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Benutzername: 
kleinbrina
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 1371 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2022
10 Finger Tippen für zu Hause am PC lernen - blind jedes Wort finden - Maschinenschreiben inkl. Tipp Trainer Software für den PC
Markt+Technik Verlag GmbH

10 Finger Tippen für zu Hause am PC lernen - blind jedes Wort finden - Maschinenschreiben inkl. Tipp Trainer Software für den PC


ausgezeichnet

Da ich schon immer viel an Computer geschrieben habe und mir auf meine eigene Art und Weise das 10-Finger-System beigebracht habe, mit der ich eigentlich immer gut klar gekommen bin. Allerdings lernt man ja nie aus und somit war ich schon sehr gespannt auf den sogenannten Tipp Trainer aus dem Markt + Technik Verlag.

Hierbei sind nicht nur in Buchform sehr viele nützliche Tipps vorhanden, sondern auch in einer beigefügten Software, die dafür sorgt, dass man zusätzlich noch alles veranschaulicht bekommt.

Aber nicht nur das reine Tippen wird einem hier ausführlich Schritt für Schritt erklärt, sondern man erhält auch einen guten und simpel erklärten Einblick darüber, wie man Geschäftsbriefe nach dem DIN 5008-Standard schreibt, aber auch, wie man flüssiger und fehlerfreier schreibt, ohne dabei in Stress zu geraten.

Somit ist „10 Finger Tippen für zu Hause am PC lernen“ insgesamt ein praktisches Helferlein, dass einen Schritt für Schritt beim Lernen begleitet und dafür sorgt, dass man sich stetig verbessert.

Bewertung vom 24.10.2022
Burning Bridges / Fletcher-University Bd.1 (eBook, ePUB)
Fischer, Tami

Burning Bridges / Fletcher-University Bd.1 (eBook, ePUB)


schlecht

Die „Fletcher University“-Reihe von Tami Fischer wurde mir in den letzten ein, zwei Jahren immer wieder empfohlen und somit sind die Bände nach und nach allesamt in mein Regal gewandert. Meine Erwartungen waren somit auch dementsprechend hoch und ich habe mir emotionale Geschichten mit viel Humor gewünscht. Der erste Band „Burning Bridges“ sollte den Anfang machen, allerdings ist dies mein einziger Ausflug an die Fletcher University geworden, da ich das Buch nach etwas mehr als die Hälfte fast schon genervt abgebrochen habe.

Tami Fischer schreibt die Geschichte zwar durchaus flüssig und der Schreibstil ist auch alles andere als unangenehm, allerdings hat sich so mancher Logikfehler eingeschlichen, der für mich leider schon recht früh dafür gesorgt hat, dass ich mit der Geschichte nicht warm geworden bin. So wird ein Long Island Icetea schon fast so beschrieben, als sei dieser praktisch alkoholfrei und dazu behauptet Emma, sie sei in einer Bar seit Jahren Stammkundin, wird dann aber weder vom Türsteher, noch vom Besitzer des Ladens erkannt. Das wollte einfach nicht für mich zusammenpassen. Solche kleinen Logikfehler tauchen leider immer wieder auf und haben mich somit aus meinem Lesefluss gerissen, was sehr schade ist.

Das größte Problem war für mich jedoch Ella selbst, denn diese wirkt auf mich unsympathisch, selbstgefällig, egoistisch, sehr widersprüchlich und vor allem sehr naiv. Letzteres ist sicherlich eine von der Autorin bewusst geschaffene Charaktereigenschaft, allerdings hat dies weitesgehend dazu geführt, dass mich Ella immer mehr genervt hat und ich sie nicht mehr ernst nehmen konnte und ich somit auch das Interesse an ihrem Leben und somit an „Burning Bridges“ verloren habe.

Dazu hat die eingebaute Liebesgeschichte für mich keinerlei Leidenschaft, sondern wirkt schon fast wie eine Zweckbeziehung. Ella und Chase wirken fast schon zu zurückhaltend, kennen sich praktisch kaum, da sie sich oft nur selten oder kurz begegnen und somit habe ich ihnen die Leidenschaft, Liebe und Sympathie füreinander nicht abgenommen. Spannend fand ich anfänglich, dass es auch einen kleinen Crime-Anteil in dem Buch gibt. Leider ist dieser jedoch genauso voraussehbar und voller Logikfehler wie die der Rest Geschichte.

Somit habe ich leider für mich feststellen müssen, dass mich „Burning Bridges“ nicht so begeistern konnte, wie ich es anfänglich erhofft habe. Das ist sehr schade, denn eigentlich passt die Geschichte in mein Beuteschema, aber manchmal soll es wohl einfach nicht sein. Schade!

Bewertung vom 19.10.2022
Ein Lied vom Ende der Welt
Ferencik, Erica

Ein Lied vom Ende der Welt


sehr gut

Die Arktis war schon immer ein faszinierender Ort für mich und es wundert mich selbst, dass ich bislang nur wenige Bücher gelesen haben, deren Setting dort angesiedelt ist. "Ein Lied vom Ende der Welt" von Erica Ferencik hat mich allerdings direkt angesprochen und ich muss sagen, dass sich das Buch sehr gelohnt hat, denn man bekommt hier eine spannende, melancholisch und nachdenklich stimmende Geschichte.

Ich muss zwar gestehen, dass ich am Anfang kleinere Probleme mit dem Schreibstil hatte, weil dieser teilweise sehr blumig ist, allerdings konnte ich mich schnell daran gewöhnen und habe immer mehr in die Geschichte hineingefunden. Besonders die Beschreibungen rund um die Arktis, die Forschungsstation und das oftmals beklemmende Gefühl der Protagonistin Valerie werden hier sehr gut und nachvollziehbar beschrieben. Vieles kann man sich dabei bildlich sehr gut vorstellen und man merkt der Autorin ihre Liebe zur Arktis an, die fast schon ansteckend ist.

"Ein Lied vom Ende der Welt" spricht nicht nur aktuelle Themen wie den Klimawandel an, sondern zeigt auch auf, wie bedrückend die Atmosphäre in einer Forschungsstation sein kann, in der man immer isoliert und auf sich selbst gestellt ist. Aber auch Naaja, ein kleines Mädchen, das im Eis gefunden wird und eine bislang noch unbekannte Sprache spricht und die Linguistin Valerie spielen eine große Rolle. Valerie möchte Naaja helfen, hat aber selbst mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, da sie keine guten Erinnerungen an die Arktis hat, weil ihr Bruder dort auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist.

Die Geschichte thematisiert dabei nicht nur das vorsichtige Aufeinandertreffen zwischen Naaja und Valerie, sondern konzentriert sich auch auf den Tod von Valeries Bruder, der noch viele Fragen offen lässt und für ein mulmiges Gefühl sorgt. Dabei wird "Ein Lied vom Ende der Welt" überraschend spannend und bietet ein paar Twists, mit denen ich zunächst nicht gerechnet habe. Gleichzeitig liegt aber auch immer wieder eine gewisse Schwere auf der Geschichte, die dafür sorgt, dass ich stets mit Valerie mitfühlen konnte und sie auf ihrer Reise gerne begleitet habe.

Somit ist "Ein Lied vom Ende der Welt" insgesamt eine spannende, ereignisreiche und emotionale Geschichte voller Überraschungsmomente, die mit interessanten Figuren und einem tollen Setting überzeugen kann.

Bewertung vom 18.08.2022
End Band 01. Elisabeth
Canepa, Barbara;Merli, Anna

End Band 01. Elisabeth


weniger gut

Düstere Graphic Novels habe ich schon immer ganz besonders gemocht, denn meistens finde ich die Zeichnungen dabei einfach wunderbar. Somit habe ich mich sehr auf „Elisabeth“, Band 1 der „End“-Reihe, von Barbara Canepa und Anna Merli gefreut, das ich erfreulicherweise in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt habe. Leider muss ich jedoch sagen, dass ich am Ende doch sehr enttäuscht bin.

„Elisabeth“ besticht zwar mit wunderschönen Zeichnungen, die sehr detailverliebt und düster sind, allerdings hat die Geschichte selbst nicht viel zu bieten. Eine düstere Stimmung ist hier praktisch nicht spürbar, vielmehr wurde ich mit der Zeit eher ungeduldig und habe darauf gewartet, dass endlich etwas passiert.

Elisabeth ist Internatsschülerin und im Alter von 13 Jahren verstorben. Sie lebt als eine Art Geist mit Fabelwesen zusammen in einem Mausoleum, in dem praktisch die Zeit stehen geblieben ist und nichts passiert. Elisabeth selbst hat in der Zeit auch nicht viel zu sagen, außer, dass sie wieder leben möchte. Andere Internatsschülerinnen wollen dagegen herausfinden, wie Elisabeth ums Leben gekommen ist, denn über ihren Tod gibt es gleich mehrere Mythen, auf die jedoch so gut wie gar nicht eingegangen wird.

Eine weitere Sache, die ich als sehr störend empfand ist die Darstellung von Elisabeth, denn das Mädchen wird gleich mehrfach halbnackt gezeichnet, was meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen, zumal sie erst dreizehn Jahre alt ist.

Allgemein wirkt die Geschichte sehr unfertig und vieles wird von den Autorinnen nur angedeutet, aber nie wirklich aufgelöst oder weitergesponnen, sodass die Geschichte sich letztendlich im Sande verläuft. Dazu wird seit mehr als neun Jahren ein zweiter Band namens „Nora“ angekündigt, der jedoch bislang nie erschienen ist, sodass man davon ausgehen kann, dass die Fortsetzung auch nicht mehr erscheinen wird, was sehr schade ist, da Nora als Strippenzieherin galt, die mehr über den Tod von Elisabeth herausfinden möchte.

Kurz gesagt: So gern ich „Elisabeth“ aufgrund der Kurzbeschreibung auch mögen wollte, so sehr hat mich die ereignislose Geschichte mit flachen Figuren und wenig Handlung enttäuscht. Sehr schade, denn die eigentlich tollen Zeichnungen hätten eine bessere Geschichte verdient gehabt.

Bewertung vom 16.08.2022
Billy Summers
King, Stephen

Billy Summers


sehr gut

Obwohl ich bereits seit sehr vielen Jahren ein riesengroßer Fan von Stephen King bin und praktisch jedes Buch vom Autor blind kaufe, war ich bei "Billy Summers" tatsächlich ein wenig skeptisch, da ich normalerweise kein großer Fan von Büchern bin, in denen Auftragskiller eine große Rolle spielen. Da ich Stephen Kings Fähigkeiten jedoch auch bei diesem Werk vertraut habe, habe ich auch diesem Buch eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht.

Ich muss zwar zugeben, dass "Billy Summers" es nicht in meine Favoriten-Liste von Stephen King geschafft hat, allerdings bekommt man hier einen soliden, hochintelligenten Thriller, der seine spannenden, aber auch ruhigen Momente mit sich bringt. Die Geschichte ist häufig salopp geschrieben und der typische King-Stil ist auch deutlich spürbar. "Billy Summers" liest sich durchgehend flüssig, spannend, unterhaltsam, aber auch häufig vulgär. Gleichzeitig ist "Billy Summers" auch gesellschaftskritisch und mit kleinen Spitzen versehen, was mir jedoch gut gefallen hat, da diese kleinen Spitzen immer in den richtigen Momenten aufgetaucht sind.

Auch die Figuren, allen voran Billy selbst, sind gut ausgearbeitet, oftmals aber auch roh von der Art her, was jedoch gut passt. Billy ist ein Kriegsveteran, der bereits viel erlebt hat und mitansehen musste und nun, wo er wieder im Land ist, nicht wirklich weiß, wo sein Platz auf der Welt ist. Um sich über Wasser zu halten, wird er zum Auftragskiller, verliert dabei aber nicht seine Menschlichkeit, sondern kann grundsätzlich noch von gut und böse unterscheiden. Sein nächster Auftrag soll der letzte sein, denn dieser ist finanziell so lukrativ, dass er es endlich schaffen möchte, ein normales Leben zu führen, ohne sich dabei auf den nächsten Mord vorbereiten zu müssen. Dies ist allerdings schnell vergessen, als er selbst ins Fadenkreuz gerät und auf der Flucht immer mehr zu sich selbst findet und dabei sein Leben überdenkt und die weiteren Schritte plant.

Eine weitere wichtige Person in dem Buch ist Alice, eine junge Frau, die von Billy gerettet wird, nachdem sie von mehreren Männern vergewaltigt wurde. Die beiden freunden sich an und sind gemeinsam auf der Flucht. Für Billy ist Alice' Zustand nur schwer zu ertragen und somit nimmt er Rache an den Männern. Beide fliehen von Ort und zu Ort und erhalten immer wieder Untertützung und Unterschlüpfe, sodass man "Billy Summers" teilweise auch als Road Trip bezeichnen kann. Als Leser*in sollte man jedoch stets bedenken, dass keine der Figuren wirklich sonderlich sympathisch ist und man nur wenig mit ihnen mitfühlen kann, denn alle haben etwas unrechtes getan und somit fällt es schwer sich mit den Figuren anzufreunden. Dennoch hat das Buch eine gewisse Faszination auf mich gehabt, denn es wird so bildgewaltig erzählt, dass ich mir das Werk immer wieder wie einen Film vorstellen konnte.

Kurz gesagt: "Billy Summers" ist ein spannender und facettenreicher Thriller, der mit actiongeladenen Szenen, aber auch mit teilweise ruhigen Momenten begeistern kann. Zwar kommt das Werk nicht an Meisterwerke wie "Shining", "Joyland" oder "ES" heran, ist aber dennoch ein Muss für jeden King-Fan und diejenigen, die sich für Auftragskiller-Romane interessieren.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2022
Windows 10 für Senioren
Baumeister, Inge;Schmid, Anja

Windows 10 für Senioren


ausgezeichnet

Windows 10 ist mittlerweile für mich ein liebgewonnenes Betriebssystem, das ich gerne und täglich nutze. Da jedoch auch die Schwiegermutter mehr über Windows 10 erfahren und dies besser nutzen möchte und man nicht immer alles selbst genau erklären kann, kam uns „Windows 10 für Senioren“ von Inge Baumeister und Anja Schmid genau recht, denn hier wird in relativ leichter Schrift und vielen Bildern Windows 10 gut erklärt, sodass auch Anfänger in dem Bereich gut mithalten dürften.

Positiv ist dabei, dass man von Anfang an an die Hand genommen wird. So geht es bereits darum, dass Windows 10 genauestens installiert und soweit eingestellt wird, dass es nutzbar ist. Dazu erhält man anhand der vielen Bilder auch ein genaues Verständnis dafür, was man wann anzuklicken hat, um Apps zu öffnen, den Kalender zu bedienen, wie man im Internet surft oder auch Bilder und Dokumente speichert.

Besonders gelungen ist das Glossar, das nochmal sämtliche Begriffe erklärt und in das man immer wieder nachschlagen kann, wenn es doch mal während der Nutzung Fragen gibt.

Meine Schwiegermutter ist somit sehr begeistert.

Bewertung vom 16.08.2022
Windows 11 für Senioren
Baumeister, Inge;Schmid, Anja

Windows 11 für Senioren


ausgezeichnet

Windows 11 ist immer noch so eine Sache, mit der ich mich selbst noch auseinandersetzen muss, um dort vollständig zum Profi zu werden. Da jedoch auch die Schwiegermutter mehr über Windows 11 erfahren und dies besser nutzen möchte, kam uns „Windows 11 für Senioren“ von Inge Baumeister und Anja Schmid genau recht, denn hier wird in relativ leichter Schrift und vielen Bildern Windows 11 gut erklärt, sodass auch Anfänger in dem Bereich gut mithalten dürften.

Positiv ist dabei, dass man von Anfang an an die Hand genommen wird. So geht es bereits darum, dass Windows 11 genauestens installiert und soweit eingestellt wird, dass es nutzbar ist. Dazu erhält man anhand der vielen Bilder auch ein genaues Verständnis dafür, was man wann anzuklicken hat, um Apps zu öffnen, den Kalender zu bedienen, wie man im Internet surft oder auch Bilder und Dokumente speichert.

Besonders gelungen ist das Glossar, das nochmal sämtliche Begriffe erklärt und in das man immer wieder nachschlagen kann, wenn es doch mal während der Nutzung Fragen gibt.

Meine Schwiegermutter ist somit sehr begeistert.

Bewertung vom 11.08.2022
Die Familienfeier
Kinsella, Sophie

Die Familienfeier


weniger gut

Sophie Kinsella und ich haben eine lange gemeinsame Vergangenheit, denn mittlerweile lese ich ihre Werke seit fast zwanzig Jahren und habe früher geradezu jedes Buch von ihr verschlungen. Mittlerweile hat sich dies ein wenig geändert, denn ihre letzten Werke haben mir fast alle nicht mehr so zugesagt und somit war ich auch dementsprechend skeptisch, als die sympathische Autorin mit „Die Familienfeier“ ein neues Buch auf den Markt gebracht hat. Obwohl ich bei dieser Geschichte nicht allzu viel erwartet habe, hat es mich letztendlich doch ein wenig enttäuscht zurückgelassen.

Ein Grund dafür ist der Schreibstil. Normalerweise mag ich die Art, wie Sophie Kinsella mit Worten umgeht und auf humorvolle Art und Weise Geschichten erzählt und ihren Figuren Leben einhaucht. Bei „Die Familienfeier“ wirkte auf mich jedoch alles ein wenig zu gewollt. Es werden zu viele Klischees bedient und es fehlte mir grundsätzlich an Sympathie und Verständnis für die Figuren, sodass sich für mich leider nur vieles vor sich hinplätscherte und ich so manches Mal leicht genervt die Augen verdreht habe.

Was hier auf den ersten Blick als eine Art Familien-Komödie mit jeder Menge Drama und Geheimnissen in Buchform verkauft wird, entpuppt sich jedoch als eine Geschichte voller Klischees und Fremdschäm-Momente, die ich nur selten unterhaltsam oder lustig fand. Das lag vor allem auch an den Figuren, die sich von anderen Figuren aus anderen Werken von Sophie Kinsella kaum unterscheiden.

Auch hier bekommt man es mit einer Protagonistin zu tun, die eher sehr eigenwillig ist, immer mit dem Kopf durch die Wand möchte und das Herz auf der Zunge trägt. An sich kann das ja nett sein – wenn man die anderen Werke von der Autorin nicht kennen würde. Aber hier bekommt man immer wieder eine Light-Version von Becky Bloomwood aus Kinsellas berühmter „Shopaholic“-Reihe, was ich sehr schade finde, denn normalerweise kann es Sophie Kinsella deutlich besser.

Die Familienfeier selbst ist an sich gar nicht mal so uninteressant, denn Effie bekommt dabei einen ganz anderen Eindruck von ihrer Familie und kann mit so manchem Vorurteil aufräumen, allerdings ist sie dabei auch oft viel zu aufgesetzt, stur und teilweise auch unsympathisch. Trotz aller Slapstick-Momente, die bei Kinsella irgendwie immer dazugehören, hätte ich mir hier gewünscht, dass man die Familie, die vielen Veränderungen und teilweise auch negativen Gefühle, die sich im Laufe der Zeit bei den Familienmitgliedern angesammelt haben, ein wenig ernster hätte erzählen können. Dies hätte auch die Gefühle, Vorurteile und teilweise auch Verbitterungen einiger Familienmitglieder etwas authentischer erscheinen lassen.

Kurz gesagt: Ich muss mir wohl eingestehen, dass ich aus den Werken von Sophie Kinsella herausgewachsen bin, denn leider konnte mich auch „Die Familienfeier“ aufgrund der Figuren und doch eher flachen und vorhersehbaren Handlung nicht abholen. Somit kann ich leider auch keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 30.07.2022
Rotes Licht, grünes Licht - Ein inoffizielles Squid Game-Buch
Allori, Lou

Rotes Licht, grünes Licht - Ein inoffizielles Squid Game-Buch


sehr gut

Fanfictions sind bei mir immer so eine Sache, denn entweder finde ich sie unfassbar gut oder eher schlecht, sodass es da nur selten ein Mittelding gibt. Da ich jedoch ein riesengroßer Fan der südkoreanischen Netflix-Serie "Squid Game" bin, wollte ich der Geschichte "Rotes Licht, grünes Licht" von Lou Allori eine Chance geben und ich wurde trotz anfänglicher Skepsis nicht enttäuscht.

"Rotes Licht, grünes Licht" hält dabei grundsätzlich an den Werten von "Squid Game" fest, allerdings gibt es auch Unterschiede. So spielt die Fanfiction nicht in Südkorea, sondern in Frankreich. Die Kandidaten sind dabei Studenten, die allesamt auf eine Elite-Universität gehen, dabei jedoch nicht zu den gut betuchten Studenten gehören, sondern teilweise gleich mehrere Jobs annehmen müssen, um ihre Studiengebühren zu bezahlen. Jeder Student, der angesprochen wird und Interesse zeigt, zukünftig finanziell ausgesorgt zu haben, wird als Kandidat bei den sogenannten Spielen ausgesucht. Wer bereits "Squid Game" kennt, der weiß, dass am Ende nur Einer/Eine überleben kann und die anderen, die bei den Spielen ausscheiden, nicht überleben dürfen.

Während es bei "Squid Game" den oftmals sehr sympathischen, aber auch naiven Gi-hun gibt, wird "Rotes Licht, grünes Licht" aus der Sicht von Will erzählt. Will ist ein Einzelgänger, der aufgrund seiner Größe, seiner Armut und seiner Homosexualität oftmals gemobbt wird und somit nur wenige Menschen an sich heranlässt. Während Will bei den ersten Spielen noch sehr emotional ist und mit den Konsequenzen der Spiele zu kämpfen hat, entwickelt er sich im Laufe der Zeit zu einer starken Persönlichkeit, der für sich und andere einsteht.

Eine andere wichtige Kandidatin in dem Spiel ist die junge Studentin Anna, die einen sehr trockenen Humor hat, eine gewisse Leichtigkeit mit sich bringt, für alles und jeden Spitznamen hat und das Herz auf der Zunge trägt. Sie und Will freunden sich an und versuchen die Spiele gemeinsam zu meistern. Aber natürlich gibt es da auch deutlich düstere Kandidaten, die im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen und sich daran erfreuen, wenn Kandidaten erschossen werden.

Ein Highlight in diesem Buch sind neben den vielseitigen Figuren auch die Spiele, die mir sehr gefallen haben. Neben „Himmel und Hölle“ sind hier auch eine Art Völkerball vertreten, aber auch eine deutlich brutalere Variante von „Simon Says“. Die Spiele sind dabei sehr gut ausgearbeitet, oftmals brutal und die Emotionen der Spieler werden sehr gut auf die Leser übertragen, sodass ich so manches Mal mit den Spielern mitgefiebert habe.

Somit ist „Rotes Licht, grünes Licht“ insgesamt eine spannende, schonungslose und gut ausgearbeitete Geschichte mit interessanten, vielseitigen Figuren und einem Setting, das mich von Anfang an in den Bann ziehen konnte. Somit kann ich nur eine Empfehlung aussprechen!