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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3622 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2025
Bis dein Atem gefriert
Dee, Ana;Svensson, Elin

Bis dein Atem gefriert


gut

Frija Larsson lebt mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Sara abgeschieden an einem idyllischen See in Schweden. Vor allen Gefahren will Frija ihre Tochter schützen. Doch dann passiert etwas Furchtbares – Sara verschwindet spurlos. Kriminalkommissar Jacob Hedlund will das Mädchen finden. Er ist ein alter Freund von Frija. Doch Frija scheint etwas vor ihm zu verbergen. Aber das bringt Sara in Gefahr und Jacob läuft die Zeit davon.
Der Schreibstil der Autorin Ana Dee lässt sich flüssig lesen. Die Atmosphäre ist von Anfang an etwas düster. Allerdings dauert es recht lange, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt.
Es hat seinen Grund, dass sich Frija mit ihrer Tochter an diesem See, der so abgelegen liegt, niedergelassen hat. Sie will ihre Tochter unter allen Umständen beschützen. Aber man kann Mädchen in dem Alter nun einmal nicht ständig kontrollieren. Auch habe ich Frejas Verhalten nicht immer verstanden. Jacob Hedlund nimmt sich des Falls an und ermittelt engagierter, als er müsste. Frijas Verschlossenheit macht es ihm aber nicht leicht.
Auch wenn die Handlung zum Ende hin dann wirklich spannend wird, bin ich nicht vollends überzeugt, da es anfangs einfach zu zäh lief und recht früh vorauszusehen war, worauf die Sache hinausläuft.

Bewertung vom 20.05.2025
Der kleine Häkelladen am Strand (eBook, ePUB)
Kribbeler, Natascha

Der kleine Häkelladen am Strand (eBook, ePUB)


sehr gut

Ida lebt seit einigen Jahren in einer Beziehung mit Oscar. Sie fühlt sich eigentlich zufrieden, wenn da nicht ihr bisher unerfüllter Kinderwunsch wäre. Während sie sich sehnlichst ein Baby wünscht, ist das für Oscar kein Thema. Er fühlt sich eher genervt. Ein gemeinsamer Urlaub an der Westküste von Dänemark ist geplant, doch kurz vor der Abreise sagt Oscar ab, weil er arbeiten muss. Ida ist enttäuscht und entscheidet sich dann, alleine zu fahren. Ihre beste Freundin Hanna und deren Bruder Erik muntern sie auf. Ida fühlt sich in ihrer alten Heimat wohl. Als sie ein verlassenes Haus entdeckt, möchte sie gerne dort mit Oscar leben, ihr Hobby zum Beruf und sich mit einem kleinen Häkelladen selbständig machen. Doch Oscar lehnt rigoros ab. Etwas später muss Ida feststellen, dass Oscar etwas vor ihr verbirgt. Ida beschließt, das Haus alleine zu kaufen und sich ihren Traum zu erfüllen.
Dieser Roman liest sich angenehm flüssig.
Die Charaktere sind gut dargestellt. Ida glaubt lange an ihr Glück mit Oscar, um dann bitter enttäuscht zu werden. Eigentlich hätte sie die Anzeichen schon früher erkennen müssen. Sie hat ihm zuliebe ihre Heimat verlassen. Als sie sich wünscht mit Oscar dorthin zurückzukehren und eine Familie zu gründen, muss sie feststellen, wie unterschiedlich ihre Lebensentwürfe sind. Doch dann gibt es eine weitere unangenehme Überraschung. Ida nimmt ihr Leben wieder selbst in die Hand und wird stark genug, mit allem was da kommt fertigzuwerden. Obwohl Ida Erik schon ewig kennt, kommen sich die beiden bei der Renovierung des Hauses langsam näher.
Auch wenn ziemlich vorhersehbar ist, wie die gefühlvolle Geschichte endet, so habe ich sie doch gerne gelesen.

Bewertung vom 20.05.2025
Die Erbin
Winter, Claire

Die Erbin


ausgezeichnet

Köln in den fünfziger Jahren: Cosima Liefenstein stammt aus einer angesehenen Industriellenfamilie. Der Zufall brachte sie mit einer jungen Mutter zusammen, die es in jener Zeit sehr schwer hatte. Daher will Cosima ihr und anderen bedürftigen Frauen helfen und gründet eine Stiftung. Cosima möchte mehr über ihre Familie erfahren, trifft aber nur auf Schweigen. Leo Marktgraf, ein junger Journalist, will wissen, warum sein Freund gestorben ist, der Vorwürfe gegen die Familie Liefenstein erhoben hatte. Als Cosima und Leo recherchieren, stechen sie damit in ein Wespennest und bringen sich und andere in Gefahr, denn die Netzwerke aus der NS-Zeit funktionieren immer noch perfekt und wollen, dass das auch so bleibt.

Dieser Roman von Claire Winter ist spannend und erschreckend. Von Anfang an hat mich diese Geschichte gepackt, die so viel mehr ist als eine Familiengeschichte. Wir erfahren, wie sich Industriellenfamilien mit den Nazis gemein gemacht haben und deren Gräueltaten nicht nur toleriert, sondern auch aktiv mitgestaltet haben. Nur dank der Zwangsarbeiter konnten sie ihre Geschäfte weiterführen, wobei Kontakte zur Regierung äußerst hilfreich waren. Die fiktive Familie Liefenstein steht für viele andere Industrie-Dynastien, die ihre Historie gerne im Dunkeln gelassen hätten, um auch in der jungen Bundesrepublik weiterführen zu können.

Immer wieder gibt es zwischendurch Rückblicke, die das Leben der Familie, der Freunde und der Angestellten in der schrecklichen Zeit des Nationalsozialismus zeigen. Für die einen gab es gute Geschäfte, für andere Not und Tod.

Nachdem ihr Vater Edmund durch einen Unfall ums Leben kam, ist Cosima bei ihrem Onkel Theodor aufgewachsen. Die beiden haben eine enge Beziehung, aber Fragen nach der Vergangenheit bleiben unbeantwortet. Cosima ist eine starke mitfühlende Person. Als sie mehr über ihre Familie wissen will, bringt sie nicht nur Unruhe in die Familie, sie schreckt auch andere auf. Leo hat andere Gründe für seine Nachforschungen, doch auch die hängen mit der Familie Liefenstein zusammen. Cosimas Onkel Theodor ist ein Mann mit vielen Gesichtern. Er verhält sich ganz im Sinne seines Vaters Wilhelm, für den Geschäft und Ansehen das Wichtigste ist. Doch dann passiert etwas, das in ihm etwas auslöst, was zu einer Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit führt.

Elisa Kopper kommt siebzehnjährig als Hausmädchen in die Familie Liefenstein und wird später dann Kindermädchen für Cosima. Wie ungeschützt Angestellte waren, zeigt sich, als sie Hals über Kopf die Villa verlassen muss. Aber auch das Schicksal von David, Edmunds Freund, hat mich sehr berührt.

Dieser grandiose Roman erzählt eine Geschichte, die berührt und einen lange nicht loslässt. Meine absolute Empfehlung!

Bewertung vom 11.05.2025
Ich bin Nannerl Mozart - Das vergessene Wunderkind
Ades, Audrey

Ich bin Nannerl Mozart - Das vergessene Wunderkind


ausgezeichnet

Nannerl Mozart wächst in einer musikalischen Familie auf. Seit sie dem Vater und seinen Freunden beim Musizieren zugehört hat, liebt sie die Musik. Sie und ihr Bruder Wolfgang lernen Cembalo zu spielen und treten sogar auf. Sie ist begabt und komponiert sogar. Doch als ihr Bruder eines ihrer Stücke spielt, schränkt der Vater sie sehr ein. Während Wolfgang mit dem Vater verreist, muss sie zu Hause bleiben. Doch immer hält sie Kontakt zu ihrem Bruder, der erst weniger wird, als sie heiratet. Als Wolfgang stirbt, ist sie erschüttert und kehrt zur Musik zurück.
Nannerl wächst in einer Zeit auf, als Mädchen noch nicht gefördert wurden, sondern sie sollten sich auf die Ehe vorbereiten. Es ist also schon außergewöhnlich, dass Nannerl Cembalo spielen darf. Doch als sie zeigt, was sie draufhat, wird ihr weitere Förderung vom Vater verwehrt. Er kümmert sich nur noch um seinen Sohn. Auch wenn Nannerl so eingeschränkt wird, geht ihre Liebe zur Musik nie verloren.
Die Autorin Audrey Ades erzählt von diesem begabten musikalischen Mädchen, das nicht tun darf, was es am meisten liebt. Aber Nannerl ist mutig und stark und geht ihren Weg. Die Sprache ist kindgerecht und gut verständlich. Dazu passen die wunderschönen Illustrationen.
Am Ende des Buches werden noch die Fakten zur Familie Mozart aufgeführt.
Ein wirklich empfehlenswertes Buch.

Bewertung vom 11.05.2025
Die kleine Haselmaus ist gar nicht müde
Kaduji, Raahat

Die kleine Haselmaus ist gar nicht müde


ausgezeichnet

Der Winter ist vorbei, der Frühling da und die kleine Haselmaus Flora ist hellwach, da sie den ganzen Winter geschlafen hat. In ihrem Kopf schwirren jede Menge Fragen herum. Flora möchte die Welt entdecken und so macht sie sich auf den Weg, während die anderen Haselmäuse noch schlafen. Flora findet neue Freunde und entdeckt wirklich ganz viel Tolles. Doch dann naht der Winter und sie wird müde. Sie kuschelt sich in einem Bau ein und ist prompt im Schanz eines Fuchses gelandet. Doch wenn der wach wird, dann wird es für Flora lebensgefährlich. Hoffentlich können ihre Freunde ihr helfen.
Flora ist eine herzallerliebste Figur. Sie ist neugierig und will die Welt entdecken. Da sie freundlich ist, findet sie auch überall Freunde. Sie erfährt viel über die Natur und wie andere Tiere so leben.
Die Sprache ist kindgerecht und die bunten Illustrationen wirklich schön. Dort gibt es einiges zu entdecken. Die Geschichte zeigt aber auch, dass es gut ist Freunde zu haben, die füreinander da sind.
Ein schönes Buch für die lieben Kleinen.

Bewertung vom 09.05.2025
Natürlich Maria (eBook, ePUB)
Groß, Maria

Natürlich Maria (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich muss sagen, dass mir weder das Restaurant „Bachstelze“ noch der Name „Maria Groß“ etwas sagten, aber an Kochbüchern komme ich nur schwer vorbei und entsprechend groß ist meine Sammlung. Häufig aber bin ich nachher enttäuscht, weil ich sie dann nicht so recht nutze.
Dieses Kochbuch von Maria Groß aber werde ich ganz bestimmt noch häufiger nutzen, denn die Rezepte sind ansprechend, unkompliziert und daher gut nach zu kochen. Dabei sind auch Rezepte, die für Vegetarier geeignet sind. Maria bevorzugt regionale und nachhaltige Produkte.
Neben den Rezepten gibt es aber auch Geschichten von Maria und ihrem Restaurant, Informationen zur Vorratshaltung und Grundrezepte, die man einfach nutzen kann, dazu noch eine Menge Tipps. Auch die Register am Ende sind hilfreich.
Untermalt wird das ganze durch farbenfrohe Fotos, die Appetit auf die Gerichte machen.
Ich kann dieses Kochbuch nur empfehlen.

Bewertung vom 09.05.2025
Die Inselschwimmerin
Kelly, Lorraine

Die Inselschwimmerin


gut

Vor vielen Jahren hat Evie Hals über Kopf ihre Heimat auf den Orkney-Inseln verlassen und alle Kontakte abgebrochen bis auf den zu Freya. Doch als ihr Vater sehr schwer erkrankt, kehrt sie zurück. Sie kommt zu spät, ihr Vater ist verstorben. Ihr ist bewusst, dass sie sich mit der Rückkehr auch ihrer Vergangenheit stellen muss. Ihre Schwester Liv ist gar nicht erfreut, denn sie erpresst Evie seit Jahren mit dem, was sie weiß. Doch dann kommen Wahrheiten ans Licht, die erschütternd sind.

Die Autorin Lorraine Kelly hat einen angenehm flüssigen Schreibstil. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen. Die Jahreszahlen am Kapitelanfang erleichtern die Orientierung. Das abgeschiedene Leben auf den Inseln ist nicht immer leicht, aber es gibt auch einen tollen Zusammenhalt der Bewohner.

Evie ist eine Person, die von Schuldgefühlen zerfressen wird. Fluchtartig hat sie die Insel verlassen, und sie ist der Meinung, dass ihr ein zufriedenstellendes, glückliches Leben nicht zusteht. Ein Selbstbewusstsein ist bei ihr praktisch nicht vorhanden und so rutscht sie in eine Beziehung, die ihr nicht guttut. Aber schon als Kind war es nicht leicht für sie. Die Ehe der Eltern Cara und Duncan hatte einiges auszuhalten und das führte zu Konflikten. Als sich herausstellte, dass Evie unter Asthma litt, war Duncan übervorsichtig, weil er Angst um sie hatte. Ihre ältere Schwester Liv fühlte sich von den Eltern nicht gesehen und versuchte durch Eskapaden Aufmerksamkeit zu erlangen. Das aber entschuldigt nicht, wie sie sich verhalten hat. Aber auch ihre Mutter war von Kind an schwierig.

In viele der Charaktere konnte ich mich nicht so recht einfühlen, auch in die Protagonistin Evie nicht. Gut gefallen aber hat mir Freya, die eine ganze besondere Geschichte hat und die das Leben dennoch positiv betrachtet. Sie ist eine große Unterstützung für Evie und für alle anderen auf der Insel.

Die Spannung ist von Anfang an da, weil man wissen möchte, was Evie so Schreckliches getan hat, dass sie floh und nun unter Schuld- und Schamgefühlen leidet. Die Geschichte hat mir gefallen und doch gibt es auch Kritikpunkte meinerseits. Es gibt eine ganze Reihe von schwierigen Themen und Nebenschauplätzen. Anfangs wird alles ziemlich ausführlich beschrieben, aber zum Ende hin ging es mir dann ein wenig zu schnell. Die Schwimmerinnen „Selkies“ auf der Insel tragen wenig dazu bei, dass Evie sich weiterentwickelt.

Eine spannende und bedrückende Familiengeschichte, die aber auch ihre Schwächen hat.

Bewertung vom 08.05.2025
Still ruht der See   Der düstere Thriller, bei dem nichts so ist, wie es scheint (eBook, ePUB)
Nieland, Laura

Still ruht der See Der düstere Thriller, bei dem nichts so ist, wie es scheint (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Bestsellerautorin Charlotte Morin hat ihr bisheriges Leben in London mit all den unsäglichen Erinnerungen hinter sich gelassen. Sie ist in das kleine Dorf in Südfrankreich zurückgekommen, in dem ihre Tante Bernadine lebt. Charlotte hofft, dass sie hier wieder zu sich findet und dass ihr hier auch das Schreiben wieder gelingt. Am See trifft sie Claudine, ein Mädchen, dass mit seinen Eltern zurückgezogen in dem Dorf lebt. Charlotte fallen die blauen Flecken des Mädchens auf und sie sorgt sich. Doch als sie Herrn und Frau Michel begegnet, ist deren Verhalten sehr merkwürdig. Charlotte versucht der Sache auf den Grund zu gehen und ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt.

Der Schreibstil liest sich angenehm. Die Geschichte beginnt fast schon idyllisch, was sich aber schnell ändert, so dass ich gleich gepackt wurde. Zwischendurch gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, die immer mehr eine düstere Stimmung aufbauen. Es wird auch ein wenig mystisch.

Die Charaktere sind gut dargestellt. Charlotte ist eine sympathische Person, die man leicht in Verlegenheit bringen kann. Ihr Selbstbewusstsein ist erheblich gestört, denn sie steckt voller Selbstzweifel. Sie ist aus London geflohen, aber auch in diesem Dorf machen ihr Erinnerungen zu schaffen. Ist das Mädchen wirklich in Gefahr oder bildet sich das Charlotte nur ein? Charlottes Tante gefällt mir gut. Sie ist eine Frau, die bodenständig ist und kein Blatt vor den Mund nimmt. Es ist gut, dass sie sich so um ihre Nichte kümmert, die immer häufiger an ihren Wahrnehmungen zweifelt. Auch der Polizist Younes hat ein Auge auf Charlotte.

Es ist eine Geschichte, deren Ende man nicht vorhersehen kann und die einen daher bis zum Schluss fesselt. Lesenswert!

Bewertung vom 03.05.2025
Staying Alive
Mirasol, Eva

Staying Alive


gut

Der Untertitel „Kein Arztroman“ irritiert anfangs etwas, aber es ist ja auch ein Ärztinnenroman und Frauen scheinen es da oft noch ein Stück weit schwerer zu haben als ihre männlichen Kollegen.
Die Jobsuche als Ärztin gestaltete sich für Nicki schon nicht ganz einfach. Aber nun ist sie in der Rettungsstelle eines großen Berliner Krankenhauses gelandet und gleich der erste Arbeitstag bietet ihr den ganz normalen alltäglichen Krankenhauswahnsinn. Nichts ist mit Einarbeitung, sie muss schauen, wie sie sich zurechtfindet. Die Dienste sind zu häufig und zu lange. Die Wartezimmer sind stets voll und die Patienten ungeduldig.
Mir hatte das Cover nicht gefallen, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es passt. Die Arbeit in der Notaufnahme ist wahrlich kein Zuckerschlecken, was ich aus dem Freundeskreis schon erfahren habe. Die Autorin Eva Mirasol beschreibt das Ganze auf eine humorvolle, etwas sarkastische Weise. Alles ist authentisch dargestellt, aber auch etwas überzogen.
Aber es werden auch Klischees bedient, denn Nicki verliebt sich ausgerechnet in den Oberarzt Michi.
Gut gefallen hat es mir, dass die Fachbegriffe erklärt wurden.
Das Buch ist unterhaltsam, aber nicht besonders tiefgründig, auch wenn ernste Themen behandelt werden.

Bewertung vom 29.04.2025
Kummersee (eBook, ePUB)
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee (eBook, ePUB)


sehr gut

Obwohl es verboten war in dem abgesperrten Kummersee zu baden, muss die neunjährige Lena mit ansehen, wie ihr Bruder Tom in die Tiefe gezogen wird.
Nun, etwa dreißig Jahre später, soll Lena mit einem Kollegen eine Gruppe von Vermessern schützen, die prüfen sollen, ob der Kummersee als potentielle Endlagerstätte geeignet ist. Schon bald gibt es grausame Morde. Obwohl die traumatischen Erinnerungen Lena belasten, stürzt sie sich in die Ermittlungen. Dabei gerät sie in Gefahr.
Natürlich ist niemand begeistert, wenn vor seiner Haustüre ein Endlager errichtet wird. Daher sind die Bewohner von Horlow natürlich dagegen, aber auch Umweltaktivisten protestieren gegen das Vorhaben. Aber Lena hat auch ihre eigenen Interessen. Sie hat miterlebt, wie ihr Bruder damals starb. Es konnte nie geklärt werden, was tatsächlich mit Tom geschah. Es gibt jedenfalls verstörende Geschichten rund um den See. Nun will sie endlich wissen, was für ein Geheimnis der See birgt und was zum Tod ihres Bruders führte. Die Bewohner von Horlow erinnern sich an die schwer traumatisierte Lena und machen es ihr nicht leicht. Sie verhalten sich regelrecht feindselig. Doch Lena lässt sich nicht beirren und wächst über sich hinaus.
Von Beginn an ist die Atmosphäre düster und unheimlich. Die Rückblenden in die Vergangenheit vermitteln einen Eindruck von Lenas Ängsten. Wem in ihrem Umfeld kann sie trauen?
Es gibt immer wieder Wendungen, die dafür sorgen, dass man nicht weiß, worauf die Geschichte hinausläuft. So bleibt es die ganze Zeit über spannend. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse. Nicht alles fand ich ganz glaubwürdig, dennoch hat mich dieser Thriller gut unterhalten.