Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
LichtundSchatten

Bewertungen

Insgesamt 312 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2025
Deutschland ist nicht mehr sicher
Ostermann, Manuel

Deutschland ist nicht mehr sicher


ausgezeichnet

Schon das Vorwort von Dr. Ulf Poschardt bringt den Sachverhalt auf den Punkt: „Wenn ein Bundestagsabgeordneter der Linken die Entwaffnung der Polizei fordert, die nach seiner Meinung in einem rassistischen kapitalistischen System nicht der Sicherheit diene, dann verdeutlicht das, wie verrückt Teile der Gesellschaft geworden sind.“ Die JungGrünenVorsitzende steht hinter einem Kürzel, das Polizisten diffamiert und Mitglieder der Linken sagen, diese Aussage sei wichtiger Teil des Antifaschistischen Kampfes. Man beginnt zu frieren ob solcher Sätze und beginnt, die Gefühle von Polizisten im Einsatz zu erahnen.

Manuel Ostermann fordert in diesem Buch eine radikale innenpolitische Kehrwende, „und das im Sprint und Marathon gleichzeitig.“ Die Zeit leerer Versprechungen sei vorbei, die Sicherheit darf nicht für Parteien und ihre Wahlchancen benutzt, sondern muss jetzt im Interesse der Bevölkerung umgesetzt werden. „Zudem müssen Polizisten wieder mehr Anerkennung sowie politischen und öffentlichen Rückhalt erfahren.“

Selten habe ich so viele Sätze unterstrichen und noch seltener spricht mir ein Buch so sehr aus dem Herzen. Manuel Ostermannn formuliert den traurigen Zustandsbericht eines Landes, den er umfassend so skizziert: „Mir scheint, dass die deutsche Regierung Weltmeister darin ist, viel zu reden, aber nicht zu handeln.“

Vor allem das islamistische Problem, besonders krass zu erkennen nach dem Polizistenmord in Mannheim, wird so adressiert: „Es ist schon lange an der Zeit, dass die islamistische Gefahr mit aller Dringlichkeit in den politischen Fokus gerückt wird. Viel zu lange hat die Regierung dieses Problem ignoriert, kleingeredet, ausgeklammert oder gar in ihrer brutalen und explosiven Dimension verschwiegen.“

Von seiner eigenen Entwicklung und Ausbildung über einen aktuellen Zustandsbericht bei der Wahlwerbung auf der Straße (grölende und auch zur Gewalt bereite Linksaußen-Kämpfer), den Tod des Polizisten Rouven Laur in Mannheim, Angriffe gegen Polizisten, Aussagen anderer Polizisten, Tatort Schulhof, Im Schatten der Regenbogenflagge, hat die Polizei ein Rassismus Problem? bis hin zu einem Plädoyer für eine innenpolitische Kehrtwende: jede Seite dieses Buches ist sachlich begründet und spannend zu lesen. Jeder Satz ist verständlich und lässt keine Interpretationen offen.

Besonders das Schlusskapitel hat mir gefallen. Es sind Worte, die ich so jedem Politiker gerne laut vorlesen würde: „Wir die Menschen in Deutschland, sollten doch eigentlich den Takt angeben, und nicht machtblinde Politiker, die sich von der Realität zunehmend abkoppeln und denen es am wichtigsten ist, ihre Privilegien und Diäten abzusichern. Es ist doch schrecklich, dass wir Deutschen uns einreden lassen, dass Brandmauern unsere Demokratie schützen würden.“

Ich habe bei diesem Buch ein ähnlich ermutigendes Gefühl wie bei dem Werk von Dr. Wolfang Herles, Titel: „Mehr Anarchie, die Herrschaften.“ In der Tat gehören ein linkes Utopia, ein rechter Sumpf und eine islamistische Steinzeit nicht zu Deutschland. Es kommt mehr denn je darauf an, dass Politiker sich als Diener auf Zeit von unseren Interessen begreifen und aufhören, ihre eigene Macht weiter zu verfestigen und auszubauen.

Manuel Ostermann schreibt klar und verständlich, abseits des üblichen Politiker-Sprechs, ein Mann der Praxis, gelernt aus täglicher, harter Realität: "Was viele Menschen vielmehr nervt und deshalb unsere Gesellschaft polarisiert, ist die Tatsache, dass Minderheiten heute immer wieder versuchen, Mehrheiten zu dominieren, ihnen ihre Sicht der Dinge aufzudrängen, ja per Gesetz aufzuzwingen."

Nicolás Gómez Dávila schrieb: "Keine soziale Klasse hat die anderen unverschämter ausgebeutet als die, die sich heute selbst Staat nennt.“ Wer den Anteil des Staates auf über 50% treibt, wie aktuell, und Schulden aufnimmt wie nie zuvor, der beutet die zukünftigen Generationen aus und würgt eine effektive Wirtschaft langsam ab. Die Polizei steht zwischen allen Fronten und soll kranke Effekte ausbügeln. Kein Wunder, dass von dieser Seite eine so dramatische Stimme zu hören ist. Wir müssen unbedingt auf Herrn Ostermann hören.

Gerne würde ich dieses Buch im Bundestag vorlesen und vor allem diese Stelle betonen: „Schluss mit der einseitigen Meinungsdiktatur! Schluss mit der Bevormundung der Bürger, was sie zu denken und zu sagen haben! Schluss mit den Methoden eines Überwachungsstaates, in dem Bürger quasi dazu aufgerufen werden, andere zu verpetzen und anzuschwärzen.“

Und das würde dabei nicht fehlen: „Politiker, die mit Deutschland nichts anfangen können, die Nationalstolz grundsätzlich verächtlich finden oder die im Bundestag nicht einmal unsere Nationalhymne mitsingen, können wir nicht in Regierungsverantwortung gebrauchen.“ Diese innere Einkehr und Stille, wie Herr Habeck sein Nichtmitsingen am 17.6.2023 erklärte, ist wenig glaubwürdig. Und heute, Politiker, fährt ihr Dienstwagen nicht vor, Sie dürfen an die HotSpots zu Fuß gehen, an denen Bürger Angst haben, um dort mitzuempfinden.

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2025
Ich bin Giorgia
Meloni, Giorgia

Ich bin Giorgia


ausgezeichnet

Italien war mir im Grunde eher fremd, ich hatte wenig Einblicke in das Leben normaler Menschen und die italienische Politik. Eiscafés und italienische Restaurants reichen dazu nicht aus, Sympathie alleine genügt nicht. Mit den Büchern von Petra Reski habe ich eine eher depressive Sichtweise kennengelernt, die Giorgia Meloni mit diesem Buch korrigiert und auf eine bessere Ebene stellt.

Giorgia ist sie selbst, eine kleine Frau, sie ist eine normale Frau, sie ist Mutter, sie empfindet bürgerlich rechts, sie ist Christin und stolze Italienerin. Fast wundert man sich, dass sie mit Ursula von der Leyen ein gutes Verhältnis haben kann, scheint in Brüssel doch das woke Imperium aktiv.

„Mit Urlaub habe ich einfach Pech. Wahrscheinlich glaubt mein Karma, dass es meine Aufgabe ist, immer und ohne Unterbrechung zu arbeiten, denn Fakt ist, dass jedesmal, wenn ich eine Pause plane, irgendeine Tragödie oder irgendein Schlamassel passiert.“ Von klein auf geschieht viel im Leben von Giorgia sehr viel Überraschendes: der Vater verlässt die Familie, das Kinderzimmer brennt und sie ist meist in der Defensive. Trotz ihrem schwierigen Charakter hat sie eine behütete Kindheit, umgeben von Großeltern, Mutter und Verwandten, vor allem ihrer Schwester. „Wir waren glückliche Kinder.“ Sie erlebt Mobbing und wird oft als „Dickerchen“ verspottet. Ihr Vater hat kein Interesse an ihr und sie bricht den Kontakt zu ihm ab.

Wenn ich die woken Floskelmaschinen, also die deutschen Politiker, reden höre, dann vergleiche ich diese ab sofort mit diesem Buch. Schon auf Seite 30 erklärt Giorgia, was Mobbing auslösen kann und Minderheiten nicht als Liste aufzustellen sind und Menschen so zu beschützen sind. Schon in der Verfassung sei Diskriminierung verboten. „Eine detailliertere List zu erstellen, wäre gefährlich, weil dadurch zwangsläufig diejenigen ausgeschlossen würden, die nicht ausdrücklich genannt sind.“

Ihr gesunder Menschenverstand und die Überwindung von Nachteilen durch harte Arbeit formt sie schon in der Jugendzeit zu einem Mitglied bürgerlicher Bewegungen, sie gewinnt Überzeugungskraft und Rhetorik, für Schüchternheit und Unentschlossenheit ist da kein Platz. Besonders interessant zu lesen war, wie sie die nächtlichen Aktionen beschreibt, in denen man Plakate klebte und als Gruppe immer aufeinander aufpasste, man erfährt alle Details z.B. wie Plakate zu rollen sind, damit sie schnell angebracht werden können. Sie setzt sich früh durch und erlebt eine sie stützende, hilfreiche Gemeinschaft.

Auf der Straße, in den Diskussionen mit Menschen entwickelt sich ihr Bild von politischer Handlungsweise: „Man muss von den Leuten auf der Straße verstanden werden, denen ideologische Verdrehungen fremd sind und die Führung suchen.“ Meloni braucht keine Quoten, sondern sie möchte Frauen mit den gleichen Waffen ausrüsten wie Männer sie besitzen, um konkurrieren zu können.

Giorgia Meloni’s Einstellung zur Türkei und dem wachsenden Einfluss des Islam würde man sich in dieser Klarheit auch in Deutschland wünschen und ihre Sätze zu den weltweit verfolgten Christen treffen mitten in mein Herz. Hier schreibt eine Frau mit Seele und Verstand über Themen, die Angela Merkel sträflich vernachlässigt hat, für mich ein Bild wie Tag und Nacht.

Der Aufstieg dieser Frau hat mich wirklich beeindruckt, sie ist keine gestanzte Politikerin, sondern eine mitten aus dem Volk, die sich durchboxen musste. Man muss sie bewundern und hoffen, dass eine ähnliche Qualitätsstufe auch in Deutschland in die Verantwortung kommt. Sie ist allerdings weit und breit leider nicht zu sehen.

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“ Das sagte der unvergessene Egon Bahr in einer Zeit als die SPD noch bedeutender war. Giorgia Meloni formuliert es so: „Für mich bedeutet Außenpolitik in erster Linie die Förderung und den Schutz unserer nationalen Interessen.“ Sie beschreibt z.B. wie Italien durch Europa / USA zur Teilnahme am Lybien/Ghadaffi Sturz mitmachen musste, obwohl es wenig sinnvoll war. Dem hätte sie sich widersetzt.

Dieses Buch hat mich bewegt in seiner sachlich klaren Sprache, seinen Zielen und Maßnahmen. Der Wunsch, dass ein ähnlicher Politiker in Deutschland heranwächst, ist da. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben. Das woke, morsche System der linken deutschen Demokratie steht meines Erachtens vor dem langsamen, knirschenden Zusammenbruch. Man hört es an allen Ecken und Enden.

Der abschließende Brief an ihre Tochter Ginevra ist ein Meisterwerk für Hoffnung und Optimismus und eine Lebenseinstellung, die weiter bringt. „Sich selbst zu verbessern, sich zu erheben, über seine Grenzen hinauszugehen: Das ist der einzige wahre Reichtum, der dir niemals wie Sand zwischen den Fingern zerrinnen wird.“

Bewertung vom 15.06.2025
7 Gründe, einen Verlag zu machen
Güçyeter, Dinçer;Hörner, Wolfgang;Jürgs, Britta

7 Gründe, einen Verlag zu machen


ausgezeichnet

Wer wie ich schon einen Verlag gegründet hat, interessiert sich brennend für ein Buch, in dem sieben Verleger ihre Beweggründe darlegen. Schon das Vorwort bewegt und legt dar, wie Barbara Kalender die Neugründung des März Verlages begleitet hat. „Deshalb geht es nicht ohne Selbstausbeutung, wir zahlen uns geringe Gehälter und kämpfen so, wie unsere anderen unabhängigen Kolleg.innen ums Überleben.“

Benno Käsmayer ist hinein- und weiter gestolpert mit dem Maro Verlag, eine spannende Geschichte aus den Anfängen in den 60ern bis heute. Und tatsächlich gibt es diesen anarchischen Verlag immer noch, ich lese von einer aktuellen Neuerscheinung diesen Titel: „Aus den Ärschen aus dem Sinn, Eine Odyssee durch Körper, Klo, Kanalisation, Kläranlage und Wolken.“

Hanna Mittelstädt erläutert ihre Punkte für die Gründung mit diesen 7 Punkten: a) das Lesen, was es nicht zu lesen gibt b) Kollektiv leben und arbeiten c) sich für ein mögliches eigenes Schaffen ausbilden d) täglich neue Abenteuer e) zwischen Glück und Unglück pendeln f) beste Freunde sein mit Künstlern jeder Art und jeden Geschlechts g) Keine Lohnarbeit: Arbeitet nie!

Der letzte Punkt war für mich besonders spannend, drückt er doch auf andere Art eine meiner Lieblingszitate aus: „Wer mit Begeisterung tätig ist, muss nie arbeiten.“ Dies ist auch ein Wahlspruch für gelungene Selbst-Ausbeutung, die man aber nicht in diesem Sinne empfindet, im Gegenteil. Das Buch von Hanna Mittelstädt „Arbeitet nie“ werde ich lesen.

Nett die Geschichte des Verbrecher Verlages (Linksverlegen wollen) von Jörg Sundermeier, der erklärt wie ein linksradikaler Verlag die Marktwirtschaft entdeckt und tatsächlich formuliert, dass es doch irgendwie notwendig war, Text und Bilder in eine handelbare Ware zu verwandeln, auch PR und Werbung zu betreiben. Alle Autoren werden gleich fair behandelt, niemand bevorzugt. Man sollte die Marktregeln kennen, auch wenn man sie hinterfragt.

Herr Sundermeier skizziert jene linken Freunde von mir, die meist die härteren Kapitalisten wurden, vielleicht weil sie so blind an viele Dinge herangingen. Sie haben in der Folge schmerzvoller gelernt. Sein Ausblick scheint vorsichtig optimistisch, reich wird man nicht, aber das Seelenheil ist stimmig, lese ich.

Meines Erachtens ist der missionarische Trieb, einen Verlag zu gründen, der völlig Falsche. Die in diesem Buch versammelten, eher linken Denker:innen sollten sich die Frage stellen, was Menschen wirklich motiviert. Es ist vermutlich nicht abhängige Lohnarbeit, sondern das unternehmerische Gen, die Lust, etwas herzustellen, das andere kaufen wollen. Und damit zum Lebensunterhalt des Unternehmers beitragen. So lese ich es z.B. beim Klett Kinderbuchverlag heraus, obwohl mich in der Beschreibung der Begriff „Vorstandstyp“ eher negativ berührte. Dieser Typ meinte es doch tatsächlich gut mit der Gründerin.

Diese bürgerliche Vernunft scheint linkem Denken eher fremd - und das ist sehr schade. Denn Menschen wollen kein ausschließlich kollektives Wesen sein, sondern eines, das mit Freuden für andere schafft, mit Begeisterung und Hingabe, aber schon in eigenen Namen und Rechnungen, die dort bezahlt werden.

Ich habe meinen eigenen Klein-Verlag gegründet, um anderen Menschen die Freuden des Unternehmertums näherzubringen, die beste Entscheidung meines Lebens, verbunden mit Freunden, die ebenso wie ich, eigene Ideen am Markt platzieren und verkaufen können.

Die Geschichten in diesem Buch habe ich eher als das Gegenteil meiner selbst gelesen und frage mich, um wieviel erfolgreicher sie alle gewesen wären, wenn nicht eine linke Ideologie oder SonnenseitenGutseinsStrahleDaseinsWünsche geblendet hätten.

Bewertung vom 08.06.2025
Crazy Rich
Friedrichs, Julia

Crazy Rich


gut

Man taucht mit diesem Buch in die Psychologie von Superreichen ein. Die Autorin Julia Friedrichs spricht mit einigen Überreichen, aber die Mehrheit wollte nicht mit ihr reden. Sie erforscht bisherige Untersuchungen bzw. Bücher und bietet einen breiten Überblick zum Thema.

Drei Dinge sind mir geblieben:

a) Die Autorin musste auf Bitten von Theo Müller das Buch „Gemeinwirtschaft“ von Ludwig Mises lesen, um ihn verstehen zu können. Sie meint, dass es keine natürliche Ungleichheit gäbe und dieser verstorbene Denker wenig über unsere aktuelle Zeit sagen könne. Mir ist klar, warum Theo Müller sie danach nicht sprechen wollte. 

Der Glaube an eine Herstellung von absoluter Gleichheit scheint übermächtig zu sein, steht aber der menschlichen Realität diametral entgegen. Diversität in Personen und Charakter, in Motivation und Tun scheint mir die einzige Vielfalt zu sein, die zählt. Sie zu verstehen ist der Kern aller Bildung und mir bleibt hier das Buch von Gustave Le Bon über den Sozialismus zu nennen: "Mit all meinen Kräften verweigere ich mich dem Sozialismus, da er unvermögend, unmoralisch und nur dazu geeignet ist, Betrüger und Diebe hervorzubringen.“ 



Und heute beherrschen diesen Sozialismus einige wenige sogenannte demokratische Parteien: "Keine soziale Klasse hat die anderen unverschämter ausgebeutet als die, die sich heute selbst Staat nennt.“ (Davila) Superreiche und Staat kooperieren und kungeln, das habe ich aus diesem Buch gelernt. Parteispenden seien wie Schutzgeldzahlungen, um entsprechend günstige Gesetze zu sichern. Aber trotzdem stellt sich die Frage: warum sollen Superreiche und Arme unzufrieden sein, wenn die Spanne wächst? 

Mehr als andere Gründe habe ich den Eindruck, dass eine gesamte Buchindustrie darauf hinarbeitet, hier einen der Hauptgründe zu ver-orten, obwohl es keine guten Gründe dafür gibt. Dass die eigene Kultur verschwindet und sich auflöst, scheint mir ein weitaus größeres Problem. Warum bringen Grüne ihre Kinder auf Privatschulen in Dänemark und lassen Kinder in Arbeitervierteln in Neukölln alleine in einem ungewöhnlichen Umfeld?

b) Insgesamt bespricht die Autorin Bücher & Untersuchungen von Autoren, die über Superreiche geforscht/ geschrieben haben. So besucht sie z.B. Dr. Dr. Zitelmann, um über seine Dissertation über die Psychologie von Superreichen zu sprechen. Ihre Art, Personen über ihre Umgebung vorzustellen hat mir besonders bei diesem Autor nicht gefallen. Die Autorin steht Reichen durchaus richtig und skeptisch gegenüber, aber doch klingt ihre verfestigte Ideologie der Gleichheit durch. 


c) Frau Engelhorn wird zum Star hochgeschrieben, sie will re-demokratisieren, sie sei empört, dass sie selbst so viel Macht habe. „Niemand ist mehr wert als eine andere Person.“, sagt sie. Deshalb wolle sie ihre Macht radikal teilen. Ich gebe Ihnen meine Macht zurück, sagt sie dem Bürgerrat, der ihr Geld verteilen soll. Demokratie ist für mich etwas ganz anderes, sie sollte jeden in die Lage versetzen, Geld zu verdienen, statt Geld zu verteilen. Wie dieser Bürgerrat zu Ergebnissen kam und wie schwierig dieser Prozess war, schildert die Autorin sehr gut. Wenig lesen wir davon in den klassischen Medien.

Fazit: Es stimmt: Geld und Gut ist ein köstliches Messer, doch gebrauche es nicht zum Verletzen, sondern zum Brotausteilen. Jeder Kapitalist macht das, denn er produziert für andere, was er nur kann, wenn er dessen Bedürfnisse erforscht hat.

Insgesamt: Es gibt wenig Erkenntnisse über Superreiche, aber dieses Buch bietet einen umfassenden Status Quo des Wissens zu diesem Thema. Ich hab es gerne gelesen und viel Neues erfahren. Mein Wissen - vom Buch des Ludwig von Mises (Die Gemeinwirtschaft) herrührend, hat sich nicht verändert. Schade, dass die Autorin die Inhalte nicht begriffen hat.

Theo Müller hatte also Recht, die Autorin nicht zu empfangen. Wer immer noch im Reich der Märchen (alle Menschen seien gleich) zuhause ist, hat keinen realistischen Blick auf die Welt. Dass Reiche so viel reicher sind als Normale macht sie nicht ungewöhnlicher. Im Gegenteil, sie konsumieren und agieren wie gewöhnliche Menschen. Vielleicht ist der Traum Superreicher von einem normalen Leben (Sebastian) viel zentraler als wir glauben. Geld zu verschenken, sinnvoll, wie Frau Engelhard, ist ebenso fehlsteuernd wie die Annahme, alle Menschen würden durch Gleichheit Gleiches schaffen.

Der wachsende Abstand zwischen Superreichen und Normalen ist kein Problem für Erwerbstätige, weil sie davon meist profitieren. Störend ist das Gerede darüber in Büchern und Medien, die daraus ein Problem konstruieren. Diese LuftNummer ist ebenso ärgerlich wie Politiker und Beamte, bzw. ein Staat, der sich mit Steuern und Aufträgen als Verbündeter bzw. Anwalt seiner selbst konstruiert hat. Superreiche sind in diesem Zusammenhang nur ein Rädchen, das bis zum völligen bürokratischen Wahnsinn gedreht wird. Sie sind der letzte, aufgebauschte Feind der Linksgrünen. Besser Dr. Dr. Zitelmann lesen und seine Psychologie der Superreichen.

Bewertung vom 08.06.2025
Der schlauste Mann der Welt
Eschbach, Andreas

Der schlauste Mann der Welt


sehr gut

Interessante Idee und philosophische Gedanken über Lebenskunst. Allerdings vermisste ich die Leiden der Langeweile und des Alleinseins, d.h. ohne Partnerin. Und die Herausforderung etwas zu leisten. Ein Leben in Reichtum und Langeweile macht eher unglücklich, obwohl ich nicht ausschließe, dass viele Menschen so leben können. Insgesamt spannende, sehr gute Idee mit unerwarteten Wendungen.

Bewertung vom 05.06.2025
Toxisch Reich
Klein, Sebastian

Toxisch Reich


weniger gut

Norbert Bolz schrieb, dass man Bücher, die gendern, ungelesen vergessen könne. Ich machte hier eine Ausnahme, weil ich sehen wollte, wie ein studierter Psychologe und Unternehmensgründer extremen Reichtum einschätzt. Zudem war er in einem Bereich tätig, der mich als Buchliebhaber besonders interessiert. Seine Firma Blinkist war/ist ein Metoo zu Getabstract, beide bieten Buchzusammenfassungen gegen Entgelt an. Meines Erachtens lernt man daraus gar nichts, das soll hier aber keine Rolle spielen.

Man kann vielen Punkten von Sebastian Klein durchaus zustimmen. Zum Beispiel, wenn es um die Ausgestaltung unseres Rechtssystems geht. Tatsächlich können sich nicht alle Menschen Anwälte leisten, deren Schriftsätze bei Staatsanwälten und Richtern durchaus Eindruck machen, sie also Vorsicht walten lassen. Ärmere Menschen, die meinen ohne Anwälte auszukommen, werden hingegen schnell abgebügelt.

Richtigen Punkten steht allerdings ein großes Dilemma dieses Buches entgegen. Es schiebt nahezu alle Probleme unserer Gesellschaft auf Superreiche, die u.a. Gesetze nach ihrem Gusto durchdrücken könnten und z.B. bei der Erbschaftssteuer als Bremser wirken. Sogar das kann sein und müsste näher beleuchtet werden.

Falsch ist aber trotzdem die generelle Linie, die z.B. unterstellt, dass Superreiche nicht mehr wertschöpfend tätig seien, sondern nur noch Geld in großen Mengen hin und her spekulieren. Aber bei weitem nicht alle verhalten sich so. In dem Buch über die Quants von Herrn Jungbluth wird z.B. deutlich, dass bestehendes Vermögen in Start ups etc. investiert wird, man also im weitesten Sinne unternehmerisch tätig ist, sich also nicht nur auf Trader/Vermögensberater etc. verlässt.

Sebastian Klein war Teil der selbst ernannten Wirtschaftselite, die sich Unternehmensberater nennt und wollte nach dem Studium der Psychologie dort erfolgreich werden. Aber er langweilte sich bald ob des Egoismus und der Geldgier und strebte nach einem eigenen Startup Erfolg. Anfänglich verkauft er erfolglos eine altbekannte Idee, kühlende Halsbänder, danach entwickelt er ein Forum für Buchzusammenfassungen. Er bewundert neidvoll jene Startups, die genug Geld hatten für ihre Ideen, z.B. durch Erbe, und es ruhiger angehen lassen konnten. Hat er je untersucht, ob seine Ausgangslage ihn mehr motiviert hat als andere, die einfach Geld ausgeben konnten?

Wolfgang Grupp meint, dass Unternehmer, die sich einen Unternehmensberater holen, in gewisser Weise versagen. Er meint, wenn ein Fremder (also ein Berater) sofort erkennt, was im Unternehmen falsch läuft, dann sollte eigentlich der Chef selbst den Platz räumen, weil er es nicht erkannt hat. Deshalb lässt er keine Berater in sein Unternehmen, weil er als Inhaber selbst die Entscheidungen treffen und die Firma vollständig überblicken will. Für ihn ist es mithin ein Zeichen von Schwäche, wenn man einen Berater braucht, um die richtigen Entscheidungen zu finden. Nach den Ausführungen von Herrn Klein über das Beratungswesen kann ich dieser Sichtweise nur zustimmen, ohne allerdings die Notwendigkeit von externen Beratern gänzlich zu verdammen. Es macht oft sehr viel Sinn, über Berater, die ja andere Firmen kennen, dieses Wissen einfließen zu lassen, um interne Blindheit zu vermeiden.

„Gleichheit führt zu Wachstum“, hörte Sebastian Klein in einem Interview von Ulrike Hermann, die für Deutschland in der aktuellen Lage eine Kriegswirtschaft nach dem Vorbild Englands befürwortet. Sie möchte damit den notwendigen Rückbau in eine naturverträgliche Welt erreichen. Herr Klein zitiert den für ihn bedeutenden Ökonomen Fratzscher mehrfach, der bei mir eher dafür bekannt ist, dass nahezu keine seiner Voraussagen eintrafen.

Dieses Buch bewegt sich an den Grenzlinien zwischen Kapitalismus bzw. der Marktwirtschaft und dem Sozialismus, also einer Staatswirtschaft. Man könnte auch sagen Privatwirtschaft versus Gemeinwohlwirtschaft. Aber auch die Privatwirtschaft dient dem Gemeinwohl, weil sie individuelle Leistung und Freude am Schaffen für andere verbindet. Sie ist keine Erfindung (wie der Sozialismus), sondern die Idealform für menschliches Wirtschaften. Man sollte hier redlicher und eben nicht mit Schlagworten agieren. Wenn wir als Konsens die soziale Marktwirtschaft betrachten, dann geht es darum, die möglichen Nachteile beider Systeme zu glätten und in eine humane Umsetzung zu überführen.

Meine Sichtweise umschreibt Nicolás Gómez Dávila so: "Keine soziale Klasse hat die anderen unverschämter ausgebeutet als die, die sich heute selbst Staat nennt.“ Sieht man zudem, dass staatliche Leistungen/Projekte meist doppelt so teuer sind als Private, muss einem bei einer aktuellen Staatsquote von über 50% Angst und Bange werden. Es empfiehlt sich hier das Buch von Hayek: „Der Weg zur Knechtschaft“. Ich jedenfalls möchte nicht durch sozialistische Vorgaben dominiert werden, sondern nach Regeln des Anstandes und des Mitgefühls agieren können, genau jene Inhalte, die Ludwig Erhard so unnachahmlich vorgegeben hat.

Bewertung vom 22.05.2025
Ungefiltert
Gottschalk, Thomas

Ungefiltert


ausgezeichnet

Lesen oder hören Sie am besten zuerst die Kapitel 27 und 28. Thommy beschreibt seine Licht- und Schattenseiten und den Zweifel an sich selbst, ganz ehrlich!

Er war ungekrönter Meister aller bunt im Wind drehenden Wortgirlanden der deutschen klassischen Fernsehzeit und spricht hier so wie wir ihn kennen, ohne falsche Scheu.

Thomas ist konservativ inzwischen, er gibt es zu. Die Tatoos seines jüngeren Sohnes findet er grässlich. Ebenso Böhmermann. Und die Bürokratie der ehemals ihn beschäftigenden Fernsehsender.

Seine Sicht auf die sozialen Medien und Influencer ist kritisch, aber durchaus wohlwollend. Er selbst präsentiert sich auf instagram und freut sich über jeden Follower.

Sein jetziges Leben in Baden-Baden genießt er und lässt seine zweite, echte Heimat dort auferstehen, ermöglicht durch seine zweite Frau und neue, aber auch alte Freunde.

Ich habe ihn bzw. seine Stimme immer gemocht und mit diesem Hörbuch auch 8 Stunden „Wetten dass“ irgendwie wieder gehört. Mochte die Inhalte sehr.

In vielen Punkten habe ich zugestimmt, in anderen widersprochen. Das macht normale Unterhaltung gemeinhin aus. Ein Gespräch mit ihm wäre nie langweilig.

Es gibt Bereiche, die er vertiefen müsste und ich würde dafür diese 3 Bücher empfehlen:

a) Dramatische Unterschiede der beiden letzten monotheistischen Religionen, gut erklärt durch Sabatina James mit ihrem Buch: „Sterben sollst du für dein Glück: Gefangen zwischen zwei Welten.“

b) Über die oberflächliche Kritik am Mainstream hinausgehend auf die Pflicht von konservativen Bürgern hinweisend: Wolfgang Herles in seinem Buch: „Mehr Anarchie, die Herrschaften“


c) Alle Aspekte eines Heimatlosen, die auch Thomas Gottschalck fühlt, aber präziser ausgeführt durch Ulrich Greiner mit seinem Buch: „Heimatlos“.

Bewertung vom 17.05.2025
SÄMTLICHE SCHOLIEN zu einem inbegriffenen Text
Gómez Dávila, Nicolás

SÄMTLICHE SCHOLIEN zu einem inbegriffenen Text


ausgezeichnet

Wer weit hinter die aktuelle Welt an Oberflächlichkeiten und linken Ideen gehen will, tauch in diesem Buch ab hinter die Einheitsmeinungen von grünem Verstand.

"Der Dummkopf kommt nicht aus den verbindenden Ideen hinaus."

In diesem Buch finden sich Anregungen und Spitzen satt, die in der Lage sind, aufzuwecken, neu zu justieren, gleich Brenngläsern, die Ideen und Begeisterung erhitzen und in Bewegung kommen lassen.

Es stimmt: "Für nichts wirklich Wichtiges ist es jemals zu spät."

Und tief Innen ahnt es jeder:
"Die Mittelmäßigkeit eines jeglichen Triumphs ist es nicht wert, dass wir uns mit den Eigenschaften beschmutzen, die er erfordert."

„Dieser Kopf hat im Grunde nur für den Hausgebrauch gedacht, diese Hand nur für den engeren Freundeskreis geschrieben.“ Liest man diesen unabhängigen Denker in seinen Sentenzen, dann wird er hier in seiner unbestechlichen Originalität sichtbar. Seine Aphorismen sind nicht ab- und zugeschrieben.

Es wird sichtbar, wie abgrundtief er Massenmedien und die Konsumgesellschaft verachtete, er wollte keine Berührungspunkte mit ihr, ein eigenes, abgeklärtes, unabhängiges, nicht korrumpierbares Leben blickt uns entgegen, mit Aussagen, die frösteln lassen und doch Urgründe in uns selbst wach kitzeln nach jenem Leben, das fernab von jeglicher Storytellerei echte Literatur, Erhabenheit über das Profane setzt, für Sprachästheten und Schönheitssucher gedacht ist.

Er sieht den gläubigen Menschen als ein Witzwesen, in die unendliche Kälte hinausbetend, vom Mars aus betrachtet, der die Welt in die Luft jagen wird. Er sieht die Welt überschwemmt von unnützen Dingen, Schönheit wird der Technik geopfert. Und wohin will man eigentlich noch wachsen? Zu welchem Zweck? Und um welchen Preis?

„Was ist der ganze technische Fortschritt neben einem Kunstwerk? Was sind die Probleme eines Menschen neben einer vollendeten Seite Prosa?“

Davila zwingt zum Denken, seine Sätze sind immer der Auftakt zu einem äußeren oder inneren Gespräch.

"Die jünsten Generationen gehen zwischen den Trümmern der abendländischen Kultur umher wie japanische Touristen zwischen den Ruinen von Palmyra."

Bewertung vom 17.05.2025
Weisheit des Lebens für Dummies
Kranjc, Marco

Weisheit des Lebens für Dummies


ausgezeichnet

Der erste Schritt der Weisheit besteht darin, fröhlich zuzugeben, dass es keinen Grund gibt, dass unsere Ideen irgendjemanden interessieren könnten. Das sagte Nicolas Gomez Davila. Ich bin sicher, der Autor dieses Buches sieht es ähnlich. Schon auf der Schummelseite lesen wir: „Man kann Weisheit schlecht erklären, aber man erkennt sie, wenn man ihr begegnet.“

Insofern bietet dieses Buch eine reiche Fülle an Möglichkeiten, richtiges, zufriedenes, kreatives Leben zu erkennen und selbst zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen. In der Tat, kann man irgendwo aufschlagen und nachlesen: „Wissen hilft, weise zu werden. Aber Wissen macht nicht weise.“

Ein Drittel aller Elfmeterschüsse beim Fußball gehen direkt in die Mitte. Warum aber hechten alle Torhüter entweder nach links oder rechts? Untätigkeit scheint keine bewunderte, vielleicht auch richtige Maßnahme zu sein. Früher, in der Wildnis, haben wir Menschen die Füße in die Hand genommen und sind gerannt, wenn uns ein Löwe begegnete. Am besten dann an einem Baum hochgeklettert. So handeln wir wohl auch heute noch wie die Torhüter belegen.

Marco Kranjc empfiehlt: „Versuchen Sie es in der nächsten Krise, in der Sie nicht weiter wissen, einfach mal mit abwarten.“ Dabei sachlich bleiben, ruhig argumentieren, stille werden - wer würde dem nicht zustimmen?

Weisheit ist nicht Glück, sondern die Fähigkeit, dem Auf und Ab des Lebens souverän und ruhig, lernend und fröhlich zu begegnen. Das Buch hilft, Weisheit zu verstehen, weise zu werden, aus dem Vollen zu schöpfen und sie auch weiterzugeben. Abschließend lesen wir im Top-Ten-Teil von zehn Erinnerungen, die uns weiser machen und von zehn Floskeln, die wir nicht verwenden sollten.

Am besten überzeugt man andere mit den Ohren, in dem man ihnen zuhört. Diese Aussage bleibt mir immer präsent und mündet in diese Aussage:

"Immer den Mut wie eine Flamme vor sich tragen,
nichts fürchten und nichts unmöglich nennen,
niemanden hassen, aber seinen Irrtum meiden,
alle lieben, aber das Vertrauen vorsichtig und weise verteilen."

(Prentice Mulford, Unfug des Lebens und des Sterbens)

Bewertung vom 17.05.2025
Tabu
Bonelli, Raphael M.

Tabu


ausgezeichnet

Faschismus bedeutet Bündelung von Interessen und ihre Übertragung auf Menschenmassen. Das kann durch eine Partei, einen Führer oder Interessengruppen stattfindenLinkswoke Vordenker von Parteien, die ihren besten Tage gesehen haben, führen ihren Kampf aktuell aus dem Oberkommando Weltmoral. Was wir zu denken und sagen haben, wird von ihnen dort gebündelt und zu Ruten gedrechselt, so vermitteln uns heute schon Kinder und Freunde, was wir so denken sollen. Sie wurden erzogen von linksgrünen Lehrern, Politikern, Bischöfen und Fernsehsendern voller Bessermenschen und Moralapostel.

Die Rede von J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz erlebe ich täglich neu und beschaue mir die Gesichter der Zuhörer, von Baerbock bis Söder. Wie ertappte Kinder schütteln sie ihre Köpfe. Deutschland soll nicht frei sein, hier darf nicht jeder alles sagen? Nein, dem sei nicht so erbarmen sie sich ob des amerikanischen Vizepräsidenten.

Längst aber habe sie zum Schweigen der Lämmer beigetragen, sie wollen Ruhe und Gleichklang der Meinungen. Tabus dürfen nicht angerührt werden. Herr Bonelli eröffnet sein Buch zu Beginn an der Rede des US-Vizepräsidenten in München. Es war ihm der Startpunkt, um die gedrechselten Tabus des aktuellen Zeitgeistes zu entwirren. Allen Analysen kann ich nur zustimmen, man muss das Ganze selbst erlebt haben. Und täglich werden es mehr. Sie stellen die Tabuprediger und bitten um Argumente - man hört danach leider wenig bis nichts.

Vor solchen persönlichen Erlebnisse wurde auch der Autor nicht verschont. Sein Denken wurde geprägt durch eine öffentlich Zurschaustellung bzw. Maßregelung, als ihn eine Dame bat, doch in seiner Begrüßung Männer UND Frauen anzusprechen. Weil er sich weigerte, gab es dann keine Einladungen von dieser Institution mehr. In einem Interview mit Dr. Alexander Kissler berichtete Raphael Bonelli darüber.

Nach dem einleitenden Kapitel über die Vance Rede erklärt der Autor die geschichtlichen Hintergründe von Tabus, ihre Definition und Grundlegendes. Danach, im 3. Kapitel beschreibt er zentrale Tabus, die uns heute dominieren und das Denken lähmen: Migration, Demographie, Gender, Klima, Abtreibung, Corona und Gott.

Wie Tabus werden und wie sie bleiben wird anschaulich erklärt, die dabei eingesetzten Manipulationstechniken werden offensichtlich. Das Buch hilft, besser zu analysieren und falsche von richtigen Tabus zu trennen. Man geht optimistischer in die Zukunft, mit besseren Argumenten versehen, Abwehrrechte demokratisch aufgelistet.

Ergänzend würde ich unbedingt das Buch von Wolfgang Herles empfehlen: „Mehr Anarchie, die Herrschaften.“ Dort erklärt ein ehemaliger Journalist aus der Mitte von Staatsgläubigen, wie man wieder frei wird vom Schweigen der Lämmer, sich schütteln und echte Demokratie leben kann. Sie ist und bleibt skeptisch den Regierenden gegenüber und möchte durch Kritik auch an vermeintlich guten Sachen alles besser machen. Demokratie ist nicht Einheitsmeinung, sondern Streit und Ringen um bessere Lösungen, sie kommt ohne unnötigen Tabus aus.