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Meggie
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Insgesamt 1203 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2022
Die Apfelprinzessin / Die Grimm-Chroniken Bd.1
Shepherd, Maya

Die Apfelprinzessin / Die Grimm-Chroniken Bd.1


sehr gut

Wills Leben gerät aus den Fugen, als er vom Anwalt Rumpelstein einen Brief erhält, in welchem er aufgefordert wird, in einen Zug zu steigen, der an einem verlassenen Bahnhof hält und ihn nach Königswinter fährt. Dort würde er dann alles weitere erfahren. Kann dies etwa mit seinem Vater zu tun haben, der in der Psychiatrie in der Berliner Charité sitzt und von Märchen besessen ist? Wer ist diese Königin Mary, die ihm hier schreibt? Und welches Unheil soll er abwenden? Gemeinsam mit seinen besten Freunden, den Geschwistern Maggy und Joe macht er sich auf, herauszufinden, was hinter allem steckt.

So der Auftakt zu der Reihe, deren Teile monatlich erschienen sind und mittlerweile 26 Bände umfasst.
Der erste Teil macht neugierig, lässt einen ratlos zurück und verspricht ungeahnte Möglichkeiten.

Wir befinden uns im Jahre 2012 und besuchen mit Will seinen verrückten Vater in der Psychiatrie in der Charité in Berlin. Wills Unmut ob der Krankheit seines Vaters ist spürbar und am liebsten würde er sich vor dem wöchentlichen Besuch drücken. Die Krankheit seines Vaters lässt Will über sein Leben nachdenken und die Möglichkeit, endlich daraus auszubrechen und neu anzufangen.
Und da erreicht ihn ein Brief von einer Königin namens Mary, die ihn ihm die letzte Hoffnung sieht. Dies mutet zwar an Star Wars an, ist jedoch ein Ausflug in das uns bekannte Märchen Schneewittchen, da Mary auch andeutet, dass ihre Tochter - Eben Schneewittchen - bald aus ihrem 200jährigen Schlaf erwacht und Unheil über alle bringen wird.

Ein zweiter Handlungsstrang spielt im Jahr 1590, wo Prinzessin Mary, die Schönste im ganzen Land, auf Dorian, einen Apfelhändler, trifft und dessen Charme hoffnungslos verfällt. Doch kann man ihm trauen? Auf mich machte er erst einen vertrauenserweckenden Eindruck, doch dann erzählt er, wo er herstammt und - zack - war ich misstrauisch. Und alles war plötzlich anders und total verworren.

Plätscherte die Geschichte erst so vor sich hin, kam Spannung ins Spiel. Dieser fesselnde Aspekt und das abrupte Ende lässt einem auch nichts anderes übrig, als zum 2. Teil zu greifen.

Die Autorin bedient sich an vielen Märchen. Hier vorrangig natürlich "Schneewittchen", aber auch "Hänsel und Gretel", "Rumpelstilzchen" und "Alice im Wunderland" habe ich spontan erkannt.

Wo genau alles hinführen soll, muss ich nun in den anderen Bänden lesen, weiß aber jetzt schon, dass die Autorin mich an die Geschichte gefesselt hat durch den neugierig machenden Cliffhanger, die fesselnde Schreibweise und die interessanten Charaktere.

Meggies Fussnote:
Ein bunter Mix aus Märchen und Moderne.

Bewertung vom 26.06.2022
Do not eat!
Hearne, Kevin

Do not eat!


sehr gut

Clint Beecham wandert gerade mit seinen bestem Freund durch die Berge, als ein Trupp Außerirdischer den Freund auffrisst und Clint auf ihr Raumschiff entführt. Dort bekommt er erst einmal ein T-Shirt mit der Aufschrift "Do not eat!", so dass er davor geschützt ist, aufgefressen zu werden. Zusammen mit fünf anderen Wissenschaftlern soll er nun herausfinden, wie die Chancen stehen, wie die Erde in 1500 Jahren fortschrittlich aufgestellt ist. Denn das ist die Zeit, die die Aliens brauchen, zu ihrem Planeten zu kommen und mit dem Rest der dort lebenden Aliens zurück zur Erde zu fliegen, um diese zu besiedeln. Natürlich versucht Clint sich zu befreien und die Aliens zu vernichten, um die Menschheit zu retten, doch das ist nicht so einfach, wenn man eigentlich zusammen mit 50.000 anderen Menschen auf dem Speiseplan steht.

Welch herrlich blutiger Roadtrip durchs Weltall. Clint war mir von Anfang an sympathisch. Sein Mut und seine Entschlossenheit lassen seinen Verstand zur Höchstform auflaufen und zusammen mit den anderen fünf Wissenschaftlern tüftelt er an einem Plan der Meuterei. Doch das ist alles nicht so einfach, wenn man unter ständiger Beobachtung steht.

Der Autor hat mich mit seinem übertrieben anmutenden und detaillierten Schreibstil sehr überrascht. Er nimmt so herrlich alle aufs Korn, übertreibt, beschreibt die Szenen mit einer skurrilen Art und lässt seine Charaktere dadurch sehr lebendig werden. Daraus entstand eine abgedrehte Space-Story.

Auf den wenigen Seiten wird jedoch eine fesselnde Geschichte wiedergegeben und gerade der Protagonist Clint, der die Story trägt, war super sympathisch. Er hat sich voll reingesteigert und alles zu seinem persönlichen Problem gemacht, um eine Lösung zu finden.
Die Aliens fand ich aber teilweise auch sehr sympathisch. Gerade der Alien "Emily" hatte eine sehr einnehmende Art.

Ich fand es klasse, dass man sich innerhalb kürzester Zeit plötzlich auf dem Raumschiff in Richtung Heimatplanet der Aliens wiederfand. 50.000 Menschen an Bord dienen als "Futter" und sollen entsprechend verarbeitet werden. Natürlich ist das nicht im Sinne der Menschen. Und dann geht es rund.

Enttäuschend fand ich, dass die letzten knapp 50 Seiten aus einer Leseprobe bestanden und so die eigentliche Geschichte plötzlich "abbricht", d. h. man weiß gar nicht wirklich, wie es denn nun letztendlich für alle ausgeht. Hier hoffe ich doch, dass ein zweiter Teil erscheint oder es zumindest eine Auflösung der Story geben wird.

Wer auf abgedrehte Geschichten steht, ist mit diesem Büchlein gut bedient.

Meggies Fussnote:
Ich liebe Euch alle (= wer das Buch liest, versteht was gemeint ist).

Bewertung vom 26.06.2022
Die Wächterinnen von New York
Jemisin, N. K.

Die Wächterinnen von New York


ausgezeichnet

New York erwacht. Und mit ihr fünf Wächterinnen, die sich zusammenschließen müssen, um New York zu retten. Denn etwas ist gewaltig schief gelaufen und die Avatare für Manhattan, Bronx, Brooklyn, Staten Island und Queens müssen sich nun finden, um New York vor dem Untergang zu bewahren. Gar nicht so einfach in einer großen Stadt, die geprägt ist von den unterschiedlichsten Charakteren und Lebensstilen.
Manhatten alias Manny versucht deswegen, die Probleme mit seinem Charme zu lösen. Während Brooklyn als ehemalige Rapper-Braut eher mit ihrer musikalischen Ader an die Dinge herangeht. Bronca, die die Bronx verkörpert, ist schon etwas älter, aber noch lange nicht aus dem Rennen. Queens schüchtern und sehr jung muss sich erst in ihre Rolle einfinden. Und Staten Island? Tja. Sehr launisch und beeinflussbar. Ob sie sich den anderen anschließt, um New York vor der Bedrohung zu retten?
Die Vergiftung der Stadt hat schon längst begonnen, aber es gibt noch einen sechsten Avatar, der unbedingt gefunden werden muss. Sonst ist New York dem Untergang geweiht.

Welch grandiose Idee, die Stadt New York zum Leben zu erwecken, in dem fünf Avatare, die die jeweiligen Stadtbezirke Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island verkörpern, menschlich werden und nun versuchen müssen, die Stadt selbst vor dem Untergang zu bewahren.
Denn eine Bedrohung hat sich einschlichen. New York ist jüngst erwacht und gleich wird sie angegriffen von Tentakelmonstern (Lovecraft lässt grüßen), weißen Frauen und der Macht der Manipulation.

Welch reines Lesevergnügen, obwohl die Autorin sehr gesellschaftskritisch an die Angelegenheit herangeht. Sie selbst lebt in Brooklyn, kennt also ihr Viertel in und auswendig und weiß auch ganz genau, wie es in den anderen Teilen der Stadt so abläuft. Und dies lässt sie in ihre Charaktere einfließen. So ist Manhattan sehr charmant dargestellt und es fließt natürlich Geld, während Brooklyn eher rauh und logisch daherkommt. Die Bronx, verkörpert von einer Frau über 70, gibt sich hart und unnachgiebig. Und Queens ist rücksichtsvoll, fließt mit dem Strom und hört aufs Wort. Währenddessen hält sich Staten Island raus und nutzt alles für ihre eigenen Vorteile.

So kennt man die Stadtteile nach außen hin, doch die Autorin zeigt uns die wahren Kerne New Yorks. So gibt es Ausländerfeindlichkeit, Rassenhass, Manipulationen, Neid, Gesellschaftskritik und Probleme, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Die Avatare der Stadt müssen nun diese Unterschiede vergessen und als eins handeln, als ein New York. Ansonsten ist die Stadt dem Untergang geweiht.

Und genau diese Probleme, die es zu überwinden gilt, ziehen sich durch das ganze Buch. Dabei lässt die Autorin so gut wie kein Klischee aus, zeigt aber auch gleichzeitig die anderen Seiten von New York. Der Zusammenhalt, die Anpassungsfähigkeit und den Mut, der entwickelt werden kann, um etwas Unmögliches zu schaffen.

Auch wenn ich mir schwer getan habe, in den Stil der Autorin zu finden, habe ich es letztendlich nicht bereut, das Buch gelesen zu haben, weil es etwas anderes war. Eine Ode an New York, an die Sciencefiction, an das geschriebene Wort. Denn die Autorin zeigt, mit welch wunderbaren Mitteln man eine Story erschaffen kann, die einem fesselt und fasziniert.

Meggies Fussnote:
Urban Fantasy der feinsten Art.

Bewertung vom 26.06.2022
Die der Brandung trotzen / Das Grand Hotel Bd.3
Benedikt, Caren

Die der Brandung trotzen / Das Grand Hotel Bd.3


ausgezeichnet

Bernadette von Plesow und ihre Kinder Constantine und Josephine versuchen ihr Leben auf die Reihe zu bringen. Doch der bevorstehende Prozess lässt es nicht zu, dass die Familie endlich Ruhe findet. Die Anklage wegen Mord macht Constantine zu schaffen. Er kann auf die Unterstütztung seiner Mutter zählen, doch kann sie verhindern, dass er ins Gefängnis muss? Auch Josephines Ängste sind groß. Die Sorgen um ihren Bruder und die Verantwortung, ein neues Hotel zu eröffnen, lassen sie nicht schlafen.
Doch die von Plesows sind eine starke Familie und finden immer einen Weg. Wenn da nicht die erdrückende Beweislast gegen Constantine und die Jugend Josephines wären.

Mittlerweile bin ich bei dritten Teil der Grand Hotel-Reihe angekommen und habe gleich zu Anfang gemerkt, dass ich es sehr schade finde, diese tapfere Familie mit ihren schweren Schicksalen nun mal verlassen zu müssen. Auch wenn ich nicht immer konform mit der Vorgehensweise von Bernadette und Constantine ging, sind mir doch alle sehr ans Herz gewachsen. Vor allem Josephine, die im Laufe der drei Bände eine erstaunliche Wandlung durchgemacht hat.
Zu Anfang noch weinerlich, verwöhnt und ohne Pläne für die Zukunft, hat sie nun die Aufgabe, sich um das Palais zu kümmern, ein Hotel, welches Bernadette geerbt hat. Dieses soll nun in seinem alten Glanz erstrahlen und Josephine trägt Verantwortung, sich um die Neueröffnung zu kümmern. Sie geht mit Feuereifer an die Umsetzung und entwickelt dabei unkonventionelle Methoden. Dabei ringt sie ständig um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter.

Währenddessen geht Constantine wie immer seinen eigenen illegalen Wege, was aber jetzt dazu führt, dass er wegen Mordes angeklagt wurde. Er hinterfragt nun aber plötzlich sein Leben und sucht einen Ausweg, um freigesprochen zu werden.

Bernadette allerdings seht nicht nach Ruhe und einem geregelten Alltag.

Alle drei von Plesows müssen nun herausfinden, wie es für sie weitergeht.

Die Autorin allerdings gönnt ihnen keine Ruhe und findet immer wieder neue Wege, um sie in Schwierigkeiten zu bringen.

Es gab einige Schreckmomente, bei denen mir der Mund offen stand, weil ich mit so Tragischem gar nicht gerechnet hatte.

Das Grand Hotel ist mir sehr lieb geworden, auch wenn es im dritten Teil keine so große Rolle gespielt hat, da wir uns hauptsächlich in Berlin aufhalten. Viele Figuren haben ihr "Happy End" bekommen, auch wenn meist nur angedeutet, was darauf hinweisen könnte, dass vielleicht noch ein vierter Teil in Planung ist oder gar ein Spin-of. Denn gerade bei Josephine fehlt mir ein Richter Abschuss. Es wird zwar etwas angedeutet, doch nichts "fest gemacht". Also bleibt ein kleiner Lichtblick für eine Weitererzählung.

Der Schreibstil war - wie auch bei den Vorgängern - wieder fesselnd. Die Geschichte hatte keine Längen und war logisch nachvollziehbar.

Einige Vorgehensweisen - wie schon oben erwähnt - gerade von Constantine und Bernadette fand ich etwas befremdlich aber das liegt eben in ihrem Naturell und ich sehe großzügig darüber hinweg.

Ich freue mich aber darauf, bei meinem nächsten Rügenurlaub in Binz beim echten Grand Hotel vorbeizuschauen und an diese tolle Reihe der Autorin zurückzudenken.

Meggies Fussnote:
Ein schmerzlicher Abschied vom Grand Hotel in Binz auf Rügen.

Bewertung vom 26.06.2022
No Escape - Insel der Toten
Hohlbein, Wolfgang;Schumacher, Jens

No Escape - Insel der Toten


sehr gut

Ein Sturm zieht auf und überrascht die Passagiere auf einer Yacht. Das Schiff wird zerstört und die Leute um den Multimilliardär George McManus findet sich als Schiffbrüchige auf einer einsamen Insel wieder. Der Vulkan in der Mitte der Insel brodelt und die Überlebenden müssen nun entscheiden, was sie tun sollen, um gerettet zu werden. Überall lauern Gefahren, der Vulkan scheint kurz vor dem Ausbruch zu stehen und der undurchdringliche Dschungel stellt sich den Leuten entgegen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Und wir haben es mit unseren Entscheidungen in der Hand, welches Schicksal den Überlebenden zuteil wird.

Ich mag ungewöhnliche Bücher, ich mag Rätsel, ich mag Herausforderungen und ich mag es, wenn es mal nicht der Reihe nach läuft. Genau wie hier in diesem Buch, denn hier hat es der Leser in der Hand, zu entscheiden, wie es weitergeht.

Nach jedem Kapitel gibt es ein Rätsel, das es zu lösen gilt. Ist man erfolgreich, bekommt man den Hinweis, wo man weiterlesen darf. So springt man in dem Buch von vorne nach hinten, zur Mitte und wieder nach vorne. Bis man letztendlich so die ganze Geschichte "abgearbeitet" hat.

Dabei lauert immer die Gefahr im Nacken, dass man sich falsch entscheidet und die Geschichte ein vorzeitiges Ende findet. Denn der Vulkan brodelt und steht kurz vor dem Ausbruch. Der Leser muss also einen Weg finden, alle von der Insel zu bringen, ohne dass jemand stirbt.

Die eigentliche Geschichte fand ich sehr interessant, vor allem, da das Autorenduo immer wieder für Lacher sorgt. So wird etwas Wind aus der Spannung genommen und man kommt zum Verschnaufen. Die Rätsel waren nicht leicht, aber auch nicht zu schwer, so dass man nach einiger Überlegenszeit auf die Lösung kommt. Herausfordernd sind sie allemal, aber lösbar. Ich habe immer versucht, nicht in das Buch zu schreiben oder etwas "kaputt" zu machen. Doch einmal muss man etwas knicken, sonst hätte man die Lösung nicht gefunden. Es war ein seltsames Gefühl, dies zu machen, da ich eigentlich immer versuche, das Buch so tadellos wie möglich zu behandeln.

Ich habe es geschafft, alle Rätsel zu lösen und auch ein Happy End für alle zu schaffen. Ich war dann neugierig und habe dann mal absichtlich Fehler eingebaut und siehe da, die Geschichte nimmt einen ganz anderen Weg. Sehr interessant, was sich das Autorenduo hat einfallen lassen.

Mir hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, mich durch das Buch zu bewegen, die Geschichte zu verfolgen und die Rätsel zu lösen.

Meggies Fussnote:
Ungewöhnliche Herangehensweise, spannende Geschichte.

Bewertung vom 24.06.2022
Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


sehr gut

Eine mörderische Hitze überzieht das Allgäu. Kommissar Kluftinger macht diese sehr zu schaffen, vor allem, da in der nahen Tongrube der Paläontologe Brunner tot aufgefunden wird. Dr. Brunner war beteiligt am Fund von "Udo", dem berühmten Skelett des Urzeitaffen. Kluftinger macht sich natürlich sofort an die Aufklärung und auf die Suche nach dem Mörder. Dabei kommt ihm nicht nur die neugierige Paläontologin Dr. Lanz in die Quere, sondern auch eine obskure Sekte, die in direkter Nachbarschaft der Tongrube lebt. Aber auch die neue Tagesmutter seiner Enkelin Maxima macht ihm zu schaffen. Und dann ist da noch der Flohmarkt, an dem seine Frau Erika teilnehmen will und für den noch so einiges zum Verkaufen aufgetrieben werden muss.

Diesmal kommen sehr viele Handlungsstränge in diesem Buch zusammen. Zuerst natürlich muss sich Kluftinger um die Aufklärung des Mordes an Dr. Brunner kümmern. Diese berufliche Herausforderung. schlaucht ihn ganz schön vor allem, da er nicht nur mit den Forschern aus der Tongrube, in der das Skelett des Urzeitaffen "Udo" gefunden wurde, zu tun hat, sondern auch mit einer Sekte, die angrenzend an die Tongrube lebt und sehr naturverbunden ist.

Weiter gibt es privat ganz viel für Kluftinger zu beachten. Seine Enkeltochter Maxima bekommt eine Tagesmutter, der Kluftinger sehr argwöhnisch gegenübersteht. Ebenso geht ihm der Arzt Dr. Langhammer wieder auf die Nerven, der mit seinem neumodischen Gehabe für so manche Ausraster sorgt. Und dann ist da noch der Flohmarkt, an dem seine Frau Erika teilnehmen möchte, um Geld für Flüchtlinge zu sammeln.

Alles wieder sehr genial geschrieben, wären da nicht so einige Kleinigkeiten, die mich diesmal gestört haben. Wir wissen alle, dass Kluftinger ja etwas langsam ist, wenn es darum geht, etwas "neues" zu verstehen. Aber diesmal hat er sich bei vielen Dingen so sehr schwer getan, dass ich mir persönlich dachte: Nee, bei den Sachen kann das nicht sein. Die sind selbsterklärend und sogar für unseren Kluftinger zu verstehen. Andererseits fängt er an, sich bei Facebook anzumelden und wie ein Profi zu agieren. Dies stand im krassen Widerspruch zueinander, vor allem, da sich der Kommissar dann plötzlich bestens auf dem Computer und auf seinem Handy auskannte. Dies ist mir etwas unangenehm aufgestoßen, aber hat dann letztendlich dem Lesevergnügen nur kurz Abbruch getan.

Der Fall war diesmal sehr interessant, da es unter anderem sehr viele Informationen zu dem Urzeitaffen "Udo" gibt. Ein Thema dass mich persönlich auch sehr interessiert hat und dazu führte, dass ich mich im Internet darüber informiert habe.

Wie immer gibt es natürlich diverse Fettnäpfchen, in die Kluftinger reintritt und damit für viel Verwirrung sorgt. Herrlich die Szene auf dem Flohmarkt oder während eines Seminars bei der obskuren Sekte.

Viel zu schnell war ich mit den über 500 Seiten durch und hatte keinerlei Langeweile, da das Autorenduo es wie immer geschafft hat, mich zu fesseln und mit interessanten Themen aufzuwarten.

Bitte noch viel, viel mehr von Kluftingers Fällen.

Meggies Fussnote:
Ein herrliches Lesevergnügen.

Bewertung vom 28.05.2022
Die Tagebücher des Michael Iain Ryan (Band 3)
Losbohm, Nadja

Die Tagebücher des Michael Iain Ryan (Band 3)


ausgezeichnet

Michael macht sich auf den Weg nach Italien, um dort seine Ausbildung beginnen zu können. Papst Silvester II. gibt ihm den entscheidenen Hinweis und schickt ihn mit seinem neuen Beschützer Dante an einen geheimnisvollen Ort, wo er eben diese Ausbildung beginnen soll. Michael lernt viel Neues, muss sich aber auch seinen alten Ängsten stellen. Und vor allem muss er sich klar machen, dass seine Zukunft als Beschützer derjenigen, die Monster und Dämonen jagen, ein vollkommen neues Leben darstellt.

Die Autorin erzählt im nunmehr dritten Teil der Tagebücher von Pater Michael die Reise Michaels zu seiner Ausbildungsstelle. Nach einem Zwischenstop in Italien, genauer in Rom bei Papst Silvester II. begibt sich Michael an den eigentlichen Ort seiner Ausbildung. Dort angekommen lernt er so einiges. Dabei beschreibt die Autorin diese Ausbildung mit viel Liebe zum Detail.

Ein neuer Charakter taucht auf und begleitet Michael auf einem Abschnitt seines Lebens. Dante - ein brummiger Mann, der erst im Dienst von Papst Silvester II. steht und von diesem an Michaels Seite gestellt wird. Auch wenn sein Auftritt nicht viel Platz im Buch einnimmt, habe ich ihn doch sehr ins Herz geschlossen, auch wenn er eher nach außen hin als unnahbar auftritt. Doch im Inneren hat er einen weichen Kern.

Michael hat es nicht einfach. Ihm werden wieder einige Steine in den Weg gelegt und so hat er während seiner Ausbildung einen Rivalen namens Erwan, der ihm das Leben schwer macht. Doch Michael ist ein Kämpfer. Er kommt immer wieder auf die Beine, besitzt diplomatisches Geschick, kann sich verteidigen, aber auch austeilen. Er besitzt Hoffnung, einen eisernen Willen und weiß genau, dass es wichtig ist, wie seine Zukunft aussehen wird.

Die Autorin schreibt mit viel Gefühl die Lebensgeschichte von Michael auf und erzählt die wichtigen Stationen seines Lebens. Dabei spürt man deutlich, wie Michael anfängt, sein Leben als das zu akzeptieren, für das er von Gott auserwählt wurde.

Die Tagebucheinträge sind immer wieder unterbrochen von Erzählungen von Michael selbst, wie er gerade an dem Tagebuch schreibt. Dabei werden kleine Einblicke in seinen Alltag gegeben. Sein Leben, dass an die Kirche St. Marys gebunden ist, ist geprägt von stetigen Wiederholungen und manchmal auch von Selbstzweifeln und Vorhaltungen, weil er selbst nicht in der Lage ist, sich von der Kirche zu lösen. So ist er auf Hilfe von außerhalb angewiesen. Und trotzdem akzeptiert er auch, dass er zu dem geworden ist, was er heute ist.

Am Ende gibt es eine sehr rührselige Szene mit Michael, als er auf einen Teil seiner Vergangenheit trifft. Ich spürte förmlich, wie sich Michael wohl fühlen muss und hatte wirklich Tränen in den Augen.

Michaels Weg ist noch nicht zu Ende und ich hoffe sehr, dass es noch einen weiteren Teil geben wird, denn Michaels Leben hat mich sehr beeindruckt. Sein Wille, sein Mut, seine Treue - nur wenige seiner Eigenschaften, die ich hervorheben kann.

Meggies Fussnote:
Michael Iain Ryans Weg in ein neues Leben.

Bewertung vom 19.05.2022
Ein mieser Montag / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.9
Aaronovitch, Ben;Cartmel, Andrew;Beroy, Jose Maria

Ein mieser Montag / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.9


ausgezeichnet

Peter Grant wird zu einer Routine-Undercovermission gerufen. Doch was so harmlos klingt, entwickelt sich zur einem mysteriösen Fall. Denn plötzlich treibt auch noch ein Werwolf sein Unwesen. Und nun liegt es an der Metropolitan Police, dem ganzen ein Ende zu setzen. Natürlich läuft nicht alles nach Plan.

Das Ungewöhnliche an diesem Comic ist nicht der Fall, sondern die Erzählweise. Denn die selben Szenen werden aus unterschiedlichen Sichten wiedergegeben. So kommt am Anfang Miriam Stephanopoulos zu Wort und erzählt, worum es geht. Danach gibt Thomas Nightingale die Szene wieder, gefolgt von Peter Grant und danach Abigail Kamara. Erst wenn man die Sichtweise der einzelnen Personen gelesen hat, ergibt sich am Ende das ganze Bild.

Der Fall hat aber dann doch auch etwas Ungewöhnliches und durch die schlussendliche Vermischung der ganzen Sichtweisen, wird klar, was genau denn da eigentlich so passiert ist.

Die Panels sind im Gegensatz zum Vorband diesmal etwas bunter gehalten. So wird auch klar, dass dieser Comic diesmal nicht ganz so ernst gemeint ist. Er stellte in der Reihe eine willkommene Abwechslung dar und lockert alles auch etwas auf. Ich hatte jede Menge Spaß an der Story und es ist das erste Mal, dass ich ein Comic gleich zwei Mal hintereinander gelesen habe. Das zweite Mal dann natürlich mit Vorwissen und so konnte ich mehr auf die Kleinigkeiten achten, die einem erst im Nachhinein klar werden.

Die Magie kommt etwas zu kurz, dafür wird mit dem Werwolf ein weiteres fantastisches Wesen in die Welt der Flüsse von London eingeführt.

Zeitlich gesehen spielt "Ein mieser Montag" nach dem Roman "Ein weißer Schwan in Tabernacle Street". Ich finde es sehr gelungen, dass die Comics mit in die Buchreihe gepackt werden. So ergibt sich auch während des Lesens Abwechslung. Leider habe ich bislang nur den ersten Teil der Buch-Reihe gelesen, aber ich werde es schnellstmöglich nachholen, diese zu lesen. Dann werde ich die Comics natürlich auch wieder miteinbeziehen.

Auch hier gibt es Ende auch wieder einige "Kurz-Comics", die eine Geschichte auf einer Seite abhandeln und sehr lustig gehalten sind. Ebenso gibt es Cover-Varianten, die sehr gelungen sind.

Sehr interessant fand ich die Darstellung "Vom Manuskript zum Comic", so dass man einen kleinen Einblick in die Erschaffung eines Comics bekommt.

Meggies Fussnote:
Ein mieser Montag - perfekt für jeden Tag.

Bewertung vom 19.05.2022
Unnützes Wissen für Potter-Fans - Die inoffizielle Sammlung
Bopp, Lisa Marie

Unnützes Wissen für Potter-Fans - Die inoffizielle Sammlung


sehr gut

Wusstet Ihr, dass in "Harry Potter und der Feuerkelch" im Film bei der Quidditch-Weltmeisterschaft die Hauselfen Dobby und Winky auf einem Lama durchs Bild reiten? Oder eine vor einigen Jahren entdeckte Krabbe nach Harry und Snape benannt wurde (Harryplax severus)? Oder der Name Harry Potter 18.900 Mal in den Büchern genannt wird? Nein?
Dann ist "Unnützes Wissen für Potter Fans" genau das Richtige für Euch. In rund 400 erstaunliche Fakten rund um den berühmtesten Zauberer der Welt sind in diesem kleinen Büchlein vereint. Erstaunliches kommt dabei zu Tage.

Ich bin ein großer Harry Potter-Fan und dieses kleine Büchlein gibt interessantes Hintergrundwissen sowohl zu den Büchern als auch zu den Filmen.

Dass Dumbledore zum Zeitpunkt seines Todes 115 Jahre alt war, war für mich erstaunlich. Ich wusste zwar, dass er alt war, aber so alt? Wissen über die Autorin, die Bücher, die Schauspieler, Requisiten und vieles mehr wird in kurzen Absätzen vermittelt. Auch dass es 770 Charaktere in den Büchern gibt, war für mich neu.

Dabei wechseln sich die Infos ab, in dem mal lustiges, mal ernstes erwähnt wird.

Aber leider sind mir auch ein paar Fehler aufgefallen. So wird mal behauptet, dass nur ein Charakter nach einer wahren Person benannt wurde. Allerdings wird kurz darauf auch behauptet, dass zwei Charaktere nach den Großvätern der Autorin benannt wurden. Ebenso kommt es zu Verwechslungen der Charaktere. Dies fällt allerdings nur auf, wenn man sich im Harry Potter-Universum etwas auskennt, für Laien ist dies wahrscheinlich nicht ersichtlich.

Manche Dinge sind auch nicht als Hintergrundwissen anzusehen. Dass Professor Lockhart den "Preis für das charmanteste Lächeln der Hexenwoche" fünfmal gewonnen hat, ist in dem Buch "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" mehrfach erwähnt.

Trotzdem gibt es erstaunliche Fakten über Dinge, die auch mir nicht so bekannt waren. Der zweite Teil wird definitiv auch bei mir einziehen.

Meggies Fussnote:
Zauberhaft.