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Benutzername: 
Meli
Wohnort: 
Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2023
Let's Play Bd.1
Krecic, Leeanne M.

Let's Play Bd.1


ausgezeichnet

Liebevolle Zeichnungen, Videospiele, Humor und eine sympathische Protagonistin

Sam ist stolz auf ihr erstes eigenes Game, das sie auf einer Plattform für Indie-Spiele veröffentlicht, aber sie erhält vernichtende Bewertungen, als der erfolgreiche Influencer Marshall ihr Spiel kritisiert. Denn seine Fans stimmen ihm zu, ohne dem Spiel überhaupt eine Chance zu geben. Natürlich ist Sam dann alles andere als erfreut, als Marshall ausgerechnet in der Wohnung nebenan einzieht.

Als erstes ist mir der Zeichenstil aufgefallen: die liebevollen Zeichnungen, in denen Gefühle oft übertrieben dargestellt oder auch personifiziert werden und miteinander kämpfen, außerdem haben mir auch die vielen kleinen Bezüge zu Videospielen sehr gut gefallen. Zusammen mit etwas Kitsch und albernen Situationen machen sie einen großen Teil des Charmes der Geschichte aus.

Meine einzige Kritik wäre, dass die Graphic Novel so kurz war! Es gibt schon einige Handlungsstränge, die angerissen werden, darunter neben Marshall zwei weitere Romantic-Interests, Sams Karriere als Spiele-Entwicklerin und auch in der IT-Firma ihres Vaters, ihre Freunde und außerdem auch Sams persönliche Entwicklung, da sie am Anfang eher schüchtern ist und Konfrontationen lieber aus dem Weg geht. Aber von den meisten Dingen bekommt man nur erste Eindrücke und hat kaum Zeit, sich an die Charaktere zu gewöhnen.

Zwischen all dem steht der Konflikt zwischen Sam und Marshall noch am ehesten im Mittelpunkt; Sam wollte mit ihrem Adventure-Puzzle-Game ihre Leidenschaft für Spiele teilen, aber Marshall scheint nicht bewusst zu sein, welchen Einfluss er als "Viewtuber" auf seine Fans hat. Sam ist sowieso schon schüchtern, da hilft es ihrem Selbstbewusstsein nicht wirklich, wenn sie online plötzlich so viel Negativität erfährt. Dadurch gibt es auf jeden Fall auch ein ernstes Thema, das der unterhaltsamen Graphic Novel noch etwas mehr Tiefe verleiht.

Fazit
Sam ist eine sympathische Protagonistin und ich freue mich auf mehr von ihrer Geschichte, bisher hatte ich auf jeden Fall viel Spaß an der Graphic Novel, die mit einem tollen Zeichenstil und viel Humor überzeugen kann.

Bewertung vom 08.07.2023
Only a Monster / Die Dynastie der Zeitreisenden Bd.1
Len, Vanessa

Only a Monster / Die Dynastie der Zeitreisenden Bd.1


sehr gut

Entschlossenheit, Einfallsreichtum und Zweifel - ein spannendes Zeitreise-Abenteuer für Joan

Erst freut Joan sich auf ihr erstes Date mit ihrem Schwarm Nick, dann macht sie aus Versehen einen Zeitsprung und erfährt, dass ihre Familie und andere "Monster" den Menschen Lebenszeit stehlen, um in der Zeit zu reisen, und am Ende stirbt beinahe ihre gesamte Familie, und der gefürchtete Monsterjäger ist ausgerechnet Nick. Zusammen mit Aaron, dessen Familie auch von Nick erwischt wurde, flieht sie in die Vergangenheit und ist entschlossen, ihre Familie zu retten.

Joan hatte bisher keine Ahnung von den Fähigkeiten ihrer Familie, da sie selbst halb Mensch ist. Sie ist entsetzt, was man braucht, um eine Zeitreise machen zu können und weiß, dass sie selbst nicht bereit ist, Menschen dafür etwas von ihrer Lebenszeit zu stehlen. Aber wenn das Leben ihrer Familie auf dem Spiel steht, muss sie ihre Prioritäten oft überdenken und auch mal Dinge tun, die ... nur ein Monster tun würde.

Da sie die Regeln der Zeitreisen kaum kennt, schmiedet sie Pläne, die andere unmöglich nennen würden und ist auch eher bereit, die Einschränkungen zu hinterfragen und immer wieder nach neuen Lösungen zu suchen, während zum Beispiel Aaron die Regeln schon so lange kennt, dass er sie schon lange akzeptiert hat. Obwohl Joan am wenigsten weiß, ist sie auch die treibende Kraft, weil sie sich nicht entmutigen lässt und auch kreativ und einfallsreich ist.

Es ist schon etwas ungewohnt, dass die Zeitreisenden sich selbst als Monster bezeichnen, weil das Wort ja eher negativ klingt und sie ihre Taten ja auch nicht als böse ansehen. Ihr Feind ist der "Held", der für die meisten nicht mehr ist als eine Märchenfigur, aber Joan und ihre Begleiter haben ihn ja bereits getroffen und auch schon überlebt. Also nehmen sie ihn durchaus ernst und wissen, welche Gefahr ihnen und auch allen anderen Monstern droht, aber sie müssen erst noch herausfinden, wie sie in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft etwas ändern können.

Es ist außerdem schon irgendwie eine Enemies-to-Lovers-Geschichte: Aaron kommt aus einer feindlichen Familie von Monstern und sie arbeiten nur zusammen, weil sie wirklich kaum noch andere Optionen haben; bei Nick hingegen fühlt Joan eine unerklärliche Verbindung, aber er hat auch schon unverzeihliche Dinge getan und Joan könnte sich nicht einmal sicher sein, ob er sie nicht auch umbringen wird.

Fazit
Bei Geschichten mit Zeitreisen wird es schnell kompliziert, aber bis auf ein paar Ausnahmen fand ich die Handlung gut verständlich und fand das Abenteuer auch spannend. Die verschiedenen Fähigkeiten der Monsterfamilien fand ich schon ganz interessant, aber da muss ich auch mehr von sehen, außerdem fand ich es schade, dass die Monster zum größten Teil unter sich bleiben, sodass man von der Reise durch die Zeit nur wenig sieht. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden, besonders Joans Gefühle und Charakterentwicklung fand ich gelungen, und bei dem spannenden Ende freue ich mich auch schon sehr auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 08.07.2023
Slayers - Unsere wahre Lüge (eBook, ePUB)
Kelly, Mira Lyn

Slayers - Unsere wahre Lüge (eBook, ePUB)


gut

Erst ist es eigentlich nur ein Kuss, damit Cammy vor ihrem Ex nicht schlecht dasteht, aber dann wird schnell eine kleine Fake-Beziehung draus. Rux und Cammy sind beste Freunde, die über alles sprechen können, als also vertrauen sie einander auch genug, um der Anziehung nachgeben zu können, ohne Angst um ihre Freundschaft zu haben.

Aber natürlich sind trotzdem auch kompliziertere Gefühle im Spiel, denn Cammy hat einen Sohn, den sie vor Enttäuschungen bewahren möchte, und da der kleine Matty Rux so schon sehr gern hat, möchten sie ihm nicht zu viele Hoffnungen machen oder ihn verwirren. Außerdem ist auch Mattys Vater, der sowohl Cammy als auch seinen eigenen Sohn im Stich gelassen hat, wieder zurück und möchte mehr Verantwortung übernehmen, daher ist es bereits eine turbulente Zeit für Mutter und Sohn.

Rux hingegen findet, dass er den beiden nicht die Stabilität bieten könnte, die sie verdienen, er sei nicht gut genug für sie und auch einfach nicht der Typ für feste Beziehungen, nachdem er schon einmal verletzt wurde. Seine Karriere als Eishockey-Spieler läuft gerade auch nicht so gut, denn er ist nicht gerade in Bestform und die Presse ist schnell bereit, die Schuld der neuen Freundin zuzuschreiben: Cammy.

Mir hat die Chemie zwischen Rux und Cammy sehr gut gefallen, man fühlt sowohl die starke Freundschaft als auch die Anziehung, aber auch ihre Sorgen kann man sehr gut nachvollziehen. Die Fake-Dating-Romance ist kaum vorhanden, aber schon der Grund, warum die beiden sich anfangs aufeinander einlassen. Dafür hat mir die Geschichte um Matty auch sehr gut gefallen und auch die enge Beziehung zwischen Cammy und ihrer Schwester fand ich sehr gelungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2023
Beautiful Graves
Shen, L. J.

Beautiful Graves


sehr gut

Liebesdreieck, Verlust und Selbstliebe

Everlynne und Joe fühlen sofort eine tiefe Verbindung, als sie sich im Spanienurlaub kennenlernen, aber schon nach einer Nacht trennen sich ihre Wege wieder. Jahre später denkt Ever noch immer an ihre erste Liebe und ist noch nicht über ihn hinweg, bis Dom in ihr Leben tritt und nicht locker lässt, bis sie bereit ist, ihr Herz wieder zu öffnen. Doch ihre Beziehung wird auf die Probe gestellt, als Joe plötzlich wieder auftaucht.

Seit einem schweren Schicksalsschlag ist Everlynne sehr einsam und antriebslos, sie hat keine besonders gute Beziehung zu ihrer Familie und meidet Begegnungen, und sie hat auch nur eine beste Freundin, die aus Rücksicht auf Ever nicht mit ihrem Freund zusammenziehen kann, da Ever sonst niemanden mehr hat.

Sie fühlt sich schon schnell zu Dom hingezogen, aber sie ist nicht wirklich bereit für eine neue Beziehung, denn sie ist auch nicht wirklich glücklich mit sich selbst und außerdem fühlt sie auch nicht so eine starke Verbindung wie damals bei Joe. Trotzdem fühlt sie sich bei ihm wohl und seine Aufmerksamkeit hilft ihr auch dabei, etwas gegen ihre Ängste zu kämpfen und sich auf Veränderungen einzulassen.

Ich bin ja kein Fan von Bad Boys, aber Joe ist auch nicht wirklich einer. Dom ist meistens gut gelaunt und energiegeladen, während Joe Ever unter den Umständen ihres Wiedersehens oft provoziert und ihr Leben, das gerade wieder gut läuft, erneut auf den Kopf stellt.

Der Klappentext und Prolog verraten schon fast mehr, als ich gebraucht hätte, so kann man schon gut erahnen, was auch einen zukommt: Liebesdreieck, Verlust und Selbstliebe. Dafür fand ich aber Everlynnes Gefühle oft sehr mitreißend. Ich konnte gut nachempfinden, wie unwohl sie sich in ihrer Haut fühlt und auch, warum sie bestimmte Entscheidungen trifft, obwohl sie dadurch nicht glücklicher wird. Es ist schon schön, sie dabei zu begleiten, wenn sie sich ihrer Vergangenheit stellt und sich mit sich selbst versöhnen muss.

Bewertung vom 06.07.2023
Ashblood - Die Herrin der Engel
Nix, Garth

Ashblood - Die Herrin der Engel


weniger gut

Keine Spannung, kein Ziel und keine Verbindung zu den Charakteren

Das Land Ystara ist verdammt: Seit ihr Erzengel sich vor über hundert Jahren von ihnen abgewandt hat, verwandeln sich die Bewohner bei der Berührung mit Magie in Monster oder sterben sofort. Selbst wenn sie ihre Heimat verlassen, werden sie von diesem Fluch verfolgt. Doch die Magierin Liliath ist aus ihrem Schlaf erwacht und will ihre geheimen Pläne endlich umsetzen.

Dafür braucht sie die Hilfe der hoffnungslosen "Verweigernden", wie das ehemalige Volk von Ystara genannt wird, da sie ohne die Hilfe von Engelsmagie leben müssen, und außerdem von vier Auserwählten: Musketierin Agnez, Heiler Simeon, Symbolmacherin Dorotea und Schreiber Henri.

Die vier jungen Auserwählten fühlen bei ihrer ersten Begegnung sofort eine unerklärliche Verbindung, ich jedoch konnte zu keinem der Charaktere eine Verbindung spüren. Man lernt schon einiges über ihre Leben, aber als ihr gemeinsames Abenteuer beginnt, vermischen sie sich schon zu einer Masse, denn sie sind fast immer gemeinsam unterwegs, bei kleinen Meinungsverschiedenheiten können sie sich schnell einigen und sie ziehen auch immer an einem Strang.

Und im Hintergrund zieht Liliath die Fäden, da sie die unscheinbaren Verweigernden nutzen kann, die hoffen, dass Liliath sie von ihrem Fluch befreien kann. Es ist nicht klar, was vor so vielen Jahren genau geschehen ist und auch Liliaths Pläne kann man nicht leicht durchschauen. Obwohl Liliath alles irgendwie lenkt, fühlt sich die Handlung sehr orientierungslos an, sodass kaum Spannung aufkommt.

Die Geschichte spielt in einem Nachbarland von Ystara, das sehr französisch wirkt, was man an ein paar Begriffen merkt und auch an den vielen Namen, die zu einem großen Teil mit D beginnen, was bei der großen Anzahl der Nebencharaktere auch nicht hilft. Hier sind auch sehr viele Frauen in Machtpositionen, aber eigentlich spielt das auch keine Rolle. Etwas enttäuschend fand ich auch die Magie der Engel, denn es waren so viele verschiedene Engel beteiligt, sodass alles möglich ist und ihre Macht sich auch nicht mehr besonders anfühlt.

Fazit
Insgesamt gab es leider kaum etwas an dieser Geschichte, das mir gut gefallen hätte. Die Charaktere fand ich sehr oberflächlich und ihr zielloses Abenteuer fand ich auch nicht spannend.

Bewertung vom 06.07.2023
Emily Wildes Enzyklopädie der Feen / Emily Wilde Bd.1
Fawcett, Heather

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen / Emily Wilde Bd.1


ausgezeichnet

Spannende, charmante und unterhaltsame Feenforschung

Feen sind noch ein eher unerforschtes Gebiet, in dem noch viele Vorurteile und Aberglaube herrschen, aber Emily ist eine der Expertinnen und entschlossen, die erste Enzyklopädie über Feenkunde zu verfassen. Dafür reist sie nun in ein abgeschiedenes Dorf, um die örtlichen Feen zu erforschen - und schon bald folgt ihr ihr akademischer Rivale Bambleby, dessen Anwesenheit alles durcheinanderbringt.

Das Buch konnte mich mit vielen kleinen Feengeschichte bezaubern, die zeigen, wie kompliziert die Feen sind und gleichzeitig auch, wie gut Emily sich mit den vielseitigen Sagen auskennt, womit sie mich auch immer wieder überraschen konnte. Sie kennt kleine Tricks, hat viel gelernt und auch schon einige Erfahrungen gesammelt. So ist sie dann auch der Meinung, dass ihr Kollege Wendell Bambleby selbst zu den Feen gehören muss.

Aus ihrer Perspektive klingt Bambleby mit seinen gefälschten Berichten und seiner Art, jeden um den Finger zu wickeln, ziemlich nervig, aber sein Charme ist sehr amüsant und ein Gegensatz zu Emilys Pragmatismus und ihren Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Dabei ist sie bei ihrer Forschung auch auf die Kooperation der Bewohner des Dorfes angewiesen, die zwischen Aberglauben und Angst auch hilfreiche Informationen über das örtliche Feenvolk haben.

Die Geschichte spielt am Anfang des 20. Jahrhunderts, aber sie fühlt sich sehr zeitlos an, was vermutlich sowohl an Abgeschiedenheit des Dorfes liegt, als auch an den Persönlichkeiten der Protagonisten, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie sich auch in jeder anderen Zeit genau so benommen hätten. Von mir aus hätte es bei der Liebesgeschichte auch ein kleines bisschen mehr sein dürfen, aber so hat es auch perfekt zum Rest der Geschichte gepasst; die Chemie zwischen Bambleby und Emily ist mit ihren unterschiedlichen Charaktereigenschaften einfach herrlich und mir haben auch die wenigen Einblicke in Bamblebys Perspektive sehr gut gefallen.

Fazit
Wechselbälger, Entführungen, schaurige Geschichten voller Unglück und Gefahren - trotzdem ist das Buch nicht unheimlich, sondern faszinierend und einfach magisch. Emilys unerwartetes Abenteuer mit den örtlichen Feen, die gegensätzlichen Charaktere und die gelungene Atmosphäre sorgen für einen Fantasyroman, der sowohl charmant als auch spannend ist.

Bewertung vom 06.07.2023
Eine Lady hat die Wahl
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


sehr gut

Freiheit, Liebe und neues Selbstbewusstsein

Nach zehn Jahren Ehe mit Lord Somerset wird Eliza zur Witwe und erbt unerwartet viel von ihrem verstorbenen Ehemann, was ihr ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Doch ihr Erbe ist an Bedingungen geknüpft und während der Trauerzeit muss sie sich besonders zurückhalten. Gar nicht so leicht, wenn ihre erste Liebe wieder in ihr Leben tritt und auch andere Verehrer ihr Herz höher schlagen lassen.

Sie wurde damals gegen ihren Willen verheiratet, dabei war sie ausgerechnet in den Neffen des Lords verliebt, der nach dem Tod des kinderlosen Lords dessen Titel erbt, sodass der neue Lord Somerset und Eliza sich immer wieder begegnen müssen. Elizas Gefühle sind so stark wie zuvor, aber sie ist sich nicht sicher, ob Oliver ihr vergeben kann, dass sie sich damals nicht getraut hat, die Wünsche ihrer Familie zu ignorieren und ihrem Herzen zu folgen.

Jetzt ist sie als Witwe selbst sehr wohlhabend und muss weder einem Ehemann noch ihren Eltern gehorchen, aber dann sind da noch die strengen Regeln der Trauerzeit und dass Eliza kaum weiß, was sie mit so viel Freiheit eigentlich tun soll. Aber ihr gefällt nicht, dass andere sie nur als gehorsame Witwe wahrnehmen und ist schon entschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie nimmt sich wieder Zeit zum Malen und möchte sich selbst um die Angelegenheiten ihres Erbes kümmern, auch wenn ihre Familie und die Verwalter ihre Wünsche nicht wirklich ernst nehmen. Ich fand es einfach toll, wie sie ihre Möglichkeiten erkundet und ein wenig gegen die Regeln rebelliert, aber bei den Bedingungen, an die ihr Erbe geknüpft ist, habe ich mir auch immer Sorgen um sie gemacht.

Ich mochte besonders ihre beste Freundin Margaret, die Eliza immerzu unterstützt und ermutigt, und auch Lord Melville und seine Schwester Caroline, die sie in Bath kennenlernen. Es ist schwierig für Eliza, sich von Skandalen fernzuhalten, wenn sie Zeit mit den berüchtigten Geschwistern verbringt, aber Caroline beeindruckt Eliza immer wieder mit ihrem Selbstbewusstsein und Lord Melvilles unverschämtem Charme kann man auch nur schwer widerstehen. Bei ihrer unerschütterlichen Art traut Eliza sich bei den beiden auch eher, weniger steif zu sein und offen über ihre Träume und Gefühle zu sprechen.

Fazit
Das meiste hat sich so entwickelt, wie ich es mir auch gewünscht hätte, ich mochte Elizas Entwicklung sehr gerne und ihre persönliche Reise war mit einer mitreißenden Liebesgeschichte und der Klausel im Hinterkopf auch immer spannend. Ich war nur manchmal etwas genervt von den Handlungen der Nebencharaktere, die teilweise von Elizas Geschichte abgelenkt haben.

Bewertung vom 02.07.2023
Magic Fire (eBook, ePUB)
Harper, Helen

Magic Fire (eBook, ePUB)


sehr gut

Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Im vierten Band der Firebrand-Reihe besucht Emma Bellamy eine abgelegene englische Kleinstadt: Es ist die Stadt, in der sie als Kleinkind gelebt hat und wo ihre Eltern ermordet wurden. Jetzt gab es einen neuen Mord und es sieht so aus, als wäre der Täter ein Übernatürlicher - eine Gelegenheit für Emma, sich sowohl den Fall anzusehen, als auch mehr über ihreVergangenheit herauszufinden.

In der Stadt ist Emmas Fall schon sehr bekannt, denn so viele Morde gibt es dort auch nicht. Sie ist eine Sensation und eine Geschichte, die man Touristen erzählt, und auf die viele neugierig sind, aber wegen der grausamen Tode gilt sie auch als Pechvogel. So oder so ist es für sie gar nicht so leicht, mehr über die Vergangenheit und ihr übernatürliches Wesen herauszufinden, aber sie merkt schon bald, dass es noch viel komplizierter ist, als sie bisher angenommen hat.

Es gibt auf jeden Fall wieder spannende Ermittlungen und durch Emmas persönliche Verbindungen wird es auch ziemlich emotional. Sie muss einen alten und neue Mordfälle lösen und wird dabei mit ihrem Kindheitstrauma konfrontiert, während schon wieder jemand versucht, sie umzubringen. Die Fantasywelt bietet immer wieder neue magische Möglichkeiten und bleibt abwechslungsreich und unvorhersehbar, aber ich finde es etwas wenig schade, dass es dadurch etwas willkürlich wirkt. Aber so merkt Emma, dass sie noch viel über die Welt zu lernen hat und ihre Erfahrung in der Kleinstadt machen sie darauf aufmerksam, dass es noch viel Aufklärungsbedarf gibt, was Übernatürliche betrifft.

Fazit
Wie immer: Wer andere Bücher der Autorin mag, wird auch hier wieder Spaß haben, denn die Bücher vereinen Spannung, Magie und Humor auf eine Weise, die immer wieder gelingt.

Bewertung vom 30.06.2023
A Crown of Ivy and Glass
Legrand, Claire

A Crown of Ivy and Glass


gut

Gemma Ashbourne is the youngest member of a powerful family, but magic causes her pain and so she could never be a perfect daughter – but that makes her try even harder. With all that pain, desperation and low self-esteem she tries to hide, she developed more fears and has panick attacks. I liked that mental health issues are addressed in a fantasy novel and I could feel how it affects every aspect of Gemmas life, but it did not make me like her, the other characters – her love-interest is annoyingly perfect – or the plot of the book. Gemma lives in her bubble of self-pity and does not care for anything that does not affect her, so the fantastic world of demons, curses and family drama is pretty shallow.

GERMAN REVIEW
Gemma Ashbourne stammt aus einer der einflussreichsten Familien mit der stärksten Magie, doch sie selbst hat nicht nur keine magischen Kräfte, allein die Nähe zu Magie kann bei ihr starke Schmerzen auslösen.

Ihre fehlenden Fähigkeiten sorgen schon für Probleme in der Familie, denn ihre Schwester Mara musste ihren Platz als Wächterin übernehmen und daher fern von der Familie den Middlemist beschützen, und auch ihre Panikattacken machen Gemma das Leben schwer. Sie hat viele Ängste und Komplexe, weil sie das Gefühl hat, nie gut genug zu sein und eine Außenseiterin in ihrer eigenen Familie ist, und kompensiert das mit zahlreichen Partys und einer Obsession nach Schönheit aus – und sucht so woanders nach Bestätigung. Mit ihrer oberflächlichen Fassade, um sich selbst zu schützen, und ihrem Drang, immer allen zu gefallen, fand ich Gemma insgesamt ziemlich anstrengend und hatte eher Mitleid mit ihr.

Ihre neuste Mission ist es, einen Dämon zu finden, der ihre Familie verflucht hat, da sie hofft, dadurch ihren Vater stolz zu machen. Dabei hilft ihr Talan, in den sie sich beinahe auf den ersten Blick verliebt und dem sie einen großen Teil ihrer Ängste anvertraut. Da konnte ich Gemma auch nicht so richtig ernst nehmen, weil sie sich selbst als weltoffen sieht, aber auch ziemlich naiv ist, sich gedanklich entweder selbst bemitleidet oder Talan anschmachtet. Talan selbst ist schon fast zu perfekt um wahr zu sein, er bezaubert Gemma mit seinem außerordentlich guten Aussehen und seinem Charme, dazu unterstützt er Gemma in all ihren Plänen und ist ihr persönlicher Confidence-Booster. In Gemmas Augen ist er so vollkommen, dass er mir schon bald auf die Nerven ging.

Die Handlung klingt eigentlich ganz interessant, aber ich fand sie auch sehr chaotisch. Da ist natürlich der Dämon, der die Ashbournes verflucht hat, sodass sie sich mit Familie Bask bekriegen müssen, die aber den größten Teil des Buches nur eine Bedrohung im Hintergrund darstellen, sodass man kaum fühlen kann, warum man sie fürchten sollte. Man versteht auch kaum, warum die Ashbournes eigentlich so einflussreich sind, was Mara als Wächterin des Middlemist tut und auch generell erfährt man nur wenig über die Welt, weil Gemma in ihrer eigenen kleinen Blase lebt und nichts über ihre eigenen Probleme hinaus wahrnimmt.

Gleichzeitig habe ich aber auch irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn ich so hart über sie urteile, da sie offensichtlich psychische Probleme hat und daher noch weniger Kontrolle über ihre Gefühle als ein durchschnittlicher Mensch. Und natürlich hilft es in ihrer Situation auch nicht, alles zu unterdrücken und die perfekte Lady vorzuspielen, wenn sie sich selbst überhaupt nicht so sieht. Ich find es generell schön, wenn auch solche Themen in Fantasy-Romanen verarbeitet werden, aber das hat die Charaktere nicht unbedingt sympathischer gemacht und auch die restliche Handlung mit Dämonen, Familiendrama, Fehden und Geheimnissen konnte mich nicht überzeugen.

Bewertung vom 30.06.2023
Payback's a Witch - Rache ist magisch
Harper, Lana

Payback's a Witch - Rache ist magisch


gut

Vor neun Jahren wurde Emmys Herz gebrochen und sie verließ ihre Heimatstadt Thistle Grove. Doch nun kehrt sie zurück, um in dem Wettkampf der drei stärksten Hexenfamilien als Richterin zu agieren, denn sie selbst ist die Erbin der vierten Hexenfamilie, die zu den Gründern der Stadt gehört.

Doch der Wettbewerb verspricht dieses Mal anders zu laufen, denn Gareth Blackmoore brach nicht nur Emmy Harlows Herz, er hat auch ihre beste Freundin Linden Thorn sowie Talia Avramov belogen - und so sind alle Gründerfamilien in diesem Chaos verwickelt. Und das ist nicht ihr einziger Grund, den Sieg der Familie Blackmoore verhindern zu wollen, denn unter ihrer Leitung werden alle anderen Hexen vernachlässigt.

Ich hätte mehr vom Wettbewerb erwartet und auch von der Rache, die die drei betrogenen Hexen planen. Bei Ersterem ist Emmy als Richterin eher eine Zuschauerin und wird teilweise von der Magie gelenkt, bei Letzterem wollen sie Gareth durch die Niederlage beim Wettbewerb von seinem hohen Ross herunterholen. Das ist ja im Grunde genau das, was auch die Inhaltsangabe versprochen hatte, aber ich hätte bei so einem Buchtitel doch mehr erwartet.

Dafür ging es eher um Emmys Gründe, Thistle Grove zu verlassen, und wie es sich für sie anfühlt, nun zurück zu sein, ihre Familie und Freunde wiederzusehen, die Veränderungen in der Stadt zu beobachten und auch ihre Magie wieder zu spüren, die außerhalb von Thistle Grove schnell verkümmerte. Als Richterin hat sie einen ganz neuen Zugang zur Magie und fühlt auch eine besondere Verbindung zur Stadt, doch sie hat sich in Chicago ein Leben aufgebaut, während sie in Thistle Grove nur ein unbedeutendes Mitglied einer schwachen Hexenfamilie ist, auf die die meisten herabblicken.

In diesem Buch geht es auf jeden Fall eher um Gefühle statt um Spannung, daher kann man auch den ein oder anderen Kitsch verzeihen. Im Mittelpunkt stehen Heimat und Zugehörigkeit, Freundschaft und auch besonders die Liebesgeschichte mit Talia, von der Emmy immer wieder beeindruckt ist und die trotz ihres taffen Auftretens einen weichen Kern hat.