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Arietta

Bewertungen

Insgesamt 510 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2022
Die Wagemutige (eBook, ePUB)
Bernard, Caroline

Die Wagemutige (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine unbeugsame und Wagemutige Frau
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Caroline Bernard , hat wieder ein Großartiges Werk geschaffen, über eine wirklich wagemutige junge Frau, Lisa Fittko . Die im Widerstand arbeitete , und vielen jüdischen Flüchtlingen zur Flucht verhalf. Sie hat ihr mit diesem Buch ein Denkmal gesetzt. Sie hat wunderbar Lisa Leben beschrieben und sich hervorragend in sie hinein versetzet. Viele der Personen denen wir begegnen im Buch sind real, sie gab es wirklich.
Sie hat mich beim lesen über Lisa förmlich in die Geschichte hinein gezogen, es war wie ein Strudel den man sich nicht entziehen kann. Das Buch hat mich beim Lesen sehr aufgewühlt, und in Atem gehalten, ich habe gebangt und gehofft das Lisa nichts passiert. Ihr Schreibstil ist wie immer sehr kraftvoll, klar, bildlich und mitreißend. Ihre Recherche akribisch und hervorragend. Danke für das Buch.

Ich muss sagen Lisa hatte wirklich Nerven wie ein Drahtseil, Mut und Waghalsigkeit. Der Titel passt zu ihr, „ Die wagemutige „ !
Als Jüdin muss sie wie viele andere vor den Nazis fliehen, sie geht nach Frankreich, da sie da als feindliche Ausländerin gilt, wird sie wie so viele andere auch in Frankreich in ein Internierungslager gesteckt. Die Zustände dort sind grauenvoll, aber sie lässt sich nicht so leicht unterkriegen, sie ist unbeugsam und schließt Freundschaften mit anderen Frauen dort. Auch ihr Mann Hans , steckt irgendwo in einem Lager. Man spürte die Sorgen und Nöte von ihr und den anderen Frauen. Eines Tages hat sie und einige andere Frauen die Chancen zur Flucht. Sie fliehen nach Marseile, Hans taucht dort auch auf. Verzweifelt versuchen sie an ein Ausreisevisum zu kommen. Unterwegs trifft sie auf den Amerikaner Louis, es ist Liebe auf den ersten Blick, mit ihm hätte sie die Möglichkeit nach Amerika zu reisen. Die Versuchung ist sehr groß, all dem ganzen hier zu entfliehen und nicht in die Hände der Nazis zufallen. Der Amerikaner Varian Fry, ist von seiner Regierung ermächtigt den jüdischen Flüchtlingen zu helfen. Er bittet Lisa um Hilfe, die Flüchtlinge über eine Fluchtroute in den Pyrenäen nach Frankreich zu bringen. Es ist ein sehr gefährliches Unterfangen und ich hatte oft Angst um Lisa, das alles Aufliegt, und der Weg war nicht ohne. Ich habe sie und die Menschen bewundert, denen sie half. Den nicht alle im kleinen Dorf, am Rande der Pyrenäen waren ihr zugetan und betrachten sie als Feindin. Ein sehr bewegender Roman und tiefgründiger Roman, der mir unter die Haut ging.

Bewertung vom 01.09.2022
Die Wolkenstürmerin
Zimmermann, Birgit

Die Wolkenstürmerin


ausgezeichnet

Eine wunderschöne Geschichte voller Magie
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Birgit Zimmermann, ist mit ihrem Roman „ Die Wolkenstürmerin „ ein großartiger Roman gelungen. Die Geschichte hat mich richtig gepackt beim Lesen. Von Seite zu Seite habe ich mit Marlene mitgefiebert, ob sie es schafft die Firma ihres Vaters zu retten, bevor es die Erbengemeinschaft an die Dornier Werke veräußert. Ihr kommt die Idee , die Firma mit einem Flug Taxi zu retten. Sie stößt auf viele Widerstände. Die damalige Zeit ist wunderbar beschrieben, die Anfänge nach dem Krieg, die Rolle der Frauen, der langsame Aufstieg, ebenso das West / Ost Verhältnis. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, klar, Bildlich und sehr mitreißend. Den einzelnen Figuren hat sie hervorragend herausgearbeitet, ebenso die einzelnen Charaktere. Ein Buch das man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Ich habe Marlene sehr bewundert, für ihre Gradlinigkeit, ihren Mut, Wille und Ausdauer. Eine Frau die weiß was sie will und sich nich verbiegen lässt. Man konnte Marlene nur beneiden wenn sie in ihre Vega Gull stieg, sie ist Leidenschaftliche Pilotin von Kindesbeinen auf, man spürte wie sie dafür brennt zu Fliegen. Wie heißt es so schön, über den Wolken da kann die Freiheit Grenzenlos sein. Man spürt wie sie vor den Kopf gestoßen ist, als ihr Onkel die Firma nach dem tragischen Tod , die Firma verkaufen will. Man konnte sie nur bewundern, wie sie für den Erhalt der Firma kämpfte. Da ist dieser Widerling und Cousin Maximilian der nur das Geld im Kopf hat, im Gegensatz zu seinem Bruder Alexander der sich auf ihre Seite schlägt. Marlene ist verzweifelt und fährt an die Ostsee in das Ferienhaus der Familie, um den Kopf frei zubekommen. Durch Zufall trifft sie am Strand auf den Schwimmer Bernhard, von dem etwas mysteriöses und geheimnisvolles ausgeht. Es bahnt sich etwas an zwischen den beiden, es ist wie Magie und funkt mit der Zeit ganz schön. Aber ein Makel hat die Sache, Bernhard lebt in der Ostzone und ist nur mit Ausnahme Genehmigung hier im Westen, seine Mutter ist hier im Altenheim. Eine Liebe die zum scheitern verurteilt zu sein scheint. Als ob Marlene nicht noch genug Probleme hätte, man wirft ihr viele Steine in den Weg. Ich habe beim Lesen gehofft das sie es schafft das marode Unternehmen zu retten und auch ihre Liebe zu Bernhard eine Zukunft hat.
Eine Geschichte voller spannender Momente und Wendungen.
Man wird auf die Folter gespannt.

Bewertung vom 24.08.2022
Svendborg 1937
Jeschke, Tanja

Svendborg 1937


ausgezeichnet

Einfühlsam und grandios erzählt

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Tanja Jeschke , hat mich mit ihrem Roman nicht nur begeistert, er war geradezu genial. Sehr einfühlsam beschreibt sie die Jüdische Familie Dinkelspiel die vor den Nazis aus Stuttgart 1937 flüchten, auf die Dänische Insel Fünen. Ihr Versuch im Exil ein neues Leben aufzubauen.
Sie schreibt in leisen tönen, bildlich und Kraftvoll, sie schafft es das man mit ihren Protagonisten verschmelzet . Es wird aus der Sicht der jüngsten Tochter Meret geschildert. Ein Roman der Aktuell passt, der Flucht der Menschen, das Leben in der Fremde und den Versuch Fuß zu fassen.

Man spürte das es der Familie nicht leicht fiel, ihre Heimat und Stuttgart zu verlassen. Der Vater war Kunsthändler, einen großen Teil seiner Schätze konnte er in sichere Obhut geben. Das Bild von Mitsch - Forsch, hat er gut verpackt im Reisegepäck, seine Absicherung sollten sie in Not geraten. Auch für den kleinen Friedrich war es sicherer den er hat das Down-Syndrom. Sie flüchteten schweren Herzens nach Dänemark auf die Insel Fünen, wo eine angeheiratete Tante lebt, die sie aufnimmt. Ehrlich gesagt ich hätte mich bei dieser Frau auch nicht wohlgefühlt. Es ist dort ein gegenseitiges nehmen und geben. Es ist schwer für alle in diesem verschlafenen Nest Svendborg sich ihr neues Leben einzurichten. Die 17 jährige Meret fand ich verstand es sich dem neuen Leben anzupassen. Ricarda, fällt es am schwersten, sie träumt von einer Musiker Karriere in Palästina, wohin sie mit ihrem Verlobten der noch in Deutschland lebt fliehen will. Meret entdeckt in der Scheune das alte Motorrad ihres Onkels, fortan sind die Mädels damit unterwegs. Man spürte ihre Lebensfreude bei den Fahrten, den sie schmettern fröhlich : „ Wenn du jung bist, gehört dir die Welt.“ Es kommt immer besser sie lernen dort auf der Insel die Brecht und seine Frauen kennen, die dort auch im Exil leben . Sie entdecken so einiges, Meret hat sich mit der Insel arrangiert, Ricarda plant weiterhin ihre Flucht die das Leben der Familie auf den Kopf stellen wird. Viele historische Persönlichkeiten begegnen uns, Willi Brand der sein Herz an eine Frau in Norwegen verloren hat. Über die Brechts erfährt man auch einiges.
Ein grandioses Werk .

Bewertung vom 31.07.2022
Lebe deinen Traum / Die Köchin Bd.1
Durst-Benning, Petra

Lebe deinen Traum / Die Köchin Bd.1


ausgezeichnet

Lebe deinen Traum
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Dieser Roman von Petra Durst- Benning , ist eine Hommage an die „Mères Lyonnaiser - Lyoner Mütter“ an ihren Mut und ihre Kunst , an die Frauen ihren Traum Köchin zu werden wahr gemacht haben : „ Lebe deinen Traum „ . Wie meinte sie im Vorwort, das Kochen und schreiben sich ziemlich ähneln. Den es ist die Kunst aus richtigen Zutaten und Ideen einen wunderschönen Roman zu zaubern und zu kredenzen. Die ist ihr hervorragend gelungen, sie zieht einem regelrecht in den Bann ihrer Geschichte. Ein wundervoller Auftakt ihrer neuen historischen Saga. Ich kann es kaum erwarten den 2. Band zu lesen. Bei Petra weiß ich jedes mal was mich erwartet. Sie verbindet gekonnt historische Begebenheiten, örtliches und fiktives Miteinander, es verschmilzt geradezu. Beim Lesen überkam mich ab und zu einen großen Appetit, ich hatte das Gefühl die Gerichte zu schmecken und zu riechen. Aber am Ende werden wir mit einigen köstlichen Gerichten im Anhang entschädigt.
„ Vorsicht das Buch macht süchtig auf mehr „

Schon auf den ersten Seiten des Buches habe ich mich in Fabienne verliebt und konnte mit ihr verschmelzen. Konnte nur zu gut verstehen das sie Köchin werden möchte, es war auch mein großer Traum. Nur leider durfte ich ihn nicht verwirklichen. Deshalb verstand ich wie glücklich sie ist, an der Seite ihrer Mutter im Schleusenwärterhaus zu kochen und die Gäste zu verwöhnen. Man spürte Fabienne Leidenschaft für das Kochen. Leider meinte es das Schicksal nicht gut mit Fabie, ihre Mutter stirbt plötzlich. Der Vater holt eine neue Frau ins Haus, eine wirklich fieses Weib, Fabienne Mutter würde sich im Grabe rum drehen. Kein Wunder das Fabie mit ihrem geliebten Eric bei Nacht und Nebel flieht. Nur leider lässt sie Eric im Stich, ich war genauso betroffen und enttäuscht wie Fabie, sie steht mit nichts da. Vielleicht hat ihre Mutter ihr einen Engel geschickt, in Form von Stephanie Morel , ihren Eltern gehört ein riesiges Weingut. Dort findet sie Arbeit als Köchin, Sophie die Köchin ihr sehr zugetan und lässt sie über ihre Schulter schauen. Mit Stephanie verbindet sie immer mehr eine innige Freundschaft, bis das Schicksal erneut zuschlägt. Fabie ist schwanger von Eric. Wird sie mit Schimpf und Schande vom Gut gejagt, oder rettet sie Stephanie wieder von neuem ? Es wird sehr spannend, wir lernen durch Fabiennes Schicksal, die Mères Lyonnaiser, Mütter kennen, aber auch lernen wir leider die so liebevolle Stephanie von einer ganz anderen dunklen Seite kennen. Ich war enttäuscht von ihrer ganz anderen Seite. Weshalb und warum Stephanie bei mir in Ungnade gefallen ist müsst ihr selbst herausfinden, genauso wie Fabienne die von deren Machenschaften nichts ahnt.
Ich bin noch ganz hin und weg von dem Buch….

Bewertung vom 25.07.2022
Leon Saint Clairs zeitlose Unruhe
Weingartner, Gabriele

Leon Saint Clairs zeitlose Unruhe


ausgezeichnet

Eine faszinierende und Humoristische Zeitreise
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es war mein erster Roman von Gabriele Weingartner. Ein beeindruckende, humoristische Geschichte, mit einer Zeitreise durch 2 Jahrhunderte.
Voller Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit gibt sie uns tiefe Einblicke in das Leben ihres Protagonisten Leon. Facettenreich erzählt, Durcheinander geschüttelt wie ein Kaleidoskop. Es wird nie langweilig wenn wir Leon durch 200 Jahre begleiten.

Als Leon auf der Couch des Docktor Zuckerbergs liegt, und ihm seine Geschichte erzählt, dachte ich gleich landet er in der Pyschartrie , unglaublich was er von sich gab. Ist er wirklich unsterblich, den er ist 1780 geboren, oder besitzt er eine so starke Einbildungskraft.
Man hat das Gefühl einem kleinen Taugenichts und Lebemann zu begegnen. War er wirklich bei den Napoleons Kriegen dabei, oder in Bangkok 1923, Mozart und Moskau darf man nicht vergessen. Ein Buch voll mit einem Stück Weltgeschichte. Seine großen Lieben Konstanze, Elsbeth, Gertie , die ihn eine Zeitlang begleiten. Ein Leben voller Abschiede von Lieben Menschen, Leon landet zum Schluss immer in der Einsamkeit. Wird es Leon nie vergönnt sein zu Leben und zu sterben wie andere Menschen. Lassen wir uns überraschen, eine Geschichte voller Tiefen und Höhen, gespickt mit schwarzen Humor. Eine ungewöhnliche und lehrreiche Zeitreise durch verschiedene Epochen.

Bewertung vom 16.07.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Klara eine starke Frau die sich in Lügen verstrickt



Meine Meinung zur Autorin und Buch
Alexa Henning von Lange, erzählt eine dramatische und berauschende Familiengeschichte. Die Geschichte ihrer Großmutter hat sie inspiriert , deren Lebensgeschichte in einen sehr berührenden Roman verpackt.
Das Buch hat mich sehr gefesselt und gepackt, obendrein sehr nachdenklich gemacht. Es passt irgendwie in unsere jetzige Situation. Ich finde es toll, das sie und ihre Familie uns die Geschichte ihrer Großmutter zur Verfügung stellt. Es war bestimmt nicht einfach sich mit dem Leben und der Vergangenheit dieser starken Frau auseinander zusetzen. Ich habe mich oft gefragt was hättest du an Klara Stelle getan, schließlich ging es auch um ihr überleben, das ihrer Familie und Freunde.
Ich fiebere jetzt schon der nächsten Fortsetzung entgegen.

Ich mochte Klara von Anfang an, ich habe ihre Geradlinigkeit, und ihre Vorstellungen die jungen Mädchen zu mündigen jungen Frauen zu erziehen. Besonders hat mir imponiert wie sie das kleine jüdische Waisenkind Tolla annimmt, es als ihr eigenes ausgibt. Überhaupt wie sie sich für das Kinderheim einsetzt. Bis dann die Nazis an Macht gewinnen, das Waisenhaus steht vor dem Ruin, obwohl sie sich aus der Politik der Nazis heraushalten wollte, muss sie zum Schluss einknicken. Sie beugt sich den Machthabern, um das Kinderheim zu retten, und ihre Anstellung. Den in Deutschland explodierten die Arbeitslosigkeit. Sie begibt sich in große Gefahr, als sie weiterhin die Nazigrößen belügt, und Tolla als ihre Tochter ausgibt, gut das Tolla ihr so ähnlich sieht mir ihren roten Haaren.
Die Lage spitzt sich zu, und sie muss Tolla in Sicherheit bringen, auch um ihr eigenes und der Familie zu retten. Ob sie es schafft, heil aus der Sache herauszukommen in die sie sich verstrickt hat, zu spät erkennt sie auf was sie sich eingelassen hat. Der Titel passt, ich habe mich auch gefragt warum karierte Mädchen, unter den Nazis bekamen sie kartierte Dirndel verpasst.
„ Ein toller Auftakt ihrer Triologie.“
Ich kann euch nicht noch mehr verraten, nur diese kleine Zusammenfassung.

Bewertung vom 27.06.2022
Minna. Kopf hoch, Schultern zurück / Mütter-Trilogie Bd.1
Fuchs, Felicitas

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück / Mütter-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Minna eine Frau vor der man den Hut ziehen muss
Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Felicitas Fuchs , ist ein großartiges Buch über ihre Großmutter Minna gelungen, der Auftakt einer Trilogie über ihre Familiengeschichte. Ich finde sie hat Ihrer Großmutter damit ein Denkmal gesetzt. Einer Frau der auch ich meine Hochachtung aussprechen muss über ihre Lebensleistungen. Man spürt mit wieviel Herzblut sie die Geschichte geschrieben hat . Ein aufwühlendes Buch, es wird nichts ausgelassen, und auch der dunkelste Teil unserer aller Vergangenheit ist nicht zu kurz gekommen. Ich habe Minna genau so geliebt, sie hat mich an meine Oma erinnert, die ich seit 40 Jahren immer noch schmerzlich vermisse. Über die Sinti Familie, die Jüdischen Freunde , was Ihnen alles so schreckliches widerfahren ist. Etwas das man nie vergessen darf. Ich kann nur Danke sagen das wir teilhaben dürfen an der Familiengeschichte. Ich war derart begeistert und gefesselt beim Lesen, das ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.

Minna ist mir gleich ans Herz gewachsen, auch ihre Mutter Ida und die Geschwister, eine so warmherzige Familie alleine der Zusammenhalt. Auch Idas Mutter hat vieles großartiges geleistet um ihre Familie nach dem Tod ihres Mannes durchzubringen. Bei Mia, wie sie gerufen werden will, spürt man wie sie für ihren Beruf brennt, der Schneiderei. Mia, liebt das Mondäne auch durch Düsseldorf zu flanieren, mit 19 Jahren konnte ich es ihr nachfühlen. Mia hat den nötigen Biss, sie strampelt sich nach oben, auch wenn ihr Weg holprig und steinig ist. Sie lernt Fred kennen der wesentlich älter ist und aus gehobenen Kreisen stammt. Die Schwiegereltern lehnen sie ab. Es sind wilde und schöne Ehejahre die sie führen. Mia schafft es mit ihrer Schneiderei und Geschäft nach oben. Dann der Schwarze Freitag, Fred hat alles verspekuliert. Die Ehe zerbricht, sie geht zurück nach Minden ihre Heimatstadt, zu ihrer Familie.
Eine Aufwühlende Zeit beginnt, aber Mia versteht es immer wieder auf die Füße zufallen. In Fritz scheint sie den richtigen Mann gefunden zu haben, Kind und Beruf verbindet sie großartig. Aber die Zeit der Nazis ist gekommen, ihre guten Freunde die Jüdische Familie, die Sinti Familie, Fanny wird zu einer guten Freundin. Es passiert vieles und tragisches, Ich hatte oft Tränen in den Augen. Der Schreckliche Krieg, der Terror der Nazis, die Bombennächte im Bunker das ging unter die Haut. Ich will nicht mehr verraten, es passiert noch so vieles, das einem Aufwühlt, aber auch freudige Ereignisse, Mia kämpft gegen alle Widerstände und gibt nicht auf, meine Hochachtung ich ziehe den Hut vor Minna.
Bin schon ganz gespannt auf den 2. Teil….

Bewertung vom 18.06.2022
Morgen werden wir glücklich sein
Korte, Lea

Morgen werden wir glücklich sein


ausgezeichnet

Unbesiegbarkeit

Meine Meinung zur Autorin und ihrem Buch
Lea Korte versteht es wie immer ihre Leser an der Hand zunehmen und gemeinsam mit ihr und ihren Protagonisten in einer anderen Welt zu versinken. Mich hat die Geschichte der 3 Freundinnen sehr mitgenommen, aufgewühlt und nachdenklich gemacht. Es war wunderschön mit Marie, Amiel und Genevieve durch das Paris des zweiten Weltkriegs zu streifen. Drei die sich für unbesiegbar halten. Es geht um Schuld, Unschuld , den Kampf der Résistance, den Holocaust. Das ganze damalige Zeitgeschehen hat sie sehr gut herausgearbeitet, es in leisen und eindringlichen Tönen erzählt. Ein Mahnmal an eine unserer dunkelsten Epochen.

Drei Freundinnen die nicht unterschiedlicher sein könnten, aber eines gemeinsam haben, sie sind für einander da, halten zusammen wie Pech und Schwefel und leben zusammen in einer Wohnung. Marie geht ihrem Beruf als Lehrerin nach, sie ist auch die Lebhafte und geht mal gerne mit dem Kopf durch die Wand. Die Jüdin Amiel ist Ärztin , eigentlich die ruhigste und besonnen. Genevieve, ist Pianistin mit Laib und Seele. Nach dem Tod ihres Bruders, tritt Marie in die Résistance ein, sie möchte vielen Jüdischen Kindern zur Flucht verhelfen um sie vor den Nazis zu retten. Sie begibt sich dabei sehr oft in Gefahr, und auch ihre Freundinnen. Sehr zum Verdruss von Genevieve, die um ihren Job bangt, und immer wieder von Marie bedrängt wird auch der Résistance beizutreten. Amiel lässt sich letztendlich überreden, obwohl sie Jüdin ist und dann noch mehr in Gefahr schwebt. Sie haben sich einst geschworen immer unzertrennlich und unbesiegbar zu sein. Bis die Sache eines Tages alles explodiert Genevieve hat einen deutschen Freund Peter Neumann, Marie ist außer sich. Aber was man der kühlen Genevieve nicht zugetraut hätte, sie ist es oft die Marie rettet, im Stillen und heimlichen. Wir lernen auch die zwei Enkelinnen von Marie und Genevieve kennen, die auch voller Hass auf die anderen Familien sind. Langsam kristallisiert sich heraus was damals zwischen Marie und Genevieve geschehen ist. Es war schon erschütternd, was damals alles geschehen ist, es lässt einem nicht Kalt. Hoffen wir das die zwei Enkelinnen es schaffen Ihre Großmütter wieder zu vereinen.
Diese Sätze von Genevieve fand ich unheimlich treffend:
„ Zur Unbesiegbarkeit gehört auch, Brüche zu schließen und Brücken zu schlagen. „ Sucht nicht das Trennende, sondern das verbindende .

„ Eine Geschichte die unter die Haut geht und einem nicht kalt lässt“

Bewertung vom 13.06.2022
Weißdornzeit
Harrison, Melissa

Weißdornzeit


sehr gut

Eine Geschichte vom Suchen und Finden

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Melissa Harrison, erzählt in leisen und schon poetischen Tönen, über vier sehr unterschiedliche Menschen, die eines gemeinsam haben sie haben bisher noch nicht den richtigen Platz in ihrem Leben gefunden. Es war schon spannend diesen vieren zu folgen, aber auch anstrengend, der der Perspektiv Wechsel forderte einem. Sie hat alles sehr Bildlich und tiefgründig beschrieben. Mit ihren Protagonisten, habe ich mich von Seite zu Seite mehr angefreundet und mich zum Schluss auf sie eingelassen, und mich gefragt ob sie ihren Ort und Platz in dieser Welt finden werden.

„Kurzmeinung: Eine sehr berührende, sinnliche und Poetische Geschichte vom suchen und finden“ !

Jack ist so ein richtiger Einzelgänger, der auf der Straße lebt. Wie kam es dazu das er dieses Dasein gewählt hat, ich war sehr gespannt auf die Hintergründe. Es war wunderschön mit ihm durch die Landschaft und Orte zu begleiten. Ich sah dabei die Wiesen, Felder, und die unendliche Weite vor mir. Ich konnte spüren wie wohl sich Kitty hier auf dem Land wohlfühlen, die der Enge der Großstadt entfliehen konnte. Aber ihr Mann Howard, scheint nicht hier heimisch zu werden, er vermisst das pulsierende Leben der Stadt. Es war interessant die beiden zu beobachten und sich in sie hinein zu versetzen. Jamie , gefiel mir sehr gut, der seine Kindheit an der Seite des Großvaters verbringt, es machte Vergnügen die beiden zu begleiten und zu beobachten. So ein richtiger Großvater mit dem man soviel unternehmen konnte . Aber auch Jamie leidet insgeheim, er spürt wie die anderen die Verluste und Ängste, sie alle suchen ein Stück von Heimat und Glück. Ein tragisches Unglück reißt sie aus ihrer Lethargie, werden sie den Kampf um ihr tägliches Glück und die Sehnsucht nach Beständigkeit gewinnen, und ihren wahren Platz finden. Ich habe es die ganze Zeit beim Lesen gehofft, wann werden sich ihre Wege kreuzen und alle lose Fäden zusammen laufen. Lest die Geschichte und taucht ab, lasst euch überraschen

Bewertung vom 24.05.2022
Gran Paradiso
Landau, Grit

Gran Paradiso


ausgezeichnet

Ein altes Tagebuch und ein Familiengeheimnis
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Grit Landau, hat mich auch mit der Fortsetzung der Italienischen Familiensaga in der Zeit des zweiten Weltkriegs derart gefesselt, das ich oft die Luft anhielt beim Lesen, wenn ihre Figuren in Gefahr schwebten, das ich die Welt um mich herum vergaß. Auch wenn der Roman fiktiv ist spielt er vor einem wahren Hintergrund. Unsere Hauptfiguren sind teilweise erfunden, aber viele der Nebenfiguren gab es wirklich. Es ist alles so lebendig und Bildhaft beschrieben, das ich das Gefühl hatte alles mit zu erleben. Grit Landau hat sich sehr gut in ihre Protagonisten hinein gefühlt, so das man das Gefühl hatte sie wären aus Fleisch und Blut.
Ich habe mit Maria gebangt, gehofft und geweint, und war genauso erstaunt und betroffen wie ihre Tochter Gianna, als sie die wahren Tagebücher ihrer Mutter lass. Sehr gut sind auch wieder die historischen Hintergründe recherchiert. Es war mir ein Vergnügen Ligurien, Allasio und die Gegend vom Gran Paradiso, beim lesen wieder zu durchstreifen, als Kind mit meinen Eltern waren wir öfters dort.

Ich konnte mich sehr gut in Gianna hinein versetzen, den sie hat sich ihr ganzes Leben nicht von ihrer Mutter verstanden und geliebt gefühlt. Ausgerechnet jetzt soll sie zu der älteren Cousine Zia Mafaldas nach Sant Amato kommen, um den zurück gelassen Koffer ihrer verstorbenen Mutter Maria zu sichten. Man konnte ihre Unlust spüren, den auch in ihrem Beruf als Journalistin läuft es nicht rund. Man konnte ihre Wut auf ihre Mutter spüren der Heldin und Partisanin im 2. Weltkrieg, Gianna hat sich nie geliebt und verstanden gefühlt, ihre Mutter kam ihr übermächtig vor, sie fühlte sich nur wie ein Schatten. Was war ich froh das sie, sich überwand und den Koffer öffnete, ich war genauso überrascht und gefesselt als sie die Tagebücher lass. Sie sah ihre Mutter in einem ganz anderen Licht und die Einblicke in den Kampf der Partisanen, gegen die Deutschen, ich war mehr als einmal betroffen und bestürzt, was da Geschah und hatte viel Angst um Maria und ihre Mitkämpfer. Die Tagebücher öffnen einem die Augen, auch erfahren wir zum Schluss ein gut gehütetes Geheimnis, das Gianna Leben auf den Kopf stellen wird.
Mehr möchte ich nicht verraten, jedenfalls Danke für die tiefe Einblicke in das schonungslose Leben der Partisanen die für Freiheit und Gerechtigkeit kämpften, ein hartes , Entbehrungsreiche Leben, bei dem viele den Tod fanden .