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ReadingFoxy
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 658 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2025
Wie schwer wiegt ein Schatten
Wirtz, Christiane Anna Maria

Wie schwer wiegt ein Schatten


sehr gut

Zwischenmenschliche Beziehungen

Es ist das Jahr 2008. Wir begleiten Mia. Mia ist 34, lebt eigentlich in Berlin und arbeitet als Vertretung bei einem Radiosender in Israel. Nach verschiedenen Schicksalschlägen hat sie keine Familie mehr. Doch lernt sie bald zwei Menschen kennen, die ihr das Gefühl zurückgeben. Doch eine davon - Davis ist verheiratet und Vater. Wie kann und soll ihre Geschichte nun weitergehen? Und wo? In Berlin oder in Israel?

Gibt es einen richtigen Zeitpunkt? Für Mia und David scheint es so, dennoch fand ich es schwierig, dass er eben nicht frei war. Für die beiden mag es richtig erscheinen, doch hängen da noch mehr Menschen daran. Und hier hätte ich mir eine etwas größere Auseinandersetzung gewünscht. Ja, die beiden sind in ihrer kleinen Liebesphase, aber was ich mit dem Rest? Ich hätte mir gewünscht, dass die moralischen Dilemma stärker reflektiert worden wären.

Viel besser fand ich dagegen die weitere Geschichte rund um Mia. Ihre Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte. Denn ihre Mutter beging Suizid, als Mia noch ein Kind war. Durch Ruth, eine alte Freundin ihrer Mutter und Briefe ihrer Mutter kann sie viel erfahren und einiges mit sich ausmachen. Eine Krankheit, die in der Familie verschwiegen wurde, doch so vieles erklären kann.

In einem Interview habe ich gehört, dass die Autorin gut 10 bis 15 Jahre an dem Buch gearbeitet hat. Das Buch hat sie also viele Jahre mal mehr, mal weniger begleitet. Das merkt man ihm an. Es ist wirklich gut und tief geschrieben. Und wäre da dieses Betrugsthema nicht, hätte es auch volle Sterne bekommen.

Es ist definitiv ein guter Roman, der sich wichtigen Themen wie Liebe, Familie und psychischen Erkrankungen widmet.

ISBN: 978-3755800217
Umfang: 288 Seiten
Autorin: Christiane Wirtz
Verlag: Droemer
Erscheinungsdatum: 11.03.25

Bewertung vom 18.05.2025
Jenseits der Baumgrenze
Lechner, Antonia

Jenseits der Baumgrenze


ausgezeichnet

Spannung in Tirol

Förster Arie Daamen entdeckt bei einem Kontrollgang mit seinem Hund eine Hand zwischen gestapelten Baumstämmen. Der vermutete Unfall entpuppt sich schnell als Mord. Während die Leiche von den örtlichen Schreiner-Geschwistern geborgen wird, trifft bereits die Polizei zur Ermittlung ein. Für Daamen ist klar: Bis im Wald wieder Ruhe einkehrt, steht ihm eine unruhige Zeit bevor. Zusammen mit seinen beiden Dackeln geht die Aufklärung los.

Ich habe früher sehr viele Thriller gelesen. Es durfte blutig und nervenaufreibend sein. Die lese ich auch immer noch gern, doch darf es zwischendurch auch mal etwas ruhiger sein. Und daher war das Buch perfekt. Ein spannender Fall und dennoch ruhig, aber definitiv nicht langweilig geschrieben.

Arie und seine beiden Dackel habe ich eigentlich direkt ins Herz geschlossen. Auch wenn er zu Beginn eher eigenbrötlerisch wirkt, fand ich ihn direkt sympathisch. Er möchte eigentlich nur in Ruhe seine Arbeit verrichten. Kann ich sehr gut nachvollziehen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und man ist von Anfang an in der Geschichte. Zudem mag ich die kurzen Kapitel. Das lässt einem immer mal eine kleine Pause, um über den Inhalt nachzudenken. Auch war es nie drüber oder unglaubwürdig. Der Fall selbst war für mich gut konzipiert und auch am Ende gut aufgelöst.

Und ich mag das Cover. Es lässt zwar nicht sofort auf einen Krimi schließen, aber es zeigt dennoch die Stimmung und man hat sofort ein tolles Bild vor Augen.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergehen wird und freue mich auf weitere Teile der Reihe.

ISBN: 978-3311121060
Umfang: 272 Seiten
Autorin: Antonia Lechner
Verlag: Kampa
Erscheinungsdatum: 20.03.25

Bewertung vom 18.05.2025
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


sehr gut

Toxische Liebe

Die Liebe kann uns verzehren. Sie kann uns aufwühlen, uns traurig machen und uns durch das Leben tragen. Jeder erlebt die Liebe anders. Aufregend, warm oder auch aus der Ferne.

Unsere Protagonistin jedenfalls liebt ihren Mann wie am ersten Tag. Das sagt sie uns zumindest. Zu Beginn glaube ich ihr das. Sie schwärmt von ihm und erzählt uns von seinen guten Seiten. Doch das bröckelt im Laufe der Woche. Denn das Buch nimmt uns mit auf eine Woche zwischen einer Frau und ihrem Mann.

Das Buch hat mich definitiv auf eine verstörende, zugleich aber fesselnde Reise in den Kopf einer Frau mitgenommen, die scheinbar alles für die Liebe tut und dabei Stück für Stück ihre eigene Persönlichkeit verliert. Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, in das Innenleben einer Person zu blicken, die so verzweifelt geliebt werden will, dass sie sich komplett verbiegt, nur um zu gefallen.

Sie hat kaum eigene Konturen. Statt sich selbst zu definieren, sucht sie bei anderen Frauen nach Inspiration. Sei es bei der Auswahl von Klamotten, Frisuren oder Parfums. Sie kopiert und ahmt nach, anstatt sich selbst darüber klar zu werden, was sie selbst eigentlich mag. Es ist, als würde sie nur durch die Augen ihres Mannes existieren wollen.
Besonders widersprüchlich fand ich ihr Verhalten im sozialen Umfeld. In der Schule, wo sie arbeitet, sonnt sie sich förmlich in der Bewunderung ihrer Schüler, liebt die Aufmerksamkeit. Doch in ihrem privaten Umfeld will sie nicht auffallen. Dieser ständige Widerspruch zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben. Sie passt sich an, spielt Rollen, um nicht anzuecken oder zurückgewiesen zu werden.

Ihr Mann hingegen bleibt distanziert, fast unnahbar. Er arbeitet viel, ist selten präsent, und wenn, dann zeigt er nur flüchtig Zuneigung – ein kurzer Kuss, ein flüchtiger Blick. Es wirkt nie echt, nie tief. Und doch hängt sie an ihm mit ganz großer Obsession. Die Beziehung zwischen den beiden ist klar toxisch: Sie stellt Regeln auf, nach denen sie ihr Verhalten ausrichtet, aber diese kennt nur sie selbst. Statt miteinander zu reden, lebt sie in einem selbstgebauten Gedankengefängnis, in dem jede Geste ihres Mannes analysiert und bewertet wird.

Ich fand das Ende dann sehr überraschend. Auch wenn ich mir tatsächlich etwas anderes gewünscht hätte. Etwas endgültiges. Aber so ist wohl das Leben. Es geht weiter und zwar oft so, wie wir unsere Entscheidungen treffen.

ISBN: 978-3455018042
Umfang: 272 Seiten
Autorin: Maud Ventura
Verlag: Hoffmann und Campe
Erscheinungsdatum: 05.09.24

Bewertung vom 18.05.2025
Bis die Sonne scheint (MP3-Download)
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint (MP3-Download)


ausgezeichnet

Jusqu'à ce que le soleil brille

Wir alle haben sie auf die ein oder andere Weise. Eine Familiengeschichte. Bei jedem sieht sie anders aus. Positiv oder eher mit Sorgen belastet. Eine große oder kleine Familie. So oder so gibt es hinter jeder Person eine Story.

Wie auch bei dem Autor. Der einen Teil seiner eigenen Geschichte in dieses Buch gepackt hat. Ich hatte das Glück, ihn auch bei einer kleinen Lesung zu hören und schon da wusste ich, dass das Buch sicher ganz toll werden wird.

Es ist 1983 und die Konfirmation von Daniel steht bevor. Doch da kommt das große Erwachen - seine Eltern sind pleite und es scheint weder ein Anzug noch eine Reise nach Frankreich möglich zu sein. In vielen Rückblenden erleben wir zudem das Kennenlernen seiner Eltern und wie alles so gekommen ist, wie es nun eben ist.

Der Schreibstil ist mit Humor und doch einer Ernsthaftigkeit geschrieben. Eine schöne Mischung und somit lässt es das Buch lebendig wirken. Die Protagonisten sind glaubwürdig, was daran liegen mag, dass Briefe aus der Zeit vorlagen und sich der Autor daran halten konnte. Sprache und Erlebtes übernehmen.

Ich hätte mir nur manchmal etwas mehr aus der Zeit gewünscht, in der Daniel sich gerade befunden hat. Das kam mir etwas zu kurz. Ja, ich verstehe, dass natürlich die Hintergründe beschrieben werden sollten, aber ich mochte Daniel und hätte ihn gern länger begleitet.

Dennoch war es ein schönes und kurzweiliges Lesevergnügen und vielleicht gibt es ja noch ein bisschen mehr von Daniel in der Zukunft.

ISBN: 978-3257073317
Umfang: 256 Seiten
Autorin: Christian Schünemann
Verlag: Diogenes
Erscheinungsdatum: 26.02.25

Bewertung vom 18.05.2025
Himmlischer Frieden
Wen, Lai

Himmlischer Frieden


ausgezeichnet

Bewegende Einblicke in den Alltag in China

Wir wissen vermutlich das meiste aus China durch die Medien. Vielleicht war der ein oder andere Mal im Urlaub oder auf Geschäftsreise dort, doch bekommt man selten mit, was wirklich geschieht. Wie ist das Leben und die Kultur untereinander?

Weil mich hier dann direkt die Inhaltsangabe neugierig gemacht at, eben das näher zu erfahren wollte ich das Buch gern lesen. Denn nach einem harmlosen Nachbarschaftsstreich wird Lai mit der gnadenlosen Realität des Regimes konfrontiert. Sie zieht sich in die Welt der Bücher zurück. Mit einem Stipendium wird sie an die angesehene Peking-Universität aufgenommen. Dort erlebt sie zum ersten Mal eine Umgebung, in der Gedanken frei geäußert werden dürfen. Das wird ihre Sicht auf das Leben verändert.

Wir erleben nicht nur einen Augenblick, sondern begleiten die Protagonistin eine ganze Weile. Von der Schule an. Erleben den Umgang in der Familie und wie das Regime den Alltag bestimmt.

Der Schreibstil ist wirklich toll. Sehr verständlich und lässt einen direkt in die Geschichte eintauchen. Auch erfährt man einiges aus dem Land und das finde ich immer sehr spannend. Nicht nur lesen, sondern auch lernen.

Ab und an hätte es gern etwas weniger ausführliche Beschreibungen geben können, aber alles in allem fand ich das Buch ganz toll und empfehlenswert.


ISBN: 978-3550202865
Umfang: 560 Seiten
Autorin: Lai Wen
Verlag: Ullstein
Erscheinungsdatum: 05.09.25

Bewertung vom 12.05.2025
Blutrote Tinte / Liga Lexis Bd.2
Enders, Mo

Blutrote Tinte / Liga Lexis Bd.2


ausgezeichnet

Eine sehr gute Fortsetzung inkl. spannender Twists

Es geht weiter mit dieser tollen Reihe. Und das mit einem Ruck - denn die berühmte Figur Lady Hamilton wurde ermordet. Wie konnte das passieren und kann Annie, die Einzige, die über die Interlineas Bescheid weiß helfen?
Nachdem mich der erste Band schon sehr begeistert hat, habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Ich war gespannt, ob der zweite Teil das Niveau halten kann und das hat er auf jeden Fall.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass die Protagonist*innen weiterhin glaubwürdig und greifbar bleiben. Wir erfahren neue und alte Geheimnisse und ich hatte das Gefühl, die Figuren und deren Vergangenheit noch besser kennenzulernen. Denn wir bekommen tiefere Einblicke in die Hintergründe einzelner Figuren, was viele ihrer Entscheidungen noch verständlicher macht bzw. überhaupt erklärt.

Auch die Beziehung zwischen Annie und Caspian finde ich gut geschrieben. Ein bisschen hin und her, ein bisschen ja und ein bisschen nein. Eine Liebe, die eigentlich nicht sein sollte, aber dann doch versucht zu bestehen.

Und auch die ganze Mischung aus Abenteuer, Freundschaft und Familie ist auch diesmal wieder richtig gut gelungen. Es gibt emotionale Momente, spannende Wendungen und immer wieder Szenen, die mich überrascht haben, denn einige Twists gegen Ende habe ich wirklich nicht kommen sehen. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen durch und nun ja… Jetzt heißt es wieder warten und hoffen, dass der dritte Band schnell erscheint.

Aber auch optisch ist Liga Lexis 2 ein Highlight. Das Buch fügt sich perfekt in die Gestaltung des ersten Bandes ein. Also von innen und von außen richtig schön.

Insgesamt ist es definitiv eine rundum gelungene Fortsetzung, die alles mitbringt, was ich mir von einem zweiten Band wünsche: Weiterentwicklung, Tiefe und Spannung.

ISBN: 978-3737372619
Umfang: 448 Seiten
Autorin: Mo Enders
Verlag: Fischer Sauerländer
Erscheinungsdatum: 23.04.25

Bewertung vom 12.05.2025
Monsoon
Khan, Asma

Monsoon


ausgezeichnet

Eine schöne Mischung aus kochen und Kultur

Ich bin ein großer Freund der indischen Küche und esse sie ganz gern. Doch selbst gekocht habe ich bisher noch nichts. So ganz habe ich mich nicht rangetraut. Die Gewürze, die Zubereitung usw. Doch als ich dann das Kochbuch gesehen habe, dachte ich mir - warum nicht einfach mal probieren?

Und das war eine sehr gute Entscheidung. Denn es ist viel mehr als nur ein Kochbuch, es ist eine Reise. Schon beim ersten Durchblättern merkt man, dass hier nicht nur Rezepte weitergegeben werden, sondern Erinnerungen, Traditionen und ganz viel Herz.

Asma Kahns persönliche Geschichten, die sie zwischen den Rezepten teilt, fand ich wirklich toll. So bekommt man direkt einen ganz anderen Bezug zu der indischen Küche. Man merkt sofort, dass hier jemand ein Buch geschrieben hat, die nicht nur gern kocht, sondern den Inhalt lebt und ihre Wurzeln mit Stolz feiert.

Was mich besonders begeistert hat, ist die Authentizität der Gerichte. Es sind keine angepassten „westlichen“ Versionen, sondern echte, traditionelle Rezepte aus verschiedenen Regionen Indiens. Manche eher einfach, manche etwas aufwendiger, aber alle gut zum Nachkochen. Natürlich muss man sich vorher im Klaren sein, dass die Gewürze, die man zu Hause hat, hier nicht ausreichen werden und man vorher auf jeden Fall einkaufen gehen muss.

Ich habe mich bereits an ein paar Gerichte gewagt und hatte großen Spaß dabei. Sicher muss man sich erstmal darauf einlassen, aber dann war es wirklich gut machbar..

Zudem ist das Buch nicht nur optisch wunderschön gestaltet, sondern auch übersichtlich und verständlich. Für mich ist „Monsoon“ nicht nur ein Rezeptbuch, sondern ein Stück Kultur, das mich inspiriert hat, tiefer in die indische Küche einzutauchen. Wer gerne mit Gewürzen spielt, neue Geschmackskombinationen entdecken will und Freude an Geschichten aus fernen Ländern hat, wird dieses Buch genauso mögen wie ich.

ISBN: 978-3831051281
Umfang: 256 Seiten
Autorin: Asma Kahn
Verlag: DK Verlag
Erscheinungsdatum: 06.03.25

Bewertung vom 12.05.2025
Thousand Autumns: Qian Qiu (Novel) Vol. 1
Meng Xi Shi

Thousand Autumns: Qian Qiu (Novel) Vol. 1


sehr gut

Gelungener Auftakt

Das Buch war für mich definitiv eine Herausforderung. Allerdings im positiven (und wegen der für mich ungewöhnlichen Namen, an die ich mich rantasten musste) Sinne.

Das Buch entführt uns in eine faszinierende Welt. Ich muss sagen, ich war anfangs etwas skeptisch, da ich noch nicht so viel Erfahrung mit chinesischer Literatur hatte, aber es war eine spannende Reise.

Yan Wushi, ein zynischer Meister der dämonischen Huanyue-Schule, glaubt fest an die Egozentrik des Menschen und verachtet Idealisten wie Shen Qiao, den gütigen Anführer der daoistischen Xuandu-Schule. Nach Shen Qiaos schwerer Niederlage und dem Verlust seiner Kräfte nutzt Yan Wushi die Gelegenheit, um ihn mit einem perfiden Plan auf die dunkle Seite zu ziehen. Doch ob ein reines Herz wirklich so leicht zu verderben ist, bleibt fraglich.

Nachdem ich mich etwas in der Welt zurechtgefunden habe, hat mich ein tolles und detailreiches Setting erwartet. Ich bin eher weniger mit der chinesischen Kultur vertraut, doch haben mir die Beschreibungen und Handlungen der Protagonisten geholfen, manches verstehen zu können. Ich denke jedoch, dass man sich wirklich darauf einlassen muss. Es wird viel beschrieben, politisches eingebaut und auch das ganze Drumherum sollte man verstehen können, um die Handlung zu verfolgen. Die Welt ist großartig aufgebaut - benötigt aber Konzentration.

Die Handlung selbst ist reich an Intrigen, spannenden Kampfszenen, aber auch ruhigen Momenten.
Was bedacht werden muss, es ist der erste Teil von fünf Bänden. Es wird viel in die Welt eingeführt, erklärt und die Geschichte aufgebaut.

Zum Schluss möchte ich auch zu der Gestaltung noch etwas sagen. Hier wurde sehr viel Herz reingesteckt. Man kann erkennen, dass es ein fortlaufender Farbschnitt wird und auch das Cover selbst mit den goldenen Details lässt einen schon direkt in die Geschichte eintauchen.

ISBN: 978-3426563687
Umfang: 416 Seiten
Autorin: Meng Xi Shi
Verlag: Bramble
Erscheinungsdatum: 03.03.25

Bewertung vom 11.05.2025
The Bright Sword
Grossman, Lev

The Bright Sword


ausgezeichnet

Was passiert nach Artus?

Fast jeder kennt oder hat zumindest schon einmal etwas von der Artus-Sage gehört. Der, der als einziger das Schwert aus dem Stein ziehen konnte und dann König von Britannien wurde.

Und jetzt? Noch ein Buch dazu? Nicht unbedingt. Denn Artus hat das Schwert schon vor langer Zeit gezogen und als der junge Collum nach einem beschwerlichen Weg endlich in Camelot ankommt, erwartet ihn… Der letzte Rest der Tafelrunde. Alle Ritter sind gestorben und das Land auf der Suche nach einem neuen König. Doch wer soll es werden? Wer hat das Recht darauf?

Ich bin ohne große Erwartung ins Buch gegangen und wurde wirklich sehr positiv überrascht. Obwohl das Buch ziemlich dick ist, merkt man das beim Lesen kaum. Der Schreibstil ist locker und spannend, sodass man einfach durch die Seiten fliegt. Zudem kommt der Humor definitiv nicht zu kurz. Bei all dem, was diese bunte Truppe erleben (muss), kommt eine Prise Humor an der richtigen Stelle nicht zu kurz. Denn auch wenn das Buch durchaus ernste Themen behandelt, blitzen immer wieder humorvolle Momente auf, die das Ganze auflockern, ohne je ins Alberne abzudriften.

Neben der Haupthandlung wird mit Rückblenden gearbeitet, um die Geschichten der verschiedenen Ritter zu erzählen. Die Charaktere wirken dadurch nicht nur lebendig, sondern auch glaubwürdig und vielschichtig. Bei manchen hätte ich mir die ein oder andere Information schon früher gewünscht, aber das ist mein persönliches Empfinden.


Was ich auch sehr gelungen fand, ist die Balance zwischen der realen Welt und der Fantasywelt. Beides greift passend ineinander, ohne dass es sich gezwungen anfühlt. Grossman versteht es meisterhaft, diese zwei Ebenen miteinander zu verweben, sodass man als Leser nie den Faden verliert, sondern immer neugierig bleibt, was als Nächstes passiert.
Für mich war das Buch jedenfalls ein Highlight und ich werde es sicher später noch einmal lesen. Es ist so ein Buch, bei dem man sicher noch einmal neue Sachen findet. Vor allem wenn man den Verlauf dann bereits kennt.

ISBN: 978-3596711819
Umfang: 720 Seiten
Autor: Lev Grossman
Verlag: Tor Fischer
Erscheinungsdatum: 23.04.25

Bewertung vom 11.05.2025
Die Schwarze Königin Bd.1
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin Bd.1


ausgezeichnet

Unsere Vergangenheit

Ich bin tatsächlich erst etwas später auf das Buch aufmerksam geworden bzw. hat es mich erst jetzt angesprochen. Ich habe das Sachbuch “Vampire! Vampire!” von Markus Heitz gelesen und fand es richtig gut. Und dann habe ich geschaut, was noch von ihm ist und… bin hier gelandet.

Und dann wurde ich sofort in eine düstere und faszinierende Welt gezogen, die mich direkt gefesselt und nicht mehr losgelassen hat.
Die Geschichte beschreibt zwei Zeitebenen. Einmal, rund um das Jahr 1400. Zu der Zeit begegnete Barbara von Cilli Vlad II., dem Vater des späteren Vlad III., uns besser bekannt als” der Pfähler”. Gemeinsam stellen sie sich den Strigoi, grausamen Vampirwesen, die in den Tiefen der Städte hausen. Es ist düster, spannend und gleichzeitig möchte ich definitiv nicht zu dieser Zeit gelebt haben.

Und dann sind wir in der Gegenwart. Hier begleiten wir Len, der eine Busrundreise antritt. Doch endet diese in Prag, da einige seltsame Dinge geschehen und Len für die Polizei erreichbar bleiben muss.

Die Beschreibungen der Protagonisten, Orte und Handlungen waren für mich ein Lesegenuss. Ich war mittendrin in der Geschichte und war tatsächlich bei dem Gegenwartsstrang noch etwas gespannter, was passieren wird. Ich mochte Len und habe immer gehofft, dass alles gut für ihn ausgehen wird.

Zwischendurch gab es für mich immer mal ein paar Längen und ich habe etwas schneller gelesen, aber gleichzeitig kann ich verstehen, dass der Autor hier seine Recherchen und Handlungen, die er beschreiben wollte, einfließen lassen musste.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich werde direkt den zweiten Teil lesen, um zu erfahren, wie es weitergehen wird.

ISBN: 978-3-426-22781-7
Umfang: 544 Seiten
Autor: Markus Heitz
Verlag: Droemer
Erscheinungsdatum: 21.08.23