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PMelittaM
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 483 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2024
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

In Berlin finden Mitarbeiter von Berlin Bunker Protocol in einem gerade wieder entdeckten Bunker drei Leichen. Eine dänische Kommissarin wird von ihrem Ex-Ehemann darüber informiert, dass er den Mörder der gemeinsamen Tochter gesehen hat. In der Nähe von Lübeck findet sich ein Mann an einen Stuhl gefesselt vor. In Flensburg wird die Leiche einer alten, offensichtlich ermordeten, Frau gefunden.

Diese vier Szenen eröffnen den Roman. Was sie miteinander zu tun haben, wird man im Laufe des Romans erfahren. Mich haben sie jedenfalls direkt neugierig gemacht, auch, weil der Autor mich direkt in das Geschehen hineinzuziehen konnte. Nicht nur die Situation im Bunker wirkt sehr bedrückend, auch die Gedanken des gefesselten Mannes, die Reaktionen der Kommissarin sowie die Eindrücke der Ermittler in Flensburg werden so gut geschildert, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Das habe ich bei Kriminalromanen nicht mehr allzu oft, weswegen ich meinen Konsum dieses Genres außerhalb des historischen Bereichs auch deutlich verringert habe.

Interessant und mir schnell sympathisch sind auch die beiden Protagonist:innen. Für mich war das der erste Band der Reihe, tatsächlich ist es bereits der zweite, ich hatte deswegen keine Verständnisprobleme, wurde aber natürlich neugierig auf den Vorgängerband. Es handelt sich um ein länderübergreifendes Ermittlerduo. Lykke Teit, die bereits oben erwähnte dänische Kommissarin wird zu dem Fall im Rahmen des CEPOL, eines Programms zur europäischen Zusammenarbeit, hinzugezogen, nachdem sie bereits einmal mit dem leitenden Ermittler in Flensburg, Rudi Lehmann, erfolgreich zusammengearbeitet hat, nämlich in „Gezeitenmord“, dem ersten Band der Reihe. Lykke und Rudi sind einerseits recht verschieden, andererseits passen sie sehr gut zueinander, harmonieren perfekt, was ich erfrischend finde.

Überraschenderweise taucht auch der Täter bereits frühzeitig auf, sogar namentlich, wobei lange nicht sicher ist, ob es sich um seinen echten Namen handelt. Sein Motiv wird dadurch auch relativ schnell klar, allerdings nicht die Hintergründe, die gilt es auch für die Leser:innen noch zu klären. So bleibt es weiterhin spannend, zumal auch nicht alles so glatt läuft, wie es geplant wurde.

Am Ende habe ich den Roman zufrieden zugeklappt, er hat für mich gehalten, was er mir versprochen hat, Band 1 habe ich mir mittlerweile bereits gekauft.

Die dänisch-deutsche Zusammenarbeit des Ermittlerduos hat mir gut gefallen, ebenso wie die beiden selbst, der Fall ist interessant und spannend, und wird zufriedenstellend aufgelöst. Ich freue mich auf weitere Bände der Reihe.

Bewertung vom 30.12.2023
Der Tannenbaum des Todes (eBook, ePUB)
Heitz, Markus

Der Tannenbaum des Todes (eBook, ePUB)


gut

Ein magisches Weihnachtsmannkostüm, eine eskalierende Weihnachtsfeier, Probleme beim Geschenkeumtausch oder ein herrenloser Nikolaussack – es gibt vieles, was Weihnachten schwierig machen kann.

In diesem Buch sind Geschichten versammelt, die über zehn Jahre für adventliche Diner-Veranstaltungen entstanden sind. In diesen wird alles mögliche Weihnachtliche durch den bösen Kakao gezogen. Zwei der Geschichten hat Markus Heitz zusammen mit Christoph Marzi verfasst.

Hin und wieder drängt sich auch etwas Gereimtes dazwischen, und es gibt einige mehr oder weniger „weihnachtliche“ Illustrationen. Damit man das Gefühl der ursprünglichen Dinnerpartyteilnehmer:innen selbst erleben kann, gibt es im Anhang Menüvorschläge.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es Spaß macht, die Geschichten während eines leckeren Mahles vom Autor selbst vorgelesen zu bekommen. Einige Geschichten haben mich auch beim Alleinevormichhinlesen amüsiert, und ein paar sind wirklich richtig böse, wie ich es von Markus Heitz erwartet habe, andere haben mir nicht ganz so gut gefallen.

Diese Sammlung enthält eher weniger besinnliche Geschichten rund um die Adventszeit. Nicht alles hat mir gleich gut gefallen, doch einiges hat mich amüsiert, wenn auch manchmal mit „Schockeffekt“.

Bewertung vom 29.12.2023
Sternenglut - Ein Raum voller Welten
Kramer, Szosha;Maier, Katharina;Dahlson, Aybiline I.

Sternenglut - Ein Raum voller Welten


sehr gut

Der dritte Band der Anthologienreihe enthält neun Geschichten von ebenso vielen Autor:innen. Diese kennt man zum größten Teil bereits aus den Vorgängerbänden, Bob Blanton ist neu dabei. Alle Geschichten haben wieder einen SF-Hintergrund.

Die Geschichten sind wie gewohnt vielfältiger Natur. Nicht jede hat mir gefallen, doch viele haben mir Lust auf weitere Werke der entsprechenden Autor:innen gemacht, wobei ich von einigen bereits andere Werke kenne und mag.

Gefallen haben mir in diesem Band vor allem die Geschichten, bei denen die Charaktere im Mittelpunkt stehen und auch Wert auf Charakterzeichnung und Emotionen gelegt wurden: Mary Stormhouses „Das Raumschiff, das von Liebe träumte“ hat die Emotion bereits im Titel und macht ihr alle Ehre, allerdings auf andere Weise als man das denken könnte. Szosha Kramers „Die Zeitenblase“ enthält einige interessante Charaktere, die ich gerne wiedertreffen würde. Katharina Maiers „Die Entdeckung von Guang Yu“ ist ein Kammerspiel zweier Charaktere, die erst nach und nach zeigen, was in ihnen steckt, während R. M. Amereins „Das Schicksal steht auf keiner Ladeliste“ vor Emotionen nur so strotzt.

Wie bei fast allen Anthologien gibt es auch hier Geschichten, die mir weniger gefallen haben, benennen werde ich diese aber natürlich nicht, sie waren deutlich in der Unterzahl.

Die meisten Geschichten dieser Anthologie haben mir gut bis sehr gut gefallen und Lust auf weitere Werke der jeweiligen Autor:innen gemacht, so dass ich sie wieder Genrefans und jenen, die einmal ins Genre hineinschnuppern möchten, empfehlen kann.

Bewertung vom 28.12.2023
Ein Ring aus Raum und Zeit (eBook, ePUB)
Fiegen, Maximilian

Ein Ring aus Raum und Zeit (eBook, ePUB)


sehr gut

Alexander Rauch ist Arkanist des Ministeriums zum Schutz vor Anderswesen (MSA) und hat die Aufgabe, Anderswesen daran zu hindern, durch Risse, sogenannte Erscheinungen, in die Realität der Menschen zu kommen. Dazu dient ihm die Magie der Alten Sprache.

Doch nun sollen die Arkanisten verdrängt werden, die ArcTech will mit modernen magischen Waffen gegen die Wesen vorgehen, zumal es an geeignetem magischen Nachwuchs mangelt.

Schauplatz der Handlung ist Essen, und ich finde es großartig, einmal eine kleine, weniger bekannte Stadt in dem Mittelpunkt zu stellen. Essen scheint in der Welt, die der Autor hier kreiert hat, eines der magischen Zentren zu sein. Natürlich wissen die „normalen“ Menschen nichts davon, aber in Essen ist nicht nur der örtliche Standort des Ministeriums beheimatet, sondern auch die Zentrale selbst, außerdem gibt es hier eine interessante „Unterwelt“.

Maximilian Fiegen lässt Alexander die Geschichte selbst in Ich-Form erzählen. So ist man als Leser:in nahe dabei. Alexander nimmt Leben und Beruf mit leicht sarkastischem Humor. So richtig nahe ist er mir allerdings nicht gekommen. Meine Lieblingscharaktere sind Glimm, Alexanders Hauskobold, und Rok, ein begabter zwergischer Schmied aus der Essener „Unterwelt“.

Gut gefallen hat mir der bildhafte Erzählstil, ich konnte mir alles nicht nur gut vorstellen, sondern hätte manches auch gerne selbst gesehen, wie die besonderen Fenster des Ministeriums oder das Restaurant in der „Unterwelt“, das Alexander mit einer Kollegin besucht. Auch die einzelnen Wesen, mit denen er es zu tun bekommt, werden regelrecht lebendig und liefern Alexander und seinen Kolleg:innen actionreiche Kämpfe.

Am Ende war allerdings nicht jjede meiner Fragen beantwortet, dennoch ist der Band ausreichend bgeschlosse. Ich könnte mir aber durchaus eine Fortsetzung vorstellen.

Der Roman hat mich gut unterhalten, der bildhafte, leicht humorvolle Erzählstil, das Setting und die verschiedenen Wesen. Wer Urban Fantasy mag, kann hier zugreifen.

Bewertung vom 28.12.2023
Der Protektor von Calderon / Codex Alera Bd.4
Butcher, Jim

Der Protektor von Calderon / Codex Alera Bd.4


ausgezeichnet

Tavi hat nicht nur mit einem Feind im eigenen Lager zu tun, sondern erfährt auch die Wahrheit über seine Herkunft. Seinen Mann im Kampf gegen die Canim muss er trotzdem stehen, auch, wenn er sich seine eigenen Gedanken dazu macht.

Tavis Onkel Bernard ist derweil mit seiner Frau Amara und dem Ersten Fürsten Gaius Sextus nach Kalare unterwegs, um dort zu retten, was zu retten ist, während Bernards Schwester Isana nun an Tavis Seite kämpft und all ihr Können als Wasserwirkerin einsetzen muss.

Der vierte Band steht den Vorgängern an Spannung in nichts nach und endlich erfährt auch Tavi die Wahrheit über seine Abstammung. Doch Tavi wäre nicht Tavi, wenn er nicht trotzdem das tun würde, was er für richtig hält. Auch wenn ich manchmal zunächst an seinen Entscheidungen zweifle, ergibt sich am Ende doch meistens, dass er richtig lag.

Ein schöne Überraschung ist, dass wir hier einen alten Feind, der aber auch irgendwie ein Freund ist, wiedertreffen. Dieses Wiedersehen kann allerdings erst nach vielen Gefahren und Spannung erfolgen, und auch danach geht es actionreich weiter.

Jim Butcher versteht es gut, die Spannung immer weiter zu steigern, oft kann man sich kaum vorstellen, wie die Charaktere der Gefahr entrinnen werden, und oft gelingt das nicht nur wegen ihrer Elementarkräfte, sondern auch durch Mut und kluges Taktieren.

Erzählt wird wieder in mehreren Perspektiven, Tavi, aber auch Isana und Amara stehen im Mittelpunkt. Vor allem Isana hat mir hier ein paar schöne Szenen beschert, z. B., als sie eine Gruppe durch gefahrvolle Gewässer bringen muss, aber trotzdem die Schönheit unter Wasser erkennt. Natürlich gibt es auch wieder viele Kämpfe, und auch dieses Mal hat es der Autor geschafft, mich mit ihnen zu fesseln.

Am Ende sind ein paar Erzählstränge beendet, und ein paar neue aufgetan, immerhin gibt es noch zwei weitere Bände, auf die ich schon sehr gespannt bin.

Band 4 der Reihe ist ebenso spannend wie seine Vorgänger, und die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Ich mag es gerne, liebgewonnene Charakter wiederzutreffen, und konnte auch hier mit ihnen hoffen und bangen. Sehr gerne empfehle ich die gesamte Reihe an Genrefans.

Bewertung vom 20.12.2023
Die Prinzessinnen - Holiday Special 2023 (eBook, ePUB)
Endres, Christian

Die Prinzessinnen - Holiday Special 2023 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Prinzessinnen sind auf dem Weg, Gerechtigkeit zu üben, denn Narvila, die vor nicht allzu langer Zeit zu ihrer Gruppe gestoßen ist, hat nichts bekommen.

Ich halte mich extra vage, denn alles andere, was ich schreiben könnte, würde spoilern. Natürlich hat man beim Lesen vielleicht die eine oder andere Ahnung, aber ich denke, die, natürlich fiese, Pointe wird dennoch überraschen, ich jedenfalls musste sehr lachen.

Auch wenn man diese Kurzgeschichte lesen kann, ohne einen der beiden Bände der Reihe zu kennen, finde ich es doch besser, wenn man diese fünf Prinzessinnen schon kennt, alleine um die Geschichte besser einordnen zu können. Die ist nämlich sehr deftig und blutig, ganz so, wie man die Prinzessinnen halt kennt.

Andererseits ist diese kostenlose Kurzgeschichte vielleicht auch eine gute Möglichkeit zu sehen, ob man die Prinzessinnen überhaupt näher kennenlernen möchte. Ich finde ja, das sollte man unbedingt, doch wem diese Geschichte schon zu heftig ist, sollte es sich vielleicht noch einmal überlegen. Denn genauso blutig, deftig, böse und voller schwarzem Humor wie diese Kurzgeschichte ist auch der erste Band, und wird sicher auch der zweite sein, den ich bald lesen werde.

Wer die Prinzessinnen bisher mochte bzw. ihre Abenteuer gerne gelesen hat, sollte hier unbedingt zugreifen, wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, erhält hier einen guten. Ich finde diese Geschichte herrlich schräg und böse, inklusive der Pointe, und freue mich jetzt noch mehr auf den zweiten Band.

Bewertung vom 19.12.2023
Menschen im Hotel
Baum, Vicki

Menschen im Hotel


ausgezeichnet

Berlin 1920er Jahre: Im Grand Hôtel treffen ganz verschiedene Gäste aufeinander: Preysing, ein Generaldirektor, der wegen einer Fusion nach Berlin kommt, Baron von Gaigern, Gentleman und Gangster, Otto Kienlein, sterbenskranker Buchhalter, die Grusinskaja, eine alternde Balletttänzerin und Doktor Otternschlag, kriegsversehrt.

Vicki Baum wirft in ihrem „Kolportage“Roman einen Blick auf eine Handvoll Gäste eines gehobenen Hotels und begleitet diese über mehrere Tage. Dabei findet im Gegensatz zu Otternschlags Ausspruch gegen Ende des Romans „Immer das Gleiche. Nichts geschieht“ (Pos.4461) eine ganze Menge statt, Liebe, Trauer, Tragik, Lebenslust - es ist alles vorhanden, der Roman wird so auch für die Lesenden zu einem Auf und Ab von Emotionen, wenn auch vielleicht nicht immer die der Protagonist:innen. Ich selbst habe vor allem mit Kienlein mitgefühlt, von Gaigern hat mich amüsiert, und die Grusinskaja eher genervt. Doch alle bieten sie auch ihre Überraschungen.

Neben den Charakteren wird auch das Berlin jener Zeit lebendig, denn wir verlassen mit manchen Charakteren zusammen das Hotel. Besonders der Baron ist sehr umtriebig. Insgesamt hat die Autorin die Atmosphäre im und außerhalb des Hotels perfekt eingefangen.

Besonders gut hat mir auch der Erzählstil der Autorin gefallen, er ist sehr anschaulich und atmosphärisch, und hat mich öfter zum Schmunzeln gebracht, ein Beispiel: „Vom Neubau her hopste die Musik aus dem Tea-Room in Synkopen an den Wandspiegeln entlang (Pos.34). Ihre Charaktere hat sie zudem wunderbar charakterisiert, man kann sich jede:n einzelne:n sehr gut vorstellen, das Kopfkino springt mit dem ersten Satz an. Auf gewisse Weise wirkt der Roman zeitlos. Tatsächlich ist dies der erste Roman, den ich von Vicki Baum gelesen habe, aber ich habe große Lust bekommen, mehr von ihr zu lesen.

Vicki Baums Roman hat mir sehr gefallen und mich gut unterhalten, lebendige Charaktere, viele Emotionen, Humor, Tragik, Liebe, Atmosphäre, es ist alles da und gelungen verknüpft. Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Kuldesh Shamar wird tot aufgefunden. Er war ein Freund Stephens und hat dem Donnerstagsmordclub noch bei seinem letzten Fall geholfen. Ehrensache, dass der nun dem Mord an Kuldesh aufklären wird.

Eigentlich ist der Fall bei Chris Hunter und Donna De Freitas gelandet, aber beide werden davon abgezogen, und ihnen Jill Regan vom NCA (National Crime Agency) vor die Nase gesetzt. Sogar sein Büro muss Chris für Jill räumen. Sollen er und Donna nun Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim die Ermittlungen überlassen? Nein, er und Donna werden auch ermitteln, und da sie das nicht offiziell machen, muss auch nicht alles so rechtskonform sein, wie sonst.

Dieser Roman ist ein Cocktail von Gefühlen, man driftet vom Lachen ins Weinen, dann ist man wieder vor Spannung fast atemlos oder kann die Entwicklung der Geschichte kaum fassen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, war aber auch emotional sehr eingebunden.

Mittlerweile ist das Stammcharakterensemble ja deutlich größer als man beim ersten Fall noch vermuten konnte. Nicht nur die Vier vom Donnerstagsmordclub und die beiden Polizisten gehören dazu, mittlerweile werden auch Lebenspartner:innen deutlich mehr einbezogen, und auch die Gegenseite fühlt sich mehr oder weniger zugehörig, wie Connie Johnson, die zwar nun im Gefängnis sitzt, dadurch aber nicht wesentlich eingeschränkt wird. In diesem Band gibt es zudem ein mögliches neues Mitglied des Clubs, ich würde mich zumindest darüber freuen käme Bob dazu. All diese Charaktere erhalten ihre eigenen Perspektiven, aber nicht nur sie, sondern auch die – möglichen – Antagonist:innen werden bedacht, und sind, man kennt das schon aus der Reihe, gar nicht so unsympathisch, aber natürlich schon heftig kriminell.

Richard Osman gelingt es gut, viel Humor in den Roman zu packen, dessen Geschichte eigentlich gar nicht so humorvoll ist. Aber alleine Joyce Tagebuch ist wieder herrlich zu lesen. Dazu gibt es Szenen, die so vor britisch schwarzem Humor strotzen, dass man es kaum glauben kann, wie ein „nettes“ Treffen (fast) aller Ermittelnden mit allen Verdächtigen.

Neben dem Hauptfall müssen sich Joyce und ihr Club um einem Love-Scam-Fall widmen, auch hier wird aus dem eigentlich ernsten Thema etwas herrlich absurdes.

Wie der Autor im Nachwort schreibt, müssen wir auf einen weiteren Fall ein bisschen warten, aber es wird wohl, zum Glück, einen geben. Richard Osman schreibt zwischendurch an einer neuen Reihe, auf die ich schon gespannt bin. Aber noch gespannter bin ich darauf, Joyce und die anderen aus dieser Reihe wiederzutreffen, zumal nach diesem Band, der für mich der bisher beste einer sehr guten Reihe ist.

Der vierte Band der Reihe ist wieder richtig gut, für mich der bisher beste. Emotional ist er eine wahre Achterbahnfahrt, aber auch der Fall hat es in sich und wird gut aufgelöst. Ich empfehle die Reihe uneingeschränkt weiter.

Bewertung vom 12.12.2023
Still und starr ruht der Tod
Schmöe, Friederike

Still und starr ruht der Tod


weniger gut

Simone Mathieu ist nach dem Scheitern ihrer Ehe zu ihrer Studienfreundin Rita nach Bamberg gereist. Schnell merken beide, dass sie nicht mehr so harmonieren wie früher, vor allem nach dem gemeinsamen Besuch des Literatur- und Fresszirkels, den Rita leitet, wird dies mehr als deutlich. Dann verschwindet Rita plötzlich spurlos. Simone beauftragt die Privatdetektivin Katinka Palfy, Rita zu finden.

Als gebürtige Bambergerin habe ich die Reihe um Katinka Palfy sehr gerne gelesen, allerdings ist mein letzter Band schon einige Jahre her. Passend zur Adventszeit habe ich mir diesen Band ausgesucht, um Katinka wiederzutreffen, denn wie Titel und Cover schon vermuten lässt, er spielt im Dezember, und zwar in einem sehr schneereichen und winterlichen Dezember, im Original ist er 2012 erschienen und ist der zwölfte Band der Reihe.

Neben Katinka tauchen natürlich auch wieder Hauptkommissar Harduin Uttenreuther auf, sowie der Journalist Dante Wischnewski. Katinka ist mittlerweile Hausbesitzerin und Vermieterin, so dass wir auch ihre Mieter:innen kennenlernen.

Eine große Rolle spielt auch die Gruppe, mit der Rita sich seit Jahren regelmäßig getroffen hat. Alle Teilnehmer, fast alles Paare, haben ihre Macken, und stellen Katinka ganz schön bei ihren Befragungen auf die Probe. Da diese verstreut in Oberfranken leben, bekommt es Katinka auch mit Nicht-Bamberger Polizeidienststellen zu tun, vor allem mit Hauptkommissarin Petronella Kallweit, die mir gut gefallen hat, vielleicht trifft man sie in weiteren Romanen der Reihe wieder.

Leider, muss ich sagen, konnte mich der Roman nicht so recht überzeugen. Es ist schön, Katinka, Harduin und Dante wieder zu treffen und wieder einmal Bamberg literarisch zu besuchen, aber der Kriminalfall selbst lässt in meinen Augen zu wünschen übrig. Mir kam einiges unlogisch vor, und ich hatte keine rechte Freude daran mitzurätseln. Klar ist nur, dass der Prolog, der zunächst unerwartet ins Leere führt, etwas mit dem Fall zu tun haben muss. Die Auflösung finde ich etwas aufgesetzt. Nun ja, es ist nicht der erste „Weihnachts“band der Reihe, der mir nicht gut gefallen hat. Dennoch werde ich die Reihe bald weiterlesen und hoffe, die nächsten Bände sind besser.

Band 12 der Reihe hat mich leider enttäuscht, vor allem, weil ich einiges unlogisch finde, das hat auch meine Lust am Miträtseln getrübt. Schön war aber das Wiedersehen mit bekannten Charakteren und mit meiner Geburtsstadt Bamberg.