Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rinoa

Bewertungen

Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2021
Still Missing - Kein Entkommen
Stevens, Chevy

Still Missing - Kein Entkommen


ausgezeichnet

Am helllichten Tag während einer Besichtigung wird die Maklerin Annie O’Sullivan entführt – von einem scheinbar ganz normalen Interessenten. Und damit beginnt für die junge Frau ein Albtraum, der schlimmer nicht sein könnte…

„Still Missing – Kein Entkommen“ ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Welches Martyrium Annie erleiden muss ist wirklich schlimm und immer wenn ich gedacht habe, es kann doch eigentlich nicht noch schlimmer werden, wurde ich eines Besseren belehrt.
Trotzdem hat das Buch eine richtige Sogwirkung auf mich gehabt, es ist super geschrieben und ich habe es regelrecht verschlungen.

Insbesondere den Aufbau der Geschichte in 26 Therapiesitzungen und quasi als Monolog in Ich-Form gehalten fand ich sehr gut gelungen und lässt das Buch aus der Masse herauragen. Damit bekommt der Leser fast ungefiltert Annies Gefühlswelt zu spüren, was das Grauen, das ihr widerfährt, noch erschütternder und beklemmender werden lässt.

„Still Missing“ hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen und mich von der ersten Seite an gefesselt. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.05.2021
Das Haus (eBook, ePUB)
Monti, Olivia

Das Haus (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Tod geht um in dem Haus, in dem die Parapsychologin Nadja wohnt. Zuerst erwischt es den Studenten Enis. Dann werden nach und nach weitere Mieter tot aufgefunden oder verschwinden spurlos. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln.
Zusammen mit ihren Nachbarinnen Priscilla und Frau Rauhaar möchte Nadja herausfinden, was genau in ihrer Umgebung passiert. Sind es Drogendealer, die Angst haben aufzufliegen? Treibt ein Serienmörder sein Unwesen? Oder ist das Haus womöglich verflucht, ein Unglückshaus, das den Bewohnern zum Verhängnis wird…?

Mit knapp 200 Seiten handelt es sich bei „Das Haus“ von Olivia Monti eher um einen Quickie – dieser ist allerdings sehr unterhaltsam.

Der nüchterne Sprachstil lässt sich wirklich gut lesen und passt hervorragend zum skurrilen Setting, in dem die Eigenheiten und Schrullen der Bewohner sehr anschaulich und amüsant analysiert werden, insbesondere von Frau Rauhaar, neben der die eigentliche Erzählerin Nadja fast ein bisschen blass bleibt.

Was mich allerdings ein wenig gestört hat, waren die parapsychologischen Ausführungen zum Gedächtnis von Dingen und zur Frage, ob manche Dinge (wie hier das Haus) das Böse speichern. Obwohl ich die Thematik sehr interessant finde, waren mir diese Ausführungen dann doch etwas zu oberflächlich bzw. unpassend eingefügt und dadurch wirkte das Ganze für mich zu konstruiert.

Auch das Ende konnte mich nicht so ganz überzeugen, die Autorin hat es zwar geschafft, mich zu überraschen, ein wenig übertrieben war es für meinen Geschmack aber schon.

Trotzdem hat mir der Weg dahin (bis auf den obigen Kritikpunkt) gut gefallen und ich habe die Lektüre von „Das Haus“ wirklich genossen!

Bewertung vom 27.04.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


sehr gut

Nora Seed steht vor den Trümmern ihres Lebens. Gefühlt jede Entscheidung, die sie bislang getroffen hat war (in ihren Augen) falsch und eigentlich besteht ihr ganzes Dasein nur noch aus Bereuen. Sie beschließt, ihrem Leben ein Ende zu setzen und findet sich plötzlich in der Mitternachtsbibliothek wieder. Jedes Buch in den Regalen steht für ein Leben, das sie hätte leben können, hätte sie sich an einem gewissen Punkt anders entschieden. Und das Beste ist: Sie kann jedes Leben ausprobieren und schauen, ob es das ist, was sie glücklich macht. Doch ist es wirklich so einfach…?

Ich fand das Thema richtig spannend und auch die Vorstellung einer Bibliothek mit quasi unendlich vielen Büchern, die alle unterschiedliche Leben darstellen wirklich schön. Selbst die kleinste Entscheidung für und gegen etwas kann das Leben eine völlig neue Richtung einschlagen lassen. Oder ist das Unglücklichsein vielleicht in einem selbst und nicht von äußeren Einflüssen abhängig?

„Die Mitternachtsbibliothek“ lässt sich wirklich sehr gut lesen, auch wenn mich Matt Haig zwischendurch fast verloren hätte; doch gerade als die Lektüre für meinen Geschmack ein wenig langweilig oder auch langatmig wurde, hat er das Ruder noch einmal rumgerissen und mich wieder eingefangen.

Ein bisschen vorhersehbar war das Ganze zwar schon, ich habe schon relativ früh vermutet, wie die Geschichte ausgeht, aber der Weg dahin hat mir gut gefallen und mich – bis auf die kurze Durststrecke ca. in der Mitte – auch gut unterhalten und gefesselt. Ein wenig mehr Tiefgang, passend zum Thema, hätte ich mir allerdings doch gewünscht, ich habe das Gefühl, dass hier die Unterhaltung im Vordergrund steht, was dem Autor allerdings auch gelungen ist.

Auf jeden Fall regt das Buch zum Nachdenken an – möglicherweise war das auch das Ziel – und vielleicht auch zum Überdenken gewisser eigener Einstellungen oder Dinge, die einen unzufrieden machen.

Ich werde „Die Mitternachtsbibliothek“ daher gerne weiterempfehlen!

Bewertung vom 22.04.2021
So wie du mich kennst
Landsteiner, Anika

So wie du mich kennst


ausgezeichnet

Karlas Schwester Marie ist gestorben und das ruhige, beschauliche Leben, das Karla bisher geführt hat ist mit einem Schlag vorbei. Obwohl sie sich eigentlich nur noch verkriechen will, reist sie nach New York, um dort Maries Wohnung aufzulösen. Dort angekommen drängen sich immer mehr Fragen auf. Warum ist Marie bei Rot über die Straße gelaufen? Und wieso hat sie diese verstörenden Bilder auf ihrem Laptop? Hat Karla ihre Schwester, die ihr so nahe stand, überhaupt wirklich gekannt…?

„So wie du mich kennst“ ist ein Buch, das noch eine Weile nachwirkt. Obwohl ich es schon vor einigen Tage beendet habe, ist mir die Geschichte von Karla und Marie immer noch sehr präsent und ich bin immer noch ein bisschen Teil ihrer Welt. Das passiert mir tatsächlich nicht sehr häufig, wenn ich ein Buch ausgelesen habe.

Dabei hatte ich zunächst einige Anlaufschwierigkeiten. Die Geschichte wird abwechselnd aus Karlas und aus Maries Sicht erzählt, jeweils in Ich-Form, was mich zu Beginn zugegebenermaßen etwas irritiert hat, da Marie ja nicht mehr lebt und ich manchmal „vergessen“ habe, wer denn nun gerade erzählt. Auch dass der Leser dadurch teilweise Dinge aus Maries Leben erfährt, die Karla vielleicht gar nicht weiß, hat mich ein paar Mal kurz stolpern lassen.
Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und nach Abschluss der Lektüre muss ich zugeben, dass es so genau passend und stimmig war.

Auch fand ich die ersten Seiten doch sehr verkopft, beide Schwestern schienen sich unheimlich viele Gedanken über so wahnsinnig vieles zu machen, dass ich mir selbst beim Lesen total oberflächlich vorkam, was ich sonst eigentlich nicht von mir behaupten würde. Aber auch das wurde mit der Zeit besser, vielleicht habe ich mich auch daran gewöhnt, jedenfalls hat es mich irgendwann nicht mehr gestört, wenn man davon überhaupt sprechen kann.

Stattdessen hat mich die Geschichte von Karla und Marie völlig in ihren Bann gezogen. Ich hatte wirklich das Gefühl, ein Teil von deren Welt zu sein und bin vollkommen darin eingetaucht. Als ich die letzte Seite umgeblättert hatte kam sogar ein kleines Verlustgefühl auf. Die Autorin hat es geschafft, New York, Unteroberheim und auch die Gefühle und Gedanken von Karla und Marie so lebendig werden zu lassen, dass ich wirklich das Gefühl hatte, dort zu sein, dabei zu sein und mit ihnen auf der Feuertreppe zu sitzen oder im Garten ihrer Eltern.

Für mich wirklich ein Lesehighlight, ein leises, aber doch intensives, berührendes Buch, das viel mehr zu bieten hat, als es womöglich auf den ersten Blick scheint und dabei absolut fesselnd zu lesen ist.

Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, „So wie du mich kennst“ ein zweites Mal zu lesen. Auch etwas, das bei mir nicht sehr häufig vorkommt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.04.2021
Die Angst der Schweigenden (eBook, ePUB)
Jos, Nienke

Die Angst der Schweigenden (eBook, ePUB)


gut

„Die Angst der Schweigenden“ war mein erstes Buch von Nienke Jos; der Klappentext klang spannend, ist aber im Nachhinein betrachtet eher nichtssagend und wird der doch sehr komplexen Geschichte in meinen Augen nicht gerecht.

Und selbst jetzt, während ich diese Rezension schreibe, kann ich noch nicht sicher sagen, ob mir das Buch gefallen hat oder nicht. Oder anders ausgedrückt: Objektiv gesehen legt die Autorin einen guten Thriller vor, der auf jeden Fall aus der Masse herausragt. Subjektiv gesehen hat er allerdings meinen Geschmack eher nicht getroffen.

Dies liegt insbesondere am Schreib- und Sprachstil, den ich von Beginn an sehr gewöhnungsbedürftig fand, dem ich mich im Lauf der Lektüre zwar angenähert habe, mit dem ich mich aber bis zuletzt nicht richtig anfreunden konnte.
Zudem ist der Dialog zwischen Inna und Igor doch als sehr holprig zu bezeichnen, was sicher auch an Innas Persönlichkeit liegt, den Lesefluss aber eher gestört hat.

Auch die Zeitsprünge haben mir etwas zu schaffen gemacht, nicht immer wusste ich genau, wo (zeitlich) ich mich gerade befinde, wer erzählt und was eigentlich gerade passiert. Insgesamt war mir die Erzählweise zu verworren.

Trotzdem konnte ich „Die Angst der Schweigenden“ gerade gegen Ende hin kaum noch aus der Hand legen und auch die ein oder andere Wendung einer insgesamt wirklich schockierenden Geschichte konnte mich überraschen.

Letztendlich eine unterhaltsame und auch spannende Lektüre, die aber meinem persönlichen Geschmack nicht entsprochen hat.

Bewertung vom 14.04.2021
Die Tinktur des Todes / Die Morde von Edinburgh Bd.1
Parry, Ambrose

Die Tinktur des Todes / Die Morde von Edinburgh Bd.1


ausgezeichnet

1847 in Edinburgh: Medizinstudent Will Raven tritt seine neue Stelle als Famulus beim renommierten Geburtshelfer Dr. Simpson an. Zur gleichen Zeit sterben mehrere Frauen unter seltsamen Umständen, Dirnen oder Hausmädchen, für die sich kaum jemand interessiert. Doch Will sieht einen Zusammenhang und hat darüber hinaus persönliche Gründe, die Todesfälle aufklären zu wollen. Gemeinsam mit Dr. Simpsons wissbegierigem wie forschem Hausmädchen Sarah, macht sich Will daran, das Geheimnis der toten Frauen zu lüften.

Ich mag historische Krimis, denn sie vereinen zwei meiner Lieblingsgenres, und „Die Tinktur des Todes“ ist ein absolutes Highlight in dieser Sparte.
Man merkt sofort, dass hier ein preisgekrönter Autor (Christopher Brookmyre) und eine Medizinhistorikerin und Anästhesistin (Marisa Haetzman) gemeinsam am Werk waren, denn das Buch ist nicht nur phantastisch geschrieben und besticht mit kurzweiligen Dialogen und tollen Beschreibungen, die das Edinburgh des 19. Jahrhunderts richtig lebendig werden lassen, es hält auch viele Informationen zur medizinischen Forschung in dieser Zeit bereit und verknüpft beides mit einer gewissen Leichtigkeit (trotz des schweren Themas), ohne belehrend zu wirken.

Gerade auch die Beschreibung des Haushalts von Dr. Simpson in seiner gesamten Skurrilität hat mir mehr als einmal ein Schmunzeln entlockt, insbesondere die abendliche Beschäftigung der männlichen Hausbewohner, nach dem Abendessen an diversen Chemikalien zu riechen, ob sie sich als Anästhetikum eignen könnten, und die damit verbundenen Kopfschmerzen oder Ausfälle am nächsten Tag.

Auch die beiden Hauptfiguren Will Raven und Sarah Fisher, aus deren Perspektive das Buch abwechselnd geschrieben ist, sind mir richtiggehend ans Herz gewachsen und ich habe es sehr genossen, den beiden bei ihrer Spurensuche nach einem Frauenmörder über die Schultern zu blicken.

Insgesamt kann ich für „Die Tinktur des Todes“ eine klare Leseempfehlung abgeben, es ist kurzweilig, spannend, toll geschrieben und lässt den Leser in eine vergangene Epoche der (Medizin-)Geschichte eintauchen.
Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, den ich auf jeden Fall lesen werde!

Bewertung vom 14.04.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


sehr gut

Kommissarin Anna Wagner ist kaum aus München bei ihrer neuen Arbeitsstelle in Kiel angenommen, da führt sie bereits ihr erster Fall nach St. Peter-Ording an die Nordseeküste. Die junge Umweltaktivistin Nina Brechtmann wurde von ihren Kollegen als vermisst gemeldet. Das Brisante dabei: Nina stammt aus einer einflussreichen Hoteliersfamilie, setzt sich aber aktiv gegen deren Expansionspläne ein. Hat etwa ihre eigene Familie mit ihrem Verschwinden zu tun? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Zusammen mit dem örtlichen Dienststellenleiter Hendrik Norberg nimmt Anna Wagner die Ermittlungen auf.

Zu Beginn hatte ich etwas Probleme, in die Geschichte hineinzufinden und fand den Anfang ein wenig holprig. Da erst einmal Hendrik Norbergs Privatleben sehr im Vordergrund stand, hatte ich schon die Befürchtung, dass der eigentliche Fall zu kurz kommen könnte. Diese Befürchtung hat sich aber zum Glück nicht bewahrheitet. Das Privatleben der Kommissare ist zwar schon auch Thema, nimmt allerdings nicht zu viel Raum ein.
Trotzdem wurde auf den ersten Seiten das Pferd in gewisser Weise von hinten aufgezäumt und die Darstellung insbesondere der Ermittlungssituation fand ich persönlich etwas umständlich.

Im weiteren Verlauf entspinnt sich dann ein ruhiger und fast ein bisschen unspektakulärer (nicht negativ gemeint) Krimi, der aber gleichzeitig sehr spannend und kurzweilig ist.
Den Schreibstil empfand ich als angenehm und flüssig zu lesen, außerdem haben mir die unterschiedlichen Perspektiven und auch die Beschreibungen von St. Peter-Ording und der Umgebung sehr gut gefallen.
So wechseln immer wieder die Sichtweisen der betroffenen Personen und tappt man als Leser anfangs noch wie die Polizei im Dunkeln, stellt sich immer mehr heraus, dass doch einige in Ninas Umfeld scheinbar etwas zu verbergen haben.

Besonders Anna Wagner mochte ich als Person wirklich sehr, sie ermittelt ruhig und unaufgeregt und war mir einfach sympathisch.

Alles in allem ist „Nordwesttod“ der gelungene Auftakt einer neuen Reihe und hat mir wirklich gut gefallen. Ich freue mich auf weitere Fälle aus St. Peter-Ording.

Bewertung vom 18.03.2021
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


sehr gut

Mitten in einer Jobkrise erhält die Journalistin Heloise Kaldan einen Brief von einer flüchtigen Mörderin. Doch Heloise kennt die Frau nicht persönlich, obwohl der Brief dies vermuten lässt. Sie beginnt auf eigene Faust zu recherchieren und trifft im Zuge dessen auf Kommissar Erik Schäfer, der seinerseits Hinweisen zu der Gesuchten nachgeht. Und auch hier scheinen die Spuren zu Heloise Kaldan zu führen. Was verbindet sie mit der Mörderin und schwebt sie am Ende selbst in Gefahr…?

Nach den vielen Vorschusslorbeeren, die über „Leichenblume“ verbreitet wurden, kam ich gar nicht umhin, mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Lektüre heranzugehen – ganz erfüllt hat sie sich allerdings nicht.
Zunächst einmal hat mir der Schreibstil der Autorin wirklich gut gefallen, ich war sofort drin in der Geschichte und es fiel mir nicht schwer, am Ball zu bleiben. Auch den (Spannungs-)Aufbau fand ich gut gelungen, zusammen mit der Auflösung hat sich für mich ein wirklich stimmiges Bild ergeben.

Höhepunkt war für mich ganz klar die „Figur“ des Kommissars Erik Schäfer, den ich mir wirklich bildlich vorstellen konnte und der mir vom ersten Erscheinen an ausgesprochen sympathisch war. Endlich mal kein psychisch labiler und „kaputter“ Ermittler, sondern einer, der das Leben offenbar genießt und dabei noch einen richtig guten Job macht.
Auch Heloise Kaldan hat mir gut gefallen und das Zusammenspiel zwischen ihr und Schäfer bietet auf jeden Fall Potenzial für weitere Bände.

Der Grund, warum meine Erwartungen sich nicht ganz erfüllt haben und ich keine fünf Sterne vergeben möchte ist, dass die Lektüre bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. „Leichenblume“ war gut zu lesen, spannend und unterhaltsam, aber der Funke, um das Buch für mich zu einem richtigen Lesehighlight zu machen, ist am Ende nicht übergesprungen.

Bewertung vom 16.03.2021
Die Frau vom Strand
Johann, Petra

Die Frau vom Strand


ausgezeichnet

Rebecca lebt mit ihrer Frau Lucy und ihrer kleinen Tochter in einem Traumhaus am Strand. Unter der Woche ist Lucy beruflich unterwegs und Rebecca fühlt sich ein wenig einsam. Umso mehr freut sie sich darüber, eines Tages bei einem Strandspaziergang auf Julia zu treffen, die gerade Urlaub macht. Die beiden Frauen freunden sich an – doch dann verschwindet Julia plötzlich.
Rebecca macht sich auf die Suche und stellt bald fest, dass Julia offenbar nicht die war, für die sie sich ausgegeben hat und dass auch ihre Begegnung kein Zufall war. Doch was steckt hinter all dem…?

Wow, was für ein Buch! Von der ersten Zeile wurde ich gepackt und hineingezogen in das Leben von Rebecca, Lucy und ihrer kleinen Tochter. Ich konnte es wirklich kaum noch aus der Hand legen, so fesselnd waren Schreibstil und die Beschreibung der Geschehnisse.
Der erste Teil wird aus Sicht von Rebecca erzählt, so dass der Leser zunächst natürlich nur einen eher beschränkten Blick auf die Umwelt hat, der sehr von eigenen Befindlichkeiten geprägt ist. Nach und nach lernt man so die Gefühlswelt von Rebecca kennen, auch wenn sie für mich trotzdem etwas schwer zu fassen blieb.

Dann gibt es einen Bruch und im nächsten Teil werden die Geschehnisse aus Sicht einer ermittelnden Polizistin weitererzählt. Auch hier erfährt man eher häppchenweise, was denn nun eigentlich passiert ist. Dafür weitet sich nun der Blick auf Rebeccas Leben, wird objektiver und realistischer.
Ein wenig habe ich gebraucht, um den Perspektivwechsel zu „verdauen“ der erste Teil mit der direkten Sicht von Rebecca hat mich tatsächlich am meisten gepackt.

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, „Die Frau vom Strand“ bleibt die ganze Zeit über extrem spannend und fesselnd und auch wenn ich das Ende bzw. die Auflösung persönlich etwas zu viel des Guten fand, schmälert das in keiner Weise den Gesamteindruck und ich muss einfach fünf Sterne geben und eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Bewertung vom 16.03.2021
Von riesengroß bis klitzeklein
Klee , Julia

Von riesengroß bis klitzeklein


ausgezeichnet

Viel zu entdecken gibt es im Zoom-Bilderbuch „Von riesengroß bis klitzeklein“: Auf einer Blumenwiese mit Marienkäfern und Schmetterlingen erscheint auf einmal eine Kuh und aus beidem wird (nicht bei näherem Betrachten, sondern eben gerade beim Betrachten aus größerer Distanz) eine Milchpackung.
So geht es immer weiter und nicht nur als Kind, auch als Erwachsener staunt man, was als nächstes kommt und welche überraschende Wendung wohl auf der nächsten Seite wartet.
Dazwischen gibt es immer wieder ein wenig Text, allerdings höchstens zwei Zeilen, hier stehen ganz klar die Bilder und deren Aussage im Vordergrund.

Das Buch ist wirklich wunderschön und liebevoll illustriert, mit tollen passenden Farben, nicht überladen oder zu knallig, sondern sehr stimmig zum Rest.
Ich denke, dass auch kleinere Kinder (unter den angegebenen fünf Jahren) schon Freude am Anschauen und Entdecken haben werden, auch wenn sie vielleicht noch nicht den ganzen Zusammenhang verstehen.

Am Ende hat „Von riesengroß bis klitzeklein“ auch noch eine wichtige Botschaft, nämlich wie schön und eben auch schützenswert die Erde und somit die Welt um uns herum ist.

Von mir gibt es ganz klar fünf Sterne für dieses tolle Buch.