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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 473 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2023
Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3
Meyer, Chris

Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Der Beinsammler
Er hat Influencerinnen mit schönen Beinen im Visier. Geknebelt und auf dem Küchentisch fixiert müssen die Frauen Todesqualen aushalten. Ihr Peiniger sägt den Frauen ihre Beine ab. BKA-Ermittler Tom Bachmann bekommt von einer alten Bekannten einen Anruf. Sie vermisst ihre Freundin, aber Niemand hat bisher ihre Sorgen ernst genommen. Die Vermisste läd bei Instagram noch Fotos von sich hoch, doch als Tom erkennt, dass die Frau auf den Bildern tot ist, wird ihm klar, dass der Mörder nicht zum ersten Mal mordet...

"Der Follower" ist Band 3 mit dem BKA-Ermittler Tom Bachmann. Man kann diesen Band auch ohne Vorkenntnisse lesen. Wer aber Toms Vergangenheit und warum er so ist verstehen will, sollte auch die Vorgängerbände gelesen haben.

Ohne großes Vorgeplänkel ist man direkt mitten im Geschehen. Dabei geht es hier auch wieder sehr blutig, brutal und grausam zu. Die sehr detaillierten Beschreibungen über die Leichenzerstümmelung ist wahrlich nichts für zarte Gemüter. Mir selbst lief es dabei eiskalt den Rücken runter.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einem aus der Sicht des Täters und zum anderen dann die Gegenwart mit Toms Ermittlungen, aber es gibt auch immer wieder Rückblicke in seine Vergangenheit und seine Kindheit. Dabei erfährt man hier wieder sehr viel Neues aus seiner Vergangenheit und es geht tief in psychologische Abgründe. Es fällt einem teilweise schwer zu verstehen, warum sein Vater damals so gehandelt hat.

Nichts desto trotz ist Tom Bachmann ein sehr interessanter Charakter. Sein Wesen ist eher unüblich für einen BKA-Ermittler, aber gerade das macht es so interessant und spanned.

Wie in den beiden Vorgängerbänden auch war der Schreibstil wieder flüssig zu lesen und die Spannung wurde durch die Perspektivwechel und viele unterschiedliche Fährten bis zum Schluss hoch gehalten.

Mein Fazit:
Ein absoluter Pageturner. Ich habe "Der Follower" regelrecht verschlungen. Ganz klare Leseempfehlung, aber Achtung nichts für schwache Nerven.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


sehr gut

Eher unspannend, aber interessant
Mitten im zweiten Weltkrieg, vor fünf Jahren in Honolulu geschah ein Mord. Ein junger Mann und essen Freundin, eine Japanerin wurden brutal ermordet. Detective McGrady wurde damit beauftragt diesen Doppelmord zu untersuchen. Seine Spur führte ihn nach Hongkong, wo er mitten zwischen die Kriegsfronten geriet. Er wurde verhaftet und anschließend verschleppt. In Japan konnte er dann untertauchen. Nach fünf Jahren kehrt er dann nach Hawaii zurück und untersucht seinen ehemaligen Fall nun als Privatdetektiv.

Nach vielen positiven Bewertungen dieses Buches habe ich mir ehrlich gesagt etwas mehr erhofft. Die Handlung beginnt sehr spektakulär mit den zwei brutal zugerichteten Leichen. Die Beschreibungen sind unter anderem nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Allerdings fand ich, dass diese Spannung recht schnell abflachte und es war eher eine etwas langweilige Erzählung während des Krieges in Japan. Die historische Zeit mit dem Krieg wurde hier aber sehr gut wiedergegeben und man hat den ein oder anderen interessanten Aspekt noch mehr erfahren können. Gegen Ende der Handlung gab es dann nochmal ein paar interessante Wendungen, womit ich nicht unbedingt gerechnet habe.

Der Schreibstil ist relativ einfach gehalten, lässt sich gut lesen, aber konnte mich leider nicht richtig fesseln. Die Handlungsorte wurden ohne viel Details beschrieben. Dadurch fehlte mir etwas die Vorstellungskraft, aber einige Szenen waren dafür wieder sehr grausam, brutal und blutig.

Den Hauptcharakter Detective McGrady fand ich sehr interessant. Er hat ein ruhiges Wesen, ist aber äußerst clever. Er erkennt außergewöhnlich gut die ganzen Zusammenhänge.

Mein Fazit:
Nicht ganz so gut wie erhofft, daher war ich etwas enttäuscht. Aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt und gebe daher 3,5 Sterne.

Bewertung vom 29.05.2023
Blutnacht / Alexander Blix und Emma Ramm Bd.4
Enger, Thomas;Horst, Jørn Lier

Blutnacht / Alexander Blix und Emma Ramm Bd.4


ausgezeichnet

Nachdem Kommissar Blix den Mörder seiner Tochter selbst umgebracht hat, sitzt er nun selbst hinter Gittern. Eingesperrt mit Mördern, Vergewaltigern und Dieben erlebt er nun sein dunkelstes Kapitel seines Lebens. Von seinem Vorgesetzten erfährt er, dass ein Mithäftling, der in vier Tagen entlassen werden soll, in Lebensgefahr schwebt. Aus Deutschland ist ein Häftling entflohen und befindet sich nun auf den Weg nach Norwegen. Ein Killer, der darauf wartet den Insassen zu töten. Blix muss jetzt hinter Gittern Polizeitarbeit leisten. Emma Ramm unterstützt ihn dabei von außerhalb.

"Blutnacht" ist der vierte Band der Reihe mit Bilx & Ramm. Es war etwas länger her, dass ich die Vorgänger gelesen habe, aber ich bin dennoch schnell wieder mit den beiden Hauptprotagonisten warm geworden. Man kann diesen Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen, alle wichtigen Aspekte für den weiteren Verlauf werden aus den Vorgängerbänden erwähnt.

Die Handlung ist sehr gut konstruiert und wird aus wechselnden Perspektiven in relativ kurzen Kapiteln erzählt. Die Handlungsorte sind zwar recht unspektakulär, aber dennoch kam eine düstere Spannung und Atmosphäre durch die guten Beschreibungen auf. Interessant war vor allem, wie Blix im Gefängnis die Hände gebunden waren, er nicht die üblichen Möglichkeiten der Polizeiarbeit hatte, aber dennoch es geschafft hat einige Dinge herauszufinden.

Auch dieser Fall hatte wieder einige interessante Wendungen zu bieten und so hat sich Stück für Stück das Puzzle zusammengesetzt. Im Showdown konnte ich wieder mit den beiden Hauptprotagonisten mitfiebern.

Mein Fazit:
Vielleicht nicht ganz so spannend wie die Vorgänger, aber trotzdem gut konstruiert. Der Cliffhänger zum Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen. - 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.05.2023
Der Bojenmann / Kommissar Knudsen Bd.1
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann / Kommissar Knudsen Bd.1


sehr gut

Matrosenmörder
Die hölzerne "Bojenmann" Figur auf der Hamburger Elbe bei Övelgönne wurde in der Nacht abgesägt und ausgetauscht. Anstelle der hölzerne Figur steht dort jetzt eine ähnlich aussehende, makabere Leiche. Kommissar Knudsen und sein Team, bestehend aus Ermittlerin Dörte Eichhorn und Forensikerin "Spusi" Diercks stehen vor einem Rätsel. Ist das das Werk eines Spinners oder steckt da noch viel mehr dahinter? Ziemlich schnell ist klar, dass hier ein Serientäter am Werk ist, denn es tauchen noch weiter recht kunstvoll zugerichtete Leichen in Hamburg auf. Knudsen weiß nicht weiter und fragt deswegen seinen Freund Oke Andersen, den Lotsen a.D. um Rat. Er kennt sich bestens in Hamburg aus und ist zudem noch belesen. Schließlich bringt Oke Knudsen auf die richtige Spur.

"Der Bojenmann" ist der Auftakt in eine neue Krimi-Reihe mit Kommissar Knudsen und dem Lotsen a.D. Oke Andersen.

Die Handlung spielt an realen Orten in und um Hamburg. Durch die tollen detaillierten Beschreibungen des Autorenduos hat man sich beim Lesen in die schöne Stadt an der Elbe versetzt gefühlt und man konnte sich alles gut vorstellen, wo sich alles befindet. Außerdem hat man zu dem ein oder anderen Ort auch noch historische Hintergründe erfahren, die ich vorher noch nicht kannte. Man hat hier gemerkt, dass die beiden wirklich gute Recherchearbeit geleistet haben.

Die Thematik Globalisierung, Klimawandel, Umweltverschmutzung u.a. sind hier in Bezug auf die Schifffahrt in Hamburg gut mit in die Handlung eingebaut, auch wenn diese Themen z.T. schon einen etwas längeren Bart haben. Aber hier hat es einfach gepasst.

Die Hauptprotagonisten wurden anfangs sehr ausführlich beschrieben. Kommissar Knudsen blieb mir dennoch noch etwas blass, aber es ist ja auch erst der Anfang einer neuen Reihe, es kann sich ja noch viel entwickeln. Trotzdem finde ich alle sehr interessant. Vor allem den Lotsen a.D. Oke Andersen fand ich am besten durch sein Wissen und Humor. Ich hatte so das Gefühl, als wenn die Freundschaft zwischen ihm und Knudsen die Freundschaft des Autorenduos widerspiegelt.

Was mir bei diesem Hamburg-Krimi gefehlt hat, war so ein bisschen der Spannungs-Kick. Es plätscherte viel vor sich hin und die spannenden Stellen waren auch ziemlich schnell wieder vorüber. Auch das Ende des Buches hat mir nicht gefallen. Es war offen und frei interpretationsfähig und so manches war zum Schluss etwas Merkwürdig und seltsam. Nicht schlüssig auf jeden Fall und passte auch nicht so ganz zum Rest der Handlung.

Mein Fazit:
Ein toller spannender Krimi mit interessanten Protagonisten und viel Hamburger Lokalkolorit. Hatte zum Schluss allerdings noch Potenzial nach oben, deswegen der eine Sternabzug. Trotzdem sehr lesenswert und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 21.05.2023
Fotografie
Huang, Long-Nong

Fotografie


sehr gut

In diesem Buch wird man Schritt für Schritt an die Landschaftsfotografie herangeführt. Angefangen beim Equipment bis hin zur letztendlichen Bearbeitung der Bilder. In sechs Themenbereichen wird der Leser in einer Art Fotokurs für Einsteiger durch das Buch geführt. Es wird mit sehr viel Text, aber wenig Bildern sehr ausführlich erklärt. Der Text lässt sich flüssig und leicht lesen und ist auch für Laien sehr verständlich. Die wenigen Bilder wurden dennoch passig in die Erklärungen des Autors eingebunden. Obwohl die Beschreibungen leicht zu lesen sind, war es mir manchmal zu viel Text. Hätte mir da vielleicht Manches eher stichwortartig gewünscht.

Dennoch finde ich dieses "Fotobuch" sehr inspirierend. Sehr spannend fand ich hier das Thema Location, aber auch Wetter und Zeit, dass man selbst bei Schietwetter (Regen) super Bilder hinbekommen kann. Der Autor gibt hier natürlich auch sehr viele Tipps wie man zum perfekten Bild kommt. Natürlich ist das perfekte Bild auch Geschmackssache, jeder findet andere Locations etc. besser oder schlechter.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, welches Einsteiger die Landschaftsfotografie näher bringt. Klare Lese- und Kaufempfehlung für alle die Fotografie zum Hobby machen wollen.

Bewertung vom 20.05.2023
Schmerzwinter
Sander, Aaron

Schmerzwinter


sehr gut

In Hamburg werden zwei Frauenleichen im Schnee gefunden. Sie sehen aus wie Marionetten. Ihre Hände und Füße wurden durchbohrt und anstelle ihres Herzens tragen sie eine Uhr. Jan Nygård übernimmt die Ermittlungen und stößt dabei auf den "Puppenmacher"-Fall aus der Vergangenheit. Der damalige Täter sitzt noch heute im Gefängnis. Jan und seiner neuen Partnerin Anna Wasmuth ist schnell klar, dass es sich hier nicht nur um einen Trittbrettfahrer handeln kann, sondern etwas Größeres dahinter stecken muss. Hier scheint ein Schüler am Werk zu sein, der seinen Meister übertreffen will - und er hat auch schon die nächsten Frauen zu Puppen auserkoren.

"Schmerzwinter" ist der erste Fall einer neuen Krimi-Reihe mit dem Ermittlerduo Jan Nygård und Anna Wasmuth.

Mit dem Hauptprotagonisten Jan Nygård wurde ich nicht so ganz warm. Er hat zwar eine schwierige Vergangenheit, aber er war mir zu sehr ein "Haudraufmännchen". War unter anderem gewalttätig und musste immer mit dem Kopf durch die Wand. Seine Kollegin Anna Wasmuth war mir da sympathischer, aber war mir noch recht blass.

Die Handlung selbst war bis zum Schluss spannend. Durch Perspektivwechsel war es abwechslungsreich und die Spannung wurde immer wieder gesteigert. Bis zum Schluss hatte sich die Spannung so gesteigert, dass man kaum aufhören konnte zu lesen und durch das enorme Tempo wenig Luft zum Durchatmen war.

Die Schilderungen über die Frauenleichen als Puppenleichen bzw. das Drappieren zur Puppe selbst ist nichts für schwache Nerven. Es wird brutal und blutig beschrieben. Allerdings fand ich das Drappieren zur Marionette etwas drüber und es wirkte etwas unrealistisch auf mich.

Mein Fazit:
Ein super spannender und temporeicher Thriller. Nichts für schwache Nerven, aber leider in manchen Stellen doch etwas drüber. Trotzdem klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.05.2023
Nordwestschuld / Soko St. Peter-Ording Bd.4
Jensen, Svea

Nordwestschuld / Soko St. Peter-Ording Bd.4


sehr gut

Die Soko St. Peter-Ording übernimmt den Vermisstenfall der 55-jährigen Karla Hensel. Es stellt sich heraus, dass Karla erst vor kurzem über Facebook einen interessanten Man kennengelernt hat. Inken, ihre Mitarbeiterin aus der Buchhandlung, berichtet, dass Karla auch Geldüberweisungen an diesen Mann getätigt haben soll und vermutet dahinter einen sogenannten Love-Scammer. Steckt dieser hinter Karlas Verschwinden oder hat das vielleicht ganz andere Gründe? Nur wenig später tauchen am Ordinger Strand Skelettteile auf. Sie gehören Elke Färber, die vor gut zwei Jahren aus Izehohe verschwunden ist. Auch sie hatte Kontakt zu einem Love-Scammer. Hängen die beiden Fälle zusammen und treibt ein gefährlicher Betrüger im Norden sein Unwesen?

"Nordwestschuld" ist der vierte Band aus der Reihe mit der Soko SPO. Der Fall ist in sich abgeschlossen und somit kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Lediglich die Story um die beiden Hauptprotagonisten Anna Wagner und Hendrik Norberg baut auf die Vorgängerbände auf.

In diesem Band wird ein brisantes Thema um "Love-Scammer" angesprochen. Ich finde es erschreckend, dass immer wieder Frauen auf die Masche solcher "Liebesbetrüger" hereinfallen und unvorsichtig im Internet sind. Das Schicksal der beiden Frauen hat mich einerseits berührt, aber anderseits auch verständnislos den Kopf schütteln lassen. Hoffentlich kann die Autorin vielleicht bei dem ein oder anderen die Augen öffnen.

Der Spannungsbogen war zwar konstant da, aber die Spannung war doch eher gemütlich bei diesem Krimi. Wie die Vorgänger auch fand ich es wieder sehr schön geschrieben mit viel Lokalkolorit. Da konnte ich mich wieder so richtig schön nach SPO beim Lesen denken. Im Handlunsverlauf kam das ein oder andere Rätsel auf, die mir aber doch etwas zu schnell aufgeklärt worden sind. Dadurch kam die Spannung nicht so wirklich in Fahrt. Die ein oder andere Fährte wurde angesprochen, aber dann leider nie wieder richtig zur Sprache gebracht. Da hätte ich mir die ein oder andere unerwartete Wendung mehr gewünscht.

Die beiden Hauptprotagonisten Anna und Hendrik fand ich wieder sympathisch. Durch ihre Schicksalsschläge wirken die beiden auch sehr lebendig. Schade fand ich es diesmal, dass die beiden nicht so gut miteinander harmoniert haben. Hätte mir mehr gewünscht, dass sie mehr zusammen ermitteln.

Mein Fazit:
Ein gelungener aber sehr ruhiger Nordsee-Krimi. Man darf hier nicht allzu hohe Spannung erwarten, ist aber perfekt mal so für Zwischendurch. Klare Leseempfehlung an alle die es ruhiger mögen.

Bewertung vom 14.05.2023
Der Strand - Verraten / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.2
Sander, Karen

Der Strand - Verraten / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.2


sehr gut

Der mutmaßliche Mörder der verschwundenen gehörlosen Lilly Sternberg ist tot. Doch Lilly wurde bislang noch nicht gefunden, auch ihre Leiche ist bislang nicht aufgetaucht. Der Fall soll zu den Akten gelegt werden. Allerdings gibt es für den Ermittlungsleiter Tom Engelhardt und der Kryptologin Mascha Krieger noch zu viele offene Fragen und so widersetzen sie sich den Anweisungen ihrer Vorgesetzten. Als am Sellnitzer Strand eine stark verweste Leiche angespült wird, hegen sie die Vermutung, dass es sich hierbei um Lilly handelt. Doch die DNA stimmt nicht überein. Jetzt tun sich noch weitere Fragen auf, wer ist die unbekannte Tote und hängt ihr Tod möglicherweise mit Lillys Verschwinden zusammen?

"Der Strand: Verraten" ist der zweite Teil der Trilogie um Lillys Verschwinden mit Ermittlungsleiter Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger. Hier sollte man wirklich bereits den ersten Teil der Trilogie kennen, denn im ersten Teil wurde Lillys Verschwinden nicht ganz aufgeklärt und die Suche nach ihr geht hier weiter. Die Geschehnisse und Handlungen bauen also auf dem ersten Teil auf. Nach wie vor finde ich das ein wenig schade, dass der Fall "Lilly" nicht in einem Buch abgehandelt worden ist. Allerdings gestaltet es sich natürlich so spannender und man möchte unbedingt wissen wie es weitergeht - die Neugierde auf das was noch kommt wächst.

Auch wenn ihr die Spannung nicht zum Zerreißen war, für einen Thriller fehlte mir dann doch der Nervenkitzel. Trotzdem gestaltete sich der Verlauf der Handlung spannend, denn immer dann wenn ein Rätsel gelöst war, tauchten wieder Neue auf. Mit unerwarteten Wendungen und Überraschungen wird es nicht ganz durchschaubar. Durch die Cliffhänger wird man angehalten wieder ein wenig mitzurätseln.

Sehr gut gefallen haben mir auch wieder die Perspektivwechsel zwischen einzelnen Protagonisten. Dies sorgte zusätzlich für die Spannung aber auch für Abwechslung. Vor allem nach einem Cliffhänger am Kapitelende wollte man dann doch weiterlesen.

Die beiden Hauptprotagonisten Anna und Tom bekommen langsam "Farbe", sind mir aber trotzdem teilweise noch recht blass. Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr blass, wie Figuren, die bei dem Spiel mitspielen.

Mein Fazit:
Noch eher mäßige Spannung, aber viele ungeklärte Rätsel. Meine Neugierde auf den dritten Teil ist enorm. Bin gespannt wie der Abschluss wird. Leseempfehlung, für alle die, die bereits Band 1 der Trilogie kennen.

Bewertung vom 13.05.2023
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


sehr gut

Düstere Atmosphäre
Das einstige Sanatorium für Tuberkulose-Erkrankte ist nun in ein Luxushotel umgebaut worden. "Le Sommet" liegt halb versteckt zwischen Wäldern und Gipfeln hoch in den Bergen. Schon damals war es ein recht düsterer Ort und auch jetzt ist die düstere Vergangenheit noch spürbar. Detective Elin Wagner ist zur Verlobungsfeier ihres Bruders angereist und schon kurz darauf beginnt der Albtraum. Isaacs Verlobte verschwindet auf einmal und dann schwimmt auf einmal eine Leiche im Pool. Nachdem das Hotel durch den Schneesturm auch noch von der Außenwelt abgeschnitten wird, ist eins klar, der Mörder ist mitten unter ihnen.

Die Kulisse mit dem abgelegenen Luxushotel und dazu noch der Schneesturm ist wirklich atemberaubend. Dadurch hat die Autorin wirklich eine düstere und bedrohliche Atmosphäre schaffen können. Ich hatte ein paar Mal auch etwas Gänsehaut gehabt beim Lesen.

Bei der Handlung selbst ging ein wenig Potenzial verloren. Zeitweise zog sich die Handlung etwas bis wieder etwas spannenderes passierte. Anfangs hatte man noch die Perspektivwechsel zwischen einzelnen Protagonisten, aber später begleitete man quasi nur noch Elin bei ihren Ermittlungen. Die Spannng dadurch war eher mäßig, doch durch den flüssigen Schreibstil ließ es sich trotzdem gut lesen. Erst auf den letzten 100 Seiten fand ich die Spannung dann zum Zerreißen gespannt.

Ich hatte schon recht früh einen Verdacht gehabt, wer dafür verantwortlich ist. Mit einigen interessanten Überraschungen und unerwarteten Wendungen dachte ich zunächst ich würde falsch liegen, aber am Ende hat sich mein Anfangsverdacht doch bestätigt.

Die Hauptprotagonistin Elin fand ich anfangs noch recht blass. Erst im weiteren Verlauf hat man mehr über ihre schwere Vergangenheit erfahren und nicht nur bei ihr sondern auch im Sanatorium wird ein düsteres Geheimnis aus der Vergangenheit gelüftet. Dennoch blieb sie mir recht unsympathisch, da sie hauptsächlich nur auf sich bedacht gewesen ist.

Leider hat mir das Ende auch nicht ganz so gut gefallen. Der Fall an sich wurde schlüssig aufgeklärt, doch der Epilog gab nochmal ein neues Rätsel auf und man kann nur frei hineininterpretieren. Wenn das Buch zu keiner Serie gehört finde ich abgerundete Enden besser als offene und frei zu interpretierende.

Mein Fazit:
Habe mich dabei auch trotz mäßiger Spannung recht gut unterhalten gefühlt. Ein bisschen Potenzial ging hier verloren. Ein paar Seiten weniger hätten es wahrscheinlich auch getan. Trotzdem eine Leseempfehlung von meiner Seite.

Bewertung vom 07.05.2023
Das Erbe der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.3
Popp, Susanne

Das Erbe der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Frankfurt, 1889: Der von Tobias Ronnefeldt gegründete Teehandel soll nun auch in der dritten Generation fortgeführt werden. Friederike Ronnefeldt ist stolz darauf. Besonders für ihren Enkel Rolf ist sie ein großes Vorbild. Er will über den Teeanbau und -handel noch mehr Erfahrungen sammeln und geht darum auf eine große Weltreise. Seine Reise führt ihn unter anderem nach Indien, Ceylon und China. Seine dortigen gefundenen Ideen will er mit zurück nach Frankfurt nehmen. Zu Hause wartet nicht nur das Familienunternehmen auf ihn sondern auch Anna Reither, eine Unternehmenstochter, die ihm seit ihrer ersten Begegnung nicht mehr aus dem Kopf geht.

"Das Erbe der Teehändlerin" ist der letzte Teil der Ronnefeldt-Saga. Bei Familiensagas sollte man mit dem ersten Band anfangen zu lesen, denn ansonsten fehlt einem die ganze Vorgeschichte und so ist auch bei diesem Buch der Fall.

Wie bei den Vorgänger-Bänden auch schon hat mir der Schreibstil wieder besonders gut gefallen. Er lässt sich so schön locker und leicht lesen, dass man direkt in die Handlung und das Geschehen abtaucht und gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Durch die tollen und detaillierten Beschreibungen der Charaktere und Handlungsorte wird die Darstellung auch sehr lebendig und die Charaktere zum Leben erweckt.

Dieser letzte Teil der Saga hat mir auch am besten gefallen, besonders wegen der Reise von Rolf. Sie war spannend beschrieben, in den ein oder anderen Situationen habe ich auch regelrecht mit ihm mitgefiebert und die Beschreibungen der fernen Orte von damals waren auch total schön. Es war ein toller Misch aus Fakten und Fiktionen, bei dem man überhaupt nicht merkt, was nun real oder erfunden ist.

Man muss aber bedenken, dass Friederike Ronnefeldt in diesem Teil nicht mehr ganz so präsent ist wie in den beiden Vorgängern. Der Fokus liegt jetzt mehr auf ihren Nachkommen. Trotzdem trifft man sie bei den einzelnen Perspektivwechseln immer mal wieder. Trotz ihrem hohen Alters ist sie immer noch präsent und unterstützt ihren Enkel.

Prägnant wurde auch wieder das "Frauenbild" dargestellt. Ich fand es interessant zu lesen, wie es damals im Wandel war, wie die ersten Frauenhäuser gegründet wurden und die Frauen allgemein stärker wurden.

Mein Fazit:
Die ersten beiden Bände konnten mich schon fesseln, doch diesen Teil der Ronnefeldt-Saga fand ich einfach am besten. So interessant, so spannend und schön zu lesen. Am Ende hatte ich ein leichten Wehmut, dass es nun zu Ende ist. Ich kann nur empfehlen diese Familiensaga zu lesen.