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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 960 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2025
Was man nicht sieht, ist doch da
Weiß, Margit

Was man nicht sieht, ist doch da


sehr gut

Eine bedrückende Geschichte

Tirol befindet sich im Jahr 1954 noch in der Zeit einer noch lang nicht abgeschlossenen Entnazifizierung. Um die gesellschaftlichen Strukturen aufrecht zu erhalten wird versucht auch Personen mit Nazi-Vergangenheit in die Prozesse zu integrieren. Die Folge hiervon muss der noch sehr junge Hans Dakota erleiden, der nach einer diffamierenden Anzeige einer Nachbarin, ohne dass die Hintergründe geprüft werden, von der Schule direkt in ein "Besserungsheim" verbracht wird. Dort versuchen die noch von den alten Strukturen geprägten Aufseher den "Zöglingen" Moral und Anstand beizubringen. Hans muss zum einen erkennen, dass seine Eltern kaum eine Chance haben, ihn aus dieser Hölle zu befreien und dass in diesen Heimen eine Struktur herrscht, die weit an der Menschlichkeit vorbeiführt.

Die in Kufstein geborene Autorin Margit Weiss veröffentlicht mit "Was man nicht sieht, ist doch da" einen unbequemen und auch nachdenklich stimmenden historischen Roman. Sie erzählt die Geschichte in einem der Zeit angepassten Schreibstil und arbeitet dabei mit kurzen und klaren Sätzen. Das Ganze wirkt dadurch ein eher streng und kalt, was sich hervorragend mit dem brisanten Thema vereint und die Geschehnisse sehr authentisch erscheinen lässt. Die vielen kurzen Kapitel sind mit jeweiligen Perspektivwechseln versehen, was der Geschichte eine zusätzliche Tiefe verleiht. Das insgesamt mit 157 Seiten doch recht kurze Buch wirkt auf mich dann aber auch ein wenig hastig erzählt und lässt vielleicht noch Potential liegen, auf der anderen Seite regt es somit zum Nachdenken an.

Insgesamt ist "Was man nicht sieht, ist doch da" schon ein aus meiner Sicht lesenswertes Buch, welches die Thematik einer verrohten und sehr strengen vom 2. Weltkrieg gezeichneten Gesellschaft gut aufarbeitet. Der Schreibstil hat mir persönlich sehr gut gefallen und wirkte passend und ist sehr klar. Von daher empfehle ich das Buch gerne weiter und bewerte es mit vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.10.2025
Der Wortschatz des Todes
Arndt, Martin von

Der Wortschatz des Todes


ausgezeichnet

Realitätsnaher und spannender Politthriller

Die ehemalige BKA-Fallermittlerin Irina Starilenko kümmert sich um ihren jüngeren und manchmal zu engagierten Bruder Konstantin. Dieser bittet sie um Hilfe für seinen besten Freund Oleksi, dem der Mord an einen polnischen Gechäftsmann vorgeworfen wird. Zwar werfen die ersten Ermittlungen schon viele Fragezeichen auf, aber die Polizei ist von der Schuld Oleksis überzeugt und wenig motiviert nach dem wahren Täter zu suchen. So versucht Irina mit ihrem persönlichen Netzwerk an weitere Informationen zu kommen und den Fall zu klären. Dabei stößt sie auf erschreckende Details mit politischem Hintergrund, die ihre Arbeit bei weitem nicht einfacher und ungefährlicher machen...

Der Autor MArtin von Arndt konnte mich schön mehrfach mit seinen oft politisch motivierten Krimis und Thrillern in den Bann ziehen. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in sein neues werk "Der Wortschatz des Todes" gestartet. Er erzählt die Gechichte in seinem gewohnt sehr flüssig zu lesenden Schreibstil und greift mit dem russisch-ukrainischen Krieg ein brisantes Thema auf, ohne dabei aber klischeehaft zu wirken. Ganz im Gegenteil, die aktuellen Gegebenheiten werden geschickt in eine packende Kriminalgeschichte eingebaut, die den THriller schnell für mich in einen PAge-Turner wandelte. Der Spannungsbogen wird mit dem brutalen "Hinrichtungs-Mord" zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht sehr hohenNiveau gehalten. Die Hauptprotagonisten werden sehr interessant gezeichnet und tragen zum Gelingen des Buches bei.

Insgesamt ist "Der Wortschatz des Todes" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Politthriller, der mich in erster Linie mit der guten Umsetzung eines brandaktuellen Themas, charakterstarken Protagonisten und mit dem geradlinigen Erzähltalent des Autors voll und ganz überzeugen konnte. Ich freue mich schon jetzt auf einen möglichen Nachfolgeband, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es foglerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.10.2025
Dass es uns überhaupt gegeben hat
Wanda, Marco

Dass es uns überhaupt gegeben hat


ausgezeichnet

Kult aus Österreich

Die österreichische Rockband Wanda ist in ihrem Heimatland extrem erfolgreich gewesen und konnte auch international große Erfolge aufweisen. Ihr mittlerweile sechs Platten haben sich tausende male verkauft, so dass sie in Deutschland und Österreich mit ihrem Indie-Rock mehrere Goldene und Platinplatten erreichen konnten. Niemand hätte wohl einen solchen Erfolg vorausgesagt, als sich die fünf österreichischen Musiker im Jahre 2012 zusammenfanden, am wenigsten ihr Leadsänger Michael Marco Fitzthum (Künstlername Marco Wanda).

Inseinem Buch lässt dieser Marco Wanda die Entstehungs- und die darauf folgende Erfolgsgeschichte von Wanda Revue passieren. Er erzählt die Geschichte in einem klaren und leicht zu lesenden Schreibstil, der aus meiner Sicht hervorragend zum Lebensgefühl der Band passt. Die Auftritte und Treffen der Band waren von Beginn an vom Alkohol geprägt, ein Umstand der mit dem wachsenden Erfolg ein immer größer werdendes Problem bedeutete. Der Stress einer mehrwöchigen Tour, auf der jeder auf der Bühne zu funktionieren hat und man Tag für Tag weitereist, um neue Menschenmengen mit der Musik zu beglücken. Dass Erfolg nicht immer nur gute Seiten hat, war Marco schon allein aufgrund seines Idols Kurt Cobain bewusst, den der Erfolg in den Tod getrieben hatte. In seinem Buch wird gerade auch der aufkommende kommerzielle Durchbruch thematisiert. Es war eigentlich nie das Ziel der Band einen solchen Durchbruch zu schaffen, viel mehr wollten sie Menschen vereinen. So hat sich ihre Musik auch wenig verändert und die meisten Songs entstanden in der Regel in Momenten, wo Marco sich zurückzog und auf seine Gefühle hörte und sie wirken ließ.

Das Buch liest sich sehr flüssig und gibt mir einen tollen Einblick in die Arbeit und das Leben einer Band, die plötzlich im Rampenlicht steht. Es ist manchmal schockierend, welche Alkohlexzesse durchlebt wurden und wie Marco selber sagt, ist es schon ein wunder, dass er überhaupt noch lebt. NAch Schicksalschlägen in der Band und der Familie zieht sich Marco zurück, macht eine Entzugskur und steht nach vielen JAhren BAndgeschichte das erste mal nüchtern auf der Bühne. Begleitend zum Buch habe ich die Stücke gehört, was dem Buch eine größere Tiefe und Authentizität verleiht. So war es für mich ein besonderes Leseerlebnis, welches ich gerne weiterempfehle. Natürlich bewerte ich das Buch von Marco Wanda mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.08.2025
Eisfeld - Dunkle Enthüllungen / Mara Eisfeld ermittelt Bd.2
Weinert, Steffen

Eisfeld - Dunkle Enthüllungen / Mara Eisfeld ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Komplexer Kriminalfall

Kriminalkommissarin Mara Eisfeld ist in ihrem zweiten Fall stark eingespannt. Zum einen fordert ihr Noch-Ehemann nervenaufreibende Meditationsgespräche um die Trennung für den gemeinsamen Sohn zu vereinfachen, und zum anderen taucht plötzlich ihr Vater mit seiner neuen Lebensgefährtin auf. Der neue Fall um den auf offener Straße erschossenen Investigativ-Journalisten Peter Hester sorgt zunächst für Ablenkung, aber die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Der anfänglich vermutete Racheakt einer Drogenbande ist nur sehr schwer zu belegen und so stößt Mara Eisfeld bei ihren weiteren Recherchen auf eine scheinbar sehr brisante Enthüllung, an der das Opfer arbeitete. Ist hier das Motiv für den Täter zu finden?

Steffen Weinert, bekannt als preisgekrönter Drehbuchautor und Regisseur hat den zweiten Band um die charismatische Ermittlerin Mara Eisfeld veröffentlicht. Nach den vielen guten Bewertungen bin ich mit einer hohen Erwartungshaltung in den aktuellen Fall gestartet und wurde nicht enttäuscht. Steffen Weinert erzählt die Geschichte in einem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell fesseln konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod an den Investigativ-Journalisten direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die immer komplexer werdenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Dem Autor gelingt es das interessante private Umfeld der Ermittlerin gut in die kriminalistische Story einzubauen, was zum Gelingen des Buches beiträgt. Das fulminante Finale rundet mit einer gut nachvollziehbaren und für mich überraschenden Auflösung das Ganze gelungen ab.

Insgesamt ist "Eisfeld- Dunkle Enthüllungen" ein gelungener Kriminalroman, bei dem ich auch als Quereinsteiger niemals Verständnisprobleme hatte. Der spannende und sehr clever konzipierte Fall hat Lust auf mehr gemacht, so dass ich mich schon jetzt auf einen möglichen Nachfolger freue. Ich empfehle den Kriminalroman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen

Bewertung vom 24.08.2025
Die eiskalte Strohwitwe von Sylt
Wood, Dany R.

Die eiskalte Strohwitwe von Sylt


ausgezeichnet

Oma Käthe macht sauber

Um den Spannungen mit der zu Besuch erschienen Schwester ihres Lebenspartners Hinnerk zu entfliehen und einer Bekannten einen Gefallen zu tun, übernimmt Oma Käthe vorübergehend den Job der Hausdame bei den betuchten Lindholms auf Sylt. Kaum ist sie in der Familie angekommen stirbt auch schon die Millionärsgattin Fernanda und mit dem Gärtner ist für die ermittelnde Polizei auch schnell der Täter ermittelt. Nur Käthe glaubt nicht an diese Theorie und beginnt undercover ihre eigenen Recherchen. Da das Opfer kein Sympathieträger war, mehren sich die potentiellen Täter und Täterinnen und die Suche nach dem vermeintlich "wahren" Täter gestaltet sich deutlich schwieriger als gedacht...

Ich habe bereits einige Kriminalromane aus der Feder von Dany R. Wood gelesen, welche mit Jupp Backes mit seiner Familie als Hauptakteure stets gute Laune verbreitet. Mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung habe ich Oma Käthe bei ihrem zweiten Fall auf Sylt nun begleitet. Dany R. Wood erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen und unterhaltsamen Schreibstil, in dem ihm aus meiner Sicht eine tolle Mischung aus Spannung und Humor gelingt. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod der Millionärsgattin zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über Käthes aufwendigen und zum Teil ungewöhnlichen Ermittlungen stets auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die stellenweise schrägen Typen und die unkonventionelle Art der Hauptprotagonistin tragen zum Gelingen des Buches bei und die vielen Verdächtigen haben immer wieder dazu angeregt, die eigene Überlegungen bezüglich Täter und Täterhintergründe zu hinterfragen und neu aufzustellen. Das Ganze konnte mich bis zum Finale in den Bann ziehen, wo dann eine sehr gut nachvollziehbare und für mich überraschende Auflösung die Geschichte gelungen abrundet.

Insgesamt ist "Die eiskalte Strohwitwe von Sylt" für mich ein äußerst unterhaltsamer und guter Kriminalroman, der mit den toll gezeichneten Charakteren, einer durchdachten Story, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen weiter.

Bewertung vom 24.08.2025
Ewige Schuld
Dessaul, Arne

Ewige Schuld


ausgezeichnet

Die Lasten einer Schuld

Fritz Tiedemann ist der einzige Gymnasiast seines kleinen Heimatdorfes und wird daher schon als Außenseiter betrachtet. In der Schule lernt er die jung und schöne Freda kennen, der er kurze Zeit später verfallen ist. Gleichzeitig verführt ihn aber auch die Verlobte seines besten Freundes, von der er ebenfalls nicht die Finger lassen kann. Er manövriert sich so in ein vorprogrammiertes Fiasko und stochert zudem noch in der nazibehafteten Vergangenheit des Dorfes. Er weckt Geister, die er eigentlich ruhen lassen sollte und es entwickeln sich Tragödien, die sein Gewissen noch für lange Zeit belasten sollen...

Der deutsche Autor Arne Dessaul besticht mit seinen Kriminalromanen um den Kriminalkommissar Helmut Jordan, in seinem neuen Roman "Ewige Schuld" taucht der Ermittler auch in einer Nebenrolle auf. Ich bin mit einer hohen Erwartungshaltung in das Buch gestartet und wurde nicht enttäuscht. Dessaul erzählt die Geschichte in einem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führt. Obwohl es sich nicht um einen klassischen Kriminalroman handelt, baut sich zunehmend ein Spannungsbogen auf, der von Fritz Tiedemanns verzwickter Situation und den Geheimnissen der Ortschaft getragen wird. Arne Dessaul gelingt es aus meiner Sicht sehr gut, die damalige Zeit in das Leben des politisch engagierten Hauptprotagonisten zu integrieren und den Leser so auf eine authentische Reise in die Vergangenheit schickt. Das Ganze konnte mich bis zum fesselnden Finale in den Bann ziehen, wo es dann mit einer überraschenden und aus meiner Sicht völlig überzeugenden Auflösung abgerundet wird.

Insgesamt ist "Ewige Schuld" ein bewegender Roman, in dem der engagierte Protagonist unausgesprochenen Geheimnissen auf der Spur ist und damit nicht nur in seinem Leben die Weichen für die Zukunft stellt. Der Roman konnte mich mit seiner besonderen Art und dem integrierten Genre-Mix voll und ganz überzeugen, so dass ich ihn gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 24.08.2025
Inselhippies
Kalpenstein, Friedrich

Inselhippies


ausgezeichnet

Gute-Laune-Roman

Herbert hält um die Hand von Anja an und hat sich um die anstehende Hochzeit noch überhaupt keine richtigen Gedanken gemacht. Die reichen Eltern von Anja haben hingegen schon sehr konkrete Pläne und gehen natürlich davon aus, dass die Feierlichkeiten auf Ibiza stattfinden. Während Anjas Besuch bei ihren Eltern, wird ihr dann mit einem Highlight nach dem anderen der Mund wässrig gemacht, nur Herbert ist so gar nicht davon begeistert, seine Hochzeit nicht in seiner Heimat zu feiern. Erbeschließt kurzfristig mit seinem Trauzeugen Hans Richtung Ibiza aufzubrechen, um zu retten was zu retten ist. Es droht ein Fiasko...

Mit seiner "Herbert-Reihe" hat der deutsche Autor Friedrich Kalpenstein schon einige Leser immer wieder begeistern können. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk um Herberts möglicher Hochzeit gestartet. Er erzählt die Geschichte in seinem geschätzten Lockeren und mehr als unterhaltsamen Schreibstil, der mich schnell wieder in den Bann ziehen konnte. Mit viel Leichtigkeit dürfen wir bei den Hochzeitsvorbereitungen dabei sein, welche durch die völlig unterschiedlichen Vorstellungen, wie eine solche Feier stattfinden soll, für viel Heiterkeit und gute Laune sorgt. An einigen Stellen findet sich der eine oder andere wieder und die Geschichte wirkt so, wie mitten aus dem Leben gerissen. Gefühlvoll und extrem unterhaltsam fliegt das buch nur so an mir vorbei.

Insgesamt ist "Inselhippies" aus meiner Sicht ein mehr als gelungener Unterhaltungsroman, der für die aktuelle Urlaubszeit wie gemacht erscheint. Viel gute Laune, ehrliche und ergreifende Gefühle sowie das Erzähltalent des Autors sorgen für ein tolles Leseerlebnis, welches ich sehr gerne weiterempfehle und dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 24.08.2025
Asa
Drvenkar, Zoran

Asa


ausgezeichnet

Jäger und Beute

Asa hat die letzten sechs Jahre im Gefängnis verbracht und sie hat nach ihrer Entlassung einen großen Rachefeldzug geplant. In den letzten hundert Jahren mussten viele aufgrund einer alten und aus Asas Sicht völlig sinnlosen Tradition sterben. Auch sie war in ihrer Vergangenheit in Gefahr, konnte sich aber behaupten, was allerdings in den darauffolgenden Jahren zu einem persönlichen Desaster führte, welches sie letzten Endes auch ins Gefängnis brachte. Kann Asa die alte Tradition ihrer mittlerweile sehr mächtigen Familie stoppen?

Der in Kroatien geborene und in Deutschland lebende Autor Zoran Drvenkar hat mit "Asa" einen Thriller um eine mehr als düstere Familienchronik veröffentlicht, der mich bis zur letzten Seite in den Bann ziehen konnte. Er erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden, aber auch schon poetisch angehauchten Schreibstil, der dem Buch eine zusätzliche Tiefe verleiht. Der Spannungsbogen wird um die Hauptprotagonistin und der rätselhaften Vergangenheit ihrer Familie direkt zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die dramatischen Rückblenden aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Dabei entwickelt sich eine immer komplexere Geschichte, die aufgrund vieler Protagonisten und diversen Zeitsprüngen schon die volle Aufmerksamkeit erfordert, aber das "Dranbleiben" lohnt sich. Die düstere Atmosphäre die sich in der Familienchronik eingenistet hat wird hervorragend eingefangen und macht den Thriller für mich zu einem besonderen Leseereignis. Das ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale komplett in den Bann ziehen und wird mit einer nachdenklich stimmenden Auflösung gelungen abgerundet.

Insgesamt ist "Asa" für mich in seiner Komplexität und Intensität eines der herausragenden Leseerlebnisse in diesem Jahr. Ein toller Thriller, der mich mit der vielschichtigen Story, eine mehr als interessant gezeichneten Hauptprotagonistin und letzten Endes auch mit dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.08.2025
Das heimliche Zimmer: Thriller
Shepherd, Catherine

Das heimliche Zimmer: Thriller


ausgezeichnet

Sehr gute Fortsetzung

Spezialermittlerin Laura Kern bekommt es in ihrem neuen Fall mit einem sehr berührenden Fall zu tun, denn das Opfer ist ein gerade mal 16-jähriger Schüler, der an einem verlassenen Bahnhofsbahnsteig aufgefunden wird. Die Ermittlungen führen schnell Richtung Schule, wo das Opfer vor kurzem Streit mit einem Mitschüler hatte. Kann ein Jugendlicher eine solche Tat begehen? Kurze Zeit später gibt es ein weiteres Opfer und wieder ist der Schüler tatverdächtig...

Die Thriller-Reihen von Catherine Shepherd haben mich bisher immer begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in den neuen Fall für Laura Kern gestartet bin. Die Autorin erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der das Buch für mich schnell wieder zu einem Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem tragischen Tod des sechzehnjährigen Schülers direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die spannenden und mit vielen überraschenden Wendungen gespickten Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Die ständig steigende Anzahl der Tatverdächtigen lässt viel Raum beim Lesen, eigene Überlegungen in Bezug auf Täter und vor allem Tathintergrund anzustellen, um dann im fulminanten Finale von einer gut nachvollziehbaren Auflösung überrascht zu werden.

Insgesamt ist "Das heimliche Zimmer" die für mich mehr als gelungene Fortsetzung einer besonderen Thriller Reihe, die mich mit einer starken und interessant gezeichneten Ermittlerin, spannenden und sehr gut konzipierten Fällen und natürlich mit dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.07.2025
Im Finsterwald
Hermanson, Marie

Im Finsterwald


ausgezeichnet

Ruhiger und toll erzählter Kriminalroman

Im Jahre 1926 ist das Kindermädchen Maj mit vier kleinen Kindern der Familie Gulin im Naturhistorischem Museum. Plötzlich reißt sich die neunjährige Alice los, stürmt davon und ist spurlos verschwunden. Hauptwachtmeister Nils Gunnarsson wird mit der Suche nach dem Mädchen beauftragt, doch er kann sie nicht finden, obwohl er davon überzeugt, dass sie eigentlich nicht das Museum unbemerkt verlassen haben kann. Es wollen sich keine Spuren auftun und das Ganze wirkt schon fast mystisch. Auch die Journalistin Ellen kann nicht so wirklich Licht ins Dunkel bringen, während die Zeit gegen Alice läuft. Wird es noch rechtzeitige Hilfe geben?

Die erfolgreiche schwedische Autorin Marie Hermanson hat mit "Im Finsterwald" einen atmosphärischen und sehr ruhigen Kriminalroman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell nach Schweden in den 20er Jahren entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden der kleinen Alice zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über das verzweifelte Suchen aller Beteiligten aus meiner Sicht auf einem hohen Niveau gehalten. Hermanson gelingt es sehr gut die Spur immer wieder in falsche Richtungen zu lenken, so dass sich die Lösung des Rätsel gefühlt immer weiter entfernt, als dass man ihr näher kommt. Das Ganze hat mich bis zum packenden Finale in den Bann gezogen, welches die Story mit einer gut nachvollziehbaren, aber für mich auch überraschenden Auflösung gelungen abrundet.

Insgesamt ist "Im Finsterwald" ein toller, wenn auch ruhiger Kriminalroman, der mich in erster Linie mit seiner Atmosphäre, den interessant gezeichneten Protagonisten, einer ausgeklügelten Storyline und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen