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Bewertungen
Insgesamt 176 BewertungenBewertung vom 21.05.2018 | ||
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Nast ist ein Bestsellerautor. Punkt. Naheliegend, einen Roman zu schreiben. Denn die Käufer sind dann schon in greifbarer Nähe. Dass Nast in dem Roman über das Thema schreibt, dass ihn bekannt gemacht hat, tut nichts zur Sache. Angeblich beruht der Roman auf wahren Begebenheiten, zumindest suggeriert das der Autor geschickt und bringt sich selber in fast schon genialer Manier ins Spiel und hält sich selbst den Spiegel vor als Autor, der von der Oberflächlichkeit lebt. Dass er das berühmte Fargozitat bemüßigt, darf allerdings als Eigentor angesehen werden. Haben doch die Brüder Cohn zugegeben, dass Fargo mitnichten auf wahren Begebenheiten beruht, sondern das Zitat und Aufmacher des Films/Serie einen geschickter Werbegag war. Wie dem auch sei. Zitate sind ein gutes Stichwort. Unzählige Film- und Literaturanleihen werden aufgereiht, von den nicht näher benannten (American Psycho) ganz zu schweigen. So erscheinen die Protagonisten selbst irgendwann wie Filmfiguren in einem Drama um Sex, Narzissmus und Intrigen. Dass dies das Leben einer gewissen Schicht in Berlin exakt wiedergibt, zeigt, das Nast wirklich ein brillanter Beobachter seiner Generation ist. Folgt man dem Buch, ist dies eine Generation von instagramverseuchten Egomanen, die weder zu richtigen Gefühlen noch zu Beziehungen fähig sind. Der Schein zählt, ewige Jugend und Attraktivität das Ziel. Nur nicht zu viel von sich preisgeben, die Oberfläche muss glänzen. Nast schildert dies treffend, wenn er auch letztendlich nichts Neues zu bieten hat. Was von dem Roman bleibt? Gute Frage. Nach dem Lesen und dem ständigen wissenden Nicken "Genau so geht es in Berlin zu" vergisst man das Buch schnell wieder, das Rad dreht sich weiter. Das treffendste Zitat aus dem Buch lautet diesbezüglich: Er kann so wunderbar über nichts schreiben. |
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Bewertung vom 01.05.2018 | ||
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Riskante Manöver / Mats Holm Bd.1 Der spannende, aber sehr klischeebehaftete Roman handelt von einem Public relation-Agenten, der für eine Pharmafirma eine Krise entspannen soll. Mehrere Kinder sind nach Einnahme eines laut Firma kinderverträglichen Medikamentes in Krankenhäuser eingeliefert worden. Ein Kind wird sogar sterben. Holm nimmt den moralisch zumindest zweifelhaften Auftrag an, unter der Bedingung, dass im die Firmenleitung die ganze Wahrheit erzählt (nun, etwas naiv, Herr Holm, oder?). Mit raffinierten Tricks versucht nun der sogenannte "Master of Desaster" mit seiner Partnerin zusammen, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Dabei muss er sich mit verzweifelten Eltern, der mächtigen Pharmabranche und den nicht zu unterschätzenden Pharmakritikern beschäftigen. Eine verschwundene Mitarbeiterin der Firma wird verdächtigt, Geheimnisse an die Konkurrenz verraten zu haben. Als auch noch ein Mord passiert, spitzt sich die Lage zu und Holm scheint den Fall zu verlieren... |
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Bewertung vom 14.04.2018 | ||
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Das Buch von Laline Paull ist eine hochinteressante und vielschichtige Mischung aus Abenteuerroman, Umweltkrimi, Spionagethriller und Gerichtsdrama. Und der Autorin gelingt es tatsächlich, sich weder zu verzetteln, noch die Glaubwürdigkeit der Geschichte und ihrer Personen aus dem Blick zu verlieren. Hauptpersonen des Dramas sind Sean und Tom, zwei Arktisfanatiker und Abenteurer. Was sie trennt, ist die Herkunft und der Antrieb. Tom, ehemaliger Chef bei Greenpeace, will die Arktis retten. Sean will dies ebenso, aber er will auch reich und berühmt sein, seine Herkunft hinter sich lassen und allen beweisen, dass er es geschafft hat. Dies gelingt ihm auch. Mit Hilfe ihres Förderers Kingsmith organisieren sie ihre erstew Expedition ins Eis. Jahre später, mittlerweile hat das Leben die beiden Männer getrennt, will Sean eine Lodge bauen. Doch an das gefragte und umkämpfte Land zu kommen, scheint undenkbar. Doch mit Hilfe Toms gelingt das schier unmögliche. Ein Stück der Arktis gehört plötzlich Sean und seinen Investoren. Der Plan: gut betuchte und mächtige Menschen sollen dort in aller Ungestörtheit ihren Geschäften nachkommen und nebenbei überzeugt werden, die Arktis zu retten. Ein gewagtes Unterfangen, das aber scheinbar zu gelingen scheint. Bis eines Tages bei einem Ausflug der Besitzer der Lodge eine Eishöhle einstürzt. Sean wird wie durch ein Wunder gerettet, Tom bleibt in der Höhle zurück. Jahre später kalbt vor den Augen eines Ausflugsschiffes ein Eisberg uns spült eine Leiche an die Oberfläche: Tom. Es beginnt eine Untersuchung, die zeigen soll, wie es damals zum Tode des Umweltaktivisten kommen konnte. Doch die Untersuchung bringt noch viel mehr zum Tage. Aus Freunden werden Feinde, dunkle Geschäfte kommen ans Licht und Sean muss sich entscheiden, für was er steht. |
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Bewertung vom 04.04.2018 | ||
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Die Schauspielerin, oder Künstlerin, wie sich Rose McGowan lieber selbst bezeichnet, beschreibt in diesem Buch sehr offen und schonungslos ihre schreckliche Kindheit in einer Sekte. Geprägt von männlicher Dominanz und sexueller Perversion flieht sie mit ihrem Vater nach Amerika. Der Herr entpuppt sich im Laufe der Zeit aber auch als ein sehr zwiespältiger Mensch, dem es nicht an psychischer Brutalität mangelt. Die junge McGowan entwickelt sich zum punkigen Goth-Girl, dass sich auflehnt und ihren eigenen Kopf hat. Umso unverständlicher, dass sie trotzdem von Hollywood gefangen wird und sich anpasst. Aber wie sie im Buch anmerkt, man will ja leben und Geld verdienen. Und der Reiz des Ruhmes lockt natürlich auch die junge Frau. Im Laufe der Zeit wird ihr Männerhass (auch wenn das nicht auf alle Männer zutreffen mag) größe und erreicht ihren Höhepunkt mit der Vergewaltigung durch Weinstein, den sie im Buch nur Monster nennt. Doch das System des perversen Moguls war bekannt. Trotzdem hat niemand die junge Schauspielerin gewarnt. Allerdings bleibt es nach wie vor ein Rätsel, wie 20 Jahre lang ALLE schwiegen. Opfer und Mitwisser. Die Erklärung von McGowan ist zwar in Teilen schlüssig, aber sich trotzdem schweigend weiter an die Riten von Hollywood haltend (Ruhm und Geld sind gefährliche Drogen), widerlegt die Autorin in ihrem letzten Teil des Buches selbst. Hätte sie und andere damals schon reagiert, vielleicht wäre vielen anderen Frauen ein ähnliches Schicksal erspart geblieben. Nicht als Baueropfer enden zu wollen, ist verständlich. Trotzdem zu schweigen, aus welchen Gründen auch immer, kann und darf nicht die Lösung sein. Selbst wenn man dafür seine Karriere aufs Spiel setzt. Nachdem die sogenannte Karriere dem Ende entgegen geht, haben plötzlich viele den Mut, die Wahrheit zu sagen. Ich nenne das heuchlerisch, und nicht mutig. McGowan, die mit ihrer neuen Bewegung letztendlich auch nichts anderes als eine Sekte gründet, hat das Monster Hollywood zu oft gefüttert. Sei es ihr naiver Auftritt im naked dress (weder schön noch verständlich) oder ihr nacktes Posieren für den Rolling Stone. NATÜRLICH darf jede Frau bestimmen, was sie wann und wie trägt. Aber zu behaupten, dass die Reaktionen so nicht zu erwarten waren, ist nicht glaubhaft. Die Begründung, ach, lasse ich den Medien doch ihren Spaß und spiele mit, klingt fadenscheinig. Warum lässt sie sich auf ein solches Fotoshooting ein? Keine Promo für Film? Lachhaft! Das Buch bekommt drei Sterne, weil es wichtig war (wenn auch zu spät) die perverse Welt Hollywoods und vor allem der Weinsteins zu entlarven. |
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Bewertung vom 28.03.2018 | ||
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Man muss dieses Buch denke ich aus zwei Perspektiven sehen. Zum einen ist es die Geschichte einer Frau, die zeitweise an sich und ihrem Körper verzweifelt. Keine Diät hilft, weder Kraftsport noch gute Vorsätze helfen dauerhaft. Irgendwann wird sie erfahren, dass sie krank ist. Lipödem heißt die Stoffwechselkrankheit, die zu Fettablagerungen im Körper führen. Es gibt keine Heilung. Trotzdem gibt die Frau nicht auf. Obwohl ihr Ärzte nicht helfen können, ja teilweise vom Laufen abraten, startet die Frau ihr großes Projekt: 250 km durch die Namib-Wüste zu laufen! Das Buch blickt im ersten Teil immer wieder zurück, reißt kurz die Jugend an und ist dabei etwas sprunghaft und oberflächlich. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich dann mit Masse mit dem großen Lauf. Die zweite Perspektive kann sich nun also auf die Läuferin richten. Hier will und kann das Buch kein Lauftrainer sein. Allerdings kommen mir hier einige Aspekte doch zu kurz. Ultraläufe, egal wie positiv sie in diesem Fall auf die Psyche der Autorin gewirkt haben, sind und bleiben Raubbau am Körper. Wer etwas anderes behauptet, lügt. Es muss also nicht Extremsport sein. Frau Wensel hat für sich diesen Weg gewählt. Ihr großes Ego lässt keine halben Sachen zu. Nach wenigen Wochen als Läuferin nimmt sie an einem 10 km Lauf teil, dann folgen bald die ersten Marathons. Es scheint wie ein innerer Zwang zu sein, sich selbst zu beweisen, dass man auch mit mehr Gewicht etwas leisten kann. Ich unterstelle Frau Wensel kein mangelndes Selbstwertgefühl. Aber als Läufer kenne ich meine Grenzen und weiß, was mir gut tut. Manchmal bezweifle ich bei der Lektüre, ob Frau Wensel das weiß. Als Ratgeber für Menschen mit ähnlichen Problemen taugt das Buch also nicht. Allerdings macht es allen Mut, die sich nicht trauen, sich große Aufgaben zu stellen. Man kann alles schaffen. Wohlgemerkt, muss man aber nicht. Manchmal ist weniger mehr. Bei diesem kurzen Buch hätte ich mir hingegen manche Kapitel etwas länger gewünscht, der Untertitel vom schweren Weg zur Ultraläuferin kommt mir etwas zu flott erzählt daher. Umrahmt wird das Buch von einigen Fotos, die hauptsächlich idyllischer Natur sind. Ein paar Fotos blutiger Füße hätte vielleicht die wahren Strapazen einer solchen Tortur gezeigt und würde unerfahrene Nachahmungstäter zur Vorsicht gemahnen. Eine faszinierende Lebensgeschichte, die meiner Meinung nach zu kurz komm und eine Läuferkarriere, die auf jeden Fall beeindruckt, aber kein Rezept für jedermann sein kann. |
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Bewertung vom 28.03.2018 | ||
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Frankie ist bei der Dubliner Polizei beschäftigt. Erst kürzlich überlebte sie die Attacke eines brutalen Mörders nur knapp, als die Leiche einer Wissenschaftlerin entdeckt wird. Zunächst ein klarer Selbstmord. Doch schon bald wird der Fall als Mord behandelt. Merkwürdigerweise findet man an der Leiche Spuren eines Farbstoffes, Preußischblau. Als dringend tatverdächtig gilt der verschwundene Ehemann. Kurze Zeit später findet man in einem Halloweenfeuer eine weitere Frauenleiche. Als sich herausstellt, dass es sich um die Geliebte des Ehemannes handelt, wird der Kreis um den Gesuchten immer enger. Doch der Mann bleibt verschwunden und der Polizei läuft die Zeit davon. Nach einigen Wochen will man den Fall zu den Akten legen, doch Frankie will sich damit nicht zufrieden geben. |
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Bewertung vom 25.03.2018 | ||
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Auf perfekte Weise verknüpft dieses Buch die Geschichte zweier Frauen, die unter unterschiedlichen Umständen und zu unterschiedlichen Zeiten durch ein geheimnisvolles Gemälde miteinander verbunden sind. Die Eine Frau, eine Schwarze aus Trinidad arbeitet Mitte der 60er in London. Das Leben der Weißen ist ihr fremd und scheint ein Mysterium zu bleiben. Ausgerechnet durch einen jungen Weißen ändert sich ihr komplettes Leben. Denn dieser Mann hat von seiner Mutter ein Gemälde geerbt, dass sofort für Aufsehen sorgt. Die Arbeitgeber der Frau sind außer sich, der Fund scheint eine Sensation zu sein, gibt es von dem spanischen Künstler doch kaum Werke. In der zweiten Erzähllinie springt das Buch gute 30 Jahre zurück. Eine junge Engländerin wohnt mit ihrer Familie in Spanien. Sie hat ein unwahrscheinliches malerisches Talent, glaubt aber nicht an sich und malt nur heimlich. Sie lernt einen Spanier und dessen Schwester kennen. Er ist ebenfalls ein ambitionierter Maler, ist aber gefangen zwischen den politischen Wirren und den Zwängen der Zeit. Es entsteht ein Kunstwerk, dass über Jahrzehnte die Menschen verändern wird. |
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Bewertung vom 25.03.2018 | ||
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Der Schlüssel des Salomon / Tomás Noronha Bd.2 Wieder wird der Kryptologe Tomas Noronha in einen Krimi rund um die Wissenschaft verstrickt. Im CERN wird ein CIA-Chef ermordet. Ein Zettel in seiner Hand weist auf den Professor aus Portugal als Täter hin. Es beginnt, wie schon im Einstein-Enigma eine wilde Hatz zwischen CIA und dem nahezu allwissenden Wissenschaftler, der mit Hilfe einer Freundin hinter das wahre Rätsel des Mordes kommen will, um seine Unschuld zu beweisen. Nebenbei geht es in dem Buch um allerlei wissenschaftliche Thesen und Themen: steuert das Bewusstsein die Wirklichkeit? Was kommt nach dem Tod? Gibt es eine Unendlichkeit? Wie funktioniert das Universum? Ach..der Autor könnte uns vermutlich monatelang langweilen, so unerschöpflich ist das Spektrum seiner Erklärungen zu physikalischen und philosophischen Fragen rund um Einstein, Heisenberg und Co. |
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Bewertung vom 06.03.2018 | ||
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Hologrammatica / Aus der Welt der Hologrammatica Bd. 1 Wir schreiben das Jahr 2088. Nichts ist mehr so, wie es scheint. Egal ob Mensch oder Gebäude, über alles kann nach belieben eine holografische Maske gelegt werden. Das künstliche Äußere überdeckt den Schmutz und all die "Unansehnlichkeiten" der Natur. Mit speziellen Brillen lässt sich allerdings unter die Maske blicken. Doch das ist nur der Anfang. Selbst das Gehirn scheint seine Geheimnisse verloren zu haben. Es ist gelungen, den "Speicherinhalt" des Gehirns zu digitalisieren. Wer das nötige Kleingeld hat, transferiert die Software in einen anderen Körper. Dies kann ein identischer Klon oder eine x-beliebige Hülle sein. Nur eine Frage des Geldes und des Geschmacks. Diese Form der Gestaltwandlung hat natürlich seine Reize: ein Soldat kann sterben, sein Geist bleibt erhalten; Draufgänger vollführen tödliche Stunts und leben dennoch weiter. Einen Haken hat diese Verfahren. Nach maximal 3 Wochen muss der Inhalt des Gehirns wieder in den Originalkörper. Wenn nicht, Totalausfall...Tod. Eine Programmiererin versucht, dieses Problem zu lösen. Doch sie verschwindet scheinbar spurlos. Galahad, Sohn eines reichen Mannes, arbeitet als Quästor, eine Art Privatermittler. Er soll die verschwundene Frau aufspüren. das schwierige Unterfangen führt den Ermittler um die ganze Welt und in die gefährliche Mächte einer künstlichen Intelligenz, deren Absicht nicht klar zu sein scheint. |
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Bewertung vom 02.01.2018 | ||
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Das Vermächtnis der Spione / George Smiley Bd.9 Die Spionage-Welt um Mastermind Smiley geht weiter. Ein alternder Ex-Spion, der seinen Ruhestand mehr oder minder genießt, wird eines Tages vom Geheimdienst in die Mangel genommen. Ein alter Fall wird wieder aufgerollt, weil Privatpersonen gegen die Regierung vorgehen und den Tod ihrer Eltern gerächt haben wollen. Für Peter wird es nun eng. Natürlich erinnert er sich an den fatalen Auftrag und die Toten. Doch was damals im Zuge der DDR-Spionage wirklich passierte und wer die Verantwortung tragen soll, ist ungeklärt. Die Welt des Spions wird auf den Kopf gestellt. Seine Versuche, sich unwissend zu stellen oder die Ermittler auf eine falsche Fährte zu locken, misslingen. Letztendlich muss er seine Beteiligung einräumen und führt die Beamten zu den gut versteckten Akten, die die Wahrheit ans Licht bringen sollen. Doch der Mann, der Peter entlasten könnte, Smiley, ist verschwunden. |
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