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Benutzername: 
Favole.S
Wohnort: 
Oberhausen

Bewertungen

Insgesamt 264 Bewertungen
Bewertung vom 14.04.2023
All Lovers Lost
Puljic, Madeleine

All Lovers Lost


ausgezeichnet

Dieses Vampirbuch hebt sich erfrischend anders von all den Vampirliebesromanen ab. Hier erwartet einen nicht das typische Seelengefährtengedöns, sondern die Charaktere kommen hier richtig authentisch und lebendig rüber. Ja, es gibt hier Verliebtheit und Erotik ist auch dabei, aber es bleibt alles im normalen Bereich und ist nicht so überspitzt, wie es sonst üblich ist.
Lazar ist ein Vampir und verliert so langsam die Lust an seiner Existenz. Sein Freund Cassius dagegen genießt das Leben und versucht auch, Lazar bei der Stange zu halten. Doch als eine blutrünstige Vampirin in ihrer Stadt auftaucht und Leichen hinterlässt, sehen dich die Freunde gezwungen, sie zu vertreiben. Denn es gibt eine Vampirjägerorganisation, die ihnen gefährlich werden kann.
Und genau dabei retten sie der Medizinstudentin Sina das Leben und Lazar verliebt sich in sie. Doch die Handlung entwickelt sie von da nicht in die gewohnte Richtung, sondern sorgt für überraschende Wendungen. Wenn ich da jetzt genauer drauf eingehen würde, würde ich allerdings arg spoilern.
Sina reagiert auf jeden Fall erst einmal ängstlich auf die Enthüllung, dass Lazar ein Vampir ist und muss das neue Weltbild in Ruhe verarbeiten. Gerade das hat sie mir auch sehr sympathisch gemacht, denn die Charaktere reagieren hier sehr realistisch und haben nicht die übliche rosarote Brille auf.
Generell hat die Autorin es geschafft, dass man fast selbst glauben könnte, dass Vampire unter uns weilen, denn alles ist wunderbar schlüssig beschrieben. Der Handlungsort Hamburg macht es nur noch realistischer (wahrscheinlich, weil ich selbst schon öfters dort war).
Nur zu den Vampiren selbst erfährt man nicht allzu viel. Einige Dinge werden erklärt oder erschließen sich aus dem Kontext, aber einiges nicht. Gestört hat es mich aber trotzdem nicht.
Die Geschichte wird dabei aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wodurch die Spannung in der Handlung sehr gut aufrechterhalten wird, da man dadurch teilweise mehr weiß als bestimmte Charaktere.
Bei dem Ende des Buches hätte man denken können, dass die Reise schon vorbei ist, aber es gibt Potenzial für eine Fortsetzung.
Umso mehr habe ich mich gefreut, dass es definitiv einen weiteren Band geben wird.

Bewertung vom 13.04.2023
Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
Messenger, Shannon

Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)


ausgezeichnet

Der Name dieses Bandes ist hier Programm, denn hier wird die ganze Welt der Elfen aufgeschlüsselt. Der größte Teil dieses sehr umfangreichen Buches dreht sich nämlich um Erklärungen und Steckbriefe. Somit gibt es hier sehr viel zu lesen, was man meistens eh schon weiß, wenn man alle bisherigen Bände schon gelesen hat.
Es gibt Einsicht in die Signaturakten, dadurch wird jeder wichtige Charakter nochmal detailliert vorgestellt. Es gibt Erklärungen über die Städte, das Essen, die Spezies, und, und, und. Dazu kommen noch passende Bilder und im Mittelteil sind befinden sich sogar farbige Illustrationen. Zu jedem Kapitel richtet die Autorin sich passend an ihre Leserschaft.
Wirklich alles habe ich persönlich hier nicht gelesen, da mir nichts neu war. Nur ein paar Dinge zu Charakteren, die nicht so im Mittelpunkt stehen waren interessant oder die Vorstellung des kompletten Rates. Amüsant war dazu noch die von Keefe veränderte Signaturakte, seine Kommentare zu den Illustrationen sowie die Übersicht über seine Nachsitz-Einträge. Auch toll finde ich die enthaltenen Rezepte, welche die Autorin selbst kreiert hat. Auch erwähnenswert ist die Übersichtskarte, auf der man erkennen kann, dass die Häuser der Elfen über die ganze Welt verteilt sind. (Was hier allerdings die Frage aufwirft, warum alle trotzdem dieselbe Zeitzone haben.)
Nach all dem schönen Fanservice kommt dann endlich die „Kurzgeschichte“ (ist ca. 270 Seiten lang), welche nahtlos an Band 8 anknüpft. Das Highlight hierbei ist, dass diesmal auch aus Keefes Perspektive erzählt wird. Denn diese Geschichte dreht sich überwiegend über die Veränderungen, die Keefe nun durchlebt und die er natürlich am besten schildern kann. Auch diese Geschichte endet so, dass man sofort eine Fortsetzung braucht, aber ganz so schlimm wie sonst ist es nicht.
Zusammengefasst ist dies ein schönes Buch, in dem viel Liebe drinsteckt, bei dem aber am meisten die Kurzgeschichte interessant ist.

Bewertung vom 06.04.2023
Iasanara
Koopmans, Alexandra van Gestel-

Iasanara


ausgezeichnet

In „Iasanara“ begleiten wir viele Charaktere, deren Lebensweg vom Schicksalsweber vorherbestimmt ist. Dabei ist Isasanara eine von vier Welten, die von den Weltenerbauern geschaffen wurden.
Auf Liastea leben nur friedvolle Wesen und diese Welt spielt daher auch keine große Rolle, kennenlernen tun wir sie aber trotzdem.
Auf Xandrian haben wir die Drachen, deren Herrscher Zomrus einen Handel mit dem Regenten der Dämonen, Ragran, schließt. Die Dämonen leben auf Sonterian, einer Welt, die von fallenden Sternen bedroht wird.
Auf Iasanara leben viele verschiedenen Völker: Elben, Tauren, Kobolde, Gnome und Orks. Die Völker leben in einem zerbrechlichen Frieden zueinander, der hier allerdings gestört wird. Die Elbin und Magierin Ellariana übt zusammen mit dem Gardegeneral Dawius die Blutrache aus und bringt damit eine Prophezeiung ins Rollen, die vom Schicksalsweber bei der Erschaffung der Welten vorhergesagt wurde.
Dabei bleiben auch die Machenschaften der Dämonen und Drachen nicht ganz unbemerkt und es beginnen verschiedene Reisen und Abenteuer. Auch entstehen unterschiedliche Bündnisse und Kriegsdrohungen werden ausgesprochen.
Dieses Buch zusammenzufassen ist ziemlich schwer, denn es passiert hier so unheimlich viel und die Wege der Charaktere verzweigen sich in viele Richtungen.
Die Charaktere kommen hier alle abwechselnd an die Reihe und die Kapitelanfänge sind dabei mit passenden Schattenrissen versehen.
Obwohl man hier gute und schlechte Persönlichkeiten hat, verfolgt man doch gespannt jeden Lebensweg und fiebert bei spannenden Stellen mit. Langeweile kommt hier nie auf und es macht einfach Spaß, Iasanara und die anderen Welten zu erkunden. Dabei gibt es sogar auch einige gefühlvolle Szenen.
Das Buch ist auf jeden Fall ein absolutes High Fantasy Highlight und es erwarten einen so einige überraschende Wendungen. Allerdings sollte man mit komplexen Geschichten und vielen Perspektivwechseln kein Problem haben. Man merkt, dass dieser Band all diese faszinierenden Persönlichkeiten auf einen bestimmten Weg geführt hat, der noch einige Herausforderungen bereithält. Die Reise hat hier quasi gerade erst angefangen und ich bin gespannt, was noch alles kommen wird. Wie gut, dass die nächsten Bände hier bei mir schon bereitliegen.

Bewertung vom 31.03.2023
Der Schatten der Nachtfee / Fabula Bd.2
El-Bahay, Akram

Der Schatten der Nachtfee / Fabula Bd.2


ausgezeichnet

Als eines Tages Alben auftauchen und Wills Buch stehlen wollen, schafft es Will, einen neuen Weltenbaum zu erschaffen und so geht es für die Zwillinge erneut nach Fabula. Doch etwas folgt ihnen durch das Portal. Der Schatten der Nachtfee, ein mysteriöses Wesen, versucht weiterhin das Buch an sich zu bringen, denn nur so kann Nok zu alter Stärke wiederfinden.
Das Buch nimmt einen sofort durch den zauberhaften Schreibstil gefangen und man ist direkt mitten im Geschehen. Die Action lässt nicht lange auf sich warten und generell wird man hier in ein Abenteuer nach dem anderen geworfen. Das neue Fabula ist eine faszinierende Welt, die noch im Wandel ist und somit viele neue Entdeckungen bietet.
Aber auch das alte Fabula sehen wir wieder, auch wenn es sich etwas verändert hat, da es nun das Reich von Nok ist.
Charlotte und Will haben hier ein schönes Wiedersehen mit all ihren Freunden, müssen aber auch Aufgaben erfüllen. Während Charlotte sich in ihr Amt als Fee der Drachen einfindet und sich auf eine wichtige Mission begibt, muss Will seinen eigenen Weg finden. Und Will wäre nicht Will, wenn er nicht sein eigenes Abenteuer suchen würde.
Auf jeden Fall war es eine schöne Reise ins neue Fabula, die einige Überraschungen bereithielt und von der ersten Seite an absolut fesselnd war. Schade, dass es nun schon wieder vorbei ist.
Eine absolute Leseempfehlung und wer Fabula noch gar nicht kennt: Unbedingt lesen!

Bewertung vom 28.03.2023
Witches & Hunters
Schneider-Tidigk, Janina

Witches & Hunters


sehr gut

Bei „Witches & Hunters“ handelt es sich um ein schönes Romantasy-Buch, dass die Herzen von Romance-Liebhabern höherschlagen lässt. Für mich persönlich fehlte etwas Action, aber es war trotzdem eine unterhaltsame Geschichte, die mich allerdings nicht immer ganz so fesseln konnte.
Cataleya ist eine Hexe und lebt in Ashland, der Stadt, die auch der Sitz einer der gefürchtetsten Jägerfamilie, den Archers, ist. Dabei ist sie ausgerechnet mit dem Sohn des Oberhauptes zusammen. Während Alistair nichts von Cats wahrer Identität weiß, ist sie bestens im Bilde über ihn. Doch ihr Geheimnis wird offenbart und Alistair muss sich entscheiden, ob er den Prinzipien seiner Familie treu bleibt.
Zusätzlich taucht ein böser Hexer in der Stadt auf und bedroht Cats sowie das Leben der normalen Stadtbewohner. Somit bleibt den Archers nichts übrig, als mit Cats Zirkel zusammenzuarbeiten.
Die Handlung dreht sich hier oft um Cat und Alistair, sowie darum, wie ihre Zirkelmitglieder darauf reagieren, dass Cat den Archers vertraut. Dabei sind hier eigentlich immer nur die drei Brüder, Alistair, Aiden und Alan, involviert, der Vater und die anderen Jäger bleiben im Hintergrund. Erzählt wird aus Cats und Alistairs Perspektive, wodurch man gut über die Gefühlswelten und Einstellungen der beiden informiert ist. Es gibt mal hier und dort einen Angriff von einer Hexe, die mit dem Hexer James zusammenarbeitet, aber ein Schlachtplan, wie man James aufhalten könnte, wird hier erst ganz am Schluss erarbeitet, als die Dinge wirklich schlecht laufen.
Somit liegt der Fokus eher auf den zwischenmenschlichen Beziehungen und man lernt den Zirkel sehr gut kennen. Die Geschichte bleibt zwar unterhaltsam, aber die große Spannung hat mir hier gefehlt. Ich fand es recht seltsam, dass James sein Ding durchzieht und Cat immer alle rettet, aber nie selbst aktiv wird.
Was man der Geschichte übrigens sehr anmerkt ist, wie sehr die Autorin Serien wie „The Vampire Diaries“ mag, denn die Handlung ist sehr im Stil von solchen Serien. Was hier aber nicht als Kritik gemeint ist, sondern es erstellt eine besondere Atmosphäre.
Somit haben wir hier ein schönes Romantasy-Buch, dass eher ruhig verläuft, am Ende einen guten Endkampf aufweist und in Sachen Romance punktet. Für mich daher eher weniger geeignet, aber für Romantasy-Fans eine gute Empfehlung.

Bewertung vom 16.03.2023
Air Awoken / Die Chroniken von Solaris Bd.1
Kova, Elise

Air Awoken / Die Chroniken von Solaris Bd.1


ausgezeichnet

Dieses tolle Buch hat mich von Anfang an fest an seine Seiten gefesselt und mich nicht mehr losgelassen. Selbst jetzt, Tage nach dem Beenden, schwirrt es mir noch im Kopf herum und lässt mich nicht los.
Wir begleiten in dieser besonderen Geschichte Vhalla, eine einfache Elevin der königlichen Bibliothek, die unbewusst mit ihrer ihr selbst nicht bekannten Magie dem Kronprinzen das Leben rettet. Nun muss sie sich entscheiden, ob sie in den Turm zieht und sich ausbilden lässt oder ob sie ihre Magie auslöschen lassen möchte. Dabei handelt es sich bei ihrer Magie um eine Begabung, die es seit fast 150 Jahren nicht mehr gab.
Magier haben nicht immer einen guten Ruf und auch Vhalla ist mit diesem Weltbild groß geworden, auch ihre besten Freunde Sareem und Roan sind darauf nicht gut zu sprechen, allerdings hat sie einen geheimnisvollen Mentor, durch den sie doch ihre Magie lieben lernt. Und so fällt Vhalla die Entscheidung sehr schwer.
Vhalla ist eine so wundervolle Person, sie ist gutmütig, versinkt in der Arbeit schnell in einem Buch und gibt immer ihr Bestes. Gerade deshalb ist die Entdeckung ihrer Magie eine ziemlich verzwickte Sache, denn wenn sie in den Turm geht, muss sie ihr altes Leben hinter sich lassen. Natürlich haben wir hier auch eine Liebesgeschichte, aber sie entsteht schön langsam und ist am Ende noch nichts Festes. Auch gibt es hier den Fall, dass Vhalla einen weiteren Verehrer hat, dem sie freundlich versucht klar zu machen, dass sie keinerlei romantische Interessen an ihm hegt, was eine schöne Abwechslung zu den mir verhassten Dreiecksbeziehungen ist.
Auch die Prinzen des Reiches dürfen wir kennenlernen, denn Vhalla scheint einfach die Aufmerksamkeit vieler Personen auf sich zu ziehen. Gerade Kronprinz Aldrik hat mich sehr fasziniert, denn er trägt ziemlich viele Päckchen mit sich herum und es wurde gerade mal an der Oberfläche seiner vielschichtigen Persönlichkeit gekratzt. All die Personen, die man während der Geschichte kennenlernen darf, haben ihre eigene Ziele und man weiß nie so genau, ob man allen über den Weg trauen sollte. Zumindest eine Person ist eindeutig böse und wird bestimmt noch für weitere Probleme sorgen. Gegen Ende überschlagen sich hier die Ereignisse und legen so den Grundstein für den nächsten Band. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird. Für mich ein absolutes Lesehighlight.

Bewertung vom 09.03.2023
Book of Night Bd.1
Black, Holly

Book of Night Bd.1


ausgezeichnet

Charlie lebt in einer Welt, in der einige Menschen (Gloamisten) Schattenmagie beherrschen und Schatten eigenständige Wesen werden können.
Charlie selbst ist keine Gloamistin, bewegt sich aber als Diebin in ihren Kreisen. Obwohl sie dieses Handwerk mittlerweile abgelegt hat, wird sie doch wieder in eine Sache hineingezogen, der sie sich nicht entziehen kann, da sie eng mit ihrer Vergangenheit verknüpft ist.
Das Buch wird von Charlie in der Ich-Form erzählt und dadurch wird man recht gut über die Welt der Schattenmagie informiert. Zwischendurch gibt es aber auch Kapitel, die von der Vergangenheit erzählen und man erfährt so, wie Charlie zu ihrem Handwerk gekommen ist, welches sie meisterhaft beherrscht.
Charlie ist eine Persönlichkeit, die nicht auf den Mund gefallen und kriminellen Handlungen nicht abgeneigt ist. Zusammen mit ihrer Schwester Posey, die unbedingt ihren Schatten beleben will und ihrem schattenlosen Freund Vince wohnt sie in einem einfachen Haus und versucht einen gewissen Lebensstandard zu erhalten. Dabei weiß sie noch nicht, dass der unscheinbare Vince seine ganz eigenen Geheimnisse und eine besondere Vergangenheit hat. Über ihn hatte ich recht schnell eine Theorie, die sich tatsächlich bestätigt hat.
Das Buch war am Anfang noch recht schwergängig. Über die Schattenmagie und die verschiedenen Disziplinen wird zwar immer mal wieder was erklärt, aber so wirklich vertieft wird das alles nicht. Auch Charlies Leben muss man erstmal verstehen, doch ab einem gewissen Punkt hat das Buch mich dann gehabt und ich konnte es nur noch schwer weglegen. Auf jeden Fall hatte die Handlung dann einiges parat und es bereitet einfach viel Vergnügen, Charlie bei der Ausübung ihres Handwerks zu begleiten.
Was mir hier sehr gut gefiel war, dass es keine klassische Liebesgeschichte gab. Auch das Ende war ganz anders, als man es sonst so kennt, aber es passte perfekt. Die Geschichte scheint eigentlich abgeschlossen, hätte aber Potenzial für eine Fortsetzung.
Wer eine etwas andere Fantasygeschichte mit Charakteren sucht, die ihre Ecken und Kanten haben, dem sie dieses Buch sehr empfohlen.

Bewertung vom 28.02.2023
Der Speichermann
Meyer, Kai

Der Speichermann


ausgezeichnet

Ein Junge trifft auf dem Speicher des Herrenhauses seiner Familie einen Mann, der ihm erzählt, er wäre der Weihnachtsmann und hätte ein Geschenk für ihn. Doch der Junge lehnt ab. Doch in verschiedenen Abständen verschlägt es den Jungen immer wieder auf den Dachboden und jedes Mal hat der Mann ein Geschenk für ihn, dass der Junge auch mit fortschreitendem Alter ablehnt. Bis zu dem Tag, an dem der alte Mann nicht erscheint.
Die Geschichte wird durch die leicht düsteren Bilder von Jana Heidersdorf wunderbar in Szene gesetzt und man ist gespannt, was für ein Spiel der alte Mann auf dem Speicher wirklich spielt. Die Handlung basiert auf einer Kurzgeschichte Kai Meyers, welche hinten im Buch auch nochmal als ganzer Text zu finden ist. Die Umsetzung finde ich wirklich gut gelungen und es wird eine spannende und leicht unheimliche Stimmung erzeugt, die einen fesselt und alles in einem Rutsch durchlesen lässt. Der Großteil der Handlung spielt sich auf dem Dachboden ab, der wie seine eigene kleine Welt wirkt und durch all die abgestellten Gegenstände seinen ganz eigenen Charakter zu haben scheint, während die geheimnisvolle Bilderwand das Reich des angeblichen Weihnachtsmannes darstellt. Auch erlebt man das gesamte Leben des Jungen, der selber ja immer älter wird und nie den unheimlichen Mann auf dem Dachboden vergessen kann und am Ende eine Überraschung der anderen Art erleben darf.
Für Fans von Kai Meyer und Graphic Novels auf jeden Fall eine Empfehlung.

Bewertung vom 27.02.2023
Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1
Stowell, Louie

Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1


ausgezeichnet

Loki hat in Asgard ziemlich Mist gebaut und wird von Odin zur Strafe als Elfjähriger auf die Erde geschickt. Dort soll er Tugendhaftigkeit erlernen und damit beweisen, dass er Asgards würdig ist. Begleitet wird er von Thor, Heimdall und Hyrokkin.
Erzählt wird die Geschichte in Tagebuch-Form (welches ihm täglich seinen Tugendscore anzeigt und gerne Bemerkungen hinterlässt) und kleinen Comic-Einlagen.
Loki ist wie in der Mythologie eine egoistische Persönlichkeit und macht gerne Andeutungen auf bekannte Geschichten aus der nordischen Mythologie. Diese erkennt man als Kenner sofort und kann den Bezug gut herstellen. Kennt man diese aber nicht, entgeht einem der Witz, aber vielleicht bekommt man dann Lust, die Geschichten separat nachzulesen.
Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam und natürlich haben wir hier einen Loki, der absolut nicht versteht, was tugendhaft ist und dies auch gerne völlig falsch interpretiert.
Zusätzlich muss er sich auch noch mit seinen „Eltern“ Hyrokkin und Heimdall herumschlagen, die das sterbliche Leben sehr ernst nehmen und natürlich mit Thor, der hinter jeder Ecke einen Angriff von Frostriesen erwartet.
Ob Loki es schafft, mal was für andere zu tun und die gute Seite in sich zu entdecken, müsst ihr allerdings selber lesen.
Fans von Comic-Romanen und der nordischen Mythologie sind hier jedenfalls gut aufgehoben. Ich habe das Buch sehr genossen und freue mich, dass die Autorin schon am zweiten Band (laut Nachwort) arbeitet.

Bewertung vom 24.02.2023
Der Dreikönigshof
Moll, Stephanie

Der Dreikönigshof


ausgezeichnet

Vika ist ein ausgebildete Auftragskillerin und dient den drei Königinnen von Dreikönigshof, doch als sie eines Tages den Auftrag erhält, ihren eigenen Bruder zu töten, stellt dies so einiges infrage.
Vika ist eine Person, die nach ihrer Ausbildung alles aus ihrem alten Leben abgelegt hat, ihren Namen, ihre Gefühle, ihre Familienbande. Und doch erweckt die Offenbarung, dass ihr Bruder, der einst einfach verschwunden ist, noch lebt so einiges Gefühlschaos in ihr.
Vika ist wahrlich hin und hergerissen zwischen ihrer Treue zu den Königinnen und der Tatsache, ihren Bruder töten zu müssen, den sie auch allzu gerne fragen möchte, warum er damals verschwunden ist.
Und so begeben wir uns mit ihr auf eine Reise, die ganz anders verkaufen wird als erwartet. Denn Vika erfährt Dinge, die sich nicht im Entferntesten hätte vorstellen können.
Das Buch liest sich recht schnell und angenehm und mit seinen etwas über 250 Seiten ein kürzeres Vergnügen als so manch anderes Fantasybuch. Trotzdem ist es spannend, Vika mit ihren Gedanken auf der Reise zu begleiten. Das Buch nimmt auf jeden Fall einen unvorhergesehenen Verlauf und hat mich gut unterhalten. Auf mehr möchte ich hier gar nicht eingehen, denn sonst würde es spoilern.
Gerade gegen Ende wird es richtig spannend und man wird mit einem richtig fiesen Cliffhanger hängen gelassen. Somit muss ich unbedingt auch Band 2 lesen.