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CurlyGirl

Bewertungen

Insgesamt 1059 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2020
Kneipenquiz - Fußball spezial

Kneipenquiz - Fußball spezial


sehr gut

Review-Fazit zu „Kneipenquiz – Fussball Spezial“, einem kooperativen Quizspiel.

[Infos]
für: 1-X Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 25min.
Autoren: Heinrich Glumpler, Darren Grundorf, Marco Teubner und Tom Zimmermann
Illustration: Kreativbunker
Verlag: moses. Verlag
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Download: Anleitung/Übersichten]
n/a

[Fazit]
750 knallharte Fragen, diesmal rund um den Fussball, bietet dieses Quizspiel, weiterhin basierend auf dem originalen „Kneipenquiz“ (s. Review)!

Nach der Wahl der Schwierigkeitsstufe („Easy Peasy“, „Showtime“, „In your dreams“) und der Spielvorbereitung geht es auch schon los und die Spieler müssen rundenweise gemeinsam, auch auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad schon teilweise abstruse – aber nie uninteressante – Fragen beantworten.
In der Gemeinschaft liegt die Stärke und so ist das Spielprinzip des Kneipenquiz so ausgelegt, dass jeder etwas von seinem Allgemein- und/oder Fachwissen beiträgt, um so den gestellten Fragen(themen) Herr zu werden. Daher dürfen sich die Spieler beraten, wenn sie die 5 Fragen pro Karte zu lösen zu suchen, allerdings läuft eine Sanduhr (5min.) dabei erbarmungslos herunter.

Wurde die Karte entsprechend beantwortet bzw. ist die Zeit abgelaufen, wird nun anhand zuvor ausgelegter Wertungsplättchen bestimmt, wie viele Felder die Spieler ihre Teamfigur (hier ist die Eule stylisch mit einem Schiedsrichter-Trikot gekleidet) vorwärts bewegen dürfen und – im Falle falsch oder nicht beantworteter Fragen – wie weit die Quizgegner (hier gesteuert durch das Spiel) vorrücken. Das Ziel ist es bei Spielende vor den „gegnerischen“ Figuren (Trikots grosser Fussballnationen) zu stehen.

Das Spiel bringt die verruchte Quizatmosphäre herrlich gelungen auf den heimischen Spieltisch und bietet exzellentes Spielmaterial. Die Idee mit der ausklappbaren Spielbox und den integrierten Schubfächern ist immer noch klasse. Der Fragenkatalog ist sehr umfangreich und bietet Themen aus allen erdenklichen Bereichen um König Fussball (s. Fotos) und nicht wie zuvor befürchtet nur trockene Profi-Statistik-Fragen, so dass sich hier wirklich jeder irgendwie einbringen kann, auch ohne täglich die Bundesliga zu verfolgen *G*.
Der Unterschied zwischen den Schwierigkeitsgraden liegt dann zwar „nur“ in der Punkteverteilung, da die Spieler immer weniger Boni erhalten und so schon jede Frage richtig beantworten müssen, um noch eine Chance zu haben, aber bis die vielen Fragen durchgespielt wurden, fällt das kaum auf bzw. macht dies nichts aus, die motivierende Herausforderung bleibt bestehen.
Interessant wird es sicherlich auch, wenn man das Original-Grundspiel, mit seinen Erweiterungen mit dieser Fussball-Edition kombiniert oder ein Turnier daraus erstellt :)!

Es gibt nicht viele reine Koop-Quizspiele und dieses gehört auf jeden Fall zu den Topvertretern und macht langanhaltend Spaß, auch wenn das Hauptthema eingeschränkt scheint. Einzig der Umstand, dass man schon mindestens 4 Spieler – besser 6 – benötigt, schmälert das Erlebnis etwas, da nicht jede Spielrunde durchgehend über viele Mitspieler verfügt. Aber auch als Party-Spiel für zwischendurch, ist es auf jeden Fall eine Anschaffung wert.

[Note]
5 von 6 Punkten.

Bewertung vom 27.05.2020
Maneater - Day One Edition (PC)

Maneater - Day One Edition (PC)


sehr gut

„Maneater“ will ein Action-RPG sein, das erste seiner wässrigen Art und gibt dazu dem Spieler einen Baby-Hai an die Steuerhand, um diesen durch verschiedenste Gewässer dümpeln und pflügen zu lassen – je nach Situation – und durch Erhaschen von Beute (inkl. Vertilgen derselben) und Auffinden spezieller Orte und Schätze Erfahrung zu sammeln. Dadurch wächst der Hai und entwickelt sich durch verschiedene Stufen hindurch zur brutalen Kampfbestie – wenn der Spieler das so will^^.

Zu Spielbeginn taucht man als ausgewachsener Hai in abgesperrtem Gebiet umher und lernt die Steuerung und Umgebung kennen, begleitet von einem (gut vertonten) Erzähler, der viel Wissenswertes über das Haileben preisgibt. Schliesslich begegnet man, nach vielen, blutigen Happen auch am Strand, Hai-Jägern, deren Boote es zu zerstören gilt. Die Jäger sind allerdings nicht wirklich wehrlos und schiessen mit ihren laserpoint-gestützten Gewehren fleissig Löcher in die Haiflossen, wenn nicht geschickt gerollt und ausgewichen wird. Kurz darauf erscheint dann auch der Hauptgegner und erlegt den Spielerhai…………..doch damit fängt das Spielerhai-Leben erst an, denn nach einer brutalen Ausweidungsszene („Orca, der Killerwal“ läßt grüßen), erblickt ein Hai-Junges das Licht dieser grausamen Menschenwelt, entkommt und wird nun der eigentliche, tierische Protagonist, den es fortan zu steuern und entwickeln geht – natürlich mit Rachegedanken im fischigen Hinterkopf für die erlegte Mama.

Als „Kind“ schwimmt man nun also umher und entdeckt das neue Gebiet (und später viele mehr), ernährt sich von kleineren Fischen und erhält nach etwas Wachstum die ersten, „richtigen“ Aufgaben. Dazu zählt z.B. das Erlegen eines Level-8-Predatoren, während man selbst erst Level 2-3 ist……aber das passt, denn man muss sich umgewöhnen, dass der Hai-Level nicht gleich dem der Gegner ist. Mit Level 3 war es kein Problem zu kämpfen und später mit Level 4 gar einen Level 15 – Gegner zu besiegen – wenn auch mit mehreren Anläufen (nicht Toden!), denn die Gegner regenerieren nur sehr langsam, der Hai dagegen, durch Futtern von Fischen und Schildkröten, sehr schnell. Man muss nur schnell flüchten können, wenn das Leben unter 20% sinkt^^ und Fische in der Nähe haben. Das geht aber recht gut und man hat es auch bald raus, wie man derlei ungleich erscheinende Kämpfe meistert. Die Steuerung ist einem hier manchmal im Weg, da diese gelegentlich unpräzise wirkt und die Tasten sich nicht komplett nach Wunsch belegen lassen. Aber der Hai ist um einiges tougher, als seine großen Gegner und so gleicht sich das Level meist gut aus.

Die Story entwickelt sich und die Herausforderung steigt stetig, da die ganzen Jäger, welche nach und nach auftauchen, nicht zimperlich sind.
Im B-Movie-Stil spassig sind aber allemal die Umgebungen und die Möglichkeiten so gut wie alles zu fressen, da wundert es kaum – aus Menschensicht^^ -, wenn da immer mehr Jäger erscheinen.
An Land lässt sich für einige Sekunden springen und die dummen, ahnungslosen Touristen auf ihren Strandtüchern anknabbern. Auch sonst gibt es neben den tierischen Vertretern einiges aufzufinden und mit der Haischnauze „aufzusammeln“, z.B. Schilder als Sammelobjekte oder spezielle Truhen, gut versteckt zwischen Unterwasserfarnen, die besonders viel Energie spenden.

Energie wird durch Nahrung, u.ä.^^, aufgenommen und wenn es davon genügend gab, „wächst“ der Hai und lässt sich in aufzuspürenden Grotten neu ausrüsten. D.h. mit neuen Fähigkeiten bestücken, wie z.B. besseres Sonar und viele, andere abstrusere Dinge im späteren Levelverlauf (Knochenpanzer, elektr. Ladungen, u.a.)! Der RPG-Aspekt funktioniert und motiviert durchaus, wenn man einmal „drin“ ist im Spielver- und ablauf, macht das alles richtig Spass.

„Maneater“ ist kein AAA-Titel mit Bombast-Grafik und stundenlanger Level-Abwechslung, das geht schon fast vom Thema her nicht, aber es sieht dennoch Bombe aus, ist mal was anderes und weiss immer wieder anzuspornen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2020
Ravensburger 26400 - Disney Villainous, Böse bis ins Mark, Strategiespiel

Ravensburger 26400 - Disney Villainous, Böse bis ins Mark, Strategiespiel


sehr gut

Review-Fazit zu „Disney Villainous – Böse bis ins Mark“, der ersten Erweiterung zum grandiosen Familienspiel „Disney Villainous“.


[Infos]
für: 2-3 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 40-60min.
Autor: Prospero Hall
Illustration: n/a
Verlag: Ravensburger
Anleitung: deutsch
Material: deutsch


[Fazit]
Die erste Erweiterung zum ausgezeichenten Disney Villainous (s. Review), bringt neue Bösewichte („Böse Königin“, „Hades“, „Dr. Facilier“) sowie Helden („Schneewittchen und die sieben Zwerge“, „Tiana-Charlotte-Louis-Ray-…“, „Herkules-Megara-Hera-Phil-…“) und damit neue Karten und Spielkomponenten auf den Tisch und lässt sich obendrein als Standalone spielen, ohne das Grundspiel.

Die drei neuen Bösewichter spielen sich hier ebenfalls völlig unterschiedlich, was auch schon im Grundspiel für Motivation sorgte, nur, dass es diesmal doch etwas fordernder zugeht. Es muss schon überlegter gespielt werden, um den neuen Fähigkeiten bzw. Ereignissen Herr zu werden. Da spielt sich Hades noch fast am einfachsten, der „nur“ 3 Titanen auf das letzte Feld bewegen muss – natürlich mit so mancher Hürde. Das Sammeln der nötigen Zutaten für den speziellen Zaubertrank der bösen Königin, um an Schneewittchen zu gelangen, ist da schon aufwendiger. Dr. Facilier versucht möglichst rasch einen Talisman auf seine Seite zu ziehen, um das Spiel direkt zu gewinnen. Die Schwierigkeit in der Erfüllung nötiger Aufgaben hängt natürlich auch etwas vom Glück beim Kartenziehen ab.

Die Komponenten sind wieder von bester Qualität und sehen einfach toll aus. Die Regeln und der Spielablauf sind quasi gleich und damit auch leicht zugänglich. Es funktioniert wunderbar als eigenständiges Spiel, lässt sich aber genauso schön ins Grundspiel integrieren.
Für Freunde des Grundspiels quasi ein Pflichtkauf für mehr Varianz und für Neulinge ein feiner, wenn auch vielleicht etwas schwierigerer Einstieg.

[Note]
5.5 von 6 Punkten.

Bewertung vom 19.05.2020
Villagers (Spiel)

Villagers (Spiel)


gut

Review-Fazit zu „Villagers“, einem Deckbau-Aufbauspiel.

[Infos]
für: 1-5 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 30-60min.
Autor: Haakon Gaarder
Illustration: Haakon Gaarder
Verlag: Sinister Fish Games
Anleitung: englisch
Material: sprachneutral


[Fazit]
In „Villagers“ bauen die Spieler ein neues Dorf auf, nachdem zuvor eine Plage ganze Landstriche ausgerottet hat. Es müssem neue Dorfbewohner her und diese werden über eine Marktauslage rekrutiert. Abwechselnd führen die Spieler pro Runde 2 Phasen durch und je nach Verbrauch der ausliegenden Karten kommt es zwischendrin zu einer Marktphase in welcher die Spieler Gold verdienen, um bei Spielende mit der größten Anhäufung Gold zu gewinnen. In den Bauphasen gilt es dann noch auf die richtigen Reihenfolgen und Spezialfähigkeiten mancher neuer Dorfbewohner zu achten und im Hinblick auf die Verdienstphasen diese geschickt zu kombinieren.

Bis zu 4 Spieler können sich nach dem Studium der relativ zugänglichen Anleitung miteinander messen und auch ein Solitär-Modus wurde integriert. Die Spielkomponenten sind gerade in der KS-Edition sehr wertig, auch wenn der Grafikstil der Karten vllt. für manchen etwas eigenwillig ist. Der Spielablauf entwickelt sich von Runde zu Runde zügiger, da die Spieler immer vertrauter mit der an sich einfachen Mechanik sind, ohne dabei aber monoton zu werden, denn es gilt immer darauf zu achten, wie die (neuen) Dorfbewohner miteinander harmonieren bzw. die eigenen Pläne anzupassen, wenn die Mitspieler den eigenen Vorstellungen in die Quere kommen.
Insbesondere wenn Karten „gebaut“ werden, deren Abhängigkeit den Mitspielern zuspielt, da viele der wertvollen Karten (hohes Einkommen) bedingen, dass bestimmte andere Karten „im Spiel“ sind und das darf durchaus bei einem Mitspieler sein, der dann Gold für die indirekte Benutzung erhält.
Aus diesen Kartenbedingungen resultiert auch ein gewisser Glücksfaktor, denn wenn in eine bestimmte Richtung „gebaut“ wird und auf dazu passende, fortschrittlichere Karten spekuliert wird, heisst es noch lange nicht, dass diese überhaupt im Spiel sind / sein werden – dann wurde quasi auf Sand „gebaut“. Es benötigt also auch Geduld und Ausdauer (und Hoffnung^^), um bestimmte Ausbaukarten zu erhalten. Dies kann je nach Spielverlauf ziemlich nerven, in einer anderen Partie aber „wie von selbst“ funktionieren.

Rundum ist das Spiel kurzweilig, hübsch, fordernd, aber nicht wirklich schwer und zudem durchaus motivierend, da sich die Partien meist sehr unterschiedlich spielen.
Das Material der KS-Edition ist zudem nicht nur sehr wertig, sondern bringt auch noch eine extra Portion Atmosphäre ins Spiel, mit den Holzkomponenten und weiteren Karten.
Somit ist „Villagers“ durchaus eine Empfehlung für das heimische Spielregal

[Note]
4.5 von 6 Punkten.

Bewertung vom 02.05.2020
Flügelschlag (Kennerspiel des Jahres 2019)

Flügelschlag (Kennerspiel des Jahres 2019)


ausgezeichnet

Das Kennerspiel des Jahres 2019 verlangt den Spielern gute Planung und Vorausschau ab, um beim Wetteifern um die beste Vogelartensammlung vorne zu liegen. In drei verschiedenen Lebensraumbereichen – welche wiederum in Spalten auch die Aktionsmöglichkeiten bestimmen – werden Vogelkarten (alle mit unterschiedlichen Besonderheiten) gelegt, um Synergien aufzubauen und geschickt zu nutzen, damit mehr und wertigere Vögel in das eigene „Deck“ gelangen. Thematisch gemeint ist dabei, dass die Vögel nur „zu Besuch“ sind^^, sich die schönsten Plätze eine Weile zu Gemüte führen und der Spieler als Hobby-Ornithologe sich am Bewundern der geflügelten Spezies erfreut.
So ist auch das gesamte Spielmaterial, nicht nur verlagstypisch sehr wertig, sondern wunderbar passend zum Thema gestaltet. Die tollen Karten, die verschieden farbigen Kunststoffeier (deren Farbe keinerlei spielerische Bedeutung hat^^) und auch das Vogelhaus, welches als Würfelturm dient. Letzteres sieht toll aus, erweist sich auf Dauer aber etwas sperrig bzw. lästig, da man immer herumgreifen muss, um die Würfel einzufüllen und es wird doch viel gewürfelt – so werden auch die Pappwände auf Dauer (viiiieeele Spiele) in Mitleidenschaft gezogen (ein offenes Dach wäre da praktischer gewesen).

[...]

Das Zusammenstellen eines flüssig laufenden Decks und Beachten der geheimen Ziele ist dann die tatsächliche Herausforderung, die gelegentlich auch etwas ausarten kann, wenn man mit Zielen „sitzenbleibt“, die nur eine geringe %-Zahl an Chance vorgeben, da die dafür nötigen Vögel eben so selten sind und entsprechend wenig im Kartennachziehstapel vorkommen. Hier kann man sich etwas verrennen, aber zumindest weiss man das vorher (durch die Angabe).
Interessant ist, dass sich das Spiel auch für unterschiedliche Besetzungsgrößen gut qualifiziert, in dem Sinne, dass es sich fast gänzlich anders spielt. Bei 2-3 Spielern wird es mehr strategisch, aber (bzw. deswegen) die mögliche Auswahl eingeschränkter; bei 4-5 Spielern wird es dezent unübersichtlicher, aber auch direkter und die Vogelkarten werden häufiger durchgemischt und so kommt mehr Auswahl auf den Tisch. Hier kommt es dann auf die spielerischen Vorlieben der Beteiligten an, wobei sich die Varianz von jedem mal angeschaut werden sollte^^.
Die Solitär-Spielvariante spielt sich auch sehr fein und die Regeln hierzu bieten motivierende Herausforderungen für den Solisten.

Die Vielfalt der Vogelkarten (allesamt einzigartig) wird durch die ebenfalls sehr empfehlenswerten, ersten Erweiterung noch einmal getoppt.
Neuere Auflagen des Grundspiels kommen nun auch mit zusätzlichen Spiel-Einführungskarten, die neue Spieler richtig an die Hand nehmen und das Spiel näher bringen – den Pack gibt es auch hie und da einzeln nachzukaufen.

„Flügelschlag“ ist vielleicht nicht ganz so innovativ, wie der Hype („das neue Catan“) verspricht, aber es kommt dem sehr nahe und erfüllt eine ähnliche Funktion durch die doch neue Kombination bekannter Mechanismen, die das Spiel so einzigartig machen, und damit eine neue Spielergeneration anspricht. Auch das verhältnismässig neutrale Thema spricht vielleicht mehr unbedarfte Gelegenheitsspieler an, als wenn die Mechanik auf einem Zombiethema aufgebaut worden wäre.

Rundum macht das Spiel so ziemlich alles richtig und kann daher wirklich nur empfohlen werden!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2020
Gönnen können! (Spiel)

Gönnen können! (Spiel)


gut

Review-Fazit zu „Man muss auch gönnen können“, einem Würfel-Optimierungsspiel.

[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autoren: Ulrich Blum und Jens Merkl
Illustration: Leon Schiffer
Verlag: Schmidt Spiele
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral


[Fazit]
Bei „Mmagk“ erstellen die Spieler nach und nach eine 3×3 Auslage vor sich und müssen hier die vorgegebenen Bedingungen mit Würfelwürfen erfüllen, um dann an Boni bzw. Siegpunkte zu gelangen.
Der aktive Spieler wirft alle Würfel und entscheidet bis zu dreimal, welche er behalten bzw. nutzen möchte. Wirft er nach, dürfen die Mitspieler jeweils einen der Würfel des 2. und/oder 3. Wurfs auch für sich nutzen. Die Würfelergebnisse werden auf den vor den Spielern ausliegenden Plättchen eingetragen (Ziffern oder per Ankreuzen) und sobald ein Spieler auf einem Bonusplättchen die Aufgabe erfüllt hat, kann er den abgebildeten Bonus (i.d.R. bis zu 3mal) ab sofort nutzen. Bei den Wertungsplättchen wird auf die Weise überhaupt erst das mögliche Punktekontigent freigeschaltet, welches aber ebenfalls an eine Bedingung geknüpft ist – erhalte X Punkte, z.B. pro Reihe und/oder Spalte mit „fertiggestellten“ Plättchen oder für umliegende Plättchen einer bestimmten Farbe, u.v.m. Wer zuerst 9 „fertiggestellte“ Plättchen vor sich hat beendet das Spiel und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Das an sich simpel klingende Spiel hat es in sich. Es gilt dem Würfelglück regelmäßig entgegen zu wirken und durch geschicktes Vorarbeiten (als passiver Spieler) seine Plättchen gut vorzubereiten für den eigenen Zug. Denn sehr viele Plättchen erwarten eine Erfüllung durch 6 oder 7 Würfel, was eben schwierig ist, wenn man nur 5 im Zug zu Verfügung hat^^.
Dann muss auch noch auf die ausliegenden Plättchen insofern gut geachtet und das Anlegen weiterer fleissig mitbedacht werden, weil diese für die Endwertungen auch Bedingungen erfüllt haben wollen. Es sind genügend Plättchen vorhanden, so dass viele Partien absolviert werden können, bevor eine bemerkbare Wiederholung eintritt, somit bleibt das Spiel auf Dauer kurzweilig – auch durch die einfachen Regeln und der Tatsache, dass an sich alle Spieler immer gleichzeitig agieren können.
Glück versus Taktik versus ein wenig die Mitspieler beobachten versus Geduld und Vorausschau^^ lassen das Spiel auch für ein breites Publikum interessant werden, da sich hier Viel- wie auch Gelegenheitsspieler wiederfinden können.

Nicht so schön, und daher die niedrigere Punktzahl, sind dagegen die mitgelieferten Stifte, welche so gar nicht mitspielen wollten. 1 von 4 funktionierte halbwegs, verschmierte aber bzw. liess sich nicht wirklich „fein“ einsetzen (es müssen halt schon kleinere Kreuze gemacht bzw. Zahlen eingetragen werden), der Rest ging gar nicht. Der Verlag ist informiert und es bleibt abzuwarten, ob dies vllt. nur ein Chargenproblem ist (ausgetrocknete Filzer) und ob es Ersatzoptionen gibt. Es blockiert den Spielfluss sichtlich und ärgert einfach, wenn man lange herumprobiert, bis die entsprechenden Markierungen gesetzt werden konnten :(!
Schade auch, dass die Stifte nicht, wie sonst oft üblich, gleich an der Kappe auch ein Schwämmchen sitzen haben, mit dem man dann die Notierungen wieder entfernen kann.

[EDIT: Der Verlag sendet Ersatz zu! „Schwämmchen“ sind keine geplant.]

Insgesamt aber ein tolles, spassig-forderndes Spiel für das dann aktuell eben Stifte von ähnlichen Spielen geliehen werden müssen.

[Note]
4 von 6 Punkten.