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Benutzername: 
Sophie H.
Wohnort: 
Rastede

Bewertungen

Insgesamt 199 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2025
Viel Wirbel um Stjarna
Schöniger, Swantje

Viel Wirbel um Stjarna


ausgezeichnet

Pferdeliebe und Gottvertrauen
Lina hat tolle Sommerferien vor sich. Sie ist glücklich in Jonas verliebt und darf auf dem Zieglerhof bei Ferienaktionen helfen. Einen ganzen Sommer mit ihrem Lieblingspony Stjarna, einem Isländer! Und Reitunterricht soll sie auch noch bekommen. Für Lina könnte es nicht besser laufen! Doch dann kommt alles anders, als Lina sich das in den schönsten Farben ausgemalt hat. Ihre ärgste Konkurrentin Emma landet nach einem schweren Reitunfall auf dem Zieglerhof. Soll Lina sich nun von ihr die ganzen Ferien verderben lassen? Auch die Ponyhofbesitzerin Kathe, die normalerweise die Ruhe in Person ist, scheint große Probleme zu haben. Dass diese Probleme auch Lina betreffen, ahnt sie zum Glück noch nicht.

Dieses Buch ist bereits Band 2 der Serie „Isländer im Illertal“. Man muss Band 1 aber nicht gelesen haben, um diesem Buch gut folgen zu können. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und zum Ende hin konnte ich es kaum noch aus der Hand legen. Ganz besonders dürften sich von dieser Geschichte pferdebegeisterte Mädchen angesprochen fühlen. Man merkt, dass die Autorin selbst begeisterte Reiterin ist und sich bestens mit den Eigenarten der Isländer auskennt. So erfährt man beim Lesen ganz nebenbei noch viel Wissenswertes über diese Pferderasse. Aber auch der christliche Glaube kommt hier nicht zu kurz. Die Autorin versteht es, christliche Werte ganz unaufgeregt und unaufdringlich rüberzubringen. Wie sieht es aus mit den Plänen, die Gott für uns hat und was ist, wenn sie so gar nicht mit meinen eigenen Plänen übereinstimmen? Ich kann dieses tolle Buch sehr empfehlen!

Bewertung vom 11.09.2025
Das Geheimnis von Port Mint / Thea Magica Bd.1
Verley, Vivien

Das Geheimnis von Port Mint / Thea Magica Bd.1


ausgezeichnet

Voller Magie
Robin und ihre kleinere Schwester müssen zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter zur Oma noch Port Mint ziehen. Für Robin ist das der wahre Albtraum. Sie wäre viel lieber in ihrer alten Heimat bei ihrer besten Freundin geblieben. Noch dazu, wo Robin doch am ersten Schultag des neuen Schuljahres erstmalig vom magischen Tee trinken darf. Dieser magische Tee offenbart, welche magische Kraft Robin von ihren Eltern geerbt hat. Dass sie nicht die magische Kraft der Mathematik von ihrer Mutter geerbt hat, war Robin auch schon vorher klar. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass sie die Magie ihres Vaters geerbt hatte. Doch wer ist ihr Vater? Als Robin dann bemerkt, dass sie die verbotene Kraft des Gedankenlesens geerbt hat, kommt das einer Vollkatastrophe gleich. Niemand darf bemerken, dass sie über diese Kraft verfügt. Was Robin nicht weiß: Sie ist schon längst im Visier eines Mannes, der ihr diese Kraft abknöpfen will.

Beim Lesen des Buches taucht man im Nu in die magische Welt von Port Mint ein. Vivien Verley versteht es, so spannend zu schreiben, dass man das Gefühl hat, den magischen Tee zu riechen. Der Sprachstil ist gut lesbar und altersgerecht. Am Ende eines jeden Kapitels wird so viel Spannung aufgebaut, dass ich das Buch kaum beiseitelegen konnte. Ein Buch über Magie, Freundschaft, Zusammenhalt und über die Frage: Was mache ich mit meinen Fähigkeiten, die ich mir eigentlich nicht gewünscht habe?
Ganz begeistert bin ich auch von der Gestaltung des Buches. Das Cover fängt den Inhalt des Buches ganz toll ein. Ein farbenfrohes Bild wird von einem goldenen Rahmen ummantelt. Dieser Rahmen findet sich auf jeder Seite des Buches wieder, wenn auch in schwarz-weiß. Und auch der Farbschnitt verleiht dem Buch etwas Besonderes.
Ein toller Auftakt für eine neue Kinderbuchreihe!

Bewertung vom 06.09.2025
Rocky Winterfeld
Hüttner, Marie

Rocky Winterfeld


ausgezeichnet

Was Freundschaft ausmacht
Rocky hat es gerade nicht leicht. Sein bester und einziger Freund Marek ist für drei Jahre nach Polen gezogen. Anfangs halten sie an den M-Tagen (Mittwoch und Montag) online noch Kontakt, aber dann beginnen die Termine immer mehr zu bröckeln, weil Marek an ihnen immer etwas anderes vorhat. Umso mehr freut Rocky sich, dass Marek ihn schon ganz bald für ein Wochenende besuchen wird. Aber dann sagt Marek dieses Wochenende ab und Rocky belauscht ein Telefongespräch zwischen seiner und Mareks Mutter. So erfährt er, dass Marek nicht, wie geplant, in drei Jahren zurückkehren wird. Rocky will nun unbedingt nach Polen, um Mareks Familie zu einem Zurückkehren zu überreden. Da passt es ganz wunderbar, dass Rocky zu einem Wissenschaftswettbewerb nach Danzig eingeladen wird – gar nicht weit weg von dem neuen Zuhause von Marek. So findet sich Rocky ein paar Tage später in einem klapprigen VW-Bus auf dem Weg nach Danzig wieder, ohne dass seine Mutter davon weiß. Mit dabei sind drei sehr schräge Schulkameraden, mit denen Rocky normalerweise kein Wort wechseln würde.

Rocky Winterfeld ziemlich neben der Spur ist ein tolles Buch über Zusammenhalt, Freunde und darüber, was eine echte Freundschaft ausmacht. Zu einer echten Freundschaft gehören immer Zwei, die diese Beziehung pflegen. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Rocky erzählt. Schon auf den ersten Seiten erfährt man, dass Rocky ein wenig neben der Spur ist. Er reagiert viel stärker auf Ereignisse als seine Klassenkameraden und mag es auch nicht, berührt zu werden. Was genau es ist, wird in dem Buch nicht gesagt. Vielleicht eine Form von Autismus oder Hochsensibilität? Beim Lesen fällt es auf jeden Fall leicht, sich in Rocky hineinzufühlen.

Wie auch in ihren anderen Büchern zuvor, schreibt Marie Hüttner wieder so, dass man nur so über die Seiten fliegt und das Buch kaum zur Seite legen kann. Schade, dass es irgendwann ausgelesen ist. Das Buch hat in mir viele Emotionen ausgelöst: von Lachen bis zum Schlucken, wie Marek mit seinem Freund umgeht, war alles dabei. Regina Kehn hat die vier Mitschüler und ihre Lehrerin auf dem Cover toll umgesetzt und auch die kleinen schwarz-weiß-Zeichnungen im Innenteil haben mir sehr gut gefallen.

Fazit: Ein ganz tolles Buch, das viel Spaß macht, aber auch zum Nachdenken über Freundschaft und Zusammenhalt anregt. Auf jeden Fall auch als Schullektüre geeignet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 03.09.2025
Der Sommer am Ende der Welt
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


sehr gut

Zu viel
Hanna reist zusammen mit ihrer Tochter nach Borkum. Hanna ist Journalistin und möchte einen Bericht über die Verschickungskinder, zu denen einst auch ihre Mutter gehörte, schreiben. Die Tochter Katie ist alles andere als erbaut von diesem Trip. Sie hätte die Tage lieber bei ihrer besten Freundin verbracht. Dass dieser Urlaub der beste und aufregendste in ihrem Leben wird, konnte sie nicht ahnen. Auch für Hanna hält der Urlaub auf der Insel einige Überraschungen bereit. Nicht nur, dass sie sich Hals über Kopf in den Inselarzt Ole verliebt, ganz plötzlich ist sie auch einem Mord auf der Spur.

Bei diesem Buch hatte mich der Klappentext sehr angesprochen. Erst wenige Wochen zuvor hatte ich schon ein anderes Buch über Verschickungskinder gelesen, von deren Elend ich bis dato nichts wusste. Da es hieß, dass Eva Völlers Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen. Leider bin ich ein wenig enttäuscht. Dieses Buch will einfach zu viel. Zum einen erfährt man etwas über diese Verschickungskinder, aber auch viele andere Themen werden angeschnitten: eine unerwartete Liebe, ernste Erkrankung von Hanna, ein Mordfall und die Tatsache, dass es einige Menschen auf der Insel gibt, die den Bericht über die Kurheime für die Verschickungskinder verhindern möchten. Und dann ist da noch Katie, die sich in einen Sunnyboy verliebt und im Urlaub ihre Unschuld verliert. Für mich war das einfach zu viel!
Der Schreibstil von Eva Völler ist locker und leicht. Man fliegt so über die Seiten. Wer eine leichte Sommerlektüre sucht, ist mit diesem Buch gut bedient.

Bewertung vom 17.08.2025
Jakob und Jelena
Bach, Tamara

Jakob und Jelena


ausgezeichnet

Leise Töne
Jelena ist nach den Sommerferien auf eine neue Schule gekommen. Ohne ihre beste Freundin Lotte, die auf das Gymnasium gekommen ist. Jelena vermisst ihre Freundin schrecklich, zumal sie große Probleme hat, in der neuen Klasse Anschluss zu finden. Bis sich Jakob zu ihr setzt. Jakob geht es nicht anders als Jelena. Auch er ist eher ein Einzelgänger, der immer seine Nase in Bücher steckt. Langsam freunden die beiden sich an.
Dies ist ein Buch der leisen Töne. Ein Buch, das völlig auf Action und Spannung verzichtet, dennoch konnte ich es nicht zur Seite legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. In dem Buch werden so wichtige Themen wie Freundschaft, Hänseleien, Einsamkeit, Alleinerziehende und Angst angesprochen. So manches Mal musste ich schlucken, weil ich mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen konnte. Das Buch wird abwechselnd aus der Perspektive von Jelena und Jakob erzählt und gibt sehr viel von ihrer Gedankenwelt preis. Tamara Bach hat eine tolle Erzählstimme, die perfekt zu diesen Themen passt. Abgerundet wird das Buch noch von den tollen, zarten Zeichnungen von Barbara Yelin. Von mir gibt es die volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.08.2025
Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein
Petrowitz, Michael

Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein


ausgezeichnet

Schräge Klassenfahrt
Die Klasse von Herrn Vogelsang muss gezwungenermaßen auf Klassenfahrt gehen, denn Herr Vogelsang hat bei einem Experiment das Klassenzimmer vollkommen zerstört. Wie gut, dass Herr Vogelsang selbst einen Reisebus besitzt. Doch sein Reisebus ROSINE ist kein normaler Bus. Im Bus befinden sich Regale mit Büchern. Und das ist noch nicht alles: mit den Büchern kann der Bus in die Vergangenheit reisen. Ehe sich die Klasse versieht, sind sie im Mittelalter auf der Burg Hammelstein gestrandet. Dummerweise braucht der Bus ein Ersatzteil, um weiterfahren zu können. Um dieses Ersatzteil zu bekommen, muss die Klasse etliche Abenteuer bestehen.
Michael Petrowitz hat mit diesem Buch eine herrlich schräge Abenteuergeschichte geschaffen, die Spaß auf das Lesen macht. Schon gleich auf der ersten Seite wird der Leser in die Geschichte hineingezogen. Durch die Vielzahl unterschiedlicher Charaktere gibt es auch eine große Identifikationsmöglichkeit mit den Figuren. Die Schrift ist recht groß gewählt, sodass auch noch nicht so geübte Leser sie gut erlesen können. Das glitzernde Cover ist natürlich ein echter Hingucker. Sehr gut gefallen haben mir auch die Illustrationen im Innenteil. Alles in allem ist dieses Buch ein sehr gelungener Auftakt für eine neue Kinderbuchreihe. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

Bewertung vom 13.08.2025
Der Anschlag auf das Filmprojekt
Lucas, Leanne

Der Anschlag auf das Filmprojekt


gut

Ferien am Filmset
Addie und ihr Freund dürfen in den Ferien bei Dreharbeiten eines Actionfilms zusehen. Addie kann ihr Glück kaum fassen, als sie sogar beim Film mitwirken darf. Die Schäferhündin Serena ist ein wenig verstört und gehorcht ihrer Hundetrainerin nicht mehr. Dafür umso besser Addie, die nun während des Drehs der Schäferhündin die richtigen Kommandos gibt. Doch dann ist die Schäferhündin plötzlich spurlos verschwunden. Und das ist nicht das einzige Desaster, das die Dreharbeiten blockiert. Ein junger Schauspieler wird verletzt und die Brandmeldeanlage schlägt an. Wer versucht die Filmarbeiten zu boykottieren?

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Band aus der Serie „Abenteuer mit Addie und Nick“. Trotzdem kann man es lesen, ohne die anderen Bände zu kennen. Der Titel „Der Anschlag auf das Filmprojekt“ und der Klappentext klangen toll, aber leider konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen. Beim Lesen wollte einfach keine Spannung aufkommen, dafür erfährt man umso mehr, wie es am Filmset so abläuft und das sehr ausführlich. Mir waren diese Erzählungen zu langatmig. Die eigentlichen Ermittlungen der Kinder blieben auf der Strecke. Außerdem merkt man es dem Buch an, dass die Originalfassung schon 30 Jahre alt ist. Zum Beispiel würde heute kein Kind mehr mit einem Camcorder filmen. Hier hätte eine Überarbeitung sehr gutgetan. Aus diesen Gründen leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 10.08.2025
Jahrmarkt der Zeitreisenden - Der gestohlene Kristall
Hach, Lena

Jahrmarkt der Zeitreisenden - Der gestohlene Kristall


ausgezeichnet

Andere Welten
Liv ist die Tochter einer Schaustellerfamilie, die mit einem uralten, zweistöckigen Karussell und einem Zuckerwattestand auf den Jahrmärkten unterwegs ist. Liv lässt uns daran teilhaben, wie es ist, in einem Wohnwagen zu leben, ständig den Ort und damit auch die Schule zu wechseln und wie selbstverständlich Dienst am Zuckerwattestand zu haben. Außerdem erfährt der Leser viel über die goldenen Regeln, die unter den Schausteller gelten. Zusammenhalt steht da an oberster Stelle. Livs Leben gerät vollkommen aus den Bahnen, als der Kristall, der normalerweise auf der Spitze des Karussells thront, plötzlich verschwunden ist. Liv hat das Gefühl, dass dieser Kristall magische Kräfte hat, denn seitdem er weg ist, läuft alles schief. So setzt Liv alles daran, ihn wiederzubeschaffen. Hat vielleicht der Junge in der merkwürdigen Kleidung etwas damit zu tun? Liv beschattet ihn und macht eine große Entdeckung: Das Fahrgeschäft mit dem Namen „Der Tunnel of Love“ ist in Wirklichkeit ein Zeitportal. So reist sie in die Zeit zurück, in der das Familienkarussell noch ganz neu war. Wird sie da den Kristall finden?
Das Buch lässt sich leicht und locker lesen und man erfährt ganz viel über Schausteller und über die Jahrmärkte in den vergangenen Zeiten. Und auch die erste Liebe kommt nich zu kurz. Lena Hach versteht es, den Spannungsbogen kontinuierlich hochzuhalten und viele überraschende Wendungen einzubauen. Ich konnte zum Schluss das Buch kaum aus der Hand legen und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung. Verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 09.08.2025
Im Schatten von Giganten
Schreiber, Jasmin

Im Schatten von Giganten


ausgezeichnet

Winzige Welten
Ich kannte und mochte Jasmin Schreiber bisher nur als Autorin von Romanen. Da sie aber eigentlich Biologin ist, liegt ein Sachbuch, das sich mit dem Leben beschäftigt, auf der Hand. Da ich selber gerne das Mini-Leben in meinem Garten beobachte, war ich sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht.
Das Buch ist in acht Kapitel unterteilt, die sich jeweils einem Habitat widmen: Das Leben unter Steinen, im Totholz, im Kraut, im Baum, im Moospolster, in der Blüte, im Kadaver und Dung. Dieses Buch ist kein Sachbuch, wie man es kennt. Man begleitet quasi Jasmin Schreiber auf ihren Naturerkundungen. Es liest sich, als würde man in einem Tagebuch der Autorin blättern. Im netten Plauderstil berichtet sie von dem, was ihr über den Weg kriecht und fliegt und wie sie bei ihrer Arbeit vorgeht. Dabei kommt das Wissenschaftliche aber nicht zu kurz. Immer wieder gibt es auch kleine eingeschobene Kästchen mit zusätzlichen Erklärungen. Auch muss man das Buch nicht vom Anfang bis zum Ende durchlesen. Es lädt vielmehr zum Stöbern ein.
Herausragend sind auch die tollen Fotos, die die Autorin selber gemacht hat. Sie fangen perfekt das ein, was wir im Alltag schnell übersehen. Ich werde jetzt nach der Lektüre des Buches einen ganz anderen Blick auf die mich umgebende Natur haben. Von mir gibt es für dieses tolle Buch auf jeden Fall 5 Sterne!

Bewertung vom 07.08.2025
Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)


ausgezeichnet

Atmosphärisch dicht
1938: Die siebzehnjährige Siv wäre gerne noch weiter zur Schule gegangen, doch ihren Eltern fehlen dafür die finanziellen Mittel. So muss Siv sich als Köchin für Waldarbeiter verdingen, gegen ihren Willen. In den verschneiten Wäldern Schwedens muss sie zehn Waldarbeiter versorgen und das ganz ohne Strom und fließend Wasser. Was sich für Siv zunächst als das größte Unglück anfühlte, was ihr passieren konnte, wird zu ihrem größten Glück. Sie erkennt, dass sie sich dort im Wald frau fühlt und selber entscheiden kann, wie sie ihre Arbeit gestaltet. Und dann verliebt sie sich noch in einen jungen Sámi.

2022: Eva kehrt nach Djupsele zurück. Hier hat sie große Teile ihrer Kindheit bei ihren Großeltern verbracht, die beide schon lange verstorben sind. Nun kehrt sie dienstlich zurück. Sie soll als PR-Beraterin für ein Forstunternehmen in einem Konflikt mit jungen Menschen, die sich gegen die Abholzung eines Waldes wehren, vermitteln. Für Eva wird diese Reise mehr als nur eine Reise. Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen und entdeckt dabei ein lang gehütetes Familiengeheimnis.

Ulrika Lagerlöf hat die Geschichte auf zwei Zeitebenen angelegt, die sich im Buch immer abwechseln. Ich konnte mich in beide Zeiten schnell reindenken und -fühlen, was nicht zuletzt an der tollen Schreibweise der Autorin liegt. Sie hat die Gabe, so atmosphärisch dicht zu schreiben, dass man die Moltebeeren zu schmecken scheint. Noch dazu habe ich sehr viel über die Sámi und über das Leben der Kocka, der Köchin der Waldarbeiter, erfahren. Ein toller Sommerroman, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Ich fiebere schon Band 2 entgegen!