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PMelittaM
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 523 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


sehr gut

In Akranes stirbt bei einem Hausbrand ein junger Mann, auf dessen PC ein Suchlauf entdeckt wird, der bei den Ermittlern die Alarmglocken läuten lässt.

Der dritte Fall der Reihe ist wieder komplexer als zunächst gedacht. Ich mag diese Reihe mittlerweile sehr gerne, auch Elma, die Protagonistin, ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Auf Island, vor allem in einer relativ kleinen Stadt wie Akranes, scheint alles ein bisschen näher, man duzt sich grundsätzlich, was ich sehr sympathisch finde, man kennt sich, Elmas Team wirkt sehr familiär – es ist fast ein bisschen idyllisch, und doch gibt es Gewaltverbrechen, und die Idylle bekommt Löcher, manches ist doch nicht so, wie es scheint und/oder verstrickter als zunächst gedacht. So ist es auch in diesem Fall, und das macht die Reihe so besonders.

Man lernt die mit dem Fall verbundenen Charaktere recht gut kennen, kann sich eine Meinung über sie bilden. Erst nach und nach wird überhaupt klar, wie der eine, die andere überhaupt damit verbunden ist. Auch hier gibt es wieder, wenn auch erst relativ spät und in einem kürzeren Zeitraum, Rückblenden in Vergangenes, allerdings muss man als Leser:in dieses Mal deswegen nicht so viel rätseln, die Verbindung ist schon da. Trotzdem geht es auch hier zu Herzen, hat es doch auch dieses Mal wieder eine tragische Komponente. Miträtseln kann und wird man übrigens trotzdem.

Auch das Leben des Ermittlungsteams spielt hier seine Rolle. Elmas und Sævars Vorgesetzter Hördur hat einen tiefgreifenden Verlust zu verarbeiten, und Elmas Leben wird sich in nächster Zeit gravierend verändern, was auch Sævar betrifft.

Die Auflösung ist nicht einfach und bevor alles gelöst ist, gibt es die eine oder andere Wendung, manche kann man als Leser:in erahnen. Wahrscheinlich wird auch dieses Mal nicht allen das Ende gefallen, auch hier bleiben, auch wenn der Fall gelöst ist, Fragen offen. Ich persönlich kann damit aber leben, so hallt der Roman eben noch etwas länger nach.

Wer Band 1 und 2 der Reihe nicht kennt, kann diesen Roman trotzdem lesen und verstehen, schöner ist natürlich, wenn man die Vorgängerbände gelesen hat, da man dann schon eine gewisse Beziehung zu den wiederkehrenden Charakteren hat.

Mir hat auch der dritte Band der Reihe wieder gut gefallen. Inzwischen kennt man die Charaktere gut, hat eine gewisse Beziehung zu ihnen aufgebaut, auch der Fall ist interessant und wieder komplex. Mir gefällt auch die isländische Atmosphäre gut.

Bewertung vom 01.03.2024
Frida Kahlo und die Farben des Lebens / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.11
Bernard, Caroline

Frida Kahlo und die Farben des Lebens / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.11


sehr gut

Frida Kahlo, 1907 geboren, hatte kein leichtes Leben. Als Kind erkrankt sie an Poliomyelitis, 1925 hat sie einen schweren Unfall, der sie lange ans Bett fesselt, ihr Leben lang wird sie gesundheitliche Probleme haben.

Ans Bett gefesselt entdeckt sie aber auch ihre Liebe zur Malerei, die sie ebenfalls ein Leben lang begleiten wird. 1927 lernt sie den bekannten Maler Diego Rivera kennen und lieben, eine Liebe, die ebenfalls ihr ganzes Leben lang halten, ihr aber auch schwere Zeiten bereiten wird.

Caroline Bernard hat zwei Romane über Frida Kahlo geschrieben, dieses ist der erste. Ich habe bereits den zweiten gelesen, dort schreibt die Autorin in ihrem Nachwort, dass es keine Fortsetzung ist, sondern die beiden Romane verschiedene Facetten Fridas zeigen. Dort wird ihr Weg zur anerkannten Künstlerin beschrieben, hier steht ihre Liebe zu Diego Rivera im Fokus, und ihre gesundheitlichen Probleme erhalten mehr Gewicht. Dennoch bauen die beiden Romane in gewisser Weise aufeinander auf, die Geschichten überschneiden sich aber auch, so werden hier die Ausstellungen der Bilder Fridas in New York und Paris nur kurz erwähnt, während sie in dem anderen Roman ausführlich erzählt werden.

Die Autorin schafft es, mir die berühmte Malerin nahe zu bringen und sie lebendig werden zu lassen. Da viele der Bilder Frida Kahlos Selbstporträts sind, hat man, wenn man diese kennt, schon eine gute bildliche Vorstellung von ihr, Caroline Bernards bildhafter und eingängiger Schreibstil macht das noch etwas runder, so dass das Kopfkino gut zu tun bekommt. Viele der anderen Charaktere, allen voran Diego Rivera, kann man googeln, aber auch hier schafft die Autorin eine gute Grundlage, so dass man sie oft sofort „wieder“erkennen kann.

Fridas Leben ist ein Auf und Ab, glückliche Momente wechseln sich mit unglücklichen ab, doch meist scheint die Künstlerin das gut zu meistern, sie verarbeitet ihr Leben in ihren Bildern, manche sind daher auch recht drastisch geraten. Frida liebt ihre Heimat, sie ist sehr temperamentvoll, manchmal auch schwierig – ich hätte sie gerne einmal getroffen. Leider ist Frida Kahlo bereits 1954 mit nur 47 Jahren verstorben.

Caroline Bernard hat an einigen Stellen aus Fridas Tagebüchern und Briefen zitiert, wie man im Nachwort lesen kann, dort gibt die Autorin auch Literaturtipps.

Da ich bereits beide Frida-Romane der Autorin gelesen habe, kann ich sagen, dass diese eine Einheit bilden, ohne den jeweils anderen erhält man nur einen Teilblick auf Frida Kahlo, ich empfehle also, möglichst zeitnah, beide zu lesen. Sie bilden zusammen eine gute Grundlage, die Malerin auch als Mensch kennenzulernen.

Bewertung vom 23.02.2024
Klassenfahrt mit Klabauter / KoboldKroniken Bd.3
Bleckmann, Daniel

Klassenfahrt mit Klabauter / KoboldKroniken Bd.3


ausgezeichnet

Die 7 c, Darios und Lennards Klasse, und die 7 a, Selins Klasse, machen zusammen eine Klassenfahrt an die Nordsee. Mit dabei sind natürlich auch Rémy, der französische Austauschschüler, auch bekannt als Kobold Rumpel, und Lennards ältere Schwester Claudia-mit-C, die als Tutorin mitfährt.

Eigentlich haben Dario und seine Freunde anderes im Kopf, denn es sind noch einige Kwest-Probleme zu lösen. Vielleicht ist es also ganz gut, dass sie alle zusammen verreisen. Und tatsächlich wird Kwest schnell wieder zum Thema, denn an der Nordsee trifft Dario auf einen Klabauter, der seine Hilfe benötigt.

Der dritte Band der Koboldkroniken ist wieder sehr spannend, bringt die Geschichte ein weiteres Stück voran, und glänzt erneut nicht nur mit der Geschichte, sondern auch mit seinen „inneren Werten“, wie gewohnt erzählt Dario seine Geschichte in Tagebuchform mit vielen Skizzen, Fotos und eingeklebten Artefakten – es gibt viel zu sehen. Das macht diese Reihe zu einem besonderen Leseerlebnis. Autor Daniel Bleckmann und Illustrator Thomas Hussung beweisen nicht nur viel Phantasie, man merkt den einzelnen Bänden auch an, dass sie selbst Spaß daran haben.

Eine Klassenfahrt hat wahrscheinlich jeder schon einmal mitgemacht, und so gibt es vieles, an das man sich so oder so ähnlich erinnern kann, vor allem witziges, natürlich.

Der Klabauter Talugo ist, wie kann es anders sein, ein gelungener Charakter, der nicht nur ein süßes „Haustier“ mitbringt, sondern uns auch endlich die Finessen des Drakkballs näher bringt, über das schon in Band 1 gesprochen wurde. Apropos „süßes Haustier“: Freut euch auf ein Wiedersehen! Am Ende steht das nächste Abenteuer schon in den Startlöchern, ich bin schon gespannt.

Meiner Meinung nach sollte man spätestens mit diesem Band auch die Vorgängerbände kennen, mittlerweile ist viel passiert und die Geschichte relativ komplex. Zwar wird das bisherige Geschehen gut mit eingebracht, aber man sollte es schon selbst gelesen haben, nicht nur, weil man sich sonst viel Spaß nehmen würde.

Ich habe mich, auch als Erwachsene, wieder köstlich amüsiert, für mich ist das die perfekte Reihe fürs Zusammenlesen mit den Kindern, aber auch fürs Alleinelesen von Jung und Alt. Besonders gelungen ist auch die Buchgestaltung, sie ist einfach einzigartig und macht das Lesen besonders.

Bewertung vom 12.02.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


sehr gut

Ein sechzehnjähriges Mädchen wird tot aufgefunden, an ihr finden sich mehrere verschiedene DNA-Spuren, auch die eines abgelehnten Asylbewerbers. Da dieser nicht gefunden werden kann, gibt Oliver von Bodenstein eine Suchmeldung heraus, und tritt, obwohl der Mann zunächst nur als Zeuge gesucht wird, eine Lawine los – man hätte es ahnen können.

Nicht ahnen konnte man, dass man zusätzlich in ein Wespennest gestochen hat, das letztlich das Team ganz persönlich trifft.

Der elfte Band der Reihe nimmt wieder einmal ein aktuelles Thema auf, doch dabei bleibt es nicht, obwohl zum Teil doch, aber es sind vor allem juristische Problematiken, die letztlich im Mittelpunkt stehen, was auch recht früh schon inhaltlich thematisiert wird, auch wenn man zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit den kompletten Auswirkungen rechnen kann. Dennoch, einiges kann man als Leser:in ahnen, wenn auch wohl nicht die ganze Brisanz. Die Autorin schaut dabei in gesellschaftliche Abgründe, ich persönlich hätte mir ein deutlicheres Statement gewünscht. So hatte ich, wie bereits im siebten Band, in dem es u. a. um Transplantationen ging, stellenweise ein ungutes Gefühl.

Da ich selbst Mutter bin, ging mir die Trauer, die Gedanken und Gefühle der Familie des toten Mädchens besonders nahe. Hier ist es der Autorin gut gelungen, mich emotional zu packen. Sehr gut nachvollziehen kann ich auch die Empfindungen des Teams um Oliver von Bodenstein und Pia Sander, nachdem es eine schockierende Entdeckung machen muss.

Die Geschichte nimmt einen Verlauf, den ich so nicht erwartet hatte, im Grunde splittet sie sich auf. Ein Teil erhält letztlich eine in meinen Augen recht banale Auflösung, die mich ein bisschen enttäuscht hat, auch wenn sie nicht unlogisch ist, während ein anderer Teil für mich etwas zu langgezogen wird.

Der elfte Band der Reihe ist in meinen Augen nicht der beste, hat mir aber dennoch spannende Lesestunden beschert. Die Thematik ist aktuell, der Verlauf der Geschichte zum Teil vorhersehbar, zum Teil aber auch unerwartet. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Krimifreunde.

Bewertung vom 08.02.2024
Ein ko(s)mischer Auftrag (eBook, ePUB)
Wantoch, Patrick von

Ein ko(s)mischer Auftrag (eBook, ePUB)


sehr gut

Eigentlich will der Privatdetektiv Thomas Lohbeck sich gerade umbringen, doch dann erhält er einen Auftrag, dem er sich nicht verweigern kann. Dafür sorgt schon der sprechende Teddybär, der vor ihm steht.

Patrick von Wantoch hat sich offenbar dem skurrilen und abgefahrenen Genremix verschrieben. Ich weiß gar nicht, in welche Kategorie ich diesen Roman einsortieren sollte. Ein bisschen Crime noir, ein bisschen Fantasy, ein bisschen Horror und ein gut Teil Science-Fiction ergibt jedenfalls einen Roman, auf den man sich einlassen muss, damit er einen gut unterhalten kann, und das ist nicht immer einfach, vor allem, wenn er hin und wieder ziemlich derbe wird. Kennt jemand den Film „Ted“? An ihn musste ich bei Bo Bär, dem Teddy-Protagonisten direkt denken. Ähnlichkeiten gibt es einige. Apropos Film: Der Roman bietet einige popkulturelle Anspielungen, nicht nur aus dem Film-, sondern auch aus dem Serien- und Musikbereich. So ist Bo ein großer Fan des „King of Pop“, Thomas dafür einer des „King of Rock 'n' Roll“.

Nicht nur Bo ist ein sehr skurriler Charakter, neben Thomas, der noch am normalsten ist, schließt sich dem Team noch der „Infomann“ Werner, der sich als Prepper einen Bunker unter einer Bibliothek eingerichtet hat, und der „Waffenmann“ Harald, der ein früherer Polizeikollege Thomas' ist, und wirklich alles beschaffen kann, an. Der ko(s)mische Auftrag des Teams ist übrigens nichts anderes als die Rettung der Welt, wie sie vom tatsächlichen Auftraggeber nach einer Reise mit einem Raumschiff ans andere Ende des Universums erfahren. Und auch dort, wird es ziemlich skurril.

Ob die Rettung der Welt gelingt, verrate ich hier natürlich nicht. Es gibt auf jeden Fall ein passendes Ende, und bis dahin geht es sehr actionreich und teilweise recht blutig zu. Und es wird nebenbei eine der bekanntesten Fragen der Welt beantwortet.

„Ein ko(s)mischer Auftrag“ ist ein ziemlich abgefahrener Genremix, dessen Titel perfekt passt. Mich hat der Roman gut unterhalten, mit seinem skurrilen Geschehen und ebensolchen Charakteren. Gut haben mir auch die vielen popkulturellen Referenzen gefallen. Ich werde sicher weitere Romane des Autors lesen, einer liegt bereits auf meinem Reader.