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misspider

Bewertungen

Insgesamt 630 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2025
Kess Kleinhorn. Mit Horn, Herz und Heldenmut
Watson, Andi

Kess Kleinhorn. Mit Horn, Herz und Heldenmut


ausgezeichnet

Was als niedliche Bildergeschichte für kleine Kinder daherkommt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als fantasievolles und witziges Antihelden-Epos um ein kleines Einhorn, das mit großem Herz und viel Mut das Reich Karfunkel gegen den bösen Sir Oger verteidigen muss. Die Geschichte ist so aberwitzig und voller origineller Ideen, dass man auf jeder Seite neue Überraschungen erlebt, mit denen man so garantiert nicht gerechnet hat. Die quietschbunten Illustrationen wirken auf den ersten Blick wie aus Kinderhand gemalt, zeigen in ihrer Detailverliebtheit aber das Können des Autors und passen in ihrem einzigartigen, vielleicht nicht perfekt wirkenden Stil sehr gut zu Kess, der von allen unterschätzt wird. Genau wie seine Gefährten: der kleine Drache Schnauf, der noch nie Feuer gespuckt hat, und der Mistkäfer K'Aka mit seinen verborgenen Kräften. Gemeinsam sind sie unschlagbar, und selbst der einfältige Sir Oger und seine unendliche Armee müssen sich in Acht nehmen. Besonders faszinierend fand ich Sir Ogers Schwester, die einerseits sehr sympathisch wirkte, andererseits im Hintergrund intrigante Fäden spann.
Fazit: ein sehr unerwartetes und überaus witziges Helden-Abenteuer, das viele Überraschungen bereit hält.

Bewertung vom 17.02.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


gut

Bei diesem Buch bin ich in meiner Meinung sehr zwiegespalten, denn einerseits war es spannend zu lesen und ich wollte unbedingt wissen, wer denn nun - und warum - den letzten Mord auf dieser Insel begangen hat. Zum anderen hat mir das Thema, das der Handlung als Erklärung für die Insel und das "Ende der Menschheit" zugrunde liegt, überhaupt nicht gefallen und hätte ich die Richtung, in die sich das Ganze entwickelt, vorher absehen können, hätte ich das Buch vermutlich gar nicht erst in die Hand genommen. Hätte hätte - so habe ich den Roman angefangen und wurde schnell in die packende Geschichte hineingezogen, die entscheidenden Aha-Momente waren für mich aber eher enttäuschende Enthüllungen, da ich wie gesagt nicht so ein Fan davon bin. Die Charaktere wirkten sehr ausgeprägt, aber auch sehr einseitig in den ihnen jeweils eigenen Charaktereigenschaften, es fehlten die vielen kleinen grauen Zwischentöne, die ihre Gedanken und ihr Miteinander menschlich und glaubhaft machten. So waren die meisten Personen sehr schwarz-weiss und durchschaubar angelegt, was ihre Aktionen vorhersehbar machte. Umso beeindruckender, dass der Autor doch mit einigen Überraschungen aufwarten konnte, die ich so nicht vorhergesehen habe - andererseits lasse ich eine Geschichte immer gerne von sich aus auf mich zukommen, statt beim Lesen die ganze Zeit über wild zu spekulieren.
Fazit: punktet durch Originalität und hat mich definitiv aus meiner Komfortzone gelockt.

Bewertung vom 13.02.2025
The Thing in Christmas Town
Murphy, Iseult

The Thing in Christmas Town


sehr gut

I love Christmas and I love horror, so this combination of both themes was right up my alley. I loved how the horror crept in slowly, first just a glimpse here or a drop of blood there, making it seem like a hallucination, especially for Diane, who is drowning in grief and guilt ever since her husband died two years ago. So she really shouldn't trust her senses, should she? But why are the elves grinning so devilishly, and why do her kids don't notice anything out of the ordinary? When Christmas Town sheds is jolly appearance and shows is real and very deadly intentions, Diane must fight for her family to get out alive. But is there a way to defeat the thing in Christmas Town? The solution was both surprising and consistently and really put a bow on this sweet little story. Oh, and I loved the little illustrations at the beginning of each chapter (11 is my favorite one) giving a nice festive touch to the book - hehe. Highly recommended!

Bewertung vom 12.02.2025
Klapper
Prödel, Kurt

Klapper


gut

Klapper erzählt die Geschichte von Thomas, genannt Klapper wegen seiner knackenden Gelenke. Was schon daraufhin deutet, dass Klapper in der Schule ein ziemlicher Außenseiter war. Dann kommt ein Mädchen, das sich selbst Bär nennt, an die Schule und Klapper wird zum ersten Mal richtig wahrgenommen. Wer jetzt ein Happy End oder die große Verwandlung von Klapper erwartet, sollte das Buch nicht weiterlesen. Wer erfahren möchte, wie Klappers Jugend mit Bär verlief, sollte sich auf eine ungelenke, schicksalhafte Geschichte einstellen.
Natürlich waren die Kapitel, die die Jugend von Klapper beschreiben, die interessantesten, während die Gegenwart, in der Klapper erwachsen ist, eher den Rahmen bilden und nur gegen Ende selbst etwas Fahrt aufnehmen.
Fast hatte ich Mitleid mit Klapper, aber dann konnte ich ihm nicht viel abgewinnen, da er sich die ganze Zeit nur passiv verhielt. Einerseits machte ihn sein Außenseiter-Status sicherlich einsam, andererseits schien er sich daran nicht zu stören, also warum sollte ich es tun? Ich schwankte zwischen Sympathie für den teils gemobbten, meist ignorierten Nerd und Abneigung für den bequemen Typen, der den Allerwertesten nicht hoch bekam um sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. So dümpelte die Geschichte etwas ziellos vor sich hin, und selbst ein einschneidendes Erlebnis brachte nicht wirklich eine Auflösung mit sich, auch wenn sich Klapper am Ende einen Ruck gibt.
Fazit: unterhaltsam, aber dümpelte zu sehr vor sich hin.

Bewertung vom 10.02.2025
The Trap. Wie weit würdest du gehen, um deine Schwester zu retten?
Howard, Catherine Ryan

The Trap. Wie weit würdest du gehen, um deine Schwester zu retten?


gut

Wieder ein Thriller, der sich ganz anders entwickelt als nach dem Klappentext erwartet. Die titelgebende Falle ist (leider) nicht das Hauptthema des Buches, auch wenn sie gelungene Plot-Twists mit sich bringt. Aber am Ende war es mir tatsächlich mindestens eine Überraschung zu viel, was die Handlung ins Unglaubwürdige zog. Gut gefallen haben mir die wechselnden Kapitel - aus der Sicht von Lucy, die ihre vermisste und vermutlich entführte Schwester mit allen Mitteln wiederfinden will, aus der Sicht der Polizei, die alte Fährten wieder aufnimmt, und aus der Sicht des Täters, der erzählt wie und warum er Frauen entführt. Während Lucys Teil etwas nervig war - was natürlich an Lucy selbst lag, die zwischen naiv, hysterisch und dumm agierte, gefielen mir die Kapitel aus Polizei-Perspektive am besten, vor allem die Dynamik zwischen den beiden ermittelnden Frauen: eine erfahren, eine ein "Frischling". Die beiden haben durchaus Potential zu einem spannenden Team in weiteren Fällen. Zu guter Letzt die Sicht des Täters: solche Erzählweise mag ich gar nicht, und auch hier konnte ich dem scheinheiligen Getue und besserwisserischen Tonfall rein gar nichts abgewinnen. Ob das so gewollt war oder nicht sei dahingestellt.
Fazit: interessant und auf jeden Fall sehr überraschend, aber auch ein bisschen arg konstruiert.

Bewertung vom 03.02.2025
Die Magie der silbernen Flamme / Spellcraft Bd.1
Ferguson, R. L.

Die Magie der silbernen Flamme / Spellcraft Bd.1


sehr gut

Zu Anfang war ich ein bisschen überwältigt von den vielen Eindrücken und Beschreibungen, die auf mich nieder prasselten. Doch so konnte ich sehr schnell in das magische Universum von Spellcraft eintauchen, und die Autorin hat wirklich eine ganz besondere Welt geschaffen, in der Magie nur kontrolliert angewendet werden darf. Menschen wissen offenbar gar nicht von den sogenannten "Spellcraftern". Kontrollinstanz sind die sogenannten Septs, die die Aether-Quellen kontrollieren und den Spellcraftern diesen kostbaren Rohstoff, der zur Herstellung magischer Objekte benötigt wird, zuteilen. In dieser Welt lebt Sophie mit ihrer Großmutter. Sophie steht erst am Anfang und lernt noch, mit ihrer Spellcraft-Gabe Glasobjekte herzustellen. Als ihre Großmutter verschwindet, muss sie all ihr Geschick und natürlich ihre Gabe einsetzen, um sie wiederzufinden. Dabei wird sie von alten und neuen Freunden unterstützt, und gemeinsam decken sie ein uraltes Geheimnis auf, dass alles verändern wird. Besondere Erwähnung verdient meiner Meinung nach Patches, das magische Stofftier von Sophie, das ich natürlich sofort ins Herz geschlossen habe.
Was anfangs vielleicht noch etwas kindliche Züge hatte, entwickelte sich schon bald zu einem spannenden Abenteuer, das auch ältere Jahrgänge begeistern dürfte. Besonders beeindruckt haben mich die Komplexität und die vielen originellen Details, mit der dieses magische London gestaltet wurde. Zwar frage ich mich, wie es außerhalb dieser Stadt aussehen mag - gibt es anderswo ähnliche Aetherquellen, Spellcrafter-Workshops und Sept-Instanzen? Aber das ist fast schon wieder viel zu viel nachgedacht und wird dem Zauber des Buches nicht gerecht.
Fazit: tauche ein in eine Welt voller Abenteuer und Magie.

Bewertung vom 30.01.2025
What the River Knows. Geheimnisse des Nil, Band 1 (eBook, ePUB)
Ibañez, Isabel

What the River Knows. Geheimnisse des Nil, Band 1 (eBook, ePUB)


sehr gut

- Magische Momente am Nil -
Was mir an dem Buch gefallen hat: die Magie, die ägyptische Geschichte, die Ausgrabungen, die Spannung und auch die Action. Was mir an dem Buch nicht gefallen hat: die Liebesgeschichte zwischen Inez und Whit, die wie aus dem Nichts entsteht und dermaßen kitschig ist, dass es schon weh tut. Hin- und hergerissen zwischen den eigenen Gefühlen für den jeweils anderen und Anstand und Verpflichtung, die in der damaligen Zeit eine große Rolle gespielt haben, ließen mich die Begegnungen zwischen den beiden regelmässig schmunzeln oder mit den Augen rollen. Hätte ich tatsächlich nicht gebraucht, und es wäre erfrischend gewesen, wenn die beiden tatsächlich einmal nur Freunde geblieben wären.
Die Idee der Magie, die Gegenständen anhaftet und nur mit der Zeit und oftmaligem Gebrauch verblasst, fand ich absolut faszinierend und hätte gerne noch viel mehr darüber erfahren. So war sie jedenfalls essenzieller Bestandteil der Handlung, und mit ebenso großen Augen wie Inez ging ich auf Entdeckungsreise in alte Tempel und Grabstätten, überwältigt von den Schätzen des Altertums und den Schicksalen dahinter. Die Intrigen, der Verrat und die Geheimnisse, die Inez zu entwirren versucht und die schreckliche Wahrheiten mit sich bringen, haben das Buch letztlich zu einem spannenden Leseabenteuer gemacht, und ich bin neugierig wie es weitergeht.
Fazit: ein fast perfektes magisch-historisches Abenteuer mit einem Punkt Abzug für die kitschige Romanze.

Bewertung vom 29.01.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


weniger gut

Dabei hat es doch so gut angefangen! Der spektakuläre Leichenfund gleich zu Anfang des Buches, gepaart mit der blutigen Beschreibung aus der Perspektive des Mörders, hat einen guten Auftakt gegeben und sowohl Adrenalin als auch Spannung in die Höhe getrieben. Leider war das aber auch schon der Höhepunkt des Buches, das mich im Verlauf der Handlung immer mehr enttäuschte. Sei es das fehlende Auftauchen der Polizei, die in diesem Buch überhaupt nicht vorhanden zu sein schien, das fröhliche Ermitteln auf eigene Faust der gerade erst zugereisten Ellen, die eigentlich sofort in Verdacht gerät, aber nicht einmal zur Vernehmung muss, die zu plötzliche Annäherung zwischen Ellen und Merab, die Auflösung, die viel zu früh offenbart wurde und damit einen Großteil der Spannung aus der Geschichte nahm, und die Kapitel aus Sicht des Täters, die ich in ihrer gewollt simplen Naivität nicht ernst nehmen konnte und einfach nur störend fand. Das Ende war dann, zumindest für mich, mehr eine Erlösung statt Auflösung.
Fazit: Leider hat sich das Buch für mich immer mehr von Topp zu Flopp entwickelt.

Bewertung vom 28.01.2025
Kummersee
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


ausgezeichnet

Die Kurzbeschreibung des Buches hat mich total neugierig gemacht, da sie den Thriller mit einer ordentlichen Portion Horror mischt, was es leider viel zu selten gibt. Da war ich natürlich neugierig, wie weit der Autor tatsächlich gehen würde, wie viel Mystery und Grauen das Buch wirklich zu bieten hat. Nachdem ich das Buch nun regelrecht verschlungen habe lautet mein persönliches Urteil: es ist ihm wirklich hervorragend gelungen. Mit unerklärlichen Phänomenen, geheimnisvollen Verschwörungstheorien und einem Abstecher in die deutsch-deutsche Geschichte, der die Handlung quasi vor die Haustür bringt, verströmt das Buch unheimliche X-Files Vibes vom Feinsten. Mir persönlich wäre es am Ende zwar noch lieber gewesen, der Autor hätte nicht den rationalen, wenn auch unglaublich clever ausgedachten Weg eingeschlagen (mehr Mulder statt Scully...), aber auch so kann sich dieser Roman-Erstling absolut sehen lassen. Authentische Sprache und Schreibstil haben mich absolut angesprochen, ebenso wie die wortgewordenen Andeutungen wie 'Sleepy Horlow' oder der 'Nichtdorthinein-Wald', die die gruselige Atmosphäre immer wieder gekonnt aufrecht erhalten. Anspielungen auf die bekannte Pop-Kultur der vergangen Zeit haben diese regelrecht lebendig werden lassen und das Gefühl, mittendrin dabei zu sein, um ein Vielfaches verstärkt. Auch die klaustrophobische Angst Lenas vor dem Wasser oder das gruselige Verhalten der Dorfbewohner sind ganz nah und lösen eine stete Beklemmung aus. Die Spannung ist von Anfang an mit Händen zu greifen: was geht hier vor sich? Was verbirgt der Wald, der See, das Dorf? Welche Schrecken lauern in der Tiefe und hinter den Nachbarstüren?
Fazit: traust Du Dich auch in den Nichtdorthinein-Wald?

Bewertung vom 28.01.2025
Dunkle Asche
Thomsen, Jona

Dunkle Asche


gut

In diesem Krimi geht es um einen lange zurück liegenden Mord, der von der Cold Case Enheit der Polizei wieder aufgerollt wird, in der Hoffnung mithilfe neuer Methoden diesen ungelösten Fall abschliessen zu können. Eine spannende Ausgangssituation, zumal die Ermittlerin Gudrun Möller in ihrem Heimatort persönlich mit Opfer, Zeugen und Verdächtigen bekannt ist. Ihr zur Seite steht die neu eingetroffene Judith Engster, die einen sehr korrekten und reservierten Eindruck macht, was so gar nicht zu Gudruns lässiger, nicht immer den Regeln folgender Art passen mag. Doch die beiden müssen sich zusammenraufen, um die Ermittlungen gemeinsam führen zu können.
Leider hat mich der Fall nicht überzeugen können. Anfangs ging es mal hierhin, mal dahin, immer wieder wurde derselbe Verdächtige ins Visier genommen, der aber eigentlich viel zu offensichtlich war um es letztendlich gewesen zu sein. Oder ist hier die einfache Lösung doch die richtige? Es wurde langwierig und zäh, was der Spannung einige Dämpfer verpasste. Das Ende brachte eine sehr klischeehafte Komponente ins Spiel, die mir die Auflösung endgültig verleidet hat. Auch konnte ich keinen rechten Zugang zum Team finden, Gudrun war mir zu gewollt die ungewöhnliche Außenseiterin, Judith zu korrekt - beides wirkte aufgesetzt und nicht authentisch genug, um echte Sympathien bei mir zu wecken.
Fazit: interessantes Verwirrspiel, aber mit zu vielen Ecken und Kanten wird es leider nicht rund.