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Insgesamt 1449 Bewertungen
Bewertung vom 25.07.2025
Das zweite Gedächtnis
Follett, Ken

Das zweite Gedächtnis


sehr gut

Der Traum von den Sternen

Ken Follett hat mit „das zweite Gedächtnis“ einen soliden Roman zwischen Raumfahrtsgeschichte und Agententhriller vorgelegt. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, wobei die Passagen aus der Studentenzeit der Hauptfiguren mehr sie Charakterbildung unterstützen als die Handlung vorabtreiben.

Luke, Protagonist und gedächtnisloser Held der Geschichte, war für mich der einzige, der tatsächlich plastisch und greifbar dargestellt wird, seine Freunde und Wegbegleiter sind eher blasse Gestalten, deren Gedanken und Motive nur oberflächlich abgebildet werden. Dadurch war zumindest für mich auch relativ schnell klar, wer hier zu den Guten gehört und wer nicht. Ein bisschen mehr Komplexität hätte mir gut gefallen.

Luke legt auf der Suche nach seinem Gedächtnis und damit auch ein Stück weit nach sich selbst einiges an Strecke zurück, dadurch ist die Handlung durchgängig von neuen Erkenntnissen durchzogen. Das Spannungslevel liegt für mich im soliden Mittelfeld und auch wenn es gegen Ende zunehmend knapper wird, kommt echter Nervenkitzel hier eher nicht auf. Dafür passiert zwischenmenschlich super viel und Luke wird gezwungen seine Beziehungen zu hinterfragen.

Das Buch liest sich auch wie eine ziemlich Hetzjagd, hat mich aber einfach nicht so 100% abgeholt. Ich fand jetzt nicht schlecht, aber mir hat einfach das gewisse Etwas gefehlt. Reicht für mich nicht an die historischen Romane des Autors heran. Ic h schwanke zwischen 3 und 4 Sternen.

Bewertung vom 25.07.2025
Eisfieber
Follett, Ken

Eisfieber


sehr gut

Wissenschaftlicher Thriller mit Höhen und Tiefen

Der Start ins Buch war packend und brisant und deutete auf eine wirklich spannende Geschichte hin. Leider flaute dieser anfängliche Spannungsbogen im Handlungsverlauf ungefähr bis zur Hälfte des Buches erst mal merklich ab und auch das anfängliche Thema, das ich brisant und ansprechend fand, gerät erstmal gefühlt völlig aus dem Fokus. Stattdessen konzentriert sich die Handlung auf die zwischenmenschlichen Beziehungen rund um die Familie Oxenford. Kann man machen trägt aber nicht merklich zum Fortgang der Handlung bei.

Da ich die gesamte Familie auch eher super umsympathisch fand, hat das mein Interesse an der Handlung auch irgendwie abgemindert. Es geht viel um die klassischen Revierkämpfe unter Geschwistern, die jeweiligen Romanen Beziehungen und die Familienkonstellation insgesamt. Auch hier gab es Reibungen und Geheimnisse, aber so richtig packend fand ich das eher nicht.

Erst ab der Hälfte wird es dann wieder merklich spannender. Bis dahin waren die Motive und Hintergründe auch total schwammig und standen in keiner Relation zur geplanten Straftat. Tatsächlich tut sich aber ab der Hälfte des Buches super viel, es wird deutlich actionreicher und brutaler, sodass es schon an unrealistischer Übertreibung kratzt.
Gefallen hat mir aber, wie der Autor den überschaubaren Handlungsrahmen maximal ausgenutzt hat um seine Heldin Toni in Szene zu setzen.

Das Ende war gut geplottet, wenn auch schon wieder sehr unspektakulär. Für mich hatte das Buch deutliche Höhen und Tiefen. Definitiv nicht sein stärkstes Buch, aber ein solider Actionroman.

Bewertung vom 25.07.2025
Sleeping with Friends
Schultz, Emily

Sleeping with Friends


gut

Der Buchtitel ist hier Programm

Ich fand die Idee dieses Romans super spannend- was, wenn man sich nicht mehr an die Menschen erinnert, denen man am nächsten ist? Und was, wenn denen das gerade recht ist, weil sie viel zu verbergen haben? Ds hört sich doch erstmal richtig packend an und das Buch legt da auch erstmal ganz solide los. Es gibt eher weniger Hintergrundinformationen, sodass der Leser zusammen mit der Erinnerungslosen Mia ihre Freunde und auch sie selbst kennenlernt.

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, das ich den Großteil der referenzierten Filme nicht kenne, aber ich habe mich schwer daran getan Mias Erinnerungen von den Filmsequenzen abzutrennen, auch wenn sie von ihren Freunden immer entsprechend darauf hingewiesen wird. Trotzdem fand ich es spannend anhand dessen zu rekonstruieren was für ein Mensch sie ist, vor allem auch in den Augen ihrer Freunde.

Ein bisschen klischeehaft und auch irgendwie unsympathisch fand ich es, wir der Buchtitel hier scheinbar Stichwort für Mias Verhalten ist, die sich scheinbar fröhlich durch ihren Freundeskreis geschlafen hat, ohne deren Gefühle zu berücksichtigen oder sie vielleicht auch nur zu Kenntnis zu nehmen. Das schafft eine sehr angespannte Atmosphäre im Buch, sodass es teilweise wirklich anstrengend war, den Interaktionen zwischen den Figuren zu folgen, sie voller Misstrauen, Groll und altem Schmerz sind. Ganz ehrlich, es hätte mich bei keinem aus der Gruppe gewundert wenn es oder sie sich als Täter entpuppt. Zuzutrauen wäre es ihnen allen und für mich war das eigentlich der große Pluspunkt der Geschichte: die Abgründe innerhalb dieser langjährigen Freundschaften.

Das Ende fand ich insgesamt nicht schlecht, die Auflösung wirkt ganz gut geplottet. Für mich ein Buch, das aber nicht so richtig Eindruck macht. Es ist kurzweilig, phasenweise unterhaltsam, aber irgendwie durch den negativen Grundton auch nicht so richtig einladend. der Who-Dunnit-Charakter hätte ausgeprägter sein können. Für mich nur drei Sterne

Bewertung vom 25.07.2025
Allow a Sunflower to Bloom
Schnellbach, Mara

Allow a Sunflower to Bloom


ausgezeichnet

Schöner New Adult Roman mit Tiefgang

Ich lese eigentlich nur noch selten New Adult Bücher, einfach weil ich mich inzwischen oft zu alt für die Themen fühle. Hier haben mich die Main Topics aber sofort angesprochen, sodass ich die Geschichte unbedingt lesen wollte. Für ein New Adult Buch sind die Protagonisten auch angenehm reif und reflektiert, was sicherlich mit dem zentralen Thema zusammenhängt.

Den Start in die Geschichte fand ich nicht ganz leicht, weil erst nach und nach Erklärungen für die Situation und die Emotionen der Figuren geliefert werden.

Mal was anderes und sehr besonders fand ich die Anspielungen in Sachen Kunst. Das gibt dem ganzen eine besondere Note, die gleichzeitig auch eine gewisse Reife und Tiefgründigkeit erzeugt. Ich mochte die ruhige, sanfte Erzählart, das langsame Heilen und tiefe Verständnis. Ich mochte all die kleinen rücksichtsvollen Gesten bedingungsloser Zuneigung

Ich fand das Buch ganz toll, auch wenn der Grundton eher melancholisch ist und sich bei allen Figuren verschiedene Formen von Verletzlichkeit und Verletztheit zeigen. Aber genau solche Bücher braucht es auch um zu merken, dass man mit solche. Gefühlen nicht allein und isoliert ist. Richtig toll.

Bewertung vom 25.07.2025
Die Geschichtensammlerin
Woods, Evie

Die Geschichtensammlerin


sehr gut

Eine mystische, aber auch heilsame Geschichte

Bücher von Evie Woods haben immer diesen charmanten Touch von Folklore und Aberglaube, der ihnen etwas mythisches, übersinnliches verleiht. Anders als die Buchhandlung fand ich dieses Buch hier sogar noch einen Ticken realitätsnaher, eine Verknüpfung zweier Frauen, zweier Leben über die Zeiten hinweg, verbunden durch einen Ort, an dem sie erkennen wer sie sind.

Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben, wobei die Vergangenheit durch Tagebucheinträge wiedergegeben wird. Vor allem Annas Schicksal ist definitv keine Seltenheit, wirkt dadurch nahbar und berührend. Die Folklore rund um Feen fand ich sehr gelungen angelegt und die Erfahrungsberichte, die Anna zusammen mit Harold recherchiert wirken durchaus authentisch und dadurch mitreißend.

Ich mochte einfach das Setting richtig gern und dass dieses Buch mit seiner Familiengeschichte und Identitätssuche einen angenehmen Tiefgang hat. Für mich vielleicht nicht unbedingt ein Buch zum Mitfiebern, aber ich habe das Geschehen durchaus gerne verfolgt.

Was noch gesagt werden muss: ich liebe, dass das Ende nicht so klassisch weichgespült ist. Es ist schon ein sanftes Happy End mit hoffnungsvollem Ausblick. aber eben nicht so unrealistisch überstürzt. Und genau das finde ich so unfassbar gut.
Fands richtig toll

Bewertung vom 25.07.2025
Mountains Made of Glass / Apples Dipped in Gold
Clair, Scarlett St.

Mountains Made of Glass / Apples Dipped in Gold


sehr gut

Märchenhaft düstere Kurzgeschichten

Dieses Buch beinhaltet zwei Geschichten, die im selben Universum spielen, sich aber auf verschiedene Figuren konzentrieren. Im Fokus stehen sieben Fee-Brüder. Die Geschichten sind kein klassisches Märchen-Retelling, sondern eine Mischung aus Fantasy mit Folklore-Charakter und den Elementen bekannter Märchen. Die Geschichten sind eher düster angehaucht und enthalten einiges an Spice.

Das Worldbuilding ist relativ simpel, gefällt mir aber. Zentrales Element beider Geschichten ist das Brechen eines Fluches mithilfe der wahren Liebe. Ist aber deutlich weniger kitschig, als das jetzt vllt klingt. Die Fee-Brüder sind eher raue Typen, ungeschliffen, teils schon ungehobelt. Die Protagonistinnen sind klassische Heldinnen in prinzessinhafter Gestalt und bürgerlichen Ursprungs.

Die zweite Geschichte war etwas märchenhafter als die erste, mit weniger Spice und mehr Lovestory-Charakter innerhalb der Geschichte. Weiß gar nicht welche mir besser gefallen hat, aber ich mochte, dass sie klare Unterschiede hatten und es keine Dopplungen oder so gab.

Fands einfach super catchy und habs quasi in einem Rutsch gelesen, weil es so kurzweilig und unterhaltsam war. Die Kürze der Geschichten hat einfach perfekt gepasst. Hoffe es kommen auch noch Geschichten zu den anderen Brüdern

Bewertung vom 25.07.2025
Meet Cute / Purple Clouds Bd.2
Jayawanth, Mounia

Meet Cute / Purple Clouds Bd.2


ausgezeichnet

wow, trifft voll ins Herz

Eigentlich bin ich kein Fan von Rockstar- oder Filmstar-Romance, weil ich mit diesem Lifestyle einfach absolut nichts anfangen kann und ihn höchstgrasig problematisch finde. Und genau das thematisiert dieses Buch auf eine Art, die mich als Leserin unerwartet heftig getroffen hat. Die Geschichte wirft einen unerwartet harten und ungeschönten Blick auf die hässlichen Seiten der Branche und des Ruhms. Und ich wollte, dass dieses Buch niemals endet.

Riley ist eine unkonventionelle Protagonistin für dieses Genre, weil sie nicht nur Ecken und Kanten hat, sondern ernsthafte Probleme und damit alles andere als eine Vorbildfunktion innehat. Und das fand ich einfach großartig, weil es erfrischend anders ist. Sie ist nicht perfekt, sie strudelt mit sich selbst, sie verliert gegen ihre inneren Dämonen. Und auch diese unschönen Lebensepisoden müssen einfach mal gezeigt werden. Ich fands mutig, Riley so unvollkommen, getrieben und verletzt darzustellen, aber genau darin lag für mich die Stärke dieses Buches und warum es mich so heftig ins Herz getroffen hat.

Und dann ist da Louis-oh mein Gott, Louis. Hätte ihn am liebsten zwischendurch in den Arm genommen. Wahnsinn, wie plastisch und tiefgründig die Figuren dieses Buch waren. Mein zweites Highlight neben den gelungenen Protas war die WG rund um Riley. So einen Freundeskreis sollte jeder haben, Menschen die einem den Rücken stärken und einen bedingungslos lieben. Found Family Vizes kicken hier total bei mir rein.

Ich liebe dieses Buch, heiß, innig und verzweifelt. Wusste gar nicht, dass mein Herz dieses Buch gebraucht hat, aber man, selten ein Romance-Buch derartig gefühlt und geliebt

Bewertung vom 25.07.2025
Goldcrest Manor - Velvet Meadows
Kazi, Yvy

Goldcrest Manor - Velvet Meadows


sehr gut

von Neuanfängen

Ich bin ja echt kein Pferdemädchen, aber ich hab den Anblick dieser wunderschönen Tiere immer geliebt. Und dieses Buch ist einfach eine absolute Liebeserklärung an Gestüte, Reitsport und die Tiere selbst. Hat mir gut gefallen.

Das Setting von Goldcrest Manor fand ich einfach so schön. Generell mochte ich alles rund um das Gestüt, die Pläne von Julians Vater und auch ganz allgemein die Dynamik zwischen den beiden Familien und den Girl-next-door-Vibe.

Der Zwist zwischen Julian und Kenzie tut fast körperlich weh, wenn aus Freunden Fremde werden ist das eine der furchtbarsten Situationen. Trotzdem haben die beiden eine tolle Chemie und es war schön zu verfolgen, wie sie sich einander wieder annähern, alte Ängste und unausgesprochene Konflikte überwinden.

Das Thema Polo fand ich tatsächlich überraschend interessant und die Szenen auf dem Feld waren eine richtig coole Abwechslung von der Lovestory. Das Buch macht auch ein paar interessante Nebenbaustellen auf, sodass ich jetzt schon richtig gespannt auf den Folgeband bin, den ich ganz dringend brauche.

Wer eine coole Pferdemädchen-Geschichte über Zusammenhalt, Vergebung und Identitätssuche möchte, in dem es neben einer wundervollen Lovestory und richtig starke Freundschafts- und Familienbande gibt, der ist hier genau richtig Hat total nen Nerv bei mir getroffen.

Bewertung vom 22.07.2025
Onigiri
Kuhn, Yuko

Onigiri


sehr gut

Sehr ansprechend


ch war von den Kapitelüberschriften anfangs irgendwie irritiert, da ich sie anfangs nicht zuordnen oder mit der Handlung in Verbindung bringen konnte. Aber wenn man die japanischen Begriffe googelt, dann sind sie doch sehr passend gewählt. Ob es das für mich jetzt gebraucht hätte, weiß ich nicht. Ich hab auch irgendwann aufgehört die Begriffe zu googeln und habs einfach hingenommen.

Die Geschichte arbeitet hervorragend kleine Unterschiede heraus, nicht nur zwischen Akis Alltag mit ihrer Mutter und denen von Freundinnen und Klassenkameraden, sondern auch innerhalb der eigenen Familie- zwischen der Familie des Vaters und der Mutter, aber auch zwischen den Generationen. Man bekommt da ein paar schöne Einblicke in Akis Leben.

Aber das Buch ist auch so viel mehr als das. Es ist die Chronik einer Familie, von Liebe, Streit, Krankheit und Verlust. Es ist eine Geschichte des sich gegenseitigen Kümmerns und davon, dass Familie und Liebe viele verschiedene Facetten haben. Es ist kein ganz leichtes Buch, da bin ich auch ehrlich. Für mich keines, dass ich mal eben so weglese, ich finde man muss da schon auch in der passenden Stimmung für sein und gerade am Anfang hatte ich das Gefühl, als würde nicht so recht Bewegung in die Geschichte kommen. Aber als ich einmal drin war, hat es mir zunehmend besser gefallen.

Ich mochte diese sehr sanfte, aber trotzdem offene Erzählweise und dass man merkt sie sehr Aki innerhalb der Geschichte an sich und den Umständen wächst. Für mich ein sehr schönes und besonderes Buch mit den kleinen Einblicken in ein kulturell für mich so anderes Leben.

Bewertung vom 22.07.2025
Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein


sehr gut

Unerwartet heavy

Ich hatte richtig Lust auf so einen Lost in the woods Thriller, da ich selbst gern draußen unterwegs bin, bergen für mich solche Bücher immer einen ganz besonderen Nervenkitzel, da ich mich in die Situationen gut hineinversetzen kann. Tatsächlich war ich aber völlig überrascht, welche Richtung das Buch thematisch einschlägt, damit hätte ich einfach überhaupt nicht gerechnet. An sich total gut gemacht, fands aber thematisch tatsächlich super tough.

Das Buch wird quasi in zwei Handlungssträngen erzählt, einmal die zwei Frauen die beim Wandern vom Weg bekommen und dann in Rückblenden aus dem gemeinsamen Leben mit Lars. Ich muss sagen, dass mir Lars von Anfang unsympathisch war, vor allem so fordernd und raumgreifend war und Julia sich ihm in vielem unterzuordnen schien. Doch je mehr diese Zwischenkapitel aus dem Alltagsleben fortschritten, desto beängstigender wird das ganze Ausmaß dessen. Ganz ehrlich, die Beziehung wirkte von beginn an toxisch, aber was sich da für Abgründe auftun, das war nichts für zarte Nerven.

Der Plot im Wald gerät dagegen fast schon ein bisschen in den Hintergrund. Das Setting ist zwar atmosphärisch und die Situation bedrohlich, aber bei weitem nicht so eskalativ wie der andere Handlungsstrang
Im letzten Drittel watet das Buch dann mit einer super heftigen Enthüllung auf, die ich seltsamerweise null habe kommen sehen, dabei liegt sie rückblickend sogar ziemlich auf der Hand.

Trotzdem hat das Ende einen echten Wow-Faktor, schockierend, entsetzlich und absolut perfide. Muss sagen, mir hats richtig gut gefallen, die Geschichte war absolut packend und bitterböse.