Wiener Unterwelt. Hier lauert an jeder Ecke der Tod, dessen Opfer Fanny auf ihrem Sektionstisch ihre intimsten Geheimnisse offenbaren ...



Allgemeines:

Band 1 der Die Totenärztin Reihe

Erschienen am 15.06.2021 als TB mit 416 Seiten für 12,00 € 

und als ebook für 4,99 €


Die ersten drei Sätze:

Fanny hatte nie eine Frau gesehen, die zufriedener aussah. Natürlich, es war nur ein Bild in einer Zeitung, aber dieses Lächeln. In die Mundwinkel gegrabene Gerechtigkeit. 



Mein Leseeindruck / Fazit:


"Ein Schlückchen und glücklich"


Mit dem Reihenauftakt Wiener But ist dem Autor ein ganz besonderer Roman gelungen. Schon die Blautöne auf dem Cover zeigen eine gewisse Kälte, wie sie nur nachts empfunden werden. Die Frau im Vordergrund soll wohl Fanny darstellen, die auf die Hauptprotagonistin verweist. Sie zeigt sich sehr interessiert, was sich z.B. in folgenden Sätzen widerspiegelt: 


"Wer bist du?", flüsterte Fanny ihm zu. "Und warum bist du tot?" (Seite 25) 


Sie denkt in diesen Sätzen über den Tod eines scheinbaren Obdachlosen nach, der für sie jedoch etwas anders ist. Schnell wird klar, dass Fanny nun mehr über den Toten wissen möchte und macht bei ihren Nachforschungen einige interessante Entdeckungen, die sie natürlich auch in Schwierigkeiten bringen. 

Durch seine Schreibweise trifft der Autor genau ins Schwarze. Schnörkellos und direkt wie hier z.B.


"Tu nicht so erhaben, als würdest Mamor scheißen, Franz!" (Seite 76)



Somit kann sich der Autor sicher sein, daß jeder Leser ihm folgen kann und folgen wird. Folgen durch eine rasante Geschichte, die voller Geheimnisse scheint und doch auch offensichtlich ist. In den über 400 Seiten reist man zum Mord an Kaiserin Sissi, in die Pathologie, in vornehme Häuser und lernt die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten kennen. Geschichtliche Details wechseln sich mit einer spannenden kriminalistische Handlung ab, ohne langatmig zu wirken. An manchen Stellen wirkt die Story zwar etwas ruhiger, jedoch nur, um dem Leser eine kleine Pause zu gönnen, bevor der Spannungsbogen sich weiter spannt. 

Mich hat dieser Reihenauftakt sehr gut unterhalten so dass ich nun gespannt auf die Fortsetzung warte.


"Die Toten haben keine Stimme mehr. Sie brauchen jemanden, der für sie einsteht, der ihre Geschichte erzählt, weil sie es selbst nicht mehr können." (Seite 178)



Meine Bewertung:  ⭐⭐⭐⭐