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Rinoa

Bewertungen

Insgesamt 176 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2020
Das dunkle Haus am Meer (eBook, ePUB)
Mischke, Susanne

Das dunkle Haus am Meer (eBook, ePUB)


weniger gut

Helens Ehemann Paul wurde aus Mangel an Beweisen im Mordfall an seiner Geliebten freigesprochen. In ihrem Haus in Saint-Muriel, an der bretonischen Küste, möchten sie die Vergangenheit hinter sich lassen. Doch ist Paul wirklich so unschuldig, wie Helen glauben möchte? Bald schon müssen die beiden feststellen, dass man der Vergangenheit offenbar nicht entfliehen kann…

Leider hat mir „Das dunkle Haus am Meer“ nicht gefallen.
Ein großes Manko war (zumindest beim E-Book, das ich gelesen habe), dass es keinerlei Absätze gab. Das war insbesondere deshalb störend und auch teilweise ärgerlich, weil die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist. Man las also aus der Sicht einer Person und in der nächsten Zeile ging es mit einer völlig anderen Person weiter, was man teilweise aber nur daran gemerkt hat, dass das Geschriebene überhaupt keinen Sinn zum Vorherigen ergab.

Zum anderen hat mir auch die Handlung überhaupt nicht zugesagt bzw. deren Umsetzung. Ich fand die ganze Geschichte einfach nur verworren und bin mir bis heute nicht sicher, ob ich alle Zusammenhänge auch richtig verstanden habe.
Ich finde es zwar in der Regel gut, wenn verschiedene Handlungsstränge oder Erzählperspektiven ablaufen, die dann am Ende zusammengeführt werden, weil das auf jeden Fall die Spannung erhöht. Hier war aber leider das Gegenteil der Fall. Die Erzählweise fand ich einfach nur verwirrend, ohne klare Struktur oder roten Faden und ohne, dass am Ende alles entwirrt wurde (was aber vielleicht zum Teil auch an mir lag).

Es gab zwar noch einige überraschende Wendungen, diese konnten den negativen Gesamteindruck aber auch nicht mehr umkehren.

„Das dunkle Haus am Meer“ ist gut geschrieben, ansonsten hat es mich aber nicht überzeugt und ich habe es nur zu Ende gelesen, weil ich Bücher in der Regel nicht abbreche.

Bewertung vom 09.11.2020
Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1
Kodiak, Frank

Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1


sehr gut

Während der Heimfahrt auf der Autobahn werden Rica und Jan Kantzius, Ehepaar und Privatdetektive, Zeugen eines schlimmen Unfalls: Ein junges Mädchen rennt offenbar in Panik auf die Fahrbahn, wird von einem Auto erfasst und stirbt noch vor Ort. Zuvor kann sie Jan allerdings noch einen rätselhaften Zettel in die Hand drücken, ihre letzten Worte lauten „Die Grube…“.
Das Interesse der Privatdetektive ist geweckt und bald kommen sie dem Verschwinden von mehreren Teenagern auf die Spur, die allesamt große Parallelen aufweisen. Und irgendwie scheint auch „Amissa“ involviert zu sein, eine Hilfsorganisation, die weltweit nach vermissten Personen sucht und für die Rica arbeitet.

„Amissa. Die Verlorenen“ ist der Auftakt einer Trilogie von Frank Kodiak (Pseudonym des Autors Andreas Winkelmann) rund um das Ermittlerehepaar Rica und Jan Kantzius.

Was mich von Anfang an etwas gestört hat, war, dass Rica und Jan manche Dinge als gegeben angenommen haben, die aber vorher nicht in der Form erwähnt werden. Das hat das Ganze für mich manchmal ein wenig verworren gemacht, weil ich mich dann gefragt habe, woher die beiden denn ihre Informationen haben. Auch hat es teilweise den Lesefluss etwas unterbrochen; ansonsten gab es diesbezüglich aber nichts auszusetzen, das Buch ist gut geschrieben und auch sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Ein kleines bisschen störend empfand ich darüber hinaus die wiederholten Beschreibungen der Beziehung von Rica und Jan zueinander, wie toll sie sich doch verstehen und was sie alles in den Augen des anderen lesen können… Aber das ist eher eine persönliche Geschmacksache denke ich, mir war es manchmal einfach ein wenig zu viel des Guten.
Und während mir Rica sehr sympathisch war, hatte ich mit Jan doch so meine Schwierigkeiten (was allerdings keinen Einfluss auf die Bewertung hat).

Ansonsten ist „Amissa“ wirklich spannend und konnte mich auch fesseln. Geschickt lockt der Autor den Leser teilweise auf falsche Spuren oder lässt ihn Dinge glauben, die sich dann später als ganz anders herausstellen. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Die Auflösung ging am Ende zwar etwas schnell vonstatten, für mich blieben allerdings keine Fragen offen und alles war stimmig und passend.
Ich werde sicher auch die folgenden beiden Teile der Trilogie lesen!

Bewertung vom 30.10.2020
Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst. (eBook, ePUB)
Strobel, Arno

Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst. (eBook, ePUB)


weniger gut

Ich muss vorneweg sagen, dass ich ein großer Fan von Arno Strobel bin und auch sein letztes Buch „Offline“ fand ich wahnsinnig gut. Dementsprechend groß war die Vorfreude auf „Die App“ und dann aber auch die Enttäuschung, weil es meine Erwartungen leider nicht erfüllen konnte.

Am meisten gestört hat mich, dass sich so gut wie alle Personen in meinen Augen völlig unglaubwürdig verhalten haben bzw. schon gleich zu Beginn so verdächtig wirkten, als würde ein Leuchtpfeil auf sie zeigen. Schon allein die beiden ermittelnden Beamten, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich echte Polizisten so verhalten (vor allem hoffe ich, dass sie es nicht tun).
Im Grunde war mir von der ersten Seite bzw. vom ersten Erscheinen an klar, wer worin verstrickt ist oder wer welche Geheimnisse hat, nur warum das alles geschieht, damit konnte mich der Autor am Ende dann doch überraschen, war für meinen Geschmack aber fast ein bisschen zu viel des Guten.

Die Idee für den Plot finde ich auch immer noch richtig gut, aber die Umsetzung hat mir leider nicht zugesagt. Die App an sich, die ja immerhin den Titel für das Buch hergibt, bzw. das Programm, das dahintersteckt, kam für mich viel zu kurz, ich hatte eher ein wenig subtilen Grusel erwartet und auf jeden Fall auch mehr Spannung.
Die Geschichte war zwar schon spannend in dem Sinne, dass ich natürlich wissen wollte, wie alles ausgeht und was dahintersteckt, aber richtig fesseln konnten mich die Geschehnisse nicht.

„Die App“ ist zwar gut geschrieben und ich hatte das Buch auch schnell gelesen, überzeugen konnte es mich aber leider nicht.

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Bewertung vom 30.10.2020
Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2 (eBook, ePUB)
Lodge, Gytha

Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Aidan freut sich darauf, mit seiner Freundin Zoe zu skypen, doch sie geht zwar Online, erscheint aber nicht am Bildschirm. Auf einmal hört er die Tür gehen und Kampfgeräusche im Hintergrund, dann Stille…
Ein neuer Fall für DCI Jonah Sheens und sein Team, der fast keiner geworden wäre. Warum hat Aidan so spät erst die Polizei informiert und warum weiß er nicht, wo sich die Wohnung seiner Freundin befindet, die nun tot in der Badewanne liegt?
Und obwohl Zoe offenbar sehr beliebt war, häufen sich plötzlich in ihrem Umfeld die Verdächtigen – doch wer ist der Täter?

Mit „Wer auf dich wartet“ legt Gytha Lodge den zweiten Fall von DCI Jonah Sheens vor.
Wie auch schon im Vorgänger stehen die Ermittlungen der Polizei im Vordergrund und man erfährt auch einiges aus deren Privatleben. Dies nimmt jedoch keinen zu großen Raum ein, was mir gut gefallen hat. Der Fokus liegt ganz klar auf dem Fall und der (Spuren)Suche nach dem Täter.

Zwischendurch folgen dann immer wieder Rückblenden aus Zoes Leben, die etwa anderthalb Jahre vor den jetzigen Ereignissen beginnen und bis kurz vor ihren Tod reichen. Hier erfährt der Leser einiges über Zoe, ihre Freunde und auch über Aidan und hat diesbezüglich gegenüber den polizeilichen Ermittlungen einen kleinen Vorsprung.

Diese sind im Übrigen spannend zu verfolgen und überhaupt ist das Buch wirklich gut geschrieben, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Auch die Charaktere sind für mich recht gut dargestellt, auch wenn sie – wohl aufgrund der doch recht vielen Beteiligten – teilweise auch etwas oberflächlich auf mich wirkten.
Die Auflösung hat mich dann wirklich überraschen können – der Autorin ist es gut gelungen, doch einige falsche Fährten zu legen –, war dabei aber gut durchdacht und schlüssig.

„Wer auf dich wartet“ ist ein guter, solider Krimi und ich freue mich schon auf den nächsten Fall von DCI Jonah Sheens und seinem Team.

Bewertung vom 28.10.2020
ministeps: Hör rein, sing mit! Erste Kinderlieder zum Anhören.
Volksgut

ministeps: Hör rein, sing mit! Erste Kinderlieder zum Anhören.


sehr gut

„Hör rein, sing mit“ ist ein weiteres tolles Büchlein aus der ministeps-Reihe von Ravensburger, die bekannt ist für ihre wirklich kind- und altersgerechte Aufmachung. So können schon Kleinkinder ab 12 Monaten selbständig ihre Lieblingslieder aussuchen und anhören und dabei auch noch die wirklich niedlichen Illustrationen bewundern.
Ente, Bär, Frosch, Schaf etc. sind wirklich ganz toll gezeichnet, immer passend zum jeweiligen Lied und die Bilder sind auch nicht überladen, sondern für diese Altersklasse genau richtig.

Auch der Sound selbst ist für so ein kleines Buch erstaunlich gut und klar und auch die Lautstärke ist angemessen, so dass man „Alle meine Entchen“, „Backe, backe Kuchen“, „Bruder Jakob“, „Summ, summ, summ“ und „Schlaf, Kindlich, schlaf“ wirklich gut verstehen und auch mitsingen kann.
Dass sowohl Noten als auch Text mit dabei stehen ist zwar für die Kinder eher nebensächlich, für mich aber ein schönes Extra, auch wenn die meisten die Texte wahrscheinlich so oder so kennen.

Einziges Manko ist für mich der Sensor, der die Musik auslöst, sobald man die Seite aufschlägt. Dieser reagiert auf Licht, ist aber – zumindest bei meinem Buch – äußerst empfindlich. Zum einen benötigt er eine Lichtquelle, die wirklich direkt auf das Buch strahlt (mit einem Deckenfluter klappt das nicht immer, obwohl das Zimmer ansonsten hell ist). Zum anderen startet das Lied direkt neu, sobald man beispielsweise mit der Hand über den Sensor kommt. Das nervt mich manchmal ein wenig, vor allem weil meine Tochter gerne auch auf die verschiedenen Tiere zeigt und dann jedes Mal das Lied wieder von vorne beginnt.

Ansonsten ist „Hör rein, sing mit“ aber ein tolles Büchlein, das besonders meiner Tochter sehr viel Freude bereitet und wirklich liebevoll und schön gestaltet ist.

Bewertung vom 28.10.2020
Verschließ jede Tür (eBook, ePUB)
Sager, Riley

Verschließ jede Tür (eBook, ePUB)


gut

Jules ist überglücklich. Nach der Trennung von ihrem Freund und dem Verlust ihrer Wohnung scheint es jetzt endlich wieder aufwärts zu gehen. Sie darf als Apartmentsitterin im „Bartholomew“, einem prachtvollen alten Hochhaus am Central Park, auf eine Luxuswohnung aufpassen. Es gibt zwar einige seltsame Bedingungen, so muss sie jede Nacht in der Wohnung schlafen und darf dort keinen Besuch empfangen, aber die nimmt sie gern in Kauf.
Doch dann verschwindet Ingrid, eine andere Apartmentsitterin, es häufen sich unheimliche Vorkommnisse und immer öfter hört Jules davon, dass das „Bartholomew“ ein dunkles Geheimnis haben soll.
Sie beginnt auf eigene Faust Erkundigungen einzuziehen und gerät dabei plötzlich selbst in Gefahr.

Mit Spannung bin ich an die Lektüre von „Verschließ jede Tür“ herangegangen, versprach der Klappentext doch eine interessante und auch etwas gruselige Geschichte. Leider konnte mich das Buch jedoch nicht so recht packen. Ich finde die Idee wirklich super, die Umsetzung hat mir allerdings nicht so gut gefallen.

Der Schreibstil des Autors ist zwar wirklich gut und so war ich sofort mittendrin im Leben von Jules, die mir im Übrigen auch gleich sympathisch war. Doch irgendwie wollte keine rechte Spannung aufkommen. Für meinen Geschmack hätte man viel mehr aus der unheilvollen Atmosphäre in diesem alten Prachtbau machen können und für die Thematik war mir die Geschichte einfach nicht gruselig genug.

Ich wollte zwar schon wissen, wie alles zusammenhängt und hatte deshalb auch einen gewissen Drang, weiterlesen zu wollen. So richtig gefesselt war ich allerdings nicht, vielmehr plätscherten die Ereignisse für mich eher so vor sich hin, ohne dass ich wirklich hineingezogen wurde.

Die Auflösung kam dann schon überraschend, war für meinen Geschmack aber doch ein wenig zu viel des Guten. Ich fand „Verschließ jede Tür“ zwar nicht wirklich schlecht, so richtig überzeugt hat es mich allerdings auch nicht.

Bewertung vom 26.10.2020
Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11


ausgezeichnet

Der neue „Kluftiger“ ist endlich da – und „Funkenmord“ knüpft nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an. Dessen Lektüre ist zwar nicht zwingend ein Muss, ich denke, die Zusammenhänge kann man auch so verstehen, aber doch ratsam.

Gerade auch nach dem Überfall auf ihn im Wald, bei dem die Täter unerkannt flüchten konnten, ist Kluftiger fest entschlossen, den alten Fall „Funkenmord“ wieder aufzurollen – außerdem lastet sein Fehler von damals immer noch schwer auf ihm. Seine Kollegen zeigen daran zwar nur wenig Interesse, die neue Mitarbeiterin Lucy Beer unterstützt ihn jedoch gleich tatkräftig.
Und auch privat liegt einiges im Argen: Kluftingers Frau Erika ist krank und dann steht auch noch die Taufe des Enkelkinds bevor. Es gibt also viel zu tun für den Kommissar…

Ich finde es gut und auch mal etwas anderes, dass die Autoren Kluftinger den alten Fall noch einmal aufrollen lassen, gerade weil auch aus dem letzten Band doch einige Fragen offen geblieben sind.
Am Anfang passiert jedoch erst einmal nicht allzu viel bezüglich des Cold Case und das Privatleben des Kommissars nimmt doch einen sehr großen Raum ein. Das ist zwar nicht unbedingt ungewöhnlich und die Reihe sicher auch deshalb so beliebt, war aber diesmal für meinen Geschmack wirklich sehr ausufernd. Doch gerade, als mich das so ein bisschen zu stören anfing und mir fast etwas zu viel wurde, nimmt der eigentliche Fall gehörig an Fahrt auf und schlägt noch einige Haken, bevor er dann sein – für mich – doch recht überraschendes Ende findet.

Alles in allem hat mir „Funkenmord“ wirklich sehr gut gefallen, die Lektüre war kurzweilig, unterhaltsam und spannend und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Kluftinger!

Bewertung vom 06.10.2020
Die Rachsüchtige
Calden, Saskia

Die Rachsüchtige


sehr gut

Vor acht Jahren ist Kristina mit einer zerrissenen Perlenkette in den blutigen Händen aus ihrem Heimatort geflohen. Bis heute weiß sie nicht, was in jener Nacht eigentlich passiert ist.
Doch plötzlich taucht eine Fremde auf, die etwas über die damaligen Geschehnisse zu wissen scheint. Als diese Kristina auch noch einen Mord in die Schuhe schieben will wird ihr klar: Sie muss sich endlich der Vergangenheit stellen und herausfinden, welche Schuld sie damals auf sich geladen hat.

Ich hatte zunächst ein bisschen Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Das Buch ist zwar nicht schlecht geschrieben, die Erzählweise fand ich allerdings am Anfang etwas verworren, so dass es ein wenig gedauert, bis ich so richtig „drin“ war.
Dies lag vielleicht auch daran, dass es mir sehr schwer fiel, mich in Kristina hineinzuversetzen. Zum einen fand ich sie nicht sehr sympathisch, gerade wenn sie über die Zeit von vor acht Jahren erzählt hat.
Zum anderen habe ich es einfach nicht verstanden, warum sie nicht mehr nachgeforscht hat, was damals eigentlich passiert ist. Dieser Aspekt kam für mich etwas zu kurz und eine richtige Erklärung für ihre Handlungen (oder auch Nicht-Handlungen) konnte ich nicht finden.

Auch wollte bei mir keine rechte Spannung aufkommen. Ich wollte zwar schon wissen, wie sich alles auflöst und auch was es mit der Fremden auf sich hat, die Kristina bedroht. Von daher hatte ich schon das Bedürfnis, weiterzulesen und dran zu bleiben; so richtig fesseln konnte es mich allerdings nicht.

Was die Lektüre dann aber im Endeffekt wirklich aufgewertet hat, war der Schluss. Den fand ich einfach grandios und er ist allein mehr als 5 Sterne wert. Wenn das Buch vorher für meinen Geschmack so ein bisschen vor sich hin dümpelte, kam gegen Ende und mit der Auflösung ein richtiger Paukenschlag, mit dem ich wirklich kein bisschen gerechnet hatte.

Alles in allem hat mir „Die Rachsüchtige“ daher gut gefallen und hat dank des tollen Endes noch einige Zeit nachgewirkt.

Bewertung vom 05.10.2020
Dunkler Raum (eBook, ePUB)
Robert, Peter

Dunkler Raum (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lutz Helsinger ist überglücklich mit seinem Sohn Raph aus dem Problemviertel Neuwarder in Hamburg wegzukommen; das Internat Gut Vogelstein, wo er sich gemeinsam mit seiner Freundin Marion und deren Tochter Tari ein neues Leben aufbauen möchte, scheint wirklich das Paradies auf Erden zu sein.
Lutz‘ ehemalige Nachbarin Regina Adebaye hingegen bleibt mit ihren beiden Kindern in Hamburg zurück, wo das Leben jeden Tag aufs neue ein Kampf ums Überleben ist.
Doch plötzlich gerät nicht nur Lutz‘ heile Welt ins Wanken, überall auf der Welt kommt es zu Ausrastern und Gewalt von Kindern, die bald „Killerkinder“ genannt werden. Kann Lutz die Ereignisse irgendwie aufhalten oder ist er ihnen hilflos ausgeliefert?

Ich bin recht unvoreingenommen an die Lektüre von „Dunkler Raum“ herangegangen, da der Klappentext für meinen Geschmack nicht wirklich aussagekräftig ist und auch das Cover sehr schlicht gehalten ist. Was mich dann aber erwartet hat, das kam dann doch etwas überraschend.
Zunächst einmal ist es wahnsinnig gut geschrieben. Messerscharf beobachtet Peter Robert die Geschehnisse rund um die Familien von Regina und Lutz, das Ganze mit einer Ausführlichkeit und einem Detailreichtum (immerhin zählt das Buch stolze 750 Seiten), die mir jedoch erstaunlicherweise nie langatmig oder „zu viel“ wurden. Im Gegenteil: Es liest sich packend und fesselnd wie ein Krimi und auch wenn ich im zweiten Teil manchmal etwas Schwierigkeiten hatte, die zeitlichen Abläufe sofort genau einzuordnen, tat das dem Spannungsbogen keinen Abbruch.

In die Schilderungen ganz alltäglicher Dinge schleicht sich dann immer mehr das Grauen ein, am Anfang eher subtil, später dann wuchtiger, aber immer wieder abgelöst von einer Normalität, die das Schlimme dann umso mehr zum Vorschein treten lässt.

Ich bin wirklich immer noch ganz begeistert von diesem Buch und es hat so eine Sogwirkung auf mich entwickelt, dass ich mich wirklich wie ein Teil des Ganzen gefühlt habe und es richtig schade fand, diese „Welt“ wieder verlassen zu müssen (auch wenn sie gerade gegen Ende doch recht unwirtlich geschildert wird).

Einziger kleiner „Kritikpunkt“ ist für mich, dass das Buch im letzten Teil dann doch recht schnell zu Ende geht. Gerade im Gegensatz zum sehr ausführlichen ersten und auch zweiten Teil, kam das für mich etwas abrupt. Natürlich sind 750 Seiten an sich schon recht viel, aber ich fand diese Aufteilung etwas unausgewogen (und ich hätte tatsächlich auch noch mehr gelesen, auch wenn ich so dicke Bücher eigentlich gar nicht so gerne mag).

Alles in allem fand ich „Dunkler Raum“ aber so beeindruckend und gut, dass es für mich auf jeden Fall fünf Sterne verdient hat. Ich kann nur jedem empfehlen, sich auf die Lektüre einzulassen, es lohnt sich!

Bewertung vom 01.10.2020
Vertigo - Und dann wird alles dunkel
Widholm, Annika

Vertigo - Und dann wird alles dunkel


weniger gut

Clara wohnt erst seit kurzem mit ihrem Freund Markus und seinen beiden Töchtern zusammen. Doch so richtig wohl fühlt sie sich dort nicht, zu vieles erinnert an Markus‘ verunglückte Frau und auch die beiden Töchter scheinen sie nicht zu akzeptieren.
Außerdem hat sie immer mehr das Gefühl, dass auch mit ihr selbst etwas nicht stimmt. Sie fällt plötzlich in Ohnmacht und wacht an ganz anderen Orten wieder auf, bildet sich Gerüche und Gegebenheiten ein und scheint zu allem Überfluss auch noch von einem Mann verfolgt zu werden. Steckt etwa Markus hinter all dem…?

Der Klappentext hat sich richtig spannend gelesen und ich habe mich sehr auf „Vertigo“ gefreut. Leider wollte der Funke aber nicht so recht überspringen.
Stattdessen fand ich die ganze Geschichte eher zäh und langatmig und Spannung kam bei mir kaum auf. Vieles bleibt einfach zu vage und besteht mehr aus Andeutungen als aus Konkretem, was komischerweise aber nicht dazu geführt hat, dass mich die Lektüre packen konnte. Eher das Gegenteil war der Fall.
Auch kommen immer wieder Fragen auf (insbesondere was es mit den Ohnmachtsanfällen auf sich hat), die dann aber nur unbefriedigend oder gar nicht beantwortet werden. Dies könnte eigentlich Spielraum für eigene Überlegungen schaffen, doch auch diesbezüglich hat mich die Handlung nicht gepackt.
Die Charaktere blieben mir letztendlich fremd und waren recht oberflächlich und blass, insbesondere mit Clara konnte ich überhaupt nichts anfangen.

Die Idee der Geschichte an sich finde ich richtig gut, leider hat mir die Umsetzung nicht gefallen bzw. war mir zu verworren. Es gibt auch immer wieder mystische Andeutungen, die aber für meinen Geschmack nicht konsequent genug verfolgt werden.

Auch das Ende hat mich nicht überzeugen können, es hat zwar schon zum Rest des Buchs gepasst, war mir dann aber doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen.

Alles in allem hat „Vertigo“ leider nicht meinen Geschmack getroffen.