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murphy12

Bewertungen

Insgesamt 126 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2024
Der längste Schlaf
Raabe, Melanie

Der längste Schlaf


gut

Übernatürliche Erzählung
Ich habe schon einige Bücher dieser Autorin gelesen und schätze ihre Thriller sehr. Dementsprechend hohe Erwartungen hatte ich. Den Beginn des Buches finde ich gelungen. Die Hauptperson Mara Lux war mir direkt sympathisch und wurde mir durch viele kleine eingeschobenen Rückblenden und Informationen dreidimensional vorgestellt. Leider haben mich dann einige Wiederholungen ebenso gestört, wie auch die nicht einheitlich genutzte Sprache. Teilweise sprach Mara recht hochgestochen, teilweise in einer sehr einfachen Sprache. Der Übergang war für mich nicht zwingend logisch und kam auch teilweise recht ruppig, so dass ich ihn nicht überlesen konnte. Manchmal wurden einzelne Begrifflichkeiten der gehobenen Sprache in einem einfachen Satz eingebaut- dieses Vorgehen erscheint auf mich seltsam konstruiert, als ob hier ein Synonym gesucht worden wäre, um den Text aufzuwerten. Schließlich wirkten auch die Einschübe aus dem Duden anfangs auf mich charmant- später irritierten sie mich eher, zudem sie auch nicht immer im Text verankert waren, sondern eher daneben standen.
Darüber hinaus bleiben leider nach Beenden des Buches noch Fragen offen. Diese betreffen zwar nicht den Hauptstrang, jedoch wurde z.B. intensiv darauf hingewiesen, dass Mara einen „Rucksack“ mit Belastungen mit sich herumtragen würde. Diese werden von Dritten wohl auf sie geladen und es gibt nur ganz wenige Orte, an denen Sie diesen Rucksack absetzten kann. Worin diese Belastungen jedoch nun genau bestehen, bleibt ebenso offen, wie einige Aspekte von Roxy- Maras bester Freundin seit Kindertragen.
Der Roman ist insgesamt ganz gut geschrieben, jedoch siedle ich ihn eher im Mittelfeld an. Ich hatte mich schlicht sehr gefreut, wieder etwas von Melanie Raabe zu lesen und fand auch den mystischen Anteil der Geschichte spannend. Die Umsetzung hat mich leider eher ernüchtert, wobei meine Erwartungen an das Buch auch eine gewaltige Fallhöhe erzeugt haben.
Abbrechen wollte ich es zu keinem Zeitpunkt und das letzte Drittel des Buches habe ich in einem Rutsch gelesen. Deshalb vergebe ich insgesamt 3 Sterne.

Bewertung vom 06.09.2024
Schlaf gut, kleine Fledermaus Wegda! / Die kleine Fledermaus Wegda Bd.3
Neßhöver, Nanna

Schlaf gut, kleine Fledermaus Wegda! / Die kleine Fledermaus Wegda Bd.3


ausgezeichnet

Einschlafen mit der kleinen Fledermaus
Die kleine Fledermaus Wegda ist herzerwärmend flauschig niedlich gezeichnet, so dass bereits das Cover die Kauflust weckt. Mit war nicht bewusst, dass es sich um eine Bücherreihe handelt. Erst im Nachgang zu diesem Buch- auf der Suche nach weiteren Büchern von dieser Autorin- wurden mir zwei weitere Bücher der kleinen Fledermaus angeboten. Wir sind entzückt.
Es ist Abend. Die Familie der kleinen Fledermaus macht sich fertig, um in die Nacht zu starten. Nur Wegda schläft nachts, denn sie erlebt die Welt lieber im Tageslicht. Wir begleiten Wegda ins Bett. Mit Unterstützung des Kindes dem vorgelesen wird, findet Wegda seine kuscheligen Schlafsocken und hängt sich an die Decke zum Schlafen. Doch das Einschlafen gestaltet sich schwierig, denn sein Kuscheltier ist nicht aufzufinden. Nun müssen alle mithelfen.
Das Buch gefällt mir sehr. Ich bin von den Illustrationen begeistert. Die Sprache ist durchsetzt von Lauten „schmatz“ „plums“ „flatter“ und somit für jüngere Kinder gut verständlich, auch wenn einzelne Sätze eher lang ausfallen. Zudem werden lustig Worte benutzt wie z.B. Zahncremeschaumblasen, die für sich genommen zu einem kichern führen können und dadurch eine Leichtigkeit ins Buch bringen, die mich und vor allem die kleinen Leser bzw. Mitleser begeistert. Die Aufforderungen an das Kind zu trösten und zu helfen ist in einer anderen Schriftart geschrieben als der übrige Text. Hierdurch bekommt der Leser das Gefühl, dass er von einem Erzähler aufgefordert wird, ebenfalls Teil der Erzählung zu werden. Das ist clever gemacht.
Wir haben Wegda gerne auf dem Weg in den Schlaf begleitet. Schlaf gut kleine Fledermaus.

Bewertung vom 21.08.2024
Die wilden Robbins Bd.1
Weger, Nina Rosa

Die wilden Robbins Bd.1


ausgezeichnet

Die Robins und die Ritter

Die Geschichte spielt im Stadtteil Sommerrode einer unbekannten Stadt. Hier leben in friedlicher Nachbarschaft viele Familien. Die Kinder Rieke, Bretti, Liesel und Minna wohnen rechts der Lupinenallee und bilden zusammen mit Hund Murkel die Robins- benannt nach Robin Hood. Die Kinder Cosmo, Ari und Kehlani wohnen links der Lupinenallee und sind die Ritter auf Räder. Die beiden Gruppen mögen sich nicht, müssen aber plötzlich feststellen, dass sie beide im Wäldchen von Sommerrode spielen. Während die Robins Baumhäuser bauen wollen, bauen die Ritter eine Rampe für ihre Fahrräder. Beide Gruppen möchten den Wald für sich allein haben, so dass sie beginnen, sich gegenseitig zu sabotieren- bevor es hier zu einer handfesten Auseinandersetzung kommt, haben sie jedoch einen gemeinsamen Feind, der das Wäldchen roden möchte. Sie schließen eine Allianz und schmieden einen Plan, um das Wäldchen zu retten.
Wir haben das Buch als Vorlesebuch genutzt. Die Schrift ist zwar etwas größer und somit auch für noch nicht so geübte Leser geeignet und der Zeilenabstand erleichtert das zügige Lesen, jedoch erschweren die eingeschobenen Satzteile das Verständnis während des Selbstlesens. Hier sollte das lesewillige Kind selbst ausprobieren, ob dieser Text schon beim Selbstlesen Spaß macht. Die Geschichte selbst ist ansprechend und klar geschrieben. Sie dürfte etwas spannender sein, war aber hinsichtlich der Möglichkeiten der Kinder recht realistisch und in jedem Fall nachvollziehbar.
Das Vorlesen hat Spaß gemacht. Auch die Illustrationen, die nicht auf jeder Seite sind- teilweise jedoch auch mehr als eine Seite überdecken, sind ausdrucksstark und niedlich gezeichnet. Sie unterstützen die Geschichte dabei, plastischer zu werden. Der Stadtplan auf der Innenseite, der auch die Wohnhäuser der Kinder benennt, erleichterte die Orientierung und wurde oft studiert. Insgesamt haben wir diese Lektüre genossen und freuen uns auf weitere Abenteuer.
Von uns eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.08.2024
Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1
Douaihy, Margot

Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1


gut

Eher magerer Spannungsaufbau

Das Cover in den knalligen Farben und in Anlehnung an ein Kirchenfenster gestaltet, hat mich direkt angesprochen. Auch die Idee eine rauchende und Punkrock hörende Nonne als Ermittlerin einzusetzen, hat mich interessiert. Bereits auf den ersten Seiten wird geschildert, wie Schwester Holiday nach erfolgreichem Tagwerk einen Moment der Einsamkeit sucht und in einer Gasse hinter dem Kloster eine Zigarette raucht. Hier wird recht philosophisch dargelegt, dass die Schwester kein eigenes Geld hat, um Zigaretten zu kaufen und auch nicht rauchen soll. Dieses Päckchen hat sie jedoch von einem Schüler der Klosterschule konfisziert und sie möchte ja nichts verschwenden bzw. verkommen lassen. Deshalb raucht sie nun in dieser Gasse. Diese entschuldigende und schrecklich logische Herleitung hat mich überzeugt, das Buch lesen zu wollen. Insbesondere, da es dann auch direkt mit einem Feuer weiterging, welches in der Klosterschule ausgebrochen war. Schwester Holiday konnte hier durch beherztes Eingreifen 2 Schüler retten.

Leider weist das Buch keinen rechten Spannungsbogen auf. Es ist zwar schön, dass der Leser durch verschiedene Rückblicke das Leben von Schwester Holiday vor ihrem Eintritt in den Orden vor einem Jahr kennenlernt und auch weitere Personen durch Rückblicke nahbarer wurden, leider wurden diese Rückblicke jedoch so eingebaut, dass die Geschichte schlicht keine Fahrt aufnahm. Immer wenn ich davon ausging, dass es nun spannender wird, kam ein Rückblick, der mich oft komplett aus der Haupterzählung herausgenommen hat und dadurch die Erzählweise eher verlangsamt hat. Auf die Auflösung des Falls konnte mich nicht ganz überzeugen.

Schwester Holiday ist mir sehr sympathisch. Dennoch kann ich eine Notwendigkeit dafür, dass sie ermittelt, nicht erkennen. Zudem scheint sie einfach Spaß am Ermitteln zu haben- eine besondere Begabung dafür konnte ich nicht entdecken. Tut mir leid.

Ich kann hier nur 3 Sterne vergeben. Das Buch lässt sich angenehm lesen, für einen Krimi fehlten mir jedoch das Mitfiebern und die Spannung.

Bewertung vom 01.06.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

In schweren Zeiten

Die Autorin Romy Fölck schätze ich sehr als Krimiautorin. Dieser Roman ist ihr zweiter Ausflug in die Belletristik. Ich fühlte mich gut unterhalten. Der Genre- Wechsel ist geglückt.
Diese Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der drei Hauptpersonen erzählt. Sie spielt in der Lüneburger Heide. Die Örtlichkeit ist realistisch und ansprechend beschrieben. Ich sehne mich förmlich nach dem dort beschriebenen Hof im Moor. Benno ist der Besitzer des Hofes. Dieser befindet sich seit Generationen in Familienbesitz und wird inzwischen als Gnadenhof betrieben. Benno hat durch einige Schicksalsschläge leider das Finanzielle aus dem Blick verloren, so dass der Hof inzwischen vor dem Aus steht. Als letzten Ausweg will er 2 Wohnungen auf seinem Hof vermieten. Er ist jedoch inzwischen eher menschenscheu.
In eine dieser Wohnung zieht Thea ein. Sie war 20 Jahre in Portugal und lebte dort zuletzt als Ziegenhirtin. 2 ihrer Lieblinge bringt sie auch mit auf den Hof, da Haustierhaltung dort ausdrücklich erlaubt ist. Sie ist recht quirlig, bringt jedoch auch eigene Probleme und Altlasten mit auf den Hof. Zudem steht es um ihre Gesundheit eher schlecht.
Schließlich stößt Juli noch eher zufällig dazu. Sie wollte allein nach Amsterdam wandern. Verletzt sich aber unterwegs und wird zufällig und glückerweise von Benno gefunden. Er nimmt sie mit auf den Hof. Sie wohnt bei Thea und erholt sich von ihrer Verletzung. Auch sie bringt Kummer und seelische Probleme mit auf den Hof.
Die drei müssen sich zunächst zusammenraufen, helfen sich dann aber gegenseiten- teilweise auch gegen den Wunsch des jeweils anderen. Die Entwicklung der Figuren, die auch Rückschritte machen, sich selbst reflektieren und von außen durch die anderen beleuchtet werden, war schön mit anzusehen. Gemeinsam helfen sich die drei aus dem emotionalen und finanziellen Loch. Es werden neue Wege ausprobiert und wieder verworfen. Man steht füreinander ein und stützt sich. Es ist eine herzerwärmende Geschichte ohne viel Aufregung, aber mit viel Realität und Wärme.
Gerne habe ich hieran teilgehabt. Ich werde wohl mal wieder in die Heide fahren. Ich spreche eine Leseempfehlung für ruhige Lesestunden aus.

Bewertung vom 01.05.2024
Verfuchst noch mal! / Nikki King Bd.1
Matysiak, Mascha

Verfuchst noch mal! / Nikki King Bd.1


ausgezeichnet

Plüschige Ohren und eine feine Nase

Bereits das Thema Gestaltwandler und die schönen Zeichnungen hatten mich stark angesprochen. Es handelt sich wohl um den Auftakt einer Reihe um die 8 jährige Nikki King.
Mein Sohn kann sich an den schönen Bildern kaum sattsehen und liest begeistert die interessante und geheimnisvolle Geschichte. Die kurzen Sätze und die ebenso kurzen Kapitel, die unterstützend bebildert sind, animieren zum Lesen und bringen schnell Erfolgserlebnisse. Das Buch ist für die 2. Lesestufe (2. Klasse) gut geeignet.
Die Hauptfigur Nikki King verwandelt sich überraschend während des Unterrichts in eine Füchsin. Zum Glück geschieht dieses erst teilweise (zunächst die Ohren, dann kommt ein feiner Geruchssinn dazu, schließlich ein Fuchsschwanz), so dass sich die Veränderung gut vor den Lehrern und Klassenkameraden verstecken lässt. Sie flüchtet nach Hause, verschweigt die neue Situation aber ihren Eltern. Sie bekommt unerwartete Hilfe des Nachbarjungen Jaro, der ebenfalls ein Tierwandler ist.
Die Geschichte ist niedlich erzählt und kindgerecht ausgeschmückt. So freut man sich auf das tägliche Lesen.
Von uns eine klare Leseempfehlung. Wir freuen uns auf den nächsten Band.

Bewertung vom 25.04.2024
The Summer of Broken Rules
Walther, K. L.

The Summer of Broken Rules


ausgezeichnet

Ohne Claire

Ich bin von dieser leichten sommerlichen Geschichte hingerissen. Sie hat mich entführt und gebannt. Ich wäre gerne noch ein Stück neben Meredith gegangen.

Dieser New Adult Roman hat in mir Erinnerungen wachgerufen und somit möchte ich darauf hinweisen: Er ist nicht nur für junge Erwachsene, sondern ebenso für Erwachsene, die sich noch an die Zeit erinnern können, als sie jung waren.

Meredith hat ihre ältere Schwester Claire vor 18 Monaten durch einen Unfall verloren. Sie trauert und leidet unter dem Verlust. Mit ihren Eltern fährt sie nun nach Marthas Vineyard. Dort soll auf dem Anwesen der Großeltern die Hochzeit ihrer Cousine gefeiert werden. Die Rückkehr auf die Insel, auf der sie jedes Jahr den Sommer mit der ganzen Familie verbracht hatte, fällt ihr sehr schwer. Doch die Anwesenheit der übrigen Verwandten und auch langjährigen Freunde hilft ihr. Zudem lernt sie schnell Wit kennen, der ihr sofort sympathisch ist.

Die Geschichte kommt ohne große Theatralik und aufgebauschte „Probleme“ aus. Stattdessen ist sie realistisch geschrieben und wird mit viel Herzenswärme erzählt. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Hier sind außergewöhnlich viele Menschen in die eigentliche Geschichte eingebunden, so dass es durchaus eine Herausforderung darstellt, alle direkt zuzuordnen. Der Stammbaum am Anfang des Buches hat mir sehr geholfen. Man muss aber auch sagen, dass diese Personen alle wichtig für die Geschichte sind und zudem mit eigenem Charakter und Vorlieben ausgestaltet wurden. Ich möchte keine von ihnen vermissen und habe mir gerne die Mühe gemacht, mir die verschiedenen Personen und die Beziehung zueinander zu merken.

Das Buch ist in sich rund und voller Emotion. Ich konnte mich gut in die Geschichte gleiten lassen und andere Belange des Lebens ausblenden.
Deshalb erhält es eine volle Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 09.04.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


sehr gut

Der Tod der Mutter

Nach einem nächtlichen Treppensturz liegt Hannahs demenzkranker Vater im Krankenhaus. Sie betreut ihn zu Hause und kämpft gleichzeitig gegen eigene Dämonen. Vor ihrem Umzug ins Elternhaus hatte sie ihre Arbeitsstelle und ihre Wohnung verloren und konnte nur knapp einer Anzeige entgehen. Seit Jahren hat sie den Kontakt zu ihrem älteren Bruder Reece verloren. Zudem trinkt sie immer mehr Alkohol. Ihre Heimkehr und die Übernahme der häuslichen Pflege hilft ihr somit ebenso wie ihrem Vater. Allerdings verstärkt sich auch ihr Alkoholkonsum, so dass fraglich erscheint, ob sie der Pflege gewachsen ist. Zudem wurde vor 23 Jahren ihre Mutter in dem Wald hinter dem Elternhaus ermordet. Der Täter wurde nie gefasst, jedoch wurde über die Täterschaft ihres Vaters spekuliert. Sie möchte nun den Täter unkonventionell überführen.
Schreibstil und Wortwahl sorgen für einen angenehmen Lesefluss, der ein Hineingleiten in die Geschichte ermöglicht. Leider ist die Übersetzung nicht fehlerfrei erfolgt, so dass ich während des Lesens über einzelne Fehler (z.B. doppelte oder fehlende Worte) gestolpert bin. Im Großen und Ganzen konnte ich diese beim Lesen ausblenden.
Hannahs Charakter und Ihre Weiterentwicklung haben mir sehr gefallen. Sie konkurrierte wohl schon in jungen Jahren mit ihrer übersprudelnden und außergewöhnlich schönen Mutter. Deren gewaltsamer Tod führte dazu, dass sie sie auf ein Podest gestellt hat. So war die Mutter unerreichbar- ewig jung und schön. Hannah selbst nimmt sich als eher plump und unscheinbar wahr. Viele Jahre lang war sie übergewichtig und hat sich in unförmiger und eintöniger Kleidung versteckt. Nun hat sie jedoch in kurzer Zeit eine Menge abgenommen. Plötzlich beginnt eine Transformation von ihr in ihre Mutter. Dieser Prozess beginnt schleichend und zufällig.
Die Story ist mitreißend, gut durchdacht und grundsätzlich logisch aufgebaut. Kleine Mängel sehe ich darin, dass die ehemals deutlich übergewichtige Hannah nach ihrer schnellen Gewichtsreduktion ohne Sport mit 37 Jahren zu einer schönen makellos schlanken Frau wird (hätte nicht eher Haut übrig sein müssen?). Zudem war Hannah jahrelang alkoholkrank und beendet diese Sucht von einem Tag auf den anderen, weil sie es beschließt. Diese kleinen Ungereimtheiten hätten leicht vermieden werden können. Während des Lesens sind sie mir nur kurz aufgefallen.
Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, so dass es für mich ein gelungenes Debüt der Autorin ist.

Bewertung vom 04.03.2024
Wer ist schon normal? / Willkommen bei den Grauses Bd.1
Bohlmann, Sabine

Wer ist schon normal? / Willkommen bei den Grauses Bd.1


sehr gut

Dunkelgraue Punkte

Ich kenne die Autorin Sabine Bohlmann bereits von den Frau Honig Büchern, die bei uns besonders gut ankommen. Deshalb habe ich auch in dieses Buch große Erwartungen gesetzt, die es leider nicht ganz erfüllen konnte.
In das Nachbarhaus von Ottilie und ihren Eltern zieht eines Nachts eine neue Familie ein, nachdem das Haus lange Zeit leer gestanden hatte. Ottilies Vater beauftragt sie damit, diese Familie mit einem Gugelhupf in der Nachbarschaft willkommen zu heißen. Bei diesem ersten Kontakt wird schnell klar, dass die neuen Nachbarn ganz anders sind. Ottilie, die schwer Anschluss findet, wünscht sich jedoch so dringend neue Freunde, dass sie den Kontakt sucht und schließlich durch viele kreative Ideen und Verständnis tatsächlich in den Nachbarskindern Freunde findet.
Schnell findet sie heraus, dass die neuen Nachbarn keine Familie im eigentlichen Sinne sind, sondern andersartige Wesen, die sich in der Menschenwelt beweisen müssen, um nicht wieder abgeholt zu werden. Was dann genau passiert, ist unklar, jedenfalls kommt keiner, der abgeholt wurde, wieder zurück. Um dieses zu vermeiden, dürfen die Familienmitglieder keine 77 dunkelgrauen Punkte auf einer hellgrauen Linie ansammeln. Diese Punkte erscheinen, wenn die Andersartigkeit der Familienmitglieder Menschen direkt auffällt.
Das Buch ist in schöner Sprache geschrieben, jedoch traf der Humor leider oft nicht meinen Geschmack. Besonders die Stellen, in denen die Familie Grause versucht sich einzufügen, und dabei grandios scheitern, sollen humorig sein- jedoch sind diese Stellen derart überzogen, dass es mich eher abstößt. Andererseits sind viele Kapitel, die die Annährung der Kinder zueinander beschrieben besonders rührend geschrieben. Insbesondere die Vollmondnacht, in der die Familienmitglieder sich ausleben können, hat mir gut gefallen.
Ich habe das Buch vorgelesen. Es dürfte sich jedoch ab der 3. Klasse auch als Selbstlesebuch gut eignen. Insgesamt vergebe ich 4 Sterne, da diese Reihe für mich weniger stark geschrieben wurde, als die o.g. bekannte Reihe von Frau Honig.