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limaelmo

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 11.08.2024
Das Pfauengemälde
Bidian, Maria

Das Pfauengemälde


gut

Trauerarbeit, (Familien-)Geschichte und ein Gemälde

Der Vater der Ich-Erzählerin Ana stammt aus Rumänien und ist vor zwei Jahren verstorben. Ana hat den Tod ihres Vaters noch nicht überwunden, da erhält sie Nachricht, dass sie als Erbin Anspruch auf eine Gemälde hat.
Die Familie des Vaters und seiner Geschwister wurde vom kommunistischen Regime in Rumänien einst enteignet, darunter auch das Gemälde.
Ana reist in das Geburtsland ihres Vaters, um die Angelegenheit zu regeln und wird von ihren Tanten, Onkeln, Cousinen und Cousins herzlich empfangen.
Während sie sich in den Orten umsieht in denen ihr Vater gelebt hat, erinnert sie sich an ihre Ferien dort und wir erfahren in Rückblenden und Gesprächen mit anderen Personen vom Leben in Rumänien, damals und heute.
Der Roman ist verschachtelt erzählt, was ich sehr mag. Als Leser nehmen wir teil am Alltag im heutigen Rumänien, werden neugierig gemacht auf die Geschichte dieses Landes und begleiten Ana bei Ihrer Trauerarbeit.
Ich habe das Buch gerne und mit wachsendem Interesse an Rumänien gelesen.

Bewertung vom 11.08.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


sehr gut

einfühlsam

Der Autor Volker Kitz berichtet in seinem Buch "Alte Eltern" über seinen an Demenz erkrankten Vater.
Er gewährt uns tiefe Einblicke in seine eigene Gedanken- und Gefühlswelt, und läßt dabei einfließen, was er in wissenschaftlichen und literarischen Werken findet, um den Vater in dessen Gedanken- und Gefühlswelt zu verstehen. So schreibt er gleich zu Beginn: "Ich tue, was ich gelernt habe: Literatur befragen, mich sachkundig machen."
So bekommen wir als Lesende wissenschaftliche Informationen zu Themen wie "Erinnerung" in Kürze aufbereitet und mit dem Beispiel von Volker Kitz' eigenen Erlebnissen mit seinem Vater verknüpft.

Er beschreibt in Rückblicken Szenen seiner Kindheit und Jugend und die Umbrüche im Leben seines Vaters. Auch diese eingebettet in literarischen und wissenschaftlichen Kontext.

Dies alles tut Volker Kitz mit liebevollem Blick, aber ohne uns Leser zu verheimlichen, was und wie die schweren Momente und Situationen mit dem dementen Vater sind.

Ein lesenswertes Buch, das mir Mut macht.

Bewertung vom 11.08.2024
Idefix und die Unbeugsamen 06
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Bacconnier, Cédric

Idefix und die Unbeugsamen 06


gut

Idefix in guter alter Asterixtradition

Der hier vorliegende sechste Band der Reihe "Idefix und die Unbeugsamen" beinhaltet drei in sich abgeschlossene kurze Geschichten über Indefix und seine Freunde: "Der leuchtende Wald", "Lawines Rückkehr" sowie "Brotkrumen und Spiele".
Alle drei Geschichten sind sowohl von den Zeichnungen her als auch von den Texten in guter alter Asterixtradition gehalten. Das gefällt mir sehr. Die Wortschöpfungen zu den Namen der Protagonisten sind klasse. Da gefallen mir besionders "Turbine", die Katze "Sardine", "Dertutnix"...ach, eigentlich alle.
Alle drei Enden kommen jedoch plötzlich fix daher. Wo zuvor große Probleme standen, lösen diese sich mit einem Mal in Wohlgefallen auf ...etwas zu einfach und deswegen recht ernüchternd für mich. Aber auch hier liegt der Spaß, wie bei den Asterixheften auch, in den Wortwitzen.
Und -zufällig entdeckt und dran erfreut- der Wald auf dem Einband leuchtet ein wenig im Dunkeln. :-))

Bewertung vom 11.08.2024
Juli, August, September
Grjasnowa, Olga

Juli, August, September


gut

Das neue Buch von Olga Grjasnowa ist in drei Abschnitte unterteilt: Juli (spielt in Berlin), August (spielt auf Gran Canaria) und glühend heißer Boden (spielt in Iserael). Wir begleiten die Ich-Erzählerin zu den drei Orten/in die drei Länder und nehmen Anteil an ihrer Gefühls- und Gedankenwelt, die geprägt sind von Angst um ihre Ehe, Grübeln über ihre Großmutter und deren Erlebnisse als Kind in dunklen Zeiten.
Mir gefallen Erzählstil und die Einblicke in diese Familiengeschichte, die (vermutlich) beispielhadt ist für viele jüdische Familien aus einer der ehemaligen Sowjetrepubliken während und nach dem zweiten Weltkrieg. Mir gefallen auch die Bezüge zur aktuellen Realität.
Die Figuren sind in ihren Eigenheiten trotz der Fülle an Personen gut voneinander zu unterscheiden und ich konnte ihr Handeln und ihre Haltung nachvollziehen.
Das Buch habe ich in kurzer Zeit förmlich eingesogen und er läßt mich zurück mit versöhnlichen Gedanken daran, dass auch ich mir Fragen zu meiner Familie stelle, die nicht beatwortet werden können.

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