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Leseigel
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Villingen

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Insgesamt 1128 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2024
Die Amato-Schwestern: Die Naht der Liebe (eBook, ePUB)
Kommer, Jo

Die Amato-Schwestern: Die Naht der Liebe (eBook, ePUB)


sehr gut

Auf die Familie ist Verlass
Sara hat ihren Wunsch wahr gemacht und ist von Chile nach Mailand übersiedelt, um ihren Traum von einer erfolgreichen eigenen Modelinie zu verwirklichen. Alles läuft perfekt. Auch ihr Bruder Felipe, das einstige Sorgenkind der Familie, ist erfolgreich. Sara steht kurz davor, ihre erste Lingerie -Kollektion auf der Mailänder Modewoche zu präsentieren., da schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Sara hat einen schweren Unfall und muss zu einer langwierigen Reha. Alle Mühe umsonst ? Ihre Mutter reist aus Chile an und alle versuchen Sara aufzumuntern, aber keiner kann Sara in ihrer Dunkelheit zu erreichen. Nur Leonardo, der sie in der Reha betreut, scheint zu ihr durchzudringen. Sara muss ihr weiteres Leben überdenken und endlich Entscheidungen treffen.

Dies ist der dritte Band, der die Geschichte der Familie Amato, die schwere Schicksalsschläge verkraften muss, erzählt. Zu Beginn scheint das Nesthäkchen der Familie auf der Sonnenseite zu stehen.. Wenn ich ehrlich bin, mag ich Sara nicht besonders. Für mich ist sie die typische verwöhnte Tochter aus reichem Hause., die falsche Vorstellungen von der Wirklichkeit hat. Trotzdem fand ich den Unfall ungerecht und habe Sara bedauert. Auch konnte ich nachvollziehen, dass sie zuerst in ein tiefes schwarzes Loch fällt. Wie sich die ganze Familie um sie kümmert, ist bewundernswert, deshalb habe ich ab einem gewissen Punkt, ihre Ablehnung gegenüber allen Vorschlägen nicht mehr nachvollziehen können. Nur gut, dass sie Leonardo getroffen hat, der ihre Sicht auf die Dinge zurecht rückt.

Die Trilogie endet fast schon märchenhaft positiv und das war mir etwas zu viel des guten. Bis zu diesem Punkt hat mich das Buch gut unterhalten und ich hatte einige interessante Einblicke in die Modewelt.

Bewertung vom 13.10.2024
Nach Ibiza
Hessenthaler, Julian

Nach Ibiza


sehr gut

Der Mann hinter dem Ibiza-Video
Nachdem viele andere, die mehr oder weniger eng mit den Ereignissen rund um den Ibiza-Video-Skandal zu tun hatten, ihre Sicht der Dinge dargelegt haben, meldet sich nun der Macher mit diesem Buch selbst zu Wort.

Zuerst gibt er einen kurzen Rückblick auf seinen Werdegang und erzählt von aus seiner Sicht nicht ganz einfachen Jugend und seinem beruflichen Anfängen in der Sicherheitsbranche. Bereits hier konnte ich oft den Kopf schütteln, darüber wie geradezu naiv Hessenthaler durchs Leben stolpert gepaart mit einer in meinen Augen unterirdischen Menschenkenntnis . Dann wechselt er zu dem Geschehen, das mich als Leser am meisten interessiert. Auch hier haben mich einige Aussagen überrascht und lassen Hessenthaler für mich nicht allzu glaubwürdig erscheinen, was seine Person und Motivation betrifft. Er sei mehr oder weniger zufällig in die Sache hinein geraten. Er wollte zusammen mit dem Rechtsanwalt Mirfakhrai , der das Geld für die Aktion gab, den Personenschützer Straches, Ribarich, eine Rückversicherung verschaffen, falls er im Zusammenhang mit seiner Arbeit für Strache Probleme mit der Justiz bekäme. Alles rein freundschaftlich und ohne Absicht, sich finanzielle Vorteile zu verschaffen. Das erscheint in Hinblick auf die damit verbundenen Risiken wenig glaubwürdig . Das schmälert aber für mich die Bedeutung des Videos und seine Folgen für den Kampf gegen Korruption und für eine saubere Politik in keiner Weise. Dieser Teil des Buches liest zudem spannend und führte bei mir manchmal zu ungläubigen Kopfschütteln in Anbetracht des Dilettantismus und Naivität aller Beteiligten. Was nach der Veröffentlichung passierte, war mir zum Teil aus der Presse bekannt und wirft kein gutes Licht auf die juristische Aufarbeitung und die Zustand der politischen Parteien. Den Versuch in erster Linie, Hessenthaler zu diskreditieren, fand ich beschämend, was aber nicht dazu führt, dass mir Hessenthaler sympathisch ist . Ich musste während der gesamten Lektüre gedanklich die Person vom Skandal und dessen positive Folgen trennen. Hessenthaler betreibt in meinen Augen im letzten Teil des Buches all zu sehr Heldenverehrung in eigner Sache und stilisiert sich zum, Retter der westlichen Demokratie hoch, was ihn in meinen Augen beschädigt und seinen Verdienst schmälert.
Trotzdem fand ich es interessant, die Geschehnisse aus seiner Sicht geschildert bekommen zu haben.



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Bewertung vom 13.10.2024
Schatten über dem Moor   Die fesselnde Krimi-Reihe mit einer eigenwilligen Ermittlerin (eBook, ePUB)
Ellis, Joy

Schatten über dem Moor Die fesselnde Krimi-Reihe mit einer eigenwilligen Ermittlerin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Überzeugende Fortsetzung der Reihe
Endlich ist DS Joseph Easter von seiner schweren Verletzung aus dem letzten Fall genesen und kann seine Arbeit unter der Führung von Nikki Galena wieder aufnehmen. Eigentlich sollte er es ruhig angehen lassen, aber die Ereignisse überschlagen sich und bringen Easter an einen Punkt, an dem viele um seiner geistigen Gesundheit fürchten.

Es beginnt ganz harmlos. Die Selbstmordrate vor Ort scheint überdurchschnittlich hoch und Easter soll sich die Zahlen genauer anschauen. Ausgerechnet jetzt bringt sich ein alter und geschätzter Nachbar von Galena um. Wirklich Selbstmord ? Und wäre das nicht schon an Aufregung genug, wird eine Leiche gefunden, die regelrecht hingerichtet wurde. Easter glaubt , die Art der Tötung zu kennen und wird von Erinnerungen aus seiner Militärzeit geflasht.

Die Lösung des Falles war für mich geradezu herzzerreißend und zwar aus zwei Gründen. Die Motive für die Taten und die Vorgeschichte dazu sind bösartig und menschenverachtend. Der zweite Grund sind , die persönlichen Verletzungen von Easter , den ich zusammen mit Galena ins Herz geschlossen habe.

Die Ereignisse bis zum Höhepunkt am Ende sind packend und ich hatte keine Ahnung, wie alles zusammenhängt. Im Mittelpunkt steht dieses Mal Easter und seine Vorgeschichte. Easter hat die Traumata aus seiner Militärzeit immer noch nicht aufgearbeitet und die Ereignisse und der hingerichtete Tote triggern ihn. Er glaubt ,einen alten Bekannten aus dieser Zeit zu sehen, leider wirklich nur er. Das alles bringt ihn aus dem emotionalen Gleichgewicht , was seiner Umwelt nicht verborgen bleibt. Ich habe aufrichtig mit ihm gelitten und habe befürchtet , ihn zu verlieren. Beindruckend hier wie das Team sowohl beruflich als auch menschlich sehr gute Arbeit leistet . Nun hoffe ich auf weitere spannende Fälle aus der Feder der Autorin.

Bewertung vom 08.10.2024
Der Familienvater
Summer, Drea

Der Familienvater


ausgezeichnet

Spiel um dein Leben !
Dies ist meine erste Ermittlung mit den Kommissaren Stefanie Teufel und Jan Graf , aber es wird sicher nicht meine letzte sein. Schon der Einstieg in das Geschehen verspricht packende Unterhaltung und der Thriller hält sein Versprechen bis zum Ende.

Der Fall , mit dem es die beiden zu tun bekommen, sieht auf den ersten Blick wie ein erweiterter Suizid aus. Auf den zweiten sind berechtigte Zweifel angebracht. Es gab bereits ähnliche Fälle und jedes Mal fehlte vom Familienvater jede Spur. Fieberhaft suchen Steffi und Jan nach Gemeinsamkeiten und erforschen das Umfeld der Opfer. Außer der Tatsache, dass die Ehen nicht glücklich waren, gibt es keine Übereinstimmungen. Dieser Teil war für mich ausgesprochen spannend. Freunde der Toten werden befragt. Wilde Theorien werden aufgestellt, die mich mal mehr, mal weniger überzeugen. Und je tiefer die beiden graben, um so mehr Geheimnisse der Opfer kommen zu Tage. Kurze Kapitel dazwischen geben ein Schlaglicht auf die Tatsituation. Der Täter scheint ein tödliches Rätselraten zu veranstalten. Endlich gibt es einen Durchbruch bei den Ermittlungen und nun beginnt ein Wettrennen um das Leben der nächsten Familie. Hier hat mich das Geschehen in Atem gehalten und Hoffnung und Verzweiflung wechselten sich ab. Der Schluss war deprimierend, auch wenn er ein Ende des Schreckens bedeutete . Er hat für mich perfekt gepasst. Ein fesselnder Thriller und an manchen Stellen nichts für schwache Nerven.

Bewertung vom 06.10.2024
Die Toten von Norderney   Ein nervenaufreibender Kriminalthriller an der Nordsee (eBook, ePUB)
Hardinghaus, Christian

Die Toten von Norderney Ein nervenaufreibender Kriminalthriller an der Nordsee (eBook, ePUB)


gut

Mehr Horror als Krimi
Kriminalhauptkommissar Kummer kämpft mit seinen Depressionen, seit im letzten Sommer seine Tochter Merle ermordet wurde. Er befindet sich in Behandlung bei einem Psychologen, bisher ohne Erfolg. Um seine Arbeit weiter machen zu können, ist er sogar bereit, ein neues Medikament auszuprobieren und es scheint zu helfen. Das ist auch dringend notwendig, denn ein ein Copy Killer treibt sein Unwesen auf der Insel. Kummer gerät in immer größere Abhängigkeit und muss sich zudem mit dem Verdacht auseinandersetzen, dass der Psychologe Karlson, vom dem er sich Heilung erwartet hat, möglicherwiese bei den Taten die graue Eminenz im Hintergrund ist. Die Lösung des Falles gestaltet sich komplett anders, als erwartet.

Ich weiß immer noch nicht, ob mir das Buch gefällt. Vielleicht liegt es daran, dass ich auf einen Krimi eingestellt war und mich unvermittelt in einem Horrorszenarium wiederfinde. Dazu beigetragen hat auch, dass ich Kummer nicht mochte. Meiner Meinung nach war er nicht diensttauglich und all zu sehr mit seinen privaten Problemen beschäftigt. Der Fall gestaltet sich immer mysteriöser und mir war nicht klar, was ist real und was denkt sich Kummers kranker Geist aus. Die letzten Kapitel könnten aus einem Horrorroman stammen und ähneln einem schlechten LSD-Trip. Da war bei mir der Punkt erreicht, wo ich ärgerlich wurde und trotzdem weiter gelesen habe, weil ich auf die Auflösung gespannt war. Die war dann komplett anders als erwartet und ich war regelrecht erleichtert und auch ein wenig enttäuscht. Auf jeden Fall hat mich der Autor auf eine ungewöhnliche Lesereise mitgenommen.

Bewertung vom 03.10.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


ausgezeichnet

Mörderisch spannend und sehr berührend
Edie O`Sullivan ignoriert schon seit vielen Jahren Weihnachten. Es ist für sie mit zu vielen schrecklichen Erinnerungen von Tod und Verlust verbunden. Sie hat bis auf ihre Freundschaft mit ihrer Nachbarin Riga keine sozialen Kontakte und würgt Annäherungsversuche mit beißender Ironie ab. Ihr Lebensinhalt besteht aus ihren drei Katzen, Puzzeln und dem Erstellen von Kreuzworträtseln für Zeitungen. Ihr Leuchtturm in diesem Meer von Tristesse ist ihr Adoptivsohn Sean, der bei der Polizei arbeitet. Kurz vor Heiligabend liegen Teile eines Puzzles vor ihrer Haustür mit der Aufforderung, das Rätsel zu lösen, wenn sie Morde verhindern wolle. Was zuerst wie ein makaberer Scherz wirkt, wird zur tödlichen Gewissheit, als es kurz darauf eine Leiche gibt, bei der weitere Puzzleteile gefunden werden. Angetrieben von Neugierde, Ehrgeiz und dem Wunsch weitere Tode zu verhindern, versucht Edie das Rätsel zu lösen. Die Suche führt Edie in ihre eigene Vergangenheit und zwingt sie, sich ihrem Giftschrank der bösen Erinnerungen zu stellen.
Obwohl ich Weihnachten mit seinem Glitzer und Rührseligkeit liebe, liebe ich auch Weihnachtskrimis als perfektes Gegengewicht. Dabei sei angemerkt, dass dieser Krimi zu jeder Jahreszeit mörderische Unterhaltung bietet.
Die über 80jährige Edie hat von der ersten Seite an mein Herz berührt. Ich fand ihre Einsamkeit einfach nur traurig und ihre Bissigkeit hat mich an ein krankes Tier erinnert, das aus Angst Hilfe abwehrt.
Zwei Ideen der Autorin haben mir besonders gut gefallen. Das war die Mördersuche als Puzzle zu gestalten, was in meinen Augen mal etwas anderes war und die Umsetzung super spannend. Ein wenig erinnerte es mich an eine Schnitzeljagd aus Kindertagen. Und dann die Person des Mörders, er nennt sich R.I.P, was mir sehr gut gefallen hat. Und er kommt selbst zu Wort und lässt mich an seinen Gefühlen teilhaben.
Edies Intelligenz und Denkweise beeindruckt. So um die Ecke denken muss man erstmal können. Das hat mich immer wieder verblüfft und ein wenig neidisch gemacht. Als Sean entführt wird, ist Edie kurz davor aufzugeben. Aber wenn sie Schuld an seinem Tod wäre, das würde sie sich nicht verzeihen. Und so stellt sich ihrer eigenen alten Schuld und findet die Lösung in letzter Minute.
Der Krimi endet mit einem sehr schönen Weihnachtsfest und viel Gefühl, was ich absolut passend fand. Schließlich ist es ein Weihnachtskrimi und da darf das so sein.

Bewertung vom 29.09.2024
Das Amulett der Sekhmet 2
Schürmann, Stefanie

Das Amulett der Sekhmet 2


ausgezeichnet

Historische Fakten gepaart mit einer packenden Geschichte
Dies ist die Fortsetzung der Abenteuer von Mara, einer Chirurgin ,die durch ein ägyptisches Amulett in die Vergangenheit reist. Der Reiz der Geschichte liegt darin, dass die Autorin historische Personen lebendig werden lässt und diese überaus unterhaltsam in eine fiktive Geschichte einbindet.

Mara und Brutus hatten sich im 1. Band ineinander verliebt. Anders als in der Realität kann Mara Brutus vor dem Tod retten. und beide fliehen nach Seleukia , wo sie ein beschauliches, gemeinsames Leben planen. Das hätten die beiden sich durchaus verdient, wir Leser würden aber nichts über die weiteren historischen Ereignisse erfahren. Brutus ist mit Labienus und dem parthischen Prinzen Pakoros befreundet. Die Parther halten die Römer durch die Unruhen nach Caesars Tod für geschwächt und versuchen das alte persische Großreich wieder auferstehen zu lassen. Pakoros zwingt Mara und Brutus, ihn auf seinem Feldzug zu begleiten. Nun erlebe ich den Feldzug hautnah mit und stelle fest, Krieg war schon immer ein blutiges Geschäft zu Lasten der einfachen Leute, um Machtphantasien der Regierenden zu befriedigen. Gleichzeitig schildert die Autorin die damalige Landschaft und Städte und gibt Einblicke in die Prachtentfaltung in den Palästen. Das war sehr anschaulich und hat mich nachhaltig beeindruckt.

Der zweite Handlungsstrang befasst sich mit dem Geschehen in Rom und den Zwistigkeiten zwischen Octavius und Marcus Antonius. Das war zeitweise sehr amüsant zu lesen . Auch Octavius Verhältnis zu Frauen und seine Rolle als pater familias werden beleuchtet. Das hat mir neue Erkenntnisse beschert und mir Octavius nicht sympathischer gemacht.

Der Band endet mit Octavius erzwungener Heirat mit Scribonia und der Niederlage und Tod Labienus im Taurusgebirge. Wie bereits im ersten Band wurde Geschichte für mich erlebbar und dadurch auch begreifbarer. Anders als gewohnt erschöpft sich die Autorin nicht in der Aufzählung der bekannten Fakten, sondern erfüllt sie mit Leben und macht Geschichte damit spannend.

Bewertung vom 28.09.2024
Mordshexerei
Stadler, Marion

Mordshexerei


ausgezeichnet

Die Büchse der Pandora
Das beschauliche Essing hat Zuwachs bekommen. Die Hexe Pandora hat die ehemalige Dorfdisco gemietet und bietet ihre Dienste an. Gleichzeitig kommt es zu Grabschändungen und mysteriösen Wandschmierereien. Mary stellt zu ihrem Erstaunen fest, dass Pandora alias Dora eine alte Schulfreundin ist, über deren Familie es damals schon wilde Gerüchte gab. Als die Hexe ermordet wird, erklärt Kommissar und Ex-Kollege Erdem Mary kurzerhand zur Hauptverdächtigen. Natürlich lässt Mary das nicht auf sich sitzen. Schließlich ist sie die Inhaberin der ortsansässigen Detektei. Mary muss tief in der Vergangenheit kramen und was sie entdeckt, wirft kein gutes Licht auf Essing. Dann kommt Pandoras Vater unter merkwürdigen Umständen ums Leben und Pandoras Sohn betritt die Bühne. Beide Ereignisse werfen weitere Fragen auf, die auf Antworten warten.

Erneut muss sich Mary um einen Mord im beschaulichen Essing kümmern, seht zum Leidwesen ihres Ehemannes Toni, der um Marys Gesundheit fürchtet. Aber weil Erdem sie für die Hauptverdächtige hält und die Ermittlungen für seinen persönlichen Rachefeldzug missbraucht, hat sie keine andere Wahl. Geister, Seancen und bewusstseinserweiternde Substanzen sind nicht Marys Fachgebiet, aber wenn es der Wahrheitsfindung dient. Und dieses Mal muss Mary auf die tatkräftige Unterstützung der Familie verzichten, da alle verreist sind. Der Fall erhält eine persönliche Note, weil Mary mit Pandora befreundet war und sich nun die Frage stellt, ob sie Mitschuld trägt. Der plötzlich aufgetauchte Sohn bringt nicht nur Mary an ihre Grenzen. Ich mochte seine Art überhaupt nicht und fand ihn anstrengend. Als Mary die Zusammenhänge klar werden, muss sie einen Geist spielen, um einen weiteren Mord zu verhindern. Das war meine Lieblingsszene. Ich wusste nicht, dass Mary über so viel Schauspieltalent verfügt.

Am Ende hat alles wieder seine Ordnung und die Schuldigen erhalten ihre gerechte Strafe. Obwohl belastende Themen angesprochen wurden, war der Tenor des Krimis gewohnt heiter, ohne zu bagatellisieren. Mir hat es gut gefallen und ich freue mich auf einen weiteren Fall.

Bewertung vom 27.09.2024
Im Zeichen der Lämmer
Benedict, Emilia

Im Zeichen der Lämmer


ausgezeichnet

Der Schlachter von Jefferson City
Inspector Aidan Carter und sein Team bekommen es mit einem ungewöhnlichen Fall zu tun. Es werden Füße einer Frau auf einem Schulgelände gefunden. Kurz darauf ein Frauentorso, der aber zu einer anderen Leiche gehört. Eine gefundenes Fressen für die Presse, die dem Täter den Namen Metzger von Jefferson City verleiht. Die Tötungsweise deutet auf einen Ritualmord hin. Dafür spricht auch, dass die Opfer keine Gemeinsamkeiten zu haben scheinen. Aidans Lebensgefährtin Jessica stellt eigene Nachforschungen an, denn sie wird von ihrer Verlegerin gedrängt, einen neuen Krimi zu schreiben und hat eine Schreibblockade. Dies war die einzige Stelle im Buch, wo ich mir gewünscht habe, den Vorgängerband zu kennen. Ansonsten sind keine Vorkenntnisse notwendig.
Jessica spricht mit Familienangehörigen und Kollegen der Opfer und findet einen neuen Hinweis. Die Opfer haben die gleiche Schule besucht. Das hilft bei der Tätersuche nur bedingt weiter, denn die Morde gehen weiter. Ohne es zu ahnen, ist Jessica aber durch ihre Nachforschungen in den Focus des Mörders gerückt und wird von ihm entführt. Aidan muss alles auf eine Karte setzen, wenn er seine Lebensgefährtin retten will.


Nach den ersten Seiten und anfänglichen Orientierungsproblemen mit den verschiedenen Personen, hatte mich die Autorin am Haken. Schon allein die Tatbegehung war sehr bizarr. Und dann beginnt die gute, alte Polizeiarbeit. Zeugen befragen, Tatortspuren auswerten und mögliche Szenarien entwerfen. Ich liebe diese Art von Krimi, weil man dabei sehr gut mit ermitteln kann und eigene Theorien erstellen. Gelungen fand ich , dass ab und zu der Täter zu Wort kam und mir das einen kleinen Wissensvorsprung brachte. Die Ermittler tragen kleine Schnipsel der Lösung zusammen, sehen aber noch nicht das große Ganze. Auch ich bin auf einige Nebelkerzen der Autorin hereingefallen. Aidans Lebensgefährtin Jessica war mir zu Beginn nicht sympathisch. Ich fand sie etwas zu naiv und unvorsichtig. Tatsächlich gerät sie dadurch in eine bedrohliche Situation. Ich konnte mich aber dann doch och mit ihr anfreunden und als der Mörder sie entführt, war ich entsetzt und habe um ihr Leben gebangt.
Die Lösung des Falles war überzeugend und in meinen Augen fast schon tragisch und ich hatte, wenn schon kein Verständnis, so doch etwas Mitleid mit dem Täter. Auf jeden Fall ist es in meinen Augen ein packender Thriller, der mich mit wohl dosiertem Schrecken gut unterhalten hat.

Bewertung vom 26.09.2024
Schlafe ein, mein Mädchen   Der packende Kriminalthriller, in dem ein wahrer Albtraum lauert (eBook, ePUB)
Dützer, Volker

Schlafe ein, mein Mädchen Der packende Kriminalthriller, in dem ein wahrer Albtraum lauert (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung der Reihe um die Kommissare Ben Funke und Helen Stein
Ich war bereits vom 1. Band sehr angetan und habe den 2. mit hohen Erwartungen begonnen. Und wieder haben mich die Ereignisse schnell in ihren Bann gezogen.

Funke hat sein Leben wieder einigermaßen im Griff und sogar eine neue Liebe gefunden. Leider ist sie verheiratet und das mit einem aufstrebenden Politiker. Nach einem Rendez-vous wacht Funke neben ihr auf. Sie wurde mit seiner Waffe erschossen und er kann sich an nichts mehr erinnern. Obwohl er versucht, Spuren zu verwischen, wird er zum Hauptverdächtigen und die Hexenjagd beginnt.

Helen jagt einen vermutlichen Serienmörder, der ein Phantom zu sein scheint. Sie wird von ihrem Vorgesetzten Kain manipuliert, sich als Lockvogel zur Verfügung zu stellen. Kain ist ein Unsympath und Egoist in Reinkultur. Er möchte Stein und auch Funke unbedingt diskreditieren, um eigene Fehler zu vertuschen. Funke und Stein müssen unbedingt ihren jeweiligen Täter überführen. Dabei werden verstörende Zusammenhänge zwischen den Fällen sichtbar..

Beide Fälle laufen zu Beginn parallel. Am meisten habe ich um Funke gebangt, den ich schon im 1. Band ins Herz geschlossen hatte. Der Mörder hatte wirklich gute Arbeit geleistet und ein vollkommenes Lügengespinst um Funke gewebt. Hinzu kam, dass Kain ihn aus persönlichen Gründen lieber tot als lebendig sehen wollte.

Steins Ermittlungen waren dagegen spannend, aber nicht bedrohlich. Das ändert sich, als sie als Lockvogel agiert und tatsächlich auf den Täter trifft.. Nun war sie mein größeres Sorgenkind. Nur gut, dass beide Ermittler zäh sind und schließlich gemeinsam die Täter entlarven Die Lösung zeigt das erschreckende Ausmaß an Bösartigkeit, das Hybris und Rache entwickeln können. Der Thriller war überzeugend und hat mir einige Male Gänsehaut beschert. Ich bin begeistert.