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Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2024
Das Kalendermädchen
Fitzek, Sebastian

Das Kalendermädchen


sehr gut

Fitzek ist einer meiner Lieblingsautoren, da jedes seiner Werke Spannung und Nervenkitzel garantiert. Mit „Das Kalendermädchen“ erwartet den Leser ein düsterer Thriller, der perfekt in die Adventszeit passt. Eine streng geheime Adoptionsakte, ein mysteriöser Anruf bei der Polizei und ein Adventskalender des Grauens – dieses Szenario versprach spannende Lesestunden.

Ich freue mich über jedes neue Buch von Fitzek. Jedes Werk ist ein Garant für Spannung und man weiß nie, was den Leser erwartet. „Das Kalendermädchen“ zählt aus meiner Sicht zu den eher soften Werken des Autors. Gewalt und Brutalität halten sich in Grenzen. Und auch die Beschreibungen sind nicht zu detailliert.

Der Leser begleitet einerseits Olivia, die alles daransetzt, die leibliche Mutter ihrer Adoptivtochter Alma zu finden. Alma ist schwer krank und dringend auf eine Knochenmarkspende angewiesen. Doch die Adoptionsakte wurde gesperrt, und die Identität der Mutter darf nicht preisgegeben werden – andernfalls droht ihr Lebensgefahr. Trotz dieser Warnung lässt Olivia nichts unversucht, um Almas Mutter ausfindig zu machen. Gleichzeitig taucht der Leser tief in Valentinas Leben ein, das auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Einerseits erfährt man von ihrer düsteren und erschütternden Vergangenheit als Jugendliche. Andererseits begleitet man sie als erwachsene Frau, die eine Zeit lang in einem kleinen Dorf lebt. Besonders faszinierend ist der Brauch dieses Ortes zur Adventszeit: der lebendige Adventskalender, der bei Valentina für eine unliebsame Überraschung sorgt.

Der Einstieg in das Buch ist mir wie immer sehr leicht gefallen. Die Geschichte beginnt mit einem packenden Einstieg, der mich sofort gefesselt hat. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Im Mittelteil flacht die Spannung etwas ab. Doch im letzten Drittel zieht das Tempo wieder deutlich an. Die Atmosphäre wird zunehmend düster und beklemmend, das Kopfkino setzt sofort ein. Wie bei Fitzek üblich, war das Ende für mich absolut nicht vorhersehbar.

Olivias Geschichte war für mich persönlich eher nebensächlich, da ich die Suche nach Almas Mutter nicht so spannend fand. Valentinas Erzählung hingegen hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Besonders die Idee des lebendigen Adventskalenders fand ich äußerst faszinierend. Zudem hat mich Valentinas erschütternde Vergangenheit berührt und schockiert. Denn sie wird ausgerechnet von den Menschen im Stich gelassen, die sie am meisten schützen sollten. Das Thema Elternschaft spielt in diesem Buch generell eine interessante Rolle, auch wenn es in fast allen Fällen sehr überspitzt dargestellt wird.

Auch wenn das Finale spannungsgeladen und hervorragend inszeniert ist, hinterlässt es bei mir gemischte Gefühle. Ich liebe es, wenn ein Thriller mich bis zum Schluss überrascht, und das ist hier definitiv gelungen. Allerdings empfand ich das Ende gleichzeitig als etwas zu einfach und zu schnell abgehandelt. Doch was soll ich sagen, das hat der Spannung keinen Abbruch getan.

FAZIT: Auch mit „Das Kalendermädchen“ kann Fitzek wieder gut unterhalten. Der Autor sorgt wie immer für jede Menge Verwirrung beim Leser und die Auflösung kommt sehr überraschend daher. Nur im Hinblick auf den Spannungsfaktor fehlte mir im Mittelteil das gewisse Etwas, das man normalerweise von Fitzek gewohnt ist. Das letzte Drittel konnte mich jedoch bis zur letzten Seite fesseln und überraschen. Von mir gibt es daher 4 Sterne.

Bewertung vom 24.11.2024
Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1 (eBook, ePUB)
Stark, Stacia

Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Da ich Fae-Fantasy liebe, war ich auf „Kingdom of Lies“ von Stacia Stark sehr gespannt. Den Leser erwartet eine Fantasy-Geschichte über eine junge Frau, die in einer grausamen Welt herausfinden muss, wer sie wirklich ist.

Eigentlich sollte Prisca keine Magie in sich tragen, da diese geopfert wurde. Doch irgendetwas scheint schiefgelaufen zu sein, denn das junge Mädchen verfügt trotzdem über magische Kräfte. Menschen wie sie werden verfolgt und getötet. Auch für Prisca kommt der Zeitpunkt, an dem sie fliehen muss. Dabei trifft sie auf den mysteriösen Lorian, der sie jedoch zum Sterben zurücklässt. Doch das Schicksal hat seine ganz eigenen Pläne. Es scheint so, als wenn Lorian und Prisca aufeinander angewiesen sind, um ihre eigenen Ziele erreichen zu können.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils sehr leicht gefallen. Zu Beginn lässt Stacia Stark der Geschichte viel Raum, um sich zu entfalten. Der etwas langsame Einstieg in das Buch ist sehr geschickt gewählt, da dem Leser auf diese Weise ausreichend Zeit gegeben wird, sich zu orientieren. Die Handlung wird jedoch schnell temporeicher und konnte mich komplett mitreißen. Besonders gut hat mir die Charakterentwicklung von Prisca gefallen. Zu Beginn ist sie nur ein recht naives Mädchen vom Land. Doch nach und nach entwickelt sie sich zu einer starken Frau, die weiß, was sie will. Zudem ist sie mutig, stur und eine richtige Kämpfernatur. Auch Lorian hat mir recht gut gefallen. Man merkt schnell, dass seine Überheblichkeit nur eine Fassade ist. Auch die Nebencharaktere wurden gut ausgearbeitet. Besonders eine Figur, die der Leser nur in Briefen kennenlernt, verspricht eine Menge Spannung für den Folgeband.

Mit Priscas Ankunft im Palast zieht sich die Handlung etwas. Hier hätte ich mir mehr Spannung oder überraschende Wendungen gewünscht. Das letzte Viertel des Buches konnte mich komplett mitreißen und begeistern. Das Ende überzeugt mit einer rasanten Handlung voller spannender Wendungen. Von den Fae sieht man in diesem Band eher wenig. Daher bin ich sehr gespannt, welche Überraschungen und Geheimnisse sich die Autorin für den zweiten Band aufgehoben hat.

FAZIT: Stacia Stark legt mit „Ein Hof so grausam und schön" einen vielversprechenden Reihenauftakt vor, der viel Potenzial für den zweiten Band der „Kingdom of Lies“-Reihe mit sich bringt. Die Autorin entführt den Leser in eine grausame Welt voller Intrigen und Verrat. Da viele Geheimnisse bisher nicht gelüftet wurden, bin ich sehr gespannt auf den Folgeband. Von mir gibt es für diesen gelungenen Reihenauftakt vier Sterne.

Bewertung vom 24.11.2024
The Kinder Poison Bd.1
Mae, Natalie

The Kinder Poison Bd.1


ausgezeichnet

Auf "The Kinder Poison" hatte ich mich ganz besonders gefreut, denn ich liebe orientalisch angehauchte Fantasy und war total gespannt auf dieses Buch. Ein gefährliches Wüstenrennen, ein menschliches Opfer und drei Erben, die alles tun würden, um zu gewinnen – dieses Szenario bietet viel Potenzial für eine spannende Geschichte. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und ich wurde nicht enttäuscht.

Eigentlich wollte Zahru sich nur auf ein Fest schleichen. Doch dann geht alles schief und sie wird zum menschlichen Opfer ernannt. Denn das legendäre Wüstenrennen steht bevor, in dem drei Erben um die Krone des Königreiches kämpfen. Wer das Ziel als Erster erreicht und das Opfer tötet, erhält die Krone. Um am Leben zu bleiben, muss Zahru den drei Erben um jeden Preis entkommen, bevor sie das Ende der Wüste erreichen.

„»Denk nicht daran, was am Ende der Woche passieren wird. Im Moment gibt es nur dich und uns und eine ganze Wüste voller Möglichkeiten. Ich habe in den nächsten Tagen eine Menge für uns geplant. Das wird die beste Zeit deines Lebens werden.«
Ich sehe sie vielsagend an. »Im Ernst? Die beste Zeit meines Lebens?«
»Bis du einen ehrenhaften und schmerzlosen Tod stirbst.«“Zitat aus „The Kinder Poison“, eBook bei 33%.

Dank des bildhaften Schreibstils von Natalie Mae bin ich sofort in der Geschichte versunken. Der Autorin gelingt es meisterhaft, ihrer Welt und ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Ich liebe orientalisch angehauchte Fantasybücher und war von Anfang an verzaubert von der Welt, die Natalie Mae geschaffen hat. Auch die Charaktere wurden gut gezeichnet. Zahru ist eine mutige und clevere junge Frau, die ich gerne begleitet habe. Besonders gut hat mir gefallen, wie geschickt die Autorin Zweifel sät. Ich war bis zum Schluss nicht sicher, wem Zahru vertrauen kann oder ob sie überhaupt jemandem trauen kann.

„Kasta wird nicht unvorsichtig sein. Er wird mich keinen Schritt selbst tun lassen, während ich in seiner Obhut bin, und ich habe das niederschmetternde Gefühl, nur dann zu entkommen, wenn einer der beiden mich mit Gewalt aus seinen toten Fingern ringt.“ Zitat aus „The Kinder Poison“, eBook bei 63%.

In diesem ersten Band wechseln sich ruhige und temporeiche Passagen ab. Auf diese Weise erhält der Leser tiefere Einblicke, die Spannung bleibt aber erhalten. Die Handlung ist gespickt mit actionreichen Szenen und überraschenden Wendungen. Orientalisch angehaucht und mit Liebe zum Detail entführt die Autorin den Leser in eine gefährliche Welt voller Magie. Man merkt, dass Natalie Mae Talent zum Schreiben hat und eine Geschichte geschickt aufzubauen weiß. Der Autorin gelingt es dank einiger überraschender Wendungen perfekt, den Spannungsbogen bis zum Ende nicht abreißen zu lassen. Zudem punktet die Autorin mit einem fesselnden und einnehmenden Schreibstil, der die von ihr erschaffene Welt lebendig werden lässt. Man fliegt nur so durch die Seiten, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt. Und natürlich bietet diese Geschichte auch etwas für das Herz. Die Autorin bettet die Liebesgeschichte sehr dezent in ein abwechslungsreiches Wüstenabenteuer ein, das geschickt aufgebaut ist und den Leser zu jeder Zeit bei der Stange hält.

„Die Stute ist von einem tiefen, fast weinroten Braun, und wo die untergehende Sonne ihren Rücken streift, schimmert ihr Fell wie feurige Glut. Schwarze Strähnen ziehen sich durch ihre Mähne und die Beine entlang von den Knien abwärts. Kleine Flammen züngeln um sie herum, als würden sie nach Zunder suchen. […] Feuerwirbler. Sie ist das unglaublichste Geschöpf, das ich je gesehen habe, und ich gewinne den Eindruck, dass ich da etwas viel Älteres und Heiligeres vor mir habe, als ihre Magie andeutet.“ Zitat aus „The Kinder Poison“, eBook bei 34%.

FAZIT: „The Kinder Poison“ von Natalie Mae ist ein vielversprechender Auftakt einer orientalisch angehauchten Fantasy Reihe. Das spannende Wüstenabenteuer zieht den Leser schnell in den Bann. Insgesamt bietet dieses Buch einfach alles, was das Leserherz begehrt: Spannung, Intrigen, starke Charaktere und eine abenteuerliche Reise voller Magie und Gefahren. Von mir gibt es 4,5 Sterne und ich bin unglaublich gespannt auf den zweiten Band.

Bewertung vom 18.11.2024
Jenseits des Ozeans
Klune, T. J.

Jenseits des Ozeans


ausgezeichnet

Da „Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte“ für mich ein Highlight war, hatte ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung gefreut. Der erste Band ist zwar in sich abgeschlossen, aber ich wollte unbedingt wissen, wie es mit den magischen Kindern weitergeht. In „Jenseits des Ozeans“ entführt der Autor T. J. Klune den Leser erneut auf die Insel Marsyas. Das Leben auf der Insel scheint perfekt zu perfekt sein, doch als Arthur beginnt, für die Rechte der Magischen zu kämpfen, legt sich ein dunkler Schatten über die Insel und bringt alle in Gefahr, die dort ihr Zuhause gefunden haben.

Dank des bildhaften Schreibstils von T. J. Klune war ich sofort wieder in der Geschichte versunken. Und wie habe ich mich über das Wiedersehen mit den Kindern gefreut. Denn sie sind einfach das Herzstück dieser Reihe. Auch der zweite Band wurde wieder sehr liebevoll ausgearbeitet und nimmt den Leser mit auf eine wundervolle, emotionale Reise. T.J. Klunes besondere Stärke liegt in der Ausarbeitung der Charaktere. Meine absoluten Favoriten werden wohl immer Theodore und Lucifer, kurz Lucy, sein. In diesem Band wächst der gerade mal siebenjährige Lucy über sich hinaus und konnte mein Herz im Sturm erobern. Es war unglaublich schön, die Kinder in ihrem Alltag zu beobachten. Zu sehen, wie sie sich entwickeln und immer mehr füreinander einstehen.

Und dann sind da natürlich noch Arthur und Linus, die sich gegenseitig perfekt ergänzen und alles für die Kinder tun würden. In diesem Band spürt man deutlich den Zusammenhalt und die Harmonie dieses ungleichen Paares. Ihre Nerven werden nahezu täglich strapaziert, denn ihre Kinder sorgen für jede Menge Leben und Unsinn auf der Insel. Viele Szenen haben mich zum Lachen gebracht. Und noch mehr Momente haben mein Herz berührt. Die Anhörung von Arthur vor der Behörde für die Betreuung Magischer Minderjähriger hat sich etwas gezogen, aber dafür war alles andere ganz zauberhaft. In diesem Band darf der Leser auch mehr als einen Blick auf den Phönix in Arthur werfen, was mir richtig gut gefallen hat. Denn der Phönix in Arthur ist so ganz anders als der sanfte Mann, den wir bisher kennengelernt haben.

FAZIT: Diese Reihe ist wirklich etwas ganz Besonderes. Die Geschichte rund um Arthur, Linus und die magisch begabten Kinder hat mich völlig in den Bann gezogen. Die Charaktere sind dank ihrer einzigartigen Gestaltung absolut großartig und ich liebe jedes einzelne der Kinder. Das Ende ist zuckersüß und ich hoffe sehr, dass es einen dritten Band geben wird. Denn natürlich möchte ich dabei zusehen, wenn die Kinder ihren eigenen Weg hinaus in die weite Welt finden. Wie wird es ihnen ergehen? Werden sie ihr Glück finden? Wird Lucy der Welt beweisen können, dass er nicht für den Untergang der Erde sorgt, dass er nicht Tod und Verderben über die Welt hereinbrechen lässt? Es gibt definitiv viel Potenzial für weitere Bände. Von mir gibt es für diesen wunderschönen zweiten Band volle fünf Sterne.

Bewertung vom 18.11.2024
Das flüsternde Haus
Henry, Christina

Das flüsternde Haus


gut

Ich freue mich jedes Mal über ein neues Buch von Christina Henry. Daher musste ich ihr neues Werk unbedingt lesen. Eine gruselige Villa, eine mutige Frau und unheimliche Geräusche hinter verschlossenen Türen – dieses Szenario versprach Gänsehaut und Gruselmomente. Jedem Werk von Christina Henry haftet etwas Besonderes an und man weiß nie, wie viel Horror den Leser erwartet. Einige Bücher enthalten nur leichte Horror-Elemente, andere sind recht blutig. Dieses Buch unterscheidet sich jedoch von den bisherigen Büchern der Autorin.

Harry ist eine alleinerziehende Mutter und arbeitet als Haushaltshilfe für den berühmten Filmregisseur Javier Castillo. Dieser wohnt in einer alten Villa voller Requisiten aus seinen Horrorfilmen, scheint aber ein netter Mann zu sein. Bis Harry eines Tages hinter einer verschlossenen Tür eine menschliche Stimme hört, die nach Hilfe ruft.

Ich war so was von gespannt auf diese Geschichte und konnte es kaum erwarten, das Buch in den Händen zu halten. Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank des flüssigen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Ich hatte sofort Bilder im Kopf. Die alte Villa, die Requisiten und mittendrin der ehemalige Regisseur Javier Castillo, der Horrorfilme gedreht hat. All das hatte ich sofort vor den Augen. Die Stimmung ist düster und atmosphärisch. Ein Buch, voll nach meinem Geschmack.

Im Laufe der Handlung verpuffte die gruselige Stimmung völlig. Viele Szenen drehen sich um Harry, ihre finanziellen Sorgen, ihre Wohnsituation und ihren Sohn. Das Buch hat unglaublich vielversprechend angefangen, doch die Spannungskurve hängt irgendwann völlig durch. Dieses Werk trägt im Original den Titel „The House that Horror Built“, was im Zusammenspiel mit dem deutschen Cover und dem Klappentext für hohe Erwartungen gesorgt hatte. Ich hatte mich unglaublich auf eine gruselige Geschichte mit Horror-Elementen gefreut. Leider steht auf diesem Buch zwar Christina Henry drauf, für mich war es aber kein typisches Buch der Autorin. Anstatt Horror und Spannung erwarteten mich viele belanglose Szenen. Ich bin ehrlich, ich habe das Buch mehrfach zur Seite gelegt und musste mich immer wieder überwinden, weiterzulesen. Die Handlung hat mich schlicht und einfach gelangweilt und ich habe schon sehr früh erraten, wie die Auflösung aussieht. Daher fehlte mir auch am Ende der Aha-Effekt. Für mich kam erschwerend dazu, dass die Charaktere blass, eindimensional und austauschbar wirken. Kurze Zeit nach dem Lesen konnte ich schon nicht mehr zuordnen, welcher männliche Name zu welchem Charakter gehört. Das ist mir vorher noch nie passiert.

FAZIT: Christina Henrys neues Werk „Das flüsternde Haus“ beginnt stark, konnte meine Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Anstatt Horror und Grusel erwarteten mich viele alltägliche Szenen aus dem Leben einer Mutter. Für mich fühlte sich dieses Buch einfach nicht wie ein typisches Werk der Autorin an. Es tut mir im Herzen weh, das sagen zu müssen, aber dieses Buch konnte mich leider nicht abholen. Da ich ansonsten ein großer Fan von Christina Henry bin, freue ich mich trotzdem auf weitere Bücher von ihr. Das nächste Werk kann mich bestimmt wieder begeistern.

Bewertung vom 12.11.2024
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
Wilde, Oscar

Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray


ausgezeichnet

„Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde zählt zu meinen liebsten Klassikern. Daher habe ich mich unglaublich über die Biblioteca Obscura Schmuckausgabe gefreut, die aufwendig von Marcin Minor illustriert wurde. Ich liebe die Gestaltung dieser Schmuckausgabe sehr. Schon von außen ist das Buch dank der Goldfolienveredelung auf dem Cover ein absoluter Eyecatcher. Der schwarze Farbschnitt rundet das perfekte Gewand der Schmuckausgabe ab. Die Schwarz-Weiß Illustrationen von Marcin Minor sind ein absolutes Highlight. Die schaurig schönen Zeichnungen präsentieren sich mit unglaublich vielen kleinen Details und lassen den Leser perfekt in eine dunkle Welt voller Versuchung und Verderbnis eintauchen.

Dorian Gray ist ein außergewöhnlich gut aussehender junger Mann, an dem die Unschuld der Jugend haftet. Das ändert sich schlagartig, als er auf Lord Henry Wotton trifft. Dieser war schon immer fasziniert von den Möglichkeiten der Manipulation des menschlichen Geistes und beeinflusst Dorian mit seinen moralisch verwerflichen Denkansätzen. Dabei ahnt er nicht, dass Basil Hallward ein Porträt geschaffen hat, das anstelle von Dorian altert. Dorian erfreut sich an ewiger Jugend, während sein Porträt alle Laster auf sich nimmt. Ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, verfällt Dorian schon bald einem völlig zügellosen Lebensstil und entzieht sich dem Einfluss seines einstigen Freundes. Dorians Körper mag ewig jung bleiben, doch seine Seele wird von Tag zu Tag dunkler und verderbter.

Es ist lange her, dass ich „Das Bildnis des Dorian Gray“ zuletzt gelesen habe. Die Geschichte hat mich auch so viele Jahre später wieder auf Anhieb fasziniert. Mich hat besonders in den Bann gezogen, wie aktuell die aufgegriffenen Themen auch heute noch sind. Es liegt wohl einfach in der Natur der Menschen, ewige Jugend anzustreben und Schönheitsidealen zu verfallen. Doch nicht nur Eitelkeit, sondern auch Egoismus, Gier, Verlangen und Laster sind ein Thema. Alles vor der Kulisse einer elitären Gesellschaft, die nach außen hin Perfektion und Tugend heuchelt. Besonders interessant fand ich, dass ich heute eine ganz andere Sicht auf die Geschichte habe als vor über einem Jahrzehnt. Viele Passagen des Buches haben mich nachdenklich zurückgelassen. Bis auf die ausschweifenden Passagen über die Reichtümer berühmter Menschen hat mich dieses Buch wieder sehr fasziniert.

FAZIT: Die Schmuckausgabe von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein wunderschönes Meisterwerk, das sich in einem magischen Gewand präsentiert und mit umwerfenden Illustrationen von Marcin Minor beeindruckt. Dieses wundervolle Schmuckstück ist das perfekte Geschenk für alle Liebhaber von klassischer Literatur. Ich freue mich unglaublich über diese umwerfende Sonderausgabe, die nun mein Regal schmückt.

Bewertung vom 12.11.2024
A Whisper of Wings / Rabenwinter Saga Bd.2
Schnell, Carina

A Whisper of Wings / Rabenwinter Saga Bd.2


sehr gut

Da mir der erste Band der Reihe „Rabenwinter Saga“ richtig gut gefallen hatte, musste ich natürlich auch den Folgeband lesen. In dem Finale „A Whisper of Wings“ entführt die Autorin Carina Schnell den Leser erneut nach Middangard, wo mordlüsterne Walküren ihr Unwesen treiben.

In diesem Abschlussband erwarten den Leser jede Menge Intrigen, Verrat, neue Verbündete und Feinde. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Dank des einfachen Schreibstils der Autorin war ich schnell wieder in der Geschichte versunken. Leider ist dieses Buch im Gegensatz zum Vorgänger stark dialoglastig. Dadurch gestaltet sich der erste Teil des Buches recht zäh und es kommt wenig Spannung auf. Mit der Ankunft der Wilden Jagd in Addangard ändert sich das dann schlagartig. Die Autorin zieht das Tempo deutlich an. Denn auf Smilla und ihre Freunde warten so einige unangenehme Überraschungen. Von diesem Zeitpunkt an konnte die Geschichte mich wieder von sich einnehmen. Die Autorin führt zudem einige neue Charaktere ein, von denen der eine oder andere wirklich interessant ist.

Smilla hat mir in diesem Band sehr gut gefallen. Man spürt ihre innerliche Zerrissenheit deutlich und sie weicht nicht von ihrer Meinung ab. Für mich wirkte ihr Verhalten realistisch und authentisch. Smilla ist voller Hass und ich konnte sie so gut verstehen. Mich hat es ehrlich gesagt sehr gestört, dass die Wilde Jagd so gar kein Problem mit einer sehr schockierenden Nachricht hat. Jeder normale Mensch wäre völlig entsetzt und voller Fragen. Aber ganz sicher würde man nicht einfach darüber hinweggehen. Das war für mich leider überhaupt nicht nachvollziehbar und ein großer Kritikpunkt an der Geschichte. Im letzten Drittel des Buches treibt Carina Schnell die Handlung rasant voran. Zum Ende hin wird es immer spannender und der Abschluss des Buches war für mich zufriedenstellend.

FAZIT: Der erste Band der „Rabenwinter Saga“ war für mich ein richtiges Highlight. Daher lag die Messlatte für den zweiten Band sehr hoch. Ich wollte das Finale so sehr mögen, aber dieser Band kann leider nicht mit dem Reihenauftakt mithalten. Der erste Teil von „A Whisper of Wings“ ist stark dialoglastig. Es fehlt an Handlung und Spannung. Das letzte Viertel des Buches konnte mich gut unterhalten und auch mitreißen. Insgesamt ist „A Whisper of Wings“ ein solider Abschluss der Reihe. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 31.10.2024
Black Witch - Rebellion
Forest, Laurie

Black Witch - Rebellion


ausgezeichnet

Nachdem Laurie Forest mich mit den ersten beiden Bänden der Reihe „Black Witch“ begeistern konnte, war ich unglaublich gespannt auf den dritten Band. Meine Erwartungen waren sehr hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Auch der dritte Band ist für mich ein absolutes Highlight.

Die Geschichte schließt nahtlos an den zweiten Band an und verschärft die Gefahr rund um Elloren und ihre Freunde. Marcus Vogel wird dank seines Dunkelstabs immer mächtiger und steht kurz davor, alle Reiche des Westens zu unterwerfen. Noch ahnt Vogel nicht, welche Kräfte in Elloren schlummern. Doch als sich ihre Verbündeten gegen sie wenden, muss Elloren sich mit dem Gardnerier Lukas Grey verbünden. „Rebellion“ ist der dritte Band der fünfteiligen Reihe „Black Witch“. Der Leser darf sich hier auf ein Werk freuen, das genauso fantastisch und aufregend ist wie der vorherige Band. Dank des bildgewaltigen Schreibstils lässt die Autorin eine fantastische Welt vor den Augen des Lesers entstehen, die man nicht mehr verlassen möchte. Laurie Forest punktet mit vielen kleinen Details, die mich begeistern konnten. Angefangen von den Charakteren, über die Handlung, bis hin zum Weltenaufbau, wirkt alles sehr durchdacht und liebevoll erschaffen. Die Autorin schreibt so bildgewaltig und faszinierend, dass ich das Buch nicht einfach nur gelesen habe, sondern ein Teil der Geschichte war.

Ich liebe die authentische Charakterentwicklung von Elloren so sehr. Sie ist nicht die typische Superheldin, sondern ein ganz gewöhnliches Mädchen, das behütet aufgewachsen ist. Der Krieg und Vogel jagen Elloren furchtbare Angst ein. Daher setzt sie alles daran, nicht in den Fokus von Marcus Vogel zu rücken. Doch Elloren muss sich jeden kleinen Erfolg hart erkämpfen und kommt dabei an ihre Grenzen. Im Angesicht der übermächtigen Kräfte des Dunkelstabs überkommen sie immer mehr Angst und Selbstzweifel. Denn sie ist nicht in der Lage, ihre Magie zu beherrschen. Laurie Forest baut geschickt Spannung auf, indem sie schon im ersten Viertel des Buches mit einem heftigen Plottwist alles zunichtemacht, was ich dachte, vorhersehen zu können. Mit dieser Wendung hatte ich in keinster Weise gerechnet und es war wie ein Schlag in die Magengrube.

An der Seite von Elloren taucht der Leser immer tiefer in die politischen Verstrickungen und den Krieg ein. Mit jedem neuen Puzzlestück offenbart sich nach und nach die Komplexität der Problematik hinter dem Hass der unterschiedlichen Rassen und Vogels Vormarsch. Denn auf sich allein gestellt ist jedes Volk dem Untergang geweiht. Besonders beeindruckend sind die verschiedenen komplexen Magiesysteme, die Laurie Forest geschaffen hat. In diesem Band erfährt der Leser nach und nach immer mehr über die Magie der einzelnen Völker. Das Buch endet wie gewohnt mit einem fiesen Cliffhanger, der es mir unmöglich macht, Band vier nicht zu lesen. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht.

FAZIT: Mit „Black Witch - Rebellion“ entführt Laurie Forest den Leser auf eine weitere spannende Reise voller Magie, Schrecken und Gefahren. Es gibt nur wenige Bücher, die gleichzeitig so atmosphärisch, düster und magisch sind. Ich habe mich in die Black Witch Reihe verliebt und auch der dritte Band ist für mich wieder ein Highlight-Buch. Vor allem liebe ich die unglaubliche Komplexität der Welt, der einzelnen Magiesysteme und der verschiedenen Völker. Ich würde diese Reihe daher dem Genre YA High Fantasy zuordnen. Und für mich ist diese Reihe tatsächlich eine der besten YA Fantasyreihen, die ich bisher gelesen habe. Du liebst komplexe Welten, politische Intrigen und starke Charaktere? Dann mach dich auf den Weg nach Gardnerien. Doch Vorsicht – eine neue schwarze Hexe wird sich erheben und ihre Kräfte sind unvorstellbar.

Bewertung vom 31.10.2024
Die Bibliothek am Mount Char
Hawkins, Scott

Die Bibliothek am Mount Char


gut

„Die Bibliothek von Mount Char“ ist mit Abstand das verrückteste Buch, das ich jemals gelesen habe. Zu Beginn hatte ich nur Fragezeichen im Kopf. Die Geschichte liest sich wie eine Aneinanderreihung zusammenhangloser Szenen, die immer abgefahrener werden. Es gibt einfach überhaupt keinen roten Faden, wodurch es sehr schwer bis nahezu unmöglich ist, einen logischen Zusammenhang zu erahnen. Während unseres Buddyreads hatte ich ständig Fragen. Hast du das verstanden? Was will der Autor damit aussagen? Und wem zum Teufel gehört die Lunge, die an der Wand klebt? Es gab beim Lesen unglaublich viele WTF Momente.

Einst kam ein Mann und nahm zwölf Kinder mit in seine Bibliothek, in der er die Geheimnisse des Universums hütet. Jedes Kind lernt einen Teil von dem, was ihr allmächtiger neuer Vater kann. Er lehrt sie Unglaubliches und verleiht den Kindern auf diese Weise Macht. Lob gibt es selten und seine Strafen sind grausam und voller Gewalt. Als Vater eines Tages verschwindet, bricht Chaos aus. Doch seine Adoptivtochter Carolyn hat einen Plan. Und für diesen wird sie alles tun, sogar über Leichen gehen.

Der Großteil des Buches verlangt dem Leser einiges ab. Man sollte auf keinen Fall einen nervösen Magen haben oder zartbesaitet sein. Bei vielen Szenen steht die Darstellung von exzessiver Gewalt und Blut im Vordergrund. Es wirkt fast so, als wäre der Autor im Wettbewerb mit sich selbst, wie er von Seite zu Seite mehr Blut und grausame Szenen aufs Papier bringen kann. Abgesehen von Unmengen an Blut sind mir echt viele Gedärme über den Weg gelaufen. Der Autor provoziert absichtlich mit vielen völlig überspitzten Szenen. Hier sei auch gesagt, dass die Brutalität auf einem wirklich hohen Level ist und Vater auch nicht vor heftiger Gewalt gegenüber den Kindern zurückschreckt. Es gibt viele ekelhafte Szenen und unglaublich grausame, verstörende Momente. Der Tod ist ein zentrales Thema und der Autor legt in Bezug auf die verschiedenen Todesarten und die Todesqualen sehr viel Kreativität an den Tag. Ob der wirklich sehr bildhafte Schreibstil des Autors nun Segen oder Fluch ist, wird wohl Ansichtsache sein.

Aber dann – im letzten Drittel legt der Autor eine gewaltige Kehrtwende hin. Aus vielen unzusammenhängenden Szenen wird ein großes Ganzes. Ich glaube, dass nur sehr wenige Autoren das schaffen, was Scott Hawkins hier vorlegt. Die Zusammenführung aller Szenen ist einfach nur grandios und absolut clever gestaltet. Auch die Welt, die der Leser gegen Ende des Buches betreten darf, ist einfach unglaublich und voller Wunder. Kreativ, magisch und fantastisch.

FAZIT: „Die Bibliothek von Mount Char“ absolut anders als alle Bücher, die ich bisher gelesen habe. Ich bin ehrlich, dieses Buch war überhaupt nicht das, was ich erwartet hatte. Ich liebe die Bücher von Christina Henry, habe früher Stephen King verschlungen und rätsel mit Vorliebe bei den Büchern von Fitzek mit, der bekanntlich auch um jede Menge Ecken denkt. Dieses Buch hier fühlte sich für mich an wie ein Horrortrip auf Drogen und für mich persönlich gab es zu viel explizite Gewaltdarstellung, die für die Auflösung in diesem Ausmaß nicht notwendig war. Aber dann kommt das Ende. Ich muss ja zugeben, dass der Autor mich mit dem letzten Drittel seines Buches absolut begeistern konnte. Ich liebe es, wie nach und nach ein großes Ganzes entsteht. Wie viele Überlegungen hinter all dem stecken, wie genial sich alles zusammenfügt. Auch der Weltenentwurf am Ende des Buches ist große Klasse und hat mich beeindruckt. Genie und Wahnsinn liegen ja bekanntlich nah aneinander und genau so fühlt sich dieses Buch an. Empfehlen würde ich dieses Buch allerdings nur hartgesottenen Lesern, die einiges abkönnen.

Bewertung vom 28.10.2024
Wo die Nacht verweilt
Poranek, A. B.

Wo die Nacht verweilt


ausgezeichnet

Da ich Märchen und Folklore liebe, musste ich „Wo die Nacht verweilt“ unbedingt lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Dieses Buch ist für mich ein richtiges Highlight. Mich konnte die Geschichte vollkommen in ihren Bann ziehen. Das märchenhafte Setting kombiniert mit dem bildhaften Schreibstil und der düsteren Atmosphäre hat seinen ganz eigenen Reiz. Liska lebt in einer Welt, in der Magie als etwas Böses gilt. Um nicht mehr in ständiger Angst leben zu müssen, schließt die junge Frau einen Pakt mit dem Leszy. Der dämonische Hüter des Waldes wird Liska all ihre Magie nehmen und sie zu einem normalen Menschen machen, wenn sie ihm für eine gewisse Zeit dient.

Dieses Buch konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Ich habe es innerhalb von wenigen Tagen verschlungen. Die Geschichte ist durch und durch märchenhaft und hebt sich von allen anderen aktuellen Büchern ab. Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank des wundervollen Schreibstils von A. B. Poranek sehr leicht gefallen. Die Autorin versteht es perfekt, ihrer Welt Leben einzuhauchen und Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Der Schreibstil ist poetisch, bildgewaltig, märchenhaft und atmosphärisch. Durch viele detaillierte Beschreibungen schaltet sich das Kopfkino ganz automatisch ein. Zudem ruft A. B. Poranek mit jedem Satz eine düstere Atmosphäre hervor, die sich um alle Bilder im Kopf legt, egal wie beschaulich sie anmuten. Die Autorin lädt geradezu ein, sich im verwunschenen Wald zu verlieren. Der Leser lernt im Laufe der Geschichte aber auch, hinter die Fassade zu blicken. Denn das Böse lauert zwar im Schatten, doch nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Oft ist das Böse Ansichtssache oder hängt vom Glauben ab. Ich habe es geliebt, auf welche Weise die Autorin slawische Folklore, Dämonen, Geister und magische Wesen mit der Handlung verwebt.

Die Geschichte braucht sehr viel Raum, um sich zu entwickeln und schreitet in der ersten Hälfte nur langsam voran. In der zweiten Hälfte zieht die Autorin das Tempo deutlich an und das Buch wird von Kapitel zu Kapitel dunkler und grausamer. Für mich ist „Wo die Nacht verweilt“ ein wundervoll düsteres Märchen mit Gothic Vibes. Den Leser erwarten zauberhafte Bilder, aber auch dunkle Magie, Leid und Schmerz. Das Ende des Buches hatte ich in keinster Weise vorhergesehen und es hat mich zu Tränen gerührt. Auch wenn es nicht das war, was ich erwartet hatte, passte das Ende doch perfekt zu dieser düsteren Geschichte. Die volle Punktzahl gibt es auch für die wunderschöne Gestaltung des Buches. Ich liebe den Farbschnitt und die Metallicveredelung auf dem zauberhaften Cover. Das Buch ist ein wundervolles Schmuckstück für mein Bücherregal.

FAZIT: Mit „Wo die Nacht verweilt“ entführt die Autorin A. B. Poranek den Leser auf eine märchenhafte Reise voller Magie, Schrecken und Gefahren. Es gibt nur wenige Bücher, die gleichzeitig so atmosphärisch, düster und märchenhaft sind. Obwohl die Handlung sehr lange eher ruhig verläuft, habe ich mich in das Buch verliebt und werde es auf jeden Fall ein zweites Mal lesen. Für mich ist „Wo die Nacht verweilt“ ein wunderschönes, außergewöhnliches Highlight-Buch. Du liebst Folklore, düstere Märchen und wolltest dich schon immer in einem gefährlichen, verwunschenen Wald verlieren? Dann schau dir diesen Einzelband unbedingt an. Aber sei gewarnt: Nicht jeder, der den Wald betritt, kehrt aus ihm zurück.