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pw

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Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


ausgezeichnet

Nochmal Miss Marple in modern und wieder witzig und spannend

Das hier ist der dritte der Mrs-Potts-Krimis und ich empfinde ihn als den bisher besten. Der Autor hat sich, wie es mir scheint, mit jedem Buch immer mehr „hineingeschrieben“.

Mrs Potts ist für mich nach wie vor so etwas wie eine moderne Miss Marple. Nur statt dieses drögen Mr Stringers hat sie ihre beiden Freundinnen Suzie und Becks bei sich. Die drei sind so verschieden und jede hat ihre kleinen liebenswerten Macken, dass es eigentlich egal ist, ob sie in einem Mordfall ermitteln oder sonst etwas tun. Es ist immer witzig.

Der Mordfall dieses Romans war für mich jedoch auch sehr spannend. Ich hatte zwar einen Verdacht und es erschien mir fast, als würde dieser bestätigt werden, aber dann stellte er sich als falsche Fährte heraus und die Lösung war überraschend anders. So etwas mag ich sehr.

Ich hatte wieder großes Lesevergnügen und warte voller Freude auf den nächsten Roman dieser Reihe.

Bewertung vom 11.09.2024
Rache auf Friesisch
Herzberg, Thomas

Rache auf Friesisch


ausgezeichnet

Liest sich nur so weg

Eigentlich wollte ich dieses Buch gar nicht lesen, weil ich fand, dass ich schon genügend angefangene Krimireihen in der Mache habe, die ich erstmal abarbeiten sollte.

Aber dann habe ich nur mal kurz hineingelesen und war gefangen. Nun wollte ich doch unbedingt wissen, wer den Typen umgebracht hat. Außerdem interessierten mich die anderen handelnden Personen und vor allem die neue Polizistin mit ihrer ganz eigenen Geschichte.

Ich kann gar nicht genau sagen, was mir so besonders an diesem Werk gefallen hat. Wahrscheinlich alles im Ganzen, wie es so zusammenspielt.

Kurze Kapitel, die oftmals spannend enden, so dass ich das Buch manchmal gar nicht weglegen mochte.

Was soll ich sagen? Nun habe ich eine weitere Krimireihe auf dem Zettel, und zwar diese.

So geht Krimi!

Bewertung vom 19.06.2024
Unter Schwestern
Edenberg, Sophie

Unter Schwestern


ausgezeichnet

Außen identisch, aber innen gegensätzlich

Auch wenn sie gleich aussehen, sind sie gegensätzlicher als man denkt.

Franziska und Amelie sind Zwillingsschwestern. Sie sehen absolut gleich aus. Sie waren immer eine Einheit und haben in ihrer Jugend und als junge Frauen öfter die Plätze getauscht – sogar in Beziehungen mit Männern. Irgendwann haben sie sich dann überworfen.

Doch nun steht plötzlich Amelie bei Franziska vor der Tür und bittet sie, für ein paar Wochen noch einmal mit ihr zu tauschen, weil sie eine Auszeit braucht. Die beiden scheinen sich so wieder anzunähern und zu versöhnen.

Doch dann kommt es völlig anders als erwartet und ein allmählich an Intensität zunehmender Horrortrip für Franziska beginnt. So habe ich es jedenfalls beim Lesen empfunden.

Die Geschichte wurde immer spannender und ich habe hin und her gerätselt, was wohl hinter allem stecken würde. Das Ende war dann überraschend. Genauso mag ich es bei einem Thriller.

Was mir noch aufgefallen ist und mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die ganze Geschichte, aus der Ich-Perspektive der jeweils handelnden Person geschrieben ist. Dazu stand jeweils der Name der Person, aus deren Sicht gerade erzählt wurde, oben drüber.

Nur die Kapitel zu den beiden Zwillingsschwestern trugen keine solche Überschrift. Hier musste man beim Lesen selbst erkennen, um wen es geht. Das finde ich sehr gelungen.

Fazit: Sehr fesselnd und auch für zart besaitete Leser:innen wie mich geeignet, die es nicht zu blutrünstig mögen.

Diese Autorin werde ich mir merken.

Bewertung vom 15.04.2024
Leute von früher
Höller, Kristin

Leute von früher


ausgezeichnet

Leseerlebnis zum Wohlfühlen

Dieser Roman ist voller Herzenswärme und ich habe mich beim Lesen richtig wohl gefühlt.

Kristin Höller schreibt auf ganz besondere Art. Immer wieder stieß ich auf Formulierungen, die ich als unheimlich treffend und gleichzeitig schön empfand. Auf den Anfang „Es war ein Wetter ohne Jahreszeit“ muss man erst einmal kommen. Oder dass jeder in Polyester nur ein „Glitch“ in dieser altertümlichen Welt ist.

Der Schauplatz ist eine Insel in der Nordsee, deren Geschäftsidee zu 100% aus Erlebnisgastronomie besteht. So wechselt die Handlung zwischen altertümlichen Kulissen und dem Drumherum, z. B. den Baracken, wo die Saisonkräfte wohnen, die den altertümlichen Teil immer in Kostümen betreten müssen.

Die queere Liebesgeschichte zwischen der Hauptheldin Marlene und der Einheimischen Janne nimmt einen zentralen Platz in diesem Roman ein, und beim Lesen erleben wir mit, wie sich hier etwas ganz Besonderes entwickelt.

Aber dieser Roman ist viel mehr als das. Keine Nebenfigur überflüssig, keine Detail zu viel. Immer wieder war ich erheitert, vor allem über gewisse Blicke hinter die Kulissen. Auch den witzigen Briefwechsel zwischen Marlene und ihrer Oma fand ich zum Schmunzeln, allein schon die Art, wie dieser stattfindet: Marlene schreibt Postkarten und die Oma antwortet per SMS.

Die Sache mit einem Geheimnis, das sowohl Janne als auch andere Einheimische betrifft, wird insbesondere zum Ende hin immer spannender. Die Auflösung bzw. das Ende des Romans haben mich ziemlich überrascht.

Kurz gesagt: Ein ungewöhnlicher Pageturner mit unerwartetem Ausgang. Dabei war es für mich die ganze Zeit ein Leseerlebnis zum Wohlfühlen. Einfach zu schnell vorbei.

Bewertung vom 11.04.2024
Das Resort
Goodwin, Sarah

Das Resort


gut

Fragliche Konstruktion

Was ist das für eine spannend geschriebene Geschichte! Das hatte ich schon nach wenigen Abschnitten gedacht. Denn die in der Kurzbeschreibung vorgestellte Situation tritt recht schnell ein: Gruseliges Szenario – die Protagonistin allein in einem verlassenen Dorf.

Die Autorin hat die Ängste und überhaupt die Gefühle der Hauptfigur Mila sehr anschaulich und fesselnd beschrieben.

Ich dachte zwar nach einer Weile: Hoffentlich geht das jetzt nicht nur so weiter mit Mila panisch allein im Wald. Aber nein, abwechslungsreiche Rückblenden und weitere gruselige Erlebnisse lockern alles auf.

Es scheint zwar zunächst irgendwie horrormäßig und mystisch zu sein, aber es ist ein Thriller und in so etwas hat doch letzten Endes alles seine rationale Erklärung. So auch hier.

Ein wenig an der Nase herumgeführt hat mich die Autorin dabei und so etwas erwarte ich von einem guten Thriller.

Die Story ist sehr spannend und hat mich sehr gut unterhalten. Trotzdem weiß ich nicht so richtig, wie ich dieses Buch bewerten soll.

Im Nachhinein betrachtet ist es an vielen Stellen äußerst unrealistisch. Ich kann sie nicht aufzählen, denn dann würde ich spoilern.

Nur diese allgemeine Anmerkung: Ich bin der Meinung, so etwas ist in Bayern nicht möglich. Hätte es irgendwo in der kanadischen Wildnis gespielt, wäre es etwas anderes gewesen. Aber derart verlassene Ecken, wo jemand regelrecht verschwinden kann, gibt es in Deutschland wohl kaum.

Ich weiß, mit diesem Einwand stelle ich die ganze Konstruktion in Frage.

Deshalb kann ich auch nur drei von fünf Sternen vergeben.

Bewertung vom 31.03.2024
Gnadenkalt
Klink, Isa

Gnadenkalt


sehr gut

Spannender Krimi mit ein wenig Grusel

Dieses Buch ist zwar als Schwarzwald-Thriller deklariert, aber ich empfinde es weniger als Thriller, sondern mehr als soliden Kriminalroman.

Meiner Meinung nach hätten für einen Thriller spektakulärere Twists dazugehört. Aber das macht nichts, denn auch gute Kriminalromane lese ich sehr gerne.

Die Autorin hat einen wunderbar eingängigen Schreibstil, so dass ich zwischendurch kaum aufhören konnte.

Die Hauptfigur der Kriminalpsychologin Cora Brecht fand ich sehr sympathisch und ich habe direkt mit ihr mitgefiebert.

Gefallen haben mir auch die Perspektivwechsel zwischen Opfer, Ermittlern und Tätern. Das hat die Geschichte sehr gut aufgelockert und immer wieder neue Fragen aufgeworfen.

Bis auf ein paar Kleinigkeiten, wo ich die Motive nicht zu 100% nachvollziehen konnte, wurden diese Fragen für mich zufriedenstellend beantwortet.

Dieses Buch ist der zweite Teil einer Reihe, aber auch allein gut lesbar. Den ersten Teil kenne ich (noch) nicht. Ich werde ihn wohl nachholen. Bestimmt werden noch weitere Teile folgen, auf die ich mich schon freue.

Wer spannende Krimis mit ein wenig Grusel mag, sollte diesen lesen.

Bewertung vom 25.03.2024
Issa
Mahn, Mirrianne

Issa


ausgezeichnet

Zeitreisen in fremde Kultur

Mit diesem Buch habe ich eine Reise nach Kamerun gemacht. Besser gesagt waren es mehrere Reisen, vor allem Zeitreisen. Die gingen zum Teil rund 100 Jahre zurück.

Das Buch beginnt mit der schwangeren Issa, der Hauptheldin, die zu ihren Wurzeln nach Kamerun zurückreist, um sich dort magischen Ritualen zu unterziehen, damit ihr Kind gesund zur Welt kommt. Eigentlich glaubt sie nicht wirklich an so etwas, aber auf Drängen ihrer Mutter hat sie nachgegeben und die Reise angetreten.

Issas Erlebnisse bilden die Rahmenhandlung für diesen Roman, der zwischendurch immer wieder zurück zu ihren weiblich Vorfahren reicht, so dass beim Lesen ein sehr komplexes und lebendiges Bild von jener Kultur und deren Wandel entsteht.

Die Autorin schreibt sehr lebendig und einfühlsam. Ich habe alles direkt vor mir gesehen und auch emotional nachvollziehen können.

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass diese Reise Issa vor allem eines bringt: Klarheit über sich selbst und was sie möchte.

Dieses Buch ist eine sehr gelungene Kombination aus für mich ungewöhnlichem Handlungsraum und eindrucksvoller Erzählkunst mit einem sehr sympathischen Sinn für Humor.

Wer so etwas wie ich sehr gerne mag, für den ist dieses Buch zu empfehlen.

Bewertung vom 14.03.2024
Der ehrliche Finder
Spit, Lize

Der ehrliche Finder


sehr gut

Ehrlich und anrührend

Der ehrliche Finder ist eine unheimlich ehrliche Geschichte. Sie wird aus der Sicht eines vielleicht Achtjährigen erzählt und Kinder sind nun einmal ehrlich.

Der Hauptheld Jimmy hat in Tristan einen Freund gefunden. Tristan ist ein Flüchtlingsjunge aus dem Jugoslawien-Krieg, der mit seiner Familie nach Belgien geflohen ist. Jimmy soll Tristan in der Schule helfen und das macht er sehr gut. So werden die beiden Freunde.

Tristan ist älter als Jimmy und unter normalen Umständen wären die beiden wahrscheinlich keine Freunde geworden. Aber Tristan ist Jimmy sehr dankbar und weiß dessen Hilfe zu schätzen. Deshalb ist er ihm auch freundschaftlich verbunden.

Auch wenn die beiden irgendwie eine gemeinsame Sprache und eine kleine gemeinsame Welt gefunden haben, so sind ihre Welten ansonsten dennoch sehr verschieden. Das sehe ich in der Sache mit der Flippo-Sammlung symbolisiert. Jimmy ist leidenschaftlicher Sammler von diesen runden Bildern aus Chipstüten und würde so gern Tristan damit anstecken…

Jimmy ist ein sehr einsamer Junge und ich sehe sein Klammern an die Freundschaft zu Tristan ein wenig als Kompensation seines eigenen fehlenden Familienlebens: Sein Vater ist weg und seine Mutter scheint auch nicht allzu führsorglich zu sein.

Trotz allem ist das Buch keinesfalls schwermütig. Oftmals ist es sogar ein wenig zum Schmunzeln, wie naiv Jimmy von seinen Beobachtungen erzählt.

Fazit:

Ich war beim Lesen sehr gerührt. Außerdem wird die Geschichte sehr spannend und hat ein unerwartetes Ende.

Sie hätte etwas länger sein können, vielleicht wäre es auch schön gewesen, das Ganze zwischendurch aus Tristans Perspektive zu erfahren. Aber wahrscheinlich hätte dann alles noch etwas anders gewirkt.

Insgesamt ein sehr schönes Leseerlebnis!

Bewertung vom 07.03.2024
Das Gras auf unserer Seite
Velasco, Stefanie de

Das Gras auf unserer Seite


ausgezeichnet

Frisch und frech

Die drei Protagonistinnen verfolgen zwar recht ungewöhnliche und unkonventionelle Lebensmodelle, aber dennoch habe ich mich von Anfang an mit ihnen verbunden gefühlt und konnte mich in sie hineinversetzen.

Das liegt wohl am Schreibstil der Autorin. So frisch und frech, dass ich das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte.

Der Chat zwischen den Abschnitten ist sehr locker und witzig und ich sehe ihn als gelungenen Übergang zwischen den einzelnen Szenen. So sind irgendwie irgendwie immer alle dabei, obwohl sie zum Teil an unterschiedlichen Orten sind.

Überhaupt kommen mir die Figuren so vor, als hätten sie etwas Autobiografisches. Ich wette, in jeder von ihnen steckt irgendetwas aus der Realität der Autorin.

Den Titel finde ich ebenfalls äußerst gelungen. Zunächst hat er meine Aufmerksamkeit erregt, denn normalerweise ist es doch das Gras auf der anderen Seite, das immer in den Fokus der Begierde rückt, weil man da nicht so ohne weiteres herankommt.

Dieses Buch heißt jedoch „Das Gras auf unserer Seite“ und das trifft es genau. Denn schließlich geht es hier nicht darum, dass sich die Protagonistinnen groß verändern oder verbessern wollen, geschweige denn „nach Höherem streben“. Trotzdem entwickeln sie sich weiter – auf eine sehr sympathische Art und Weise.

Fazit: Ich hätte am liebsten noch weiter gelesen, aber das Buch war leider zu Ende.

Diese Autorin werde ich mir merken.

Bewertung vom 07.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Toller Romanstoff und großartige Umsetzung!

Wer will das nicht, sich verjüngen lassen? Das wäre wie ein Bonusleben. Das Tolle dabei ist: Die Erfahrungen und das Wissen bleiben erhalten. Aber ansonsten ist es mit unerwarteten Problemen verbunden.

Maxim Leo hat es geschafft, diesen Gedanken auf gelungene Art und Weise auf den Grund zu gehen.

Zunächst einmal war ich begeistert von der Idee, was für ein Romanstoff! Dessen Umsetzung wurde dem absolut gerecht. Der Autor hat sehr glaubwürdige Charaktere erschaffen und jeden aus ganz eigener Perspektive erlebbar gemacht.

Die Protagonisten sind so verschieden, wie es nur geht. Da sind die Patienten: Jakob, der Teenager, Verena, die ehemalige Leistungsschwimmerin, Jenny, die lange einem unerfüllten Kinderwunsch nachgehangen hat, und Wenger, der erfolgreiche und nun alte und kranke Immobilienunternehmer.

Dazu kommt noch Martin Mosländer. Das ist der Leiter der Studie um das Medikament, welches eigentlich Herzdefekte beheben sollte. Er hat sich selbst das Medikament ebenfalls verabreicht.

Abgerundet wird die „Truppe“ dann noch durch Miriam Holstein, die ebenfalls Medizinerin ist, aber in der Politik als eine Art Beraterin arbeitet. Schließlich würde eine Möglichkeit, Menschen zu verjüngen, ziemlich großen Einfluss auf die gesamte Gesellschaft haben, es wären sowohl organisatorische als auch ethische Fragen zu klären.

Es ist genial, wie der Autor das alles äußerst unterhaltsam unter einen Hut bringt und dabei auch noch einen feinen Humor einbringt. Ich musste an manchen Stellen grinsen, z. B. bei der Vorstellung, dass Martin beim Niesen einen Hexenschuss bekommt. Eigentlich nicht lustig, aber irgendwie doch.

Überhaupt zeigt er alle Figuren sehr nahe und intim, so dass es mir beim Lesen vorgekommen ist, als würde ich sie alle sehr genau kennen.

Insgesamt bin ich begeistert von diesem Buch und zähle es schon jetzt zu meinen Lesehighlights 2024. Unbedingte Leseempfehlung!