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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3714 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2025
Düsteres Tal
Lillegraven, Ruth

Düsteres Tal


ausgezeichnet

Inzwischen lebt Clara Lofthus mit ihren Söhnen und dem Lebensgefährten Alex in Nairobi, wo sie ein Hilfsprojekt leitet. Als sie nach einem Terroranschlag wieder die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zieht, wird ihr erneut der Posten der Justizministerin angetragen. Sie nimmt an. Doch dann taucht eine Leiche auf, was Auswirkungen auf Claras Leben hat, denn der Podcaster Erik Heier kommt Claras dunkler Vergangenheit immer näher
Mir haben die Vorgängerbände „Tiefer Fjord“ und „Dunkler Abgrund“ sehr gut gefallen, daher wollte ich natürlich auch das Finale miterleben. Es empfiehlt sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, auch wenn es für das Verständnis nicht unbedingt erforderlich ist.
Der Schreibstil ist packend und lässt sich flüssig lesen. Eindrucksvoll und atmosphärisch wird die Landschaft in Norwegen beschrieben. Erzählt wird diese Geschichte wieder aus unterschiedlichen Perspektiven und gibt dabei Einblicke in die Psyche der Beteiligten. Dabei tun sich menschliche Abgründe auf.
Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch dargestellt. Clara Lofthus liebt die Macht und agiert eiskalt und skrupellos, was sie aber nach außen gut zu verstecken weiß. Ihre dunkle Vergangenheit hat sie versucht geheim zu halten. Nun aber droht durch die Recherche von Heier alles ans Tageslicht zu kommen. Mir war Clara die ganze Zeit über unsympathisch, was sich sogar noch verstärkt hat. Axel tat mir nur leid.
Dieses Buch beginnt etwas langatmig, doch die Spannung nimmt immer mehr zu. Die Auflösung ist überzeugend
Ein düsterer und spannender Thriller, der mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 20.10.2025
Kälter
Pflüger, Andreas

Kälter


ausgezeichnet

„Wie sterben geht“ hatte mir gut gefallen und so war ich auch auf diesen neuen Thriller gespannt.
Luzy ist als Provinzpolizistin auf Amrum gelandet. Niemand auf der Insel weiß von ihrer Vergangenheit. Doch dann holt sie die Vergangenheit ein, als ein Killerkommando auf die Insel kommt. Der Bruder ihrer Freundin verschwindet und ihr Freund Jörgen wird getötet. Luzy hatte angenommen, dass ihr Todfeind Babel nicht mehr lebt, doch das war wohl ein Irrtum. Sie muss ihre alten Fähigkeiten wieder aktivieren und zur Waffe werden. Doch wer wird aus der Konfrontation als Sieger hervorgehen?
Auch mit diesem Buch konnte mich Andreas Pflüger gleich wieder packen. Es geht spannend zu, als Luzy sich im Herbst 1989 gegen ihren Todfeind behaupten muss, der Verbindungen zu mächtigen Organisationen hat und beschützt wird. Auch dieser Thriller spielt wieder in verschiedenen Ländern. Immer wieder gibt es auch Rückblenden auf die Zeit vor acht Jahren, außerdem wechseln die Perspektiven.
An die Zeit des Mauerfalls im Herbst 1989 erinnern sich wohl noch viele Leser. Die politischen Verhältnisse ändern sich drastisch und Agenten müssen befürchten, entdeckt zu werden.
Luzy hat Traumatisches erlebt und danach jahrelang ein ruhiges Leben auf Amrum verbracht. Doch dann wird sie unverhofft wieder in ihr früheres Leben geworfen. Um zu überleben, muss sie zur Waffe werden und darf nicht zögern. Dabei entwickeln einige der Figuren Kräfte und Fähigkeiten, die nicht so ganz glaubwürdig sind. Aber sei’s drum, ich habe das Buch gerne gelesen.
Alle spielen ein Spiel, in dem man nicht weiß, wem man vertrauen kann. Schön fand ich es, dass bekannte Figuren aus anderen Büchern wieder auftauchen.
Auch wenn das Ende wohl vorhersehbar ist, so bleibt dieser Thriller doch die ganze Zeit über temporeich und intensiv.
Es ist ein sehr spannender, aber auch grausamer Thriller, der mich von Anfang an gefesselt hat.

Bewertung vom 19.10.2025
Adama
Tidhar, Lavie

Adama


ausgezeichnet

Die Zionistin Ruth kommt 1946 aus Ungarn nach Palästina. Fast alle aus ihrer Familie fielen den Nazis zum Opfer. Nun aber will sie sich ein neues Leben aufbauen. Im Kibbuz Trashim am Rand der Wüste muss sie hart arbeiten. Aber sie wird auch hart, kämpft für den Kibbuz und gegen alle Bedrohungen, die ihnen bevorstehen.

Dieser Roman spielt in der Zeit von 1946 bis 2009 und erstreckt sich über vier Generationen. Die Geschichte, die der Autor Lavie Tidhar erzählt, ist interessant und spannend, erfordert aber auch Aufmerksamkeit beim Lesen, denn immer wieder wird zwischen den Zeiten hin- und hergesprungen. Der Schreibstil ist nüchtern, die Geschehnisse oft recht grausam.

Immer wieder gibt es Auseinandersetzungen, mit denen der Staat Israel bis heute zu tun bekommt. Das hat Auswirkungen auf das Leben der Menschen, die dort leben. Sie kämpfen für ihr Land, halten loyal zusammen, werden aber auch hart, so hart, dass selbst Mord nicht abwegig erscheint. Wir lernen eine Reihe von Schicksalen kennen, die einen bewegen, aber manchmal auch schockieren.

Daneben gibt es aber auch noch einen Todesfall, der als Suizid abgetan wird, was der Freund aber nicht glaubt. Daher ermittelt Lior, um herauszufinden, was wirklich geschehen ist.

Diese fiktive Geschichte vor realem, historischen Hintergrund ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Mir hat dieser tiefgründige Roman gut gefallen und er wirkt sicherlich noch eine Weile nach. Lesenswert!

Bewertung vom 16.10.2025
Das Geschenk (eBook, ePUB)
Schoeters, Gaea

Das Geschenk (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es gibt Geschenke, die man eigentlich nicht will. Auch die Regierung der Bundesrepublik wird mit einem nicht gewollten Geschenk beglückt. Der Präsident von Botswana hat 20.000 Elefanten nach Deutschland geschickt, weil die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen hat. Botswana ist auf diesen Handel, der von anderen Ländern verurteilt wird, aber wirtschaftlich angewiesen.
Dieser Roman, der nur 144 Seiten umfasst, basiert auf einem realen Angebot von Mokgweetsi Masisi, weil von der deutschen Umweltministerin der Umgang mit den Elefanten und Jagdtrophäen kritisiert wurde. Es ist natürlich aus der Sicht europäischer Länder leicht, die zu kritisieren, die arm sind und ihre Lebensgrundlage verteidigen.
Diese Geschichte ist ein satirischer Blick auf das Politgeschehen und die herablassende Sicht derer, denen es wirtschaftlich gut geht und die herablassend auf andere schauen.
Das Geschenk aus Botswana ist nun mitten in der Hauptstadt angekommen und verursacht ein Chaos, da die Tiere nicht erlegt oder weggesperrt werden dürfen. Der Bundeskanzler ist gezwungen, mit diesem Geschenk und den damit verbundenen Problemen zurecht zu kommen, denn er kann den Schenker natürlich nicht brüskieren. Außerdem geht es um seine eigene Position und so holt er sich Rat bei seiner Vorgängerin. Er schafft einen neuen Posten, doch die eigens ernannte Elefantenministerin Hartmann dringt mit ihren konstruktiven Vorschlägen nicht durch, muss aber die Verantwortung tragen. Das Problem lässt sich nicht so leicht lösen, da es auch im großen Zusammenhang betrachtet werden muss, jede Entscheidung hat Folgen. Das nutzen die Rechtspopulistischen erfolgreich um Stimmung zu machen, obwohl sie auch keine Lösung haben. All das ist ein gefundenes Fressen für die Medien.
Natürlich sind die Figuren stereotyp dargestellt, damit die Satire auch deutlich wird.
Während es anfangs noch recht vergnüglich für den Leser ist, wird es zum Ende hin recht deprimierend. Es wird ein bedrückendes Bild der Politik gezeichnet, das ein wenig wie ein Abbild der Politik im wahren Leben wirkt. Statt nachhaltig und zukunftsorientiert zu planen und Politik zu machen, hat man oft nur die eigene Karriere im Blick und den nächsten Wahltermin. Verantwortung wird delegiert, damit man später seine Hände in Unschuld waschen kann.
Eine humorvolle, bitterböse Politik-Satire, die unterhält, aber auch nachdenklich stimmt.

Bewertung vom 16.10.2025
Der Sommer am Ende der Welt (eBook, ePUB)
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt (eBook, ePUB)


gut

Die Journalistin Hanna will über das schwere Schicksal von Verschickungskindern auf Borkum zu berichten. Auch ihre Mutter hatte dort Schreckliches erlebt. Dazu reist Hanna mit ihrer Tochter Katie auf die Insel. Sie wohnen in einem Hotel, das früher als Kinderkurheim betrieben wurde. Mit ihren Recherchen stößt sie aber auf Widerstand. Inselarzt Ole unterstützt sie bei ihren Nachforschungen. Doch dann wird ihr das Tagebuch einer ehemaligen Betreuerin zugespielt, das Hinweise auf ein Verbrechen gibt. Außerdem findet sie etwas heraus, das mit Oles Familie zu tun hat.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass das Thema Verschickungskinder in die Öffentlichkeit kam. Seither hat es schon einige Bücher dazu gegeben. Nun hat auch Eva Völler dieses Thema aufgegriffen. Leider aber gerät das Thema neben einigen Nebenschauplätzen etwas in den Hintergrund.
Der Erzählstil der Autorin lässt sich sehr angenehm lesen. Erzählt wird diese Geschichte auf zwei zeitebenen. Die Inselatmosphäre ist schön eingefangen.
Die Figuren sind gut und authentisch gezeichnet, aber nicht alle sind sympathisch. Hanna ist durch die Geschichte ihrer Mutter persönlich betroffen. Sie will mir ihrem Bericht aufrütteln und zeigen, was die Kinder damals häufig ertragen mussten, denn sie wurden bestraft, schlecht versorgt und missbraucht. Das hat Wunden bei den Kindern hinterlassen, die sie für ihr ganzes Leben beeinträchtigt haben. Als Hanna Ole kennenlernt, der sie unterstützt, verliebt sie sich. Aber wird das Geheimnis von Oles Familie, von dem er selbst nichts wusste, zwischen ihnen stehen? Katie ist 15 Jahre alt und in der Pubertät. Sie hat überhaupt keine Lust auf die Reise, lässt sich aber schnell von der Inselatmosphäre einfangen. Sabine war auch ein Verschickungskind. Sie erzählt Hanna davon, wie es seinerzeit zugegangen ist.
Es ist interessant mitzuerleben, wie sich die alteingesessenen Bewohner von Borkum verhalten, wenn es um das Vertuschen der alten unangenehmen Geschichten der Insel geht.
Es ist eine Geschichte, die an vielen Stellen schwer zu ertragen ist. Doch die Liebesgeschichte und die Urlaubsstimmung auf der Insel lockern das Ganze dann wieder auf. Mir wäre es lieber gewesen, wenn der Focus bei den Verschickungskindern geblieben wäre.
Mich hat dieser Roman einerseits berührt, aber war mir dann aufgrund der vielen Themen etwas zu oberflächlich.

Bewertung vom 13.10.2025
Lesen NERVT! - Bücher? Weg damit! (Lesen nervt! 4)
Schumacher, Jens

Lesen NERVT! - Bücher? Weg damit! (Lesen nervt! 4)


ausgezeichnet

Spinnendame Karoline Kneberwecht wohnt in der Bibliothek und ist genervt, genervt von den Büchertrampeln, die nur Unordnung machen. Sie würde am liebsten alle Bücher verschwinden lassen, was nicht geht. Aber sie kann auswandern, am liebsten dorthin, wo keine Menschen sind. Sie erinnert sich an ein Buch. Als sie es gefunden hat, gibt es darin viel zu viel Text. Also muss der Bücherskorpion Zwicko ihr vorlesen. Es hört sich für die Spinnendame so reizvoll an, dass sie beschließt, auf den Mond auszuwandern. Dafür will sie ein Raumfahrzeug aus einer leeren Klopapierrolle, Alufolie, Pappe und einem Tischfeuerwerk basteln. Strickzeug, Fencheltee und ein warmer Pullover müssen auch mit. Ob alles so gelingt, wie sich Karoline Kneberwecht das vorstellt? Irgendwie ist alles ganz anders, als sie sich das auf dem Mond vorgestellt hat.
Bei diesem Buch handelt es sich bereits um den vierten Band der Reihe „Lesen nervt“.
Das Buch ist für Kinder ab 7 Jahren gedacht und eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen. Die Geschichte ist unterhaltsam und wird von tollen Illustrationen begleitet.
Karoline Kneberwecht hat etwas gegen Bücher und gegen das Lesen. Sie findet immer wieder Ausreden, warum sie nicht lesen kann. Schon der Start ihrer Rakete war anders, als sie gedacht hat und nach der vermeintlichen Ankunft auf dem Mond gibt es eine Menge unangenehmer Überraschungen für die Spinnendame.
Eine schräge und sehr unterhaltsame Geschichte, die den Kindern viel Freude bereitet.

Bewertung vom 13.10.2025
OTTO fährt los - Weihnachten in Finnland
Ottenschläger, Madlen

OTTO fährt los - Weihnachten in Finnland


ausgezeichnet

Als die Fähre endlich angekommen ist, staunt Otto, denn der Hafen ist total verschneit. Otto, der magische Bus, wird zum Campingbus, mit dem Anton und seinen Eltern Rike und Jakob unterwegs sind. Doch es gibt nicht nur Schnee in Finnland, auf dem Weihnachtsmarkt von Helsinki sieht alles ganz weihnachtlich glitzern aus und es duftet ganz toll. Otto freut sich ganz besonders, als es weitergeht, denn er saust so gerne. Zu erleben gibt es ganz viel auf dieser Reise. Man kann saunen und danach im Eisloch des zugefrorenen Sees baden, Ski- und Schlittenfahren, die Nordlichter bewundern und noch viel mehr. Das macht müde und die Familie schläft tief und fest in Otto, so dass sie nicht merken, wie sie eingeschneit werden. Ob das gut geht?
Es ist schön, Anton und seine Familie mit Otto durch das weihnachtliche Finnland zu begleiten. Dabei wird man nicht nur verzaubert, sondern kann auch noch manches Neue erfahren.
Wir kannten Otto und seine Familie noch nicht, aber dieses Buch hat uns gleich gepackt.
Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht verständlich. Die Geschichte wird von tollen bunten Illustrationen untermalt, die zum Entdecken einladen. Zwischendurch gibt es Fragen, die man beantworten oder auch diskutieren kann.
Ein zauberhaftes Kinderbuch, das uns gut gefallen hat.

Bewertung vom 13.10.2025
BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen? (eBook, ePUB)
Nguyen-Kim, Mai Thi; Meimberg, Marie

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen? (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wer kennt das abendliche Problem nicht, wenn die Kleinen partout nicht schlafen wollen. Schlaf ist notwendig – das wissen wir. Aber warum? Dieses Buch beantwortet kindgerecht all die Fragen ums Schlafen, die auch BiBiBiber hat.
Auch BiBiBiber will nicht schlafen und meint es gehe auch ohne. Schlafen sei megalangweilig. Aber die anderen Tiere brauchen ihren Schlaf und wollen auch schlafen, darum können sie Bibibiber nicht helfen, den krassen Damm zu bauen. Er überlegt, ob er das ganz alleine schaffen kann, wenn er einfach immer weiter macht. Aber er fragt erst einmal bei Mai und Marie nach, die im ganz viel erklären können, denn sobald eine Frage beantwortet ist, hat der Biber schon eine weitere.
Diese Erklärungen sind aber nicht trocken und langweilig, sondern die Antworten sind locker und leicht verständlich. Sogar Erwachsene können vielleicht noch etwas lernen.
Schön anzusehen sind auch die passenden bunten Illustrationen.
Ob es Bibibiber am Ende schafft, seinen krassen Damm zu bauen? Lasst euch überraschen.
Ein tolles Kinderbuch, das unterhaltsam und verständlich Wissen vermittelt.

Bewertung vom 09.10.2025
Sonnenaufgang Nr. 5
Henn, Carsten Sebastian

Sonnenaufgang Nr. 5


ausgezeichnet

Der 19-jährige Jonas hat sein Germanistikstudium hingeschmissen. Sein Vater möchte, dass Jonas im Restaurant hilft, doch der möchte sich als Ghostwriter versuchen. Er soll die Biografie der alternden Diva Stella Dor schreiben. So kommt er an die Küste in ihr Haus voller Bücher, wo Stella abgeschieden lebt. Auf unzähligen Zetteln hat sie ihre Erinnerungen festgehalten, die sie nun hervorholt, um Jonas mit Informationen zu füttern. Dass sie die Fakten dabei ziemlich aufhübscht, bemerkt Jonas schnell. Er weiß selbst genau, wie schmerzhaft manche Erinnerungen sein können. Sie müssen sich beide ihren Problemen stellen, um sich dem Leben wieder zuwenden zu können.
Der Autor Carsten Henn hat einen gut zu lesenden, einfühlsamen Schreibstil. Auch wenn es in diesem Roman um Verluste geht, so geht es nicht nur traurig zu, sondern durchaus auch humorvoll.
Obwohl es in dieser Geschichte nur so von skurrilen Charakteren wimmelt, sind sie alle sehr liebevoll dargestellt. Jonas hat Probleme mit dem Leben und mit seinen Erinnerungen und flüchtet, statt sich mit seinem Vater auseinander zu setzen. Er ist aber ein ganz liebenswerter Mensch. Stella ist exzentrisch, nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau und duldet keine Rückfragen, dann steht ein weißer Elefant im Raum. So unterschiedlich die beiden sind, spürt man doch, dass sie sich mögen. Außerdem verbindet die beiden viel mehr, als sie anfangs ahnen.
Dann sind da noch die Schwestern Imke und Britta Roose, bei denen Jonas ein Zimmer gemietet hat. Sie sind große Fans von Stella Dor und haben sich in ihrer Pension voller Erinnerungsstücke eingerichtet. Paul und sein Hund „Guter Junge“ versuchen, Stella immer nah zu sein, und der Maler Geraldo hat ganz spezielle Bildmotive. Da sind auch noch die alte Bentje von der Bushaltestelle, die ebenfalls einen Verlust erlitten hat, und die quirlige und zupackende Nessa, mit der sich Jonas anfreundet.
Nach und nach erfahren wir mehr über die Schicksale der Personen und am Ende fügt sich alles schön zusammen.
Mir hat diese warmherzige und berührende Geschichte mit liebenswerten Figuren sehr gut gefallen.

Bewertung vom 09.10.2025
Narbenkünstler #Thriller (eBook, ePUB)
Dominik, Chris

Narbenkünstler #Thriller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im eiskalten Frankfurt tauchen Leichen auf, die zuvor lebendig eingefroren wurden und danach enthauptet wurden. Dabei wird ein Buch mit persönlicher Widmung gefunden. Bei den Ermittlungen von Marc Davids und Zoé Martin führen Spuren zu einer Eliteschule, zu der einst auch Zoé ging. Sie wird in ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit zurückversetzt, das nicht in ihrem Bewusstsein war.
„Narbenkünstler“ ist der dritte Band der Trilogie um die Frankfurter Ermittler Marc Davids und Zoé Martin von Chris Dominik. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, die Perspektiven wechseln häufig.
Dieser Thriller ist packend, aber auch sehr brutal, denn die Mordmethoden werden doch sehr detailliert beschrieben.
Die Geschichte beginnt auch gleich beklemmend, als dem Gefangenen seine Situation und das damit verbundene Grauen bewusst wird.
Marc und Zoé aus der Abteilung Sonderermittlungen sind sympathische Ermittler, auch wenn Marc so seine Probleme hat. Mit im Team sind noch Ayman Elmaleh und Nicole Unger. Die Zusammenarbeit aller funktioniert gut. Schön fand ich, dass auch der selbstbewusste Leon Dieken mit seiner Drohne wieder mit im Spiel war. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Es ist schon erschreckend, welche Abgründe sich bei manchen Menschen auftun.
Manchmal glaubte ich, dass ich die Lösung kannte, doch immer wieder gab es Wendungen, die dann einiges über den Haufen geworfen haben. Die Auflösung war dann auch überraschend.
Ein spannender, aber auch brutaler Thriller.