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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 743 Bewertungen
Bewertung vom 28.06.2024
Ken und Barbie / Im Kopf des Bösen Bd.2
Petermann, Axel;Mattfeldt, Petra

Ken und Barbie / Im Kopf des Bösen Bd.2


sehr gut

Mehr Fiktion als True Crime;
Dieses Buch basiert im Grundmotiv auf einem kanadischen Kriminalfall der 1990er Jahre, wird aber in die Gegenwart nach Köln verlegt und einige weitere Details wurden angepasst, um eine entsprechende Spannungskurve in das Buch zu bringen. Deshalb ist es für mich ein fiktiver Kriminalroman, die Verweise auf True Crime hatten andere Erwartungen bei mir geweckt. Das Buch ist gut geschrieben, es lässt sich sehr gut lesen und die Handlung ist stringent und nachvollziehbar. Es werden verschiedene Themen angesprochen, die gut zum Grundmotiv passen, aber manchmal oberflächlich bleiben. Daher hätten für mich einige Details noch substantiierter ausgearbeitet werden können, vor allem auch psychologische Komponenten. Mit 260 Seiten ohne Nachwort ist es ein eher kurzes Buch, deshalb wäre durchaus mehr Raum für Vertiefung gewesen. Die ausführlichen Hintergrundinformationen und Details bringt dann das Nachwort auf zehn Seiten und das hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 21.06.2024
Tierisch krank
Orso, Kathrin Lena;Ohrenblicker, Jens

Tierisch krank


ausgezeichnet

Der Titel ist Programm;
Dieses zauberhafte Kinderbuch hält das, was das Cover verspricht. Eine Vielzahl an Tieren ist krank und lässt sich von anderen Tieren helfen oder vom Arzt behandeln. Die Krankheiten sind solche, die Kleinkindern auch begegnen und so treffen sie auf Bekanntes und sie finden Trost. Die Reime sind toll gemacht, sehr passend und kindgerecht. Die Bilder dazu sind zauberhaft und sehr farbenfroh. Die Tiere sind naiv kindlich dargestellt, gerade richtig für die Zielgruppe. Uns gefällt auch die Auswahl der Tiere sehr gut, denn es sich solche, die man gut kennt, aber auch ein paar Exoten sind dabei. Kranke Tiere, die sich gegenseitig helfen sind eine tolle Hilfe, um kranken Kindern das Ganze zu erklären und abzulenken. Das Buch ist vom Handling her auch sehr kindgerecht: kleines Format, dicke Seiten, wirklich durchdacht. Insgesamt toll gemacht, eine geniale Idee süß umgesetzt.

Bewertung vom 21.06.2024
Schöne Ferien, Palomino
Escoffier, Michaël

Schöne Ferien, Palomino


ausgezeichnet

Urlaubsfreude;
Es war für uns das erste Palomino Kinderbuch und das Cover mit dem frechen Pferdekopf hat uns total fasziniert. Es ist schon das vierte Palomino Buch und mir gefällt gut, dass sie sich durch die knalligen Cover-Farben gut unterscheiden lassen. Man kann dieses Buch problemlos lesen oder vorlesen, ohne die anderen kennen zu müssen. Palomino fährt in den Urlaub, ein geeignetes Thema, das Kindern immer wieder begegnet. Die teilweise Doppelseiten umgreifenden Bilder sind schön plakativ und farbenfroh und machen einfach Spaß. Die Aufteilung der Texte in Beschreibungen und Sprechblasen fand ich auch gelungen, das ist ein bisschen ein Sprung vom Bilderbuch zum normalen Buch. Die Geschichte ist auch nett und kindgerecht, endet aber ziemlich abrupt. Wir hätten uns gewünscht, dass die kompletten Ferien Palominos erzählt werden, deshalb hätte das Buch noch etwas länger sein dürfen. Einen Abzug wollen wir dafür aber nicht machen, weil es ein sehr schönes, charmantes Buch ist.

Bewertung vom 21.06.2024
City in Ruins / City on Fire Bd.3
Winslow, Don

City in Ruins / City on Fire Bd.3


ausgezeichnet

Würdiger Abschluss;
Im dritten Teil der Reihe trifft man wieder auf Danny Ryan, der jetzt in Las Vegas lebt und Karriere im Glücksspielgeschäft gemacht hat. Es war schon eine Weile her, dass ich die ersten beiden Bände gelesen hatte und so fand ich es sehr gut, dass der Autor einen noch einmal schnell und zackig durch die Vorgeschichte führt, da viele der Personen wieder auftauchen. Man könnte den dritten Teil also auch ohne Vorwissen lesen, aber das wäre schade, die Reihe liest sich einfach sehr gut. Besonders gut hat mir der schnörkellose Schreibstil gefallen, es geht direkt zur Sache und auch die Charaktere sind in ihren Gedanken und Handlungen ehrlich zu sich selbst und sehr glaubwürdig und nachvollziehbar. Die zwiespältige Haltung einiger Figuren zu ihrer kriminellen Vergangenheit und Herkunft wird sehr gut beschrieben. Don Winslow erzählt die Geschichte aus vielen, interessanten Perspektiven. Mir hat dieser Abschluss so gut gefallen, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe und es sehr schade finde, dass diese tolle Trilogie ein Ende gefunden hat.

Bewertung vom 17.06.2024
Nachtwasser / Dabiri Walder Bd.3
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Nachtwasser / Dabiri Walder Bd.3


sehr gut

Überraschendes Ende der Trilogie;
Die Zusammenarbeit dieser beiden Autoren stellt eine Trilogie dar, zu der dieses Buch der letzte Teil ist. Den ersten Band hatte ich mit Begeisterung gelesen, den zweiten aber irgendwie verpasst und trotzdem war der Einstieg kein Problem, da jeder Band in sich abgeschlossen ist. Trotzdem empfehle ich, die Bücher der Reihe nach zu lesen, wenn man alle drei lesen möchte, da es einen übergeordneten Handlungsstrang gibt und im letzten Teil zu viel über die bisherigen Fälle verraten wird. Der Schreibstil ist wie gewohnt gut und angenehm zu lesen. Den Fall in diesem Band fand ich ganz interessant, aber auch nicht überragend. Das Motiv der U-Bahn und der darin lebenden Obdachlosen war gut gewählt, hätte aber auch noch in mehr Details ausgearbeitet werden dürfen. Im Gegenzug wäre es mir recht gewesen, weniger über die Privatleben der vielen Ermittler zu erfahren, da das Buch lang genug ist. Das Ende dieses Falls war etwas vorhersehbar, dafür war das Ende der Trilogie für mich absolut überraschend und gelungen. Insgesamt war es ein gutes Buch, das streckenweise Längen hatte, aber auch spannende und verblüffende Momente.

Bewertung vom 17.06.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


gut

Überkonstruiert;
Für mich war es das erste Buch von Vera Buck und trotz des guten Schreibstils kann ich leider nur drei Sterne an das Baumhaus vergeben. Das erste Drittel des Buches ist ziemlich langatmig, die Personen und Erzählstränge werden vorgestellt, aber es passiert nicht viel. Selbst das angekündigte Verschwinden von Fynn geschieht erst relativ spät, dafür erklären sich die Erzählperspektiven überraschend früh. Auch gibt es Entwicklungen, die einen als Leser etwas überfordern und auch am Ende nicht richtig erklärt werden. Im letzten Drittel geht es dann Schlag auf Schlag, es gibt viele überraschende Wendungen, extrem konstruierte Zusammenhänge und einige Unstimmigkeiten. Die Charaktere waren zwar interessant, aber meistens unsympathisch und ihre Darstellung fand ich nicht immer überzeugend und glaubhaft. Das Buch hat einiges an Potenzial und gute Ansätze, aber der Plot hätte anders aufgebaut werden müssen. So wirkt er leider sehr überkonstruiert und das Ende ist extrem überladen.

Bewertung vom 13.06.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


sehr gut

Parallele Leben;
In diesem Roman wird die Lebens- und Liebesgeschichte von Friederika und Robert erzählt, die im Laufe ihres Lebens mal mehr oder weniger Kontakt haben und sich mal nah, mal fern sind. Aufgrund des Klappentextes hatte ich erwartet, dass ein größerer Anteil der Geschichte in der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit, also im reiferen Alter der beiden, spielt als es tatsächlich der Fall war. Die Jugendzeit und frühen Erwachsenenjahre der beiden werden ziemlich ausführlich beschrieben. Das ist intensiv und gut gemacht, die Zeit und die jeweiligen Emotionen in den verschiedenen Lebenslagen werden nachvollziehbar beschrieben. So versteht man zwar die Beziehung der beiden, aber es zieht sich doch ein bisschen. Mir war dieser Teil streckenweise zu langatmig, da ich auf den späten Teil gehofft hatte. Dieser ist auch interessant, hat aber für mich nicht die Intensität und Qualität, wie sie die frühen Jahre in der Biografie haben. Die Anteile der einzelnen Lebensabschnitte sind nicht so ausgewogen, wie ich es mir gewünscht hätte. Dennoch gut gemacht, die Autorin hat tolle Charaktere gezeichnet und der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 10.06.2024
Ashwagandha
Simonsohn, Barbara

Ashwagandha


sehr gut

Eine interessante Heilwurzel;
Da ich in letzter Zeit schon oft über Ashwaganda als Nahrungsergänzungsmittel gestolpert bin, hat mich dieses Buch sehr interessiert. Die Autorin hat gründlich recherchiert, das Buch ist wissenschaftlich aufgebaut mit Fußnoten und einem ausführlichen Literaturhinweis. Inhaltlich ist es gut strukturiert, hat aber einige Wiederholungen, was daran liegt, dass man sich den Themen aus verschiedenen Perspektiven annähert, so z. B. zum einen von den Inhaltsstoffen her und zum anderen von den Erkrankungen, bei denen Ashwaganda angewendet werden kann. Sehr gut gefallen haben mir die Rezepte, so dass man außer in Kapseln noch weitere Verwendungsmöglichkeiten für die Heilwurzel kennenlernt. Für meinen Geschmack gab es streckenweise zu viel Esoterik, was inhaltlich nicht so zu der wissenschaftlichen Aufmachung passt. Daher mache ich dafür einen Abzug. Formell ist das Buch sehr liebevoll gestaltet mit schönen Fotos und Illustrationen und macht einen hochwertigen Eindruck.

Bewertung vom 10.06.2024
Lebensmitteallergie
Riedel, Susanne M.

Lebensmitteallergie


sehr gut

Leben Ü50 kann unterhaltsam sein;
Den Buchtitel fand ich sehr gelungen und er hat mich neugierig gemacht. Die Autorin erzählt in kleinen Episoden und Kapiteln ihr Leben als Ü50 Frau, Mutter, Tochter und Kulturschaffende. Die Geschichten sind witzig und unterhaltsam, sie treffen sicher auf die Erinnerungen, Erfahrungen und den Alltag vieler Frauen in diesem Alter zu und werden mit einem Augenzwinkern optimistisch und humorig beschrieben. Trotzdem hätte ich mir aufgrund des Titels etwas mehr über das Thema Lebensmitte gewünscht und aus der Autokorrektur hätte sich sicher auch noch mehr machen lassen. Den Schreibstil fand ich angenehm. Durch die kurzen Einheiten ist es kein Problem, wenn man mal kurz pausieren muss, man findet schnell wieder rein. Insgesamt ein lustiges, unterhaltsames Buch, dass mich zum Schmunzeln aber nicht zum Lachen gebracht hat.

Bewertung vom 10.06.2024
Fucking Famous
Hashagen, Anne

Fucking Famous


gut

Böse, kleine Analysen gepaart mit unfertigen, absurden Passagen;
Grob gesagt fand ich den Anfang etwas spröde, der Mittelteil war ganz interessant und das Ende absurd und unausgearbeitet. Lotte wird von ihrer langjährigen Freundin Tessa zum Social Media Star aufgebaut und Tessa organisiert alles, da sie die Fachkenntnis hat und das nötige Geld in die Sache investieren kann. Die Details zu Social Media sind interessant beschrieben und die Charaktere, die Lotte in diesem Umfeld trifft, sind witzig charakterisiert und erinnern an bekannte Social Media Sternchen. Auch gibt es ein paar böse, kleine Analysen, die so manche Aktivität demaskieren. Die Handlung darum herum ist etwas unausgewogen, an manchen Stellen zu ausufernd, dann wieder zu knapp, verwirrend und absurd wie ein Alptraum. Der Schreibstil ist okay, ab und an gibt es ein bekanntes Zitat und ein paar gebildete Einwürfe. Leider hat mich das Ende nicht überzeugt, da hätte ich mir mehr Klarheit gewünscht. Deshalb sind es in Summe nur drei Sterne geworden, obwohl der Mittelteil gute Ansätze hatte.