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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 1038 Bewertungen
Bewertung vom 10.12.2019
Die Waschanlage der Schutzengel
Steckelmann, Petra

Die Waschanlage der Schutzengel


sehr gut

Nachdem Justins Vater eine Tankstelle mit Autowaschanlage und Werkstatt an der Südküste Englands geerbt und gerade seinen Job verloren hat, beschließt die Familie ihr altes Leben hinter sich zu lassen und an die Steilküste inmitten eines Naturschutzgebietes zu ziehen.
Das Küstenstädtchen wirkt etwas verwunschen und altmodisch, ansonsten liest sich die Geschichte zunächst wie ein ganz normales Kinderbuch. Justin adoptiert kurz nach dem Umzug eine kleine Katze, seine Schwester darf sich auf der benachbarten Schaffarm ein Pflegeschaf aussuchen. Die Familie fühlt sich schnell in dem kleinen Küstendorf heimisch.
Doch was steckt hinter den Eimern mit Münzen, die in der Waschanlage stehen und jeden Morgen randvoll gefüllt sind, oder dem Flügelschlagen, welches Justin nachts hört? Dass Justin und seine Schwester ein Buch über Engel von ihrer Großtante geerbt haben, scheint mit diesen Geheimnissen verknüpft zu sein, doch wer wird Justin Glauben schenken, als er tatsächlich Engel in der Waschanlage entdeckt?

Zu Beginn empfand ich die Geschichte zwar als etwas langatmig, da sie einige Kapitel braucht, um richtig in Schwung zu kommen, nach dem Umzug in das Naturschutzgebiet und die Übernahme der alten Tankstelle mit Waschanlage zieht das Tempo jedoch an und Witz und Spannung führen dazu, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag.
Mir hat es sehr gut gefallen, wie Petra Steckelmann das Motiv der Schutzengel ganz neu und in meinen Augen auch völlig außer Acht von irgendwelchen religiösen Einflüssen oder Kitsch interpretiert hat. Es ist eine sehr moderne Umsetzung, in der Schutzengel heutzutage kaum noch ausreichend Zeit für ihre Flügelpflege finden, die doch so nötig wäre, um all den Schmutz und die Abgase, die sich Nacht für Nacht darin festsetzen, daraus zu entfernen. Wie gut, dass es die Waschanlage in den verträumten englischen Küstenstädtchen gibt, in der Justin das Erbe seiner verstorbenen Großtante antritt. Den Engel ergeht es im Endeffekt nicht anders als den Menschen, die sie beschützen müssen, die Welt wird immer schnelllebiger und stressiger.
In Justins Familie gibt es die üblichen Streitereien zwischen Geschwistern und natürlich Eltern, die die unglaublichen Geschichten, die ihr Sohn erlebt, nicht glauben wollen. Alltagsprobleme wie Jobverlust oder Leseschwäche sind in der Geschichte verarbeitet, ohne zu sehr in den Vordergrund zu treten.

Am Ende erwartet die Leser ein märchenhafter Schluss, der einen schönen Bogen zum Beginn der Geschichte schlägt.
Die Illustrationen und das farbige Lesebändchen machen diese außergewöhnliche Engelsgeschichte darüber hinaus zu einem richtigen Schmuckstück.

Bewertung vom 07.12.2019
Die Nachtschwärmer
Steckelmann, Petra

Die Nachtschwärmer


ausgezeichnet

Eltern erzählen ihren Kindern, dass der Sandmann abends Sand in die Augen streut und damit den Schlaf und die Träume bringt, tatsächlich sind es jedoch die Nachtschwärmer, die in ihren Koffern Fahrkarten ins Land der Träume haben, die sie nachts den Schlafenden in die Hände drücken. Eine Karte für die Hinfahrt ins Land der Träume und eine Karte für die Rückfahrt nach Hause in die Menschenwelt.
Doch eines Tages hören die Nachtschwärmer zunächst Stimmen und sehen dann Schatten. Plötzlich scheint die Zeit immer schneller zu vergehen, keiner findet mehr die Ruhe zum Schlafen, geschweige denn zum Träumen. Die Menschen werden immer unzufriedener, gereizt und sogar bösartig. Immer weniger fahren nachts ins Land der Träume über den Zaubersee.
Ob die Nachtschwärmer eine Lösung finden, die Schatten zu verbannen und die Menschen wieder ins Traumreich zu schicken?

“Die Nachtschwärmer” ist ein wunderbar poetisches Märchen, welches mich sowohl durch seine Geschichte als auch seine Illustrationen mitten ins Herz getroffen hat.
Die Typographie fand ich zunächst sehr ungewöhnlich und eher schwierig in einem Buch zu lesen, aber letzten Endes passt die verspielte Schrift perfekt zum Inhalt der Geschichte. Davon abgesehen nimmt die Schrift durch ihre verspielte, schwieriger zu lesende Typographie Tempo aus dem Text heraus, was die Aussage unterstreicht, wie wichtig Schlaf und Träume sind, damit Menschen ausgeruht, ausgeglichen und kreativ sind statt gereizt, übermüdet und ohne Fantasie.
Die Illustrationen sind sehr gedeckt und leuchten nicht nur den Gebrauch von kräftigen Farben, sie leuchten von Innen heraus, was auf einigen Seiten einen Hauch von Magie verströmt. Die illuminierten Bilder passen sowohl zu den nächtlichen Szenen der Menschenwelt als auch zu den fantastischen Kulissen des Traumreichs. Es ist einfach zauberhaft und dadurch, dass man gezwungen sind ganz genau hinzusehen, da so vieles im Schatten liegt, entdeckt man immer neue Details, je öfter man die Geschichte betrachtet und liest.
Die fantastischen Kulissen wie der Zaubersee und solche Figuren wie Nachtschwärmer und Schatten hätten Potential für eine längere Geschichte gehabt, so gerne hätte ich noch mehr von all dem gelesen.

Es kann kein schöneres Fazit zu dieser Geschichte geben als die Widmung der Autorin Petra Steckelmann in ihrem Buch:

Für all jene, die ihren Fahrschein ins Land der Träume verloren haben.
Für all jene, die glauben, nie einen solchen besessen zu haben.
Aber auch für Träumer, die den Weg längst kennen.
Gute Reise!

Bewertung vom 06.12.2019
Gwendolin wünscht sich ein Tier
Kolb, Stefanie

Gwendolin wünscht sich ein Tier


sehr gut

Welches Kind wünscht sich kein Haustier? Ich denke, selbst als Erwachsener kennt man diesen sehnlichen Wunsch noch aus der eigenen Kindheit und so kann man auch aus dieser Sicht den Wunsch der kleinen Gwendolin sehr gut nachvollziehen.
Die Ansprüche, die Gwendolin an ihr zukünftiges Tier stellt, sind jedoch sehr hoch gegriffen und schließen sich zum Teil sogar gegenseitig aus.
Auf jeder Seite des Buches sieht man Gwendolin mit einem anderen Tier, passend zu dem Wunsch, den Gwendolin bezüglich ihres Tieres hat. Es soll weich und kuschelig wie ein Kaninchen sein, aber auch groß wie eine Giraffe oder klein wie ein Marienkäfer.
Welches Tier letztendlich Gwendolins Tier wird, ist ein Geheimnis, das sich in einer Kiste verbirgt… und dieses lüftet sich natürlich für denjenigen, der dieses Buch liest ;)

Die Illustrationen von Stefanie Kolb sind unglaublich niedlich. Die Texte sind kurz und prägnant, sie konzentrieren sich ausschließlich auf die Eigenschaften, die Gwendolins Wunschtier haben soll. An dieser Stelle hätte ich mir einen weitergehenden Kniff gewünscht, als die Auflösung, die Gwendolins Geschichte letzten Endes hat.
Ein Haustier kann nicht alle an es gestellten Wünsche erfüllen und vor allen Dingen gehen mit einem Haustier viele Verpflichtungen einher. Seine Pflege bereitet Arbeit und kostet Geld. Über die Pflichten der Tierhaltung hätte ich zumindest gerne im Anhang gelesen, da ich den Wunsch nach einem Tier aus eigener Kindheit kenne und auch durch meine Tochter. Über kurz oder lang müssen die Verpflichtungen gegenüber einem Tier erörtert und die Zuständigkeiten verteilt werden, bevor es alleine an den Eltern ist, für ein Tier zu sorgen. Deswegen bin ich diesem Bilderbuch gegenüber kritischer eingestellt, als es die charmante Geschichte mit den zuckersüßen Illustrationen möglicherweise verdient hat.
Dennoch kann ich dieses zauberhaft illustrierte Buch kleinen und großen Tierfreunden ans Herz legen, nur würde ich empfehlen nach dem Vorlesen die Diskussion mit den Kindern zu suchen.

Bewertung vom 22.11.2019
Die besten Weihnachtskekse
Aust, Johanna

Die besten Weihnachtskekse


ausgezeichnet

Bei dem Buch die “Die besten Weihnachtskekse” handelt es sich um eine sehr umfangreiche Sammlung von Plätzchen- und Keksrezepten, der es in meinen Augen an nichts fehlt. Natürlich kann man nie genug Backbücher haben ;) aber mir würde es an Rezepten für Kleingebäck nicht mangeln, hätte ich nur dieses Buch von Johanna Aust im Schrank.
Dabei sind es nicht die Rezepte allein, die mich begeistern, sondern das Grundwissen, welches sie in diesem Buch über die Grundausstattung, die Vorbereitung, die Teige, das Backen, das Glasieren und die Lagerung der Kekse vermittelt. In diesem Umfang habe ich das in noch keinem anderen Buch entdeckt. In der Tat hatte ich beim Aneignen des Grundwissens sogar Spaß, stellen sich die Teigsorten doch in einer “Singlebörse” vor. Auf diese Art präsentiert liest man sich doch gerne notwendiges Wissen an, bevor es ans eigentliche Backen geht.

Die Aufteilung der vorgestellten Rezepte erfolgt in folgenden Rubriken:
– Für Klassische
– Für Schokoliebhaber
– Für Nussverfechter
– Für Kokosanhänger
– Für Fülle-Verliebte
– Für Extravagante
– Für Spritzgebäckfans
– Für Marzipanfreunde
– Für Schneeverehrer
– Für Fruchttiger
– Für Alternative
– Für No-Waste-Befürworter

Zum Abschluss beinhaltet das Buch außerdem ein alphabetisches Register über alle enthaltenen Keksrezepte.

Das Layout des Buches ist sehr ansprechend. Hier gefällt mir wirklich alles von den Fotos über die Schrift, der Anordnung der Rezepte und den kleinen Zeichnungen, die teilweise zur Erklärung dienen, teilweise nur Schmuckelemente sind.
Auf den Fotos sind eindeutig die Kekse der Star, die Arrangements sind sehr schön, aber nicht überladen, Bilder mit Personen wirken sehr natürlich und selten gestellt.

Jedes Rezept ist ausführlich Schritt für Schritt in seiner Herstellung erklärt, zu jedem Keks gibt es ein Foto des fertigen Backwerks. Neben Zutatenliste und Zubereitungsfolge ist auch die Keksmenge aufgeführt, die man aus dem Rezept erhält, sowie die Haltbarkeitsdauer. Hilfreiche Tipps werten das Ganze noch auf.

Selbst wenn man bestimmte Plätzchensorten nicht mag, was bei mir auf einige Rezepte aus den Rubriken “Fruchttiger” oder “Extravagante” zutrifft, findet man immer noch so viele Sorten in diesem Buch, die man nachbacken (oder am liebsten von der Seite weg verspeisen) möchte, dass sich die Anschaffung auf jeden Fall lohnt.
Erwähnenswert ist auch die ausgewogene Mischung zwischen klassischen und bekannten Rezepten zu neuen und außergewöhnlichen Vorschlägen. Bei Johanna Aust habe ich viele Kekssorten entdeckt, zu denen ich trotz einer Fülle von Backbüchern noch kein Rezept Zuhause hatte. Von sehr vielen Rezepten hatte ich in der Tat im Vorfeld noch nicht einmal etwas gehört, aber natürlich dürfen in einer umfassenden Rezeptsammlung auch die beliebten Vanillekipferl und Zimtsterne nicht fehlen.

In meinen Augen ist dieses Buch eine absolute Kaufempfehlung, egal, ob für Backanfänger oder versierte Plätzchenbäcker, ob als Grundausstattung im Backbuchregal oder zur Ergänzung einer umfangreichen Sammlung – mit den Keksrezepten von Johanna Aust landet jeder einen Treffer!

Bewertung vom 22.11.2019
Die Vanderbeekers retten Weihnachten / Vanderbeekers Bd.1
Glaser, Karina Yan

Die Vanderbeekers retten Weihnachten / Vanderbeekers Bd.1


ausgezeichnet

Weihnachten steht für die Vanderbeekers in diesem Jahr unter keinem guten Stern, denn nur wenige Tage vor dem Fest eröffnet ihnen ihr Vermieter, dass er den Mietvertrag nicht verlängert.
Mit fünf Kindern, Haustieren und inmitten des Weihnachtstrubels ist es alles andere als einfach eine neue Wohnung zu finden, zumal die Kinder Jessie, Isa, Oliver, Hyacinth und Laney an dem alten Backsteinhaus in der 141sten Straße und ihrer Nachbarschaft hängen. So hängen sie alles daran ihren griesgrämigen Vermieter doch noch umzustimmen und lassen nichts unversucht. Sie starten eine Unterschriftenpedition, sie malen und basteln, schreiben Drohbriefe, und schießen nicht nur mit dieser Aktion über das Ziel hinaus. Jetzt kann nur noch ein Weihnachtswunder helfen!

“Die Vanderbeekers retten Weihnachten” ist neben der weihnachtlichen Atmosphäre, die trotz des drohenden Rauswurfs beim Plätzchenbacken und Weihnachtsbaumkauf dennoch hier und da aufkommt, ein wunderschönes und herzerwärmendes Buch über Familie und Freundschaft, welches man das ganze Jahr zur Hand nehmen kann.
Im Mittelpunkt stehen die fünf Vanderbeekergeschwister, die trotz sehr unterschiedlicher Charaktere (fast) immer zusammenhalten. Zu Beginn dachte ich, dass es kaum möglich sein wird jedem der Geschwister genug Raum in der Geschichte zu geben, dass man jeden gleichermaßen in sein Leserherz schließen kann, doch Karina Yan Glaser hat dies bravourös gemeistert. Neben den ungleichen Geschwistern lernt man auch noch weitere Hausbewohner und Freunde der Familie gut kennen.
Die Ideen der Geschwister, wie der Vermieter doch noch umzustimmen ist, sind manchmal naheliegend, manchmal verrückt. Daneben kommt im weiteren Verlauf des Buches zur Sprache, dass kaum jemand den Vermieter jemals gesehen hat, und Bekannte, die den Vermieter kennen, aus irgendwelchen Gründen nicht über ihn sprechen wollen. Bis sich das Geheimnis lüftet, vergeht viel Zeit, und selbst wenn man neugierig auf die Auflösung ist, passieren darüber hinaus so viele andere Dinge in dieser Geschichte, dass man nicht permanent an dieses Geheimnis denken muss.
Der Familienzusammenhalt hat mich begeistert. Auch wenn es immer mal wieder zu Streitereien oder Unstimmigkeiten zwischen den Geschwistern kommt, sind sie doch immer füreinander da und halten zusammen. Sehr herzlich sind auch die Beziehungen zu Freunden und Nachbarn geschildert, da wäre man zu gerne selbst Mieter im Haus in der 141sten Straße trotz des unerbittlichen Hauseigentümers Mister Beiderman.

Die Aufmachung des Buches ist wunderschön und einfallsreich. Neben dem charmanten Cover, durch das ich überhaupt erst auf die Geschichte aufmerksam wurde, haben mich die Karten auf den Vorsatzseiten, die Zeichnungen von den Häusern der 141sten Straße und die Abbildungen von Zetteln und Zeitungsartikeln sehr begeistert.

Natürlich habe ich mit dem Ende mehr oder weniger gerechnet, nicht zuletzt deshalb, weil im Englischen bereits weitere Abenteuer der Vanderbeekers erschienen sind. Das hat jedoch nicht verhindern können, dass ich während der letzten Kapitel beinahe ein paar Tränchen der Rührung vergossen hätte, weil das Buch einfach so schön und herzlich ist.
Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass ich mich nach dem weihnachtlichen Abenteuer der fünf Geschwister auf ein Wiederlesen mit ihnen freuen darf!

Reihen-Info:
Die Vanderbeekers retten Weihnachten
Die Vanderbeekers und der versteckte Garten
Band 3 noch ohne deutschen Titel

Bewertung vom 17.11.2019
Der Sturm
Kindermann, Barbara

Der Sturm


ausgezeichnet

Mit “Der Sturm” wurde im Jubiläumsjahr des Kindermann Verlags ein weiteres Werk William Shakespeares für die Reihe Weltliteratur für Kinder adaptiert.
In “Der Sturm” erzählt William Shakespeare die Geschichte des Herzogs von Mailand, der von seinem Bruder vertrieben wird und auf einer Insel gemeinsam mit seiner Tochter Miranda ein neues Leben als Zauberer Prospero beginnt, wo ihm unter anderem der Luftgeist Ariel sowie der Sohn einer Hexe zu Diensten stehen.
Eines Tages segelt der Bruder Prosperos Antonio gemeinsam mit dem König von Neapel, der damals am Sturz Prosperos beteiligt war, an dessen Insel vorbei. Dank Ariel, der einen Sturm heraufbeschwört, wird das Schiff des machthungrigen Antonios zerstört. Gemeinsam mit Alonso von Neapel und seinem Sohn Ferdinand, sowie den Bediensteten, stranden die Schiffbrüchigen allesamt unversehrt auf Prosperos Insel.
Nun beginnt ein verrücktes und manchmal lustiges Verwirrspiel, wie man es auch von anderen Werken Shakespeares kennt. Während sich Ferdinand und Miranda zufällig auf der Insel begegnen und ineinander verlieben, heckt an anderer Stelle der Hexensohn Caliban einen mörderischen Plan gegen seinen Herren Prosperos aus. Dieser wiederum überlegt, wie er seinem Bruder und dessen Handlanger Alonso eins auswischen kann, als Strafe für seine damalige Vertreibung aus Mailand…

Auch wenn etliche Nebenfiguren und Feinheiten der Handlung aus dem Originalstück von William Shakespeare der Schere zum Opfer gefallen sind, um das Stück in eine für Kinder verständliche und gekürzte Fassung umzuschreiben, so ist doch alles von Gewicht erhalten geblieben.
Besonders begeistert haben mich bei der visuellen Umsetzung durch Sonja Wimmer die Figuren des Caliban und ganz besonders die des Luftgeistes Ariel. Überhaupt liebe ich die kräftigen und bunten Farben, die den Zauber der Insel auf das Papier bannen, so dass die durch Prospero und die Naturgeister erwirkte Magie noch greifbarer wird.

Ich schätze die Weltliteratur für Kinder Reihe nicht nur dafür, dass man Kinder dadurch früh mit Klassikern bekannt machen kann, sondern auch für den Aspekt, dass ich geschätzte Theaterstücke und andere Werke so in einer illustrierten Fassung in Händen halten darf. Zudem sind diese kindgerecht umgeschriebenen und gekürzten Werke ideal, um sich als Erwachsener auf die Schnelle den Inhalt ins Gedächtnis zu rufen, wenn die Lektüre des Originals längere Zeit her ist.

Barbara Kindermann hat wie immer gekonnt einen großen Klassiker mit viel Feingefühl kindgerecht umgesetzt und mit Sonja Wimmer wurde die perfekte Illustratorin gefunden, um insbesondere die Naturgeister und das magische Flair der Insel Prosperos in Bildern einzufangen.

Nach der Geschichte folgen zwei Seiten Anmerkungen über den Autor William Shakespeare, das Originalstück, die vorliegende Nacherzählung, die Erzählerin Barbara Kindermann, sowie die Illustratorin Sonja Wimmer.