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Tintenwelten

Bewertungen

Insgesamt 559 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2025
Don't Let The Forest In
Drews, CG

Don't Let The Forest In


ausgezeichnet

Andrew und Thomas sind beste Freunde. Die beiden Jungen verbinden zwei ganz besondere Hobbys: Andrew schreibt düstere Märchen, Thomas illustriert sie. Doch plötzlich zieht sich Thomas zurück, wirkt gehetzt. Er schleicht sich nachts in den Wald und kommt mit blutverschmiertem Ärmel in die Schule. Als Andrew ihm folgt, sieht er sich mit seinen Alpträumen konfrontiert. Getrieben von Angst versuchen sie die dunklen Kreaturen zu bekämpfen und geraten dabei immer mehr in Gefahr.

Die Atmosphäre ist absolut überzeugend: Das Buch schafft es immer wieder, eine bedrückende und unheimliche Stimmung aufzubauen, bei der Fantasie und Realität verschwimmen. Monster, die aus Phantasie geboren werden - die Vorstellung ist ebenso gruslig und spannend wie die Umsetzung.

Sowohl die Handlung als auch der Schreibstil sind düster, beklemmend: einerseits voller Schmerz, andererseits aber auch voller Poesie und damit sehr bildgewaltig und oft herzzerreißend.

Die Themen sind hoch emotional: Traumata, Angststörungen und Panikattacken, Außenseitergefühle und das Auseinandersetzen mit der eigenen Identität (insbesondere Asexualität wird erwähnt).

Für mich ist diese Mischung aus Dark Fantasy, Horror, queerer Lovestory und Dark Academia Setting mehr als gelungen.

Bewertung vom 25.10.2025
A Dark and Secret Magic
Kinney, Wallis

A Dark and Secret Magic


sehr gut

Hecate lebt als Heckenhexe zurückgezogen in ihrem Cottage im Wald – zu ihrem Alltag gehören das Sammeln von Kräutern und das Anrühren von Tränken und Tinkturen sowie das Helfen und Heilen. Doch ihre Ruhe wird erschüttert: Ihre Schwester bittet sie, das jährliche Samhain-/Halloween-Fest ihres Zirkels auszurichten. Plötzlich taucht zudem Matthew auf: ein Mann aus Kates Vergangenheit, der verbotene Magie praktiziert. Als wäre das alles nicht schon Aufregung genug, findet sie auch noch ein altes, mit Magie geschütztes Buch ihrer verstorbenen Mutter und muss sich schließlich fragen, wem sie überhaupt vertrauen kann.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war die perfekte Mischung aus Cozyness und Herbststimmung, Geheimnissen und Spannung mit ein bisschen Gruselfeeling, Tradition und Familie, Hexenkunst und mächtigen Ritualen sowie einer zarten Liebesgeschichte. Und natürlich hat mich Kater Merlin begeistert. Mein liebster Charakter ist aber definitiv Matthew.

Es ist ein charmantes und atmosphärisches Romantasy-Buch voller Magie. Bestens geeignet für alle, die sich nach einer zauberhaften Herbstlektüre sehnen!

Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen: am Ende des Buches finden wir Kates Rezepte passend zu ihren Gerichten aus dem Roman.

Bewertung vom 25.10.2025
The Last Bookstore on Earth
Braun-Arnold, Lily

The Last Bookstore on Earth


gut

Der Roman spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der ein verheerender Sturm das Leben sehr vieler Menschen zerstört hat. Die 17-jährige Liz findet Zuflucht in der Buchhandlung, in der sie früher gearbeitet hat. Sie lebt dort allein, tauscht Bücher gegen Versorgungsgüter und führt ein Tagebuch mit Geschichten von Überlebenden. Plötzlich trifft sie auf Maeve. Gemeinsam müssen sie sich nicht nur auf den nächsten Sturm vorbereiten, sondern auch mit Ängsten, Verlust und den aufkeimenden Gefühlen füreinander umgehen.

Wir erleben die Geschichte aus Liz Perspektive. Es kommt immer wieder zu Rückblicken in die Zeit vor dem Sturm, was ich ganz interessant fand, auch wenn man nie wirklich erfährt, was jetzt eigentlich zu dieser Katastrophe geführt hat. Liz Entscheidungen wirken nicht immer überzeugend. Für mich ist es beispielsweise nicht ganz nachvollziehbar, warum Liz trotz der drohenden Gefahr so an dem Buchladen festhält. Sie ist zudem ziemlich unbeholfen. Da fragt man sich, wie sie bis hierhin überhaupt überlebt hat.

Die Atmosphäre ist trotz ständiger unterschwelliger Bedrohung eher ruhig, fast schon melancholisch und dennoch bedrückend. Insgesamt ist der Spannungsbogen relativ niedrig, der Fokus liegt eher auf zwischenmenschlichen Beziehungen und Liz Umgang mit den Traumata der Vergangenheit sowie den Herausforderungen der Gegenwart. Erst am Ende spitzen sich die Ereignisse zu.

Es ist ein Mix aus Dystopie und einer zarten Liebesgeschichte. Es geht um Verlust, Schuld, Hoffnung und ums Nicht-Aufgeben inmitten einer zerstörten Welt. Wer allerdings eine detaillierte Ausarbeitung der Apokalypse, große Überlebenskämpfe oder ein starkes Weltengerüst erwartet, könnte enttäuscht werden. Außerdem verrät der Klappentext meiner Meinung nach auch schon viel zu viel.

Bewertung vom 24.10.2025
SLEWFOOT - Die Geschichte einer Hexe
Brom

SLEWFOOT - Die Geschichte einer Hexe


sehr gut

Der Roman spielt im Neuengland des 17. Jahrhunderts, eine Zeit, die von religiösem Fanatismus, Aberglauben und patriarchalen Machtstrukturen geprägt ist. Inmitten dieser Welt steht Abitha, eine englische Einwanderin, die nach dem Tod ihres Mannes ganz allein ums Überleben und um ein bisschen Freiheit kämpft. Schnell zieht sie Misstrauen auf sich, sogar das Wort „Hexe“ fällt. Doch dann trifft sie auf Slewfoot, einen uralten Waldgeist – ein Wesen zwischen Gott, Dämon und Tier, das nach Jahrhunderten des Vergessens wieder erwacht. Für Abitha ist er der Einzige, den sie um Hilfe bitten kann. Was folgt, ist eine Geschichte über Unterdrückung und Befreiung, Schuld und Selbstermächtigung – und über die Frage, wer hier eigentlich das „Böse“ ist.

Brom gelingt es meisterhaft, historische Realität und düstere Fantasy zu verweben. Seine Sprache ist atmosphärisch, roh und bildhaft. Die Illustrationen sind zugleich wunderschön und verstörend. Sie stammen aus der Feder des Autoren selbst.

Slewfoot ist ein düsterer, grausamer und magischer Hexenroman, der Folklore, Horror und feministische Themen vereint. Es ist keine einfache Gut-gegen-Böse-Geschichte: Abitha ist weder Heilige noch Sünderin; Slewfoot ist weder Teufel noch Retter. Es geht um Hexen, alte Götter und den Kampf einer Frau gegen ein grausames System. Um Freiheit, Natur, Macht – und darum, das Wilde in sich nicht zu verleugnen. Übrigens ist die Lektüre nicht unbedingt für Menschen geeignet, die eine ausgeprägte Insekten- oder Spinnenphobie haben.Der Roman spielt im Neuengland des 17. Jahrhunderts, eine Zeit, die von religiösem Fanatismus, Aberglauben und patriarchalen Machtstrukturen geprägt ist. Inmitten dieser Welt steht Abitha, eine englische Einwanderin, die nach dem Tod ihres Mannes ganz allein ums Überleben und um ein bisschen Freiheit kämpft. Schnell zieht sie Misstrauen auf sich, sogar das Wort „Hexe“ fällt. Doch dann trifft sie auf Slewfoot, einen uralten Waldgeist – ein Wesen zwischen Gott, Dämon und Tier, das nach Jahrhunderten des Vergessens wieder erwacht. Für Abitha ist er der Einzige, den sie um Hilfe bitten kann. Was folgt, ist eine Geschichte über Unterdrückung und Befreiung, Schuld und Selbstermächtigung – und über die Frage, wer hier eigentlich das „Böse“ ist.

Brom gelingt es meisterhaft, historische Realität und düstere Fantasy zu verweben. Seine Sprache ist atmosphärisch, roh und bildhaft. Die Illustrationen sind zugleich wunderschön und verstörend. Sie stammen aus der Feder des Autoren selbst.

Slewfoot ist ein düsterer, grausamer und magischer Hexenroman, der Folklore, Horror und feministische Themen vereint. Es ist keine einfache Gut-gegen-Böse-Geschichte: Abitha ist weder Heilige noch Sünderin; Slewfoot ist weder Teufel noch Retter. Es geht um Hexen, alte Götter und den Kampf einer Frau gegen ein grausames System. Um Freiheit, Natur, Macht – und darum, das Wilde in sich nicht zu verleugnen. Übrigens ist die Lektüre nicht unbedingt für Menschen geeignet, die eine ausgeprägte Insekten- oder Spinnenphobie haben.

Bewertung vom 13.10.2025
Die Arcyrion-Akten - Fall 5: Das Versprechen
Aschwanden, Evelyne

Die Arcyrion-Akten - Fall 5: Das Versprechen


sehr gut

Endlich ist es da: das Finale der Arcyrion-Akten! Nach dem katastrophalen Ende vom vierten Band konnte ich es nicht erwarten weiterzulesen. Und was soll ich sagen? Ich wurde definitiv nicht enttäuscht! Es ist ein würdiger, turbulenter und emotionaler Abschluss der Reihe. Auch hier habe ich wieder mitgelitten und mitgefiebert. Denn dieser Teil ist noch düsterer und noch mitreißender als seine Vorgänger.

Nach den letzten Ereignissen fällt es Kiara schwer, Hoffnung zu schöpfen. Und trotzdem muss sie all ihre Kräfte bündeln, um ihre Liebsten (und den Rest der Welt) zu retten.

Die Charaktere sind eine der großen Stärken der Reihe. Die Figuren wirken empathisch und nachvollziehbar, haben Ecken und Kanten, unterschiedliche Motive, innere Konflikte. Ihre Beziehungen wirken glaubwürdig und nicht klischeebehaftet. Ich habe jede:n einzelne:n von ihnen ins Herz geschlossen.

Der Schreibstil ist lebhaft und flüssig. Es gibt einige humorvolle Dialoge und Momente, allerdings gibt es vor allem in diesem Band vermehrt ernstere und berührende Szenen.

Die Arcyrion-Akten sind eine empfehlenswerte Reihe für alle, die Urban Fantasy und Krimi-Elemente mögen, aber nicht nur Action, sondern auch Charakterentwicklung und Teamdynamik schätzen. Evelyne Aschwanden schafft es Übernatürliches und mysteriöse Geheimnisse mit sehr menschlichen Themen zu verbinden: Zweifel, Verantwortung, Zusammenhalt. Die Mischung aus Spannung, Humor und emotionalem Tiefgang sorgt dafür, dass man die Bücher nicht mehr aus der Hand legen möchte.Endlich ist es da: das Finale der Arcyrion-Akten! Nach dem katastrophalen Ende vom vierten Band konnte ich es nicht erwarten weiterzulesen. Und was soll ich sagen? Ich wurde definitiv nicht enttäuscht! Es ist ein würdiger, turbulenter und emotionaler Abschluss der Reihe. Auch hier habe ich wieder mitgelitten und mitgefiebert. Denn dieser Teil ist noch düsterer und noch mitreißender als seine Vorgänger.

Nach den letzten Ereignissen fällt es Kiara schwer, Hoffnung zu schöpfen. Und trotzdem muss sie all ihre Kräfte bündeln, um ihre Liebsten (und den Rest der Welt) zu retten.

Die Charaktere sind eine der großen Stärken der Reihe. Die Figuren wirken empathisch und nachvollziehbar, haben Ecken und Kanten, unterschiedliche Motive, innere Konflikte. Ihre Beziehungen wirken glaubwürdig und nicht klischeebehaftet. Ich habe jede:n einzelne:n von ihnen ins Herz geschlossen.

Der Schreibstil ist lebhaft und flüssig. Es gibt einige humorvolle Dialoge und Momente, allerdings gibt es vor allem in diesem Band vermehrt ernstere und berührende Szenen.

Die Arcyrion-Akten sind eine empfehlenswerte Reihe für alle, die Urban Fantasy und Krimi-Elemente mögen, aber nicht nur Action, sondern auch Charakterentwicklung und Teamdynamik schätzen. Evelyne Aschwanden schafft es Übernatürliches und mysteriöse Geheimnisse mit sehr menschlichen Themen zu verbinden: Zweifel, Verantwortung, Zusammenhalt. Die Mischung aus Spannung, Humor und emotionalem Tiefgang sorgt dafür, dass man die Bücher nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Bewertung vom 05.10.2025
Greta Grimaldi und der Junge aus dem Schatten
Morosinotto, Davide

Greta Grimaldi und der Junge aus dem Schatten


sehr gut

Kaspar Hauser taucht 1828 plötzlich in Nürnberg auf. Er ist etwa 16 bis 17 Jahre alt, kann kaum sprechen und scheint völlig verwahrlost. In seiner Hand hält er einen Brief, der erklärt, dass er sein Leben lang eingesperrt und isoliert gewesen sei – angeblich in einem dunklen Keller, ohne Kontakt zur Außenwelt. Doch wer ist er wirklich?

Greta reist mit ihrem Vater, einem bekannten Arzt und Ermittler, nach Nürnberg, um das Geheimnis um Kaspar Hauser zu lüften. Ihr Auftrag: herauszufinden, wer ihm nach dem Leben trachtet und was sich hinter seiner mysteriösen Vergangenheit verbirgt.

Der Roman balanciert gut zwischen historischen Belegen und fiktiven Elementen. Es werden verschiedene Theorien über Kaspar Hauser aufgestellt. Dadurch bekommt man einen Eindruck davon, wie unklar sein Leben und seine Herkunft bis heute bleiben. Das historische Nürnberg wirkt sehr lebendig und atmosphärisch - vor allem durch die vielen Illustrationen und alten Karten.

Morosinotto erschafft Charaktere, die authentisch und vielschichtig sind. Greta ist überzeugend als Protagonistin: mutig, scharfsinnig und mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit. Sie setzt sich gelegentlich über damalige gesellschaftliche Normen hinweg, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Gretas Vater ist ein italienischer Arzt und Gelehrter, der wissenschaftlich denkt und rational handelt. Er ist sehr eigen und anspruchsvoll. Er vertraut auf die Beobachtungsgabe und Intuition seiner Tochter und bezieht sie in all seine Ermittlungen mit ein. Ich finde die Dynamik zwischen den beiden sehr spannend und dennoch außergewöhnlich für diese Zeit.

Es ist ein sehr gelungenes Jugendbuch, das Geschichte und Krimielemente geschickt verbindet. Geeignet für Lesende ab 12 Jahren.

Bewertung vom 05.10.2025
Cat People
Melcher, Lea

Cat People


gut

Katzensitterin Mia erhofft sich einen entspannten Silvesterabend mit den beiden Katzen Möhrchen und Specki, einem guten Buch und einer schönen Tasse Tee. Der Plan gerät durcheinander als Alfie, der Neffe der Katzenbesitzerin, ebenfalls auftaucht. Widerwillig verbringen sie den Abend gemeinsam mit Punsch, Raclette und Katzenpflege. Dabei kommen sich sich näher, doch die Frage ist: wer ist Alfie wirklich?

Die Illustrationen sind durchweg liebevoll, stimmungsvoll und voller Details. Die winterliche Silvesternacht, die gemütliche Einrichtung, die Katzen – all das trägt zu einer cozy Atmosphäre bei. Vor allem Möhrchen und Specki haben es mir angetan. Aber auch zwischen Mia und Alfie gibt es einige Szenen voller Wärme, Witz und kleiner romantischer Spannungsmomente.

Leider gibt es einen Twist, der moralisch sehr fragwürdig ist und der die Geschichte im Nachhinein eher in ein unschönes Licht rückt und alles irgendwie in Frage stellt. Da verpufft die ganze Cozyness für mich mit einem Schlag, schade. Das Ende kommt ebenfalls ziemlich abrupt und hinterlässt eine unbefriedigende Auflösung und Botschaft.

Bewertung vom 03.10.2025
Die kleine Nymphe
Wasle, Ann-Kathrin

Die kleine Nymphe


sehr gut

Die kleine Nymphe ist die Hüterin eines Weihers aus dem sogar ein kleiner Waldbach entspringt. Noch nie hat sie ihr Gewässer verlassen. Und doch hat sie sich schon immer gefragt wo es wohl hinfließt. Wird es irgendwo in der Ferne zu einem großen Fluss, der letztendlich ins Meer mündet? Als ihre Freundin die Weide ihren letzten Ast verliert, gibt ihr die Nymphe das Versprechen dem Fluss zu folgen und den Weidenzweig bis zum Ozean zu bringen. Zusammen mit dem Fledermauser begibt sie sich auf eine lange und abenteuerliche Reise.

Wir erleben die Ereignisse aus der Sicht der kleinen Nymphe. Sie ist stets bemüht den Personen um sich herum zu helfen. Sie ist zwar entschlossen ihr Ziel zu erreichen, dennoch wohnt ihr eine kindlich-verträumte Neugier inne. Dadurch lässt sie sich gerne mal ablenken oder gerät sie in die ein oder andere brenzlige Situation.

Ich habe besonders ihren treuen Gefährten, den Fledermauser, ins Herz geschlossen. Er ist einfach super süß, steht ihr immer zur Seite und sorgt für das ein oder andere Schmunzeln. Eine echte Bereicherung! Freundschaft und Zusammenhalt werden dementsprechend groß geschrieben

Der Fluss kann als Metapher für Veränderungen gesehen werden. Die kleine Nymphe, ebenso wie das Gewässer wandeln sich im Verlauf des Buches immer wieder. Die Botschaft dahinter ist ebenso wichtig wie herzerwärmend: es geht um die Akzeptanz und Überwindung von Unsicherheiten, den Mut und die Bereitschaft zur Veränderung. Neugier, Aufbruch, die Suche nach dem Unbekannten sowie Hoffnung und Verantwortung spielen ebenfalls eine Rolle.

Das Buch zeigt auf zauberhafte Art und Weise, dass viele Pfade zum Ziel führen und das oft der Weg an sich eher das Ziel ist. Und auch wenn der Ausgang ungewiss ist, lohnt sich dieser Weg auf jeden Fall.

Es ist ein wundervolles Kinderbuch über eine sehr emotionale Reise, voller Symbolik und märchenhafter Atmosphäre. Die liebevollen Illustrationen von Vanessa Hahn werten es noch zusätzlich auf. Geeignet für Kinder ab 8 Jahren.

Bewertung vom 03.10.2025
Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.
Kento, Katie

Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.


sehr gut

Die 17-jährige Robyn kann aufgrund einer Krankheit die Wohnung nicht verlassen. Da kommt ihr das gegenüber liegende Hotel Ambrosia grade recht. Sie beobachtet die Gäste und Abläufe des Hotels geradezu obsessiv und entdeckt dabei sogar das ein oder andere schmutzige Geheimnis. Doch dann wird sie plötzlich Zeugin einer Entführung. Weil es ihr unmöglich ist selbst Nachforschungen vor Ort anzustellen, schickt sie A.J. vor und versucht so gemeinsam mit ihm der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Das Hotel war in der Vergangenheit bereits Schauplatz zahlreicher schauriger Verbrechen. Diese mysteriösen Vorgeschichten sowie die aktuellen zwielichtigen Langzeitgäste lassen es düster und geheimnisvoll wirken. Mir hat diese beklemmende und immer etwas unheimliche Atmosphäre sehr gefallen. Ich mochte auch die abwechselnden Formate (Chatverläufe, E-Mails, Protokolle).

Anfangs habe ich Robyn durch ihre Observations- und Stalkingtätigkeiten als eher gewöhnungsbedürftig empfunden. Es wirkte irgendwie ein bisschen creepy. Allerdings muss man bedenken, dass sie durch ihre Erkrankung nahezu komplett isoliert lebt. Ihre Einschränkung und die damit verbundenen psychischen und physischen Herausforderungen sind authentisch dargestellt. Sie sucht verzweifelt einen Kontakt zur Außenwelt. Als True-Crime-Liebhaberin träumt sie davon, irgendwann selbst einen Cold Case zu lösen. Sie ist eine starke Hauptfigur, die mutig agiert. Dennoch sind nicht alle Entscheidungen von ihr oder auch A.J. immer vollständig nachvollziehbar.

Es ist ein gelungenes Buch für alle, die YA-Krimis und True Crime mögen.

Bewertung vom 29.09.2025
Der Hohe Rat von Eldergrove
Nowatschek, J.

Der Hohe Rat von Eldergrove


sehr gut

Der Hohe Rat von Eldergrove setzt die Handlung aus Die Verschwörung von Eldergrove fort. Für diejenigen, die den ersten Teil nicht kennen, werden die Ereignisse aus dem Vorgänger nochmal grob aufgegriffen, so dass man ihn nicht zwingend gelesen haben muss.

Es droht der Zusammenbruch der Magie, welche bislang das Gleichgewicht der Welt bewahrt hat. Pflanzen verdorren, Tiere werden aggressiv, Naturkatastrophen häufen sich.

Gleichzeitig bereitet sich der Hohe Rat auf die Wahl des neuen obersten Hüters vor – mehrere Anwärter kämpfen um Einfluss und Macht. Intrigen, Lügen, Verrat und politische Hintergründe spielen eine große Rolle.

Vier Gefährten unternehmen eine Expedition, um das uralte Geheimnis zu lüften, das entscheidend für das Schicksal des Reiches sein könnte.

Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven erzählt, was manchmal für Verwirrung sorgt und dazu führt, dass einige Nebenfiguren nicht ganz so präsent im Gedächtnis bleiben wie andere. Zum Glück gibt es am Ende des Buches eine Charakterübersicht.

Der Schreibstil ist lebendig, sehr bildhaft und schon fast malerisch. Grade die Beschreibungen des Waldes oder der Landschaften sind sehr detailliert und atmosphärisch. Die Stimmung schwankt zwischen märchenhafter Fantasy-Idylle und bedrohlicher, düsterer Spannung. Leider muss ich sagen, dass sich die Handlung teilweise ein bisschen zieht. Die besagte Expedition beispielsweise startet erst bei der Hälfte des Buches, was ich etwas schade fand.

Dennoch ist es eine gelungene Fortsetzung. Sie bietet einen umfangreichen Weltenbau, stimmige Magie, moralische Grauzonen und die Frage danach, wer Macht haben darf oder sollte. Es ist eine Geschichte, die in ruhigen Momenten bezaubert und in konfliktreichen Szenen packt. Wer die Mischung aus Cozy-Fantasy (in der Wichtel die Hauptrollen spielen - wie cool ist das denn?!) und düsteren Bedrohungen schätzt, sollte mal einen Blick auf diese Reihe werfen.