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Blümchen
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Dresden

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Insgesamt 180 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2021
Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


ausgezeichnet

I am very amused!

Die Queen, wie sie leibt und lebt. Nicht einfach einzufangen in einem Roman, gleich recht mit der ungewöhnlichen Idee, dass Her Majesty höchstselbst Verbrechen aufklärt. Nicht nur ein neuer Einfall der Autorin SJ Bennett, sondern vor allem auch eine Herausforderung, denn es ist nicht einfach, eine Kriminalgeschichte mit der Queen als Detektivin zu erzählen, ohne dass es unglaubwürdig wird.

Und deshalb gleich vorweg: wer hier eine schrullige Miss Marple erwartet, liegt falsch. So richtig falsch. Elizabeth II. ist und bleibt Königin mit Leib und Seele – und damit äußerst diplomatisch und diskret. Sie zieht die Fäden im Hintergrund, ohne jemals aus ihrer Rolle zu fallen - genau so, wie sie es auch im wahren Leben tun würde. Und vor dieser Leistung der Autorin habe ich höchsten Respekt.

Der erste „Fall“ für die Queen of Crime führt tief ins Innere des königlichen Haushalts. Ein junger russischer Pianist wird nach einer Soiree auf Schloss Windsor in seinem Gästezimmer tot aufgefunden. Die Zeichen deuten zunächst auf einen unglücklichen Unfall. Doch mit einer untrüglichen Nase für Zusammenhänge hegt die Königin Zweifel. Während die Metropolitan Police sofort eine politische Schandtat Putins wittert und hektisch (und mit Scheuklappen) drauflos ermittelt, geht es die Queen erwartungsgemäß bedacht und taktvoll an.

Sie lässt ihre junge Privatsekretärin Rozie, die erst seit einem halben Jahr dem royalen Haushalt dient, einige kleine „Aufgaben“ erledigen. Kontakt zu alten Bekannten der Königin aufnehmen, sie zum Beispiel auf einen Drink nach Windsor einladen – um der alten Zeiten willen. Dass diese alten Bekannten zufällig auch Experten für russische oder Wirtschaftsspionage sind, muss man ja nicht erwähnen. Eine kleine beiläufige Frage zur derzeitigen Stimmung in China genügt… und bald weiß die Queen mehr als ihr Geheimdienst. Und weiß dieses Wissen wiederum äußerst geschickt einzusetzen.

Es ist wirklich höchst amüsant zu sehen, wie Elizabeth ganz ruhig und bedächtig, aber sehr klug die Fäden im Hintergrund zieht und damit sowohl die Polizei als auch ihre Geheimdienste zum Narren hält. Bis sie die Zeit als gekommen sieht, ihr Wissen vorsichtig an die relevanten Personen weiterzugeben – selbstverständlich, ohne dass diese auch nur ahnen, woher die Informationen kommen und sich schließlich nach der erwartungsgemäßen Aufklärung des Falles auch noch damit vor ihrer Majestät brüsten. Die wiederum Fassung bewahrt und sich die „Erfolgsgeschichte“ mit einem leisen Lächeln anhört.

Fazit: die Queen ist in ihrem Charakter und ihrer Vorgehensweise in diesem Krimi perfekt getroffen. Genau so würde ich erwarten, dass sie mit einem solchen Todesfall umgeht. Sie ist unbestritten die Hauptperson dieses Buches, auch wenn sie sehr umsichtig und ruhig agiert. Für kleine Schmunzler zwischendurch sorgt insbesondere Philip, der in seiner direkten und unverblümten Art immer wieder die eine oder andere Wahrheit ausspricht. Er hätte aus meiner Sicht gern noch eine etwas größere Rolle in diesem Roman haben dürfen – aber vielleicht ändert sich das ja im Folgeband, der bereits angekündigt ist für Anfang 2022. Für mich war dieses Buch jedenfalls ein königliches Vergnügen!

Bewertung vom 07.12.2020
Die Dorfärztin - Ein neuer Anfang / Eine Frau geht ihren Weg Bd.1
Peters, Julie

Die Dorfärztin - Ein neuer Anfang / Eine Frau geht ihren Weg Bd.1


sehr gut

Historischer Frauenroman aus interessanter Perspektive

Helene, genannt Leni, hat es als Kind nicht leicht. Sie kam mit einem Klumpfuß zur Welt und muss viel ertragen. Von einem Arzt zum anderen geht es, von einer Krankenhausbehandlung zur nächsten – kein Zuckerschlecken in den Jahren um 1910. Ihre Mutter, Inhaberin einer Konservenfabrik, stellt die Kinder immer hinter ihre Firma. So wird Leni zwar freundlich, aber nie ermutigend behandelt und spürt unterschwellig, dass man in ihr keine Hoffnung für die nächste Generation sieht. Vielmehr gehen scheinbar alle davon aus, dass sie unverheiratet bleiben und später ihre Eltern im Alter pflegen wird. Doch Leni hat ganz andere Pläne.

Als sie mit 9 Jahren wieder einmal wegen einer Operation monatelang im Krankenhaus verbringen muss, lernt sie dort Matthias kennen – den Sohn ihrer Krankenpflegerin Anne. Anne wird ihr innerhalb kürzester Zeit zum Mutterersatz und Matthias wird in den folgenden Jahren viel mehr als nur der „große Bruder“… Das Schicksal führt diese drei Menschen zusammen und was danach passiert, lässt sich immer wieder auf diese Begegnung zurückführen.

Leni hat den großen Traum, Ärztin zu werden. Schon als Heranwachsende verschlingt sie alle medizinischen Fachbücher, derer sie habhaft werden kann. Und auch während und nach dem 1. Weltkrieg hält sie an ihrem Wunsch fest, Medizin zu studieren.

Wie man in den eingestreuten Kapiteln zwischen der Familiengeschichte erfährt, hat es Leni im Jahr 1928 geschafft. Sie kehrt heim ihren Geburtsort und übernimmt dort die leerstehende Arztpraxis. Doch sie hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Nicht jeder ist ihrer Familie wohlgesonnen und auch, dass sie allein mit einer 5jährigen Tochter in die Arztpraxis einzieht, macht die Dorfbewohner skeptisch. Doch auch hier zeigt Leni Durchhaltevermögen…

Julie Peters beschreibt den Werdegang einer jungen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eigentlich nichts, was man nicht schon mehrfach gelesen hätte. Doch Lenis Geschichte ist besonders, denn sie ist bestimmt von einem „Gebrechen“, das damals ein großes Stigma verursachte. Die Autorin schildert mit viel Feingefühl, wie das Kind Leni davon geprägt wird, „die Versehrte“ zu sein. Jemand, der in der weiteren Lebensplanung nicht ernst genommen wird. Jemand, der halt irgendwie mit versorgt werden muss. Wie es Leni gelingt, trotz dieser Bürde ihren Weg zu gehen, ist lesenswert und bereichert die Buchlandschaft, die mittlerweile ja ein breites Spektrum historischer Romane aus den 1920er Jahren zu bieten hat.

Dass ich dennoch einen Stern abgezogen habe, hängt eher mit meiner Erwartungshaltung zusammen – der Klappentext suggeriert, dass es hauptsächlich um Lenis Alltag als erwachsene Frau und Dorfärztin geht. Dies gerät aber durch die ausführliche Schilderung ihres bisherigen Lebens recht weit in den Hintergrund, das Buch gibt nur einen eher kleinen Einblick in ihre Anfänge als Dorfärztin im Jahr 1928. Der Fokus liegt auf ihrem Lebensweg bis dahin und wird auch in den Kapiteln, die im Jahr 1928 spielen, eher auf ihre private und emotionale Situation gelegt. Hier hätte ich mir eine etwas bessere Balance gewünscht.

Für alle, die einen historischen Frauenroman einmal aus einer etwas anderen Perspektive lesen möchten, kann ich „Die Dorfärztin“ wärmstens empfehlen. Denn gerade für Menschen mit körperlichen Einschränkungen war diese Zeit keine leichte. Auf die für August 2021 angekündigte Fortsetzung freue ich mich schon – ich hoffe, dann kann ich Helene auch noch mehr durch ihren Berufsalltag begleiten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2020
Ohne Schuld / Polizistin Kate Linville Bd.3
Link, Charlotte

Ohne Schuld / Polizistin Kate Linville Bd.3


ausgezeichnet

Wird mit jeder Seite spannender!

Mit dem 3. Teil der Krimi-Reihe um die englische Polizistin Kate Linville ist Charlotte Link ein echtes Highlight gelungen! Sie verknüpft viele lose Fäden zu einem meisterhaften Plot, der in sich stimmig ist und sich dem Lesepublikum nur langsam offenbart. Genauso wie die Ermittler tappen wir lange Zeit im Dunkeln, stellen selbst Überlegungen an und vermuten Verknüpfungen. Dennoch wird es kaum jemand schaffen, die wirklichen Zusammenhänge vorauszuahnen (behaupte ich zumindest)

Bewertung vom 20.11.2020
Madame Clicquot und das Glück der Champagne
Popp, Susanne

Madame Clicquot und das Glück der Champagne


sehr gut

Porträt der „Champagner-Witwe“ – unterhaltsam und prickelnd

Das orangefarbene Etikett mit der schwungvollen Unterschrift ist bekannt und ein Hingucker. Und genauso schwungvoll wie diese Signatur präsentiert Susanne Popp die „Champagner-Witwe“ Barbe-Nicole Clicquot in ihrer Romanbiografie.

Die Erzählung startet im Jahr 1805, kurz vor dem Tod ihres Ehemannes, als Barbe-Nicole 27 Jahre alt ist. Ihre Kindheit und Jugend wird nur in kurzen Sequenzen angerissen, das Buch konzentriert sich auf ihre ersten 10 Witwenjahre und ihr Unternehmertum in dieser Zeit.

Der Name „Veuve Clicquot“ wird im Allgemeinen verbunden mit einer starken Frau, die sich in der von Männern dominierten Geschäftswelt des 19. Jahrhunderts durchsetzt und so ihr Unternehmen zum Erfolg führt. Dazu muss man wissen, dass sie als Unternehmerin nur im Witwenstatus tätig werden durfte. Vorher gehörte die Firma ihrem Mann und hätte sie wieder geheiratet, hätte sie damit ebenfalls die Geschäfte automatisch wieder an ihren Ehemann „abgegeben“. Da Madame Clicquot aber ihre Geschicke auf jeden Fall selbst lenken wollte, blieb sie Zeit ihres Lebens im Witwenstatus.

Die hier erzählten ersten 10 Jahre als Unternehmerin waren geprägt von vielen Rückschlägen, zeichnen aber dennoch ein sehr entschiedenes Bild von Barbe-Nicole, die sich nie unterkriegen ließ. Weder Kriege noch Handelssperren hielten sie auf, man hat eher den Eindruck, dass sie umso mehr in ihren Geschäften aufging, je schwieriger die Umstände wurden. Sie scheint eine Frau mit viel Wagemut gewesen zu sein, entscheidungsfreudig und scharfsinnig. Ebenso war sie interessiert an den physikalischen und chemischen Vorgängen, die die Champagnerherstellung begleiteten. Sie tüftelte mit ihrem Kellermeister so lange, bis die ohnehin schon guten Schaumweine aus ihrer Sicht „königlich“ waren und hoffte, sich durch die Qualität ihrer Erzeugnisse ein Alleinstellungsmerkmal und somit Umsatzsteigerungen zu verschaffen. Zu Recht, wie man letztlich feststellen muss.

Die opulenten Schilderungen von der kühnen Unternehmerin waren mir persönlich jedoch ein wenig zu „glatt“. Es wird ja auch von Zeiten berichtet, in denen das Unternehmen kurz vor dem Bankrott stand und die Umsätze um 80 % zurück gingen. Dennoch kam mir etwas zu kurz, womit Madame Clicquot diese Krisen meisterte. Wovon bezahlte sie ihre Arbeiter? Musste sie sich persönlich ebenfalls einschränken? Was hatten diese schweren Krisen für Auswirkungen auf ihre Persönlichkeit? Offenbar hat sie sich ja trotz allem nie Existenzsorgen gemacht (zumindest wird das im Buch nicht deutlich). Hier hätte ich mir mehr Details gewünscht.

Die im Buch eingeflochtene Liebesgeschichte zwischen ihr und Georg („Georges“) Kessler, ihrem Prokuristen, ist wohl historisch nicht belegt, hier aber für die Dramatik des Buches verwendet worden. Das macht den Roman zu einer rundum unterhaltsamen Geschichtsstunde mit einem gewissen Prickeln. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass das Gelesene Fiktion und wohl eher keine Tatsache ist.

Da Madame Clicquot ein langes und – wie ich aus Internetrecherchen erfahren habe – auch nach ihrem 40. Lebensjahr spannendes Leben hatte und ihr geschäftliches Wirken letztlich eine Firma von Weltruhm hinterließ, hätte ich mich gefreut, wenn das Buch nicht nur eine so begrenzte Zeitspanne ihres Lebens beleuchtet hätte. Dann wäre es zwar sicher ein „Wälzer“ geworden – aber ein toller Wälzer! ;-)

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und mir dabei auch die Entstehungsgeschichte des Champagners auf kurzweilige Weise nähergebracht. Ein interessanter und absolut lesenswerter Roman!

Bewertung vom 13.11.2020
Teatime mit Lilibet
Holden, Wendy

Teatime mit Lilibet


ausgezeichnet

Ich bin traurig. Und enttäuscht. Und auch ein wenig wütend. Mich hat die Geschichte von „Crawfie“, wie die Lehrerin von ihren Schützlingen Elisabeth und Margaret liebevoll genannt wurde, sehr mitgenommen. Und mein Bild von diversen Mitgliedern der englischen Königsfamilie ist ins Wanken geraten. Klar, spätestens seit Harry und Meghan wissen wir: das Königshaus verzeiht nicht. Wer nicht nach ihren Regeln spielt, gilt als „Verräter“ und hat Konsequenzen zu erwarten.

Eigentlich hatte ich mich für das Buch interessiert, weil ich Elisabeth II. für eine faszinierende Frau halte und weil ich ihr immer viel Sympathie entgegengebracht habe. Mittels dieses Buches noch mehr über sie zu erfahren, besonders über ihre nicht oft thematisierte Kindheit, war für mich der Hauptanreiz es zu lesen. Doch ich habe nicht nur die junge Elisabeth kennengelernt, sondern vor allem eine weitere, genau so faszinierende Frau: Marion Crawford, genannt Crawfie, die 16 Jahre lang ihre Hauslehrerin war und die spätere Königin maßgebend geprägt hat.

Marions Geschichte ist von Verzicht und schwierigen Entscheidungen geprägt. Sie kam zur Königsfamilie fast wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde und stammte aus einem völlig anderen Milieu. Auch ihre Überzeugungen deckten sich kaum mit dem Traditionalismus und der Distanziertheit der Königsfamilie. Und so war ihr Hauptanreiz, die Stelle in der hohen Adelsfamilie anzunehmen, dass sie den beiden kleinen – aus ihrer Sicht bedauernswerten - Prinzessinnen das „echte“ Leben näherbringen wollte. Sie wollte ihnen zeigen, dass sich nicht jeder morgens an einen von Dienern gedeckten Tisch setzen kann, dass die Leute mit der U-Bahn statt in der chauffeurgesteuerten Limousine durch London fahren. Sie wollte, dass aus den verwöhnten kleinen Mädchen junge bodenständige Frauen werden, denen ihre Privilegiertheit bewusst ist.

Dafür brachte sie ihm Laufe ihrer 16jährigen Tätigkeit viele Opfer. Sie verzichtete auf eigene Kinder, auf Beziehungen, ordnete sich dem strengen Protokoll unter und ertrug die Selbstverständlichkeit, mit der insbesondere Lilibets Mutter ihre Dienste in Anspruch nahm, klaglos. Dafür klammerte sie sich an die Liebe, die ihr die Mädchen fast wie einer Mutter entgegenbrachten.

Als die Mädchen erwachsen wurden und Lilibet sich Hals über Kopf in Philip von Griechenland verliebte (den Marion sehr unsympathisch fand), bekam die Idylle aber Risse und Marion merkte, dass ihre Tage im Palast gezählt waren. Der dann folgende sachliche, knappe Abschied – auch von seiten der Prinzessinnen, die als Teenager nicht in der Lage waren zu begreifen, welche Welt da für ihre Lehrerin zusammenstürzte – hat mich sehr traurig gemacht. Ich empfand tiefes Mitleid für Marion. Als es dann noch dazu kam, dass ein unbeteiligter Höfling für schriftliche Ausführungen über die Kindheit der Prinzessinnen ihr als langjähriger Vertrauter vorgezogen wurde, brach für Marion eine weitere Welt zusammen. Doch man bot ihr an, ihre Sicht der Dinge zu Papier zu bringen – und gaukelte ihr vor, dies werde von der Königin mitgetragen. Die Veröffentlichung von „The little princesses“, in denen Marion voller Liebe nur Positives von den Mädchen berichtete, wurde als unverzeihlicher Affront gegen das Königshaus aufgenommen. Mit der Folge, dass sie bis zu ihrem Tod 1987 einsam in ihrer Heimat Schottland lebte und nie wieder von der Königsfamilie hörte.

Dieses Buch hat ganz viele Seiten in mir berührt und mich dabei auch eine außergewöhnliche und geschichtsträchtige Zeit in Großbritannien miterleben lassen. Es lässt mich traurig und wütend zurück ob der Ungerechtigkeit, die Marion auch aus meiner Sicht widerfahren ist. Aber es bewahrt auch das Andenken einer zu Unrecht verstoßenen Frau, die Großes erreicht hat: die Frau zu formen, die seit über 60 Jahren die Königin von England ist und sie zu einer Regentin zu erziehen, die dieser Aufgabe gewachsen ist.

Das Buch ist definitiv eines meiner Jahreshighlights 2020!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2020
Scheunenkinder / Fräulein Gold Bd.2
Stern, Anne

Scheunenkinder / Fräulein Gold Bd.2


ausgezeichnet

Mitreißend erzählt – als wäre man selbst dabei!

Berlin, Herbst 1923. Die Stadt ächzt unter einer horrenden Inflationswelle, die Menschen stehen mit Koffern voller Geldscheine Schlange, um etwas Brot oder Gemüse zu ergattern. Die Ellenbogen müssen ausgefahren werden, mit Nächstenliebe kommt keiner mehr weit in diesen tristen Oktobertagen.

Auch die Hebamme Hulda Gold kämpft mit den Schwierigkeiten dieser Tage, während sie von Termin zu Termin hetzt, um ihre Schwangeren und Wöchnerinnen zu betreuen. Ihr Vater, zu dem sie ein eher schwieriges Verhältnis hat, vermittelt ihr den Kontakt zu einer streng gläubigen jüdischen Familie im Scheunenviertel. Die Schwiegertochter des Hauses steht kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes und benötigt Unterstützung. Hulda schafft es, die junge Frau von einem gesunden Jungen zu entbinden. Doch schon bei ihrem ersten Nachsorgetermin ist das Kind spurlos verschwunden und Hulda stößt auf eine Mauer des Schweigens. Doch Hulda Gold ist eine Frau mit Gerechtigkeitssinn. Und so setzt sie alles daran, das Neugeborene zu finden…

Der zweite Teil der Reihe um die Berliner Hebamme Hulda Gold lebt vor allem von der Stimmung, die Autorin Anne Stern meisterhaft einzufangen weiß. Die Sorgen und Nöte der Menschen in Berlin und insbesondere im Mikrokosmos des jüdischen Scheunenviertels werden anschaulich und bewegend geschildert. Man fühlt sich mittendrin in dieser aufreibenden Zeit und leidet, hofft und bangt mit den Charakteren.

Hulda ist eine sehr sympathische und vielschichtige Hauptfigur. Sie ist eine moderne Frau, die auf keinen Fall vom Wohlwollen eines Ehemannes abhängig sein möchte. Sie ist neugierig und steckt ihre Nase durchaus gern in Dinge, die sie vermeintlich nichts angehen – aber sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und versucht immer, den Menschen in ihrer Umgebung zu helfen. In diesem Fall wird sie auch mit ihrer eigenen Herkunft konfrontiert, da sie – von Seiten ihres Vaters her – Jüdin ist (auch wenn sie die Religion nicht praktiziert). Sie muss erfahren, dass mittlerweile ein jüdischer Nachname Grund genug ist, um diffamiert zu werden oder sogar körperlich angegriffen. Diese pauschale Verleumdung bestürzt sie und macht ihr Angst. Anne Stern stellt das sehr einfühlsam dar.


Der Roman ist nicht ausgelegt, eine actionreiche Kriminalgeschichte zu erzählen, wie das vielleicht anhand des Klappentextes suggeriert wird. Die Handlung kommt eher langsam in Fahrt und lebt nicht vom Erzähltempo, sondern von den Bildern, die sie im Leser heraufbeschwört. Das muss man Anne Stern lassen – sie versteht es wirklich, den Leser völlig hineinzuziehen in ihre Geschichte, egal ob gerade etwas Dramatisches passiert oder sie „nur“ eine normale Straßenszene beschreibt. Leser, die auf Action stehen, könnten daher ein wenig enttäuscht sein von der (nicht so umfangreichen) Handlung des Buches. Aber ich finde, das macht die Autorin mit ihrer Erzählweise mehr als wett. Ich liebe es, dass ich mich in ihren Büchern völlig verlieren kann und das Gefühl habe, an Huldas Seite zu stehen und alles mit eigenen Augen zu sehen. Deshalb freue ich mich auch jetzt schon auf den nächsten Teil (angekündigt für April 2021)! 4,5 Sterne für die „Scheunenkinder“!

Bewertung vom 12.10.2020
Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1
Schuster, Stephanie

Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Vier Frauen zu Beginn einer neuen Zeit

Luise Dahlmann träumt davon, einen eigenen Laden betreiben zu können. Ihrem Bruder Martin, der ein Bauerngut bewirtschaftet, läuft quasi über Nacht eine junge Frau zu, die aus Schlesien fliehen musste. Marie wird Hilfsarbeiterin auf dem Hof und pflegt in ihren wenigen freien Stunden ihr Hobby, das Zeichnen. In Luises Nachbarschaft wohnen die von Thalers, der Mann ein angesehener Klinikarzt, seine Ehefrau… eben Ehefrau. Doch Annabel merkt, dass diese Rolle sie nicht wirklich ausfüllt. Sie ist auch misstrauisch gegenüber ihrem Mann, denn Schwesternschülerin Helga Knaup hat einen gewissen Ruf und außerdem immer zu kurze Röcke an!

Auf verschiedenste Arten kreuzen sich die Wege von Luise, Marie, Annabel und Helga. Jede hat persönliche Tiefschläge zu verwinden, jede hadert mit dem ihr zugedachten Schicksal. Und dieses wunderbare Buch beschreibt, wie die jungen Frauen sich letztlich auf die eine oder andere Art annähern und fast schon Freundinnen werden.

Stephanie Schuster weiß die Zeit des Wirtschaftswunders gekonnt einzufangen, man spürt die Stimmung, den Aufbruch, den Wunsch der Frauen selbständiger zu werden, mitzuentscheiden und sich selbst zu verwirklichen, statt immer nur als Anhängsel eines (möglichst respektablen) Ehemannes gesehen zu werden.

So emanzipiert sich Helga Knaup von der kleinen Schwesternschülerin aus gutem Hause zur alleinerziehenden Mutter eines Mischlingskindes, die sich durchbeißt. So hadert Annabel mehr und mehr mit den Fesseln ihrer Ehe und Luise erfüllt sich mit ihrem eigenen Gemischtwarenladen einen langgehegten Traum, der ihr aber viel Zeit und Kraft abverlangt. Und Marie entscheidet sich gegen ihr Jugendliebe und für das einfache, aber für sie erfüllende Leben einer Bäuerin an der Seite eines rechtschaffenen Mannes.

Für Leser(innen), die die 1950er Jahre stimmungsvoll nachempfinden möchten, kann ich die „Wunderfrauen“ nur empfehlen und freue mich selbst auch schon auf den zweiten Band der Reihe!

Bewertung vom 07.10.2020
Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne / Ikonen ihrer Zeit Bd.2
Weinberg, Juliana

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne / Ikonen ihrer Zeit Bd.2


ausgezeichnet

Die Ikone, die die Stille suchte

Audrey Hepburn war für mich bisher immer nur „die Frau auf dem Filmplakat“. Wer kennt es nicht, das berühmte Foto aus „Frühstück bei Tiffany“, als sie im kleinen Schwarzen mit Hochsteckfrisur posiert und einfach nur hinreißend aussieht… Was ich nicht wusste: zu diesem Zeitpunkt war Audrey schon 31 Jahre alt, hatte gerade ihr erstes Kind bekommen und drehte diesen Film eigentlich nur, weil ihr Ehemann und ihr Manager sie dazu drängten. Audrey selbst war eigentlich zufrieden mit dem was sie hatte – das lang ersehnte Baby nach mehreren Fehlgeburten, ein idyllisches Haus in der Schweiz ohne Paparazzi und Blitzlichtgewitter und dank ihrer bisherigen Filmerfolge ein finanziell abgesichertes Leben.

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, Audrey Hepburn „kennenzulernen“, einen Blick hinter die Fassade dieser Ikone werfen zu können und – ja, auch das – an den aufregenden Dreharbeiten teilzuhaben, die zu vielen Auszeichnungen (sogar zu einem Oscar!) geführt hatten.

Ich hatte eine Frau erwartet, die ihren Marktwert kennt und strategisch kluge Entscheidungen trifft, die ihre Karriere planvoll vorantreibt und das wohltuende Polster des Reichseins genießt. Statt dessen lernte ich zunächst ein junges Mädchen kennen, das ehrgeizig einen ganz anderen Traum verfolgt, obwohl der Zweite Weltkrieg ihr viele Entbehrungen abverlangt: sie möchte Balletttänzerin werden. Allen Widerständen zum Trotz schafft sie es nach dem Krieg an eine renommierte Ballettschule – wird dort jedoch nach kurzer Zeit als nicht geeignet für eine Karriere als Ballerina ausgemustert. Zum Glück kann sie sich mit tänzerischen Auftritten in preiswerten Musicalproduktionen über Wasser halten – und wird dort für Hollywood entdeckt. Der Rest ist Geschichte.

Jedoch überraschte mich Audrey mit ihrem Wesen und ihrer Zurückhaltung. Sie war äußerst diszipliniert, ständig im Zweifel, ob sie als Schauspielerin gut genug ist und sehnte sich innerlich nach Ruhe und Frieden für sich und ihre Liebsten. Ihr größter Traum, eine eigene Familie, wollte sich lange Zeit nicht erfüllen und sie musste darum kämpfen, ihr privates Glück zu finden. Als endlich ihr Baby geboren war, war sie müde vom Reisen, Drehen, Posieren und zog sich recht schnell aus dem Filmbusiness zurück. Ihrem Mann, der sehr karriereorientiert war, war das gar nicht recht und er drängte sie immer wieder, ihren Beruf wieder aufzunehmen. Das Scheitern der Ehe war damit vorprogrammiert. Ihre wahre Liebe fand Audrey Hepburn erst sehr spät in ihrem Leben, nachdem sie zwei Söhne von zwei Männern großgezogen hatte. Ihre letzten Lebensjahre jedoch genoss sie dann und widmete sich caritativen Aufgaben.

Juliana Weinberg alias Ursula („Amanda“) Kissel stellt Audrey Hepburn nach meinem Empfinden sehr positiv dar und ich habe mich manchmal gefragt, ob sie wirklich ein so bodenständiger und genügsamer Mensch sein konnte (angesichts ihrer Biografie und der großen Filmerfolge). Doch offenbar war Audrey wirklich das ganze Gegenteil einer Diva und es ist wohltuend zu lesen, dass nicht jede berühmte Schauspielerin sich früher oder später in Exzessen verliert. Natürlich hat auch Audrey mit Schicksalsschlägen oder beispielsweise auch schweren Depressionen (nach ihren Fehlgeburten) zu kämpfen. Diese erscheinen allerdings nicht einem exzessiven Lebensstil geschuldet, sondern schwerem persönlichem Verlust.

In diesem Buch fällt es dem Leser leicht, Audrey als ganz normale Frau anzusehen, mit nachvollziehbaren Gefühlen und Gedanken. Ich habe es genossen, in diesem Buch ihren Lebensweg zu begleiten und vergebe wohlverdiente 5 Sterne für diesen tollen biografischen Roman!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2020
Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1
Leonard, Susanna

Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1


ausgezeichnet

Man blickt hinter die Fassade einer Legende und entdeckt einen gefühlvollen Menschen

„Mit den Lebensgeschichten von uns Menschen ist es wie mit Molekülen: Führt man ihnen Wärme zu, geraten sie in Bewegung und bewegen benachbarte Moleküle. Lässt man sich von der Geschichte eines anderen Menschen erwärmen und bewegen, bewegt sich die eigene Geschichte möglicherweise in eine andere, neue Richtung.“ (S. 21)

Susanna Leonhard hat dies verinnerlicht und bringt uns die gemeinhin als spröde geltende Wissenschaftlerin Marie Curie, geborene Maria Sklodowska, menschlich näher. Der Fokus liegt – wie der Titel und das Cover schon nahelegen, nicht auf der Forschung dieser außergewöhnlichen Frau (auch wenn dies im letzten Drittel eine große Rolle spielt), sondern auf ihrem Werdegang, ihren Gefühlen und Gedanken.
Maria, genannt Mania, wächst in Warschau auf – zu einer Zeit, als die Polen unter der Herrschaft der Russen standen und ihre eigene Identität als Volk unterdrückt wurde. In den Schulen musste Russisch gesprochen werden, unterrichtet wurde russische, nicht polnische Geschichte. Frauen durften in Polen nicht studieren – dafür mussten sie ins Ausland gehen, was sich die wenigsten leisten konnten. Doch viele Polen bewahrten sich ihr Erbe im Stillen. Nach außen gaben sie sich angepasst, untereinander pflegten sie polnische Traditionen. So auch Manias Familie.

So lernt Mania früh, dass sie für ihr Glück und ihre Bildung kämpfen muss. Sie ist fleißig, muss sich immer wieder aufrappeln, als sie Familienmitglieder viel zu früh verliert. Trost findet sie in ihren Schulbüchern und ihrer Begeisterung für wissenschaftliche Abhandlungen. Sie interessiert sich für naturwissenschaftliche Zusammenhänge und setzt alles daran, dass sie und ihre Schwester Bronia die Möglichkeit bekommen, nach Paris zu gehen und zu studieren.

Während des Studiums lernt Maria, die sich dort Marie nennt, ihren späteren Mann Pierre Curie kennen und lieben. Die beiden getriebenen Wissenschaftlerseelen fühlen sich einfach zueinander hingezogen, da sie sich beruflich und privat hundertprozentig aufeinander verlassen können und da sie die gleichen Ziele und Ideen verfolgen. Pierre unterstützt Marie vor und auch nach der Hochzeit in ihrer Forschung. Er wird nicht müde darauf hinzuweisen, dass seine Verdienste auch ihre sind und sie den Löwenanteil der Forschung stemmt, während er auch als Professor lehrt. Als sie gemeinsam entdecken, dass die von einem anderen Forscher beschriebene Uranstrahlung auch von weiteren Stoffen in noch größerer Intensität ausgeht, kennt ihr Forscherdrang kein Halten mehr. Doch leider bezahlen die beiden ihre bahnbrechenden Erkenntnisse mit ihrer Gesundheit…

Susanna Leonhard zeichnet das Bild einer zielstrebigen, aber auch empfindsamen jungen Frau. Dass Marie Curie seit frühester Jugend immer wieder auch mit depressiven Schüben zu kämpfen hatte, wusste ich beispielsweise nicht. Die Forscherin wird in diesem Buch sehr einfühlsam und nahbar dargestellt – ganz anders, als ich sie mir aufgrund von Zeitungsartikeln oder dem Schulwissen vorgestellt habe. Marie Curie war eben auch nur ein Mensch – mit den gleichen Gefühlen, Ängsten, Sorgen. Nur dass sie eben auch mit einer großen naturwissenschaftlichen Begabung gesegnet war, die ihresgleichen suchte. Es ist nicht überliefert und wird auch in diesem Buch nicht geklärt, ob Marie über die gesundheitlichen Risiken ihrer Forschung vollauf Bescheid wusste. Wenn ja, hat sie sie ignoriert.

Nach dem Lesen bleibt die Erkenntnis, dass man hinter die Fassade einer Legende geschaut und einen gefühlvollen Menschen entdeckt hat – eine tolle Leistung der Autorin und ein großartiger biografischer Roman!

Bewertung vom 02.08.2020
Wo die Sterne tanzen
Herzog, Katharina

Wo die Sterne tanzen


sehr gut

Liebes- und Lebensgeschichte zwischen Big Apple und Small Island

Nele hat jahrelang ihren Traum gelebt: Musicaldarstellerin am Broadway in New York. Schon als kleines Mädchen träumte sie von einer Musicalkarriere und sie hat zielstrebig darauf hingearbeitet, sich diesen Traum zu erfüllen. Doch mit Mitte dreißig steht Nele am Scheideweg. Ihre Füße waren jahrelang überbeansprucht worden, Nele musste viele Verletzungen auskurieren, zudem ist sie alleinerziehende Mutter. Die großen Engagements blieben in letzter Zeit aus. Sie merkt, dass ihr Stern sinkt, auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen kann.

Da stirbt ihre geliebte Oma Lotte, die ihr in ihrem Deich-schlösschen auf Juist immer wunderbare Ferienwochen und auch später immer wieder eine Auszeit verschafft hat. Lotte war Neles Leitstern, denn ihre Mutter Laura war nach dem Weggang von Eddy, Neles Vater, immer in wechselnden Beziehungen gefangen und Nele hatte nie das Gefühl, dass sie für ihre Mutter an erster Stelle stand. Als sie nun zusammen mit ihr den Nachlass von Oma Lotte regeln und das Deichschlösschen verkaufen muss, kommen die alten Konflikte wieder ans Tageslicht.

Und dann sind da noch Henry und Ben, Neles Freunde aus Kindertagen, die irgendwie nie ganz aus ihrem Leben verschwunden waren und nun plötzlich wieder eine große Rolle spielen…

Mit ihrem Roman hat Katharina Herzog mich mitgenommen auf eine Reise an die Nordsee, aber auch nach New York. In Neles Lebensweg spürt man den Ehrgeiz und zum Teil auch die Verbissenheit, die Tänzerinnen brauchen, um in diesem harten Job bestehen bzw. Karriere machen zu können. Wie Nele lernen muss, geht auch in ihrem Leben die Karriere nur mit Vitamin B vorwärts – worauf sie nicht stolz ist, aber was offenbar fast unvermeidlich ist in der Tanzwelt. Es kommt kurz der Gedanke von #metoo auf, wenn man die betreffenden Szenen liest, ohne dass die Autorin das hier wohl hineindeuten wollte.

Der Roman hat mit seinen Rückblenden einen etwas unge-wöhnlichen Aufbau. Zwischen Kapiteln, die im Sommer 2019 rund um den Hausverkauf spielen, werden immer wieder Kapitel aus Neles Vergangenheit eingeschoben, beginnend mit ihrer Kindheit und sich fortsetzend bis zum Jahr 2018. So verfolgt man ihre aktuelle Situation parallel zu ihrem Lebensweg. Für mich persönlich war dieser Aufbau nicht ganz perfekt geeignet, ich habe sehr oft geblättert und gerechnet, wieviele Jahre seit dem letzten Vergangenheitskapitel nun ins Land gegangen waren, um wieviel älter Nele jetzt war und wieviel reifer vielleicht. Nur so konnte ich das, was in den Kapiteln passierte, zueinander in Relation setzen und für mich bewerten. Natürlich macht es die Story interessanter und raffinierter, aber ich persönlich bin damit nicht ganz so gut zurecht gekommen.

Dass Neles Jugendfreunde später beide einen Bezug zu New York hatten und dort auch hin und wieder (teilweise ohne Neles Wissen) auftauchten, fand ich ein wenig zu konstruiert, gerade bei Henry. Aber das ist mein persönliches Empfinden.

Eine schöne Idee waren die Zeilen aus Musical-Liedtexten zu Beginn einiger Kapitel. Sie hatten immer einen gewissen Bezug zu dem, was im Kapitel passierte und da ich selbst schon viele Musicals gesehen habe, hatte ich auch immer mal wieder einen (mitunter lang vergessenen) Ohrwurm in den Lauschern 

Insgesamt habe ich die Geschichte sehr genossen und sie hat mir eine schöne Auszeit vom Alltag beschert. Das richtige Buch, um im Urlaub ein paar entspannte Lesestunden zu genießen!