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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 186 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2025
Neues Glück auf dem kleinen Bücherschiff
Hansen, Tessa

Neues Glück auf dem kleinen Bücherschiff


ausgezeichnet

Zum dritten und letzten Mal entführt Tessa Hansen ihre Leserinnen und Leser mit „Neues Glück auf dem kleinen Bücherschiff“ auf die kleine Barkasse im Hamburger Museumshafen.
Lilly kommt zurück nach Hamburg, um sich um ihre Großtante zu kümmern, der es gesundheitlich nicht gut geht. Dabei handelt es sich um keine andere als die Stammkundin des „Kleinen Bücherschiffs“ Frau Tietgen, die täglich im Ohrensessel der schwimmenden Buchhandlung zu finden ist und über jeden Tratsch Bescheid weiß. So macht auch Lilly schnell Bekanntschaft mit der Besatzung der kleinen Buchhandlung – allen voran den Inhaberinnen Katja und Miri, aber auch dem neuen Mitteilhaber Pablo, der ihr Herz höherschlagen lässt. Das Angebot, auf dem Bücherschiff als Aushilfe tätig zu werden, nimmt Lilly gerne an. Während ihr Flirt mit Pablo immer intensiver wird, muss sich Lilly auch ihrer Vergangenheit stellen, denn eigentlich möchte sie sich nicht fest binden und Hamburg schnellstmöglich wieder verlassen, sobald es ihrer Tante wieder besser geht.
Der Autorin gelingt es wie bereits in den Vorgängerbänden dieser Trilogie, dass man sich als Leser von Beginn an sofort wieder wohl fühlt in der Geschichte.
Die heimelige Atmosphäre in der kleinen Buchhandlung ist einfach nur schön und ich würde selber gern mal in einer der Nischen Platz nehmen und ein Buch zur Hand nehmen.
Ich habe mich beim Lesen richtig gefreut, liebgewonnene Charaktere wieder zu treffen und deren Geschichten weiter zu verfolgen, aber auch die neue Liebesgeschichte zwischen Lilly und Pablo, die natürlich wieder nicht ohne Höhen und Tiefen ausgekommen ist, zu begleiten.
In diesem Teil waren einige sehr emotionale Momente und auch traurige Abschiede dabei, die aber zum Leben genauso dazugehören wie Liebe und Freundschaft.
Als sehr gelungen empfand ich die wohlplatzierten Buchempfehlungen, wobei ich mich am meisten darüber gefreut habe, die Lichterhaven-Reihe von Petra Schier zu entdecken, die ich selber gerne lese. Einige Autoren und Empfehlungen habe ich mir sogar auf meine Liste gesetzt.
Auch der Beruf der Buchhändlerin und deren Anforderungen wurden in diesem Buch sehr gut beschrieben. So einfach wie manch einer sich diesen Beruf vorstellt, scheint er nicht zu sein.
Tessa Hansen ist es mit dieser Reihe durchweg gelungen, mir ein wohliges Gefühl zu vermitteln.
Ich kann diese somit nur empfehlen und es gibt klare 5 von 5 Sternen. Ich schließe mit den Worten:
„Jeder Tag ist der perfekte Tag, um Bücher zu kaufen!“

Bewertung vom 19.03.2025
If We Were Gods
Große, Lara

If We Were Gods


ausgezeichnet

Für Olivia erfüllt sich ein langersehnter Traum. Sie erhält ein Stipendium für die Arcane Academy und darf dort die Arkanen Ebenen studieren. An der renommierten Hochschule in Schottland wird sie Teil einer 6-köpfigen Expeditionsklasse, die unter der Leitung ihres Professors Max Goodwill schnell zur besten und aussichtsreichsten Klasse ihres Semesters aufsteigt. Als sich ihnen die Möglichkeit eröffnet, bis auf die letzte der Arkanen Ebenen vorzudringen, schmiedet die Gruppe unter Führung von Milo Sinclair den gefährlichen Plan, die Arkanen Ebenen bis über ihre erlaubten Grenzen hinaus zu erforschen. Doch keiner weiß, was sie auf der untersten Ebene erwartet. Ist das vollkommene Streben nach der Macht über Leben und Tod den geforderten Einsatz wirklich wert?
In ihrem Dark-Academy-Roman „If we were Gods“ erschafft Lara Große eine spannende und beeindruckende magische Welt.
Schon das Cover dieses Buches ist wunderschön anzusehen und spiegelt die Ehrwürdigkeit und Macht der Akademie wider, aber auch die Faszination der Magie, die den Arkanen Ebenen innewohnt.
Der Schreibstil ist flüssig und bildgewaltig. Die Atmosphäre sowohl der schottischen Highlands als auch der Akademie wurde sehr gut eingefangen, sodass ich mich jederzeit mitten im Geschehen wähnte.
Olivia als Ich-Erzählerin ist eine Studentin aus Prag, die nicht wie die anderen Studierenden aus reichem Hause stammt, sondern ihr Leben lang für ihre Stellung kämpfen musste. Um endlich dazu zu gehören, nimmt sie es mit der Wahrheit nicht so genau, ist jedoch die ganze Zeit eine sehr authentische sympathische Protagonistin. Ihre inneren Konflikte sind spürbar und man kann nachvollziehen, dass sie Dinge tut, die moralisch zu denken geben, um endlich Teil einer Gruppe zu sein und diese Zugehörigkeit nicht wieder zu verlieren.
Ihre Mitstreiter sind allesamt talentierte Schüler aus angesehenen Arkaner-Familien. Die Gruppendynamik, die persönlichen Entwicklungen, Emotionen und Handlungen waren sehr gut dargestellt. Ein klein wenig hat mir die Entwicklung der Gefühlswelt im Bezug auf Liebesbeziehungen zwischenzeitlich gefehlt, wurde aber zum Ende hin immer besser und durch andere viel wichtigere Fragen abgelöst.
Die unterschwelligen Spannungen sowie die Geheimnisse, die jeder in der Gruppe vor den anderen verbirgt, machen die Handlung zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Die erschaffene Magiewelt war für mich neu und sehr faszinierend. Die Beschreibung der unterschiedlichen Ebenen war spannend zu verfolgen und hat mich in ihren Bann gezogen.
Das Ende ist gelungen und lässt Raum für die eigene Fantasie, was ich als Abschuss dieses Einzelbandes als sehr passend empfunden habe.
Fazit:
Ein Fantasy-Buch, welches nicht nur durch seine neue faszinierte Magiewelt besticht, sondern auch durch zwischenmenschliche Themen, die der Geschichte eine spannende und tiefgründigere Form verleihen.
Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.03.2025
Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1
Johnsrud, Ingar

Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1


ausgezeichnet

Die Wahl für das norwegische Parlament steht kurz bevor, doch gleichzeitig befindet sich das Land in akuter Terrorgefahr. Das Ermittlerduo Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen unter Hochdruck einen rechtsextremistischen Anschlag mit dem hochgiftigen Rizin abzuwenden und damit unzählige Menschenleben zu retten. Doch die Ermittler tappen vollkommen im Dunkeln, auf welche Ziele es die Terroristen abgesehen haben könnten.
Gleichzeitig ist der Wahlkampf mit seinen Ränkespielen in vollem Gange und das Land kommt nicht zur Ruhe.
„Echokammer“ ist der Auftakt einer Thriller-Trilogie vom norwegischen Autor Ingar Johnsrud
Mit seiner hochaktuellen Thematik und rasant-spannenden Schreibweise hat mich der Autor von Beginn an in seinen Bann gezogen.
Die Beschreibungen des norwegischen Wahlkampfes, den Intrigen und Strategiespielen rund um die Machtpositionen innerhalb der politischen Parteien waren so authentisch und realistisch beschrieben, dass man fast dachte, man würde Nachrichten aus dem aktuellen Zeitgeschehen verfolgen.
Auch die Hintergründe der rechtsextremistischen Szene, die Beweggründe von Jugendlichen, die es in dieses Milieu zieht, die Unzufriedenheit von großen Bevölkerungsteilen mit der aktuellen Politik, die immer häufiger zu solchen extremen Gruppen führt, waren greifbar dargestellt und erschreckenderweise kann man sich ähnliche Szenarien plausibel auch in anderen demokratischen Ländern sehr gut vorstellen.
Zu Beginn der Lektüre musste ich mich sehr konzentrieren, um die sehr umfangreich auftretenden Namen aus Politik, Fernsehen und Polizeiapparat nicht durcheinanderzuwürfeln, aber mit der Zeit konnte man die handelnden Personen gut zuordnen.
Die Hauptermittler Liselott Benjamin und Martin Tong waren mir beide sympathisch und es klang in diesem ersten Band auch schon teilweise ein Stück ihrer Hintergrundgeschichten an. Ich gehe davon aus, dass wir von den beiden noch einiges in den Folgebänden erfahren werden.
Die Spannung hielt über das gesamte Buch an und der Autor hat es geschafft, mich mit einigen Twists zum Schluss hin noch zu überraschen.
Auch der Cliffhanger zum Schluss lässt auf einen weiteren spannenden Teil hoffen. Ich werde dieser Thriller-Reihe auf jeden Fall treu bleiben, da dieser erste Band mich vollkommen überzeugt hat. Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.03.2025
Die Herde
Winter, Thilo

Die Herde


sehr gut

Mit „Die Herde“ erscheint bereits der dritte Öko-Thriller aus der Feder von Thilo Winter.
Der schwedische Zoologe Peter Danielsson, der sich auf den Schutz der Zwerggänse spezialisiert hat, setzt sich in der chinesischen Provinz Kunming dafür ein, dass ein riesiges Staudammprojekt verhindert wird, um die Auswirkungen auf Flora und Fauna in der Umgebung zu minimieren. Die erste Begegnung mit der verantwortlichen Bau-Ingenieurin Sui Dayan fällt demzufolge eher unterkühlt aus. Doch als sie die Nachricht von einer asiatischen Elefantenherde erhalten, die sich aus ihrer Heimat in einem Nationalpark auf den Weg nach Norden gemacht hat und dabei sowohl Dörfer als auch Menschen in Gefahr bringen, ist eine Zusammenarbeit der beiden notwendig und wichtig. Die anfängliche Faszination für die Tiere schlägt schnell in Angst und Schrecken um und Peter versucht alles, um die Tiere vor dem sicheren Abschuss zu retten und die Ursache für ihr seltsames Verhalten herauszufinden. Doch nicht nur in China verhalten sich die Tiere seltsam, sondern überall auf der Welt – Affen in Bangkok, Grackeln in Texas usw.
Das Cover des Thrillers ist sehr gelungen und passt zur Geschichte.
Wie gewohnt gelingt es Thilo Winter mit seiner lebendigen und bildlichen Schreibweise, mich direkt in die Geschichte zu holen.
Durch kurze Kapitel und immer wieder wechselnde Perspektiven wird man in den Sog der Handlung gezogen und ist förmlich gezwungen weiterzulesen, um mehr zu erfahren.
Charaktere gab es in diesem Roman viele, doch die Hauptcharaktere blieben mir tatsächlich etwas fremd und zu blass und in ihrem Handeln konnte ich manches nicht ganz nachvollziehen.
Was mir in diesem Buch gefehlt hat, war der Thrill-Effekt. Die Spannung war für mich von Anfang an nicht wirklich vorhanden. Es war zwar eine interessante Geschichte und dem Autor ist es gelungen, meine Aufmerksamkeit zu erhalten, doch der übliche Nervenkitzel oder die Aufregung, die ich beim Lesen eines Thrillers spüren möchte, kam leider nicht auf.
Auch das Rätseln um die mögliche Ursache für das seltsame Verhalten der Tiere wurde mir leider genommen, da es innerhalb der Handlung so gut wie keine Hinweise darauf gab. Man konnte sich zwar denken, dass die einzelnen Handlungsstränge einen Zusammenhang haben müssen und ich hatte auch zwischendurch bereits den richtigen Riecher, aber mir fehlte auch hier die Spannung und ein Twist in der Handlung.
Die Auflösung war zwar schlüssig, aber etwas eilig erklärt und für mich nicht ganz zufriedenstellend.
Sehr gelungen war das Nachwort des Autors, welches noch einmal auf die wahren Begebenheiten hinweist, die dem Roman zugrunde liegen und mich persönlich nachhaltig zum Nachdenken angeregt hat. Nicht die Tiere sind schuld an ihrem seltsamen Verhalten, sondern der Mensch, der immer wieder in die Lebensräume der Tiere eingreift, diese massiv verändert und sich am Ende wundert, wenn diese sich nicht anpassen können.
Somit ist die Botschaft, die dieser Roman vermittelt, sehr wichtig.
Als Thriller würde ich das Buch nicht bezeichnen. Es ist eher ein Abenteuerroman, den es lohnt zu lesen und er bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 06.03.2025
Niemand hat es kommen sehen
Lerchbaum, Gudrun

Niemand hat es kommen sehen


gut

Ein Jahr lang war Maria Arnold aus ihrem Heimatdorf verschwunden, als sie plötzlich zurückkehrt und scheinbar keine Erinnerung an die Zeit ihres Verschwindens hat. Doch warum ist sie nach dem Tod ihrer Mutter, die sie jahrelang aufopferungsvoll gepflegt hat, so plötzlich verschwunden und was ist in der Zeit ihres Fernbleibens tatsächlich geschehen?
Als das Ermittlerteam Theo Nebel und Melanie Ramsauer versuchen einen Mordfall aufzuklären, bei dem eine Verbindung zu Maria hergestellt werden kann, kommen immer mehr Fragen auf, doch Maria bleibt weiterhin stumm. Kann sie sich wirklich nicht erinnern oder würde sie sich selber belasten, wenn sie etwas sagt? Ist Maria Täterin oder Opfer?
Mit dem Kriminalroman „Niemand hat es kommen sehen“ von Gudrun Lerchbaum erscheint der Nachfolgeband zu „Zwischen euch verschwinden“.
Nach dem Lesen des vorliegenden Romans bin ich der Meinung, dass man den Vorgänger durchaus vorab lesen sollte, um die hier nur angedeuteten Vorfälle etwas näher in Erfahrung zu bringen und damit gegebenenfalls Zusammenhänge und Hintergründe besser zu verstehen, die somit teilweise nur oberflächlich und damit auch lückenhaft dargestellt werden.
Mit dem Schreibstil der Autorin bin ich von Anfang an nicht ganz warm geworden. Die Protagonistin blieb mir leider fremd, da die verwendete Sprache teilweise sehr hochgestochen war und gerade in der ersten Hälfte des Romans in meinen Augen viel zu viele aktuelle Themen fast zwanghaft thematisiert wurden, die für den Fortgang der Handlung keinerlei Rolle spielten.
Die Figur der Maria und deren Bedeutung für das Frauenbild wurde für mich ebenfalls nicht ganz klar. Da Maria selber sich nie wirklich zu ihrer Zeit geäußert hat und man somit immer nur andeutungsweise ihre Rolle erahnen konnte, bleibt bis zum Schluss unklar, ob sie nun nur die aufopferungsvolle pflegende und nie gesehene stille Frau war oder sich doch gewehrt hat.
Manch einer mag diese Art der Erzählung, mich hat es leider nicht ganz abgeholt.
Während der Anfang für mich eher zusammenhanglos war, wurde es in der zweiten Hälfte besser und die einzelnen Erzählstränge haben sich zu einem Ganzen gefügt. Das Ende war ganz nett, sodass ich diesen Roman für mich im Mittelfeld einordnen würde.
Von mir gibt es 3 Sterne, da der Ansatz sicher Potential für mehr Tiefgang und eine bessere Umsetzung hätte, die mich mehr mitreißen würde. Hängenbleiben wird die Geschichte wohl leider nicht sehr lange in meinem Kopf.

Bewertung vom 27.02.2025
Don't Let Her Stay
Sanders, Nicola

Don't Let Her Stay


ausgezeichnet

„Don´t let her stay – Wenn das Böse Einzug hält“ ist ein spannungsgeladener Thriller von Nicola Sanders.
Joanne lebt zusammen mit ihrem Mann Richard und ihrer 5 Monate alten Tochter Evie in einem großen wunderschönen Landhaus weit weg von London. Die kleine Familie hat alles, was sie sich wünschen kann und Joanna keinen Grund zu klagen. Doch als die 20-jährige Chloe, Tochter aus erster Ehe von Richard, bei ihnen unverhofft einzieht, ändert sich alles.
Sie bietet an, längerfristig zu verweilen und Joanne bei der Sorge um die kleine Evie zu unterstützen, doch in Joanne reift immer mehr das Gefühl, dass mit Chloe etwas nicht stimmt. Oder ist es Joanne selber, die langsam den Verstand verliert?
Bereits das Cover des Thrillers hinterlässt ein mulmiges Gefühl und genauso ist der Schreibstil der Autorin.
Von Beginn an wird eine unterschwellige Spannung aufgebaut.
Wie oft ich mich in diesem Thriller über die perfiden Spielchen von Chloe geärgert, mich gleichzeitig jedoch gefragt habe, ob vielleicht doch alles ganz anders ist, kann ich nicht zählen. Der Autorin gelingt es, ihre Protagonisten, deren Vergangenheit und Gefühlsregungen geschickt zu verweben, sodass man als Leser zwischenzeitlich an seinem eigenen Urteil zweifelt.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da mich die Story so sehr gefesselt hat und ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.
Das Ende ist grandios – ich hatte es zwar die ganze Zeit vermutet, war jedoch trotzdem geschockt.
Fazit:
Ein absoluter Pageturner mit einigen Twists. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Thriller-Highlight!

Bewertung vom 12.02.2025
Der Seher
Haller, Elias

Der Seher


sehr gut

Mit „Der Seher“ ist der mittlerweile 7. Band aus der Arne-Stiller-Thriller-Reihe von Elias Haller erschienen.
In Dresden wird bei Bauarbeiten im Zwinger ein Mann bei einem blutigen Streit schwer verletzt. Die Ermittlungen ergeben, dass dieser auf der Suche nach einer Zeitkapsel war. Der Inhalt dieser offenbart Furchtbares – Knochen eines Säuglings - und lässt die Ermittler einen lange Zurückliegenden Fall wieder aufrollen.
Der Kriminaloberkommissar und Kryptologe Arne Stiller wird zu dem Fall hinzugezogen, da sich auf der Zeitkapsel eine Chiffre befindet. Doch noch bevor dieser den Code knacken kann, wird ein weiteres Baby entführt und die Zusammenhänge zum damaligen Fall vor 17 Jahren werden immer offensichtlicher.
Die Zeit spielt gegen die Ermittler. Was Arne Stiller in diesem Moment wohl als allerletztes gebrauchen kann, ist ein Hellseher, der seine Hilfe bei der Auflösung des Falles und der Suche nach dem Täter anbietet.
Wie bereits bei den vorherigen Bänden dieser Reihe gelingt es Elias Haller mit seiner packenden Schreibweise, dass man sofort im Fall drin ist und man von Beginn an miträtselt, was hinter der Tat und dem Motiv des Täters stecken könnte.
Dabei habe ich immer wieder Theorien aufgestellt, verworfen und wurde zum Ende hin von der Auflösung dann doch wieder mal überrascht.
Bei dieser Thriller-Reihe gefällt mir sehr gut, dass man die Entwicklung der einzelnen Charaktere in ihrem Lebenslauf weiterverfolgen kann. So geht Inge, die langjährige Arbeitskollegin von Arne Stiller, nun in Pension. Für alle eine Umstellung.
Arne Stiller ist wie üblich unangepasst und unkonventionell. Auch wenn mir seine Sprüche der Privatreligion Jalta Sinn auch in diesem Teil mal wieder nicht wirklich viel Sinn ergaben, gefällt mir seine Vorgehensweise und dass er sich von den Regeln nicht davon abhalten lässt, seinem Instinkt zu vertrauen.
Die junge Kommissaranwärterin Sandy Rosenberg hat mich im gesamten Verlauf der Geschichte etwas zwiegespalten. Sie ist auf der einen Seite eine fähige Anwärterin, die definitiv eine Spürnase für das Lösen von Fällen besitzt, wird aber leider mit zahlreichen Klischees der jungen Generation belegt und benimmt sich auch in vielen Situationen sehr unprofessionell. Ich bin gespannt, ob wir sie in den nächsten Bänden als ausgelernte Kommissarin als neue Kollegin an der Seite von Arne Stiller erleben dürfen.
Die Thematik mit Babyleichen und der Entführung von Kindern ist keine leichte Lektüre und ging mir an manchen Stellen ziemlich an die Nieren.
Alles in allem war es aber wieder eine sehr interessante Geschichte, die zum Schluss nochmal richtig spannend wurde.
Ich habe diesen Thriller innerhalb von 2 Tagen gelesen. Das spricht eindeutig für ein gutes Buch!
Fazit:
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen aufgrund kleinerer Schwächen in der Charakterisierung einzelner Personen. Die Story an sich fand ich wieder sehr spannend!
Ich freue mich auf den nächsten Fall von Arne Stiller!

Bewertung vom 12.02.2025
If the Moon Triumphs
Schaper, Fam

If the Moon Triumphs


ausgezeichnet

Eine Hexe braucht einen Zirkel, aber was ist, wenn man eigentlich keine Hexe sein will und Kräfte besitzt, die anderen nur schaden?
In „If the moon triumphs“ von Fam Schaper will Lilith keine Hexe mehr sein. Sie hat ihren Hexenzirkel verlassen, ihrer Magie abgeschworen und versucht ein normales Leben zu leben. Doch nach einem One-Night-Stand mit dem attraktiven Studenten Marek verwandelt sich dieser in einen Werwolf und die Sonne verschwindet. Die Nacht und der Winter scheinen nicht enden zu wollen und Lilith ist gezwungen, sich ihrer Magie zu stellen. Gemeinsam mit Marek und ihren Freunden versuchen sie einer Verschwörung auf die Spur zu kommen. Jemand will die Menschheit auslöschen. Doch wer ist hier Freund und wer Feind? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn die Freunde haben nur bis zum nächsten Vollmond Zeit, dem Rätsel auf die Spur zu kommen und den Untergang der Menschheit zu verhindern.
Der Schreibstil des in sich abgeschlossenen Fantasy-Romans ist sehr bildlich und flüssig.
Die Stadt Prag mit ihren Gassen und ihrem Kopfsteinpflaster, aber auch die düstere Atmosphäre konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Lillith als Ich-Erzählerin kommt einem im Laufe der Geschichte sehr authentisch und nahbar vor. Ihre Gefühls- und Gedankenwelt konnte ich sehr gut nachvollziehen und sie war mir von Beginn an sympathisch.
Auch Marek ist eine tolle Hauptfigur. Jedoch merkt man bei ihm von Anfang an, dass er Dinge verheimlicht, die für die Story mit Sicherheit noch eine Rolle spielen.
Sehr gefallen haben mir die Nebenfiguren – allen voran Dario, der mir sehr ans Herz gewachsen und für mich definitiv eine der Lieblingsfiguren in diesem Roman geworden ist!
Die Charakterentwicklung und dabei auch einige überraschende Wendungen fand ich sehr gelungen.
Auch an emotionaler Tiefe fehlt es dem Roman keineswegs.
Die Mischung von nordischer Mythologie, Hexen und Werwölfen war perfekt.
Für mich war die Botschaft in diesem Roman auch eine sehr wichtige – Liebe und Freundschaft sind stärker als Hass!
Fazit:
Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen für diesen sehr unterhaltsamen und spannenden Fantasy-Roman und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.02.2025
Die verborgene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.4
Lane, Soraya

Die verborgene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.4


gut

„Die verborgene Tochter“ ist Band 4 der achtteiligen „Die verlorenen Töchter“-Reihe von Soraya Lane.
Alle Bände begleiten jeweils eine junge Frau auf der Suche nach ihrer Familiengeschichte und können somit unabhängig voneinander gelesen werden.
In jedem Band ist die Geschichte in zwei Zeitebenen unterteilt.
In diesem Band begleitet man in der Gegenwart Georgia, der von einem Anwalt eine kleine Schachtel mit einem Saphir und einem Zeitungsausschnitt ausgehändigt wird, welche eigentlich ihre Großmutter zu Lebzeiten erhalten sollte. Erst nach Monaten macht sie sich auf die Suche nach der Herkunft des wunderschönen Edelsteins, welcher sie an den Genfer See führt. Dort trifft sie auf den Juwelier Luca. Dieser sucht seit vielen Jahren den fehlenden Stein, der einst aus dem Diadem der italienischen Königsfamilie entnommen wurde.
Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Geschichte, die hinter dem Edelstein steckt.
Im zweiten Erzählstrang verfolgt der Leser Delphine, die in einer lieblosen Ehe gefangen ist und mit ihren Kindern von Italien nach Genf umziehen muss. Nachdem sie bereits glaubt, für immer ohne Liebe bleiben zu müssen, um dem Ruf der Familie nicht zu schaden und den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen, begegnet ihr Florian – ein Mann, der sofort ihr Herz gewinnt.
Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Delphine!
Der Schreibstil von Soraya Lane ist sehr flüssig und gut lesbar, sodass ich zügig durch die Seiten geflogen bin.
Die Geschichte von Delphine und Florian hat mich emotional sehr berührt und war sehr gut aufgebaut. Ganz anders war es für mich jedoch mit der Gegenwartsgeschichte. Hier konnte ich mit der Liebesgeschichte von Georgia und Luca leider von Beginn an emotional nichts anfangen. Es war mir zu flach, zu schnell und auch zum Schluss hin alles zu gewollt und schnell erzählt.
Das führte leider auch dazu, dass ich zwar sehr gern die Seiten gelesen habe, die von der Vergangenheit berichtet haben, aber die Seiten über die Gegenwart fast nur überflogen habe.
Die Geschichte rund um den fehlenden Edelstein und was dahintersteckt, war leider auch zu durchschaubar. Da fehlte mir ein bisschen das Rätselhafte und die Spannung.
Das Flair rund um den Genfer See kam leider auch nicht wirklich rüber. Da ich bereits viele weitere Geschichten dieser Art kenne, welche mich richtiggehend dazu verleitet haben, neue Urlaubsziele für mich zu entdecken, finde ich das sehr schade, da an dieser Stelle definitiv viel Potential verloren gegangen ist.
Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, aber es hat mich leider nicht dazu bewogen, dass ich unbedingt die vorhergehenden Bände kennenlernen möchte. Schade!
Fazit:
Wer Liebesgeschichten und Geschichten in zwei Zeitebenen mag, ist hier richtig, darf jedoch keine überraschenden Wendungen oder hohe Spannung erwarten.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen!

Bewertung vom 30.01.2025
TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG
Maria Heinrich

TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG


sehr gut

„Tödliche Intelligenz“ ist bereits der 3. Band aus der Thriller-Reihe „Kein-Normaler-Arbeitstag“ von Maria Heinrich.
In dem Thriller begleitet der Leser die IT-Spezialistin Ana Rubin, die mittlerweile den Aufstieg zur Bereichsleiterin geschafft hat und gemeinsam mit ihren Kollegen den Testlauf für ihr Projekt über künstliche Intelligenz zu einem erfolgreichen Abschluss bringen will.
Doch nachdem es zu einem Hackerangriff sowie einem tödlichen Zwischenfall gekommen ist, wird Ana nicht nur Zeugin, sondern rückt scheinbar auch selber in den Fokus der Ermittlungen.
Doch wer steckt hinter der Cyberattacke? Wer will dem Projekt schaden und geht dabei sogar über Leichen?
Um ihre Unschuld zu beweisen, macht sich Ana selber auf die Suche nach der oder den Tätern und begibt sich damit unbewusst in große Gefahr.
Der Autorin Maria Heinrich gelingt es durch einen angenehmen Schreibstil die Spannung in der Handlung hochzuhalten. Diese steigert sich zum Schluss hin, sodass man das Buch auch kaum aus der Hand legen kann, bis man weiß, wie alles zusammenhängt.
Der Wiener Flair und das Einweben österreichischen Sprachgebrauchs hat mich an manchen Stellen etwas irritiert, aber den Lesefluss an sich nicht gestört. Es war sogar sehr passend, da der Thriller in Korneuburg in Österreich spielt.
Ana Rubin ist eine interessante Persönlichkeit, von der ich leider in diesem Teil gar nicht so viel erfahre. Da ich die ersten beiden Teile der Reihe vorab nicht gelesen habe, weiß ich nicht, ob man dort ein bisschen mehr über sie und ihre persönlichen Hintergründe erfährt. So blieb sie mir etwas unnahbar.
Ihre Alleingänge waren für mich an manchen Stellen – gerade auch zum Ende hin – etwas zu übertrieben, da sie sich bewusst in Gefahr begeben hat und dies in der Realität mit Sicherheit anders laufen würde.
Sehr gut fand ich die Erläuterungen rund um die KI, die nicht zu technisch waren. Man konnte diese gut nachvollziehen.
Was mich etwas gestört hat, waren die vielen Zuständigkeiten, die mich anfangs auch etwas aus dem Fluss gebracht haben.
Für mich war die Lösung des Falls tatsächlich schon relativ früh sichtbar. Allerdings war ich mir bis zum Schluss nicht sicher, ob ich mit meiner Idee, wer hinter den Aktionen steckt, tatsächlich richtig liege und wurde von einigen Dingen trotzdem noch überrascht.
Fazit:
Es ist ein spannender, gut durchdachter Thriller, der ein hochaktuelles Thema mit kontroversen Gesichtspunkten beleuchtet und nur ein paar kleinere Schwächen aufweist. Daher gibt es 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!