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Book-addicted
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Bewertungen

Insgesamt 692 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2021
NEBEL / HULDA Bd.3
Jonasson, Ragnar

NEBEL / HULDA Bd.3


sehr gut

*Meine Meinung*
Nebel ist der dritte Teil der „Hulda-Trilogie“ von Ragnar Jonasson. Es ist der dritte Teil und doch der Beginn, denn die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, sondern genau andersherum - Band 1 spielt also lange Zeit nach Band 3 - um genau zu sein etwa 20 Jahre.

Der erste Band begeisterte mich vollends, während Band 2 hingegen etwas schwächer war. Aber auch „Nebel“ überzeugte mich nicht vollends. Auch wenn die Atmosphäre absolut grandios war und ich die Vorkommnisse mit großer Spannung verfolgte, fehlte mir irgendwie die Spannung. Das Setting, ein abgeschiedener Bauernhof im tiefsten Schnee, mochte ich sehr und auch die Erlebnisse der Hausbewohner sorgten mehr als einmal für eine düstere und beklemmende Stimmung - doch so richtig Spannung wollte nicht aufkommen.

Hulda und ihre Vergangenheit - inzwischen hinreichend bekannt - waren auch hier ein großes Thema, was ich aber nicht sonderlich schlimm fand. Dieses Wissen über das was kommt, verlieh den Ereignissen einen umso grausameren Touch - ein bisschen, wie man jemanden sehenden Auges ins Unglück rennen lässt… 

Der Schreibstil ist absolut fantastisch, denn der Autor schreibt nicht nur sehr bildhaft, ohne allzu sehr ins Detail zu gehen, sondern bringt eine Ruhe hinein, wie ich es selten bei einem Thriller erlebt habe. 

Für mich ist und bleibt der erste Band der Trilogie „Dunkel“ der beste Band der Reihe, dennoch würde ich jedem diese Trilogie empfehlen, der gerne düstere und bedrückende Romane mag.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2021
Fallen Saints
Rivers, Sara

Fallen Saints


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Lange lange ist es her, dass ich einen Dark Romance Roman gelesen habe - umso mehr wird es Zeit, das endlich mal wieder in Angriff zu nehmen! 

„Fallen Saints“ ist einer dieser Romane, die einem nicht nur ins Herz, sondern auch in den Kopf gehen, denn er ist keiner dieser seichten braven Liebesromane - ganz im Gegenteil. Auch wenn das Buch bis obenhin mit Gefühlen vollgepackt ist, so sind es nicht immer die, die man in einem Liebesroman erwartet: Angst, Abneigung, Furcht und Zorn, aber eben auch Liebe, Lust und Zuneigung. 

Der Charakter des Shadow gefällt mir aus dem Grund so gut, da hinter seiner harten Schale ein weicher Kern steckt, den man einfach gern haben muss - auch wenn man erst nach und nach erfährt, weshalb er sich hinter seiner harten Schale versteckt. Storm schafft es im Laufe des Romanes irgendwie, die Mauer einzureißen, die Shadow so akribisch um sich und sein Herz aufgebaut hat und gerade wegen ihrer Charakterstärke und dennoch einfühlsamen Art schlich sie sich nicht nur in Shadows Herz - sondern auch in das des Lesers. 

Der Plot ist nicht nur spannend, sondern auch absolut nicht vorhersehbar, hat viele Wendungen und lässt den Leser einfach nicht mehr los. Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen und kann die Fortsetzung kaum noch erwarten!

Auch wenn es sich hierbei um einen Dark Romance Roman handelt, so ist der Schreibstil dennoch sehr angemessen und kommt ohne große Schimpfworte aus. Es macht Spaß, dieses Buch zu lesen und man kann sich die einzelnen Personen und Handlungsorte absolut super vorstellen.

Bewertung vom 21.06.2021
Die Glücksschneiderin
Sosnitza, Ulrike

Die Glücksschneiderin


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Als mich eine liebe Bloggerin fragte, ob ich gerne an einer Blogtour zu Ulrike Sosnitzas neuem Roman teilnehmen wolle, sagte ich einfach zu - obwohl ich bis dato noch nichts von der Autorin gelesen hatte. Einige Zeit später erreichte mich das Buch schließlich und nicht nur das Cover, sondern auch die sehr sympathische Widmung machte Lust auf das Buch - natürlich neben dem Klappentext.

So schnappte ich mir schließlich - passend zumindest zu einem Teil des Nähcafés - ein Küchlein und eine Tasse Kaffee und setzte mich auf die Terrasse, wo ich sofort in Claras Geschichte eintauchte.

Clara ist eine tolle Protagonistin, die ich von Anfang an sehr mochte, denn sie gibt niemals auf und setzt ihre Träume um. Auch ist sie sehr familiär und lebt für das Schneiderhandwerk, wobei sie sehr darauf bedacht ist, Upcycling zu betreiben und gegen "Fast Fashion" anzukämpfen. Upcycling im Bereich der Kleidung bezeichnet nichts anderes, als etwas Altes aufzuwerten und etwas neues daraus zu gestalten, Fast Fashion ist billig produzierte Kleidung und schnelle Kollektionswechsel, sodass der Kunde die Kleidung nur kurz trägt und schnell etwas neues kaufen muss. Sie wird quasi produziert, um nicht lange zu halten.

Gerade diese Thematik beschäftigt Clara in unserem Buch, wobei es alles andere als das "Hauptthema" darstellt. Die Autorin bringt den Leser damit zum nachdenken und streut einige Infos diesbezüglich ein, ohne dabei jeden bekehren zu wollen - und das fand ich richtig toll. Ich, die sich bisher überhaupt nicht mit der Thematik beschäftigt hat, erfuhr einiges darüber, was man zum Thema Nachhaltigkeit bei Kleidung wissen muss und das brachte mich ziemlich ins Grübeln.

Claras Familie und ihr Freundeskreis mochte ich unfassbar gerne, auch wenn der ein oder andere von ihnen gerne mal den moralischen Zeigefinger hob, oder zugunsten anderer etwas übers Ziel hinausschoss.

Auch Finn, Claras Ex-Freund, war mir direkt sympathisch, auch wenn ich mich lange Zeit fragte, wieso er sie damals verlassen hatte. Dies erfährt der Leser erst ganz am Ende des Buches, was ich aber irgendwann nicht weiter dramatisch fand. Allein durch das Erleben von Finns Charakter rückte dies irgendwann in den Hintergrund und ich genoss einfach seine durch und durch sympathische Art.

Die Geschichte fesselt und ist durch und durch ein Wohlfühlbuch. Auch wenn ich ganz und gar kein Mensch bin, der gerne näht, bekam ich dadurch irgendwie doch Lust darauf und wurde ein bisschen wachgerüttelt, was das Thema Umwelt (im Bezug auf Kleidung) angeht.

Der Schreibstil ist bildhaft und sehr angenehm, man fliegt nur so durch die Seiten und ich hatte das Buch in ca. 2 Tagen durchgelesen - und es wird definitiv nicht das letzte Buch der Autorin für mich gewesen sein.

Bewertung vom 20.06.2021
Der Junge, der das Universum verschlang
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


schlecht

*Meine Meinung*
„Der Junge der das Universum verschlang“ ist eine dieser Geschichten, die prinzipiell gut werden gekonnt hätten- wenn nicht Zuviel dazwischen gekommen wäre.

In diesem Fall kam so einiges dazwischen: zum einen die fehlende Spannung, was für mich einer der gravierendsten Punkte war, wieso ich mir mit diesem Buch so schwer tat. Nahm ich es in die Hand um ein paar Seiten zu lesen, legte ich es ebenso schnell wieder weg und es dauerte tagelang, manchmal wochenlang, bis ich wieder dazu griff. Das lag aber auch am Schreibstil des Autors, mit dem ich mich irgendwie nicht recht anfreunden konnte. Langatmig, ausschweifend und eben einfach nicht fesselnd. Das merkte ich schon zu Beginn des Buches, denn schon der Einstieg gestaltete sich alles andere als einfach… zu viele unsortierte Ereignisse und keine Ahnung, was Fiktion und was Realität ist…

Die Charaktere zeigten stellenweise eine große Ambivalenz in ihrem Verhalten und so richtig warm konnte ich mit keinem davon werden.

Die Stimmung war insgesamt sehr düster und zartbesaitete sollten vielleicht lieber Abstand davon nehmen, dieses Buch zu lesen - vor allem da eben auch Kinder im Spiel sind.

Mein Buch war es leider nicht, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden - zum Glück, muss man fast sagen.

Bewertung vom 18.06.2021
INSEL / HULDA Bd.2
Jonasson, Ragnar

INSEL / HULDA Bd.2


sehr gut

*Meine Meinung*
Ragnar Jónassons zweiter Roman der Hulda-Trilogie konnte mich irgendwie nicht ganz so fesseln, wie es Band 1 geschafft hat - aber warum?

Grundsätzlich finde ich das Prinzip - von heute zu damals (also Band 1 - „alte Hulda“ zu Band 2 „Hulda mittleren Alters“ zu Band 1 „Junge Hulda“) - absolut grandios. Gerade wenn man den zweiten Band liest, weiß man schon viel über Huldas Leben und kennt viele ihrer Geheimnisse, sodass manche ihrer Gedanken nahezu bedrückend, fast schon beklemmend, wirken - weil man die Zukunft kennt. 

Dennoch konnte mich dieser zweite Band nicht ganz so abholen und fesseln, wie es der erste geschafft hat. Vielleicht, weil es eine Art "Übergangsgeschichte“ ist, zwischen heute und damals und sich die Geschichte weniger auf Huldas Leben - und dem als Kommissarin - bezieht, sondern tatsächlich eher auf den Kriminalfall. Eigentlich ja vollkommen okay, aber „Dunkel“ versprach und bot einfach mehr. Mehr Düsternis, mehr menschliche Abgründe, mehr Hulda, mehr Spannung. 

Der Kriminalfall an sich ist spannend und die Stimmung, die dabei aufkommt ist bedrückend. Die schon fast nüchterne Art des Autors, die Kulisse des kalten und dennoch atemberaubenden Islands zu beschreiben und dabei nebenbei einfach mal einen kaltblütigen Mord geschehen zu lassen, überrascht mich immer wieder, kann mich aber auch vollends begeistern. Auch wenn ich gegen Ende hin eine ungefähre Ahnung hatte, was die Lösung des Falls anging, empfand ich dies nicht als sonderlich schlimm und konnte dennoch gefallen an der Geschichte finden.

„Insel“ sollte zwingend in Kombination mit dem Vorgängerband „Dunkel“ gelesen werden, weil einem viele Details sonst nicht geläufig sind - und man den Charakter der Hulda schlicht und ergreifend nicht als das erfassen kann, was er ist: eine großartige Figur.

Bewertung vom 13.06.2021
DUNKEL / HULDA Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Bd.1


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Eigentlich tue ich mir mit nordischen Krimis etwas schwer, denn die oft komplexen Namen wollen mir meist einfach nicht im Gedächtnis bleiben. Dennoch lockte mich der Thriller "DUNKEL" irgendwie und ich muss sagen: es hat sich gelohnt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Trilogien ist der Auftakt gleichzeitig das Ende, soll heißen, die erste Geschichte ist Huldas letzter Fall. In Band 2 und 3 gehen wir zeitlich in die jüngeren Jahre der Ermittlerin, nämlich 15 und 10 Jahre zurück.  Dies wurde in einigen anderen Rezensionen schwer kritisiert, ich persönlich finde diesen Schachzug aber ehrlich gesagt äußerst clever.

Hulda ist eine ungewöhnliche Protagonistin, weit entfernt von den üblichen knallharten und jungen Ermittler/innen, die man sonst so kennenlernt. Sie steht kurz vor der Pension und ist alles andere als gut vernetzt; gegen ihre männlichen Kollegen musste sie sich in all den Jahren durchsetzen und wurde augenscheinlich nie recht in ihrer Rolle als Ermittlerin akzeptiert. Alles in allem ist Hulda eine einsame alte Dame, die nicht mehr recht Anschluss finden kann/will; einzig mit Petúr, einem pensionierten Arzt hat sich sich angefreundet und verbringt hin und wieder etwas Zeit mit ihm. 

Das Setting ist eher düster und sehr auf die Protagonistin fokussiert, es gibt kaum relevante Nebencharaktere, die einen größeren Raum einnehmen und die man daher als Konkurrenz zur Protagonistin betiteln könnte. 

Die Geschichte wird aus der Sicht eines Erzählers geschildert, einmal begleiten wir Hulda, einmal das Opfer (hier wird der Text kursiv gedruckt) und einmal eine Mutter mit Kind, deren Bedeutung für die Geschichte uns lange nicht bewusst ist.

Auch wenn "DUNKEL" nicht übermäßig spannend ist, fesselt es mich auf eine Weise, die ich nur schwer schildern kann. Es ist wohl die Kombination aus außergewöhnlicher Ermittlerin, düsterem und teils verschneitem Setting, ungeklärtem Todesfall und packendem, aber doch schlicht gehaltenem Schreibstil, der dieses Buch zu etwas besonderem macht.

Gerade zum Ende hin sind die Entwicklungen regelrecht erdrückend und ich hätte mit allem gerechnet - aber nicht mit so einem Finale. 


*Fazit*
Ein ungewöhnlicher, aber sehr fesselnder Roman mit düsterem Setting und fesselndem Schreibstil. Für Thriller Fans, die gerne mal über den Tellerrand hinausblicken wollen!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 08.06.2021
Wie Stimmen im Wind
Como, Sophia

Wie Stimmen im Wind


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
"Wie Stimmen im Wind“ gehört zur Sparte der New Adult Romane - doch was heisst das eigentlich? Ich glaube, das kann man nicht pauschal beantworten, da jedes Buch etwas ganz individuelles ist. Häufig wird New Adult wohl in die Richtung „Leicht zu lesen ohne Anspruch“ geschoben, doch das würde den meisten Büchern dieses Genre nicht gerecht werden. So ist das auch bei „Wie Stimmen im Wind“, denn das berührte mich auf eine Art und Weise, die ich nur schwer beschreiben kann. 

Giulia ist ein Charakter, der mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen ist, da sie trotz ihrer Vergangenheit stets versucht, sich irgendwie durchzuschlagen. Sie kämpft wie eine Löwin und schlägt dabei einen Weg ein, bei dem viele andere wohl zerbrochen wären. Dafür bewundere ich sie sehr und das macht sie zu einem Charakter, den ich wohl so schnell nicht vergessen werde.

Scott wirkt anfangs unnahbar, kalt und distanziert, doch in seinem inneren ist ein Mensch verborgen, der mir unfassbar schnell ans Herz gewachsen ist. Gerade weil er hinter der Fassade ein unglaublich fürsorglicher Mensch ist, der im Grunde seines Herzens nichts anderes will, als seinen Frieden finden, gefiel er mir umso besser. Dazu kommt, dass auch er sein Päckchen zu tragen hat und seine Fassade daher nicht aufrechterhält, weil er so gerne ein Bad Boy wäre - sondern aus reinem Selbstschutz. 

Scotts Familie - so groß ihre Probleme auch sein mögen - mochte ich ebenfalls sehr gerne, allen voran Großmutter Ruby. Ihr großes Herz und ihre sympathische Art machten Onkel Harveys verschrobene und muffelige Art oft wett und ich hätte sie so manches Mal einfach gerne in den Arm genommen.

Der Plot der Geschichte ist einerseits fesselnd, weil man wissen möchte, wie sich die Charaktere weiterentwickeln, andererseits sehr ernst, denn gerade Giulias Vergangenheit ist ziemlich harter Tobak. Die Autorin schafft es immer wieder, den Leser aus der düsteren Stimmung der Thematik (sofern sie aufkommt) herauszuholen und durch kleine, wundervolle Szenen wieder den Sonnenschein ins Herz zu lassen.

Bewertung vom 16.05.2021
Der Heimweg
Fitzek, Sebastian

Der Heimweg


sehr gut

*Meine Meinung*
Der Fitzek und ich, das ist eine ganz alte und tiefgehende Liebe - meistens jedenfalls. In diesem Fall muss ich allerdings zugeben, dass ich mit dem Heimweg phasenweise nicht ganz so glücklich war - was vor allem daran lag, dass es mich phasenweise sehr an ein anderes Werk des Autors erinnerte, aber auch daran, dass mir die Auflösung nicht wirklich gefiel. 

Auch wenn die Geschichte absolut mitreißend, spannend, fesselnd und verwirrend war, passierte mir stellenweise dann doch etwas „zu viel“ - was die Geschichte irgendwie unglaubwürdiger machte, als ich es mir gewünscht hätte. Und trotzdem versank ich auch dieses Mal darin und verbrachte zwei Regentage mit diesem Buch auf der Couch. 

Die Spannung war definitiv da - von vorne bis hinten - und ich konnte zu keinem Zeitpunkt behaupten, dass es mir irgendwie langweilig gewesen wäre… ganz im Gegenteil! Fitzek schafft es auch dieses Mal, den Leser bei der Stange zu halten und ihm einen actionreichen, stellenweise blutigen Roman zu liefern, der einen immer wieder den Atmen anhalten lässt. Auch die Charaktere faszinierten mich und ich konnte - irgendwie - auch eine gewisse Nähe zu ihnen aufbauen und hatte phasenweise das Gefühl, sie hautnah zu begleiten. Und doch ist dies nicht Fitzeks bestes Buch. Doch warum eigentlich?

Ich hatte den Eindruck, dieses Mal wollte der Autor einfach „zu viel“. Zu viele Ideen, die er versuchte unter einen Hut zu bringen, zu viele verworrene Ereignisse, die es am Ende unter einen Hut zu bringen galt… weniger ist manchmal doch mehr und das passt in diesem Falle auch zum Buch.

Nichtsdestotrotz konnte mir „Der Heimweg“ ein paar tolle Lesestunden bieten und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Thriller aus Fitzeks Feder.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2021
Die goldene Ananas (eBook, ePUB)
Kornblum, Dennis

Die goldene Ananas (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
„Die goldene Ananas“ ist das Erstlingswerk von Dennis Kornblum, welches im Dezember 2020 veröffentlicht wurde.

Im Buch begleiten wir Elias Bach, der gerade dabei ist umzuziehen - von einem Wohnheim für psychisch Erkrankte in eine eigene Wohnung. Dieser Schritt stellt für Elias einen gewaltigen Schritt dar, denn er hat das Asperger Syndrom, was unter anderem dazu führt, dass er sich mit Veränderungen und Ausbrüchen aus dem Gewohnten äußerst schwer tut. Auch soziale Kontakte stellen für Elias eine Herausforderung dar, was uns durch seine Handlungen und Gedankengänge im Buch immer wieder eindrücklich geschildert wird.

Auch wenn ich beruflich eher mit Frühkindlichem Autismus zu tun habe, fand ich den Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt eines Menschen mit Asperger Syndrom unglaublich spannend und auch lehrreich. Der Autor bezeichnet in seinem Roman das Asperger-Syndrom als "Autismus-light“, was mir eine ungefähre Vorstellung davon geben konnte - oder zumindest eine vage Idee dessen - was so manches Mal in Kindern mit frühkindlichem Autismus vorgeht. Gerade weil Dennis Kornblum im Jahre 2007 selbst die Diagnose Asperger-Syndrom bekam, kann wohl niemand besser als er beschreiben, wie man die Welt als Mensch mit Asperger-Syndrom sieht.

Doch nicht nur deshalb fesselte mich das Buch, sondern auch wegen des besonderen Schreibstils. Der Autor beschreibt vieles sehr detailliert, was einem als Leser einen hervorragenden Einblick in die verschiedensten Gebiete liefert - sei es das Gitarrenspiel oder Elias’ Kaffe-/Rauchpausen inkl. seines Lüftverhaltens. Dies empfand ich als sehr angenehm, gerade weil es wenig ausschmückend, vielmehr einfach sachlich nüchtern beschrieben wurde.

Gerade Elias’ Problematik bezüglich der zwischenmenschlichen Interaktion und seine Veränderung innerhalb des Romanes gefiel mir unglaublich gut. Jedes Mal, wenn er sich zu etwas neuem motivieren wollte, fieberte ich mit und überlegte außerdem, welchen Ratschlag ich ihm geben würde, wenn auch ich mit ihm in einem Haus wohnen würde. 

Toll fand ich, wie viel Kontakt Elias nach und nach nicht nur zu seinen Hausmitbewohnern hat, sondern auch zu Nachbar Willis Sohn Tobi und Willis Kumpel Mike, außerdem, wie er immer mehr aus sich herausgeht und versucht, aus seinen Gewohnheiten auszubrechen.

„Die goldene Ananas“ ist ein wirklich tolles Buch, welches mich mit seinen Charakteren begeisterte - ich mochte nicht nur Elias, Willi und Betti sehr, sondern hätte auch gerne Sandrine und Konstantin noch etwas besser kennengelernt. Auch die Entwicklung die Elias durchmacht (und vermutlich auf selbstgemachten Erfahrungen des Autors beruhen?) machte mich stellenweise wirklich etwas stolz - auch wenn ich Elias nur auf dem Papier „kennengelernt“ habe. Der Schreibstil ist anders als gewohntes, aber ebenfalls sehr angenehm zu lesen und so flogen die über 500 Seiten Lektüre nur so dahin.

Bewertung vom 09.05.2021
Auf der Alm da gibt's koa sünd   Erotische Geschichten
Wiles, Simona

Auf der Alm da gibt's koa sünd Erotische Geschichten


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Urlaub auf der Alm - das ist tatsächlich etwas, was ich mir nicht unbedingt vorstellen kann - eigentlich noch nie, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich allerdings nach der Lektüre dieses Buches so darüber nachdenke, dann wäre es tatsächlich eine Überlegung wert, denn die Protagonisten dieses Buches erleben so einige frivole Stunden auf der Alm.

Die 11 Geschichten, die uns die Autorin in diesem Buch bietet, sind wieder - wie von Simona Wiles gewohnt - fesselnd, erotisch und mitreißend. Auch bekommen wir jede Menge Abwechslung: vom rüstigen Senner der zufällig Besuch von 2 heißen Wanderinnen bekommt, über ein Ehepaar - welches den Urlaub auf der Alm gewinnt und sich neu entdeckt, bis hin zu einem Hotel für Doms ist hier so ziemlich alles geboten...und das war längst nicht alles.

Die kleine aber feines Storyline einer jeden Geschichte wird perfekt um die erotischen Szenen geflochten, die durch die Bank weg anregend, aber keinesfalls ordinär geschrieben sind und die abwechslungsreichen Inhalte machen einfach Spaß.

Wer nach 11 Geschichten noch nicht genug hat, der bekommt mit einem Code eine 12. Internetgeschichte - und auch die lohnt.