Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sommer
Wohnort: 
Nordhorn
Über mich: 
Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 461 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2020
1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2
Natt och Dag, Niklas

1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2


sehr gut

Düster

1794
Niklas Natt och Dag

Wie schon im ersten Teil zaubert der Autor eine düstere Atmosphäre vor der Kulisse Stockholms. Diese passt hervorragend in diese Zeit, macht das Gesamtbild glaubhaft, ist aber auch teilweise wirklich sehr abstoßend.
Die Handlungsebenen verlaufen auf verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven. Dies ermöglicht es dem Leser sich nach und nach ein umfassendes Bild zu verschaffen um zur Aufklärung zu gelangen.
Cardell, der im ersten Teil schon ermittelte, muss sich nun mit einem neuen Partner auf den Fall konzentrieren, da nun der Bruder von Winge in dessen Fußstapfen tritt. Dies war durch die Erkrankung Winges zwar vorherzusehen, dennoch war es erst einmal ein komisches Gefühl. Doch da mich die Beschreibung der Zustände der Kranken zu der Zeit, und was alles für schreckliche Umstände herrschen bei den Unterprivilegierten so gefangen genommen hat, war ich trotzdem gefesselt von diesem Buch.
Der Autor besticht in meinen Augen nicht unbedingt durch eine spannende Handlung. Für mich macht dieser Roman das authentische Setting aus, dass er erzeugt. Auch wenn er den Leser mit roher Gewalt, Siechtum und mehr konfrontiert, einen an die Grenzen des Ekels treibt, kauft man ihm alles ab, da man sich zum einen sehr gut vorstellen kann,maß es damals so abgelaufen ist. Zum anderen beschreibt er alles so detailliert und eindringlich, dass sich ein realistisches Bild in meinem Kopf erzeugen ließ.
Ein Roman der herausfordert und daher fesselnde Lesestunden gebracht hat.

Bewertung vom 11.11.2019
Der Lehrmeister / Die Geschichte des Johann Georg Faustus Bd.2
Pötzsch, Oliver

Der Lehrmeister / Die Geschichte des Johann Georg Faustus Bd.2


sehr gut

Die Suche geht weiter.

Das Jahr 1518 neigt sich dem Ende zu. Johann Georg Faustus, Magier und Astronom, zieht mit seinem Gehilfen Karl und seiner Ziehtochter Greta weiterhin durch deutsche Lande. Sechs Jahre nach der Flucht aus Nürnberg spürt er dennoch das sein ehemaliger Lehrmeister Tonio del Moravia weit mehr als nur ein Magier ist.

Die Verbindungen zwischen den beiden sind immer noch groß, führen bis in die höchsten Kreise der Macht zu jener Zeit. Der Papst, der französische König und die Habsburger scheinen alle einen Grund zu haben um Johann habhaft zu werden.

Darum beschließt er den Dingen auf den Grund zu gehen und zieht weiter nach Frankreich, dort wo er sich eine Lösung verspricht. Doch anscheinend macht er genau was Tonio del Moravia plant. Verfolgt von den häschern des Pabstes, des französischen Königs und beobachtet von Tonio geht es dorthin wo es anscheinend seinen Anfang genommen hat.


Mit der Lehrmeister hat Oliver Pötzsch den zweiten Teil über den Magier und Astronom Johann Georg Faustus geschrieben. Trotz einiger künstlerischen Veränderungen ein Roman der gut die Zeit widerspiegelt in der er spielt. Historisch gut gearbeitet, flüssig und unterhaltsam geschrieben. Spannend und fesselnd bis zum Ende. Da ich ein gutes Jahr auf diesen Band gewartet habe war ich sehr zufrieden mit dem Buch. Ich wurde nicht enttäuscht und kann es jedem nur empfehlen der dieses Genre gerne liest. Wer den ersten Teil noch nicht kennt sollte ihn vorher lesen, das geht schnell da man es nicht so gerne zur Seite legt und sich dann auf die Lektüre des zweiten Buches freuen.
Für mich sind es 4,5 von 5


Oliver Pötzsch, der Autor, hat zuerst als Journalist und Filmautor gearbeitet bevor er ganz als Autor begann. Seine Bücher der Henkerstochter wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Er lebt heute in München und ist weit über die Grenzen Deutschlands bekann

Bewertung vom 05.11.2019
Die Ewigkeit in einem Glas
Kidd, Jess

Die Ewigkeit in einem Glas


sehr gut

Skuril und spannend

Die Ewigkeit in einem Glas von Jess Kidd

Da mir schon viel über die mysteriösen Geschichten von Jess Kidd zugetragen wurde, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Es ist gewöhnungsbedürftig, es fiel mir nicht ganz leicht mich zurecht zu finden. Ist man allerdings erstmal mit dem Stil der Autorin vertraut, erwartet einen eine sehr fantasievolle Handlung die wirklich ihren Reiz hat.

Bridie Devine fungiert als Privatdetektivin der ganz besonderen Art, denn sie arbeitet mit einem Geist, Ruby Doyle,zusammen. Christabel, die Tochter von Sir Edmund Berwick, ist verschwunden, Bridie soll sie finden. Was allerdings keine leichte Aufgabe ist, da die Verschwundene kaum jemals gesehen wurde. Doch Bridie gibt nicht auf, zumal sie sich mit kniffligen Fällen auskennt.

Dieser Roman ist wirklich besonders, er bringt dem Leser nicht nur einen skurrilen und spannenden Fall, sondern entführt auch nach London in die Zeit um 1860. Eine gelungene Mischung aus Spannung, Grusel und Mystery vollenden das Werk der Autorin Jess Kidd. Ein perfektes Buch für die dunkle Jahreszeit!

Bewertung vom 05.11.2019
Alles richtig gemacht
Sander, Gregor

Alles richtig gemacht


sehr gut

Blick hinter die Kulisse zweier bewegter Lebensgeschichten

Alles richtig gemacht von Gregor Sanders

Thomas lässt den Leser aus zwei zeitlichen Ebenen viel über sein Leben erfahren. Im hier und jetzt geht es dem 50 Jährigen nicht so berauschend. Er wurde von seiner Frau verlassen, die beiden gemeinsamen Töchter hat sie mitgenommen. Nach einer kurzen Auszeit muss er wieder in die Kanzlei.
Als sein damaliger Freund Daniel wieder in seinem Leben auftaucht, bringt dieser einiges durcheinander und sorgt für Rückblicke in die alte Zeit, als die beiden in Rostock zur Zeit vor und kurz nach der Wende lebten.

An diesem Roman hat mir sehr gut gefallen, dass er dem Leser einen Blick hinter die Kulisse der damaligen Zeit werfen lässt. Einiges war sicher nicht so optimal zu dieser Zeit, doch Thomas und Daniel teilen auch schöne Erlebnisse. Klar wird außerdem, dass einiges auch nicht dem Umstand geschuldet ist in der ehemaligen DDR gelebt zu haben, einige Kalauer passierten sicher auch in der BRD auf ähnliche Weise. Und die ständige Frage, ob alles vielleicht anders hätte kommen können, wenn.....die stellen wir uns doch alle, egal ob Ost oder West.

Ein Roman über das unterschiedliche Leben zweier Freunde. Absolute Leseempfehlung

Bewertung vom 04.11.2019
Das Imperium aus Asche / Draconis Memoria Bd.3
Ryan, Anthony

Das Imperium aus Asche / Draconis Memoria Bd.3


ausgezeichnet

Ein gelungenes Ende

Das Imperium aus Asche, der 3. Band der Draconis Memoria, ist der abschließende Band dieser Reihe. Ich habe bereits die ersten beiden Bände gelesen und war gespannt, wie es mit der Geschichte weiter geht.
Im Buch begegnen wir bekannten Personen, auf die ich nicht weiter eingehen möchte, da ich doch empfehle die ersten beiden Bücher zu lesen.
Die gesamte Handlung ist wirklich gut aufgebaut, relativ schlüssig und passend zu der gesamten Geschichte. Sie spielt in einer fiktiven Welt die gut erklärt wird. Es geht um den Erhalt der Freiheit der Menschheit, so wie sie bis dato lebte. Der weiße Drache ist dabei ein eigenes Imperium aufzubauen und dafür muss die ganze Menschheit verändert werden.
Wie in den Bänden zuvor kämpfen die Charaktere dagegen, denn es wäre das Ende jeder Individualität.
Anthony Ryan hat mit diesem Buch einen guten Abschluss der Reihe gefunden. Auch diese Trilogie von ihm gehört, wie seine Rabenschatten Trilogie, für mich zu den wirklich lesenswerten Büchern.
Was ich etwas vermisst habe war eine Zusammenfassung der vorherigen Teile, wobei ich bereits erwähnt hatte besser alle vorherigen Bände zu lesen. Von mir gibt es eine absolute Empfehlung für jeden Liebhaber der Fantasy.

Bewertung vom 11.10.2019
Der Verein der Linkshänder
Nesser, Hakan

Der Verein der Linkshänder


sehr gut

Ein weiteres spannendes Buch aus der Feder Nessers

Der Verein der Linkshänder von Håkan Nesser

Kommissar Van Veeteren ist und bleibt Ermittler aus ganzem Herzen, auch im Ruhestand lässt ihn der Job nicht los. Als dann ein alter Fall wieder aufgerollt wird, da er doch nicht gelöst wurde, nimmt alles seinen Lauf. Er selbst war damals beteiligt und möchte nun ergründen, wer das fünfte Mitglied des Vereins getötet hat, zumal seiner Zeit davon ausgegangen ist, dass genau dieses Mitglied für den Tod der restlichen 4 Mitglieder verantwortlich war. Kurzerhand verzichtet der Kommissar in sie auf seinen Ruhestand und ermittelt weiter.

Gefallen hat mir, dass der Roman sehr vielschichtig ist. Er wechselt zu Beginn zwischen Gegenwart und Vergangenheit ab, so dass man gute Einblicke in das Geschehen zu beiden Zeiten bekommt. Der Spannungsaufbau ist sehr gekonnt dargestellt, ließ zum Ende allerdings ein wenig nach. Dennoch war es wieder ein tolles Leserlebnis, was mich nicht verwundert hat, da mir bisher alle gelesenen Bücher des Autors gefallen haben. Für Fans von spannenden Romanen sicher genau das richtige.

Bewertung vom 11.10.2019
Melmoth
Perry, Sarah

Melmoth


gut

Undurchsichtig

Melmoth von Sarah Perry

Helen Franklin gelangt an ein Manuskript das Rätsel aufgibt. In ihm wird von Melmoth erzählt die seit Jahrhunderten auf Erden wandelt.
Durch das verschwinden ihres Freundes Karel, setzt sie sich extrem mit dieser Thematik auseinander und ihre anfänglichen Zweifel verschwinden. Nun scheinen überall Schatten auf Helen in Prag zu warten, sie ahnt, dass Melmoth tatsächlich auf Erden wandelt als ruhelose Gestalt.

Die Geschichte lässt sich nur schwer greifen, genauso schwer fällt es mir zu beschreiben, was für Empfindungen während des Lesens entstehen. Es gruselte mich häufig, doch war es kein Horror im Sinne von erschrecken, es ist eher etwas unbekanntes das dieses Gefühl auslöst. Die Charaktere blieben mir größtenteils suspekt. Helen geißelt sich selbst, wohnt mit einer schrulligen Vermieterin zusammen, alles sehr merkwürdig in Szene gesetzt. Der Ausgang der Handlung überraschte mich, da ich einfach was anderes erwartet habe. Ich habe keinen Null-Acht-Fünfzig Roman erwartet, aber teilweise war es einfach zu undurchsichtig für mich. Ich muss allerdings dazu sagen, dass es mir nicht möglich war das Buch zügig zu lesen, vielleicht hätte ich so besser in die Geschichte gefunden.

Bewertung vom 10.09.2019
Du gehörst mir
Middendorp, Peter

Du gehörst mir


sehr gut

Düstere Enthüllungen eines Täters

Du gehörst mir von Peter Middendorp ist eins dieser Buch über das man als Leser noch sehr lange nachdenkt.
Erzählt wird aus Tilles Sicht über sein Leben auf dem Bauernhof, über das kennenlernen seiner Frau und die Gründung einer Familie.
Als man erfährt das Tille ein Mädchen vergewaltigt und getötet hat, wird man von einer seltsamen Atmosphäre gepackt, da er auch über seine Ängste bezüglich seiner eigenen Tochter schreibt als sie älter und interessant für Tille wird. Eine gewisse Beklemmung begleitete mich fast die gesamte Zeit hindurch. Die Hoffnung, dass dieses schreckliche Verbrechen aufgedeckt wird zog sich ziemlich lange durch die Lektüre.
Der Roman hat mich teilweise abgestoßen,da er sehr schonungslos die Eindrücke des Gewalttäters Tille Storkema erzählt. Der Autor versteht es sehr gut sich in diese Rolle hineinzuversetzen und dem Leser dieses Gefühl Nahe zu bringen. Er lässt ihn sogar tief in diese kranke Seele blicken,ohne Rücksicht auf das zarte Gemüt der lesenden zu nehmen.
Interessant fand ich außerdem das Umfeld des Täters. Der Vorfall weckte viele Spekulationen in dem kleinen Dorf, der Verdacht viel auf Asylbewerber, eines dieser Klischees, bei dem dem Leser ja bereits klar ist, dass der Täter woanders zu suchen ist.