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SummseBee

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2024
Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1
Popp, Susanne

Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1


sehr gut

Julie arbeitet nach dem Tod ihrer Mutter als Magd bei ihrem Vormund. Von ihr scheint ein gewisser Zauber auszugehen und sie fühlt sich dem Rhein sehr nahe. Wegen ihrer Schönheit sind ihr viele nicht wohlgesonnen und sogar der Pfarrer fordert, dass sie den Ort verlässt.

Und auch Johann kehrt seinem Heimartort nach dem Tod seiner Familie den Rücken. Zuerst bekommt er eine Anstellung in Karlsruhe bei der Rheinbegradigung. Doch nach einem schlimmen Ereignis, verlässt er auch diesen Ort und wird Schiffer…

Und so lernen sich auch Julie und Johann im Laufe der Geschichte kennen. Ab ihrem ersten Aufeinandertreffen, habe ich gehofft die beiden würden als Paar zueinanderfinden. Die Szenen zwischen ihnen sind einfach so unterhaltsam und schön geschrieben und bieten einen guten Ausgleich zu den nicht ganz so schönen in dieser Geschichte.

Denn beide mussten schon viel durchmachen in ihrem Leben. Julie erfährt bei ihrem Vormund eigentlich nur Ausbeutung und Ablehnung. Und so ganz versteht sie dies nicht. Und auch Johann hat nach dem Verlust seiner Eltern und Geschwister noch viel zu erleiden, wo er sich allein durch kämpfen muss.

Aber auch die anderen Erzählperspektiven wie die von Elisabeth, die zu einer guten Freundin von Julie wird oder von ihrer Schwester Ruth, fand ich spannend erzählt. Die Geschichte wird abwechselnd aus mehreren Perspektiven erzählt und ich fand alle interessant und war gespannt ob und wie alles zusammen laufen wird.

Besonders den Zauber um Julie fand ich einen interessanten Aspekt und ich hoffe das dahingehend noch einiges im Band zwei erzählt wird. Denn es bleiben einige Fragen und Gegebenheiten ungeklärt, was natürlich Vorfreude auf eine Fortsetzung schürt.

Auch die historischen Hintergründe und besonders die Beschreibungen der Örtlichkeiten um den Rhein, fand ich gut beschrieben. Auch wenn man noch nie da war, bekommt man beim Lesen doch einen sehr guten Eindruck wo die Geschichte spielt.

Somit war dieses Buch für mich allein wegen der unterschiedlichen und interessanten Charaktere wie auch der tollen örtlichen Beschreibungen schon ein Lesegenuss. Ich bin gespannt wie die Geschichte in Band zwei weiter geht.

Bewertung vom 02.05.2024
Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1
Weiler, Rebekka

Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1


ausgezeichnet

Emil, Hendrick und Lene sind Drillinge und waren ihr ganzes Leben unzertrennlich. Doch als Hendrick unerwartet stirbt, ändert sich ihr Leben schlagartig. Und auch für Hendricks Freundin Freya ist das Leben nach seinem Tod nicht mehr wie vorher. Sie kann mit seinem Tod nicht abschließen und fragt sich immer wieder was in der Nacht damals wirklich passiert ist. Nur Emil versteht, warum sie nicht abschließen kann. Gemeinsam suchen sie nach Antworten und kommen sich dabei näher...

Das Buch beginnt gleich sehr emotional, da man mit der Trauer von Freya um ihren verstorbenen Freund Hendrick konfrontiert wird. Dennoch bietet dieses Buch auch eine schöne Liebesgeschichte und eine spannende Handlung.

Denn Freya entdeckt einen Laptop, der Hendrick gehört hat und der neue Fragen um seinen Tod aufwirft. Zusammen mit Hendricks Bruder Emil versucht sie die Umstände dessen Tod aufzuklären. Dies mitzuverfolgen, fand ich sehr spannend. Aber auch das sich Freya und Emil bei diesen Ermittlungen näher kommen, war sehr berührend. Vor allem, weil sie sich beide jeweils Fragen ob ihr Gefühle in Ordnung sind und sich mit einigen Vorurteilen konfrontiert sehen. Mich hat die Geschichte der beiden tief berührt und ich fand ihre Handlungen und Gedanken authentisch erzählt.

Besonders schön fand ich auch die Gespräche mit ihren jeweiligen Freunden und wie diese die Beziehung der beiden einordnen. Die Meinungen waren zwar unterschiedlich, aber alle auf ihre Weise nachvollziehbar.

Die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt. So dass man sowohl mit Freya wie auch mit Emil mitfühlen konnte. Was ich besonders schön fand. Zwischendurch gab es Rückblenden von Emil, Hendrick und Lene. Diese Kapitel waren zwar immer recht kurz, aber haben sehr gut die Verbundenheit der Drillinge verdeutlicht.

Auch wenn das zentrale Thema in diesem Buch die Trauerbewältigung von Freya und Emil ist und daher sehr emotionale Momente hat, bietet es ebenso viel Romantik und Hoffnung. Mich hat das Buch sehr bewegt und berührt. Ich werde es garantiert nicht so schnell vergessen und freue mich schon auf Band zwei dieser Reihe.

Bewertung vom 01.05.2024
Kämpferherzen

Kämpferherzen


sehr gut

Kevin Hoffmann, Herausgeber dieses Buches, bekam 2014 die Diagnose Multiple Sklerose (MS). Da er sich damit recht allein fühlte, nutzte er Social Media um andere Betroffene kennen zu lernen. Außerdem rief er das Kämpferherzen-Treffen ins Leben, ein Communitytreffen für und von chronisch erkrankten und behinderter Menschen. Gemeinsam mit Mitorganisatorin Sabrina Lorenz kommen hier weitere 13 Influencer*innen zusammen und erzählen ihre eigene mutspendende Geschichte.

Da ich Kevin Hoffmann und seinen Social Media Kanal schon kenne und seine Beiträge und Videos informativ finde, bin ich auch auf dieses Buch aufmerksam geworden. Und ich bin echt froh, dass ich dieses gelesen habe. Hier erzählen 15 Menschen ihre ganz eigene Geschichte, wie sie mit ihrer Erkrankung/Behinderung umgehen und spenden Mut und Hoffnung.

Allein das diese Krankheiten hier ein Gesicht und Gehör bekommen, finde ich gut und wichtig. So wie es für betroffene Menschen sicher Trost und Mut spendet, schafft es für Nichtbetroffene generell erstmal Aufmerksamkeit und ein Bewusstsein dafür, mit was für Schwierigkeiten diese Menschen tagtäglich konfrontiert sind.

Ich bin noch immer tief beeindruckt von jeder Geschichte in diesem Buch. Da sie alle von starken Menschen handelt, die nicht aufgegeben haben und ihr Leben beeindruckend meistern.

Daher möchte ich dieses Buch am liebsten einfach jedem Menschen ans Herz legen!

Bewertung vom 23.04.2024
The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe
Wibberley, Emily;Siegemund-Broka, Austin

The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe


ausgezeichnet

Singer- und Songwriterin Riley erreicht den großen Durchbruch mit ihrem Album „The Breakup Record“, dass von ihren Expartnern handelt. Dabei steht jeder Song für eine Trennung bzw. verlorene Liebe. Als ihr Exmann behauptet sie für ihren größten Hit „Until You“ inspiriert zu haben, kann sie nicht auf sich sitzen lassen, dass er den ganzen Ruhm dafür einheimst. Deswegen sucht sie ihre Jugendliebe Max auf, dem dieser Song eigentlich gewidmet ist. Diesen hat sie seit ihrer Trennung allerdings nicht mehr gesehen. Und plötzlich möchte dieser als Keyboarder mit auf Tour…

Ich mochte beide Hauptfiguren von Anfang an echt gern und fand es daher toll, dass die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt wird. So unterschiedlich die beiden auch sind, merkt man doch schnell das sie die Liebe zur Musik verbindet und dies auch der Grund war warum die beiden damals zueinander gefunden haben. Besonders berührend fand ich die kurzen Rückblenden/Erzählungen aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Beide haben ihre Trennung wohl nie ganz überwunden und daher fand ich es so spannend mitzuerleben wie die Tour wird, da beide jahrelang keinen Kontakt zueinander hatten.

Gerade das vermeintliche schillernde Leben von Riley und wie es hinter den Kulissen der Musikindustrie und besonders hier in diesem Fall auf Tournee aussieht, fand ich faszinierend. Max, der Klavier für älteren Leute im Seniorenheim spielt, führt dahingehend natürlich ein komplett anderes Leben. Und da diese beiden Leben nicht kompatibel sind, führte das damals zur Trennung.

Beide fragen sich während ihrer gemeinsamen Zeit auf Tour, was gewesen wäre wenn sie zusammen geblieben wären. Wenn Riley nicht ihre Musikkarriere voran getrieben und Max nicht in der Heimatstadt geblieben wäre um seinen Eltern im Familienunternehmen zu helfen. Diese Gedankengänge und auch der Liebeskummer von damals, werden so gefühlvoll erzählt, dass ich total mitgefühlt und gelitten habe.

So sehr ich Riley und Max die ganze Zeit ein Happy End gewünscht habe, fand ich ihre Handlungen authentisch und nachvollziehbar. Sie halten an ihren eigenen Träume fest und verbiegen sich nicht für den jeweils anderen, auch wenn dies bedeutet würde, dass sie nicht wieder zusammen kommen werden. Das hat mir echt gut gefallen.

Auch die Idee von Riley Trennungs-Album fand ich originell und das sie ihre Inspiration aus dem (Trennungs)schmerz zieht, zeigt wie sehr sie doch Künstlerin ist. Auch wenn Riley und Max sich nicht auf Zwang für den anderen verbiegen, ist doch zum Ende hin eine Weiterentwicklung zu erkennen. Ich hab die beiden wirklich sehr in mein Herz geschlossen und ihre Geschichte total genossen.

Sowohl das Musikthema wie auch die Liebesgeschichte, die den nötigen Herzschmerz bot, konnte mich überzeugen und daher kann ich nur die volle Punktzahl geben.

Bewertung vom 29.02.2024
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Nora ist Literaturagentin in New York und ist im Gegensatz zu den Romanheldinnen ihrer Lieblingsbücher nicht auf der Suche nach der großen Liebe. Sie lebt und arbeitet hart für ihren Job. Nur ihre Schwester Libby hat noch einen größeren Stellenwert in ihrem Leben. Als diese sie darum bitten einen Sommer in der Kleinstadt Sunshine Falls, dem Schauplatz ihres Lieblingsbuches zu verbringen, stimmt Nora zu. Auch wenn sie wenig begeistert von den Plänen ihrer Schwester ist, die vor allem romantische Dates für sie beinhaltet. Und dann trifft sie auch noch ausgerechnet auf den arroganten Lektor Charlie, der damals das Manuskript ihres Lieblingsbuches abgelehnt hat....

Ich fand es hier besonders schön, dass es um zwei Buchliebhaber bzw. zwei Menschen geht, die in der Buchbranche arbeiten. Denn hier bekommt man einen kleinen Einblick in die Berufe der beiden Protagonisten. Und ihre Wortwechsel bzw. ihr Email-Austausch war einfach nur sehr unterhaltsam. Anfangs ging es noch um ihre Jobs und das sie sich gegenseitig übertrumpfen wollen und mit jeder weiteren E-Mail wurden die Gespräche persönlicher. Das ganze Zusammenspiel zwischen Nora und Charlie fand ich charmant erzählt und ich habe mich köstlich amüsiert.

Aber neben der Liebesgeschichte wird auch die Geschichte zweier Schwestern erzählt, die früh ihre Mutter verloren haben und das Gefühl hatten auf die andere aufpassen zu müssen. Dieser Teil der Geschichte hat mich sehr berührt und bot die perfekte Tiefe neben den lustigen Wortgeplänkel von Nora und Charlie.

Und die idyllische Kleinstadt Sunshine Falls wurde toll beschrieben, so dass man beim Lesen das Gefühl hat man wäre selber vor Ort. Vor allem wie die Parallelen zu Libbys Lieblingsbuch eingebaut waren, fand ich interessant erzählt.

Das Buch ist für Buchliebhaber, Leser*innen die Kleinstadtgeschichten mögen oder sich einfach nur gut unterhalten lassen möchten perfekt geeignet. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.02.2024
Vier Pfoten retten Weihnachten
Schier, Petra

Vier Pfoten retten Weihnachten


ausgezeichnet

Elena ist eine erfolgreiche Designerin, die sich jetzt ganz ihrer Arbeit widmen möchte. Sie hat nach ihrer Scheidung (der ein Rosenkrieg folgte) genug von Männern. Um Abstand zu allem zu bekommen und da sie in der Vorweihnachtszeit etwas Gutes tun möchte, nimmt sie an einer Aktion teil und beschließt als Nanny bei einem Witwer und seinen beiden Kindern auszuhelfen. Die Kinder Sabrina und Jan mögen sie sofort, nur ihr Vater Steffen ist anfangs wenig begeistert. Denn er wusste nicht, dass seine Schwester ihn bei der Aktion angemeldet hat. Dennoch kommen die beiden irgendwie miteinander aus und verstehen sich doch besser als anfangs gedacht. Und vielleicht wird ja auch Sabrinas Weihnachtswunsch war, den sie gleichzeitig an den Weihnachtsmann und das Christkind geschickt hat….

Auch hier hat die Autorin wieder wunderbare Charaktere geschaffen, die man sofort ins Herz schließt und mit ihnen mitfühlt. Vor allem Elena fand ich direkt sympathisch. Mit ihrer herzlichen und offenen Art, kommt sie bei den beiden Kindern direkt gut an und es war schön zu lesen wie sie sich in diese hinein versetzen kann und wie fürsorglich sie mit ihnen umgeht. Vor allem zeigt die Geschichte auch auf, dass man einen Menschen erst persönlich kennen lernen muss, bevor man sich ein Urteil bilden kann. Da Elena als erfolgreiche Designerin auch mit ihrer gescheiterten Ehe stark in der Öffentlichkeit steht, wird sie mit so vielen Vorurteilen konfrontiert. Gerade in Steffens Umfeld gibt es so einige Personen, die ihm vor Elena warnen.

Steffen hat noch sehr mit dem Tod seiner Frau und die Kinder natürlich mit dem Verlust ihrer Mutter zu kämpfen. Umso schöner ist es mitzuerleben wie Elena wieder Freude in ihren Alltag bringt. Alle Figuren haben hier mit so einigen Widrigkeiten und schmerzhaften Erinnerungen zu kämpfen und das wird auf so eine mitfühlende und berührende Weise erzählt, dass die Geschichte vor allem ans Herz geht. Aber auf der anderen Seite ist sie ebenso unterhaltsam, hoffnungsvoll und voller (Familien)Leben.

Auch der Weihnachtsmann, seine Frau und ihre Elfen bekommen hier wieder einen kleinen, aber wichtigen Auftritt, so dass die Weihnachtsmagie nicht zu kurz kommt. Und auch das Christkind mischt diesmal mit und es kommt zu so einigen Turbulenzen, so dass es bis zum Ende hin spannend bleibt. Gerade diese kurzen Kapitel über den Weihnachtsmann und seine Gehilfen machen diese authentischen Geschichten doch zu etwas magischen und ich freue mich jedes Jahr auf einen neuen Weihnachtsroman von Petra Schier.

Wer also authentische Wohlfühlgeschichten mit einer Prise (Weihnachts)Zauber sucht, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 10.02.2024
Finland of All Places
Gibelli, Catharina

Finland of All Places


ausgezeichnet

Lucrecia ist wenig begeistert als sie ihr sonniges Madrid verlassen muss um an Stelle ihrer Schwester ein Praktikum in Finnland anzutreten. Und das bei keinem geringeren als dem Weihnachtsmann. Doch leider kann Lucrecia weder Schnee und Kälte noch dem ganzen Weihnachtskitsch etwas abgewinnen. Doch davon gibt es jede Menge im Weihnachtsdorf in Rovaniemi. Etwas Hoffnung schöpft sie dann doch, als sie einen geheimnisvollen Fremden an ihrem ersten Abend kennen lernt. Doch als er kaum auf ihrem Zimmer ist und ihren Namen erfährt, haut dieser wütend ab. Als wäre das alles nicht schon mies genug, entpuppt sich der Fremde auch noch als ihr Kollege, mit dem sie die nächsten vier Wochen zusammen arbeiten muss…

Mich hat die Geschichte sofort begeistern können. Da es sehr unterhaltsam ist wie ein Weihnachtsgrinch wie Lucrecia, die dem ganzen Kitsch überhaupt nichts abgewinnen kann und sich dann in einem Weihnachtsdorf wiederfindet, wo es 24/7 nur um dieses Fest geht und es überall nach Weihnachtskitsch schreit. Vor allem, weil sie ihrer Familien zu Liebe versucht ihre Abneigung zu verbergen und obendrein auch noch die Weihnachtspullis ihrer Schwester im Gepäck hat. Das sorgt schon für so einige lustige Szenen direkt am Anfang.

Aber auch wenn Lucrecia dem alles nichts abgewinnen kann, kann sie sich dem ganzen Zauber nicht vollkommen entziehen. Beim Lesen hatte ich das Weihnachtsdorf praktisch vor Augen, so toll war alles beschrieben. Da Lucrecia bei ihrem Praktikum mit dem Bearbeiten der Weihnachtswunschzettel beauftragt ist, bekommt man eine guten Einblick was die Besucher dieses Dorfes umtreibt und was der Grund ihres Besuches ist. Und wenn man nicht schon vorher komplett von dieser Weihnachtswunderwelt eingenommen wurde, so wird man spätesten bei Lucrecias Beantworten einiger Briefe sicher sehr berührt sein.

Und dann ist da ja auch noch die Sache mit ihrem Kollegen Matti, der auf den ersten Blick echt sehr nett wirkt. Dennoch ist er nach ihrem ersten Kennenlernen eher distanziert und unfreundlich. Und Lucrecia ist verständlicherweise wie vor den Kopf gestoßen. Ich habe sehr mit ihr mitgelitten. Was hinter Mattis Verhalten steckt, war ebenso spannend und mitreißend erzählt und ich habe die Geschichte zwischen Lucrecia und ihm sehr genossen.

Dieses Buch bietet zwar jede Menge Weihnachtskitsch, der durch Lucrecias Gedanken aber perfekt abgefedert wird, so dass selbst ein Grinch sich diesem Zauber sicher nicht ganz entziehen kann. Ein wunderschöner Weihnachtsroman, der die Vorweihnachtszeit noch schöner macht oder die Vorfreude aufs nächste Weihnachtsfest weckt.

Bewertung vom 01.02.2024
Fischbrötchen und Zuckerstreusel
Hell, Jane

Fischbrötchen und Zuckerstreusel


ausgezeichnet

Anni suhlt sich in ihrem Liebeskummer, nachdem ihr Freund sie betrogen hat. Als ihre Mutter sie dann bittet ihrer Tante Rieke im Strandcafé zu helfen, packt Anni kurzentschlossen ihre Sachen und fährt nach Eckernförde. Da dort gerade Hauptsaison ist, muss sie sich die Wohnung über dem Café mit Koch Kjell teilen. Sie geraten oft aneinander und doch verursacht er auch ungewollt Bauchkribbeln bei ihr. Doch bevor sie diesem Gefühl auf den Grund gehen kann steht plötzlich ihr Exfreund wieder vor ihr…

Annis Geschichte hat mich von Anfang an unterhalten. Ihre Gefühlswelt war gut beschrieben, so dass man mit ihr in ihrem Liebeskummer mitgelitten hat und ebenso das Bauchkribbeln für Kjell spürbar war. Das ihr Exfreund dann plötzlich wieder vor der Tür stand und sie zurück wollte, gab der Geschichte natürlich nochmal einen guten Spannungsbogen.

Aber am meisten hat mir die Beschreibung der Arbeit im Café gefallen. Man hatte beim Lesen dieses bildlich vor Augen und auch direkt Lust bekommen einen Tag am Strand zu verbringen und in diesem Café einzukehren.

Aber auch die Kabbeleien zwischen Anni und Kjell sorgten für jede Menge Spaß und somit erlebt man hier eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte, die ich sehr genossen habe. Ich werde sicher auch den zweiten Band der „Fördeliebe“-Reihe lesen. Wer also noch Lektüre für den nächsten Urlaub sucht, sollte sich dieses Buch auf jeden Fall merken. ;)

Bewertung vom 13.01.2024
Nicht die Bohne! (MP3-Download)
Valentin, Kristina

Nicht die Bohne! (MP3-Download)


ausgezeichnet

Paula mag keine Kinder und wollte auch nie welche. Daher hat sie sich von Olaf getrennt, der an einer gemeinsamen Familienplanung festhalten wollte. Frisch getrennt stellt Paula plötzlich fest, dass sie schwanger ist. Ungewollt natürlich. Doch das bohnenförmige Wesen auf dem Ultraschallbild verändert etwas in Paula. Und genauso lebensverändern ist ihr neuer Job auf dem Ökohof…

Die Autorin schafft es auch hier wieder ihre Figur ins Chaos hüpfen zu lassen und sich neu finden zu müssen. Paula steht mit ihrer frischen Trennung, der ungewollten Schwangerschaft und dem neuen Job gleich mehreren Herausforderungen gegenüber. Ihre Verzweiflung ist genauso spürbar, wie ihre im Laufe der Geschichte positive Veränderung. Paula läuft gerade bei ihrem neuen Job in so manche Fettnäpfen und verursacht Chaos und Unruhe und das auf eine so charmante und unterhaltsame Art, dass ich mich auf jeder Seite gut unterhalten fühlte.

Gerade die Öko-Gang auf dem Biohof mischt Paula, die bisher nur das Stadtleben kannte, gewaltig auf. Die Gang besteht aus ganz unterschiedlichen Charakteren, die dennoch alle einen gemeinsam Weg gefunden haben zusammen auf dem Hof zu leben. Jede Figur habe ich in mein Herz geschlossen und gerade diese Fülle an unterschiedlichen und besonderen Charakteren macht diese Geschichte so liebenswert und authentisch.

Und besonders die Momente zwischen Paula und Simon sind natürlich das Salz in der Suppe. Wie sich beide kennen lernen und langsam annähern, war gefühlvoll beschrieben und ich habe jede Szene genossen und bei einigen auch sehr mitgefiebert. Vor allem, weil Simon ein Geheimnis zu haben scheint und ich gespannt war, was dahinter steckt.

Wer schon Bücher dieser Autorin kennt, wird auch hier nicht enttäuscht. Kristina Valentin/Kristina Günak hat einfach ein Händchen für Charaktere, die wie aus dem Leben gegriffen wirken und die man nicht wieder so schnell vergisst. Auch wer unterhaltsame Liebesromane liebt, die manchmal trotz der Schwere der Themen Leichtigkeit versprühen, ist hier genau richtig. Eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 04.10.2023
Tasmanien
Giordano, Paolo

Tasmanien


sehr gut

Der Journalist Paolo ist Anfang vierzig und seine Ehe mit Lorenza steht vor einer Krise. Sie hat beschlossen die Versuche der künstlichen Befruchtung einzustellen und somit müssen sich beide von dem Traum eines gemeinsamen Kindes verabschieden. Um sich davon abzulenken, bricht er zu einer Klimakonferenz nach Paris auf und trifft viele interessante Leute und sieht sich mit schlimmen Themen konfrontiert um sich seiner eigenen Welt nicht stellen zu müssen…

Mir hat der Anfang der Geschichte sehr gut gefallen. Paolo und Lorenza und ihre Probleme wirkten auf mich authentisch und ich war gespannt darauf wie es mit ihnen weiter geht. Doch Paolo reist sehr viel in der Welt rum und trifft dort Leute und jede Begegnung konfrontiert ihn mit einem anderen schlimmen Thema wie Terror, Krieg und Klimawandel.

Über seine Rastlosigkeit und ständigen Reisens habe ich zwischen drin den Faden verloren bzw. das Gefühl gehabt diese Geschichte besitzt keinen. Ich fand Paolo in seinem Tun oft recht passiv. Was man aber auch irgendwie verstehen kann, wenn er sich dauerhaft mit Atombomben beschäftigt und Menschen trifft, die Anschläge überlebt haben und mit diesen schrecklichen Folgen leben müssen.

Auch wenn für mich die Geschichte streckenweise in die Länge gezogen wirkte, hat mich Paolos Geschichte doch interessiert. Die Sogwirkung, die ich bei den anderen Romanen des Autors beim lesen verspürt habe, fiel hier komplett weg. Dennoch tröstet die gewaltige Sprache und der poetische Erzählstil des Autors über diese Mängel hinweg. Man kann sich trotz der Schwere mancher Themen gut treiben lassen. Wem Sprache und Erzählstil wichtiger ist als Spannung, lege ich dieses Buch dennoch sehr ans Herz.