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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
gagiju
Wohnort: 
Kaiserslautern

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2025
Great Big Beautiful Life
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


ausgezeichnet

Ich war begeistert von "Book Lovers" von Emily Henry, aber diese Buch hat mich nicht so gepackt, wobei es mir schwer fällt, das an Details festzumachen. Es ist leicht und flüssig zu lesen, aber so einen richtigen Sog hat es für mich nicht entwickelt.

es werden zwei Geschichten erzählt, zum einen eine Art "Enemies to lovers" zwischen zwei Journalisten, die sehr romantisch, manchmal hart an der Grenze zum Kitsch, aber mit geschmackvollen erotischen Szenen und ohne große Krisen verläuft.

Die Geschichte um die zu biographierende Margaret finde ich fast interessanter, auch wenn die beschriebenen Familien-Dynastie-Historien etwas ermüdend und verwirrend sind. Es kommen viele Väter, Großväter, falschen Väter, Adoptivväter, Cousinen vor... ein Personenverzeichnis oder einen Stammbaum hätte ich mir da sehr gewünscht, zumindest für die Menschen, deren Herkunft nicht im Dunklen bleiben musste.

Am Schluss wir für meinen Geschmack zu viel und manches zu schnell abgehandelt bzw. nicht richtig ausgegoren.

Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück.

Teils hat es Spaß gemacht, es zu lesen, teils fand ich es zäh.

Nicht die Emily Henry, die ich kannte. Sie schreibt ja im Nachwort, dass sie etwas Neues probieren wollte. Das finde ich prinzipiell nicht schlecht, aber vielleicht wäre wirklich Margarets Geschichte alleine und anders erzählt besser gewesen. Oder man hätte das Ganze aus Margarets Sicht und nicht aus Alices Sicht erzählen sollen.

Wie gesagt, Ratlosigkeit...

Bewertung vom 16.06.2025
Very Bad Widows
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


sehr gut

Ich kannte die Autorin nicht, mich hat das Cover in den fröhlichen sommerlichen Farben angesprochen, und ich bin ein großer Fan böser Frauenkrimis á la Ingrid Noll. So etwas in der Richtung hatte ich auch erwartet, aber Sue Hincenbergs schreibt ein völlig anderes Buch.

Zwar ist die Thematik auf den ersten Blick ähnlich aber schon der Stil ist hier ganz anders, alles in eine luftig-leichte Sprache mit manchmal nur sehr subtil bösartigen Untertönen verpackt.

Die Männer wirken auf den ersten Blick so trottelig und unliebenswert und verschlagen, dass man kein großes Mitleid mit den Plänen der Witwen in spe verspürt. Das alles ändert sich jedoch, und zwar mehrmals im Verlauf der Geschichte, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, manchmal sogar die gleiche Szene aus unterschiedlichen Sichtweisen.

Das macht das Ganze spannend und sehr amüsant, aber streckenweise auch verwirrend. Ich musste manche Passagen mehrmals lesen, um nicht den Überblick zu verlieren.

Sehr gut gefallen hat mir, wie liebevoll die einzelnen Agierenden ausgestaltet sind, man ist richtig mittendrin dabei - und irgendwie mochte ich sie alle...

Mehr Komödie als Krimi, aber sehr schön!

Bewertung vom 11.06.2025
Das Teufelshorn
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


ausgezeichnet

Die Autorin kannte ich nicht, aber ich mag Mallorca, ich mag Krimis, und da Diogenes für mich für Qualität bürgt, habe ich zu diesem Buch gegriffen.



Es hat mir von Anfang bis Ende viel Spaß gemacht, Isabel zu begleiten. Die Atmosphäre im touristisch belasteten, aber dennoch zweifellos schönen Mallorca ist sehr anschaulich geschildert. Auch die Personen werden schnell lebendig.



Gut gefallen haben mir die ausführlichen Naturbeschreibungen, die ich keinesfalls zu langatmig fand. Sie geben dem Roman einen ganz besonderen Touch und machen deutlich, wie schön diese touristisch teils überfrachete und missverstandene Insel eigentlich ist.



Auch Isabel als Ermittlerin, die eigentlich mit der Vermietung von Ferienimmobilien befasst ist, liegt sehr auf meiner Linie. Sie ist klug und löst ihre Fälle auf eine nachdenkliche, ruhige, aber dennoch eigenwillige Art.



Ich würde mich sehr freuen, wenn es einen Folgeband gäbe - oder gerne auch mehrere.

Bewertung vom 09.06.2025
Eine Welt nur für uns
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


sehr gut

Das Cover vom schönen romantischen französischen Strand führt einen in die Irre. Wenn man daraufhin einen Wohlfühlroman erwartet und den Klappentext nicht ausführlich liest, wird man enttäuscht sein.

Die Autorin ist für mich ganz neu.

Ich hatte anfänglich Probleme, mich in das Buch hinein zu finden. Auch wenn die einzelnen Charaktere gut eingeführt und geschildert werden, sind sie mir zunächst fremd geblieben.

Es herrscht zunächst eine beklemmende Atmosphäre, voller Unverständnis, Distanz und sogar Hass.

Erst im Verlauf der Geschichte werden Emotionen und Annäherungen deutlich, eine Liebesgeschichte wird eingewoben, und es schimmert Hoffnung zwischen den Zeilen auf.

Auch wenn ich so viele Details über das Minenräumen gar nicht wirklich wissen wollte, so hat mich das Buch vor allem nach der zweiten Hälfte gepackt, und ich fand es insgesamt wertvoll zu lesen.

Bewertung vom 03.06.2025
Zypressensommer
Simon, Teresa

Zypressensommer


ausgezeichnet

Dieses Buch lebt für mich tatsächlich davon, dass die Autorin es in unnachahmlicher Weise versteht, Helles und Dunkles so zu mischen, dass man als Leser abwechselnd in ein düsteres Kapitel der historischen Vergangenheit taucht, dann wieder hautnah eine sehr romantische Liebesgeschichte mit erlebt. Und alles ist verbunden durch zwei Familien, die zusammen gehören und doch nicht, die überleben wollen und glücklich sein, die kämpfen müssen dafür in vielerlei Hinsicht.

Das alles ist großartig geschildert, auf verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven in einer leicht verständlichen flüssigen Sprache, mit wunderbaren Landschaftsbeschreibungen und einem Spannungsbogen, der wirklich bis zum Ende hält.

Besonders hervorheben möchte ich die zugrundeliegenden akribischen historischen und kulturellen Recherchen der Autorin, durch die man als Leser auch "ganz nebenbei" viel erfährt und lernt.

Supergute Unterhaltung mit Tiefgang und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.05.2025
Wilde Berge des Balkan
Schlosser, Antonia;Kestler, Katharina;Bartelmus, Lisa

Wilde Berge des Balkan


ausgezeichnet

Das ist das erste Buch, das ich von den bzw. über die Bergfreundinnen gelesen habe, und ich bin sehr angetan davon.

Meine eigentliche Motivation bestand in einer geplanten Wanderreise nach Albanien, die ich inzwischen leider wegen eines gebrochenen Fußes absagen musste. Insofern kann ich leider die geschilderten Eindrücke nicht nacherleben oder verifizieren, zumindest nicht in den nächsten Monaten.

Aber es hat mir viel Spaß gemacht, die drei Frauen - die ja eigentlich fünf Frauen + drei Männer waren - auf ihrem Weg zu begleiten, mit ihnen zu wandern, zu hoffen, zu fürchten (der Bär, der Hund....), zu leiden (der Schuh, die Beine...) und viele wunderbare und manchmal auch frustrierende (der Regen, der Müll..) Eindrücke zu teilen.

Mir persönlich hat die Mischung aus "Reiseführer" über den Trail und sehr persönlichen Dingen gerade gut gefallen, auch dass die Tour aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben wird und dass auch einige Einheimische zu Wort kommen.

Was man an sachlichen Infos vielleicht noch hätte hinein packen können, wurde meiner Meinung nach durch die persönlichen und emotionalen Erlebnisse aufgewogen - das ist halt Geschmackssache.

Gewünscht hätte ich mir, dass es noch mehr Fotos gegeben hätte und dass diese quer durch das ganze Buch und passend zu den einzelnen Reiseetappen verteilt gewesen wären.

Ansonsten eine absolute Leseempfehlung von mir, und gerne mehr davon!

Bewertung vom 04.05.2025
Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Ich habe schon zwei der Bücher von Lenz Koppelstätter gelesen und bin auch in diesem Buch wieder sehr angetan davon, wie er das Flair am touristischen, aber doch auch eigenwillig italienischen Gardasee einfängt.

Das Cover spiegelt mit seinen tiefen Blautönen und der wunderschön begrünten Landzunge eine Idylle, die es so nicht gibt. Weder im Buch noch in der Realität, oder die es zumindest nur kurzzeitig gibt...

Der Text schildert einiges an Geheimnissen, den Mord an einer Informantin und viel Familien- und Beziehungsgeschichte(n).

Gut liest sich das Buch durchaus, mit interessanten bis schrulligen Protagonisten, einem aufzuklärenden Tod, viel italienischem Flair vom Wetter über Landschaft zu leckerem Essen. Trotzdem ist es kein reiner Cosy Krimi, sondern schon etwas tiefergehend, wozu absolut die historischen Bezüge und Fragestellungen beitragen.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen.

Bewertung vom 01.05.2025
Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


ausgezeichnet

Das war mal für mich etwas ganz Anderes aus der "Schublade" britische Krimis - die ich generell nicht immer mag. Den Autor kannte ich bisher nicht.

Originell und verwirrend erscheint zunächst die Fast-Gleichheit der Namen der beiden Ermittler, aber dieser Fakt gibt auch Anlass zu literarischen Spielereien - und auseinander halten fällt leicht, weil sie so unterschiedlich sind.

Schön erzählt, wie sich aus anfänglichen Unverständnissen und Antipathie doch eine konstruktive Zusammenarbeit ergibt und die beiden Respekt voreinander bekommen und so etwas wie vorsichtige Sympathie.

Auch die anderen vorkommenden Personen sind charakterlich gekonnt geschildert und entwickelt.

Die Geschichte ist flüssig und sehr spannend erzählt bis zum für mich überraschenden, gut ausgedachten Ende.

Auch der Einblick ins ehrwürdige - und doch nicht... - Uni-Milieu in Oxford kommt gut rüber.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und würde mich über eine Fortsetzung freuen.

Bewertung vom 21.04.2025
Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1 (eBook, ePUB)
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich finde das Cover wunderschön und romantisch, in seinen pastelligen Türkis- und Rosétönen, die Himmel und Meer assoziieren lassen. Zwischendrin ein Leuchtturm, Möwen, Seegras, Dünen - wie man sich eine Insel zum Wohlfühlen vorstellt.…

In diesem Buch fühlte mich so richtig nach Sylt versetzt. Ich kenne die Insel von einigen Urlauben und finde, die Atmosphäre ist gut eingefangen. Ich bin regelrecht am Strand mit spazieren gegangen.

Gut gefallen mir die zwei Erzählebenen. Sowohl Lene als auch Anna sah ich bildlich vor mir, und es ist auch gut deutlich geworden, in welch unterschiedlichen Zeiten die beiden leben und welch unterschiedliche Möglichkeiten für ihre Leben sie gerade als Frauen haben.

An manchen Stellen waren mir die Romanzen etwas zu oberflächlich, hart an der Grenze, und deshalb für mich nicht so richtig und wirklich nachfühlbar, vor allem bei der älteren Anna . Mir hätte eine langsame Annäherung mit ein paar anfänglichen Hindernissen besser gefallen, aber das ist Geschmackssache. Hier tun sich ja die Hindernisse später auf, dafür um so gravierender und heftiger.

Trotzdem liest sich das Buch flüssig und auch durchaus spannend,

Leider bleiben am Schluss noch viele Fragen offen, allem voran der Verbleib einer wichtigen Person, aber einiges wird auch - relativ schlüssig, aber kompliziert und mit ein paar zu vielen Zufällen - aufgelöst. So müssen wir mit manchen Fragen auf Band 2 warten.

Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich oben so manches bemäkelt habe....

Leseempfehlung für Menschen, die eine spannende, aber nicht allzu tiefgründige Familiengeschichte mögen.

Bewertung vom 20.04.2025
Vorsehung
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Liane Moriarty und habe bisher jedes ihrer Bücher mit Begeisterung gelesen.

Auch dieses hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen.

Sehr lebendig und spannend werden gleich am Anfang mehrere Einzelschicksale angerissen, und eine skurrile ältere Dame würzt das Ganze mit Todesprophezeiungen.

Im Verlauf des Buches werden die Schicksale der einzelnen Flugzeugpassagiere weiter verfolgt - mehr verrate ich hier natürlich nicht, aber auch das fand ich hoch interessant.

Liane Moriarty schafft es, sehr unterhaltsam und flüssig zu schreiben, ihre Figuren so lebendig zu gestalten, dass man sie quasi vor sich sieht, hört und riecht. Und es sind immer moralische Botschaften und philosophische Gedankengänge in ihren Texten, ohne dass sie mir erhobenem Zeigefinger daher kommen.

Das Cover finde ich ebenfalls sehr gelungen und von überzeugender Symbolkraft, der Schmetterling, der so harmlos aussieht, aber eine Flutwelle auslösen kann.

Ich empfehle dieses Buch unbedingt Leserinnen, die Unterhaltung mit etwas Tiefgang suchen und gerne nach dem Lesen noch über die Themen eines Textes nachsinnen.