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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
SusanK
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2022
Die Schokoladenfabrik - Das Geheimnis der Erfinderin / Die Stollwerck-Saga Bd.2
Eder, Rebekka

Die Schokoladenfabrik - Das Geheimnis der Erfinderin / Die Stollwerck-Saga Bd.2


sehr gut

Dies ist der zweite Teil der Stollwerck-Saga, jedoch kann er auch unabhängig vom ersten Teil gelesen werden. Vorwissen kann jedoch nicht schaden

Bewertung vom 16.03.2022
Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)
Schwiecker, Florian; Tsokos, Michael

Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Im Rahmen eines Experimentes eines Sozialpädagogen wurden über 30 Jahre lang Jugendliche und Pflegekinder aus zerrütteten Familien von Berliner Jugendämtern in die Obhut von pädophilen Männern gegeben. Dazu gehörten auch Timo Krampe und Jörg Grünwald, die nach mehreren erfolglosen Versuchen, ihre Geschichte öffentlich zu machen und Wiedergutmachung zu erlangen, sich an die Journalistin Anja Liebig wenden. Doch Jörg Grünwald verschwindet spurlos - und taucht nach einigen Tagen als Wasserleiche wieder auf. Liebig und Krampe wenden sich an den Rechtsanwalt Rocco Eberhardt, der zusammen mit seinen Freunden, dem Rechtsmediziner Justus Jarmer und dem Privatermittler Tobias Baumann schon bald zahlreiche Hinweise finden, dass der hochrangige Politiker Markus Palme dieses Experiemt gefördert hatte und es stellt sich die Frage, ob er auch bei dem Mord an Grünwald seine Hände im Spiel hatte .... Eine aufsehenerregende Gerichtsverhandlung bringt Überraschendes zu Tage.

Mit "Der dreizehnte Mann" legen der Berliner Strafverteidiger Florian Schwieker und der Professor für Rechtsmedizin Michael Tsokos bereits ihren zweiten Titel um - Achtung: Duplizität! - den Rechtsanwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Justus Jarmer vor. Es ist für das Verständnis dieses Falles nicht zwingend nötig, den ersten Band zu kennen; da es jedoch zahlreiche Anspielungen und Verweise gibt, könnte es hilfreich sein.

Die Schreibweise ist geprägt von der Sachkenntnis und dem juristischen Stil der Autoren. Die Kapitel sind allesamt sehr kurz und jeweils überschrieben mit Ort und Zeit der Handlung, was meiner Meinung nach insgesamt etwas zu genau ist. Und auch die Schreibweise ist kurz und knapp und auf das Wesentliche beschränkt, was gut zum Thema passt, manche Fragen für mich jedoch offen ließ.

Anfangs hatte ich ein wenig Mühe, mich in den Stil hineinzufinden, wurde aber mehr und mehr von der Geschichte gepackt und diese wurde doch noch spannend. Obwohl von Anfang an eigentlich kein Geheimnis um den wahren Schuldigen an den widerlichen Experimenten gemacht wurde, gab es dennoch eine einigermaßen überraschende Wendung im Prozess am Ende.

Mit dem Wissen, dass es dieses unfassbare Experiement tatsächlich gegeben hat und so vielen Kindern von Jugendämtern dadurch schwerstes Leid zugefügt wurde, ging mir dieser Krimi besonders unter die Haut und ich denke, dass mich diese Geschichte noch lange beschäftigen wird, auch wenn die (fiktiven) Figuren dieses True-Crime Buches ein wenig blass blieben hinter dem Fall.

Und wer sich nun fragt, was der Titel zu bedeuten hat:
Dies ist der Fall des dreizehnten Mannes - denn nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation ist jeder 13. Junge und jedes 5. Mädchen weltweit von Missbrauch betroffen!

Trotz einiger Kritikpunkte vergebe ich 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Das unerträgliche Handeln der Jugendämter verdient, in die Öffentlichkeit getragen und Kinder geschützt zu werden.

Bewertung vom 15.02.2022
Unser kostbares Leben
Fuchs, Katharina

Unser kostbares Leben


sehr gut

In dem hessischen Ort Mainheim, der von der Schokoladenfabrik Cassada und der nahen Ruberus AG beherrscht wird, wachsen in den 70er und 80er Jahren die besten Freundinnen Caro, Tochter des Firmenchefs der Cassada und die Bürgermeister-Tochter Minka auf, die sich zunehmend für den Umweltschutz engagieren. Ergänzt wird das Duo durch die gleichalte Claire, die aus dem kriegsverwüsteten Vietnam nach Deutschland in ein Kinderheim kommt, wo an den Kindern Medikamententests durchgeführt werden....

Mit großen Erwartungen, da auch ich zur gleichen Zeit aufgewachsen bin wir die Hauptfiguren dieses Buches, habe ich dieses Buch begonnen und konnte zunächst nur schwer Zugang zu der erzählten Geschichte finden. Die Autorin Katharina Fuchs hat - neben ihren beiden angeprangerten Leitgedanken der "Umweltzerstörung" und der "Psychopharmakatests" - ein großes Aufgebot an Details aus dieser Zeit aufgefahren, die die Sätze manchmal etwas sperrig wirken ließen und die Handlung bremsten. Auf der anderen Seite boten die vielen Themen aber auch Anlass zu einer Fülle an Erinnerungen und mehr und mehr wurde ich in dieses außergewöhnliche Buch und unsere Deutsche Geschichte hineingezogen. Und ich bin sicher, dass Nachgeborene aus der Lektüre ein gutes Bild dieser Epoche erhalten können, ist doch die Nachlässigkeit, mit der Chemieabfälle in die Umwelt geblasen werden und giftiger Regen in dieser Form kaum noch vorstellbar. So ist es spannend, die Proteste gegen die Taunusautobahn, die Entstehung des Ersten Hüttendorfes und die Kinderschuhe der Partei "Die Grünen" nachzulesen und tief in die Welt und die Gedanken der damaligen Zeit einzutauchen. Insbesondere die geschilderten Arzneimittelstudien, die tatsächlich noch bis in die 70er Jahre vor allem an Heimkindern erlaubt waren und durchgeführt wurden (und nicht zuletzt gravierende Auswirkungen und Abhängigkeiten für die Menschen hatten), haben mich emotional aufgewühlt.

Die Figuren sind mehrdimensional beschrieben und ihre Handlungen bleiben authentisch und zeitgemäß, wenn auch nicht wirklich sympathisch. Leider fehlte mir hier an bisschen die Emotionalität und dass sich eine Beziehung zu den Figuren aufbaute, die mir allesamt seltsam fremd blieben.

Hinter den Beschreibungen der MIsstände und der Rebellion der Mädchen stand die Spannung in der Handlung etwas zurück; auch gibt es kein Happy-End und einige Fragen blieben für mich offen, insbesondere was den vietnamesischen Jungen Guy betrifft. Aber trotz allem bot Katharina Fuchs tiefgehende Unterhaltung und regte zum Erinnern und Nachdenken an.

Insgesamt vergebe ich mit einigen Abstrichen vier Sterne.

Bewertung vom 27.01.2022
Schicksalszeit / Die Chronik der Familie Laverne Bd.1
Maybach, Katja

Schicksalszeit / Die Chronik der Familie Laverne Bd.1


sehr gut

In dem mondänen Kurort Bad Lichtenberg führt die vermögende Familie Laverne das gesellschaftliche Leben an und steht im Mittelpunkt des öffetliches Interesses. Die Kinder Franz, Louise und Viktoria versuchen, aus den gewohnten Bahnen auszubrechen und ihren eigenen Weg zu finden. Während der Erste Weltkrieg zunächst zu euphorischer Begeisterung führt, kippt die Stimmung in der Bevölkerung immer mehr und bald bleibt kein Stein auf dem anderen.

Mit "Schicksalszeit" legt die erfolgreiche Autorin Katja Maybach den ersten Band ihrer neuen Familiensaga, "die Chronik der Familie Laverne" vor. Die Idee dazu kam ihr bei Nachforschungen zu ihrem Großonkel Franz Leiling, dem sie hier in der Figur des ältesten Sohnes der Hoteliersfamilie ein Denkmal setzt. Als Hauptmann im Ersten Weltkrieg ließ er an der Westfront einen drei Stockwerke tiefen Schutzschacht bauen, der auch Zivilisten das Leben rettete und später zum Kulturerbe ernannt wurde. Die gesamte (fiktive) Erzählung ist absolut authentisch und lässt den/die Leser*In tief eintauchen in die Jahre 1914-1918 und macht deutsche Geschichte lebendig und nachvollziehbar.

Bildgewaltig und einfühlsam erzählt Katja Maybach von ihren Figuren und es gelingt ihr, den Leser schnell in ihren Bann zu ziehen und ihn teilhaben zu lassen an den Schicksalen der Menschen. Von der ersten Seite an war das Buch ein echter Page-Turner - bis hin zu einem dramatischen Finale, das mich in großer Erwartung des zweiten Bandes zurücklässt, da viele Schicksale offen bleiben und neue Fragen aufgeworfen werden.

Auch, wenn der elegante Kurort "Bad Lichtenberg" ein fiktiver ist, hatte ich sofort das Fünf-Sterne-Hotel "Deutscher Kaiser", den Kurbrunnen und den Palmengarten vor Augen.

Die Autorin wechselt häufig die Perspektive und lässt uns den Gedanken und Gefühlen einer ganzen Anzahl von Figuren beiwohnen, so dass der der/die Leser*in einen weitumfassenden Einblick erhält. Auch die Figuren selbst sind wunderbar authentisch und nachvollziehbar beschrieben, so dass jede, bis hin zur meistgehassten, obsessiven Gerda wichtig und passend ist. Dabei sind alle mehrdimensional gezeichnet und entwickeln sich mit den veränderten Umständen weiter; sie ließen mich mitfiebern und auch miträtseln bei ihrem Schicksal.

Wer mehr über die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts lernen und sich dabei auch noch hervorragend unterhalten lassen möchte, kommt an diesem Roman nicht vorbei!

Ich vergebe gute 4,5 Sterne.

Bewertung vom 25.01.2022
Die Brücke der Ewigkeit / Die Baumeister Bd.1
Hector, Wolf

Die Brücke der Ewigkeit / Die Baumeister Bd.1


sehr gut

Als in einer Gewitternacht die steinerne Judithbrücke in Prag durch die aufgepeitschte Moldau zerstört wird, schwört der halbwüchsige Jan Otlin, als Erwachsener eine unzerstörbare Brücke zu bauen, sofern seine Mutter die Katastrophe überlebt, was durch ein Wunder passiert. Als Kaiser Karl IV tatsächlich eine "Brücke für die Ewigkeit " in Prag erbauen lassen will, bewirbt sich Jan als Baumeister, nichtsahnend, dass er in dem ehrgeizigen und missgünstigen Rudolph von Straßburg einen erbitterten Gegner hat.
Zur gleichen Zeit versucht die von ihrem Vater getrennte Halbwaise Maria Magdalena, als Junge Max verkleidet, in Prag zu überleben - und wird zum Spielball mächtiger Feinde....

Der mehrfach preisgekrönte Autor legt hier unter dem Pseudonym "Wolf Hector" einen historischen Prag-Roman vor, der sich ohne weiteres an den Großen seiner Zunft messen lassen kann. Angelehnt an wahre historische Vorkommnisse und Personen, spinnt Hector eine spannende Geschichte über den Bau der berühmten seteinernen Karlsbrücke, die heute noch ein Anziehungspunkt für viele Touristen ist.

Der Roman ist unterteilt in vier "Bücher", die ungewöhnlicherweise jeweils mit "Das Ende" beginnen, bevor die Ereignisse erzählt werden, die zu diesem Ende führen. Dabei fokussiert sich der Autor auf wechselnde Sichtweisen, so dass der Leser einen umfassenden Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelten der einzelnen Figuren erhält. Da lange offen bleibt, wer der wahre Verantwortliche der sich abspielenden Dramen ist und was letztlich die Motive und ZUsammenhänge für die Verurteilung Maria Magdalenas sind, kreiert der Autor eine unglaubliche Spannung. UNd während anfangs verschiedene Handlungsstränge nebeneinander herlaufen, verbinden sich diese immer mehr zu einem harmonischen Ganzen; am Ende wird alles schlüssig und nachvollziehbar aufgelöst und es kommt zu einem absolut befriedigenden Ende. Ich fand dieses zwar nicht wirklich durchdacht, sondern zugunsten der Dramatik gewählt, doch letztlich zufriedenstellend im Ergebnis..

Der Schreibstil ist flüssig, keinesfalls platt und der Zeit des Hochmittelalters angemessen. Sehr gut gelingt es Hector, den Leser mitzunehmen in die Zeit des ausklingenden 14. Jahrhunderts und beeindruckt mit viel Geschichtswissen, das harmonisch in die Handlung eingebettet ist. Zum Beispiel kommt auch die derzeit bereits schwierige Situation der Juden in Prag zur Sprache.

Die Figuren sind authentisch und mehrdimensional gezeichnet und keinesfalls nur "schwarz/weiß" beschrieben. Schnell fühlte ich mich auf die Seite von Jan Otlin und vor allem Maria Magdalena / Max gezogen, die heimliche Hauptrolle nimmt jedoch der schweigsame Mönch Rübelrap ein, der erstaunliche Kampf-Fähigkeiten hat und der zum Spielball böser Intrigen gewordenen Maria Magdalena liebevoll beisteht. Eine überaus interessante Figur ist auch die "edle Frau Ricarda", deren Heilkunst und vor allem Sterndeuterei nicht nur entscheidenen Einfluss auf den Fortgang der Geschichte nehmen, sondern auch spannendes Wissen über Astrologie vermittelt.

Eine Karte der Stadt Prag, ein Verzeichnis der Personen, das auch die historischen und fiktiven voneinander abgrenzt, eine Zeittafel und ein Glossar runden den Roman perfekt ab.

Ich vergebe für diesen spannenden historischen Roman, der sich zweifelsohne mit Ken Follett und Rebecca Gablé vergleichen lässt, 4,5 Sterne und kann ihn allen Freundes des Genres nur empfehlen!
Nach der Lektüre kann ich es kaum erwarten, Prag und die älteste Steinbrücke Europas in natura kennenzulernen.

Bewertung vom 23.01.2022
Auf verlorenen Wegen
Hartung, Alexander

Auf verlorenen Wegen


sehr gut

Der It-Spezialist Max einer Berliner Ermittlungsgruppe versucht, während seines Urlaubs auf Rügen einen ungelösten Fall aufzuklären, doch plötzlich wird nach ihm selbst gefahndet. Offensichtlich versucht der frühere Täter, ihm etwas anzuhängen. Und so unternehmen seine Berliner Freunde um den Kommissar Jan Tommen alles, um Max von jedem Verdacht zu befreien und die wahren Täter zu finden....

"Auf verlorenen Wegen" ist bereits der achte Thriller um den Berliner Ermittler Jan Tommen, der zusammen mit einem wild zusammengewürfelten "Team" ermittelt. Da ich die vorhergehenden Bücher nicht kenne, musste ich mich erst mit den ungewöhnlichen Figuren und ihrer jeweiligen Stellung im Team anfreunden, doch nachdem ich mich eingelesen hatte, konnte ich mich gut in den Fall einfinden.

Diesmal ermittelt Jan Tommen nicht in seiner Heimatstadt Berlin, sondern auf Rügen - und kooperiert hier unkonventionell mit der dortigen Polizei. Mir gefiel hier das Setting und die Zusammenarbeit sehr!

Die Figuren dieser Reihe, die ich hier kennenlernen durfte, also den Kommissar Jan und seine Freunde, den Geldeintreiber Chandu, den Hacker Max und die Rechtsmedizinerin Zoe, fand ich überaus interessant und hatte viel Spaß mit dem ungewöhnlichen Freundes-Quartett. Aber auch die Stralsunder Kommissarin war mir gleich sympathisch und steht in einem schönen Gegensatz zu den individuellen Berlinern.

Alexander Hartung schreibt flüssig und gut verständlich und legt in seinem Thriller ein rasantes Tempo vor. Dabei gibt es ständig neue Wendungen und nichts ist, wie es scheint, so dass ich durch das Buch durchgepeitscht wurde und die Spannung überaus hoch blieb. Überhaupt scheint Hartung einen Faible für die Außenseiter des Lebens zu haben, denn auch der Verdächtige mit seinen gezeichneten Comics war skurril, aber nachvollziehbar geschildert. Überraschend dann auch die Auflösung des Falles; wobei alles nachvollziehbar und realistisch geschildert war.

Mir gefiel dieser achte Band der Reihe sehr gut, so dass ich unbedingt die weiteren Bände kennenlernen möchte und mir bereits einige gekauft habe! Eine klare Leseempfehlung für Freunde spannender Unterhaltung ohne viel Schnickschnack und Freunde ungewöhnlicher Ermittler.

Bewertung vom 05.01.2022
Vom Reizdarm zum Wohlfühldarm (eBook, ePUB)
Röhmwohl, Dieter

Vom Reizdarm zum Wohlfühldarm (eBook, ePUB)


gut

Der Autor Dieter Röhmwohl, selbst Betroffener einer langwierigen Darmerkrankung, schwört auf regelmäßgige Darmsanierungen, die ihm bei seinen Problemen geholfen haben - und möchte seine Leser nun auf diesen Weg bringen. Der interessierte Leser findet hier zahlreiche Informationen zu verschiedenen Darmerkrankungen,, stellt die wichtigen Funktionen des Darms auch als zweites Gehirn anschaulich dar und erklärt die Abläufe einer Darmsanierung. Ergänzend gibt es zahlreiche schmackhafte Rezepte und Yogaübungen, die unterstützend wirken.

Auch, wenn es sich um ein Sachbuch handelt, schreibt Röhmwohl anschaulich und verzichtet weitestgehend auf Fachchinesisch. Durch seine persönliche Betroffenheit von dem Thema wirken seine Argumente glaubhaft und nachvollziehbar - wer ebenfalls betroffen ist, wird vieles wiederfinden aus der eigenen Geschichte.

Wer sich allerdings schon mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, findet nichts Neues in diesem Ratgeber; darüberhinaus geht es eigentlich doch ausschließlich um das Thema der "Darmsanierung" und hierbei überwiegend mittels alternativer Ansätze, die in meinen Augen teilweise fragwürdig erscheinen (6 Liter Salzwasser am Tag halte ich definitv für bedenklich). Allerdings verweist Röhmwohl auch wiederholt darauf, eine Kur nur in Absprache und ggf. unter Aufsicht eines Arztes durchzuführen, was ich absolut begrüßenswert finde.

Die Schreibweise ist leicht verständlich; mich haben ein wenig die vielen Verweise auf später und vorher gestört in meinem Lesefluss.

FÜr Leidgeplagte sicher ein Ansatz; zu viel erwarten sollte man jedoch nicht.

Bewertung vom 06.12.2021
Das Collier der Königin
Maxian, Beate

Das Collier der Königin


sehr gut

Als die Wiener Versicherungsangestellte Leah völlig überraschend ein wertvolles Diamentencollier von ihrer zurückgezogen lebenden Tante als vorgezogenes Erbe erhält, beginnt sie Nachforschungen anzustellen. Dabei finden sich nicht nur Verbindungen zu Marie Antoinette und der Französischen Revolution, sondern auch im privaten Bereich von Leah ergeben sich neue Wege.....

In zwei unterschiedlichen Erzählsträngen erzählt die Autorin Beate Maxian eine Familiengeschichte in der Gegenwart und einen spannenden historischen Blick in das Paris des Jahres 1794 und auf die Französische Revolution anhand der Schicksals von Isabelle Blanc. Ich muss zugeben, dass mir dabei gerade der spannende geschichtliche Teil wesentlich besser gefallen hat als die doch etwas vorhersehbare und süßliche Geschichte der Gegenwart, in der sich zwei entfremdete Schwestern wiederfinden und Leah die Liebe findet und einen verhassten Job aufgibt.

Beate Maxian vermag jedoch, ihre Leser*Innen mit einem flüssigen Schreibstil und den wunderschön gezeichneten Bildern in ihrer Sprache in den Bann zu ziehen und einen lebhaften Einblick in die Geschichte zu geben. Die Spannung und Eindringlichkeit waren selbstredend im historischen Teil größer, doch anhand des roten Fadens konnte die Autorin das Buch jederzeit zu einem Page-Turner entwickeln.

Die Autorin verwebt in der Handlung fiktive und historische Persönlichkeiten (die im Personenverzeichnis aufgegriffen werden) zu einer mitreißenden Geschichte. Dabei konnte ich mit den Figuren sehr mitfühlen und habe mich gerne mit Leah zusammen auf die Entdeckungsreise begeben.

Dieses Buch wird für mich sicher nicht das letzte dieser Autorin sein!

Bewertung vom 06.12.2021
Witness X - Deine Seele ist der Tatort
Moorhead, S. E.

Witness X - Deine Seele ist der Tatort


sehr gut

2035; die Neuropsychologin Kyra Sullivan arbeit an einer Technologie namens CASNDRA, die Erinnerungen von Personen "auslesen" soll. Doch birgt dies auch die Gefahr, die psychologische Gesundheit der Beteiligten anzugreifen.
Als nun die Leiche einer brutal ermordeten Frau aufgefunden wird, lassen sich zahlreiche Parallelen zu einer Mordserie von vor 14 Jahren finden - doch der verurteilte Täter sitzt in HochsicherheitsHaft. Wurde der Falsche verurteilt? Da die Schwester von Kyra zu den früheren Opfern gehörte, will Kyra unbedingt die Ermittlungen unterstützen und bringt ihre Entwicklung zur Anwendung. Doch dies hat fatale Folgen.....

Als ich zu Beginn des Buches von der Zeit 2035 las, war ich zunächst erschrocken; bin ich doch kein Fan von Science Fiction. Doch diese Angst erwies sich schnell als unbegründet, denn alle beschriebenen technischen Entwicklungen sind gut denkbar und durchaus realistisch in der nahen Zukunft. Die technischen Aspekte sind sehr gut beschrieben und verständlich und insbesondere das Verfahren CASNDRA regt zum Nachdenken an!

Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar. Die Autorin blendet immer wieder Szenen aus der Perspektive des Mörders und seiner Opfer ein; die vielen Puzzlestücke setzen sich zunehmend zusammen und der Spannungsbogen steigt stetig an bis hin zu einem furiosen Showdown am Ende, in dem sich - nach einigen überraschenden Wendungen - alles für den Leser nachvollziehbar auflöste.

Die Figuren sind mehrdimensional angelegt bis in die Nebenrollen hinein und wussten zu überzeugen. Trotzdem behielt ich eine gewisse Distanz zu der Wissenschaftlerin Kyra und dem Ermittler Tom.

Mich hat dieses komplexe Debüt der britischen Autorin S. E. Moorhead sehr gut unterhalten und ich empfehle den Thriller gerne weiter.

Bewertung vom 03.12.2021
Goldenes Gift / Xavier Kieffer Bd.7
Hillenbrand, Tom

Goldenes Gift / Xavier Kieffer Bd.7


sehr gut

Der Luxemburger Koch und Restaurantbesitzer Xavier Kieffer beginnt, eigene Nachforschungen anzustellen, als der Stadtimker Pol Schneider verunfallt und seine Bienen auf merkwürdige Weise verschwinden. UNd auch seine Freundin Valérie Gabin kommt internationalen krummen Machenschaften auf die Spur, nachdem sie auf einer Geschäftsreise den Diebstahl von Bienen beobachtet. Doch wie hängt alles zusammen und was ist das eigentliche Ziel der Kriminellen?

Tom Hillenbrand legt mit "Goldenes Gift" seinen siebten kulinarischen Krimi um den Luxemburger Koch und Restaurantbesitzer Xavier Kieffer vor. Diesmal widmet er sich dem Thema "Honig" und dem besorgniserregenden Bienensterben weltweit; Pestizide, Honigpanscherei und Gentechnik dürfen da natürlich nicht fehlen. Keine Frage, dies sind wichtige Themen, für die Hillebrand wieder gut recherchiert hat und dem Leser etliche Informationen und Denkansätze gibt. Ich habe definitiv einiges gelernt.

Dabei ist der eigentlich "Fall" nicht so spannend und mitreißend, wie es begeisterte Hillenbrand-Leser gewohnt sind. Die Ermittlungen, die diesmal nicht nur von Xavier, sondern auch zu einem Großteil von Valérie geführt werden, teilen sich in zwei Handlungsstränge auf - und gerade Valérie agiert naiv bis dumm, unüberlegt bis unlogisch und hat mich oft geärgert, bis es am Ende zu einem großen Showdown kommt, in dem alle offenen Fragen geklärt werden.

Unschwer zu erkennen, dass ich kein großer Fan von Valérie bin, die Xavier stets "Süßer" nennt und für ihren Freund eigentlich nie greifbar ist. Ansonsten gab es ein schönes Wiedersehen mit dem unprätentiösen ehemaligen Sternekoch und seinem finnischen Stammgast Pekka, der stets die richtigen Kontakte hat und sich mit seinem LIeblingskoch und Weinlieferanten nette Wortgefechte liefert.
Für mich als Fan der Reihe war es wieder ein Treffen mit vertrauten und liebgewonnenen Figuren; für Einsteiger gibt es nur wenige Informationen zu diesen.

Im Mittelpunkt steht - neben dem Honig und den Bienen - natürlich wieder die Heimat Kieffers: Luxemburg oder auch "Stad Lëtzebuerg" mit seiner besonderen Topografie und als Sitz zahlreicher europäischer Institutionen und Finanzunternehmen. In seinem Restaurant "Deux Èglises" kocht Kieffer natürlich typisch Luxemburger Gerichte wie "Biwwelamoud", "Kanéngche mit Moschterzoos", "Judd mat Gaardebounen" oder "Mummentaart" (keine Angst, die Gerichte werden im angehängten Glossar erklärt) und macht einfach total Lust, selbst einmal die Stadt und seine Spezialitäten zu entdecken.

Aufgrund der Brisanz des Themas und als absoluter Fan der Reihe kann ich - mit viel gutem Willen - gerade noch 4 Sterne vergeben. Lesenswert.