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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
cho-ice
Über mich: 
Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 251 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2016
X-World
Arndt, Jörg

X-World


ausgezeichnet

Ron, ein genialer, aber auch abgebrannter Programmierer, erhält die Chance, ein neues Online-Rollenspiel rund um einen Cyber-Helm zu entwickeln. Mit Feuereifer macht er sich ans Werk und entwirft eine paradiesähnliche Umgebung, die einschlägt wie eine Bombe. Doch ein alter Kollege von ihm kann Vergangenes nicht ruhen lassen und bricht mit Hacks in diese neue Welt ein. Um die Kontrolle nicht zu verlieren, muss Ron Dinge tun, die er nie tun wollte …

Wow! Jörg Arndts Debütroman ist ein Sahnestück der Sci-Fi-Unterhaltung! Clever konstruiert, kreativ umgesetzt und gespickt mit hintersinnigen Gedanken. Zurecht hat er dieses Jahr den C.S.Lewis-Preis gewonnen, der Romane auszeichnet, die in herausragender Weise eine christlich geprägte Perspektive auf Leben und Gesellschaft eröffnen. Wer fromm geprägt ist,wird an den mehr oder weniger versteckten biblischen Bezügen sicherlich Vergnügen finden. Wer diesen sozialen Hintergrund nicht teilt, verpasst aber auch nichts, denn die Geschichte hat eine starke Eigendynamik und vor allem wirklich aktuelle Relevanz.

Ich kann mich der Kritik, was Fäkalsprache und sexuelle Bezüge angeht, nicht anschließen. Ja, Arndt findet deutliche Worte, aber mir erschien alles angemessen und realistisch. Es handelt sich an keiner Stelle um zu detaillierte oder süffisante Beschreibungen, vielmehr beschreibt der Autor treffend, was Menschen beschäftigt und wo die Gefahren und Schattenseiten des anonymen Online-Rollenspiels liegen (umso mehr, wenn Cyber-Gear im Spiel ist). Es ist ihm meiner Meinung nach hoch anzurechnen und spricht für die Qualität des Buches, dass er hier wohl dosiert vorgeht und manches auch nur andeutet. Trotzdem kann ich als Lesealter frühestens eine Empfehlung von 14 Jahren angeben, besser noch 16, da die Handlung schon recht komplex ist.

Mein Fazit: Jörg Arndt ist hier ein tolles Debüt gelungen. Ich hoffe, bald ist noch mehr von ihm zu lesen.

Bewertung vom 25.08.2016
Für Gott sind alle Dinge möglich
Janssen, Al;Andrew, Bruder

Für Gott sind alle Dinge möglich


sehr gut

„Für Gott sind alle Dinge möglich“ hat mich überrascht und mir eine biblische Person sehr nahe gebracht. Titel und Autoren geben aber leider nur teilweise wieder, worum es in diesem Buch tatsächlich geht.

Ja, Bruder Andrew hat das Missions- und Hilfswerk „Open Doors“ gegründet, das sich weltweit für verfolgte Christen einsetzt. Ja, er schreibt in diesem Buch auch von seinem Leben. Ja, es geht auch um Christen, die Verfolgung erleben. Aber all das sind nur Randerscheinungen.

Im Fokus dieses (Andachts-)Buchs, das in 50 kurze Kapitel eingeteilt ist, steht ein sehr bekannter Mann der Bibel: Mose. Der englische Originaltitel gibt das auch wieder. Im Deutschen wurde er leider einfach rausgekürzt. Und das ist schade, denn „Für Gott sind …“ ist das beste Buch über Mose, das ich je gelesen habe, obwohl es mit etwas mehr als 150 Seiten sehr kurz geraten ist.

Von Anfang bis Ende wird Moses Leben mit all seinen Höhe- und Tiefpunkten ausgelotet und in Verbindung mit unserem in der heutigen Zeit gebracht. Die einzelnen Kapitel sind höchstens 3 Seiten lang sind und schließen immer mit einigen Fragen zum Nachdenken/Weiterdenken ab. Die Impulse empfand ich als gut durchdacht, der Stil ist sehr direkt, die Fragen, die die Autoren aufwerfen, manchmal auch bewusst provozierend. Nicht immer war ich mit Br. Andrew und Al Janssen einer Meinung, aber das ist sicherlich auch nicht ihr Ziel. An einigen Stellen fehlte mir Tiefe, an anderen hatte ich das Gefühl, auf eine neue Quelle gestoßen zu sein, aus der es nur so sprudelte.

Insgesamt ist „Für Gott sind alle Dinge möglich“ ein überraschend gutes, kurzweiliges Buch, das sich für alle Altersgruppen eignet – sowohl in Glaubensjahren, wie in Lebensjahren gerechnet. Man braucht nicht unbedingt ein Faible für das Thema „Mission“ und/oder „Christen in Verfolgung“ zu haben, aber sollte sich darüber im Klaren sein, dass es hier im Kern um ein Bibelstudium über Mose geht und nicht um aktuelle Erfahrungsberichte.

Bewertung vom 31.07.2016
Homosexualität
Schmelzer, Carsten (storch)

Homosexualität


gut

In seinem letzten Buch vor seinem plötzlichen Tod im Sommer 2015 widmet sich Carsten „Storch“ Schmelzer auf knapp 370 Seiten dem in christlichen Kreisen sehr umstrittenen Thema Homosexualität. Er geht dabei ausführlich auf einschlägige Bibelstellen im Alten und Neuen Testament ein und beleuchtet auch die historischen Hintergründe des jeweiligen biblischen Kontextes. Im Mittelteil widmet er sich darüber hinaus der Frage nach Ursachen für gleichgeschlechtliche Liebe und der Frage, ob diese veränderbar ist. Im letzten Kapitel schließlich zieht er seine persönlichen Schlussfolgerungen für den Umgang mit Homosexualität in christlichen Gemeinden heute.

Storch hat es sich nicht leicht gemacht. In die Recherche müssen viele Wochen und Monate investiert worden sein. Entsprechend lang ist auch das Literaturverzeichnis am Ende ausgefallen (und ich habe trotzdem noch Quellen entdeckt, die er zwar nennt, aber dort nicht zu finden waren). Er lässt auch keine Zweifel darüber aufkommen, dass ihn als Heterosexuellen in erster Linie seine persönliche Betroffenheit mit der Thematik als Pastor dazu gebracht hat, sich überhaupt mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dabei ist ihm zugute zu halten, dass er dies nicht nur auf einer theoretischen Ebene tut, sondern auch das Gespräch mit Menschen (ehemaliger oder aktiver) homosexueller Orientierung gesucht hat. In einem Kapitel lässt er sie daher auch zu Wort kommen.

Man spürt ihm beim Lesen ein echtes Ringen ab. Anders als andere Rezensenten hatte ich nicht den Eindruck, dass Storch die Bibel zu liberal sieht oder nicht als Wort Gottes behandelt. Auch seine Aussagen muss man im Kontext des ganzen Buchs sehen. In einer seiner Schlussthesen sagt der Autor klar, dass Homosexualität oder homosexuelle Handlungen in der Bibel durchweg negativ bewertet werden. Für ihn spielen allerdings noch andere Faktoren eine Rolle, die ihn letztlich doch zu einer sog. „neuen Ethik“ führen, die auch vorsieht, dass es zu akzeptieren und gutzuheißen ist, wenn homosexuelle Christen ihre Neigung ausleben. Hier konnte ich nicht mehr mitgehen.

Trotzdem halte ich Schmelzers Buch und Gedanken für sehr wichtig und wertvoll für jeden, der sich mit diesem Thema auseinandersetzt, ob aus persönlicher Betroffenheit oder anderen Motiven. In der Vergangenheit hat sich die heterosexuelle Mehrheit zweifellos an Homosexuellen in vielfältiger und beschämender Weise schuldig gemacht. Die Gegenreaktionen sind entsprechend heftig ausgefallen. Meiner Meinung nach wird es so weitergehen, wenn wir nicht lernen, differenzierter mit Menschen umzugehen, die nicht unsere sexuelle Orientierung teilen oder Probleme mit ihrer sexuellen Identität haben. Die Ursachen dafür sind viel vielschichtiger, als man landläufig hört – allein deshalb lohnt es sich schon, „Homosexualität“ von Storch eine Chance zu geben.

Bewertung vom 21.04.2016
Warum wir mündig glauben dürfen
Faix, Tobias;Hofmann, Martin;Künkler, Tobias

Warum wir mündig glauben dürfen


sehr gut

„Warum ich nicht mehr glaube“ – die Studie, deren Ergebnisse Anstöße zu diesem Nachfolgeband gaben – hatte mich sehr bewegt und ins Nachdenken gebracht. Entsprechend gespannt war ich auf die Impulse aus „Warum wir mündig glauben dürfen“.

Die Autoren, manche bekannter als andere, kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen und widmen sich verschiedenen Schwerpunkten. In Teil 1 geht es um Zweifel, in Teil 2 um die Vielfalt des Glaubens, in Teil 3 um Glaube in Familie und Gemeinde und in Teil 4 um Wege, mündigen Glauben zu stärken und zu fördern. Die Facetten, die sie beleuchten, bilden dabei ein breites Spektrum ab: ein mündiges Verständnis der Bibel, der „neue“ Atheismus, geistlicher Missbrauch, religiöser Fundamentalismus, kulturelle Vielfalt, Machtfallen in der Gemeinde, Glaubenserziehung für Kinder, Ehrenamtliche in der Gemeinde, verantwortungsvolles Leiten, Sexualität und Gemeinde, geistliches Wachstum, Umgang mit negativen Medienberichten, uvm. Abgerundet wird dieses theorielastige Buch noch durch ein paar erprobte (!) Praxisideen.

Viele der Artikel haben mich angesprochen, viele ins Nachdenken und zum Weiterdenken gebracht. Die kurzen Texte eigenen sich auch optimal, um sie in Auszügen weiterzugeben oder einem bestimmten Mitarbeiterkreis als Anregung zu präsentieren. So kann sich jeder Leser das heraussuchen, was ihn gerade anspricht oder betrifft. Die meisten Artikel setzen meiner Meinung nach allerdings sprachlich ein gewisses Bildungsniveau voraus – einem Jugendlichen kann man dieses Buch eher nicht ans Herz legen.

Etwas enttäuscht hat mich so auch, dass sich das Buch in erster Linie an Christen richtet, die andere in ihrer Glaubenskrise unterstützen möchten oder vermeiden wollen, dass es zur Dekonversion kommt, z. B. durch zu enge Strukturen und/oder unfreie Bedingungen in ihren Glaubensgemeinschaften. Hier werden die „Insider“ angesprochen, nicht die eigentlich Betroffenen, die sich vom Glauben abgewandt haben oder kurz davor sind. Ein Beispiel: Die Tipps und Anregungen für Gemeindeleiter sind eben nur so gut, wie sie auch umgesetzt werden. Liest man sie jedoch aus der Perspektive eines Gemeindemitglieds, dessen berechtigte Kritik ungehört verhallt, können sie auch wie Hohn klingen.

Mein Fazit: „Warum wir mündig glauben dürfen“ liefert wichtige Beiträge und Anregungen für Leiter und Mitarbeiter, wie Menschen zu einem befreiten, starken Glauben finden können, der auch durch Krisen trägt. Voraussetzung ist allerdings die Bereitschaft beim (leitenden) Leser, an seinen „blinden Flecken“ arbeiten zu wollen und sie aufdecken zu lassen.

Bewertung vom 30.01.2016
Du bist dir anvertraut
Hinz, Tamara

Du bist dir anvertraut


ausgezeichnet

Schon seit Jahren schätze ich die Artikel von Tamara Hinz, die in den christlichen Zeitschriften „Aufatmen“, „Joyce“ und weiteren erscheinen. Ich mag ihre direkte Art, Dinge anzusprechen und sich nicht davor zu scheuen, ehrlich über sich selbst zu schreiben. Dabei haben ihre Gedanken und Impulse eine Tiefe, die auch bei Menschen ihres Jahrgangs (also 50+) nicht selbstverständlich zu sein scheinen. Ein Buch von ihr über geistliches Wachstum wollte ich also unbedingt lesen – und wurde in meinen Erwartungen nicht enttäuscht.

Die Autorin beschreibt in der Einleitung „Dora und Heiner“ zwei Menschen, die IHR geistliche Vorbilder wurden und stellt die Frage: „Wie wird man so? So authentisch, so souverän, so humorvoll, so geradlinig, so stark, so liebevoll und wertschätzend, so unglaublich … jesusähnlich?“ Diese Frage begleitet den Leser durch das Buch und wird am Ende auch kurz gefasst beantwortet.

„Du bist dir anvertraut“ ist in 3 Sinnabschnitte unterteilt: In „Was unser Leben ausmacht“ geht es um die Dinge, die uns als Menschen entscheidend prägen und so zu unserem Istzustand geführt haben. In Teil 2, „Wachsen wollen und Veränderung zulassen“, geht es um die eigentlichen Katalysatoren und Weichen, die man für geistliches und persönliches Wachstum stellen kann. Hier habe ich wohl am meisten verweilt, markiert, unterstrichen und nachgedacht. Die Titel der Unterkapitel sprechen für sich; u. a. lauten sie: „Verantwortlich für das eigene Werden“, „Fallen und wieder aufstehen“, „Vergebung gewährend und loslassen“. In Teil 3 lenkt Tamara Hinz schließlich noch einmal den Blick des Lesers auf das ZIEL des Wachsens und Weiterentwickelns und liefert weitere wertvoll-wichtige Impulse.

Was mich an „Du bist dir anvertraut“ vor allem überzeugt hat, waren zum einen die gewohnte Geradlinigkeit und Offenheit, mit der die Autorin sich dem Thema widmet. Zum anderen aber auch das feste biblische Fundament, auf dem ihre Ausführungen stehen. Die Bibelstellen, die sie anführt, schienen mir gut dosiert und ausgewählt; auf zentrale Stellen geht sie besonders ein, ohne ihren roten Faden zu verlieren.

Ein wertvolles Buch, mit dem ich weiter arbeiten möchte.

Bewertung vom 30.01.2016
An der Schwelle zum Himmel
Anderson, Reggie

An der Schwelle zum Himmel


ausgezeichnet

Warum lässt Gott zu, dass seinen Kindern schlimme Dinge passieren? – An dieser Frage zerbricht der junge Reggie Anderson fast und lässt schließlich den Glauben seiner Kindheit hinter sich. Doch an einem Wendepunkt seines Lebens schenkt Gott ihm einen Traum, der alles verändert und ihn neu glauben lässt. Seitdem erlebt der US-amerikanische Arzt, wie er immer wieder Blicke „hinter den Schleier“ der Ewigkeit werfen darf, insbesondere wenn er gläubige Patienten während ihrer letzten Stunden und Minuten begleitet.

Seine Biografie „An der Schwelle zum Himmel“ ist eine Seltenheit, denn sie ist meiner Meinung nach wirklich als Buch für Christen UND Kirchendistanzierte geeignet, sofern letztere ein grundsätzliches Interesse an der Frage über das Leben nach dem Tod und übersinnlichen Dingen haben. Es wird klar, dass der Glaube an Gott für Reggie Anderson zentral ist, aber er „predigt“ den Leser nicht an, sondern berichtet einfach unaufdringlich und doch packend aus seinem Leben. Dabei lässt er keinen Zweifel daran, dass nicht auf alle Menschen nach ihrem Tod der Himmel wartet. Der kurze Anhang enthält etliche Bibelstellen und eine Beschreibung, wie man eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus beginnt.

Für mich als Christin war die Lektüre sehr berührend und tröstend. Reggie Anderson sprach mitten in meine persönliche Situation hinein, obwohl ich weder den Tod vor Augen noch einen geliebten Menschen verloren hatte. Die Fragen, denen der Autor nachgeht, sind einfach zeitlos und beschäftigen Menschen unabhängig von Kultur und Alter.

Wer bereits das (äußerst empfehlenswerte!) Buch „Wenn das Leben andere Blüten trägt“ von Mary Beth Chapman gelesen hat, wird sich an manches erinnern, wovon der Autor hier berichtet, denn die Familien sind eng miteinander befreundet. So waren die Andersons selbst betroffen, als die kleine Adoptivtochter des bekannten christlichen Sängers Steven Curtis Chapman auf tragische Weise ums Leben kam und ihre Freunde mit der Frage nach dem Sinn rangen. Ich fand es sehr bewegend, von dieser Zeit noch einmal aus der Sicht eines Freundes zu lesen.

„An der Schwelle“ zum Himmel hat mich überrascht – hinter diesem Titel steckt viel mehr, als man vermutet.
Es ist geeignet und tröstend für alle,
…. die sich mit der grundsätzlichen Frage beschäftigen: Warum lässt Gott zu, dass seine Kinder leiden?,
… die einen geliebten Menschen, der an Jesus glaubte, verloren haben oder verlieren,
… Menschen, die sich gerade mit ihrem eigenen Tod und dem Leben danach beschäftigen oder einen Sterbenden begleiten,
… die gern Biografien mit Tiefgang lesen.

Bewertung vom 29.12.2015
Ehrlicher Schwindler
Meinert, Michael

Ehrlicher Schwindler


sehr gut

„Ehrlicher Schwindler“ ist der 3. Band der Hochwald-Saga von Michael Meinert, die die Geschichte einer Familie aus Schlesien im 19. Jahrhundert erzählt. Ich hatte bereits die ersten beiden Bände mit Begeisterung gelesen und war so sehr gespannt, wie es weitergeht.

Zunächst hat mich verblüfft, dass zwischen diesem und dem letzten Band nicht so viele Jahre vergangen waren wie zwischen dem ersten und dem zweiten … aber dann fand ich es toll, weil so einige lieb gewordene Charaktere weiterhin im Mittelpunkt der Handlung standen. Allen voran natürlich Ferdi(nand) Grüning, der Sohn des Oberförsters und Bruder von Lisa von Bredow, um die es in „Der zerrissene Graf“ ging. Er ist der „ehrliche Schwindler“, der sich in diesem spannenden Liebesroman als angeblicher Graf in die bessere Gesellschaft einschleicht und schon bald in ein Netz aus Lügen verstrickt, um der Baronesse von Hohenau den Hof machen zu dürfen. Dabei wiegelt er jedoch mächtige Feinde gegen sich auf …

Der Autor lässt einen als Leser/in streckenweise kaum zu Atem kommen, so sehr überschlagen sich die Ereignisse. Manche Passagen sind aber auch eher ruhig und tiefgründig. Wie in Band 1 und 2 spielt der christliche Glaube eine große Rolle und wird immer wieder im Laufe des Buches thematisiert. Dies geschieht an den meisten Stellen ehrlich und authentisch, sodass man sich nicht „angepredigt“ fühlt. Allerdings schien mir das religiös motivierte Handeln einer der Hauptfiguren nur schwer nachvollziehbar und für mich persönlich hätten es nicht so viele Auszüge aus Philipp Spittas „Psalter und Harfe“ sein müssen.

Insgesamt bietet „Ehrlicher Schwindler“ jedoch die gewohnte hochwertige Unterhaltung von Michael Meinert und ich freue mich sehr, dass die Hochwald-Saga mit Band 3 noch nicht zu Ende ist, sondern fortgesetzt wird.

Bewertung vom 05.12.2015
Mein Gebet macht mein Kind stark
Omartian, Stormie

Mein Gebet macht mein Kind stark


sehr gut

„Mein Gebet macht mein Kind stark“ ist nicht nur ein weiteres Gebetsbuch der US-amerikanischen Erfolgsautorin Stormie Omartian – hiermit fing vor 20 Jahren alles an. Seit Jahren betete die Autorin für ihre beiden Kinder und im Jahr 1995 hielt sie diese Gebete und Erläuterungen dazu erstmals in einem Buch fest, um anderen Eltern Hilfestellung für ihr persönliches Gebet zu geben. Schon lange habe ich darauf gewartet, dass dieses Werk auch auf Deutsch erscheint. Seit Kurzem ist es endlich so weit.

Wie schon von ihren anderen Gebetsbüchern gewohnt, sind hier Gebete und Themen für einen ganzen Monat enthalten, also 31 an der Zahl. Zusätzlich gibt es noch ein 32. Kapitel mit Tipps zum Beten für bereits erwachsene Kinder (hierzu hat die Autorin aber auch ein eigenes Buch geschrieben) und einen Anhang „Gemeinsam mit anderen Eltern beten“.

Die Autorin liefert zahlreiche gute Ideen und Anregungen für das Gebet für eigene oder angenommene Kinder. Neben dem wohl allgegenwärtigen Gebet um Bewahrung und Schutz werden Eltern hier angeleitet und motiviert, u. a. für gute Freunde und Vorbilder, gute Beziehungen in der Familie, Lust am Lernen, einen gesunden Geist und Gottes Freude zu bitten. Manches ist naheliegend, manches eher nicht, aber alles meiner Ansicht nach sehr gut und bedenkenswert.

Die Gebete und abgedeckten Themen in diesem Buch eignen sich meinem Empfinden nach erst optimal für Kinder ab Kindergarten- oder Grundschulalter. Eltern jüngerer Kinder kann ich stattdessen „Beten für mein kleines Kind“ des Autorinnenduos Polimino/Warren empfehlen, das ebenfalls dieses Jahr erstmals auf Deutsch erschienen ist.

Da ich das Buch bereits auf Englisch gelesen habe, kann ich sagen, dass die Übersetzung ins Deutsche gut gelungen ist – aber warum taucht der/die Übersetzer/in nirgendwo auf? Schade, dass das offenbar vergessen wurde.

Insgesamt kann ich „Mein Gebet macht mein Kind stark“ sehr empfehlen und bin überzeugt davon, dass es jedem eine Hilfe ist, der vor Gott für sein(e) Kind(er) eintreten möchte. Auch Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern arbeiten, kann es eine Hilfe sein.

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