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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 701 Bewertungen
Bewertung vom 05.01.2025
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


gut

"Blutrotes Karma" von Jean-Christophe Grangé habe ich mit Spannung erwartet, da ich die Bücher des Autors sehr gerne lese und mir einiges vom Thema in einen Thriller verpackt versprochen habe.

Das Buch spielt in der Zeit der großen Studentenproteste in Paris. Der Autor geht sehr auf die politischen Gegebenheiten zu dieser Zeit ein und beschreibt diese sehr detailliert und lange. Dies hat mir die Spannung doch sehr genommen. Die Ermittlungen ziehen sich dadurch für mich sehr in die Länge, auch wenn mich geschichtliche Thriller immer sehr interessieren, hat mich der Autor hier streckenweise verloren.

Gleichzeitig schafft Grangé es dennoch eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die ihn in seinen Büchern zu Eigen ist und lässt mich nach dem Lesen des Buches doch etwas gespalten zurück.

Für einen Thriller fehlte mir hier eindeutig die Spannung, die Atmosphäre und der Blick auf die Gesellschaft ist hingegen prima getroffen.

Bewertung vom 05.01.2025
Wackelkontakt
Haas, Wolf

Wackelkontakt


ausgezeichnet

Unfassbar gut
"Wackelkontakt" ist das neue Werk des Autors Wolf Haas und reiht sich wunderbar zu den schon von mir gelesenen Bücher ein. Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an durch den außergewöhnlichen Aufbau gefesselt.

Franz Escher, von Beruf Trauerredner, wartet auf den Elektriker, der endlich seine Steckdose vom Wackelkontakt befreien soll. Dabei macht er sich schon so einige verquere Gedanken, die auf seine ganz spezielle Art hinweisen. Zum Zeitvertreib liest er ein Buch über den Mafioso Elio Russo, der im Gefängnis auf seine Entlassung ins Zeugenschutzprogramm wartet. Sein Leben ist in Gefahr, seitdem er die Mafia der Polizei ans Messer und für sehr lange Zeit ins Gefängnis gebracht hat. Während der schlaflosen Nächte liest er ein Buch über Franz Escher, dessen Steckdose einen Wackelkontakt hat und auf den Elektriker wartet. Was harmlos beginnt, nimmt im Verlauf des Buches groteske, lustige und spannende Ausmaße an, sodass es mir schwerfiel das Buch aus der Hand zu legen.

Wackelkontakt ist an Genialität kaum zu überbieten. Ein Buch im Buch und dann noch ein Buch und alles wird zum Ende hin dermaßen eng miteinander verwoben, dass ich am liebsten beim Lesen applaudiert hätte.

Für mich ist dieses Buch an Genialität kaum zu überbieten und ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 29.12.2024
Minus 22 Grad (eBook, ePUB)
Peck, Quentin

Minus 22 Grad (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Laura Gehler liebt nichts mehr als Nachts mit ihrem Trekking Rad noch eine schnelle Runde durch den Wald zu fahren. Doch in einer Nacht wird sie brutal von einem SUV abgedrängt. Dies ist kein normaler Unfall, denn Laura Gehler wird vom Fahrer entführt. Als ihre Mutter Imke Gehler ein Päckchen bekommt, in dem eine Barbie-Puppe und eine Kopie von Lauras Personalausweis liegt, läuten bei Lukas Johansson dem ermittelnden Kommissar sämtliche Alarmglocken. Erinnert ihn die Barbie Puppe doch an den Fall, den er bis heute lösen konnte.
Laura Gehlers Mutter setzt als Landrätin alle Mittel ein, um die Ermittlungen voranzutreiben.

Der Autor Quentin Peck schafft es einen spannenden Thriller auf drei Betrachtungsebenen intelligent zu verknüpfen. Die Charaktere, allen voran für mich Ariane und Tom.

Ein Thriller der fast alles beinhaltet, was einen guten Thriller für mich ausmacht.

Bewertung vom 27.12.2024
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


ausgezeichnet

poetisch still
Maja Lunde hat sich mit ihrem Buch" Für immer" einem Thema genähert, welches die Menschheit seit jeher umtreibt: die Zeit und was wir damit machen.

Sie nutzt dafür die Idee: Was geschieht, wenn die Zeit plötzlich stillsteht. Niemand mehr stirbt, aber auch niemand mehr geboren wird. Wie verändern sich die Menschen in so einer Situation? Bei alledem nimmt die Natur ihren gewohnten Lauf.

Dies stellt sie anhand unterschiedlicher Personen und Konstellationen dar. Da ist die junge Mutter, deren Tod unausweichlich schien. Sie freut sich über die geschenkte Zeit. Doch was ist mit einem alten vertrautem Ehepaar, dem sich nun anstatt das Ende zu erwarten, noch einmal ganz neue Wege öffnen?

Die Gedankenspiele regen zum Nachdenken an und die Autorin hat es wieder einmal geschafft mich mit ihrem poetischen Schreibstil zu erreichen.

Bewertung vom 18.12.2024
BOX - Nimm dich in Acht vor dieser KI
Linell, Alexa

BOX - Nimm dich in Acht vor dieser KI


sehr gut

"Box-Nimm dich in Acht" vor dieser KI der Autorin Alexa Linell macht ein immer aktueller werdendes Thema zum Mittelpunkt dieses Thrillers.

Veda, Referendarin in einer Anwaltskanzlei, ist noch ganz erschüttert über den angeblichen Selbstmord ihres Ex-Freundes Danilo, als sie eine Mail von dessen Bruder Ralph erhält. Darin teilt dieser ihr mit, dass Danilo Unterlagen für den Fall seines Todes bei ihm deponiert hat, die er nun nach Danilos Wunsch an Veda weitergeben soll. Auf den ersten Blick kann Veda nicht viel damit anfangen, bis sie bei weiterer Recherche auf einige Selbstmorde trifft, die ehemalige Täter begangen haben.
Doch was ist die Verbindung zwischen den Personen, augenscheinlich gibt es keine. Philipp, ihr Ex-Freund, unterstützt sie bei ihrer weiteren Recherche, doch bald mehren sich bedrohliche Situationen in ihrem Umfeld. Wem oder was war Danilo auf der Spur?

Schon die ersten Seiten erschaffen eine Szenerie, in der ich mich fragte, was ist hier real am Erleben der Person und was Fiktion. Ein Leben in all seinen Facetten wird hier bis zum bitteren Ende abgespult, am Ende steht der Tod.
Veda als Protagonistin wird mit vielen Facetten beschrieben und gefällt mir, wie auch Philipp im Geschehen sehr gut. Die sympathische Polizistin Talli bringt dann noch mal eine neue Energie mit in den Verlauf der Story.

Ein spannender und aktueller Thriller der mit der Thematik KI intelligent spielt.

Bewertung vom 16.12.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


gut

sehr detailreich
Nach der Leseprobe zu "Der Schwimmprobe" war ich sehr gespannt auf das ganze Buch.

Tore Renberg hat zum Thema sehr ausführlich recherchiert und liefert damit eine nicht nur das medizinische betreffend, sondern umfangreiche Einblicke in die Gesellschaft und die Rechtssprechung des Zeitalters.

Dies geschieht am Beispiel von Anna Voigt, die angeklagt wird, ihr Neugeborenes ermordet zu haben. Anhand einer Schwimmprobe der Lunge, welche auch heute noch zur Feststellung des Todes eingesetzt wird. Johannes Schreyer, Stadtphysikus aus Zeitz war der erste, der sie in Deutschland durchgeführt hat, und zwar am Leichnam des Babys von Anna Voigt.

Die Geschichte ist sehr umfangreich und beschreibt sehr detailliert die Umstände, Personen und Geschichte der einzelnen Beteiligten. Für mich streckenweise zu umfangreich und manche Passagen haben meinen Lesefluss schon erheblich eingeschränkt.

Nichtsdestotrotz fand ich das Buch aufgrund seiner Thematik insgesamt lesenswert.

Bewertung vom 15.12.2024
Der Seher
Haller, Elias

Der Seher


ausgezeichnet

"Der Seher" ist der mittlerweile 7. Band um den Kryptologen Arne Stiller des Autors Elias Haller und immer noch kein bisschen langweilig oder zu vorhersehbar.

Ein tödlicher Streit um einen Gegenstand auf der Baustelle am Dresdner Zwinger offenbart Arne Stiller eine Zeitkapsel, in der die Überreste des vor 17 Jahren verschwundenen Säuglings Jan Köpke vermutet werden. Auf der Zeitkapsel befinden sich ein merkwürdiger Code, den selbst die ausgefeiltesten Programme nicht dechiffrieren können. Viel Zeit bleibt der Koryphäe nicht, sie zu entschlüsseln, denn ein zweites Baby wird entführt. Zu Arnes Frust bietet Manfred Schrader, ein Seher, seine Hilfe an und lässt während des ganzen Falls nicht von seinen Nachstellungen ab, um doch noch involviert zu werden. Als eine Todesanzeige erscheint, wie im Fall Jan Köpke ahnen die Ermittler schon, dass sie wahrscheinlich zu spät kommen, um den Säugling noch lebend zu finden.

Die Einführung von wahrscheinlich Stiller´s neuer Kollegin Sandy als Praktikantin ist in meinen Augen mehr als gelungen-frischer Wind und neue Denkansätze für Arne.
Den Plot fand ich ausgesprochen spannend und die losen Fäden, die letztendlich gekonnt zu einem großen Finale verwoben werden, beinhalten alles, was ich von einem Thriller des Autors erwarte. Die Schauplätze sind für Menschen, die Dresden kennen, toll beschrieben und lassen einiges an Lokalkolorit aufkommen.

Freue mich nun schon auf Band 8 und die weitere Entwicklung.

Bewertung vom 11.12.2024
Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
Ironmonger, John

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen


ausgezeichnet

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen aus der Feder des Autors John Ironmonger beschäftigt sich mit dem Klimawandel, den Folgen für die Umwelt und den Menschen.

Wie auch schon beim "Wal" beginnt die Geschichte des Eisbären in dem kleinen fiktiven Ort St. Piran, dort treffen Tom Horsmith Student der Geowissenschaften und der Politiker Montague Causley aufeinander. Causley ist auf Besuch in seinem Wahlkreis und als Klimawandelleugner bekannt. Die beiden unterschiedlichen Männer geraten aneinander und Tom bezichtigt den Politiker als Lügner. Dieses Wortgefecht endet in einer Wette, deren Ausgang sich 50 Jahre in der Zukunft befindet. Gegenstand der Wette ist Causleys Haus, gebaut am Kiesstrand oberhalb der Klippen. Sollte sich das Haus in besagten 50 Jahren unter Wasser befinden, soll sich der Politiker zum ertrinken in sein Wohnzimmer begeben, sollte es nicht so sein, geht Tom ins Meer und ertrinkt. Sie ahnen nicht, welche Auswirkungen diese Wette, die zu alledem noch viral geht auf ihr weiteres Leben hat.
Nun werde ich als Leserin mitgenommen zu den Treffen, die 10, 25 und 50 Jahre nach der Wette stattfinden und die Veränderung der Welt, die wir mitbekommen, sehr gut schildern.

Der Autor hat tolle Charktere mit Tom und Maontague geschaffen, die einige Ecken und Kanten aufweisen. Die Nebenfiguren sind allerdings auch toll gezeichnet und haben einen großen Anteil am Verlauf der gesamten Geschichte.
Hinzu kommen die guten wissenschaftlichen Ausführungen zum Klimawandel, die durch die exzellente Einarbeitung ins Geschehen niemals trocken wirken.

Ein wichtiges und lesenswertes Buch zu einem Thema, welches uns alle betrifft.

Bewertung vom 11.12.2024
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

einfach nur WOW
The Twenty ist der zweite Band der Autorin Sam Holland um das Ermittlerteam Adam Bishop und Jamie Hoxton. Leider wurde der erste Band Echomann nicht übersetzt, der dritte Band soll 2025 erscheinen.

Der Prolog und somit der Einstieg in die Story ist schon sehr bedrückend und spannend. Die gesamte Geschichte um den Serienkiller wird tageweise über die Zeitspanne von 14 Tagen erzählt. Schauplatz der ersten Leichen ist eine Müllhalde und die Identifizierung der Opfer gestaltet sich erst einmal schwierig. Alle sind mit römischen Ziffern gezeichnet und nummeriert.
Doch dann wird ein Zusammenhang gefunden zu dem Frauenmörder Dr. Elijah Cole, dieser sitzt jedoch für immer im Gefängnis. Romilly Cole, seine Tochter und mittlerweile auch Ärztin war als Kind der auslösende Faktor, dass Elijah Cole gefasst wurde. Sie erinnert sich nur an vier Opfer, doch warum zählt der Täter die Opfer mit römischen Zahlen runter? Gibt es andere, nicht bekannte Opfer?

Der Thriller ist berechtigterweise als Thriller ausgewiesen, er hat überraschende Wendungen und tolle Charaktere. Da mir leider Kenntnisse vom ersten Band fehlen, setzte sich das Bild erst nach und nach zusammen, zumal auf den Fall des Echomanns immer mal wieder Bezug genommen wurde. Aber vor allem ist er mehr als spannend. Adam hat eine ganz eigene Geschichte, aus der eine massive Spritzenphobie entstand und auch Rommily hat mit den Taten ihres Vaters noch nicht abgeschlossen.

Mit "The Twenty" bekommen Thriller-Fans spannende Stunde geliefert.

Bewertung vom 05.12.2024
The Killer Profile
Fields, Helen

The Killer Profile


ausgezeichnet

spannende Lesestunden
"The Killer Profile" ist ein Psychothriller aus der Feder von Helen Fields. Midnight Jones hat vor 5 Jahren einen der begehrten Jobs bei Necto einer Biotech Firma ergattert und arbeitet seitdem dort als Datenanalystin. Ihre Aufgabe besteht darin, Profile und Tests von potenziellen Bewerbern für Arbeitgeber und Universitäten auszuwerten. Für sie mittlerweile ein Routine-Job. Bis sie eines Tages ein Profil mit dem Buchstaben K erstellt. Sowas ist ihr noch nie untergekommen, K wie Killer. Bei ihr klingeln sämtliche Alarmglocken, zumal ganz in ihrer Wohnortnähe ein bestialischer Mord stattgefunden hat. Ihre Vorgesetzten messen dem allerdings keine große Bedeutung zu und versetzen sie kurz darauf in eine andere Abteilung.

Midnight ist ein toller Charakter, neben ihrem Job kümmert sie sich noch um ihre stark eingeschränkte Zwillingsschwester, was bei den strengen Regeln von Nectos kein leichtes ist, da Verständnis für ihre Situation nicht vorhanden. Die Firma ist mehr Schein als Sein mit ihrer Außenwirkung. An ihrer Seite ihre Kollegin Amber, die immer wieder versucht frischen Wind und Ablenkung in Midnights Leben zu bringen.
Auf der anderen Seite ist da der Killer, der anhand der Bestätigungsmail von Necto Midnights Initialen kennt und nun nach ihr sucht. Schnell wird ihr klar, dass sie sich in höchster Gefahr befindet.

Die Autorin hat da eine äußerst sympathische Protagonistin geschaffen. Stellenweise ist die Darstellung und Beschreibungen der Handlungen ebenso wie die Gedanken des Täters sehr brutal und heftig. Der Spannungsbogen ist mit den vorhandenen Wendungen durchweg ziemlich hoch.

Ich vergebe hier gerne eine Leseempfehlung für ein paar spannende Stunden.