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cho-ice
Über mich: 
Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 247 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2019
Okkult belastet oder psychisch krank
Großklaus, Michael

Okkult belastet oder psychisch krank


ausgezeichnet

Woran kann man erkennen, ob ein Mensch okkult belastet oder psychisch krank ist?

Michael Großklaus widmet sich in seinem „Leitfaden für Gemeinde, Kirche und Beratung“ (wie es im Untertitel heißt) dieser sensiblen, oft ignorierten und hochaktuellen Frage. Dabei greift er auf die Ergebnisse jahrelanger Forschung und historischer Entwicklung ebenso zurück wie auf persönliche Beispiele und biblische Standpunkte.

Der Autor schafft es, ein schwieriges Thema auf 125 Seiten so kompakt und anschaulich darzustellen, dass das Lesen tatsächlich ein großer Gewinn ist. Gut gefallen hat mir die klare Struktur des Buches.

Es gibt einen fachlich-wissenschaftlichen Teil (hier werden u. a. wissenschaftliche Ansätze, Diagnostik bei psychischen Störungen und medizinisch-psychologische Ansätze vorgestellt) und einen biblisch-theologischen (in dem u. a. Dämonenglaube im AT/NT sowie theologische Ansätze und Praktiken im Katholizismus, Protestantismus und in evangelischen Freikirchen beleuchtet werden).

Am interessantesten ist jedoch der letzte Teil und eigentliche Kern des Buches – der seelsorgerlich-praktische. Dort werden auch wichtige Fragen wie „Können Christen besessen sein?“ oder „Wie verhält es sich mit Generationenschuld?“ behandelt. Außerdem werden Unterscheidungskriterien und das praktische Vorgehen beschrieben.

Mein Fazit: Ein wichtiges Buch, eine überfällige Aktualisierung zum aktuellen Kenntnisstand und ein guter Überblick über Standpunkte innerhalb der Kirchen. Sehr empfehlenswert für jeden Gemeindeleiter, (angehenden) Pastor und Interessierte.

Bewertung vom 25.03.2019
Sag mal, gibt es Engel wirklich?
Maartens, Wendy

Sag mal, gibt es Engel wirklich?


sehr gut

Vorneweg: Unser Junge war mit 4 ½ Jahren leider noch zu jung für dieses (eigentlich) schöne Buch. Die Altersangabe „ab 5 Jahren“ sollte auf jeden Fall beachtet werden, für manche Kinder ist es sicherlich auch erst ab 6 geeignet.

Das reich bebilderte Buch im DIN A4-Format (fester Einband, normaldünne Seiten) enthält neben einer Einführung und der Vorstellung der Engel Gabriel und Michael hauptsächlich nacherzählte Bibelgeschichten über Engel (insgesamt 18 Stück). Am Anfang wird auf die Fragen „Wie sehen Engel aus?“ und „Was machen Engel?“ mit jeweils einer Seite eingegangen.

Die Texte sind kindgerecht gestaltet. Die Bibelgeschichten beginnen mit einem Bibelvers und schließen mit einem passenden Gedankenanstoß, über den man nach dem Vorlesen noch ins Gespräch kommen kann. Das fand ich sehr schön.

Das letzte Kapitel „Du kannst auch ein Engel sein!“ fand ich eher unpassend. Das Gute an dem Buch ist in meinen Augen gerade, dass die Bibel hier als maßgeblich betrachtet wird und Engel eben nicht als Kinder oder Ähnliches dargestellt werden. Zum Schluss diesen Bogen zu schlagen verfälscht in meinen Augen den Sinn des Buches. Ansonsten ist „Sag mal, gibt es Engel wirklich?“ aber ein schönes Buch für Vorschulkinder und Grundschulkinder (und ihre Eltern).

Bewertung vom 16.03.2019
Du, wo wohnt eigentlich Gott?
Löffel-Schröder, Bärbel

Du, wo wohnt eigentlich Gott?


sehr gut

Wir hatten bereits eine der 9 (!) Geschichten aus diesem Sammelband als Pixi-Buch und haben uns so sehr über das Erscheinen gefreut. Die Altersangabe (ab 4) empfanden wir als angemessen; für jüngere Kinder sind die Inhalte noch etwas zu anspruchsvoll.

Die Autorin Bärbel Löffel-Schröder (der am Ende auch eine schön gestaltete Seite gewidmet ist – toll!) hat bereits viele tolle Kinderbücher und Hörspiele für Kindergarten- und Grundschulkinder ins Leben gerufen – am bekanntesten ist vielleicht die Emmi-Serie, die bei Gerth Medien erschienen ist (auch für Jungs sehr ansprechend!).

Die Geschichten in diesem Buch drehen sich alle um eine zentrale Frage, z. B. „Was ist Beten?“, „Warum soll ich mich entschuldigen?“, „Was ist, wenn ich Angst habe?“. Sie entstehen in einer spontanen Situation und vermitteln kindgerecht und einfühlsam Gottes Sicht für uns Menschen.

Gut gefallen hat mir, dass wirklich auf jeder Doppelseite ein Bild mit abgebildet ist – das ist einfach ein MUSS für Kinder in diesem Alter (das sich leider nicht in allen Büchern der Autorin findet). Etwas ungünstig fand ich die Reihenfolge der Geschichte, da die ersten beiden jeweils mit einem (ernsten) Streit beginnen und man so den kleinen Kinderseelen doch etwas viel zumutet. Das hätte man besser machen können. Ebenso sind mir noch ein paar Tippfehler/Rechtschreibfehler aufgefallen. Hier hätte ich mir mehr Sorgfalt vonseiten des Verlags gewünscht, zumal es sich ja um eine Neuauflage handelt. Deshalb 1 Stern Abzug.

Insgesamt ist „Du wo wohnt eigentlich Gott?“ aber ein wirklich sehr gutes Vorlesebuch, schön gestaltet und auch inhaltlich sehr ansprechend – und bietet mit knapp 11€ ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, da es eben nicht nur 1, sondern gleich 9 Geschichten enthält!

Bewertung vom 16.03.2019
Geliebt. Getäuscht. Gefunden.
Czyz, Lidia

Geliebt. Getäuscht. Gefunden.


sehr gut

„Geliebt. Getäuscht. Gefunden.“ Ist ein bewegendes Lebensbild, das von der Autorin Lidia Czyz hervorragend schriftstellerisch umgesetzt wurde. Es ist die wahre Geschichte von Jan(ek), der erst mit über 50 Jahren hinter das Geheimnis seiner Herkunft kommt – aufgewachsen als Pole, doch seine Eltern waren Deutsche. Er macht sich auf die Suche nach seiner leiblichen Familie und erlebt dabei einige Überraschungen …

Das Buch liest sich ausgesprochen gut. Ich habe über die Hälfte in einem Rutsch weggelesen, weil ich die Geschichte so unglaublich fand. Sie ist auch ein wertvolles Stück Zeitgeschichte. Mir war vor dem Lesen nicht klar, dass Janeks Geschichte in der Nachkriegszeit KEIN Einzelfall war. Etwas schade fand ich, dass das Nachwort keine Erklärung enthält, wessen Geschichte es nun tatsächlich ist und wie viel davon Fiktion ist (deshalb ziehe ich 1 Stern bei der Bewertung ab).

Lange habe ich nicht verstanden, warum im Untertitel von einer „deutsch-polnischen Mose-Geschichte“ die Rede ist, doch dies klärt sich am Ende tatsächlich auf. Deutlich wird außerdem, dass Adoption immer auch eine Frage der Identität ist und die leibliche Familie einen besonderen Stellenwert hat, egal, wie lange man von ihr getrennt war oder gar nicht von ihr wusste.

Mein Fazit: „Geliebt. …“ ist sehr zu empfehlen; eine spannende, wahre Geschichte mit Happy End. Es war mein erstes Buch der polnischen Autorin, aber sicher nicht das letzte – danke an den Fontis-Verlag für diese Entdeckung!

Bewertung vom 12.02.2019
Mit Sari auf Safari
Bühne, Tabitha

Mit Sari auf Safari


ausgezeichnet

„Wow, ist die sympathisch!“, habe ich gedacht, als ich Tabita Bühne in der Sendung „Lesen. Lieben. Leben.“ im Interview mit Tina Weiss zu diesem Buch sah. Dieser erste positive Eindruck hat sich beim Lesen ihres Buches noch verstärkt. Hinter dem etwas reißerischen Titel „Mit Sari auf Safari“ verbirgt sich ein toller Erfahrungsbericht über das Leben in Indien – aus der Perspektive einer westlich geprägten Frau.

Es ist nicht nur ein Bericht über Indien, sondern auch über ihre ersten Ehejahre mit dem ARD-Korrespondenten Markus Spieker. Er ist der Grund, warum Tabita ihr vertrautes Deutschland hinter sich lässt und nach Neu-Delhi zieht. Für die geborene Sauerländerin ist dies zunächst ein Kulturschock. Vieles ist so fremd, laut, skurril. Manches, was zuvor ihren Alltag bestimmte, nicht mehr möglich, z. B. draußen Laufen gehen. Dafür hat sie auf einmal eine etwas gewöhnungsbedürftige Haushälterin …

Sehr persönlich, lebensbejahend und auch selbstkritisch beschreibt die Autorin ihre ersten beiden Jahre in Asien. Sie probiert vieles aus, stellt sich mutig ihren Ängsten, beschreibt aber auch die Schwierigkeiten, die ihr als Frau in Indien begegnen. Zwei Bildteile mit vielen farbigen Fotos führen den Leser dabei noch näher an die geschilderten Erlebnisse heran.

Sehr gut gefallen haben mir der Erzählton und -stil. Tabita Bühne schreibt so, als würde man sich mit ihr gerade in einem Café befinden und beim Plaudern die Zeit vergessen. Eine Episode reiht sich an die nächste. Viele kurze Abschnitte und Unterüberschriften gliedern das Buch und machen es leicht lesbar. Dabei wird zum großen Teil auf Rückblicke, Ausblicke und gedankliche Einschübe verzichtet. Man „erlebt“ die Dinge so, wie Tabita sie erlebt hat. Vieles hat sie sicher ihrem persönlichen Tagebuch entnommen.

Ihr Christsein verschweigt die Autorin nicht, im Gegenteil. Der Glaube wird für sie immer wieder zu einem Bezugspunkt im oft fremden Alltag. Ich mochte ihre Reflektionen und Gedanken zu den kulturellen Unterschieden gerade auch in Glaubensfragen – zu lesen, wie sie in einem Yoga-Ashram neu Gottes Liebe auf die Spur kam, hat mich sehr bewegt.

„Mit Sari auf Safari“ kann ich wirklich vorbehaltlos jedem empfehlen. Besonders interessant ist das Buch sicher für alle, die nach einem unterhaltsamen Lebensbericht oder Reisebericht suchen, für alle Liebhaber Indiens und Asiens und für alle, die einfach gern über ihren eigenen Tellerrand gucken.

Bewertung vom 11.11.2018
Fliege ins Leben, lande bei Gott.
Dessien, Katharina von

Fliege ins Leben, lande bei Gott.


ausgezeichnet

Dieses Buch kommt leider rund 10 Jahre zu spät für mich.

Damals war ich Mitte Zwanzig, stand kurz davor, mein Studium zu beenden und war (noch) nicht verheiratet. Wenn du also diese Rezension liest und mindestens eins dieser Kriterien auf dich zutrifft, dann ist dieses Buch für Dich! Oder solltest du auf der Suche nach einem Geschenk für einen lieben Menschen zwischen 20 und 30 sein – einen Angehörigen der sog. „Generation Z“, „Digetal Natives“, „Millenials“ —, dann wirst du mit „Fliege ins Leben …“ sehr wahrscheinlich einen Volltreffer landen.

Katharina von Dessien, Bloggerin und ThirdCultureKid, schreibt für ihre Generation und aus ihrer eigenen Lebenssituation. Gerade das macht die 52 Impulse in diesem Buch so wertvoll und authentisch. Mich hat außerdem die schöne Aufmachung begeistert: Die junge Dame auf dem Cover findet sich auch im Innenteil noch auf weiteren Seiten, die das Buch in insgesamt 9 Abschnitte unterteilen. Darunter u. a. „Freiheit suchen“, „Aufmerksam werden“, „Loslassen, „Leben teilen“, „Warten“.

Man kann das Buch wie ein Wochen-Andachtsbuch verwenden und über ein ganzes Jahr verteilt lesen oder immer wieder mal zur Hand nehmen, wenn man Zeit und Ruhe hat. Die Impulse sind zum Innehalten und zur Selbstreflektion gedacht. Sie sind nicht zu lang (höchstes 2 Seiten), enthalten aber auch Fragen zum Weiterdenken, die einen wirklich eine ganze Woche beschäftigen können. Außerdem gibt es nach jedem Impuls genügend Platz zum Schreiben.

Wie gesagt, ich bin – leider! – schon aus dem Alter raus, mich beschäftigen andere Themen oder dieselben Themen auf andere Weise. Doch solch ein Buch hätte mir während meiner Studentenzeit oder kurz danach sehr gut getan, sodass ich es vorbehaltlos empfehlen kann. Es ist perfekt für Berufsanfänger, Hochschulabsolventen, Twentysomethings etc. Mein Exemplar verschenke ich demnächst an eine Lehramtstudentin, die sich schon sehr darauf freut.

Bewertung vom 16.10.2018
Mein guter Hirte
Jago

Mein guter Hirte


gut

Bei diesem Buch stimmt vieles.

Die Optik ist toll – so schöne Bilder, klar und einfach gestaltet und dabei doch so künstlerisch raffiniert.

Das Format und die Haptik sind toll – ein großes Pappbilderbuch mit dicken Seiten, sodass man es problemlos mit mehreren Kindern lesen kann, ohne dass etwas verknickt oder leicht beschädigt wird. Absolut angemessen für das Kindergartenalter.

Die textliche Umsetzung des bekannten Psalm 23 ist toll – eine einfache, kindgerechte Sprache, die (bis auf eine entscheidende Ausnahme) das erfasst, was im Original steht.

Warum ich trotzdem nur 3 Sterne vergebe?

Weil in meinen Augen die bekannte Zeile „Und ob ich schon wandete im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir“ in diesem Buch völlig falsch wiedergegeben wird, in Wort und Bild. In dem Bilderbuch ist sie auf zwei Seiten aufgeteilt und beginnt folgendermaßen: „Auch wenn ich allein an Orten bin, die dunkel sind und mir Angst machen …“ (zu sehen ist ein kleines Lamm in einem dunklen Tal, das wirklich ganz allein ist). Auf der nachfolgenden Seite steht: „… brauche ich mich nicht zu fürchten. Denn mein Hirte weiß genau, wo ich bin. Er ist immer bei mir.“ (zu sehen ist, wie der Hirte von links angerannt kommt, während das kleine Lamm sich von rechts aus dem dunklen Tal herausbewegt)

Durch diese textliche und insbesondere auch bildliche Darstellung wird Kindern vermittelt, dass Gott eben NICHT immer da ist, sondern im Notfall erst angelaufen kommen muss. Das entspricht nicht meinem Gottesbild und meiner Meinung nach auch nicht dem, was der Bibeltext eigentlich ausdrückt. So schade, denn ansonsten ist das Buch wirklich schön!

Bewertung vom 06.07.2018
Ich lebe!
Heimowski, Uwe;Heinrich, Frank

Ich lebe!


ausgezeichnet

Sterbehilfe, Diagnose Down-Syndrom, jahrelanges Wachkoma – in „Ich lebe!“ bekommen abstrakte Begriffe Haut und Knochen, Fleisch und Blut. Die Autoren Heinrich und Heimowski geben eine kurze, aber sehr pointierte Einführung und lassen dann 7 Betroffene bzw. ihr Umfeld selbst zu Wort kommen.

Alle Berichte haben gemeinsam, dass sie sehr ehrlich über Höhen und Tiefen sprechen und nichts beschönigen. Es wird kein Idealbild von einem Leben mit eigener Behinderung oder einem schwerkranken Angehörigen gezeichnet. Manches macht daher beim Lesen betroffen oder auch wütend. Nicht alle Geschichten haben ein „Happy End“.

Trotzdem ist „Ich lebe!“ ein Mut machendes und wichtiges Buch. Es gelingt den verschiedenen Autoren, auch die Freude und Stärke des Lebens an sich glaubhaft und nachfühlbar zu vermitteln. Vieles, was ich las, zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

Der Glaube an Gott ist bei allen Erlebnisberichten das verbindende Element. Es wird dabei sehr deutlich, dass eine naive oder weltfremde Form davon bei solch existenziellen Fragen nicht tragbar und tragfähig ist. Auch einige besondere Problematiken, die Christen besonders berühren, kommen zur Sprache.

„Ich lebe!“ ist ein kluges Buch, das dem Leser tatsächlich Raum lässt, sich eine eigene Meinung zu bilden. Dabei hebt es sich wohltuend gegen den Mainstream ab und ordnet die Bedeutung der Frage nach der Lebenswürde auch historisch ein.

Fazit: unbedingt empfehlenswert und sein Geld mehr als wert!