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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 698 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2025
Shark Heart
Habeck, Emily

Shark Heart


ausgezeichnet

Ein menschliches Leben wird enden, ganz zur falschen Zeit, bizarr und berührend zugleich

Zwei Menschen, sehr unterschiedlich in ihrem Wesen, haben sich gefunden. Liebe, Glück, Heirat und voller Freude auf ein langes gemeinsames Leben. Doch für Wren und ihren Mann Lewis kommt es anders. Da ist etwas komisch und geradezu bizarr ist die Diagnose. Lewis wird sich in einen weißen Hai verwandeln. Medizinisch ist das gar nicht so selten, dass Mensch mutiert, in was auch immer, in dieser heftig realen und doch kreativ fantastisch angenommen Welt. Und eine Heilung, es wenigstens aufhalten, gibt es nicht. Es wird geschehen, ziemlich schnell. Wren tut, was sie kann, um es ihrem geliebten Mann leichter zu machen, ihn zu umsorgen. Innerlich ringt sie um Akzeptanz, um Stärke, für das, was kommt, den Verlust, das Hineingleiten in ein anderes Sein. Nichts mehr bleibt übrig, nur ein Raubfisch mit seinem animalischen Trieb nach Futter, um auf seine Art zu überleben.
Schräg, bizarr, grotesk und eigentlich auch gar nicht so neu, diese Konstellation, Metamorphose vom Mensch zum Tier. Und doch, dies hier ist ziemlich anders. Der Fokus liegt auf zwei Menschen und diesem wertvollen bisschen Zeit, dem langsamen doch so schnellen Entgleiten und einer bombastischen Intensität an Gefühlen, die realer auch nicht sein könnten, in unserer Welt, wo Menschen einfach sterben. Und dann ist es vorbei und der andere bleibt zurück. Er sucht nach Gründen fürs Weiterleben und manchmal ist das nicht ganz so einfach und dauert lange. Und manchmal ist es das eben doch.
Ein Buch, der 'einfach anderen Art' mit weniger Befremden als ich dachte, aber ein bisschen eben schon und mit der ganzen Bandbreite der Gefühlspalette, schwer und bedrückend, aber eben nicht nur.
Lesen sollte man es auf jeden Fall. Es macht etwas mit einem, so oder so oder vielleicht auch ein bisschen anders.

Bewertung vom 28.05.2025
Neon und Bor
Kling, Marc-Uwe;Cronauer, Jan

Neon und Bor


ausgezeichnet

Auf Problem folgt Erfindung und das machen zwei Kinder richtig gut

Wenn man schon Neon und Bor heißt, wie zwei Elemente im chemischen Periodensystem, dann ist 'Wissenschaft' und Erfindergeist nicht weit. Und tatsächlich, die 11-jährige Neon und ihr kleiner Bruder Bor, gerade mal 1 Jahr alt, sind ganz besonderes kluge Köpfe. Für sie gilt die Devise, ein Problem, oft dem eigenen Alltag entspungen, braucht eine Lösung, in Form einer Erfindung natürlich, ihrer Erfindung. Und nur so am Rande, wenn daraus wieder ein Problem wird, dann setzt es eben die nächste Eigenkreation obendrauf. In sechs Geschichten schreiten die beiden zur Tat und heraus kommen ein Robotor, das ist ja noch nachvollziehbar, aber auch Fantastisches wie die Zeitschleife, der Lärmsauger und Co. erblicken hier das Licht der Welt.
Und wie läuft das so ab. Lustig, schräg, gewitzt, superklug und von einem gigantischen Einfallsreichtum getragen, so sieht das aus. Wenn schon Marc-Uwe Kling draufsteht, dann ist eben genau das, wie eben hier, auch drin. Ein absolut irrsinnig gut gelungenes Lesevergnügen, für kleine und auf jeden Fall auch für die großen Spaßversteher.

Bewertung vom 24.05.2025
Die Wortlosen
Haass-Pennings, Marion

Die Wortlosen


ausgezeichnet

Die Geschichte eines unverarbeiteten Todes, wortlos gemacht von der eigenen Familie und dann eine Freundin, die 'hilft'

Es sind die 1970er Jahre, Vater, Mutter, zwei gesunde Kinder, ein Sohn und eine jüngere Tochter, eine Vorzeigefamilie, die alle Klischees der damaligen Zeit erfüllt. Sonja, von ihrem bewunderten Bruder Uli nach einer nächtlichen Mutprobe nach dem Durchwaten der Isar zu Moon umbenannt, sie ist diese Geschichte. Sie beschreibt ihr Leben, der ultimative Einschnitt, als ihr Bruder als 11-jähriger ertrinkt. Es soll ein Badeunfall gewesen sein. Die Familie trotzt dem Unfassbaren mit einem Neufang, der Umzug aufs Dorf. Doch was wir als Leser dann an Moons Seite erleben, ist das pure Davonlaufen, vor allem, was geschah. Zweigen, gar Verleugnung, die Familie, sie zerbricht an ihrer Wortlosigkeit. Die Mutter beginnt zu trinken, der Vater stürzt sich in die Arbeit und sein Weg führt zu anderen Frauen. Und Moon, sie bleibt zurück. Da ist niemand, der ihre stummen Schreie hören will, bis auf die Nachbarstochter, die sie fast schon rettet, ihr zuhört, zu einer wirklichen Freundin wird. Moon fängt sich, scheinbar, erst einmal, doch dann kommen die Erinnerungen wieder. Flashbacks, Szenen, die sie sich nicht erklären kann, was konstruiert ihr Hirn da, aus der Not heraus.
Diese Geschichte, deren Schreibstil, er ist sehr authentisch und präsent, um das alles kundzutun. Ob real oder dem Inneren dieses leidenden Mädchens entstanden, viel Schwere, Traurigkeit, Verzweiflung, Not liegt darin und das Konkrete, das, was wirklich als tatsächlich geschehen zu benennen ist, kommt ein wenig abhanden. Das ermöglicht zwar eigene Gedanken, aber dieses Unwägbare geht schon sehr weit. Manchmal erscheint es einem zu viel, denn man sehnt sich, sucht für Moon nach Lösungen, die wirklich sind.
Ein Buch, unerwartet und besonders in seinem Leseerlebnis, zum Durchatmen gibt es nicht viel, aber die Schwere auszuhalten, es lohnt sich und es begleitet einen noch lange danach.

Bewertung vom 24.05.2025
Das letzte Aufgebot
Seibert, Moritz

Das letzte Aufgebot


ausgezeichnet

Mit 15 in den Krieg geschickt, zum Verheizen und wie ein junger Mann die Wahrheit sieht

1944, in einem Dorf in der Eifel, der 15-jährige Jacob weiß vom Krieg, sein Vater kämpft irgendwo an der Front, doch hier geht es, trotz des zunehmend kargen Lebens und des Arbeitens auf den Feldern, die Männer sind ja 'weg', noch recht beschaulich zu, mit Freunde treffen am Badesee und den Anfängen der Liebe. Doch dann werden die noch halben Kinder 'freiwillig' rekrutiert und es geht, beseelt von der NS-Propaganda 'des Kampfes für den Endsieg' in den Krieg. Als Helden werden sie wiederkehren und den hehren Zielen von Hitler und Co. zum Erfolg verholfen haben. Doch dann bricht die Realität über sie herein und Jacob und seine Freunde erleben, was Krieg wirklich bedeutet. Und das führt zu was. Jacob hinterfragt, sieht hin, muss Entscheidungen treffen. Und dann ist da ja auch noch die zurückgelassene Liebe, Maria, die 'Nichte' des Bürgermeisters, deren Geheimnis sich offenbart.
Dieses Buch, es wirft uns mitten hinein in Jacobs Welt, das kurze Davor und dann die unfassbare, mit Worten eigentlich kaum auszudrückende Zeit des am eigenen Leib erlebten Kriegsgeschehens, Brutal hineingeworfen als naiver Junge, als Kind und wiedergekehrt als 'Erwachsener', der seinen Weg gewählt hat. Krieg und Ideologie, packend ineinander verwoben, gut sichtbar gemacht für das anvisierte jugendliche Publikum, diese Geschichte verdient Aufmerksamkeit.
Gerade auch als Lektüre in Schulen bietet sie viele Möglichkeiten des gemeinsamen Aufarbeitens, von allem, was zu dieser schlimmen Zeit gehört.
Ein absolut gutes Buch, für einfach jeden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2025
Durch das Raue zu den Sternen
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


ausgezeichnet

Ein richtig starkes Mädchen, wild entschlossen, etwas Unmögliches zu erreichen und der Zauber der Musik

Arkadia ist ein außergewöhnliches Mädchen, über die Maßen musikalisch und auch sonst eine eher wilde Natur. Wild im Gebaren, mit viel Selbstbewusstsein, nur nicht kleinkriegen lassen, das lebt sie jeden Tag. Dass sie dadurch für die anderen im Dorf zur Außenseiterin wird, sie selbst empfindet das nicht so und daher bereitet ihr das Anderssein auch wenig Probleme. Und sie hat ja ihre Mutter, von der sie ihre musikalische Ader wohl geerbt hat und die sie darin unterstützt, ganz und gar sie selbst zu sein. Unterstützte, muss man wohl leider sagen, denn ihre Mutter ist gegangen. Aber Moll, so möchte Arkadia viel lieber genannt werden, lässt sich nicht davon abbringen, dass sie bald wieder kommt. Und natürlich will das Mädchen dies mit ihrer Power-Art beschleunigen. In einem bekannten Knabenchor will sie singen, was ja eigentlich unmöglich ist und dann, ja dann, wird ihre Mutter sie dort sehen und hören und wieder nach Hause zurückkehren.
Diese Geschichte, diesen hindernisreichen Weg, Moll erzählt ihn uns, ihrem Publikum, sozusagen aus erster Hand. Mit ihrer sehr direkten Art, ihr Umfeld zu sehen und dies auch mit einer entsprechenden Sprache kundzutun, geht sie voran. Da ist aber auch viel Poesie und so gelingt es, trotzdem ein wenig hinter die äußere Fassade zu sehen, die Schwere und die Traurigkeit zu erfühlen und so auch Nähe und Sympathie für die junge Außenseiterin zu empfinden, wogegen sie sich, so könnte man meinen, regelrecht wehrt. Denn das würde ja auch Schwäche bedeuten und das darf einfach nicht sein.
Dies ist ein besonderes, letztendlich auch berührendes Buch. Wenn es Moll wirklich geben würde, ich würde diesem starken Mädchen alles erdenklich Gute wünschen, auf ihrem Weg durch die Welt.

Bewertung vom 20.05.2025
Perlen
Hughes, Siân

Perlen


ausgezeichnet

Seine ganz eigenen Erinnerungen an die kurze Zeit mit der Mutter und irgendwann wird die Wahrheit für einen wichtig

Jedes Jahr zu ,The Wakes', einem traditionellen Fest, kehrt Marianne mit ihrer Tochter in das Dorf ihrer Kindheit zurück. Man feiert zusammen, ehrt die Toten und lässt Gefühle zu, an das frühere Zuhause. Für Marianne ist dies mit ganz besonderen Erinnerungen verbunden, die Zeit mit ihrer Mutter, viel zu kurz. Denn als das Mädchen acht Jahr alt war, hat ihre Mutter die Haustür geöffnet und ist nie mehr wieder gekommen.Der Vater war von da an für sie und den gerade erst geborenen Bruder verantwortlich. Das einzige, was ihr blieb, war die ganz individuellen Erinnerungen an ihrer beiden Zweisamkeit. Andere wollten sie korrigieren, aber das war wie wegnehmen und so blieb sie damit weitgehend allein. Und nun, als Erwachsene, kommt irgendwann die Einsicht, die Realität erkunden zu müssen. Und tatsächlich gibt es ein Geheimnis, für das sie dann wohl bereit ist.
Dieses Buch, es ist eine Geschichte der zarten leisen Töne. Man lässt sich Zeit. Mariannes Gedanken, ihr Erinnern, ihr Erleben, es darf sich entwickeln, wann immer sie bereit dafür ist. Sehr viel davon spielt sich in ihrem Inneren ab. Da sind die kleinen Freuden, Nähe, Wärme, die Mutter behalten in ihrem Leben. Das will sie sich nicht nehmen lassen und dann ist es doch an der Zeit. Vieles ist düster, dunkel, Trauer ist mit dabei, Dinge im verborgenen eines 'mühevollen Seins' . Aber am Ende ist es gut so, für die erwachsene Marianne, für ihr eigenens Leben und für ihr Muttersein.
'Perlen' berührt, nimmt einen mit, lässt einen als Leser innehalten und eigene Gedanken klingen an. Und danach, lange bleibt dieses auf seine Art auch schöne Buch in einem selbst präsent.
Sehr besonders.

Bewertung vom 19.05.2025
Himmlischer Frieden
Wen, Lai

Himmlischer Frieden


ausgezeichnet

Das Aufwachsen in einem diktatorischen System, Familie, Liebe und das Erwachen des eigenen Seins

Lai ist der Name der Protagonistin, deren Geschichte vom Heranwachsen in einem Arbeiterviertel in Peking bis hin zu der gewaltsam niedergeschlagenen studentischen Protestbewegung 1989 hier erzählt wird und es ist kein Zufall, dass deren Name der gleiche ist wie der der Autorin dieses Buches selbst. Es handelt sich dabei um keine Autobiografie an sich, aber es ist viel Persönliches in diese fiktive Figur eingebunden. Und das merkt man und macht dieses Werk zu etwas Bsonderem. Denn die Autorin selbst hat an den damaligen Studentenprotesten in ihrem Land teilgenommen und musste deshalb ihre Heimat verlassen.
Die Bezugspersonen in Lais Leben sind nicht ihre Eltern. Ihr Vater hat sich seit der Kulturrevolution, bei der sich der Staat sehr massiv 'um ihn gekümmert hat' in sich selbst zurückgezogen und ihre Mutter ist eine eher oberflächliche Frau, für die Schein mehr zählt als Sein. Es ist ihre Großmutter, die ihrihr Zuneigung und Halt gibt und ihr mit ihrer rebellischen Art auch ein wenig vorlebt, sich nicht immerzu zu beugen, in einem Land, in dem genau das von der Bevölkerung verlangt wird, notfalls mit Gewalt. Wir als Leser erleben Lais Großwerden, auch ihr früher Kontakt mit dem Staatssystem, ihre Prägung durch diese Erfahrung. Aber auch die ganz normalen Gefühle wie Liebe, Vertrauen, Verlust und Verrat haben hier ihren Platz. Das Persönliche überwiegt und doch ist Staatsgewalt immer präsent. Wo das Ganze endet, klingt schon im Titel mit, wenn der Aufschrei der jungen Generation nach Freiheit brutal niedergeschlagen wird, an diesem „4. Juni“.
Ein beeindruckendes Buch, das uns einen Einblick eröffnet, in das Leben in einem diktatorischen Staat, bitter und letztendlich von Machtlosigkeit geprägt, für seine Menschen. Und doch kann er nicht ausgerottet werden, der Wunsch, das elementare Menschenrecht auf ein freies Leben.

Bewertung vom 17.05.2025
Eine Welt nur für uns
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

Ein Minenräumkommando an den Stränden der Côte d'Azur, ehemalige Besatzer und die Befreiten und der Hass wandelt sich

1945, Frankreich an der Côte d'Azur, ein Trupp von Männern, deutsche Kriegsgefangene und Franzosen, haben die Aufgabe, hier die Minen zu räumen und so die Strände wieder sicher zu machen. Der Hass zwischen den beiden Gruppen ist grenzenlos und überdeckt jedes Gefühl von Menschlichkeit. Doch die gemeinsame hochgefährliche Aufgabe verlangt Zusammenarbeit und Vertrauen, um dabei heil davon zu kommen. Und so erfolgt, ganz langsam, ein gewisses Maß an Annäherung. Der Kontakt führt dazu, den 'Feind' auch als Menschen wahrzunehmen, erst notgedrungen, dann auch, weil die neben einem das nun mal sind, einzelne menschliche Wesen, mit ihren ganz persönlichen Gründen für diese Mission, nach diesem grauenvollen Krieg, der nun sein Ende findet. Jeder will weiterleben, vergessen, was nicht zu vergessen ist oder einfach eine Chance auf einen Neuanfang.
Diese Geschichte, sie kommt sehr authentisch und trotz aller Härte, sehr berührend daher, lässt uns als Leser Nähe zu diesen Menschen erfahren, die hier aufeinander treffen, auch mit dem Umfeld drumherum, dass nach Heimat sucht oder sein altes Zuhause zurückhaben will. Und es gibt auch eine Art Liebesgeschichte, die einen der Protagonisten antreibt, mit dem verzweifelten Wunsch, dass alles wieder so wird, wie 'davor'.
Bedrückend und doch verbunden mit mehr als einem Hauch von Hoffnung, ein gutes Buch und viel Interessantes zum Thema Minenentschärfung gibt es noch mit dazu.

Bewertung vom 10.05.2025
Rumpels Rückkehr / KoboldKroniken Bd.5
Bleckmann, Daniel

Rumpels Rückkehr / KoboldKroniken Bd.5


ausgezeichnet

Der fünfte Band, ein herrlich schräges Abenteuer im Zeitreisemodus und Rumpel ist wieder da

Projektwoche an der Schule von Dario und seinen Freunden und die gelöschten Erinnerungen grummeln in den Köpfen. Und dann beginnt ein herrlich zeitreiselastiges Abenteuer, mit tatsächlich! Drachen, natürlich koboldreich durchtränkt und juhuu, Rumpel ist wieder da. Es wird spannend, mit Action und jeder Menge Tempo drumherum. Langeweile, da könnt ihr hier lange suchen. Und Lesen ist hier auf mehr als eine Weise ein Erlebnis der anderen Art. Hier quillt Lebendigkeit und ganz viel schräger Pep aus jeder einzelnen Buchseite, mit coolem Geschreibsel an den Rändern und Illustrationen, die die wilde Fahrt durch diese crazy Fantasiegeschichte, lustvoll begleitet.
Wieder absolut gelungen. Ein großer Lesespaß!

Bewertung vom 10.05.2025
Schildkrötenmond
Gold, Hannah

Schildkrötenmond


ausgezeichnet

Ein ganz besonderer Tapetenwechsel, Costa Ricas Natur, Spannung und berührende Familienprobleme

Silver ist ein patentes, energiegeladenes Mädchen und sie versucht, alles richtig zu machen. Doch ihre Mutter schimpft trotzdem viel mit ihr und auch ihr geliebter Vater, der in seinem Atelier schöne Bilder malt, ist anders. Alles ist so bedrückend, denn der große Wunsch der Eltern, ein zweites Kind, geht einfach nicht in Erfüllung. Da wäre eine Veränderung gut und so nimmt der Vater das Angebot, zu einer Schildkrötenauffangstation nach Costa Rica zu reisen, um dort zu malen, an. Das Fremde beschert Silver erst einmal ein mulmiges Gefühl, doch dort angekommen, findet sie schnell Anschluss und erlebt die Tiere und die unglaubliche Natur mit großer Begeisterung.Und dann sind da noch die gestohlenen Schildkröteneier. Diese wiederzubeschaffen wird zum Anfang für ein spannenden Abenteuer.
Diese Geschichte, hier passt einfach alles zusammen. Eine sympathische Hauptprotagonistin, die herrliche Natur eines fremden Landes, ganz viel interessantes Wissen über Schildkröten und Co. und Spannung ist auch mit dabei. Aber auch das reale Leben mit seinen Problemen bleibt nicht außen vor. Sehr authentisch werden hier familiäre Belastungen mit eingebunden, die in diesem Fall dadurch entstehen, dass der Wunsch nach einem zweiten Kind nicht in Erfüllung geht. Das macht etwas mit einem, aber es ist schön zu erleben, wie es gemeinsam, unterstützt von einer neuen Umgebung, wieder aufwärts geht und man einen Weg findet, positiv für sich selbst und für die Familie, nach vorn zu sehen.
Ein wunderbares Buch mit Tiefe.