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Buchstabengeflüster

Bewertungen

Insgesamt 214 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2025
Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


ausgezeichnet

Spannend und atmosphärisch

Remy hat ein unbeschreibliches Talent für Technik. Deshalb hat sie sich im Blumenladen ihrer Schwester eine gemütliche kleine Werkstatt eingerichtet, wo sie allerhand kaputte Geräte aus der Nachbarschaft repariert. Eines Tages erscheint dort ein junger Mann, der einen Gegenstand von ihr fordert, und plötzlich befindet sie sich inmitten eines großen Abenteuers. Der Besucher, Sim, gehört nämlich zur gewaltigen Weltenbibliothek Mondia, in der unzählige Bücher stehen, und mit ihrer Ordnung unser Welt aufrechterhält. Doch es gibt Probleme und auch Feinde, weshalb die Bibliothek im Untergrund von Paris bedroht ist.

Es ist spannend Remy in diese neue Welt unterhalb von Paris zu folgen und kennenzulernen. Die gewaltige Bibliothek und ihre Bedeutung ist sehr beeindruckend und wird jedes Bücherwurmherz höher schlagen lassen. Paris ist auch ein passendes Setting für die buchige Geschichte, weil ich finde, dass diese Stadt schon selbst etwas magisches und besonderes hat. Die Autorin hat passenderweise auch einige französische Floskeln eingebaut. Sim und Remy bewegen sich nicht nur in der Hauptstadt Frankreichs, sondern reisen auf ihrer Suche auch an einige verschiedene Orte in Europa, wobei es sie immer wieder nach Hause führt.

„Wer sagt, dass Romane nicht auch einen Funken Realität in sich tragen. Die Wirklichkeit lebt im Auge des Betrachters.“, Sim, 60%

Die Geschichte endet in einem, ja schon leicht fiesen, Cliffhanger. Der Prolog und Epilog stehen miteinander in Verbindung und machen mich sehr neugierig. In der Welt der Mondia gibt es so viele Geheimnisse und Dinge, die Remy noch nicht weiß. Ich bin so gespannt auf den zweiten Teil der Reihen und möchte unbedingt tiefer in die Welt eintauchen!


Fazit:
„Silent Secrets“ beinhaltet eine faszinierende Idee rund um die Weltenbibliothek und einige Abenteuer für die Protagonisten. Die Geschichte ist sehr spannend und macht ihrem Titel alle Ehre, denn es gibt noch so vieles im Geheimen zu entdecken, sodass ich sehr gespannt auf den zweiten Teil bin.

Bewertung vom 02.09.2025
Falling Like Leaves
Wilson, Misty

Falling Like Leaves


ausgezeichnet

DAS perfekte Herbstbuch! Absolutes Highlight!

Die New Yorkerin Ellis sieht ihre Zukunft schon vor sich: An der Columbia University Journalismus studieren. Dafür absolviert sie gerade ein passendes Praktikum im Büro ihres Vaters, arbeitet in der Schülerzeitung mit und hat die geeigneten Kurse für ihr letztes Highschooljahr rausgesucht. Doch dann trennen sich plötzlich ihre Eltern auf Zeit und Ellis soll für die nächsten Monate mit ihrer Mutter nach Bramble Falls ziehen. Eine Katastrophe, weil sie in der Kleinstadt nicht mehr Punkte für ihre Collegebewerbung sammeln kann. Wobei: Auf dem alljährlichen Herbstfestival wird jede Hand gebraucht und Elli hat auch mit ihren neuen Freundinnen und Freunden viel Spaß. Wäre da nur nicht Cooper, mit dem sie vor drei Jahren ihren ersten Kuss erlebt hat, der ihr nun aber die kalte Schulter zeigt.

Das Setting ist wunderschön und passend für den Herbst. Bramble Falls kann nicht nur mit seiner typisch amerikanischen Kleinstadtidylle punkten, sondern auch mit den Festivitäten durch den Herbst hindurch. Start ist das Äpfelpflücken auf einer Plantage, weiter geht es unter anderem mit Kürbisschnitzen und einem Herbstwind-Rennen bis der Kürbis-Ball am Ende der Jahreszeit stattfindet. Aber auch durch Ellis täglichen Harvest-Spice-Latte wird regelmäßig ein herbstlicher Funke ins Buch geweht. Gemütlichkeit bringen auch Ellis Hobby an der Nähmaschine und das nächtliche Beisammensitzen auf dem Dach von Ellis Tante. Am meisten zur behaglichen Stimmung tragen aber auch die Charaktere bei, die alle wirklich ausnahmslos nett und sympathisch sind und von der Autorin mit viel Liebe individuell gestaltet wurden.

Ich kann gar nicht genau sagen, was mir so besonders an diesem Buch gefallen hat – vermutlich einfach alles zusammen. Dadurch konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen und hab das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen, wozu mich eigentlich eher spannungsgeladene Bücher bringen, aber hier hat mich alles so begeistert und mitgerissen. Die Autorin hat auch einen wunderschönen angenehmen Schreibstil, mit dem sie die Charaktere lebendig werden lässt. Ich habe alle so sehr gemocht. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass Ellis einige Leser/innen an zwei Stellen kurzzeitig nerven könnte, ist sie so ein toller Charakter, der eben alterstypische Dinge mit der ersten Liebe und der beruflichen Zukunft durchmacht. Womit sich viele junge Leser/innen wiederum identifizieren könnten. Vor allem die Liebesgeschichte ist auch sehr nahbar und liebevoll beschrieben. Ellis möchte sich nicht von ihrer Collegebewerbung ablenken lassen, aber als sie erkennt, wie sehr sich verliebt und sich aber nicht von Cooper fernhalten kann, war das so ein besonderer Moment. So wunderschön, natürlich und voller Gefühl.

Und ja, das Cover muss ich nun auch unbedingt noch erwähnen: Die Zeichnung von Amber Day fängt perfekt die Protagonisten ein (wie auch die Autorin in der Danksagung erwähnt), sowie die Wärme und das gemütliche Herbstfeeling in der Geschichte.


Fazit:
„Falling like Leaves“ ist eine wunderschöne herbstliche Geschichte mit ganz viel Herz. Ich hab mich direkt in Ellis, das kunterbunte Herbstfestival und alle Einwohner*innen von Bramble Falls verliebt, sodass ich die gemütliche Geschichte an einem Tag durchgelesen habe. Ein schönes Herbstbuch, das von innen wärmt und die Seele umarmt. Ich liebe es! Und hoffe nun sehr, dass wir mit weiteren Charakteren (Ellis‘ Cousine?) nach Bramble Falls zurückkehren können!

Bewertung vom 11.08.2025
The Book Eaters
Dean, Sunyi

The Book Eaters


sehr gut

Grausam und schonungslos

Wie oft sagen wir, dass wir ein Buch verschlungen haben, weil es so gut und spannend war? Nun ja, die Protagonisten in diesem Buch verschlingen sie wirklich: Sie essen Bücher, wodurch sie die Geschichte währenddessen auch aufnehmen. Doch das Leben der Buchesser-Famillien ist düster: Es gibt strenge Regeln und die wenigen Frauen werden überbehütet aufgezogen und zu Schwangerschaften mit ausgewählten Familien gezwungen, um den Fortbestand der Buchesser aufrechtzuerhalten. Noch dazu gibt es einige wenige ihrer Spezies mit einer anderen Ausprägung des Hungers: die Gedankenesser. Diese ernähren sich von Menschen, weshalb sie meist kurz nach der Geburt umgebracht werden, doch eine andere Buchesser-Familie könnte wahrscheinlich Cai helfen, weshalb seine Mutter Devon auf der Suche nach ihnen ist.

In der Geschichte folgen wir nicht nur Devon und Cai auf ihrer Flucht und Suche im Heute, sondern erhalten auch immer wieder einige Kapitel aus Devons Vergangenheit. Wir erfahren, wie sie als „Prinzessin“ in ihrer Familie aufgewachsen ist, bis hin zu ihrer Hochzeit um Kinder zu gebären. Dadurch wird anschaulich geschildert, wie die unterschiedlichen Familien leben und deren Beziehungen untereinander strukturiert haben, sprich das Patriarchat ausleben.

Die Geschichte ist währenddessen sehr düster und brutal. Nicht nur herrscht Zwang und Unterdrückung bei den Buchessern, sondern auch damit einhergehend viel Grausamkeit und Gewalt. Viele Szenen haben mich schockiert und abgestoßen, wobei die Autorin diese zwar schonungslos erzählt, aber nicht zu anschaulich. Ich finde auch, dass die psychische Gewalt in dem Buch eine größere Rolle spielt, als die physische. Mich haben die Auswirkungen und die Gefühle der Protagonisten vielmehr geschockt, als der Akt der körperlichen Gewalt an sich. Viele Szenen sind einfach krass, weshalb es für diese Dark Fantasy eine Triggerwarnung gebraucht hätte. Ich finde der Untertitel „Wie viele Menschen würdest du opfern, um dein Kind zu retten?“ fasst die Geschichte um Devon und ihren Sohn sehr gut zusammen. Devon ist eine Löwin, wenn es um Cai geht und ich hab mich (trotz keiner eigenen Kinder) sehr gut in sie hineinversetzen können. Ich habe mitgefiebert und die Geschichte verschlungen (haha!). Die Autorin erzählt so fesselnd, schockierend und überraschend, dass ich das Buch innerhalb weniger Tage durchgesuchtet hätte, wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte.

Wegen der vielen Grausamkeiten und überraschenden, verstörenden Szenen war mir das Ende der Geschichte zu seicht. Seit dem Beenden des Buches bin ich irgendwie unzufrieden damit. Das Ende schließt eigentlich ziemlich gut Devons Geschichte ab und ist auch im Grunde hoffnungsvoll, aber mir bleiben so viele Fragen offen! Bei einigen Handlungssträngen frage ich mich, wie es da in Zukunft sein wird. Die Autorin hat vor Jahren angedeutet, dass sie gerne weitere Bücher in dem Buchesser-Universum schreiben würde und ich hoffe sehr, dass da nun wirklich noch etwas nachkommt.


Fazit:
„The Book Eaters“ ist wirklich krass! Es wird schonungslos von Gewalt, Patriarchat, Mutterliebe und psychischen Grausamkeiten erzählt. Das Buch hat mich schockiert und gefesselt gleichermaßen. Diese Geschichte ist eine passende Lektüre für Halloween oder auch einfach Dark Fantasy-Fans.
4,5 Sterne

Bewertung vom 10.08.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Konstant fesselnde und atmosphärische Reihe

Die Geschichte beginnt sehr spannend und düster mit dem Prolog, in dem ein weibliches Opfer verfolgt und nach dem Kapitelende umgebracht wird. Auch mit dem ersten Kapitel werden wir direkt in die Handlung geworfen, weil der Zaubertrick der zersägten Jungfrau schief geht und diese tatsächlich verblutet. Im Publikum sitzt Julia, die nun bei einer Zeitung schreibt, und wittert direkt die nächste Story. Doch als der ermittelnde Oberinspektor steht ihr bald ihr Ex-Freund Leopold gegenüber. Und während Julia zu dem Fall der Zauberkünstler recherchiert, fallen ihr vermisste Schaustellerinnen im Wurstelprater auf. Warum wurden diese umgebracht?

Der Autor hat auch im vierten Fall von Leo, Augustin und Julia eine spannende, wendungsreiche und geheimnisvolle Geschichte geschaffen. Ich habe an den Seiten gefesselt mitvervolgt, wie das Trio immer mehr Informationen sammelt und den Tätern auf die Spur kommt. Die Fälle sind sehr geschickt und detailreich angelegt, sodass ich wieder bis kurz vor Schluss keinen Verdacht hatte. Auch die Atmosphäre in der Geschichte ist düster und bedrohlich, z. B. bei einer Verfolgunsjagd. Insbesondere eine bestimmte Buchfigur, die später immer öfter auftritt, empfand ich als sehr gruselig, wodurch die Kriminalfälle nur noch fesselnder wurden. Der Totengräber Augustin hingegen hat mich mit seinem Auftreten, das überall ablehnende Blicke hervorruft, begeistert. Leo und Julia bleiben ihren Charakteren auch treu und ich muss sagen, nachdem mich ihre Beziehung im letzten Band zunehmend genervt hat und ich über die Trennung froh war, konnte ich ihre Gefühle hier sehr gut nachvollziehen und bin nun wieder zufrieden, wie es um die beiden steht.

Auch im vierten Band der Reihe schreibt der Totengräber Augustin wieder an einem Buch, aus dem dieses Mal leider nicht wie gewohnt Abschnitte abgedruckt waren, aber trotzdem immer wieder erwähnt wurde. Denn für diese Veröffentlichung steuert sogar der Oberkommissar von Herzfeldt einige Informationen bei. Die Kombinantion von Augustin und Leo haben mir wieder sehr gefallen. Ich musste so oft schmunzeln, wenn die beiden zusammen waren. Ich hatte auch den Eindruck, dass Augustin in diesem Band der Reihe oft eine Rolle spielt. Für seine Ziehtochter gilt das auf jeden Fall und ich habe mich sehr gefreut, dass sie mehr Aufmerksamkeit erhält. Anna spielt nun leidenschaftlich gerne Fußball, der zur damaligen Zeit immer beliebter in Wien wurde. Überhaupt hat Oliver Pötzsch wieder sehr viel Aspekte der damaligen Zeit und dem Setting in Wien mit eingebaut. Fußball, der Wurstelprater mit Klein Venedig, Zauberei, Wiener Dialekt und die neuesten Erkenntnisse aus Medizin und Kriminalistik füllen die Geschichte aus, wodurch es richtig Spaß macht den historischen Krimi zu Lesen.



Fazit:
„Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der vierte Fall des Ermittlertrios und wieder genauso fesselnd, bildhaft und atmosphärisch beschrieben. Ich mag die Reihe mit dem kauzigen und liebenswerten Totengräber sehr gerne und hatte bisher bei jedem Band Spaß beim Lesen – vor allem, weil die Fälle gleichbleibend spannend ausgearbeitet sind und immer viele kleine Details der damaligen Zeit und Wiens beinhalten.

Bewertung vom 03.08.2025
Jane und die Geheimnisse von Branwell Hall
Gläser, Mechthild

Jane und die Geheimnisse von Branwell Hall


ausgezeichnet

Mystische und spannende Geschichte

Die junge Jane möchte in das geerbte Cottage ihrer Großmutter ziehen. Dafür verlässt sie ihre Heimat und beginnt auf Branwell Hall als Au-Pair zu arbeiten. Im Dorf findet sie bald eine gute Freundin und das kleine Mädchen ist sehr lebendig und liebenswert. Nur ihr großer Bruder ist etwas schroff und abweisend und es geschehen auch so einige unerklärliche Dinge, wie Seerosen im Ballsaal….

Die Geschichte ist sehr geheimnisvoll und mystisch. Auf Branwell Hall und auch im Dorf bzw. der Umgebung geschehen seltsame Dinge. Jane findet sie natürlich unerklärlich, bis sie Stück für Stück immer mehr erfährt. Die Ereignisse geben eine mystische und manchmal düstere Atmosphäre, wird aber nie zu unbehaglich oder gruselig. Ich finde es sehr gut geschrieben, wie Mechthild Gläser die Erlebnisse sehr anschaulich schildert und immer mehr die Spannung anzieht. Das Ende ist fesselnd, bedrohlich und ereignisreich.

Ein Grund (neben der tollen Autorin) dieses Buch zu lesen, war für mich, dass es sich um eine Neuerzählung von „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë handelt. Ich finde, es ist nicht allzu sehr am Original angelehnt. Mechthild Gläser hat hier mit den zentralen bedeutenden Elementen des Klassikers eine schöne Geschichte mit Fantasyanteil geschaffen.


Fazit:
„Jane und die Geheimnisse von Branwell Hall“ ist ein wunderbare Romantasy-Geschichte. Mit einem anschaulichen und gut zu lesenden Schreibstil hat Mechthild Gläser hier eine spannende und mystische Geschichte geschaffen, die ich nicht weglegen konnte.

Bewertung vom 03.08.2025
Deep Water / Dark Venice Bd.1
Wesseling, Antonia

Deep Water / Dark Venice Bd.1


gut

Zu wenig Gefühl

Merle verbringt ein Auslandssemester in Venedig, aber nicht, weil die Lagunenstadt so schön ist, sondern weil sie ein Familiengeheimnis über ihre Großeltern aufdecken will. Direkt angekommen gibt es Probleme mit der Unterkunft, weshalb sie eine junge Italienerin kurzerhand mit in ihre WG nimmt, die aber etwas zu verbergen hat. Allen voran Mitbewohner Matteo, aus dessen und Merles Sichtweise die Geschichte geschildert wird.

Die Liebesgeschichte konnte mich gar nicht überzeugen. Die Emotionen sind nicht bis zu mir übergesprungen und ich konnte mich nicht in die Protagonisten hineinfühlen. Zunächst ist Matteo einfach unverschämt, die beiden treffen immer wieder aufeinander, aber hier entsteht kein Feuer oder gar Romantik. Als die beiden dann miteinander schlafen, fand ich es richtig unangehm zu lesen. Bei Merle habe ich die Bewegründe nicht gesehen, als wollte sie halt einfach die Chance nicht verstreichen lassen. Matteo war dann sehr dominant, ja, es war einvernehmlich und nichts daran kritisch, aber er hatte die Oberhand und hat alles bestimmt, da hätte ich mir nach dem vorangegangenen abweisenden Verhalten von ihm einfach ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den beiden gewünscht. Und später waren die Gefühle zwischen den beiden Protagonisten plötzlich da. Warum und wann sie sich entwickelt haben, hat mir leider, trotz des Perspektivwechsels in den Kapiteln, gefehlt.

Ansonsten hat mir das Setting in Venedig sehr gut gefallen, auch wenn man von der Stadt nicht ganz so viel mitbekommt, sondern sich oft in der Uni, der WG oder im Restaurant (wo Merle später jobbt) befindet. Die Nebencharaktere, wie Giulia, die Filmgruppe an der Uni oder Matteos Schwester geben der Geschichte noch viel Würze.


Fazit:
„Dark Venice – Deep Water“ handelt überwiegend von der Liebesgeschichte, als dem Familiengeheimnis. Leider konnte mich diese überhaupt nicht überzeugen, da ich die Gefühle nicht nachvollziehen, geschweige denn nachempfinden konnte. Das Setting hingegen ist schön gewählt und die Nebencharaktere sehr sympathisch und interessant.
2,5 Sterne

Bewertung vom 01.08.2025
Great Big Beautiful Life
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


sehr gut

Für Taylor Jenkins Reid-Fans!

Die Journalistin Alice träumt davon eine erfolgreiche Autorin zu werden. Als sie Hinweise auf den Aufenthaltsort von Margaret Ives findet, eine Nachfahrin eines millionenschweren Medienmoguls und die Frau eines bekannten Sängers, scheint der Traum zum Greifen nah. Doch die alte Dame hat auch Hayden eingeladen, einen mürrischen und bereits berühmten Biographie-Autor. Die beiden treffen sich abwechselnd mit der zurückgezogen lebenden Frau, während diese sich innerhalb eines Monats entscheiden will, wer von den beiden schlussendlich das Buch über sie schreiben darf.

Die Geschichte wird aus zwei Erzählperspektiven geschildert: Zum einen von Alice, wie sie an ihrem Buch arbeitet und schnell ihren Konkurrenten Hayden anziehend findet, und zum anderen von Margaret, die erzählt wie ihre Familie reich wurde und sie ihr Leben verbracht hat. Margarets Kapitel umfassen Tragödien, große Gefühle, Liebe, Skandale, Schmerz und Niederlagen. Emily Henry hat hier eine umfassende Familiengenschichte geschaffen, die überaus spannend und schockierend zu lesen ist. Dieser Teil der Geschichte hat mich sehr an die Bücher von Taylor Jenkins Reid erinnert.

Die Liebesgeschichte von Alice und Hayden hingegen hat mir weniger gefallen, weil es schon damit anfängt, dass die beiden sich von Anfang an anziehend finden. Die immer positiv gestimmte Alice und der sehr mürrische Hayden küssen sich direkt, ziehen dann aber doch die Bremse, weil sie sich als Konkurrenten nicht auch noch privat verletzlich machen wollen. Doch sie treffen immer wieder aufeinander und, da sie nicht über die Arbeit reden wollen (das Nicht-Können und die ständig angedeuteten Geheimnisse kommen erst später, was mich mit der Zeit echt wahnsinnig gemacht hat), kommen sie sich unweigerlich näher. Ich habe aber zu keinem Zeitpunkt Vibes zwischen ihnen gespürt und konnte einfach nicht sehen, warum sich die beiden ineinander verliebt haben. Ein Aspekt zum Ende hin, nennen wir es ohne viel zu spoilern Aufopferung, hat mir ebenfalls nicht gefallen.

"Sie fühlte nur Freude, fühlte, dass es so richtig war, und ein gewisses Erschrecken darüber, dass das Universum ihr so etwas Wunderschönes und Wertvolles schenkte, ohne dass sie es sich verdient hatte. Andererseits war Liebe vielleicht immer ein Geschenk. Das einzige, das man weder kaufen, verkaufen noch tauschen konnte.", Margaret, 76%

Obwohl mir die Liebesgeschichte mit sehr wenig nachvollziehbaren Anzeichen nicht wirklich zugesagt hat, war das Buch aber trotzdem lesenswert, weil mich die skandalöse Lebensgeschichte von Margaret hingegen sehr gefesselt hat. Der Plotttwist am Ende zeichnet sich irgendwann ab, aber ich habe überhaupt nicht kommen sehen, um was es sich handelt und wurde sehr überrascht. Auch positiv ist der Schreibstil von Emily Henry. Neben der spannenden Erzählweise, hat sie immer wieder schöne Worte gewählt, nicht zuletzt, weil die Gegenwarts- und Vergangenheitskapitel auch einige Themen beinhalten, die sehr in die Tiefe gehen.


Fazit:
„Great big beautiful Life“ beinhaltet für mich eine nicht nachvollziehbare, geschweige denn berührende Liebesgeschichte. Dafür aber umso mehr Emotionen und Spannung in den Kapiteln, in denen Margarets skandalöse und geheimnisvolle Lebensgeschichte geschildert wird, die mich sehr an die Romane von Taylor Jenkins Reid erinnert haben. Neben der spannenden Erzählweise konnte Emily Henry auch mit wunderschönen und tiefgehenden Worten punkten, wovon ich mir einige Stellen im Text markiert habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2025
Über mir der Himmel / Camp Rainbow Bd.1
Zett, Alicia

Über mir der Himmel / Camp Rainbow Bd.1


ausgezeichnet

Wohlführoman mit toller Protagonistin

Direkt zu Beginn erzählt die Autorin uns von Malins Leben. Durch Rückblenden erfahren wir wie Malin aufgewachsen ist und wem sie in ihrer Familie am nächsten steht. Außerdem ist sie in der Schule eher die die stille Beobachterin, hat dafür aber im Camp Rainbow ihre besten Freund:innen Flo und Basti gefunden. Und nun ist es endlich soweit und sie darf, wie schon einige Sommer zuvor, endlich ins Camp zurückkehren. Und vielleicht erlebt die 17-jährige nun auch endlich ihren ersten Kuss, jedenfalls wählt sie sich dafür schon ein paar Jugendliche aus, die sie gerne küssen würde.

Ich finde das Camp richtig schön, mit den Hütten unterschiedlicher Farben, der Natur ringsum und den tollen AGs voller sportlicher oder kreativer Aktivitäten. So wohl wie sich Malin im Camp fühlt, so angenehm fand ich diese Geschichte zu lesen. Malin und ihre Freund:innen haben eine innige Beziehung und alle anderen Teilnehmer:innen sind auch super sympathisch, wenn auch der ein oder andere Charakter etwas eigen. Ich mag auch, wie sich die Geschichte entwickelt und Malin allmählich versucht ihren Plan in die Tat umzusetzen, während wir bei den ereignisreichen Camp-Aktivitäten dabei sind.

"Manchmal beobachte ich die Menschen um mich herum und frage mich, wieso es für sie so leicht ist. Das Leben. Die Liebe. Es fühlt sich an, als hätten sie alle einen Leitfaden gelesen, den ich nie erhalten habe." S. 17

Dass das Buch so angenehm und ereignisreich zu lesen ist, hat auch der tolle Schreibstil von Alicia Zett dazu beigetragen. Malin ist nicht nur queer, sondern auch neurodivergent. Und obwohl ich mit ihr nicht die offensichtlichsten Merkmale gemein habe, konnte ich mich immer in sie hineinversetzen und verstehen. Die Autorin hat Malins Charakter wirklich rund, aber auch mit Ecken und Kanten und diese total nachvollziehbar dargestellt. Ich hab es echt genossen, in Malins Kopf und Herz spicken zu können, sodass mir das Lesen viel Spaß gemacht hat. Die übrigen Charaktere sind ebenfalls wirklich anschaulich dargestellt und ich finde es schön, dass nicht nur Malins Liebesleben, sondern auch ihre Freundschaften eine zentrale Rolle im Buch einnehmen. Und die aufkommenden romantischen Momente sind meiner Meinung nach auch wirklich schön beschrieben! Ich fands ein ums andere Mal richtig romantisch und bin dahin geschmolzen, vor allem die Gespräche haben mich oft lächeln lassen. Malin hat sich mir mit ihren Eigenheiten, ihren bewundernswerten Stärken und ihren (romantischen) Gefühlen ins Herz geschrieben. Ach ja, und überraschen konnte mich die Autorin in der zweiten Hälfte des Buches auch noch.


Fazit:
„Camp Rainbow – Über mir der Himmel“ ist ein wunderschönes Wohlfühlbuch. Es ist romantisch, ereignisreich, vielfältig, heimelig und überraschend. „Camp Rainbow“ ist nicht nur für die Protagonistin Malin eine Art Zuhause, sondern genauso auch für uns Leser/innen für ein paar Stunden ein freundschaftlicher Ort zum ankommen und genießen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2025
Gestern waren wir unendlich / Death Duet Bd.1
Gaida, Dominik

Gestern waren wir unendlich / Death Duet Bd.1


ausgezeichnet

Herzzerreißend schön

Die jungen Männer Henry und Louis sind seit einigen Jahren ein Paar, das schon vieles erlebt hat und immer für einander einsteht. Doch eines Abends, bei einem Autounfall, stirbt Henry. Louis ist am Boden zerstört, doch der nächste Tag ist wieder der Tag des Unfalls, der darauf auch, und wieder und wieder... kann Louis Henrys Tod verhindern?

„Das ist keine wirkliche Kraft“, sagt Adam, als hätte er meine Gedanken gelesen, und berührt mit der rechten Hand seinen linken Oberarm. Dann streckt er sie aus und legt sie auf meine Brust, knapp oberhalb meines Herzens. „Die wirkliche Kraft sieht man nicht. Sie steckt da drin. Und du hast sie." S. 242f

Zu Anfang lesen wir direkt das Kennenlernen von den beiden, als Henry mit seinem treuen Hund auf Louis trifft, der traurig wirkt. Von da an gibt es immer wieder Kapitel aus der Vergangenheit der beiden aus Henrys Perspektive, bis man auf das Heute trifft. Dazwischen werden die Kapitel über den heutigen Tag, der sich immer wieder wiederholt, aus Louis Sichtweise erzählt. Ich war überrascht, dass die beiden am Unfalltag zerstritten sind, was diesen noch tragischer gemacht hat. Wir folgen Louis, der sauer, aber auch getroffen und traurig über die momentane Situation ist. Man merkt direkt, wie sie leiden. Ich hab die beiden von Anfang an ins Herz geschlossen. Nicht zuletzt wegen Dominik Gaidas tollem Schreibstil. Die Protagonisten wurden von Anfang an sehr nahbar, detailgenau und gefühlsbetont beschrieben, sodass ich von ihnen direkt eingenommen war.

Die Geschichte verläuft emotional und tragisch, ist aber auch sehr spannend wegen der Zeitschleife. Denn was beeinflusst Louis heute und kann er damit endlich Henry retten? Mit der Zeit hat mich etwas an Louis' Verhalten gestört, weil die Geschichte nicht mehr ganz so harmonisch war wie bisher, aber das wurde später nochmals aufgegriffen, deswegen war es für mich letztlich okay. Und das Ende? Nun ja, es hat mich direkt ins Herz getroffen!


Fazit:
"Gestern waren wir unendlich" ist eine wunderschöne, bittersüße Liebesgeschichte zweier ganz toller Personen und gleichzeitig eine spannende Erzählung über eine Zeitschleife und deren Veränderungen. Der Schreibstil und das herzliche Paar sind wunderschön und haben mir unglaublich gut gefallen. Ich freu mich schon sehr auf den zweiten Teil!

Bewertung vom 20.05.2025
The Favourites
Fargo, Layne

The Favourites


ausgezeichnet

Emotionale Tragödie auf dem Eis

Das Buch beginnt als Katarina und Heath 16 Jahre alt sind und sich auf dem Weg zu einem Wettkampf im Eistanz machen. Beide kennen sich aber schon seit Jahren, sind nicht nur beste Freunde und Eislaufpartner, sondern ein Paar. Die Geschichte erzählt von ihren Eistänzen, den Siegen und Niederlagen und ihrer Beziehung über viele weitere Jahre hinweg.

Die Geschichte der beiden wird aus Katarinas Perspektive erzählt. Aufgelockert bzw. erst richtig lebendig wird sie durch die Kommentare von anderen Eiskunstläufer/innen und Trainerinnen. Dies geschieht im Stil einer Doku und die Personen kommentieren die Erlebnisse von Katarina und Heath.

Die Beziehung der beiden ist gewaltig, intensiv, zerstörisch und liebevoll. Ihre Liebe entfacht erst den idealen Eistanz, kann aber auch durch ihre Emotionen stören. Die Autorin beschreibt sehr gekonnt, wie die Liebe von Katarina und Heath ihre Performance beeinflusst, der Druck und Wettkampf in der Eislaufwelt sich aber auch auf ihre Beziehung auswirkt. Es ist emotional und gewaltig und erschütternd. Die Geschichte hat mich an "Carrie Soto is back" von Taylor Jenkins Reid erinnert.

Fazit:
"The Favourites" ist eine erschütternde, echte und berührende Geschichte über das Eistanzpaar Katarina und Heath. Es wird schonungslos und gefühlvoll erzählt, wie ihre Karriere ihre Liebe und umgekehrt beeinflusst - mit allen Hochs und Tiefs.