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Benutzername: 
CoraM
Wohnort: 
Erkrath

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2017
Jeden Tag gehörst du mir
Lake, Alex

Jeden Tag gehörst du mir


gut

Thriller Jeden Tag gehörst du mir von Alex Lake erscheint am 13.11.2017 im HarperCollins Verlag, E-book 381 Seiten

Alex Lake hat sich eines bewährten Themas bedient, der Obsession. Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln und ist in drei Teile unterteilt. In den ersten beiden Teilen gibt es weitere Unterteilungen zu Damals. Diese Kapitel geben dem Leser Aufschluss darüber, was es mit dem Serienmörder auf sich haben könnte. Durch den flüssigen Schreibstil kommt man schnell in die Geschichte rein.

Kate hat sich vor einiger Zeit von ihrem Langzeitfreund Phil getrennt und möchte erst einmal keine feste Bindung eingehen. In Bezug auf Männer wirkt sie allerdings sehr naiv, was ihr letztendlich auch zum Verhängnis wird. Der Serienmörder ist ein präzise gezeichneter Psychopath, der all seine Finessen zum Einsatz bringt.

Schnell wird eine Frauenleiche nach der anderen gefunden. Der Autor legt geschickt falsche Fährten, wer als Täter in Frage kommt, so dass der Leser ins Grübeln kommt. Auch Kate erlebt merkwürdige Dinge, die den Leser zusätzlich vor ein Rätsel stellen. Der Spannungsbogen steigt stetig an. Die Kapitel aus der vergangenen Zeit tragen ebenfalls zur Spannung bei. Dies hat mir sehr gut gefallen. Nach Zweidritteln des Buches ist der Täter allerdings bereits entlarvt. Es beginnt ein sehr langwieriger Showdown, der einige Überspanntheiten enthält und in einem unglaubwürdigen Ende mündet.

Fazit: Die Thematik und die Umsetzung bis zur Täterentlarvung haben mir sehr gut gefallen. Leider wird die Überführung des Täters viel zu sehr in die Länge gezogen. Die Extravaganzen und das unrealistische Ende haben mein Lesevergnügen getrübt. Ich hätte mir ein schnelleres Ende und einen anderen Ausgang gewünscht.

Mein herzlicher Dank geht an Netgalley und den HarperCollins Verlag für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

Bewertung vom 02.11.2017
Zeit der Schwalben
Scott, Nikola

Zeit der Schwalben


sehr gut

Um den nahenden Tod ihrer Mutter nicht miterleben zu müssen, wird die 16-jährige Elizabeth Holloway Ende der 50er Jahre von ihrem Vater zu einer befreundeten Familie ans Meer gebracht. Dort verbringt sie einen unbeschwerten Sommer und verliebt sich zum ersten Mal.

Vierzig Jahre später erfährt Adele Harington am einjährigen Todestag ihrer Mutter, dass sie eine Schwester hat. Die Suche nach der Wahrheit beginnt….

Der Plot wird aus Sicht von Adele in der Ich-Form erzählt. Einzelne Kapitel werden durch die Tagebucheinträge der jungen Elizabeth ergänzt. Durch diese Einträge bekommt der Leser vermittelt, was sich tatsächlich Ende der 50er Jahre ereignete und was es mit der Schwester von Adele auf sich hat. Das Buch startet schnell mit dem Todestag der Mutter und lässt Spannung aufkommen. Die beiden Schwestern machen sich zusammen auf den Weg der Wahrheitsfindung. Wenn man die Länge in der Mitte überwunden hat, wird man ab Seite 380 für das Durchhalten belohnt und erfährt endlich die rücksichtslose Wahrheit.

Elizabeth ist ein junges naives Mädchen, das eine sehr enge Bindung zu ihrer Mutter hat. Der Vater ist ein gefühlskalter Mann, der mit seiner Tochter nicht so recht etwas anzufangen weiß. Die schwere Krankheit der Mutter belastet sie sehr und man kann gut nachvollziehen, wie sie den Sommer am Meer genießt. Nach dem Tod ihrer Mutter fällt Elizabeth in ein tiefes Loch, welches der Vater nicht zu füllen vermag. Dass Elizabeth sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt, ist nur allzu verständlich. Leider wird ihr das zum Verhängnis.

Adele lebt sehr zurückgezogen und ist kein Freund von Veränderungen. Gerne verdrängt sie so manche Sache. Nachdem ihre Schwester vor der Tür steht, muss sie sich jedoch mit ihr auseinandersetzen. Im Laufe der Zeit öffnet sie sich ihr gegenüber und durchlebt im Ganzen einen Reifeprozess.

Fazit: Meiner Meinung nach hätte das Buch kürzer gefasst werden können, damit der Spannungsbogen aufrecht erhalten bleibt. Dieses war mein erstes Buch aus den 50er Jahren und ich bin schockiert, wie in dieser Zeit mit dem Thema umgegangen wurde. Von daher war es sehr lehrreich und ich kann es Lesern, die Bücher, die in zwei Zeiten spielen, bevorzugen, weiterempfehlen. Ich danke Was liest du und dem Verlag für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

Bewertung vom 28.10.2017
Der letzte erste Kuss / First Bd.2
Iosivoni, Bianca

Der letzte erste Kuss / First Bd.2


ausgezeichnet

Elle und Luke sind seit zwei Jahren die besten Freunde, rein platonischer Natur. Um ihre Freundschaft nicht aufs Spiel zu setzen, haben sie ein entsprechendes Abkommen getroffen. Doch ein Kuss löst das wahre Gefühlschaos in beiden aus und nichts ist mehr wie vorher.

Wer den ersten Teil der First Reihe gelesen hat, schätzt den lockeren, flüssigen und mit viel Gefühl gepaarten Schreibstil von Bianca Iosivoni. Sie kommt gänzlich ohne anstößige Formulierungen aus, um in Sachen Intimität die Funken fliegen zu lassen. Der Leser wird regelrecht entzündet und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, um zu erfahren, wie es weiter geht. Auch in diesem Roman werden die Kapitel aus abwechselnder Sicht der Protagonisten erzählt. Die Freundschaft der beiden ist sehr tiefgehend, jeder ist stets für den Anderen da, egal in welcher Situation. Sie haben ihre Rituale, unternehmen viel gemeinsam und können auch zusammen schweigen. Sie necken sich gegenseitig und flirten miteinander. So einen Freund/Freundin wünscht sich jeder.

Elle und Luke sind sehr starke Charaktere, die in ihrer Vergangenheit aufgrund emotionaler Erlebnisse sich nicht bis zum Äußersten auf eine andere Person einlassen wollen. Elle ist u. a. durch ihre Mutter gezeichnet, die eine wahre Eiskönigin in Sachen Gefühle ist. Luke verarbeitet seine Vergangenheit durch sein ständiges Lauftraining und zahlreiche One-Night-Stands. Durch den Kuss merken beide, dass die Empfindungen einander gegenüber jedoch viel tiefer gehen, als beabsichtigt.

Fazit: Das heftige Prickeln zwischen Elle und Luke geht automatisch auf den Leser über und man fiebert ständig mit. Meiner Meinung nach ist der zweite Teil noch besser ausgearbeitet und vielschichtiger wie der erste. Hiermit spreche ich eine unbedingte Leseempfehlung aus und danke ganz herzlich der Lesejury für die Zurverfügungstellung eines Rezensionsexemplars.

Bewertung vom 27.10.2017
Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
Günak, Kristina

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt


ausgezeichnet

Bea Weidemann ist eine fleißige Arbeitsbiene und Kontrollfreak. Der Buchverlag, bei dem sie für Marketing und Presse verantwortlich ist, steht kurz vor der Pleite. Einzige Rettung ist der Bestseller Autor Tim Bergmann, der jedoch für sein überaus pöbelhaftes Verhalten in der Öffentlichkeit bekannt ist. Zur Rettung des Verlages muss Bea wider Willen mit Tim auf Lesereise gehen und macht dabei die ein oder andere, nicht nur persönliche, Entdeckung.

Durch den ungezwungenen und flüssigen Schreibstil, gekoppelt mit Situationskomik, kommt man schnell in die Geschichte rein und liest den Plot in einem Rutsch durch. Kristina Günak erschafft zwei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein können. Einerseits die strebsame und sich stets aufopfernde Bea. Auf der anderen Seite der ungehobelte Tim, den es nicht im Geringsten interessiert, was die Anderen von ihm denken. Bea hat eine schlimme Kindheit hinter sich und aufgrund dessen einige Zwänge angeeignet. Tim ist ebenfalls durch seine Kindheit gezeichnet. Durch die Lesereise kommen die beiden sich näher als ihnen lieb ist und müssen erkennen, dass sie sich viel ähnlicher sind, als sie sich eingestehen wollen.

Fazit: Dies ist ein Liebesroman der leisen Art, dadurch aber nicht weniger wertvoll. Das unflätige Benehmen von Tim sorgt immer wieder für einen Lacher. Leser von Romanen dieser Art werden mit Sicherheit sehr gut unterhalten, zumal der Plot auf jeglichen Schnulz und Erotik verzichtet. Ideale Lektüre für zwischendurch mit einem interessanten Einblick in den Ablauf des Verlagswesens.

Bewertung vom 20.10.2017
Die stille Kammer (eBook, ePUB)
Blackhurst, Jenny

Die stille Kammer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Susan Webster hat ihren drei Monate alten Sohn Dylan umgebracht. Nachdem sie drei Jahre in einer Psychiatrie verbracht hat, beginnt sie unter dem Namen Emma Cartwright ein neues Leben. Doch bereits kurz nach ihrer Entlassung erhält sie ein Foto von einem dreijährigen Jungen, auf dessen Rückseite die Worte „Dylan – Januar 2013“ stehen. Ist Dylan noch am Leben?

Jenny Blackhurst lässt den Plot aus Susans Sicht in der Ich-Form erzählen. Parallel handeln einige Kapitel aus der Vergangenheit beginnend im Jahr 1987 von einem Jungen namens Jack. Die Verflechtung der beiden Erzählstränge erschließt sich dem Leser im späteren Verlauf des Buches. Durch die kurzen Kapitel erhält die Geschichte einen kontinuierlichen Spannungsaufbau. Als Leser ist man dadurch sehr gefesselt und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Viele psychologische Kicks sorgen für Nervenkitzel.

Susan wirkt sehr naiv und man fragt sich oft, warum sie trotz ihrer Erfahrung in der Vergangenheit gegenüber einigen Personen so leichtgläubig ist. Ihre Freundin Cassie, die sie in der Psychiatrie kennen gelernt hat, ist das genaue Gegenteil. Die weiteren Figuren sind psychologisch gut gezeichnet. Nachdem sich die Puzzleteile nach und nach zusammensetzen, bleibt man als Leser am Ende überwältigt zurück, wie sich solche Verstrickungen durch reine Manipulation und Erpressung ergeben können.

Fazit: Meiner Meinung nach ist dies ein äußerst gelungener Psychothriller, der alle wichtigen Elemente für einen Roman dieser Art enthält. Lediglich die deutsche Übersetzung des Titels lässt zu wünschen übrig. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung mit fünf Sternen. Abschließend danke ich der Lesejury für die Zurverfügungstellung des Buches im Rahmen einer Leserunde.

Bewertung vom 12.10.2017
Kopf aus, Herz an / Destination Love Bd.1
Watson, Jo

Kopf aus, Herz an / Destination Love Bd.1


ausgezeichnet

Lillys komplett gedanklich durchdachtes Leben gerät völlig aus den Fugen, als ihr Verlobter Michael sie zehn Minuten vor der Trauung sitzen lässt. Kurz entschlossen fährt sie allein in die geplanten Flitterwochen. Bereits im Flugzeug lernt sie den optisch anmutenden Bad Boy Damien kennen. Damit beginnt ein Abenteuer der ganz anderen Art….

Jo Watson hat einen herrlich erfrischenden und direkten Schreibstil. Mein Lieblingssatz lautet: „Als Damien und seine Schlampenbagage ihren Trockensex beendet hatten, schleifte er die beiden zu mir herüber…..“ Man gleitet mit Leichtigkeit durch die Geschichte und fühlt sich bestens unterhalten. Bevor die romantischen Szenen allzu kitschig werden, weiß Lilly das durch ihre Tollpatschigkeit zu verhindern.

Lilly ist im Grunde eine Träumerin und tritt gerne mal ins Fettnäpfchen. Sie erlebt wegen ihrer Vorliebe für Reality-Shows einige Szenen wie im Film. Sie möchte ihr Leben nach dem von ihr selbst erarbeiteten Plan „abarbeiten“: Heirat, Haus, Kind & Hund. Ihr Verlobter macht ihr allerdings einen gehörigen Strich durch die Rechnung, indem er nicht zur Hochzeit erscheint. Im Laufe des Plots durchlebt Lilly einen großen Reifeprozess, wird unabhängiger und braucht nicht mehr die starke Unterstützung ihrer Familie und Freunde.

Damien erscheint nur optisch als Bad Boy, tief in seinem Herzen ist auch er ein Romantiker allerdings mit Bindungsangst. Nicht umsonst macht er sich jedes Jahr auf die Reise um den Burning Moon zu sehen.

Fazit: Dies ist der ideale Roman „für zwischendurch“ um abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen. Locker und leicht, gespickt mit einer Prise Humor. Ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Jo Watson und vergebe mit großem Vergnügen fünf Sterne.

Bewertung vom 05.10.2017
Mein Wille geschehe  (Restauflage)
Benkau, Jennifer

Mein Wille geschehe (Restauflage)


gut

Nach der Scheidung von ihrem kontrollsüchtigen Mann Robert führt Derya ein einsames Leben. Sie bestreitet zwei Jobs und hat lediglich Kontakt zu einer Freundin, die im gleichen Haus wohnt. Ihr Kater Odin gibt ihr ein wenig Halt. Plötzlich taucht ihre große Jugendliebe Jakob wieder auf und Derya lässt wieder Gefühle zu. Doch mit Jakobs Erscheinen gehen zeitglich merkwürdige Dinge einher. Derya fühlt sich verfolgt und auch Jakob scheint etwas zu verbergen.

Derya ist eine einsame indes nicht soziophob veranlagte Frau, die ihr Herz nach der Scheidung regelrecht eingefroren hat. In Anbetracht der katastrophal geführten Ehe ist dies gut nachvollziehbar. Ihre Freundin Susanne genannt „Sonne“ ist der einzige Lichtblick in Deryas Leben. Im Verlauf der Handlung lernt Derya ein junges Mädchen von der Straße kennen. Ihre Person gewinnt nach und nach an Bedeutung für Derya. Jakob erscheint von Anfang an sehr undurchsichtig. Was es mit seiner Figur auf sich hat, erfährt der Leser erst ganz zum Schluss.

Der Plot wird in der dritten Person aus Deryas Sicht erzählt. Am Ende einzelner Kapitel sind einige Seiten in Kursivschrift gedruckt, deren Bedeutung im Laufe der Geschichte Klarheit gewinnen. Leider braucht die Geschichte ziemlich lange um endlich Fahrt aufzunehmen und an Spannung zu gewinnen. Teilweise überhäufen sich plötzlich die seltsamen Geschehnisse und erst ganz am Ende wird dem Leser die Auflösung präsentiert, diese jedoch nicht so klar und deutlich, dass man nachdenklich zurückbleibt und die komplette Entwicklung infrage stellt. Die Thematik als solche ist gut gewählt, wurde durch den komplizierten Kapitelaufbau gleichwohl nicht fesselnd umgesetzt.

Fazit: Meiner Meinung nach ist dieses Buch nur bedingt ein Psychothriller. Einige Psychoelemente sind vertreten, jedoch nicht packend genug umgesetzt. Ich lese gerne Bücher, die noch ein wenig „nachklingen“ und zum Nachdenken anregen. Hier habe ich allerdings das Gefühl, dass, selbst wenn man das Buch direkt noch einmal lesen würde, auch beim zweiten Mal wieder völlig ratlos zurückbleibt, weil einem die wahre Auflösung nicht klarer wurde. Für mich ist auch der Titel nicht passend gewählt. Von Titel und Klappentext hatte ich mir deutlich mehr versprochen und kann daher nur drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 20.09.2017
Das Geschenk eines Sommers
Braun, Gabriele von

Das Geschenk eines Sommers


gut

Clara lebt in München, hat einen gut dotierten Job und eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Ihre Eltern leben in Berlin. Eines Tages erhält Clara die Nachricht, dass ihre Mutter Ruth unheilbar an Krebs erkrankt ist. Ruth möchte noch einmal in ihren Heimatort fahren. Clara beschließt, die letzte Reise zusammen mit ihrer Mutter anzutreten und ihr beizustehen.

Der Schreibstil ist flüssig, und die Geschichte wird aus Claras Sicht erzählt. Durch die kurzen Kapitel findet der Leser einen schnellen Einstieg. Clara ist sehr selbständig, von daher ist es etwas unverständlich, warum sie an der aussichtslosen Affäre festhält. Ruth ist trotz ihrer Krankheit sehr forsch und trägt alles mit Fassung und Humor. Der Vater zieht sich in sich selbst zurück, da er mit der Situation nicht umzugehen weiß. Meiner Meinung nach sind die Dialoge zwischen Mutter und Tochter sehr hölzern und Clara kommt teils auch sehr dramatisch rüber und zeigt selbst vor den behandelnden Ärzten nicht viel Respekt. Sie hat zeitweise eine bevormundende Art ihrer Mutter gegenüber, die diese jedoch rigoros unterbindet. Sie erhalten große Unterstützung von Philipp dem Sohn einer ehemaligen Freundin von Ruth, der mittlerweile Arzt in der Palliativmedizin ist. Nachdem Ruth den Wunsch geäußert hat, nochmals ihren Geburtsort aufzusuchen, machen sich Mutter und Tochter auf die Reise und verbringen gemeinsam einen bewegenden Sommer in der Uckermark.

Fazit: Aufgrund der merkwürdigen Dialoge haben sich bei mir leider die erwarteten Emotionen nicht eingestellt. Ich habe schon mehrere Bücher mit ernsten Themen gelesen, die mich weit mehr berührt haben. Die Mutter Ruth ist wirklich bemerkenswert wie tapfer und würdevoll sie mit der Krankheit umgeht. In sie kann man sich gut hineinversetzen. Doch die vielen Nebenschauplätze und eine fast schon kitschige Sequenz zum Ende lassen für mich den Ernst der Geschichte in den Hintergrund treten. Abschließend danke ich der Lesejury, dass ich diesen Roman im Rahmen einer Leserunde zur Verfügung gestellt bekommen habe.

Bewertung vom 12.09.2017
Ich soll nicht lügen
Naughton, Sarah J.

Ich soll nicht lügen


gut

Anwältin Mags möchte den Sturz ihres Bruders Abe aus der vierten Etage seines Wohnhauses aufklären. Welche Rolle spielt dabei Jody, die sich ihr als Abes Verlobte vorstellt? Die beiden Frauen sind sich einander gegenüber sehr misstrauisch.

Der Plot wird abwechselnd aus Sicht von Mags und Jody erzählt, einige Kapitel handeln von Nachbarin Mira. Leider weckt lediglich der „Prolog“ Neugier und Interesse. Der Schreibstil der Autorin ist sehr eigenwillig und von daher ist das Buch teilweise schwierig zu lesen. Oft wird in der dritten Person in Gegenwart und Vergangenheit erzählt, so dass dem Leser oft erst am Ende des Kapitels klar wird, von welcher Protagonistin die Rede ist. Dies ist sehr ermüdend und ein Spannungsaufbau kommt hier nicht wirklich auf. Sämtliche Nachbarn des Hauses haben einen psychischen Schaden, was letztlich aber nur verwirrend und nicht relevant ist.

Fazit: Meiner Meinung nach hat der Roman den Titel „Psychothriller“ nicht verdient. Mir fehlt hier gänzlich die Spannung und die für einen Psychothriller wichtigen Elemente wie Schockmomente und Wendungen. Auch die vielen „kaputten Seelen“ werten die Story nicht auf.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Vorablesen, dass ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde kennenlernen durfte.