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Benutzername: 
Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 612 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2025
Allein gegen die Lüge (eBook, ePUB)
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge (eBook, ePUB)


sehr gut

Wem kannst du trauen?

Worum geht’s?
Matts Bruder sitzt seit Jahren im Gefängnis. Angeblich hat er seine High-School-Freundin umgebracht, aber war er es wirklich? Sein Vater glaubt an die Unschuld seines Sohnes und sein Lebensziel ist es, diese zu beweisen. Doch dann sterben er, seine Frau und zwei seiner Kinder bei einem Mexiko-Urlaub. Ein Unfall? Nur noch Matt ist übrig, um herauszufinden, ob sein Bruder zu Unrecht im Gefängnis sitzt und was mit seiner Familie passiert ist.

Meine Meinung:
Der Thriller „Allein gegen die Lüge“ von Alex Finlay ist wirklich spannend. Ich mag die Schreibweise, die Erzählperspektive aus den unterschiedlichen Zeiten bis hin zur Gegenwart und aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten. Und auch die Auszüge aus der True-Crime-Doku, die immer wieder einfließen, sind spannend.

Aber ich muss gestehen, dass mir zwei Protagonisten am Besten gefallen haben, die nicht unbedingt zu den Hauptprotagonisten zählen. Und zwar Maggie, die schon eine gewisse Schlüsselrolle hat, und ihr Freund mit seiner, wie sie es sagt, Bathöhle für Arme. Besonders Letzterer war spannend und von ihm hätte ich gerne mehr erfahren. Auch Keller, die FBI-Agentin, hat mir gut gefallen. Matt war der eigentliche Hauptprotagonist; wobei er etwas Mainstream war, aber mit Ganesh und Co. einen genialen Freundeskreis hat.

Was ich wirklich gut fand, war der Aufbau des Buches. Wobei ich gestehen muss, dass es mir fast zu langsam angefangen hat. Für einen Thriller war es am Anfang doch etwas soft, aber dann ging es immer schneller ans Eingemachte. Wir haben zwischen Personen und Zeitebenen hin- und hergewechselt, was dem Buch eine einzigartige Dynamik verschafft hat. Dadurch ist auch die Spannungskurve immer schneller angestiegen und wir hatten spätestens mit Matt in Mexiko den Thrill, den ein Thriller braucht. Je näher wir der Lösung kamen und je tiefer wir in den Fall eingetaucht sind, desto kurioser und mysteriöser wurde alles und ja, der Titel des Thrillers hat wirklich gepasst, denn wer sagt die Wahrheit? Wer lügt? Wem kann man Vertrauen? Auch die Lösung hat mir wirklich gut gefallen. Skrupellos, schlüssig, passend. Was ich auch genial fand, waren die letzten Kapitel aus Sicht der Familienmitglieder, da hatte ich wirklich Gänsehaut. Insbesondere bei Olivia. So leid sie mir tat, so sehr habe ich mich doch auch für sie gefreut, über ihre Gedanken und Gefühle in ihrem letzten Kapitel. Was ich damit meine? Lest das Buch und ihr werdet es verstehen! Eine klare Leseempfehlung von mir.

Fazit:
Der Titel von Alex Finlays Thriller „Allein gegen die Lüge“ hält wirklich, was er verspricht. Auch wenn es für einen Thriller langsam losgeht und am Anfang eher Spannungsroman ist, so ist man doch schnell drin in dem Gewirr der Gefühle, Geschichten, Wahrheiten und Halbwahrheiten und es ist einfach genial, wie der Autor das Buch bis hin zur Lösung aufgebaut hat. Der Thrill kommt dann doch recht schnell und hält sich bis zum Ende. Es ist spannend, emotional, grausam, verworren und ein Thriller, der es in sich hat und dessen Ende für mich wirklich rund war. Grausam auf der einen Seite, schön auf der anderen und einfach irgendwie schlüssig und passend.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 22.01.2025
Die Villa
Ryder, Jess

Die Villa


sehr gut

Spannende Wendungen

Worum geht’s?
Vor drei Jahren starb Aoife auf ihrem Junggesellinnenabschied, umgebracht von einem Einbrecher. Doch war es wirklich ein Einbrecher? Ihre beste Freundin Dani hatte einen Blackout und kann sich an nichts erinnern. Sie möchte den Abend nachstellen, um ihre Erinnerungen zu wecken. Erinnerungen, die schlimme Dinge ans Licht bringen.

Meine Meinung:
Mit dem Thriller „Die Villa“ habe ich mein erstes Buch von Jess Ryder gelesen. Ein wirklich spannender Thriller, dessen Schreibstil leicht vor sich hinplätschert, der einfache Worte wählt, der es aber dennoch schafft, seine Lesenden mitzunehmen auf einen spannenden Trip zurück in die Vergangenheit.

Wir wechseln immer wieder zwischen dem Junggesellinnenabschied von vor 3 Jahren und der Gegenwart hin und her. Wobei die Kapitel aus Sicht von Celine, Beth und Tiff in der Ich-Form geschrieben sind und nur die aus Sicht von Dani in der dritten Person, was mich am Anfang etwas gewundert hat, was am Ende aber einen gewissen Sinn ergibt. Die Charaktere sind gut gewählt, aber ich hatte niemandem gegenüber besondere Sympathien, was für dieses Buch aber auch nicht notwendig ist. Eine typische Mädels-Clique eben.

Der Thriller selbst ist dann wirklich gut aufgebaut. Durch die Rückblicke und die Geschehnisse der Vergangenheit schafft die Autorin eine stetig steigende Spannungskurve und hat mich dazu gebracht, das Lesetempo von Seite zu Seite zu steigern. Außerdem hat sie mich immer wieder dazu gebracht, Vermutungen anzustellen, die dann ins Leere liefen. Ich fand den Aufbau und die immer tiefergehenden Verwicklungen wirklich spannend! Und auch die unzähligen Twists am Ende, als wir der Auflösung immer näherkamen, waren genial. Ein Buch mit einem Setting, das in letzter Zeit öfter da war, das aber seine ganz besonderen Eigenheiten hat, die es doch zu etwas Besonderem machen. Ein Buch, das mich wirklich gefesselt hat. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich das Ende etwas unbefriedigend fand. Es ging alles plötzlich so schnell, wo wir zuvor so viel Tiefe hatten. Das war fast etwas schade. Dennoch ein mitreißender Thriller, der es in sich hat und eine klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit ihrem Thriller „Die Villa“ hat mir Jess Ryder wirklich spannende und unvorhersehbare Lesestunden geschenkt. Mit jeder Seite haben sich Vergangenheit und Gegenwart mehr verknüpft und wir sind tiefer in die Hintergründe abgetaucht, zugleich ist auch von Seite zu Seite die Spannung angestiegen. Der leichte Schreibstil konnte mich fesseln, und obwohl ich mit dem Ende nicht ganz zufrieden war, da es im Vergleich zum Rest des Buches etwas schnell ging, weniger Tiefe hatte und ich es auch nicht ganz passend empfand, so hatte ich doch eine unterhaltsame Zeit und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen gehabt.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 21.01.2025
Neue Freiheit / Die Zeitungsdynastie Bd.3
Tempel, Katrin

Neue Freiheit / Die Zeitungsdynastie Bd.3


ausgezeichnet

Spannendes Trilogie-Ende

Worum geht’s?
Berlin, 1945: Der Krieg ist zu Ende und die Manthey-Geschwister treffen sich in Berlin wieder. Fritjof versucht, die Zeitung seines Vaters wiederaufzubauen. Vicki will als Reporterin Fuß fassen. Und Alexander versucht alles, um dort weiterzumachen, wo er aufgehört hat.

Meine Meinung:
Mit dem historischen Roman „Die Zeitungsdynastie – Neue Freiheit“ beendet Katrin Tempel ihre Trilogie um das Zeitungsimperium der Mantheys. Und so gerne ich dieses Buch gelesen habe, so schade ist es doch zu wissen, dass ich nun die Geschwister Manthey nicht wiedertreffen werde. Besonders Vicki ist mir im Laufe der Bücher doch sehr ans Herz gewachsen.

Auch dieser Band war wieder geprägt von dem eindrucksvollen Schreibstil der Autorin und der Art, wie sie Fakten und Fiktion vermengt hat. Obwohl die Hauptprotagonisten und die Zeitung Fiktion sind, so ist doch vieles der Geschichte drumherum der Realität entnommen und dies wurde von Frau Tempel so genial miteinander verwoben, dass es sich beim Lesen wie eine Zeitreise angefühlt hat.

Zu den Protagonisten muss ich glaub nicht mehr viel sagen. Die sind mir und bestimmt auch vielen von euch schon in den ersten Bänden ans Herz gewachsen bzw. immer unsympathischer geworden. Vielfältige und unvergessliche Charaktere, die sich perfekt in den Verlauf der Geschichte einfügen.

Und die fand ich hier besonders interessant. Die Autorin hat mitgenommen in Begebenheiten, von denen ich bislang nicht viel bzw. nichts in Romanen gelesen habe. Wir haben die Nürnberger Prozesse miterlebt, den Wiederaufbau der Zeitung und Deutschlands, insbesondere Berlins. Die Entnazifizierung. Spannend fand ich auch die Sichtweise der Amis auf die Russen und andersrum. Und wie sie versucht haben, sich auszustechen. Das Buch endet mit dem Eisernen Vorhang und kurz vor dem Mauerbau und der Einführung der D-Mark. Und dazwischen wieder die wundervollen Erlebnisse um Viki, Fritjof und die anderen. Es wurde wieder spannend, es gab Tote, Verschwörungen, Verleumdungen und ich war von der ersten bis zur letzten Seite total abgetaucht in die Geschehnisse im Deutschland der Nachkriegszeit. Das Buch war wieder eine Zeitreise, die lebendig, fesselnd, spannend, emotional, ergreifend, … war. Die komplette Trilogie konnte mich begeistern und ich kann sie allen Fans von historischen Romanen mit starken Frauen nur ans Herz legen!

Fazit:
Mit „Die Zeitungsdynastie – Neue Freiheit“ endet leider schon Katrin Tempels Trilogie um das Zeitungsimperium. Die komplette Trilogie hat mich total begeistert. Tolle Charaktere, spannende Einblicke in die Geschichte, vor allem aus Sicht der Reporter. Und natürlich viele Emotionen. In diesem Teil hat mir besonders gefallen, dass Geschichte eingebracht war, über die man sonst nur wenig liest, wie die Nürnberger Prozesse, der Eiserne Vorhang. Ich war von der Story von der ersten Seite an gefesselt und konnte das Buch bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legen, so perfekt und authentisch war die Mischung aus Fakt und Fiktion.

Ganz klare 5 Sterne von mir!

Bewertung vom 20.01.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


ausgezeichnet

Man kann einfach nicht aufhören, zu lesen

Worum geht’s?
Die Snaebergs sind eine auf ganz Island bekannte, schwerreiche Familie. Um den 100. Geburtstag des verstorbenen Familienpatriarchs zu feiern, treffen sich alle in einem abgelegenen Hotel in Westisland. Doch ist in dieser Familie wirklich alles Gold, was glänzt? Oder sind die Posts auf Instagram und die Berichte der Medien mehr Schein als Sein?

Meine Meinung:
Mir gefällt die Mörderisches-Island-Reihe von Eva Björg Aegisdottir wirklich gut. Jedes Buch hat eine wundervoll düstere Grundstimmung, die schon an sich für Gänsehaut sorgt. Der 4. Band „Verlassen“ setzt die Serie fort, wobei dieses Buch auch gut als Stand-Alone gelesen werden kann. Zudem spielt es zeitlich vor den anderen Teilen, weshalb auch Elma noch nicht mit an Bord ist. Aber Saevar und Hördur treffen wir wieder.

Hauptsächlich begleiten wir in den verschiedenen Kapiteln einzelne Mitglieder der Familie Snaeberg, nämlich die Tochter Lea, deren Mutter Petra und Tryggvi, den Freund von Oddny, dem hier später eine ganz besondere Rolle zukommt. Immer wieder lesen wir auch von Irma, einer Hotelangestellten. Diese Kapitel spielen in der Zeit kurz vor der Gegenwart. In der Gegenwart lesen wir dann die Ermittlungen auch Sicht von Saevar. Hier haben wir allerdings nur wenige Kapitel, die aber dennoch sehr aufschlussreich sind.

In dem Buch selbst geht es dann viel um Stalking im Internet und um Internet-Fakes. Und um die Selbstdarstellung in den Medien. Aber auch um Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen und die in der Umgebung, in die uns die Autorin mitnimmt, noch düsterer wirken, als sie sowieso schon sind. Die Umgebung macht hier sowieso viel mit aus. Es wirkt die ganze Zeit kühl und dunkel, durch das einsame Betonhotel. Dann noch der Schneesturm, der die Sicht verweht – was könnte atmosphärischer sein! So heimelig dieses Setting in einem Wohlfühlroman mit Kaminfeuer wirken würde, so gruselig wirkt es vor dieser Szenerie. Und auch wie die Familie sich benimmt, worüber sie reden, was alles geschieht: Man will es nicht wissen, kann aber auch nicht aufhören, zu lesen. Es ist viel Fremdschämen mit dabei, viel Hab-ich-mir-doch-gedacht, aber auch viele böse Klüngeleien. Und je näher sich die Vergangenheit und die Gegenwart kommen, desto spannender wird es. Ich gebe zu: Ich habe viel erwartet und mir viel vorgestellt, aber dieses Ende mit dieser Unmenge an unvorhersehbaren Twists habe ich nicht kommen sehen! Es war wirklich unerwartet, aber doch auch passend. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
In „Verlassen“, dem 4. Band ihrer Mörderisches-Island-Serie, nimmt uns Eva Björg Aegisdottir mit in ein einsames Hotel mitten im verschneiten Island. Wir haben wieder düstere Szenerien, faszinierende Wendungen, atmosphärische Stimmung und wir lernen die Familie Snaeberg kennen – glaubt mir, die Familie ist so schlimm wie unterhaltsam. Die Ermittlungen selbst werden eher am Rande geführt, aber haben es dennoch in sich und die Rückblicke lassen einen durchweg Gänsehaut fühlen. Mir hat das Buch wieder super gefallen und ich bin schon so gespannt, wie es im 5. Fall weitergehen wird!

5 Sterne von mir und!

Bewertung vom 18.01.2025
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Unerwartet anders und schaurig spannend

Worum geht’s?
Leipzig, 1933: Cornelius Frey wurde aus dem Polizeidienst entlassen. Als er ein Mädchen rettet und Zeuge eines Mordes wird, fühlt er sich persönlich von dem Fall betroffen. Er tut alles, um zurück in den Polizeidienst zu kommen, als Kommissar den Fall zu lösen und das Geheimnis des Mädchens zu ergründen.

Meine Meinung:
Von Kai Meyer habe ich schon so viel Positives gehört und mit seinem historischen Roman „Das Haus der Bücher und Schatten“ dann mein erstes Buch von ihm gelesen. Und ja: Es war komplett anders, als ich erwartet habe. Ich hatte tatsächlich mit einem Roman gerechnet, aber dieses Buch hat es in sich. Wir haben spannende Fakten rund um das Baltikum ums Jahr 1913 und Leipzig 1933. Der Roman ist auch nicht einfach ein Roman, sondern eine Mischung aus Kriminalroman und Schauergeschichte. Der Schreibstil ist überaus düster und tiefgründig und ich mochte die Wortwahl des Autors. Niveauvoll, atmosphärisch und absolut lebendig.

Im Jahr 1913 begleiten wir die Lektorin Paula, die sich mit ihrem Verlobten Jonathan nach Livland aufmacht, um ein Manuskript bei dem Autor Aschenbrand abzuholen. Alles drei spannende Charaktere, die anders sind, als sie zunächst scheinen. Und ich gebe zu, bei diesem Teil des Romans habe ich mich teilweise wirklich gegruselt. Der Autor hat hier Geister lebendig werden lassen. Die Geschichte des Baltikums und insbesondere Livlands ist mit eingeflossen und wir hatten Gruselstimmung auf dem alten Gut, auf dem Aschenbrand zurückgezogen lebt. Auch die weiteren Entwicklungen hier waren absolut unvorhersehbar und haben wirklich das Zeug dazu, den Lesern tagelang Alpträume zu bescheren.

Im Jahr 1933 dann begleiten wir Cornelius, der mir richtig gut gefallen hat. Er und seine Freundin Felicie haben wirklich das Zeug für eine Romanserie, so genial sind ihre Charaktere. Auch die anderen waren Figuren wirklich spannend gewählt. Ich mochte die Art, wie Cornelius ermittelt hat. Dazu der geschichtliche Hintergrund der NSDAP, Kommunisten, Logen und Juden und auch, wie Cornelius immer wieder zwischen die Fronten geriet. Dieser zweite Teil war geprägt von einer fesselnden kriminalistischen Spannung, die ich auch wirklich genial fand.

Absolut überraschend war dann die Auflösung, bei der die Fälle zusammengeführt wurden. Allein die Mischung aus Fakt und Fiktion hatte es schon in sich, aber das Ende war dann wirklich unerwartet, aber unerwartet genial! Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und ich würde mich freuen, wenn uns Cornelius nochmals über den Weg laufen würde. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung und ich werde auf jeden Fall die anderen Bücher des Autors auch noch lesen!

Fazit:
Mit „Das Haus der Bücher und Schatten“ konnte mich Kai Meyer wirklich überraschen. Statt einem Roman über Bücher, erhielt ich einen spannenden Kriminalfall, gespickt mit ein bisschen Schauergeschichte. Fakten, die gekonnt mit Fiktion gemixt wurden. Die geschichtlichen Einblicke und das Drumherum, dazu die genialen Charaktere, haben das Buch für mich absolut lesenswert gemacht. Es war grauenhaft genial, schaurig spannend und absolut unvorhersehbar.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 12.01.2025
One Perfect Couple
Ware, Ruth

One Perfect Couple


sehr gut

Fesselnde Spannung

Worum geht’s?
Lyla ist Dr. für Virologie. Doch ihre Karriere stockt und ihr Vertrag läuft aus. Deshalb lässt sie sich von ihrem Freund überreden, an einer Reality-TV-Show teilzunehmen. Das Paar landet mit vier anderen Paaren auf einer einsamen Insel. Aber was zuerst als Urlaub im tropischen Paradies erscheint, verwandelt sich schnell in einen Alptraum, als nach einem Sturm die ersten Toten auftauchen.

Meine Meinung:
Der Thriller „One Perfect Couple” ist das erste Buch, das ich von Ruth Ware gelesen hat. Und dieses Buch war wirklich ein gruseliger Horrortrip. Ich war von der ersten Seite an gefangen von ihrem Schreibstil und den Szenen, die sie entworfen hat.

Wir haben die für eine Reality-TV-Show typischen Charaktere, lesen aber überwiegend aus der Sicht von Lyla. Ich finde es spannend, wie die Virologin das Ganze empfindet. Die anderen Charaktere sind ebenfalls gut gewählt und perfekt in Szene gesetzt und mehr als eine/r von ihnen ist am Ende für eine Überraschung gut! Auch hier wird man von der Autorin darauf hingestoßen, dass hinter Menschen oft viel mehr steckt, als es nach dem ersten Blick auf das Äußere einer Person erscheint. Aber man bekommt auch mit, was Menschen bereit sind, für Karriere und Beziehung zu tun. Für mich waren die Protagonisten sehr authentisch.

Die Story selbst hat mich dann gleich mitgerissen. Am Anfang bekommt man Einblicke hinter die Kulissen und in die Produktion der Show, was ich total spannend fand. Nicht thrillermäßig-spannend, sondern eher gossipmäßig-spannend. Aber das zog sich durch. Erst konnte ich nicht aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, was da so hinter den Kulissen passiert. Dann konnte ich nicht aufhören zu lesen, weil ich wissen musste, wie es mit dem Sturm weitergeht und am Ende konnte ich nicht aufhören, weil ich wissen musste, wer überlebt! Es war interessant, die Dynamik in der Gruppe mitzuerleben. Total gebannt war ich auch von den Beschreibungen während des Sturms – die Szenen waren so plastisch geschrieben, als wäre ich mit dabei! Spannend auch die Tagebucheinträge von Zana. Das war wirklich ein gewiefter Einschub, der mich am Anfang kurz in die Irre geführt hat. Was mir nicht ganz so gefallen hat, war dann die Auflösung des Ganzen, das ging mir dann – gemessen an dem Aufbau und allem zuvor – doch etwas zu schnell und war mir zu konstruiert. Aber ansonsten von mir eine ganz klare Leseempfehlung, das Buch ging wirklich unter die Haut und war geprägt von spannenden und gruseligen Momenten. Ich will auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen!

Fazit:
Mit dem Thriller „One Perfect Couple” konnte mich Ruth Ware absolut von sich überzeugen. Es begann spannend mit Einblicken „Behind the Scenes“ einer Reality-TV-Show, da wollte ich immer mehr wissen, was da so passiert. Es ging atmosphärisch und spannend weiter mit dem Sturm und wurde dann richtig grausam und gruselig. Die Entwicklung der Gruppendynamik war einfach nur genial. Und auch wenn mir das Ende etwas zu schnell und konstruiert war, so konnte ich das Buch doch keine Sekunde aus der Hand legen.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 11.01.2025
Racheritual
Cross, Ethan

Racheritual


ausgezeichnet

Neue Pageturner-Reihe

Worum geht’s?
Nachdem sein früherer Partner bei einem Fall fast ums Leben kam und er ein Kinder beinahe erschossen hätte, quittierte Baxter Kincaid den Polizeidienst. Doch jetzt, 9 Jahre später, kommt der damalige Täter, der Ravenkiller, wieder auf freien Fuß. Und beginnt ein Spiel; ein Spiel um Leben und Tod.

Meine Meinung:
Es gibt kein Buch von Ethan Cross, das ich nicht gelesen habe. Francis Ackerman jr. ist einfach der perfekte Protagonist! Daher hatte ich mir vor der Lektüre seines neuen Buches die Frage gestellt: Kann es Ethan Cross auch ohne Ackerman geben? Ja! Was er ganz klar mit „Racheritual“ unter Beweis stellt, seiner neuen Thriller-Serie um Baxter Kincaid. Man erkennt die typische Handschrift des Autors. Es ist genauso rasant, blutig, grausam, lebendig, fesselnd, mitreißend… wie wir das gewohnt sind. Irgendwie kommt mir allerdings der Name Baxter Kincaid so bekannt vor, ich weiß nur nicht, woher!?!

Also, statt Francis haben wir hier Baxter – einen kiffenden Ex-Polizisten, der versucht, die Menschen in seiner Umgebung auf einen besseren Lebensweg zu schicken. Dann seine Assistentin Corin, die uns bereits als Opfer im 5. Fall für Francis begegnet ist und die es jetzt wirklich draufhat. Wir haben die FBI-Agentin Isadora – ich hoffe wirklich, dass wir auch ihr wiederbegegnen. Und auch Baxters ehemaliger Partner Terry, der nach seiner Wiederbelebung nun als Priester arbeitet, ist mit am Start.

Wirklich genial ist aber auch hier der böse Teil der Protagonisten. Ethan Cross kann einfach Böse! Hier gepaart mit einer sektenähnlichen Gruppierung von einem Haufen Wikinger. Und damit sind wir auch schon mittendrin in der Geschichte und 9 Jahre vor der Gegenwart, in der wir den Ravenkiller kennenlernen, um ihn dann in der Gegenwart wieder zu jagen, bzw. uns jagen zu lassen. Denn das Buch ist wirklich eine wilde Jagd, bei der man nie weiß, wer hinter wem her ist. Und genau das macht den Nervenkitzel aus! Es ist atmosphärisch, es ist grausam, es ist blutig, es gibt natürlich Ritualmorde, versteckte Fallen und wir haben Spannung, Spannung, Spannung. Auch ohne Ackerman ist es genauso gut und ich habe das Buch fast am Stück durchgesuchtet! Ein geniales Team, auch interessante Charaktere in den Nebenrollen und richtig geniale Killer – an diesem Buch kommt man als Thriller-Fan nicht vorbei und voll auf seine Kosten! Dieser Thriller ist Nervenkitzel pur und ich bin beim Lesen so abgetaucht in die Welt von Baxter Kincaid, dass ich nichts mehr um mich herum wahrgenommen habe – so muss ein Thriller sein!

Fazit:
Mit „Racheritual“ beweist Ethan Cross, dass es keinen Ackerman braucht, um einen Pageturner zum Leben zu erwecken. Bax, Corin und Isadora sind genauso genial, die Bösen genauso grausam und alptraumhaft und die Spannung und Gänsehautstimmung nonstop vorhanden. Das Buch hat mich abtauchen lassen in eine absolut atmosphärische Welt und auf eine Jagd geschickt, die grausamer nicht sein könnte.

Ganz klar 5 Sterne von mir und ich fiebere bereits dem nächsten Band entgegen!

Bewertung vom 10.01.2025
Das Schiff der Träume
Martaler, Sophie

Das Schiff der Träume


ausgezeichnet

Fesselnder Wohlfühlroman

Worum geht’s?
Alma Engel steht ohne Arbeit da, als sie durch Zufall sieht, dass auf dem imposanten Luxusdampfer Regina Danubia ein Zimmermädchen gesucht wird. Ohne groß zu überlegen spricht sie vor und bekommt die Stelle. Mit dem neuen Job geht sie auf eine Reise, die es wirklich in sich hat.

Meine Meinung:
Hinter dem Pseudonym Sophie Martaler verbirgt sich das Autorenduo Sabine Klewe und Martin Conrath. Mir haben die Autoren zuvor nichts gesagt, aber mit ihrem historischen Roman „Das Schiff der Träume“ konnten sich mich total begeistern! Der Schreibstil war so herrlich kurzweilig und leicht und dennoch war das Buch zugleich bunt und lebendig und man ist richtig in Urlaubsstimmung gekommen.

Die Protagonisten waren alle super gewählt und absolute Herzensmenschen. Alma natürlich, unsere Hauptprotagonistin, die hier viel erlebt und für die die Reise zugleich eine Lebensveränderung ist. Dann haben wir noch Vincent, der Undercover dabei ist und dessen Verlobte Claire, die ebenfalls mit einer interessanten Geschichte dabei ist. Überhaupt haben viele Personen eine interessante, mehr oder weniger geheime Hintergrundgeschichte, und es war so schön, alle näher kennenzulernen. Millicent hatte ich besonders ins Herz geschlossen und ich werde sie sehr vermissen.

Die Geschichte selbst war dann wirklich toll. Es ist an allen Ecken und Enden etwas passiert. Ich habe eine zeitlang mit meinem Mann die alten „Traumschiff“-Folgen gestreamt und da gibt es einige, die wirklich herrlich sind; und an diese hat mich das Buch erinnert. Wir hatten wirklich in bald jedem Kapitel eine eigene Story. Es gab Spione, organisierte Kriminalität, Verfolgungen und Todesfälle, aber auch Emotionen, Hoffnungen wurden erfüllt, Träume wurden wahr. Es gibt was fürs Herz, was für unter die Haut und es ist so herrlich, mit Alma zusammen auf dem Schiff zu reisen und das alles mitzuerleben. Das Buch war trotz knapp über 500 Seiten so schnell gelesen und ich hätte noch ewig weiterlesen können. Die Geschichten, die sich um Alma & Co. ranken, sind super unterhaltsam und ich kann das Buch allen Traumschiff-Fans empfehlen und allen, die in einem Buch auch ein bisschen spannende und emotionale Reiseluft schnupper möchten. Es war das erste, aber sicher nicht das letzte Buch der Autoren für mich!

Fazit:
„Das Schiff der Träume“ hat mich wirklich absolut begeistert und mehr als gut unterhalten. Wir haben wundervolle Protagonisten, spannende Szenen, emotionale Momente, einfach alles, was wir uns auf einer Reise auf einem Traumschiff nur vorstellen und wünschen können. Dazu der lebendige und bildhafte Schreibstil; ja, das Buch hat mich wirklich mitgenommen auf eine unterhaltsame Reise, die leider viel zu schnell zu Ende war.

Ganz klar 5 Sterne von mir!

Bewertung vom 03.01.2025
Das Wunder vom Christkindlesmarkt (eBook, ePUB)
Steinberg, Dominique

Das Wunder vom Christkindlesmarkt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannender Weihnachtsroman

Worum geht’s?
Die junge Witwe Evelyn stößt in dem Mantel des verstorbenen Untermieters ihrer Freundin auf einen Briefumschlag, der eindeutig von ihrem Mann stammt. Doch wo ist der Brief? Und wie kommt der Fremde an das Schreiben ihres Mannes, das eigentlich für sie bestimmt war?

Meine Meinung:
In ihrem Roman „Das Wunder vom Christkindlesmarkt“ entführt uns Dominique Steinberg ins Nürnberg der 1920er Jahre. Es ist bereits das zweite Buch ihrer Weihnachtsmarkt-Saga-Reihe. Das erste kannte ich nicht, habe aber auch nichts vermisst; das Buch kann problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Was mir hier besonders gut gefallen hat war, dass das Buch in meiner Wahlheimat spielt und ich beim Lesen den Weihnachtsmarkt, die Gässchen und Plätze und auch die verschiedene Häuser vor mir gesehen habe, in die wir entführt wurden. Dadurch wurde das Buch noch lebendiger, als es durch die wundervolle Schriftsprache sowieso schon war.

Wir begleiten in der Geschichte die junge Witwe Evelyn. Sie gefällt mir sehr gut, da ich gerne Bücher über starke Frauen lese. Sie ist besonders gewitzt und schlagfertig und überhaupt nicht auf den Kopf gefallen. Alleine, wie sie Ermittlungen anstellt – außergewöhnlich, scharfsinnig und risikofreudig. An ihrer Seite erleben wir ihre Mutter, ihren Onkel Joachim, ihre beste Freundin Sybille und den Prager Benjamin. Außerdem noch ein paar andere Nebencharaktere, die sich wundervoll in die Geschichte einfügen.

Und diese ist gänzlich anders, als ich es erwartet hatte. Ich hatte mit einem Wohlfühlroman und Weihnachtsstimmung gerechnet. Diese kam durchaus auf, aber es war auch ganz viel Spannung mit dabei. Das Buch ist ein richtiger historischer Kriminalroman, der es in sich hat! Auf der einen Seite erleben wir die Geschichte des Weihnachtsmarktes und wie er nach dem 1. Weltkrieg wiedereröffnet wurde. Auf der anderen Seite tauchen wir tief ein in die Schattenseiten des Krieges, die Klüngeleien untereinander, die politische Situation und versuchen, Geheimnisse ans Licht zu bringen, die unsere Protagonisten mehr als einmal in Gefahr bringen. Die Ermittlungsarbeit sowohl der Polizei als auch von Evelyn war wirklich grandios und vor der Kulisse des Weihnachtsmarktes sowie in den dunklen Gässchen kam richtig atmosphärische Spannung auf. Ein Buch, das anders war, aber das ich fast am Stück verschlungen habe! Wohlfühlspannung mit geschichtlichen Fakten und wundervoller Fiktion und ein Ende, das in eine Wohlfühlzukunft schauen lässt. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
Dominique Steinberg schickt uns in ihrem Roman „Das Wunder vom Christkindlesmarkt“ nicht nur auf den Nürnberger Weihnachtsmarkt und die geschichtlichen Hintergründe dazu, sondern auch auf einen wirklich spannenden Kriminalfall mitten in der Nachkriegszeit. Wir haben wundervolle Charaktere, eine atemberaubende Kulisse und eine Storyline, die es wirklich in sich hat. Es gab Wohlfühlmomente, emotionale Momente aber auch jede Menge Spannung und die Seiten sind nur so dahingeflogen.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 31.12.2024
The Map of Longing
Kellen, Alice

The Map of Longing


ausgezeichnet

Tiefsinnige Leichtigkeit

Worum geht’s?
Grace ist nur auf der Welt, um ihre schwerkranke Schwester zu retten. Doch dann stirbt diese und Grace fällt in ein tiefes Loch. Ihre Schwester hat das vorausgesehen und ihr eine Karte der Sehnsüchte hinterlassen, die Grace helfen soll, ihren Weg im Leben zu finden.

Meine Meinung:
Bei dem Roman „the map of longing” von Alice Kellen handelt es sich um einen Young Adult-Roman. Was man aber nicht unbedingt merkt. Die Schriftsprache ist zwar einfach gewählt, aber dennoch hat das Buch unheimlich viel Tiefgang. Die Autorin spielt mit Worten und Gefühlen und lässt oft auch das Ungeschriebene zwischen den Zeilen sprechen.

Die Autorin erzählt die Geschichte zum einen aus Sicht von Grace, einer 22jährigen, jungen Frau, die nach dem Tod ihrer Schwester ein bisschen haltlos ist. Sie hat für ihre Schwester alles aufgegeben und weiß jetzt nicht mehr, wer sie ist. Und wir haben Will, der sie durch das Spiel mit der Karte der Sehnsüchte führt. Auch er ist ein junger Mann, der an einem Wendepunkt im Leben steht.

Die Geschichte selbst ist wirklich absolut ergreifend. Immer wieder erfahren wir von der Krankheit von Lucy. Wir erleben die Trauer der Familie. Und besonders an Grace fühlen wir tief mit, wie diese versucht, ihr Leben wieder in die Spur zu bekommen und zu ihrem Leben zu machen. Es geht um Fehler, um Hoffnungen, um Liebe, Freundschaft und Familie. Aber auch um Mobbing an Schulen und darum, für sich selbst einzustehen. In dem Buch sind unheimlich viele Emotionen verarbeitet und es gibt so viele Szenen, die mich zum Nachdenken gebracht und mich tief berührt haben. Auch die Liebesgeschichte, die wir miterleben dürfen, ist schön. Ein bisschen Hollywood, aber auch realistisch und ehrlich. Kurz: Obwohl das Buch viele nachdenkliche Stellen hat, ist es doch auch ein Roman, bei dessen Lektüre ich mich unheimlich wohl gefühlt habe. Ein Roman über Höhen und Tiefen. Der nachdenklich macht aber auch motivierend ist. Der einen dazu anregt, über sein eigenes Leben nachzudenken. Ein bisschen war es für mich eine Mischung aus „PS: Ich liebe dich“ und „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, zwei Romane, die ich unheimlich gerne gelesen habe. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung nicht nur für YA, auch für alle Erwachsene, die nochmals die erste Liebe erleben und auf leichte Art über Tiefgründiges lesen möchten.

Fazit:
Der Roman „the map of longing” von Alice Kellen ist ein wirklich wundervolles Buch. Obwohl der Schreibstil leicht und locker ist, hat es doch unheimlich viel Tiefgang. Es deckt eine große Bandbreite von Emotionen ab und es ist einfach wundervoll, mit Grace zusammen durch die Karte der Sehnsüchte zu gehen, die ihre Schwester ihr hinterlassen hat. Ich habe jede Seite verschlungen und denke immer noch über das Gelesene nach. Ein wirklich tolles Buch mit einer emotionalen Geschichte und eine Explosion aus Emotionen.

5 Sterne von mir!