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Benutzername: 
omami
Wohnort: 
Lannach

Bewertungen

Insgesamt 228 Bewertungen
Bewertung vom 26.05.2025
Beeren pflücken
Peters, Amanda

Beeren pflücken


ausgezeichnet

Der Autorin Amanda Peters ist ein wirklich berührender Roman gelungen.
Sie erzählt eine derart traurige, aber doch auch hoffnungsvolle Geschichte, dass man das Buch am Liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte.

Es geht um die Geschichte eines Indianermädchens, das "gestohlen" wurde.

Abwechselnd gibt Peters die Stimme Joe, ihrem Bruder und Norma, wie sie in der neuen Familie genannt und durchaus auch geliebt wird.

Ben, ihr Bruder, gibt sich die Schuld an Ruthies Verlust, aber natürlich kann er nichts dafür.
Es läßt ihn aber nicht los und er kann sich nicht davon lösen, trinkt, hat einen schweren Unfall und seit dem auch immer Schmerzen.

Norma dagegen hat Träume, die sie nicht verstehen kann, aber sie träumt ihr altes Leben. Ihre "neue " Mutter hat natürlich Angst, dass der Schwindel auffliegt und ist dementsprechend angespannt.

Die leisen Zwischentöne sind es am Ende, die das Buch so faszinierend machen.
Ein wunderschönes Cover mit Heidelbeeren lädt zum Zugreifen ein.

Bewertung vom 16.05.2025
Das Erbe der Karolinger
Crönert, Claudius

Das Erbe der Karolinger


ausgezeichnet

Claudius Crönert, der Autor dieses sehr interessanten und durchaus unterhaltsamen historischen Romanes führt seine Leser in das erste Jahrtausend nach Christi. Das riesengroße Reich der Karolinger, von zwei Kaisern und zwei Königen regiert, hat wohl viele große Herausforderungen für die Regenten gebracht. Diese wurden aber meisterlich bezwungen.

Der "alte" Kaiser Ludwig und sein Sohn Lothar, den er zum Mitkaiser ernannt hat, sowie seine beiden anderen Söhne aus erster Ehe, Pippin und der "kleine" Ludwig wurden zu Königen von Teilen des riesengroßen Reiches ernannt.

Und Ludwig war immer für Frieden, Lothar wollte aber kämpfen, Pippin und der kleine Ludwig standen wohl ebenfalls für Frieden, waren aber durch einen Schwur auch Lothar verpflichtet. So wechselten sie eben zwischen Vater und Bruder hin und her, unterstützt von mehr oder weniger loyalen Beratern.

Als Ludwig, der Vater eine zweite Ehe einging, aus der eine Tochter und noch ein Sohn, Karl, hervorging, waren die Brüder nicht begeistert, bedeutete es doch eine Schmälerung ihrer Gebiete, falls es der Vater wünschte.

Natürlich gab es auch Machtkämpfe und Ränkespiele von mehreren Seiten, aber der große Krieg blieb allen zum Glück erspart.

Das Buch ist mit seinen 810 Seiten sehr gut zu lesen, man findet sich auch mit den doch recht vielen Personen ganz einfach zurecht.

Solche Bücher sollte es öfters geben. Sehr schön finde ich das Cover mit der am Anfang des Buches erwähnten Mondfinsternis.

Bewertung vom 09.05.2025
Devil's Kitchen
Fox, Candice

Devil's Kitchen


ausgezeichnet

Ein Cover wie ein Feuerwerk. Die Autorin Candice Fox, bekannt durch viele spannende Romane und Thriller, mit denen sie die amerikanische Literatur bereichert hat, ist wirklich außergewöhnlich.
Ihre Themen sind aus dem Leben gegriffen und beinhalten immer einige Körnchen Wahrheit.
So, wie in " Devils Kitchen".
Da sind es die strahlenden Helden der New Yorker Feuerwehrszene, die immer schnell zur Stelle sind, um bei Bränden, Gasaustritt oder Explosionen zu helfen.
Der Hintergrund allerdings sieht im Roman ganz anders aus.
Die Elitetruppe " Engine 99 ", der auch der Feuerwehrmann Ben angehört, löscht und hilft nicht nur, die Herren kassieren auch kräftig ab dabei, denn sie haben dafür gesorgt, dass es brennt und kracht, während ein Teil der Mannschaft, Tresore und Geschäfte ausräumt.
Und als dann auch noch Bens Freundin und ihr Kind plötzlich verschwinden, hat Ben die Nase voll und verständigt die Polizei.
Andy, die daraufhin unter falschem Namen in die Truppe eingeschleust wird, soll Licht in die Geschichte bringen.
Aber auch Andy hat Vergangenheit.
Ein rasanter, spannender und lesenswerter Thriller, der mitunter nahe an der Wirklichkeit vorbeischrammt.

Bewertung vom 27.04.2025
Tödliches Gebet / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.2
Anour, René

Tödliches Gebet / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.2


ausgezeichnet

Rene`Anour, der Autor dieses ungemein spannenden Krimis aus der Reihe " Ein Fall für Commissaire Campanard" hat auch in Band 2 seiner Reihe wieder geliefert.

Seine drei Protagonisten Louis Campanard, Pierre Olivier und die neu ernannte Sonderermittlerin Linda Delacours, die so gut in den Gesichtern der Menschen lesen kann, haben einen recht mysteriösen und verwickelten Fall zu lösen.

Im Kloster Senanque in der Provence gehen eigenartige Dinge vor. Ein Mönch wird vermisst, ein zweiter kommt bei einem Unfall ums Leben.

Da es sich um ein Zisterzienserkloster handelt, dringen aber absolut keine Informationen nach aussen und Campanard beschließt, als Mönch dort aufzutauchen.

Er erfährt viel über das Leben der Mönche und auch über seinen verunglückten, alten Freund Frere Bernard und er erlebt eine große Überraschung.

Seine beiden Ermittler sind unterdessen ebenfalls in Gefahr, den " er ist hier", wie es in einem im Kloster erstellten You Tube-Video verkündet wird.

Was wiederum zu interessanten, gefährlichen und auch humorvollen Situationen führt.

Und so ganz nebenbei wird wieder auf die Lebensgeschichten der drei Ermittler hingewiesen, aber da bleibt auch noch vieles im Dunklen, was auf viele Folgebände hoffen läßt.

Über allem schwebt der Duft von Lavendel, was sich auch auf die Gestaltung des wieder sehr ansprechenden Covers auswirkt.

Bewertung vom 21.04.2025
Das falsche Leben der Abigail Thornton. Life is a Story - story.one
Weidig, Danielle

Das falsche Leben der Abigail Thornton. Life is a Story - story.one


ausgezeichnet

Das Büchlein von Danielle Weidig besticht durch relativ schnörkellosen, aber genau deswegen auch punktgenauen Schreibstil und erzählt eine Liebesgeschichte, bei der man mit ein wenig Fantasie zwischen den Zeilen noch viel mehr lesen kann.

Man erfährt die Lebensgeschichte von mindestens drei Menschen.

Wunderschön ist auch die Bebilderung und das Cover.

Ich finde so ein Büchlein ideal als Mitbringsel bei Einladungen, als Geschenk für verschiedenste Anlässe und natürlich zum Behalten und immer wieder einmal zum Durchlesen.

Bewertung vom 20.04.2025
Die Kurve
Schmidt, Dirk

Die Kurve


gut

Dirk Schmidts Roman " Die Kurve" ist ganz eigen.
Carl ist ein ehemaliger Sozialhelfer, der sich um Jugendliche gekümmert hat, die mehr als Problemkinder waren. Das Zentrum dieser Aktivitäten , in einer Kurve gelegenes Lokal gleichen Namens ist titelgebend.
Im Roman selbst, den ich jedoch nicht als Thriller erkennen konnte, geht es zu wie in einer echten Kurve, spontane Richtungswechsel, kaum erkennbare Rückblicke, die sich mit völlig neuen Personen und deren Tätigkeiten abwechseln, oft schwer erkennbar, aber man gewöhnt sich daran.
Es ist die Truppe, die sich Carl aufgebaut hat, die hier für Carl arbeitet und auf Abruf auf der Matte steht.
Da ist ein alter, todkranker Mafioso, der seine Tochter unter die Haube bringen muss, um den Fortbestand der Familie zu sichern, dafür ist Ridley zuständig und eingeteilt.
Und ein amerikanischer Tycoon, dessen Tochter in Deutschland ums Leben gekommen ist, dafür wird Betty, ebenfalls ehemaliges Sozialkind Carls, einberufen. Alle machen willig ihre Arbeit, aber ein Thriller ist leider nicht daraus geworden.
Einzig das Cover ist zu 100% gelungen.

Bewertung vom 03.04.2025
Mein wunderbarer Cottage-Garten
Groeningen, Isabelle van

Mein wunderbarer Cottage-Garten


ausgezeichnet

Die Autorin Isabelle van Groeningen, Gewinnerin des Deutschen Gartenbuchpreises, beschreibt in ihrem Buch, wie sie ihren Garten angelegt hat. Welche Überlegungen man anstellen sollte, wenn man vorhat, sich ein grünes Paradies zuzulegen, was man unbedingt beachten soll, damit sich die Pflanzen nicht nur gut entwickeln, sondern auch mit der Nachbarschaft harmonieren, all diese Geheimtipps konnte ich im Buch finden. Einiges habe ich sogar schon geplant und werde es sicher umsetzen.
Dies ist sicher kein Buch, mit dem man sich hinsetzt und es von vorne bis hinten durchliest. Ich habe es schon so oft immer wieder durchgeblättert, habe mir Lesezeichen hineingesteckt, damit ich Interessantes schnell wieder finde.
Auch ihre Beschreibung, wie sie zu ihrem Garten kam, finde ich lesenswert.
Natürlich kann man nicht alles 1:1 umsetzen, aber ein Garten lädt ja ohnehin zum Experimentieren ein.
Das Cover des Buches mit dem schönen wilden Garten und dem Steinhaus im Hintergrund passt wunderbar zum Inhalt und ist ein Hingucker.

Bewertung vom 29.03.2025
Der ewige Tanz
Schroeder, Steffen

Der ewige Tanz


ausgezeichnet

Der Autor mehrerer Bücher, Steffen Schroeder, der auch Schauspieler ist, hat sich die Mühe gemacht, das Leben von Anita Berber als Buch heraus zu bringen.
Die Tänzerin und Schauspielerin in vielen Stummfilmen, unter Fritz Lang, und anderen heute noch bekannten Regisseuren, wurde im Juni 1899 in Leipzig geboren. Ihre Mutter Lucie Berber, ebenfalls Sängerin und ihr Vater Felix Berber, bekannter Violinvirtuose, trennten sich und Anita wuchs bei ihrer Großmutter Lu in Dresden und Berlin auf.
Anita teilte ihre Liebe sowohl mit Männern als auch Frauen und stand auch dazu. Sie selbst sah sich als Ausdruckstänzerin, das Publikum wohl eher als Nackttänzerin. Sie war mit Sebastian Druse verheiratet, der mit bürgerlichem Namen Willi Knobloch hieß.
Sie hatte mehrere Tanzpartner, mit denen sie auch auf große Tourneen ging, allerdings erlag sie auch den Versuchungen von Drogenkonsum und Alkohol.
Sie verstarb im November 1928 im Alter von 29 Jahren an Schwindsucht in Berlin.
Das Buch ist gut zu lesen, man wird in eine Zeit versetzt, an die sich bestenfalls noch die Groß- oder Urgroßeltern erinnern können.
Im Buch liegt Anita todkrank im Spital und erinnert sich an Episoden aus ihrem Leben, oft weiß sie nicht, hat sie das nun gerade wirklich erlebt oder nur geträumt.

Anita Berber war eine bedeutende Tänzerin und Schauspielerin ihrer Zeit
Das Cover zeigt ein Foto von Anita Berber, der Umschlag ist tiefrot gestaltet, weil ein damals bekannter Künstler ihr diese Farbe zuschrieb.

Bewertung vom 21.03.2025
Überleben ist alles
Morrison, Ewan

Überleben ist alles


sehr gut

Dass der Autor Ewan Morrison als Mann einen Roman aus der Sicht einer 15Jährigen und dann auch noch in der Ich-Form schreibt, finde ich schlicht und einfach genial.
Im Buch geht es um eine Familie, die nach der Scheidung der Eltern zwar keine mehr ist, aber immerhin sehen die Kinder die Eltern in wöchentlichem Wechsel. Mit allen Pros und Kontras, die möglich sind.
Bis eines Tages der Vater die Kinder ins Auto packt und anstatt sie nach Hause zur Mutter zu bringen, stundenlang mit ihnen durchs Land fährt, um sie auf einer streng bewachten Farm den dort bereits wohnenden Mitgliedern ihrer neuen Wohngemeinschaft vorzustellen.
Und dann geht es los, Leben im Urzustand, alles zur Vorbeugung vor der bereits ausgebrochenen Pandemie, mit Handbuch und strenger Überlebensstrategie. Prepper pur sozusagen.
Und zwar so lange, bis Haley, die 15Jährige, trotz Warnung der Mutter, selbst daran glaubt. Das arme Mädchen erlebt ein Wechselbad der Gefühle, soll sie nun glauben, was Mutter seit der Scheidung über den Vater sagt, oder stimmt das, was der Vater behauptet?
Ein Buch mit gewaltiger Eindringlichkeit, mit Wahrheiten, mit Fakes und auch mit Einbildungen, sortieren muß sie der Leser für sich selbst.
Das rote Cover mir der weissen Schrift lädt zum Zugreifen ein.
Unterhaltung mit Tiefgang garantiert.