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buecherwurm_01
Wohnort: 
Heinsberg

Bewertungen

Insgesamt 247 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2021
Frau Merian und die Wunder der Welt
Kornberger, Ruth

Frau Merian und die Wunder der Welt


gut

Die deutsche Naturwissenschaftlerin und Künstlerin Maria Sibylla Merian flieht in die Niederlande, wo sie ihre Forschungen weiter ausübt und von einer Forschungsreise nach Surinam träumt. Probleme bereitet die Finanzierung. Ihr ausgeprägter Wille öffnet Möglichkeiten, die für einer Frau zum Ende des 17. Jahrhunderts nicht selbstverständlich waren. Ihre Töchter unterstützen ihre Arbeit und die künstlerische Darstellung der Forschungsobjekte. Soweit die historische Grundlage, hinzu kommt eine fiktive Liebesgeschichte, die Einblick in die damalige Welt gibt, aber meines Erachtens zu viel Raum einnimmt.

Mir hat die willensstarke und zielstrebige Frau gefallen, die ihren Weg nicht aus den Augen verliert. Der Vorlauf für die Reise nach Surinam ist recht ausführlich. Es h­ätte mir besser gefallen, wenn der Fokus mehr auf die Forschungsarbeit gerichtet gewesen wäre. Angekommen in Surinam, am Ziel ihrer Träume, muss Maria sich der Realität stellen: wilde Natur, eine realistisch dargestellte Sklavenhaltung und die Suche nach Reisemöglichkeiten im Land. Dieser Part ist recht kurz gehalten, hier hätte ich mir mehr Details zu Natur und Forschung gewünscht.

Der Schreibstil gefällt mir, er ist flüssig zu lesen und zeichnet das Leben der damaligen Zeit realitätsnah. Die Recherche über die damalige Zeit und die Schwierigkeiten für eigenständige Frauen ist sehr fundiert. Aufgrund des Erzählstils ist man vor Ort dabei, fühlt die tropische Hitze und ihre Auswirkungen. Ich hatte aber deutlich mehr über naturwissenschaftliche Aspekte rund um die Protagonistin erwartet. Schade, dass dieser Bereich recht kurz kommt und die Liebesgeschichte überproportional ausgeschmückt wird. Daher kann ich leider nicht zu hoch bewerten.

Bewertung vom 17.06.2021
Die Sprache des Lichts
Kramer, Katharina

Die Sprache des Lichts


ausgezeichnet

Wie vielfältig Sprache doch ist

Protagonisten zeigen uns zu Ende des 16. Jahrhunderts die Welt der Sprache, ein gelungener Debütroman einer sprachgewandten Autorin.

Gleich zu Beginn begegnen wir einer Sprache, die heute nicht mehr verwendet wird, aber sehr ausdrucksstark ist. Eine Spionin der katholischen Liga begegnet ihr in Frankreich und möchte sie für ihre Zwecke nutzen, kann sie aber nicht entschlüsseln. Ihr gegenüber steht ein sprachbegabter, protestantischer ehemaliger Lehrer, der auf der Suche nach der Ursprache ist. Er begibt sich nach England, wo er für den Hofastronom der Königin arbeitet. Er lernt die Alchemie und einen der Anhänger kennen. Die drei begegnen sich bei ihren jeweiligen Aufgaben und machen sich gemeinsam auf den Weg durch Europa, um ihre Ziele zu verfolgen.

Alle Charaktere, von den Protagonisten bis zur kleinsten Nebenfigur, sind durchdacht gezeichnet. Sie passen in die Zeit, die viel Potential bietet. Der historische Kontext ist verständlich beschrieben und zugleich spannend mit der erzählten Geschichte verwoben. Die Beschreibung der Lebensumstände und der Landschaften erwecken beim Leser den Eindruck, mittendrin zu leben. Dies ist der Sprachgewandtheit der Autorin zu verdanken. Sie schafft es, stimmungsvolle Szenarien zu entwickeln, ohne den Blick aufs Ganze zu verlieren.

Sehr imponiert hat mir die ausgezeichnete Recherchearbeit, die sich in vielen, oft kleinen, Details zeigt. Sie spiegelt sich auch in der historischen Übersicht zum Ende des Buches wieder, die ich total gelungen finde. Ebenso die Wort-Erklärungen zu oft nicht geläufigen Bezeichnungen. Eine gute Idee sind auch die kurzen Einleitungen zu jedem Kapitel. Ein rundum gelungenes Buch, das ich gerne weiter empfehlen möchte, denn neben dem Thema Sprache hat mich auch der bildgewaltige Sprachstil der Autorin überzeugt.

Bewertung vom 02.06.2021
Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Die dunkle Seite Wiens

Auf den Spuren krimineller Machenschaften im Wien des 19. Jahrhunderts mit ungewöhnlichen Ermittlern.

Ein neuer Inspektor aus Graz eckt in der Wiener Polizeidirektion mit seinem Verhalten und seiner hochdeutschen Aussprache bei Kollegen und Vorgesetzten an. Kein leichter Einstand. Auch sein Kontakt zum Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs ist seinem Umfeld ein Dorn im Auge. Doch zusammen mit ihm, einer Telefonistin und dem zuständigen Pathologen kommt er neben dem aktuellen Fall weiteren Ungereimtheiten auf die Spur und steuert mit seinen unorthodoxen, neuartigen Ermittlungsmethoden auf ein persönliches Desaster zu. Einen Totengräber mit einem Polizeiagenten zusammenarbeiten zu lassen, diese Idee gefällt mit sehr gut, denn dieses Ermittlerteam ist einfach mal etwas Neues und Außergewöhnliches.

Grausame Morde führen die drei Protagonisten zusammen, ihre Kooperation ist bestens konstruiert. Auch die Konstellation mit den anderen Fällen und die privaten Strängen sind gut gewählt. Die Hinweise zur Auflösung der Mordfälle werden schon früh gestreut, eventuell auch etwas zu deutlich. Mir gefällt der Schreibstil des Autors, der mich schon mit anderen Büchern überzeugen konnte. Neben dem Wiener Dialekt kommen humorvolle Einwürfe nicht zu kurz. Historisch hervorragend recherchiert entführt er uns in ein atmosphärisch interessantes Wien. Von der ersten Zeile an haben mich die Beschreibungen und die Zeichnung der Charaktere überzeugt. Insbesondere der Totengräber und seine Arbeit haben mir gefallen. Neben den Wegbeschreibungen innerhalb der Stadt und ihrer Außenbezirke, einschließlich des Wiener Zentralfriedhofs, werden die Lebensumstände der einzelnen Schichten anschaulich gezeichnet. Hilfreich zur Orientierung in der Wiener Innenstadt ist die Karte auf der Innenseite des Cover. Die neuen Ermittlungsmethoden finde ich verständlich erklärt und gut dargestellt. Den Start der neuen Reihe von Oliver Pötzsch sollten Liebhaber von historischen Romanen nicht verpassen.

Bewertung vom 26.05.2021
Die Architektin von New York / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.3 (eBook, ePUB)
Hucke, Petra

Die Architektin von New York / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Als Frau des Chefingenieurs der Brooklyn Bridge in New York ist das Interesse der Protagonistin für die technischen Aspekte des Brückenbaus geweckt. Nur dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts dies Frauen nicht zugestanden wird. Sie haben sich auf ihre Familie und den Haushalt zu konzentrieren. Man verwehrt ihr nicht nur die Anerkennung, sie erntet auch Spott und Häme für ihren Einsatz und ihr Wissen.

Sie haben einen gemeinsamen Traum: Washington Augustus Roebling und seine Ehefrau Emily Warren Roebling möchten eine Brücke über den East River verwirklichen, um Manhattan und Brooklyn miteinander zu verbinden und die gefährlichen Fährüberfahrten zu vermeiden. Als ihr Mann schwer erkrankt, übernimmt sie im Hintergrund die Führung, denn das notwendige Ingenieurwissen und die mathematischen Kenntnisse hat sie sich angeeignet. Bis zur Fertigstellung der zu diesem Zeitpunkt längsten Hängebrücke der Welt ist ihr Leben sehr turbulent.

Der Autorin ist es mit ihrem erfrischenden Schreibstil gelungen, einen interessanten Roman auf Basis der Biographie einer bemerkenswerten Frau zu schreiben. Die ausgewählte Zeitspanne zeigt den beeindruckenden Mut und das Selbstbewusstsein einer Frau, die sich im 19. Jahrhundert den Konventionen der Zeit widersetzt und ihren Weg zielstrebig verfolgt. Mir hat ihre Darstellung gut gefallen, denn es werden neben den positiven Elementen, die Schwierigkeiten nicht verschwiegen. Auch ihr Charakter wird realistisch geschildert, was sie sehr sympathisch macht. Den gelungenen biographischen Roman empfehle ich gerne weiter, denn er hat mir gut gefallen.

Bewertung vom 11.05.2021
Madame Clicquot und das Glück der Champagne
Popp, Susanne

Madame Clicquot und das Glück der Champagne


ausgezeichnet

In jungen Jahren bereits verwitwet setzt sich Barbe Clicquot gegen Widerstände unterschiedlichster Art durch und führt das Geschäft ihres Mannes weiter. Als Frau in Reims (Champagne) zu Beginn des 19. Jahrhunderts kein leichtes Unterfangen. Zudem erschweren die napoleonischen Kriege die Durchführung ihrer Pläne. Mit Fleiß, Mut, Raffinesse, unternehmerischem Denken, den richtigen Kontakten und engagierten Mitarbeitern gelingt es ihr, ein Unternehmen aufzubauen, das bis in höchste Kreise und bei ihren Konkurrenten für Furore sorgt.

Dieser charmante Roman mit seiner sehr sympathischen Protagonistin ist hervorragend recherchiert, er enthält viele Informationen über die damalige Zeit und die involvierten, historisch belegten Personen. Mit tollen Orts- und Landschaftsbeschreibungen sowie Details zur Champagnerherstellung hat die Autorin mich total überzeugt. Durch den angenehmen Schreibstil fühlt man sich mitten ins Geschehen versetzt. Natürlich darf auch die Romantik nicht zu kurz kommen. Aufgrund fehlender Belege aus der Zeitgeschichte, konnte die Autorin hier ihre Phantasie ausleben. Das ist ihr hervorragend gelungen, denn angelehnt an die historisch belegten Fakten, ist dieser biographische Roman mit passender Fiktion aufgefüllt. Ein gelungener Roman, den ich gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 07.05.2021
Warten auf Eliza
Arbuthnot, Leaf

Warten auf Eliza


gut

Einsam in Oxford

Dieser Roman vereint viele Themen in einem Buch. Zwei Generationen treffen aufeinander, zwei einsame Frauen nähern sich an, beide lieben Literatur, sind in unterschiedlichen Familienverhältnissen verwurzelt und helfen einander, die Welt zu verstehen. Eine verwitwete Seniorin trauert sehr und verkriecht sich in ihrem Haus; eine Studentin arbeitet an der Promotion und ist auf der Suche nach ihrer Identität. Der Rückblick auf die Vergangenheit der beiden Protagonistinnen bereitet auf sehr vielen Seiten das Kennenlernen der zwei Frauen vor. Dieser Einstieg ist wichtig, um den weiteren Lebenslauf zu verstehen, jedoch ist er extrem ausführlich ausgefallen. Allmählich in der Gegenwart angekommen, zeigen die zwei Frauen, was in ihnen steckt, allen voran die rüstige Ada. Ihre Trauerstarre löst sich, sie wird aktiv und nimmt ihr Leben in die Hand. Inzwischen bei ihr eingezogen, wird sie von der aufgewachten Elzia hauptsächlich durch Zuhören und kleinere Ratschläge unterstützt; beide entwickeln sich in Richtung eines lebenswerten Lebens. Das letzte Viertel hat mich etwas enttäuscht, denn die Vorkommnisse passen für mich nicht so ganz ins Bild und in der Entwicklung der Geschichte fehlt mir ein wenig Logik.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und hat mich zügig durch die Geschichte geführt. Die vielfältigen Themen sind gut miteinander verwoben, vielleicht wäre hier weniger doch mehr gewesen. Es konnten nicht alle Stränge logisch zu Ende geführt werden. Schade, denn die Grundlage hat mir gut gefallen. Das Lesen hat trotzdem Spaß gemacht. Und es regt den Leser auf jeden Fall zum Nachdenken an.

Bewertung vom 28.04.2021
Die Rebellion der Alfonsina Strada
Baldelli, Simona

Die Rebellion der Alfonsina Strada


ausgezeichnet

Eine starke Persönlichkeit

Geboren in die große Familie eines Tagelöhners im Italien gegen Ende des 19. Jahrhunderts, wächst sie in ärmlichen Verhältnissen auf. Sie lernt schnell, dass sie als Mädchen immer hintenan steht und das Bild einer Frau von Traditionen geprägt, die nicht in die Zeit zu passen scheinen. Sie gilt von klein an als Außenseiterin, die ihren eigenen Kopf hat und die ihre Träume verwirklichen möchte. Es fängt an mit einem alten Fahrrad. Der Vater verbietet ihr die Nutzung, sie nimmt es heimlich und erntet oft Schläge. Sie lernt nicht nur das Fahren, sondern auch den technischen Umgang mit dem Gefährt.

Sie misst sich mit männlichen Radrennfahrern und wird nicht nur verspottet, sondern auch beschimpft und beleidigt. Sie ist ihrer Zeit voraus, was ihr übel genommen wird. Ihre größte Waffe ist ihr eiserner Wille, sich nicht entmutigen zu lassen und immer weiter zu machen. Stark und mutig verfolgt sie ihre Ziele. Nicht nur der Gegenwind ihrer Familie und ihrer Mitstreiter, auch zwei Weltkriege fordern ihren Tribut.

Die Autorin schafft es mir einem lebendigen Schreibstil ihrer Protagonistin ein Denkmal zu setzen, die Lebensumstände von Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu skizzieren und die erste und bisher einzige Teilnehmerin am Giro D'Italia zu porträtieren. Ein gelungenes Werk, das mir sehr gut gefallen hat, denn die Persönlichkeit einer willensstarken Frau der Zeitgeschichte ist hervorragend getroffen.

Bewertung vom 27.04.2021
Hauskonzert
Levit, Igor;Zinnecker, Florian

Hauskonzert


ausgezeichnet

Ein beeindruckendes Porträt

Igor Levit gibt mit Unterstützung von Florian Zinnecker einen tiefen Einblick in seine Vergangenheit, seine musikalische Entwicklung, seine Emotionen, seine politischen Ansichten und öffentlichen Äußerungen. Die Kooperation ist geglückt, denn dieses Buch ist absolut lesenswert.

Der Autor rückt in den Hintergrund, ist aber doch immer präsent. Die starke Persönlichkeit der Hauptperson zeigt einen inspirierenden Menschen. Besonders hat mich die emotionale Erklärung berührt, warum in Coronazeiten die Hauskonzerte für ihn so wichtig waren. Man fühlt als Leser mit ihm, als Zuhörer dieser Hauskonzerte findet man im Nachgang ein noch intensiveres Verständnis für die Auswahl der Musikstücke mit seiner Umsetzung.

Die Aufteilung und die schnellen Wechsel zwischen den einzelnen, teils sehr kurzen Episoden, haben mir gut gefallen. Sie bringen Abwechslung ins Lesen und sorgen für ein angenehmes Lesegefühl. Auch haben sie mich zu mehr Aufmerksamkeit aufgefordert, denn man muss immer wieder an zurück liegende Informationen anknüpfen. Ein gelungenes Stilelement. Der Schreibstil von Florian Zinnecker ist sehr locker und passt gut ins Bild. An den richtigen Stellen nutzt er Zitate, die immer aussagekräftig sind sowie das Gesamtbild von Buch und Person Igor Levit abrunden. Mit diesem Buch ist mir der Pianist und Aktivist ein Stück näher gerückt, ich sehe seine Auftritte und Äußerungen jetzt aus einem anderen Blickwinkel, der mir durch seine Offenheit ermöglicht wird. Ich freue mich auf das nächste Konzert, das ich mithilfe dieses Buches intensiver erleben kann. Danke dafür.

Bewertung vom 23.04.2021
Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


sehr gut

Ein Mordfall in Schloss Windsor sogt intern für Aufregung. Einer der Gäste wird in prekärer Situation tot aufgefunden. Polizei und Geheimdienst ermitteln. An erster Stelle steht Diskretion, es darf nicht an die Öffentlichkeit geraten. Die Queen ist sehr interessiert an diesem Fall und ermittelt im Hintergrund mithilfe einer neuen Privatsekretärin, die ebenfalls diskret agieren muss. Mit der ihrer subtile Art hält die Queen, oft von den Betroffenen unerkannt, die Fäden in der Hand. Das bereitet ihr ein königliches Vergnügen.

Das Leben im Schloss wird plausibel (oder wie man es sich als Laie vorstellt) beschrieben, die einzelnen Bereiche der mit den Ermittlungen befassten Einheiten werden einbezogen und kommen nicht gerade gut davon. Die Familie wird in Nebensätzen erwähnt, so dass man sich mittendrin im royalen Leben wiederfindet. Das Cover ist unter dem Aspekt durchaus sehr passend.

Der Roman erzählt in einem angenehm leichten Schreibstil, der schnell lesbar ist, eine unterhaltsame Geschichte, die mir gut gefallen hat. Alles ist very british, der Humor liegt mir. Das Buch ist ein Paradebeispiel für Cosy Crime. Wer einen spannenden Krimi erwartet, ist hier nicht richtig, aber eine unterhaltsame Kriminalgeschichte mit royalem Touch ist es auf jeden Fall. Von mir gibt es ein empfehlenswert.

Bewertung vom 13.04.2021
Romy und der Weg nach Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.16 (eBook, ePUB)
Marly, Michelle

Romy und der Weg nach Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.16 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Romy Schneider ist schon in jungen Jahren berühmt und genießt die Verehrung, die ihr entgegen gebracht wird. Gleichzeitig fehlt ihr etwas und sie macht sich auf die Suche nach Eigenständigkeit und Selbstbestimmung. Auch möchte sie dem strengen Elternhaus entfliehen. Bei Dreharbeiten lernt sie den jungen und noch unbekannten Alain Delon kennen und lieben. Sie folgt ihm nach Paris und geht dort den harten Weg in ihr neues Leben.

In diesem bibliographischen Roman wird das Leben von Romy Schneider in der Zeit nach den sehr erfolgreichen Sissi-Filmen in Richtung ernsthafter Schauspielerin begleitet. Das schwierige Verhältnis zu den Eltern, ihr neues Leben in Paris und die entstehende Beziehung zu Alain Delon werden in allen Facetten in die Geschichte mit einbezogen. Soweit ich das beurteilen kann, hat die Autorin sich sehr nahe und schonungslos an der Wirklichkeit orientiert. Es werden drei ihrer wichtigsten Weggefährten in dieser Lebensphase und deren Einfluss auf die Entwicklung von Romy Schneider hervorgehoben. Diese Auswahl hat mir gut gefallen, denn ich finde, dass hier auf ausschlaggebende Episoden ihres Lebens eingegangen wird. Insbesondere hat mir das Nachwort gefallen, in dem in wenigen Worten das weitere Leben der Protagonistin und ihrer in dem Buch erwähnten Wegbegleiter aufgezeigt wird.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, passt hervorragend zum Genre und der Protagonistin. Mit viel Empathie folgt die Autorin den Spuren ihrer Hauptdarstellerin und lässt sie auch in schwierigen Situationen sympathisch erscheinen. Auf unterhaltsame Weise folgt der Leser der späteren Schauspiellegende Romy Schneider auf ihrem Weg zu einer aufstrebenden Karriere. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, daher empfehle ich es gerne weiter.