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thanos2020

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


sehr gut

Spannende Erzählung

Marie Benedict erzählt in “Das verborgene Genie” die faszinierende Geschichte über das Leben und die Errungenschaften von Rosalind Franklin, einer brillanten, aber oft übersehenen Forscherin. Sie hat maßgeblichen Anteil an der Entdeckung der Doppelhelixstruktur der DNA.

Die Autorin zeichnet Dr. Rosalind Franklin als eine energische und unabhängige Frau, die ihre Leidenschaft für Wissenschaft selbst in einer von Männern dominierten Umgebung auslebt.

Insgesamt ist “Das verborgene Genie” ein lesenswertes Buch, das einen Einblick in das Leben einer bemerkenswerten Frau und ihrer bedeutenden wissenschaftlichen Arbeiten gewährt. Marie Benedict gelingt es, Rosalinds Geschichte auf eine Weise zu erzählen, die den Leserinnen und Lesern ein tieferes Verständnis für ihre Persönlichkeit und ihre Errungenschaften vermittelt.

Bewertung vom 15.03.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


ausgezeichnet

Spannender und vielschichtiger Roman

"Yellowface” ist ein Roman von Rebecca F. Kuang, der sich mit den Themen Identität, Erfolg und moralischen Dilemmata in der Literaturwelt auseinandersetzt. Die Geschichte folgt June Hayward, einer aufstrebenden Autorin, deren Karriere nicht so erfolgreich ist, wie sie es sich erhofft hatte. Ihre Freundin und Yale-Kommilitonin Athena Liu hingegen erzielt mit ihrem ersten Buch einen Bestseller.

Als Athena plötzlich stirbt, ergreift June die Gelegenheit und nimmt Athenas letztes Manuskript an sich, um es als ihr eigenes auszugeben. Dieser Akt des Diebstahls und der Täuschung führt zu einem spannenden und moralisch komplexen Erzählstrang, der den Leser dazu bringt, über Authentizität und die Grenzen des literarischen Erfolgs nachzudenken.

Insgesamt ist “Yellowface” ein fesselnder Roman, der den Leser dazu anregt, über die Bedeutung von Originalität und die ethischen Aspekte des Schreibens nachzudenken

Bewertung vom 03.03.2024
James
Everett, Percival

James


gut

Spannende Idee, zu wenig daraus gemacht

Die Bücher von Percival Everett lese ich immer sehr gerne, die zuletzt erschienenen Roman "Die Bäume" und "Erschütterung" haben mir besonders gut gefallen. Leider konnte mich der neue Roman "James" nicht überzeugen. Die Grundidee die Geschichte "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" aus Sicht des Sklaven "James" zu erzählen finde ich sehr spannend, allerdings ist der Roman eher langweilig geraten. Bis auf die Idee, dass die Sklaven bewusst mit einem bestimmten Akzent sprechen um unter den Weißen nicht aufzufallen, war mir das Buch nicht provokant genug. Dagegen war "Die Bäume" viel provokanter und besser umgesetzt. Durch die sehr kurzen Kapitel kommt auch kein richtiger Lesefluss auf, da die Handlung nach den kurzen Kapitel teilweise sofort wechselt und so nicht wirklich fortlaufend ist. Bis auf Anfang und Ende konnte mich der Roman leider nicht überzeugen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2024
Das Philosophenschiff
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


ausgezeichnet

Fakten und Fiktion

“Das Philosophenschiff” von Michael Köhlmeier ist ein fesselnder historischer Roman, der die Geschichte der Architektin Anouk Perleman-Jacob erzählt. Anlässlich ihres 100. Geburtstags lädt Sie einen Schriftsteller zu sich ein, um ihr Leben als Roman zu erzählen. Geboren in Sankt Petersburg, erlebt sie den bolschewistischen Terror. Doch das Besondere an ihrem Schicksal ist die Deportation auf einem der sogenannten “Philosophenschiffe” – eine wahre Begebenheit. Gemeinsam mit anderen Intellektuellen wird sie mit ihrer Familie ins Exil geschickt. Fünf Tage und Nächte lang treibt das Schiff auf dem Finnischen Meerbusen, bis ein letzter Passagier an Bord gebracht wird: Lenin selbst.

Mit "Das Philosophenschiff" schließt Köhlmeier an seinen Bestseller “Zwei Herren am Strand” an. Im Roman verwebt er geschickt historische Fakten mit fiktiven Elementen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Figuren sind lebendig und vielschichtig gezeichnet, und die Atmosphäre des Romans ist dicht und packend. Insgesamt finde ich die erzählte Geschichte sehr spannend und die Erzählung regt auch zum Nachdenken an. Wie schon häufig ein sehr gelungener Roman von Köhlmeier

Bewertung vom 22.01.2024
Die Hoffnung der Chani Kaufman
Harris, Eve

Die Hoffnung der Chani Kaufman


sehr gut

Beeindruckender Einblick in das Leben orthodoxer Juden

Der Fortsetzungsroman von „Die Hochzeit der Chani Kaufman“ spielt etwa ein Jahr später. Chani und Baruch sind jetzt verheiratet und für eine jüdisch-orthodox lebende junge Ehefrau wird es höchste Zeit schwanger zu werden. Die vorwitzige, intelligente und etwas aufmüpfige Chani ist durchaus überzeugt von ihrer Rolle als brave jüdische Frau und Mutter, aber sie will sich nicht damit abfinden, dass ihr religiöse Vorschriften im Weg stehen.

Um dieses Problem gruppieren sich die Schicksale weiterer Familien- und Gemeindemitglieder, die wir schon aus dem ersten Buch kennen. Positiv hervorzuheben ist, dass es Eve Harris nicht um eine Abrechnung mit einer engen uns fremden Lebensweise geht. Sie verurteilt die für Außenstehende altertümliche Gemeinschaft der orthodoxen Juden nicht. Sie zeichnet kein Schwarz-Weiss-Bild , sondern beschreibt Menschen, die sich in Glaubenskrisen befinden und die erkennen , dass sie für ein selbstbestimmtes Leben den Bruch mit der schützenden Gemeinschaft in Kauf nehmen müssen.

Bewertung vom 15.01.2024
Wellness
Hill, Nathan

Wellness


ausgezeichnet

Besonderer Roman

Im Roman "Wellness" erzählt Nathan Hill über das Leben und die Ehe von Elizabeth und Jack. Der Roman beleuchtet dabei die Beziehung der beiden bis ins kleinste Detail. Dabei haben mich die mehr als 700 Seiten vor dem Lesen zuerst abgeschreckt, schon nach wenigen Seiten merkt man aber wie viel der Autor zu erzählen hat und das macht er sehr gut. Ich würde den Roman auf jeden Fall als Pageturner bezeichnen. Besonders hervorheben möchte ich zwei Kapitel die mir als Einschübe in die Haupthandlung sehr gut gefallen haben (Geschichte der Familie Augustin, Jacks Vater und der Facebook Algorithmus). Dies so gekonnt mit der Haupthandlung des Romans zu verknüpfen schaffen nur wenige Autoren. Insgesamt würde ich das Buch jedem empfehlen, der auf komplexe Handlungen mit sehr gut gezeichneten Charakter steht. Ich hatte bereits den ersten Roman "Geister" von Nathan Hill gelesen, auch wenn dieser nicht vergleichbar ist, denke ich das Fans auch mit dem zweiten Roman Freude haben werden.

Bewertung vom 10.01.2024
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


sehr gut

Kurzes, lustiges Kinderbuch

"Das Klugscheißerchen" ist ein lustiges und unterhaltsames Kinderbuch von Marc Uwe Kling, dem Autor von "Das NEINhorn". Das Buch handelt von Tina und Theo Theufel, die ständig alles besser wissen und ihre Eltern mit ihrer Klugscheißerei nerven. Eines Tages finden sie auf dem Dachboden ein kleines, türkises Männchen, das sich als das Klugscheißerchen vorstellt. Es behauptet, nur für echte Klugscheißer sichtbar zu sein und hat immer einen passenden Fakt oder Spruch parat. Mit seiner Hilfe schließen Tina und Theo eine Wette mit ihren Eltern ab, die ihnen einen Hund oder einen Monat Küchendienst einbringen könnte.

Das Buch ist voller witziger Dialoge, origineller Charaktere und lustiger Illustrationen von Astrid Henn. Es macht Spaß, den Abenteuern der Theufels zu folgen. Das Klugscheißerchen ist ein sympathischer Held, der zwar manchmal nervt, aber auch viel Wissen und Charme hat. Das Buch ist für Kinder ab 6 Jahren geeignet, aber auch für Erwachsene, die gerne klugscheißen.

Einziger Kritikpunkt von uns ist, dass das Buch doch sehr kurz ist.

Bewertung vom 05.01.2024
Die sieben Monde des Maali Almeida
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida


ausgezeichnet

Besonderer Roman

Der Roman “Die sieben Monde des Maali Almeida” von Shehan Karunatilaka ist ein preisgekrönter Roman, der verschiedene Genres miteinander verbindet. Der Protagonist ist ein schwuler Kriegsfotograf, der im Jenseits aufwacht und versucht, seinen eigenen Mord aufzuklären. Dabei wird er von Geistern und Dämonen begleitet, die ihm die Schrecken des Bürgerkriegs in Sri Lanka zeigen.

Der Roman ist sowohl ein spannender Krimi als auch eine politische und philosophische Reflexion über das Leben, den Tod und die Geschichte. Der Autor schafft es, mit einer originellen Erzählstimme, einem skurrilen Humor und einem magischen Realismus den Leser zu fesseln und zu berühren. "Die sieben Monde des Maali Almeida" ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und zugleich unterhält.

Insgesamt hat mir der Roman von Shehan Karunatilaka sehr gut gefallen.

Bewertung vom 03.01.2024
Der flüsternde Abgrund
Lando, Veronica

Der flüsternde Abgrund


ausgezeichnet

Spannender Thriller

"Der flüsternde Abgrund" ist ein Psychothriller, der den Leser in die düstere Atmosphäre des australischen Regenwaldes entführt. Der Journalist Callum Haffenden kehrt nach 30 Jahren in seine Heimatstadt Granite Creek zurück, um nach seinem verschollenen Sohn zu suchen. Dabei stößt er auf ein altes Geheimnis, das mit einem mysteriösen Flüstern und dem Verschwinden von Kindern in den Felsen zu tun hat.

Veronica Lando gelingt es, eine spannende und raffinierte Geschichte zu erzählen, die aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen besteht. Sie schafft es, die Charaktere glaubwürdig und vielschichtig zu gestalten, und die Landschaft so zu beschreiben, dass man sie förmlich spüren kann. Der flüsternde Abgrund ist kein typischer Krimi, sondern ein psychologischer Roman, der sich mit Themen wie Schuld, Trauma, Familie und Identität auseinandersetzt.

Der flüsternde Abgrund ist ein Debüt, das beeindruckt und fesselt. Es ist ein Buch, das man nicht so schnell aus der Hand legen kann, und das einen noch lange nach dem Lesen beschäftigt.

Bewertung vom 25.12.2023
Die Unbestechliche
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


ausgezeichnet

Spannende Zeitreise in den Journalismus der 70er Jahre

Der Roman "Die Unbestechliche" von Maria von Welser und Waltraud Horbas erzählt die Geschichte einer jungen Frau, Alice, die Karriere als Journalistin machen möchte. Der Leser begleiten Alice dabei über verschiedene Karriereschritte zwischen 1968 und 1977 vom kleinen Lokalblättchen bis zum Hörfunk.

Am Roman hat mir besonders gut gefallen, dass die Arbeit von Journalisten zu dieser Zeit ausführlich beschrieben wird. Von der Entstehung eines Artikels, über die verschiedenen Blickwinkel und was Journalismus ausmacht.

Die Protagonistin selbst ist Alleinerziehend und versucht in einem System, dass es Frauen generell nicht leicht macht, Karriere zu machen, was Ihr letztendlich auch gelingt.

Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen und ich würde Ihn besonders weiterempfehlen, wenn man sich für die 70er Jahre und das Thema Journalismus interessiert.